Trevellian und der Schlitzer von Harlem: Action Krimi - Pete Hackett - E-Book

Trevellian und der Schlitzer von Harlem: Action Krimi E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Krimi von Pete Hackett Der Umfang dieses Buchs entspricht 111 Taschenbuchseiten. Prostituierte vom Straßenstrich werden in mehreren Städten ermordet, das Herz wird ihnen herausgeschnitten. Die FBI-Agenten Trevellian und Tucker ermitteln gegen Anhänger von Satanskulten. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, wie die Agenten wissen. Und die Täter gehen wortwörtlich über Leichen.

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Pete Hackett

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Inhaltsverzeichnis

Trevellian und der Schlitzer von Harlem: Action Krimi

Copyright

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Trevellian und der Schlitzer von Harlem: Action Krimi

Krimi von Pete Hackett

Der Umfang dieses Buchs entspricht 111 Taschenbuchseiten.

Prostituierte vom Straßenstrich werden in mehreren Städten ermordet, das Herz wird ihnen herausgeschnitten. Die FBI-Agenten Trevellian und Tucker ermitteln gegen Anhänger von Satanskulten. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, wie die Agenten wissen. Und die Täter gehen wortwörtlich über Leichen.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author / COVER FIRUZ ASKIN

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Alles rund um Belletristik!

1

Belinda Brown stand am Straßenrand und wartete auf Kundschaft. Sie ging auf den Strich. Das Geld benötigte sie, um für sich und Ken Douglas die notwendigen Drogen beschaffen zu können. Beide waren heroinabhängig.

Belinda schlenderte etwas gelangweilt hin und her. Noch ein paar andere Ladys vom horizontalen Gewerbe belagerten die Gehsteige. Keine von denen, die hier anschafften, war registriert. Autos rollten die Straße hinauf und hinunter. Es war kühl und Belinda fröstelte es in ihrem Outfit, das mehr zeigte als es verbarg; kurzer Rock, freizügige Bluse, kniehohe Stiefel. Das war alles.

Ein weißer Ford Lincoln rollte heran. Bei Belinda bremste der Fahrer. Schnell waren sich das Mädchen und der Kunde einig. Belinda stieg in den Wagen ein. Es wurde eine Fahrt in den Tod …

Der Freier lenkte den Ford an den Rand des Marcus Garvey Parks und hielt an einer dunklen Stelle an. Er beugte sich etwas hinüber zu Belinda. Ein fast betreten wirkendes Lächeln bog seine Mundwinkel in die Höhe. Er sagte: „Ich denke, auf dem Vordersitz ist es ziemlich unbequem. Gehen wir nach hinten in den Fond. Dort haben wir Platz.“

„Von mir aus“, sagte Belinda und öffnete die Beifahrertür.

Auch der Kunde stieg aus. Es war ein Mann von etwa vierzig Jahren, schlank, etwa eins-achtzig groß. Seine Haare begannen sich schon grau zu färben. Er war mit einem Anzug und einem hellblauen Hemd bekleidet. Belinda tippte, dass es sich um einen Beamten oder höheren Angestellten handelte.

Belinda ließ sich auf den Rücksitz fallen. Der Mann setzte sich neben sie, legte ihr den rechten Arm um die Schulter und griff mit der linken Hand nach einer ihrer prallen Brüste.

„Das ist im Preis nicht enthalten“, stieß sie hervor. „Du hast lediglich für …“

Brutal drückte er sie mit seinem rechten Arm an sich heran. Ihre Stimme erstarb. Nur noch ein japsender Laut kam über ihre Lippen. Die linke Hand des Mannes packte sie an der Kehle und drückte sie unerbittlich zusammen. Belinda wand sich unter dem erbarmungslosen Griff, bäumte sich auf, ihre Lippen klafften auseinander. Ihre Lungen schrien nach Sauerstoff. Die Augen quollen ihr aus den Höhlen. Benommenheit brandete gegen ihr Bewusstsein an, weil durch die würgende Hand die Blutzufuhr zum Gehirn nicht mehr gewährleistet war. Und dann verlor Belinda die Besinnung. Ihre Gestalt erschlaffte.

Der Mann nahm seine Hand von ihrem Hals. Er stieg aus dem Wagen, ging zur Beifahrertür, öffnete sie, beugte sich ins Innere des Wagens und klappte das Handschuhfach auf. Er entnahm ihm eine dünne Schnur und ein Stück Tuch. Mit der Schnur fesselte er Belindas Hände auf den Rücken. Mit dem Tuch knebelte er das Mädchen. Er ließ es auf dem Rücksitz liegen. Der Bursche klemmte sich hinter das Steuer und fuhr weg.

Die Uhr im Armaturenbrett zeigte 23 Uhr 16.

Der Mann fuhr mit seinem Opfer in die 121. Straße. Hier gab es fast nur Ruinen und unbewohnte Häuser. Ratten und ein paar Obdachlose lebten hier. Viele Türen waren mit Brettern vernagelt. Die Fenster waren eingeschlagen. Vor einem vierstöckigen Gebäude wurde der Lincoln angehalten. Der Motor starb ab, die Scheinwerfer verloschen.

Die Straße war wie ausgestorben. Es war in dieser Gegend gefährlich, sich zu fortgeschrittener Stunde auf die Straße zu wagen. Brutale Streetgangs machten Harlem unsicher. Selbst die Polizei hütete sich, in diesen dunklen Straßen Patrouille zu fahren. Gegen eine Kugel aus einer finsteren Ecke waren nämlich auch die Cops nicht gefeit.

Der Mann stieg aus dem Ford. Er schaute sich um. Dann öffnete er die Hintertür und zog Belinda aus dem Auto. Das Mädchen war noch immer nicht bei Besinnung. Der Mann schleppte es zu einer Treppe, die zur Tür einer Kellerwohnung führte. Hinter dem Fenster war es finster. Der Mann schloss die Tür auf und schleifte Belinda hinein. Dann kehrte er zu seinem Wagen zurück und verschloss ihn.

Anschließend ging er in die Wohnung und sperrte die Tür ab. Ehe er Licht machte, zog er sorgfältig die dicken Vorhänge vor dem Fenster zu. Von außen einen Blick in die Wohnung zu werfen war unmöglich.

Der Mann hob Belinda auf und legte sie auf die Couch, die in dem Raum stand. Er trat durch eine Tür ins Badezimmer und wusch sich die Hände. Dann kam er in den Livingroom zurück. Er zog sich einen Stuhl an die Couch heran und setzte sich. Geduldig wartete er, bis Belinda erwachte.

Die Lider des Mädchens zuckten. Dann öffnete es die Augen. Sekundenlang starrte Belinda mit dem Ausdruck des absoluten Nichtbegreifens zur Zimmerdecke hinauf. Dann schien die Erinnerung einzusetzen, und in ihre Miene schlichen sich die Angst und das Entsetzen. Der Mann zog ihr den Knebel aus dem Mund. Belinda zerrte an ihrer Handfessel. Sie drehte den Kopf ein wenig und sah den Burschen neben der Couch sitzen.

Das Begreifen kam mit einer fast schmerzhaften Intensität. Sie befand sich in der Gewalt eines Perverslings, eines Sittenstrolchs, vielleicht sogar eines gefährlichen Verrückten. Eine unsichtbare Hand schien Belinda zu würgen. Ihr Blick begegnete dem des Mannes. Sie registrierte, dass er braune Augen hatte. Kalt starrten sie diese Augen an.

„Was soll das?“, entrang es sich Belinda. „Warum haben Sie mich gefesselt und …“

Er unterbrach sie. „Du bist es nicht wert zu leben, du kleine, miese Hure. Darum werde ich dich töten. Erst aber wirst du durch die Hölle gehen. Und mach dir keine Hoffnungen. Du entkommst mir nicht. Was ich einmal habe, lasse ich nicht mehr los.“

„Wer sind Sie? Warum tun Sie das?“ Belinda versuchte, ihren Oberkörper aufzurichten.

Der Mann drückte sie auf das Sofa zurück. „Liegenbleiben“, knurrte er. Dann fügte er hinzu: „Du hast sicher schon in der Zeitung von mir gelesen oder in den Nachrichten von mir gehört. Man nennt mich den Schlitzer. Ich fühle mich berufen, die Welt von Parasiten wie dir zu säubern. Drei deiner Kolleginnen habe ich schon bestraft. Auch du wirst büßen. Und dir werden noch viele Huren folgen.“

Ein Verrückter! Das stand für Belinda schlagartig fest. Vielleicht ein religiöser Eiferer!

Das Grauen kam bei Belinda wie ein Schwall eiskaltes Wassers. Natürlich hatte sie schon vom „Schlitzer“ gehört. Die Medien begannen ihn schon mit Jack the Ripper zu vergleichen. Drei Frauen hatte er bisher brutal ermordet. Alle drei waren auf den Strich gegangen.

Die Polizei tappte im Dunkeln.

„Aus welchem Grund?“, keuchte Belinda. Sie wand ihre Hände in den Fesseln. Tief schnitten die Schnüre in ihre Haut ein. Die Blutzufuhr zu den Fingern war eingeschränkt, die Hände wurden taub.

„Ich muss es tun“, sagte der Mann. „Du und deinesgleichen verbreiten Krankheiten, Seuchen, die unter der Menschheit wüten werden wie die Pest im Mittelalter, wenn man das Übel nicht an der Wurzel packt. Darum musst du sterben. Deshalb mussten auch die drei Huren vor dir sterben. Und weitere werden euch in die Hölle folgen.“

2

Ken Douglas kam um zwei Uhr in die Morningside Avenue. Viele der Bordsteinschwalben hatten ihre Arbeit bereits beendet und waren nach Hause gefahren. Douglas fuhr einen Pontiac. Er hielt bei der Ecke, an der Belinda immer zustieg. Heute war sie nicht da.

Douglas stellte den Motor ab und stieg aus. Ein kühler Nachtwind streifte sein Gesicht. Nur noch wenige Autos befuhren die Morningside Avenue. Bei einer Straßenlaterne sah Douglas eines der Mädchen stehen und ging hin. „Hallo, Mary. Wo ist Belinda? Ist sie noch mit ‘nem Freier unterwegs?“

„Ich hab sie seit etwa drei Stunden nicht mehr gesehen, Ken. Himmel, mir fällt das jetzt erst auf. Ich sah sie gegen elf Uhr in einen Wagen steigen. Sie ist seitdem nicht mehr aufgetaucht.“ Das Mädchen schaute betroffen.

Ken Douglas nagte an seiner Unterlippe. „Das gefällt mir nicht“, knurrte er. „Was war es für ein Wagen, in den sie gestiegen ist?“

„Ich hab nicht aufgepasst. Vielleicht weiß es Cindy. Cindy hat den ganzen Abend in der Nähe gestanden. Gegen Mitternacht hat James sie abgeholt.“

„Hast du Cindys Telefonnummer?“

„Nein. Ich kenne nicht mal ihren richtigen Namen. Machst du dir Sorgen wegen Belinda? Vielleicht hat sie einen besonders zahlungskräftigen Freier aufgerissen. Sie aalt sich vielleicht in einem weichen Hotelbett …“

„Sie hätte mir Bescheid gesagt“, versetzte Ken Douglas.

„Du denkst an den Schlitzer?“

„Mal bloß nicht den Teufel an die Wand.“

„Das liegt mir fern. Aber Tatsache ist, dass der Schlitzer in New York drei Mädchen brutal umgebracht hat.“

„Ich warte hier auf sie.“

„Warum rufst du sie nicht an?“

„Wenn Belinda ihrer Arbeit nachgeht, hat sie ihr Handy ausgeschaltet.“

Ein Wagen kam im Schritttempo die Straße herunter. Es war ein Porsche. Bei Mary hielt der Flitzer an. „Das ist Larry“, sagte Mary. „Er holt mich ab. Lass dir die Zeit nicht zu lang werden, Ken.“

Mit dem letzten Wort öffnete Mary die Beifahrertür des Porsche und stieg an. Der Sportwagen fuhr davon.

Ken Douglas setzte sich in den Pontiac. Diesen Wagen hatte er Belinda zu verdanken. Auch für den Unterhalt der schönen Wohnung in Clinton sorgte Belinda. Sie verdiente in drei Tagen mehr Geld als er früher im ganzen Monat. Da arbeitete er noch als Automechaniker. Jetzt ließ er Belinda für sich arbeiten. Sie finanzierte das Heroin, das sie beide benötigten. Ken Douglas fühlte sich wie ein Mann, der ausgesorgt hatte.

Jetzt machte er sich Sorgen.

Es wurde drei Uhr. Belinda kam nicht. Er wählte ihre Handynummer. Sie hatte ihr Mobiltelefon nicht eingeschaltet.

Um halb vier Uhr fuhr Ken Douglas nach Hause.

Er fand aber keinen Schlaf. Am Morgen fuhr er noch einmal in die Morningside Avenue. Von Belinda keine Spur. Und als ihm Belinda bis gegen 10 Uhr vormittags noch immer kein Lebenszeichen zukommen hatte lassen, verständigte er die Polizei.

3

Drei Tage später, es war Montag, der 28. Juni, wurde im Zentralpark die Leiche der Prostituierten aufgefunden. Wie die drei Mädchen vor Belinda war ihr Leib aufgeschlitzt worden, ihr Herz fehlte. Der Fund sorgte in den Medien für Schlagzeilen. In der New York Times, die vor mir auf dem Schreibtisch lag, hieß es: „Der Schlitzer von New York hat wieder zugeschlagen.“

Ich las den Bericht durch.

Da war von einem Serienmörder die Rede. Ähnliche Morde, hieß es in dem Bericht, waren in den vergangenen Wochen in Baltimore, Cincinnati und Indianapolis geschehen. Der Verfasser des Artikels wandte jedoch ein, dass nicht ein und derselbe Täter am Werk gewesen sein konnte, da zwei Morde zur selben Zeit in Indianapolis und New York geschehen waren, und zwar am 6. Juni.

Es war auch von möglichen Ritualmorden die Rede. Das schloss der Journalist der New York Times aus der Tatsache, dass den Mädchen jeweils die Herzen herausgeschnitten worden waren.

War hier eine Sekte am Werk?

Teufelsanbeter vielleicht?

Waren die Mädchen Opfer Schwarzer Messen geworden?

Ich sprach mit Milo darüber. Mein Kollege sagte: „Eines ist Fakt: Es wurden nur Mädchen vom Straßenstrich ermordet. In New York hier sind alle vier Girls in Harlem verschwunden. Dass es sich hier um ein und denselben Täter handelt, dürfte keine Frage sein. Entweder es ist einer, der die Morde in Baltimore, Cincinnati und Indianapolis nachahmt, oder es handelt sich um eine Gruppe von Leuten, die in mehreren Städten gleichzeitig operiert.“

„Eine Sekte“, stieß ich hervor.

„Möglich. Wir sollten vielleicht mal mit der Mordkommission Verbindung aufnehmen.“

Ich rief beim Police Department an. Der Beamte, der mit der Sache betraut war, erklärte mir, dass es keinen Hinweis auf den oder die Mörder gebe. Dass immer derselbe Täter am Werk gewesen war, stand zur Überzeugung des Kollegen fest. „Warum interessiert Sie der Fall?“, fragte er abschließend.

„Weil es in einigen anderen Staaten ähnliche Morde gab“, versetzte ich. „Es könnte also ein Fall für das FBI werden.“

„Darüber habe ich auch schon nachgedacht, Kollege“, sagte mein Gesprächspartner lachend. „Zumindest hätte ich ihn dann vom Tisch.“

Ich bedankte mich bei dem Kollegen und beendete das Gespräch.

„Vielleicht sollten wir mal mit dem Chef drüber sprechen“, schlug Milo vor.

„Keine schlechte Idee. Ich schätze aber, dass es unser Fall ist, sobald wir Mr. McKee wieder verlassen.“ Ich grinste. „Das bedeutet, dass wir vor dem Rätsel stehen werden, vor dem im Moment noch die Mordkommission steht.“

„Rätsel sind da um gelöst zu werden“, versetzte Milo.

Ich rief Mandy an und ließ uns beim Special Agent in Charge anmelden.

Wenig später saßen wir am Besuchertisch im Büro Mr. McKees. Der Chef war damit einverstanden, dass wir den Fall übernahmen. Nachdem es sich wahrscheinlich um einen Täterkreis handelte, der in verschiedenen Staaten sein Unwesen trieb, war es Bundessache und damit Sache des FBI.

Tags darauf hatten wir auch die Ermittlungsakten von den vier New Yorker Mordfällen auf dem Tisch. Der Eintritt des Todes bei Belinda Brown war den Feststellungen der Gerichtsmedizin zufolge Sonntag, der 27. Juni. Am 24. Juni war das Mädchen spurlos verschwunden.

Wir studierten die Akten ausgiebig. Milo sagte dazwischen einmal: „Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass die Mädchen jeweils an einem Donnerstag entführt werden? Der Mörder schlägt seit dem dritten Juni im Wochentakt zu.“

„Und der Tod ist laut Gerichtsmedizin jeweils an einem Sonntag eingetreten.“

„Das bedeutet, dass am ersten Juli wieder ein Mädchen entführt werden wird.“

„Die Mädchen wurden auch nie dort ermordet, wo sie aufgefunden worden sind. Man hat sie nach Eintritt des Todes zu den jeweiligen Fundorten gebracht. Leider konnte niemand Angaben darüber machen, was es für Fahrzeuge waren, in die die Mädchen gestiegen sind.“

„Wann geschahen die Morde in Baltimore, Cincinnati und Indianapolis?“, fragte Milo.

Eine halbe Stunde und drei Telefongespräche später wussten wir es. Die Mordserie begann am 5. Mai. Die Mädchen wurden an unterschiedlichen Tagen entführt. Morde aber wurden jeweils an einem Sonntag verübt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Ritualmorde handelte, nahm Formen an. Wir waren uns einig, dass irgendwelche Teufelsanbeter für die Morde verantwortlich waren, die jeweils an den Sonntagen Schwarze Messen abhielten, sowohl in Baltimore, Cincinnati und Indianapolis wie auch in New York.

Blutiger Satanskult! Anders war es nicht erklärbar, dass den Mädchen die Herzen herausgeschnitten worden waren. Satansjünger, die in verschiedenen Städten ihrem furchtbaren Glauben frönten und miteinander in Verbindung standen.

Milo und ich waren uns einig. Es handelte sich um Ritualmorde. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass wir mit Satanskult konfrontiert worden wären.

Die Frage war, wo wir ansetzen sollten. Wir gingen unsere Möglichkeiten durch. Das Ergebnis war nicht besonders zufriedenstellend. Es lief im Endeffekt darauf hinaus, dass wir einschlägig Vorbestrafte überprüfen würden müssen.

Ich klickte mich in den Zentralcomputer des FBI ein. Milo versuchte sein Glück im Zentralcomputer des Police Department, zu dem wir Zugang hatten.