Trevellian und der Tod auf Bestellung: Action Krimi - Pete Hackett - E-Book

Trevellian und der Tod auf Bestellung: Action Krimi E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Krimi von Pete Hackett Der Umfang dieses Buchs entspricht 118 Taschenbuchseiten. Organhandel in New York! Immer wieder verschwinden Obdachlose und werden später tot ohne Organe aufgefunden. Trevellian und Tucker durchforsten die Ärzteschaft, doch es scheint alles in Ordnung, auch deswegen, weil Organspenden streng reglementiert sind. Doch mit Geld wird alles möglich. Wer sind die skrupellosen Mediziner?

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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Pete Hackett

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Inhaltsverzeichnis

Trevellian und der Tod auf Bestellung: Action Krimi

Copyright

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Trevellian und der Tod auf Bestellung: Action Krimi

Krimi von Pete Hackett

Der Umfang dieses Buchs entspricht 118 Taschenbuchseiten.

Organhandel in New York! Immer wieder verschwinden Obdachlose und werden später tot ohne Organe aufgefunden. Trevellian und Tucker durchforsten die Ärzteschaft, doch es scheint alles in Ordnung, auch deswegen, weil Organspenden streng reglementiert sind. Doch mit Geld wird alles möglich. Wer sind die skrupellosen Mediziner?

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author / FIRUZ ASKIN

© dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Alles rund um Belletristik!

1

»Es handelt sich um einen Mann namens Ben Miller«, sagte der Kollege von der Spurensicherung. »Er wurde einige Male beim Kaufhausdiebstahl ertappt, und so waren seine Fingerabdrücke registriert. Er war zweiunddreißig Jahre alt.«

Ich bedankte mich und legte den Telefonhörer auf den Apparat. Da der Lautsprecher aktiviert war, hatte Milo hören können, was der Beamte von der SRD sagte.

»Jetzt wissen wir zumindest, um wen es sich bei dem Toten handelt«, sagte ich. »Miller war vermisst gemeldet. Ebenso wie James Perry und Milt Casey.«

»Würde mich nicht wundern, wenn man sie in nächster Zeit finden würde«, murmelte Milo. »Tot und irgendeines Organs beraubt.«

Es klang wie ein böses Omen.

»Sieht aus, als würde jemand in New York ein lukratives Geschäft mit dem Tod betreiben«, stieß ich hervor.

Und ich wusste, wovon ich sprach. Ein eisiger Schauer rann mir den Rücken hinunter. Drei Männer waren bisher tot aufgefunden worden, Männer in den besten Jahren, und jedem von ihnen waren Organe entnommen worden. Bei einem war es die Lunge, bei einem anderen waren es die Nieren, bei Ben Miller war es das Herz.

Es handelte sich um Obdachlose. Insgesamt fünf waren spurlos verschwunden. Drei von ihnen waren in der Zwischenzeit wieder aufgetaucht.

»Sieht aus, als wären die Männer auf Bestellung getötet worden« meinte Milo.

Ich nagte an meiner Unterlippe. »Jemand hat sich auf den Handel mit Organen spezialisiert«, sagte ich dann. »Aber man kann nicht einfach jemand ein Organ entnehmen und einem anderen einpflanzen. An die zu transplantierenden Organe wird eine Reihe von Anforderungen gestellt. Blutgruppe, Gewebebeschaffenheit sowie Größe und Gewicht des Spenders und des Empfängers spielen eine immense Rolle.«

»Das heißt, dass jemand die Probanden aussucht, die für eine – hm, Organspende in Frage kommen.«

»Das ist nicht von der Hand zu weisen«, antwortete ich. »Wer kommt dafür in Frage?«

Milo wiegte den Kopf. »Jemand, der Kenntnis hinsichtlich der notwendigen Fakten besitzt. Ein Arzt vielleicht, der die Obdachlosen betreut und ihre medizinischen Daten kennt.«

»Es gibt eine Reihe von karitativen Einrichtungen, die die Obdachlosen betreuen«, sagte ich. »Wenn wir die alle durchleuchten wollen, haben wir ganz schön was zu tun.«

»Tja«, machte Milo, »das ist unser Job, Partner. Dafür werden wir bezahlt.« Er grinste schief. »Machen wir uns also an die Arbeit.«

Ich klickte Google an – eine der bekanntesten Suchmaschinen der Welt – und gab als Suchbegriff die Worte karitative Einrichtungen, New York ein. Die Ausbeute war mager. Kirchen, Wohlfahrtsverbände, die Heilsarmee, einige private Verbände. Die Hinweise, die ich im Internet fand, waren allgemeiner Natur. Keine der Einrichtungen warb mit ihrem Einsatz auf dem Gebiet der Armut. Denn der Personenkreis, den sie betreuten, surfte in der Regel nicht im Internet, sodass Werbung die in Frage kommende Klientel nicht erreichte.

Ich notierte einige Anschriften. Dann machten wir uns auf die Socken. Wir sprachen mit den Verantwortlichen einiger Einrichtungen. Einige dieser Institutionen sorgten auch für die ärztliche Betreuung Obdachloser. Ich notierte die Namen und Anschriften der Ärzte, mit denen die Organisationen zusammenarbeiteten.

Es war sechzehn Uhr vorbei, als ich den Wagen in der Murray Street parkte. Die Einrichtung, der wir den letzten Besuch für diesen Tag abstatten wollten, nannte sich »Help for Homeless«. Die Verwaltung war in einem Wohn- und Geschäftshaus untergebracht. Ein Hinweisschild verriet uns, dass wir in die achte Etage fahren mussten. Wir brauchten den elektronischen Wegweiser also nicht zu bemühen.

Die Geschäftsräume von Help for Homeless befanden sich in einem eigenen Flur, der durch eine doppelflügelige Milchglastür vom Treppenhaus abgegrenzt war. Auf den rechten Türflügel war mit schwarzen Buchstaben noch einmal der Name der Organisation geschrieben, darunter standen Telefon- und Faxnummer sowie die Internetadresse und die Zeiten, in denen die Büros geöffnet waren.

Wir betraten den Flur. Er war mit einem braun gesprenkelten Teppichboden ausgelegt, der schon ziemlich abgetreten war. Ein großes Hinweisschild an der Wand verbot das Rauchen in dem Korridor. Einige Türen zweigten ab. An den Wänden daneben waren Schilder mit den Namen der Bediensteten angebracht, die hinter diesen Türen tätig waren.

Wir klopften an die Tür, an der ein Schild mit der Aufschrift »Sekretariat« klebte. Ohne die Aufforderung, einzutreten, abzuwarten, öffnete ich die Tür und steckte meinen Kopf durch den Türspalt. An einem Schreibtisch saß eine Dame um die vierzig. Sie war unter anderem mit einer weißen Bluse bekleidet, die bis zum Hals zugeknöpft war. Die dunklen Haare hatte sie straff zurückgekämmt und am Hinterkopf zu einem Schopf gebunden. Auf ihrer Nase saß eine Brille mit rotem Gestell. Sie arbeitete am Computer. Doch jetzt war ihr Blick auf mich gerichtet.

Ich betrat das Büro, Milo folgte mir. Die Lady maß uns von oben bis unten. Sie war der Typ Schulmeisterin des 19. Jahrhunderts. Eine graue Maus, die gewiss sehr streng sein konnte. »Sie wünschen, Gentlemen?«

Ich war vom Klang ihrer Stimme überrascht. Sie passte gar nicht zu der Frau. Hätte ich diese Stimme am Telefon gehört, hätte ich eine sexy Biene dahinter vermutet.

»Mein Name ist Trevellian«, stellte ich mich vor. »Mein Kollege Tucker. Wir sind Special Agents des FBI New York.«

Ich zückte meine ID-Card und zeigte sie der Angestellten.

Ihr Gesicht schien sich ein wenig zu verkrampfen. Vielleicht bildete ich mir das auch ein. Vielen Zeitgenossen entgleisten die Züge, wenn die drei magischen Buchstaben ins Spiel kamen. »FBI?«, fragte sie, und jetzt klang ihre Stimme eine Nuance zu schrill. »Was haben wir denn mit Ihnen zu tun?«

»Wir hätten gerne den Geschäftsführer gesprochen.«

»In welcher Angelegenheit?«

»Routinefragen. Es geht um einige Obdachlose, die spurlos verschwunden sind.«

»Ich habe von dem Fall in der Times gelesen«, erklärte die Frau. »Zwei wurden in der Zwischenzeit tot aufgefunden.«

»Drei«, verbesserte Milo.

Die Frau wurde blass und schluckte würgend. »Mein Gott«, entrang es sich ihr, und sie erhob sich wie von Schnüren gezogen. Sie war groß. Jetzt konnte man sehen, dass sie eine schwarze Hose trug. »Wie schrecklich.«

Sie ging zu der Verbindungstür, durch die man das angrenzende Büro erreichen konnte, klopfte und öffnete sie. Dann rief sie halblaut: »Zwei Gentlemen vom FBI möchten Sie sprechen, Sir.«

Eine tiefe, männliche Stimme war zu vernehmen. »Vom FBI?«

»Ja, Sir. Sie haben ein paar Fragen, die armen Männer betreffend, die spurlos verschwunden sind.«

»Schicken Sie die Gentlemen herein, Daisy.«

Die Frau wandte sich uns zu und vollführte eine einladende Handbewegung. »Bitte.«

Ich bedankte mich artig, dann marschierten wir an ihr vorbei in das Büro ihres Chefs. Es war ziemlich einfach eingerichtet. Dominierend war der ausladende Schreibtisch in der Raummitte, hinter dem ein etwa fünfzigjähriger, dunkelhaariger Mann saß. Jetzt stemmte er sich in die Höhe und kam um den Schreibtisch herum, streckte mir die rechte Hand entgegen und sagte: »Guten Tag, meine Herren. Mein Name ist Ferguson – Calem Ferguson.«

Ich ergriff die Hand und nannte meinen Namen und meinen Dienstrang. Nachdem Ferguson auch Milo begrüßt hatte, forderte er uns auf, Platz zu nehmen, und wir setzten uns an den kleinen Besuchertisch, um den vier Stühle gruppiert warten. Ferguson setzte sich zu uns. »Darf ich Ihnen etwas anbieten? Kaffee, oder Tee, einen Drink vielleicht?«

Ich lehnte dankend ab. »In den vergangenen Wochen verschwanden fünf Obdachlose spurlos«, brachte ich das Gespräch sogleich auf den Punkt. »Drei von ihnen sind in der Zwischenzeit wieder aufgetaucht. Tot.«

In Fergusons Mundwinkeln zuckte es. »Drei!«, entfuhr es ihm.

»Gestern hat man Ben Miller gefunden. Man hat ihm das Herz entnommen.«

Ferguson fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über das Kinn. »Weshalb kommen Sie zu mir?« Sein fragender Blick huschte zwischen Milo und mir hin und her.

2

»Sie betreuen Obdachlose«, bemerkte Milo.

»Richtig. Bei Help for Homeless handelt es sich um eine Stiftung, die Roger Davis ins Leben gerufen hat. Leider ist Mister Davis vor vier Jahren verstorben. Wir betreiben ein Obdachlosenasyl in der Upper West Side, außerdem eine Küche in Spanish Harlem, die jedem offen steht, der sich kein Mittag- oder Abendessen leisten kann, wir vermitteln den Ärmsten der Armen Jobs und helfen Ihnen im Umgang mit Behörden.«

»Werden die Obdachlosen durch Sie auch ärztlich betreut?«, fragte ich.

»Gewiss. Das ist sehr wichtig. Krankheiten sind auf der Straße geradezu vorprogrammiert. Das Geld für einen Arzt haben die armen Menschen nicht. Sie wären ihren Krankheiten hilflos ausgeliefert.«

»Mit welchen Ärzten arbeiten Sie zusammen?«

»Bei uns ist ein Arzt fest angestellt«, erklärte Ferguson. »Es handelte sich um Dr. Charles Bent. Seine Praxis ist im Asyl in der Upper West Side untergebracht. Warum fragen Sie?«

»Wir nehmen an, dass die Obdachlosen nicht wahllos entführt und getötet wurden«, antwortete ich. »Dahinter steckt System. Die Männer wurden ausgewählt.«

»Ich verstehe nicht«, sagte Ferguson und schaute ratlos.

»An ein Spenderorgan werden hohe Anforderungen gestellt«, gab ich zu verstehen. »Es müssen eine Reihe von Kriterien passen, damit es der Körper des Empfängers nicht abstößt. Da Organe eine relativ kurze Konservierungszeit haben, steht für die Verpflanzung nur wenig Zeit zur Verfügung. Wenn die Organe auf Bestellung beschafft werden, muss das Opfer also sorgfältig ausgewählt werden. Und wer, außer einem Arzt, der die erforderlichen Fakten eines potentiellen Spenders kennt, könnte diese Auswahl treffen?«

»Es gibt sicher hunderte von Ärzten in New York, die sich den Sozialdiensten zur Verfügung stellen«, stieß Ferguson hervor. »Haupt- und nebenamtlich. Für Dr. Bent lege ich die Hand ins Feuer.«

»Wir machen nur unseren Job«, sagte Milo lächelnd. »Wo genau finden wir das Obdachlosenasyl?«

»In der achtundsiebzigsten Straße, zwischen Columbus Avenue und Amsterdam Avenue.«

»Haben Sie mit den Leuten, die Sie betreuen, persönlich zu tun?«, erkundigte ich mich.

Ferguson schüttelte den Kopf. »Sie möchten wissen, ob ich sozusagen an der Front arbeite, wie? Nein, Gentlemen. Ich bin nur für die Verwaltung von Help for Homeless zuständig. Für die Arbeit mit den Bedürftigen haben wir unsere Leute.«

Ich erhob mich und Milo folgte meinem Beispiel. Auch Ferguson stand auf. »Es ist tragisch«, sagte er. »Aber die Skrupellosigkeit mancher Menschen kennt eben keine Grenzen. Ich hoffe, dass Sie den Verbrechern das Handwerk legen.«

»Wir werden sicher nichts unversucht lassen«, versicherte ich, dann verabschiedeten wir uns von Ferguson.

Wenig später waren wir auf dem Weg nach Norden in die Upper West Side.

»Wie hast du Ferguson empfunden?«, fragte Milo, während ich den Wagen durch den beginnenden Feierabendverkehr steuerte, was meine ganze Konzentration erforderte. Die Stadt stand wieder einmal vor dem verkehrsmäßigen Kollaps. Bremsen, anfahren, wieder bremsen – das war die ständige Übung. Meine Nerven wurden strapaziert. Adrenalin wurde ausgeschüttet. Ich spürte, wie der Stresspegel mit jedem Bremsvorgang anstieg. Man ist dagegen machtlos.

»Angenehm«, antwortete ich. »Ein sympathischer Zeitgenosse. Wahrscheinlich der richtige Mann auf dem richtigen Platz.« Vor mir gingen Bremslichter an, und ich stieg ebenfalls in die Eisen. Ungeduldig schlug ich mit der flachen Hand auf das Lenkrad. Weit vorne sah ich das rote Licht einer Ampel. Irgendwo heulte eine Sirene.

»Heute geht wieder mal gar nichts vorwärts«, erregte sich Milo. Dann sank seine Stimme herab, als er fortfuhr: »Ich bin ganz deiner Meinung.«

Wir fuhren die 8. Avenue hinauf. Schließlich erreichten wir die 78th Street, und ich konnte abbiegen. In der Nähe des Museum of National History fand ich einen Parkplatz. Die 78th war verhältnismäßig ruhig. Noch immer lag Sonnenschein auf den Fassaden der Häuser. Es war Juni und die Tage waren lang.

Bei der Obdachlosenunterkunft handelte es sich um ein dreistöckiges Haus mit vielen Fenstern. In der Halle versah ein Portier seinen Dienst. Hier stand auch eine Sitzgruppe, bestehend aus Couch und zwei Sesseln, die um einen Glastisch herum gruppiert waren. Die Bezüge der Polstermöbel waren ziemlich abgewetzt. Auf dem Tisch lagen einige Zeitschriften.

Der Portier schaute fern. Jetzt erregten wir seine Aufmerksamkeit. Er erhob sich. Es war ein grauhaariger Mann mit einem runzligen Gesicht. Seine Augen aber blickten scharf wie die Augen eines Adlers.

»Wir wollen zu Dr. Charles Bent«, sagte ich. »Er soll in diesem Gebäude praktizieren.«

»Das ist richtig.« Der Portier verzog das Gesicht. »Dr. Bent betreut nur sozial Schwache, die sich an unsere Einrichtung wenden. Ich glaube nicht, dass Sie diesem Personenkreis zuzuordnen sind.«

Ich wies mich aus. Der Portier zog die Schultern an. »Das ist natürlich etwas anderes«, sagte er. »Ich melde Sie beim Doc an.« Er griff nach dem Telefonhörer, tippte eine Kurzwahlnummer und sagte wenig später: »Zwei Herren vom FBI möchten Sie sprechen, Doktor. Darf ich sie hinaufschicken?« – »Gut. Vielen Dank.« Der Portier legte auf. »Der Doc erwartet Sie. Sie finden ihn in der zweiten Etage. Rechter Korridor.«

Es gab keinen Aufzug in dem Gebäude. Die Treppe war aus Holz. Manches Mal knarrte eine Stufe unter unserem Gewicht. Das Gebäude war ziemlich alt. Es roch auch so hier.

Wir kamen in der zweiten Etage an und fanden das Sekretariat des Doktors. Eine junge Angestellte meldete uns bei dem Arzt an. Und dann saßen wir Dr. Bent gegenüber. Er verfügte über ein schmales, scharf geschnittenes Gesicht, war Mitte der vierzig und musterte uns intensiv.

»Sie sind fest angestellter Arzt bei Help for Homeless«, begann ich, und es war keine Frage, sondern eine Feststellung.

»Ferguson hat mich auf Ihren Besuch vorbereitet«, sagte Dr. Bent, ohne auf meine Worte einzugehen. »Ich weiß, worum es geht. Aber ich werde Ihnen wohl nicht helfen können.«

»Drei Männer sind tot«, grollte Milo. »Jack Henders, Conrad Wilson und Ben Miller. Zwei weitere sind spurlos verschwunden. James Perry und Milt Casey. Versuchen Sie wenigstens, uns zu helfen, Doktor.«

»Gerne, wenn Sie mir sagen, wie.«

»Sie führen sicher eine Kartei, in der Ihre Patienten erfasst sind«, sagte ich.

»Natürlich. Ferguson hat mich bezüglich Ihrer Hypothese aufgeklärt. Sie sind der Meinung, dass die Männer gezielt ausgewählt worden sind. Nun, das ist sicher nicht abwegig.« Der Arzt zuckte mit den Achseln, riss einen Notizzettel von einem Block, griff nach einem Kugelschreiber und bat Milo, die Namen noch einmal zu wiederholen. Er schrieb sie auf, erhob sich, verließ sein Büro, und wir hörten im Büro nebenan seine Stimme, konnten aber nicht verstehen, was er sprach. Nachdem er zurückgekommen war und sich wieder gesetzt hatte, sagte er: »Meine Sekretärin schaut nach, ob die Männer bei uns erfasst sind. Es dauert einen Augenblick.«

»Es gibt nicht viele solcher privater Einrichtungen in New York«, sagte ich, um die Zeit zu überbrücken. »Meistens sind es die Sozialdienste der Kirchen.«

»Bei Help for Homeless handelt es sich um eine Stiftung«, antwortete Dr. Bent. »Ein Multimillionär hat sie ins Leben gerufen. Er hatte ein Herz für den Bodensatz unserer Gesellschaft.«

»Solche Männer braucht das Land«, mischte sich Milo ein.

Der Arzt spitzte die Lippen. »Sie liegen vermutlich richtig mit Ihrer Einschätzung, dass die Männer, die tot aufgefunden worden sind, gezielt ausgewählt wurden. Die Organe werden auf Bestellung geliefert.«

»Darum sind wir hier.«

Dr. Bent lächelte. »Natürlich müssen Sie jeder möglichen Spur nachgehen.«