Trevellian und der Tod auf dem Catwalk: Action Krimi - Pete Hackett - E-Book

Trevellian und der Tod auf dem Catwalk: Action Krimi E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Krimi von Pete Hackett Der Umfang dieses Buchs entspricht 121 Taschenbuchseiten. Wer ermordet Models auf dem Laufsteg in aller Öffentlichkeit? Der Verdacht fällt sofort auf die Mitglieder der PETA, die lautstark und aggressiv gegen den Handel mit Pelzen protestieren. Dann werden im Besitz des einen Models gestohlene Bilder entdeckt. Ist der Mörder in Kreisen des organisierten Kunstraubs zu finden? Keine leichte Aufgabe für die FBI-Agenten Trevellian und Tucker.

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Seitenzahl: 128

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Pete Hackett

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Inhaltsverzeichnis

Trevellian und der Tod auf dem Catwalk: Action Krimi

Copyright

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Trevellian und der Tod auf dem Catwalk: Action Krimi

Krimi von Pete Hackett

Der Umfang dieses Buchs entspricht 121 Taschenbuchseiten.

Wer ermordet Models auf dem Laufsteg in aller Öffentlichkeit? Der Verdacht fällt sofort auf die Mitglieder der PETA, die lautstark und aggressiv gegen den Handel mit Pelzen protestieren. Dann werden im Besitz des einen Models gestohlene Bilder entdeckt. Ist der Mörder in Kreisen des organisierten Kunstraubs zu finden? Keine leichte Aufgabe für die FBI-Agenten Trevellian und Tucker.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author / COVER FIRUZ ASKIN

© dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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Alles rund um Belletristik!

1

»Du bist dran, Grazia«, sagte Paul Belmont, der New Yorker Modeschöpfer. Soeben kam ein Model zurück, das einen langen Pelzmantel vorgeführt hatte. »Du hast deine Sache gut gemacht, Kelly«, sagte Belmont anerkennend und versetzte der jungen Frau einen leichten Klaps auf die Schulter. Sie lächelte geschmeichelt.

Grazia di Stefano verzog geringschätzig den Mund, dann setzte sie sich in Bewegung. Sie führte eine Pelzjacke mit dazugehöriger Mütze vor. Extravagante Mode. Vor dem Gebäude demonstrierten die Aktivisten der PETA. Parolen wie »Kein Blut für Mode», »Stoppt den Pelzhandel« und »Tiere haben ein Recht auf ein unversehrtes Leben« standen auf den Plakaten, die die Tierschützer in die Höhe hielten. Im Chor riefen sie ihre Parolen.

Grazia lief bis zum Ende des Catwalks, dann machte sie kehrt. Plötzlich bäumte sie sich auf, dann brach sie zusammen …

*

Mein Telefon läutete, ich schnappte mir den Hörer und hob ihn vor mein Gesicht, nannte meinen Namen und hörte die Stimme von Mr. McKee: »Guten Morgen, Jesse«, sagte der Assistant Director. »Können Milo und Sie gleich mal zu mir kommen?«

»Natürlich, Sir.« Ich legte auf. Milo schaute fragend. Ich wies mit dem Kinn zur Tür. »Der Chef hat gerufen.«

Wenig später betraten wir sein Büro. Er kam um seinen Schreibtisch herum, begrüßte uns per Handschlag und forderte uns auf, Platz zu nehmen. Er setzte sich zu uns an den kleinen Konferenztisch und sagte: »Das Police Department hat eine Mordsache an uns abgegeben. Ein mysteriöser Fall. Es geht um den Tod eines Mannequins. Ihr Name ist Grazia di Stefano. Sie wurde bei einer Vorführung auf offener Bühne erschossen. Der Mörder konnte unerkannt entkommen.«

Ich pfiff zwischen den Zähnen. »Kein alltäglicher Fall«, und fragte sogleich: »Sonst irgendwelche Erkenntnisse?«

»Warum drückt man uns den Fall aufs Auge?«, knurrte Milo wenig begeistert.

»Grazia di Stefano hat keinen Wohnsitz im Staat New York«, versetzte Mr. McKee und richtete den Blick auf mich. »Bei der Modenschau wurden Pelze vorgeführt. Die Aktivisten der PETA demonstrierten. Initiator der Vorführung war der Modeschöpfer Paul Belmont. Ein New Yorker Designer.«

Zurück in unserem Büro studierten wir die Akte, die uns der AD ausgehändigt hatte. Der Mord geschah in einem Kaufhaus in der Fifth Avenue. Der Mörder hatte von einer Empore aus geschossen. Er hatte ein Gewehr mit einem Schalldämpfer benutzt. Es waren einige Vernehmungen durchgeführt worden. Doch nirgends bot sich ein Hebel, an dem wir ansetzen hätten können.

Paul Belmont wohnte in der 54th Street. Wir beschlossen, mit ihm zu sprechen. Ich fand einen Parkplatz ein Stück von dem Gebäude entfernt, in dem der Modeschöpfer wohnte. Die Wohnung lag in der neunten Etage. Belmont war Mitte der vierzig und dunkelhaarig. Er war ziemlich extravagant gekleidet. Ein wenig erinnerte er an Karl Lagerfeld, nur dass dieser gut fünfundzwanzig Jahre älter und weißhaarig war.

Belmont bat uns, nachdem ich uns vorgestellt und mich ausgewiesen hatte, in die Wohnung. So ausgefallen wie seine Kleidung war auch die Wohnung eingerichtet. Glas und Chrom. Sicherlich Designermöbel. Eine blondhaarige Frau saß auf der Couch und musterte uns. Belmont stellte sie uns als Kelly Danner vor und erklärte uns, dass sie nicht nur seine Freundin sei, sondern auch für ihn als Model arbeite.

»Aber nehmen Sie doch Platz, Special Agents«, sagte er dann und wies auf die schweren Ledersessel, die um einen niedrigen Glastisch gruppiert waren. »Es geht um den Mord an Grazia, nicht wahr?«, fragte er, als wir saßen. Auch Belmont hatte Platz genommen.

»Sehr richtig«, erwiderte ich.

»Ich habe alles, was ich weiß, schon Ihren Kollegen von der Mordkommission berichtet«, erklärte Belmont. »Es war nicht viel. Wir kamen gar nicht richtig zum Denken. Es war auch kein Schuss zu hören. Zuerst dachten wir, Grazia wäre es schlecht geworden. Aber dann …«

Er brach ab und fuhr sich mit fahriger Geste über das Gesicht.

»Grazia di Stefano stammt nicht aus New York«, sagte Milo.

»Nein. Sie lebte in Cincinnati. Aber sie arbeitet seit Längerem immer wieder mal für mich, und so habe ich sie auch für dieses Event engagiert.« Belmont verdeckte einen Moment seine Augen mit der Hand. »Es ist so schrecklich, und es will mir noch immer nicht in den Kopf. Grazia war so gut drauf.«

»Sie haben die Tierschützer der PETA in Verdacht«, sagte ich. »Das haben Sie zumindest bei Ihrer ersten Vernehmung angegeben.«

»Sie haben ziemlich massiv demonstriert. Die Veranstaltung fand unter Polizeischutz statt. Gäste der Show wurden bedroht. Es ist nicht auszuschließen, dass sich einer dieser militanten Tierschützer mit einem Gewehr in die Show schlich.«

»James Gardner, der die PETA in New York leitet, wurde vernommen«, erklärte ich. »Er distanziert sich vehement von dem Mord und schließt auch aus, dass einer der Aktivisten damit etwas zu tun hat. Natürlich werden wir mit den Leuten, die vor Ort waren, sprechen. – Haben Sie eine Ahnung, ob Grazia di Stefano bedroht wurde?«

»Natürlich distanziert sich Gardner von dem Mord«, erregte sich Belmont. »Vielleicht hat er auch wirklich nichts damit zu tun. Nun, er hat die Demonstranten geschickt. Weiß er denn, ob nicht der eine oder andere mit einer Waffe zu der Demo gekommen ist?« Belmont zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung, ob Grazia bedroht wurde. Allerdings kann ich es mir nicht vorstellen. Wie ich schon sagte: Sie war gut drauf. Wenn sie bedroht worden wäre, hätte sich das sicherlich auf ihren Gemütszustand ausgewirkt und ich hätte eine Veränderung bei ihr wahrgenommen.«

Wir verließen Belmont und fuhren in die 89th Street, wo James Gardner wohnte. Eine Frau öffnete uns die Tür. Sie war etwa Ende zwanzig und hatte dunkle Haare. »Was kann ich für Sie tun?«

»Ich bin Special Agent Trevellian vom FBI New York«, stellte ich mich vor. »Das ist mein Kollege Tucker. Können wir Mister Gardner sprechen?«

»Mein Mann ist in der Arbeit.«

»Wo arbeitet er?«

Es war ein Großhandel für Elektrogeräte in Queens. Die Frau gab uns die genaue Adresse. Ich bedankte mich, und wenig später waren wir auf dem Weg nach Osten. Gardner arbeitete als Buchhalter in dem Betrieb. Er verfügte über ein eigenes Büro, und so waren wir ungestört.

»Ich habe bereits ausgesagt«, gab Gardner zu verstehen. »Es ist richtig, wir haben vor dem Kaufhaus demonstriert. Unser Ziel ist es, zu erreichen, dass die großen Kaufhäuser und Kaufhausketten keine Pelze mehr zum Kauf anbieten. Über unsere Beweggründe muss ich Sie schätzungsweise nicht aufklären, Special Agents. Die sind hinreichend bekannt.«

»Ja, das sind sie. Wir haben die Namen der Männer und Frauen, die Sie mobilisiert haben. Es ist auch amtlich, dass keiner von ihnen das Kaufhaus betreten hat.«

»Ein Polizeiaufgebot hat uns davon abgehalten«, erwiderte Gardner. »Es kam jedoch zu keinerlei Ausschreitungen. Die Demo verlief friedlich. – Wir sind gegen das Abschlachten von Tieren, deren Pelze verarbeitet werden. Aber mit Mord haben wir nichts am Hut. Was sollte auch die Ermordung eines Models für einen Sinn haben? Dadurch wäre nichts aufzuhalten.«

Ich konnte mich dieser Argumentation nicht verschließen. Und ich glaubte auch nicht daran, dass Grazia di Stefano ermordet worden war, weil sie Pelzmode vorführte. Mit dem Mord an ihr ließ sich nicht mal ein Exempel statuieren. Im Hinblick auf die Interessen, die die PETA verfolgte, wäre der Mord an dem Model absolut sinnlos gewesen.

Dem verlieh ich auch Ausdruck, als wir wieder auf dem Weg zum Field Office waren. Milo pflichtete mir bei, indem er sagte: »Ich bin ganz deiner Meinung, Partner. Das Motiv für den Mord ist im privaten Umfeld des Models zu suchen. Wir sollten uns mal mit der Polizei in Cincinnati kurzschließen.«

Zurück im Field Office nahm ich mit dem Police Department in Cincinnati Verbindung auf.

2

Einen Tag später erhielt ich einen Anruf aus Cincinnati. Der Kollege, der mich anrief, hieß Matt Callagher, sein Dienstgrad war Inspektor. Er sagte: »Wir haben mit Isabel di Stefano, einer Schwester der Ermordeten, gesprochen. Außerdem haben wir uns in Grazia di Stefanos Wohnung umgesehen. Ich weiß nicht, ob es für Ihren Fall von Bedeutung ist, Kollege. Aber in der Wohnung hing ein Gemälde, das vor etwas über einem Jahr bei einem Einbruch in eine Galerie in Denver gestohlen wurde. Ein echter Kandinsky.«

»Interessant«, murmelte ich. »Sonst irgendwelche Erkenntnisse?«

»Von Isabel di Stefano habe ich erfahren, dass ihre Schwester bis vor einem halben Jahr mit Paul Belmont liiert war.«

Das war für uns von besonderem Interesse. Wir suchten Paul Belmont sofort auf. »Warum haben Sie uns verschwiegen, dass Sie bis vor einem halben Jahr mit Grazia di Stefano liiert waren?«, fragte ich, nachdem er uns in die Wohnung gebeten und zum Sitzen aufgefordert hatte.

Er presste sekundenlang die Lippen zusammen, sodass sie nur noch einen dünnen, blutleeren Strich bildeten. Dann antwortete er: »Ich dachte nicht, dass dies von Bedeutung wäre.«

»Das zu entscheiden sollten Sie uns überlassen«, knurrte Milo etwas ungehalten.

»Es ist richtig«, so ergriff Belmont noch einmal das Wort. »Wir waren ein Paar. Fast ein Jahr lang. Ich habe Schluss gemacht. Grazia verließ daraufhin New York und zog zurück nach Cincinnati. Ich habe ihr immer wieder einen Job gegeben. Wir sind nach der Trennung Freunde geblieben.«

»Können Sie mir etwas über den Bekanntenkreis von Grazia erzählen?«

Belmont schüttelte den Kopf. »Nein. Ich weiß allerdings, dass sie nach unserer Trennung Single geblieben ist. Suchen Sie in ihrem Bekanntenkreis etwa ihren Mörder?«

»Nein. Aber in Grazias Wohnung wurde ein Bild gefunden, das vor über einem Jahr aus einer Galerie in Denver geraubt wurde.«

»Was schließen Sie daraus?«

»Dass Grazia di Stefano ein gestohlenes Bild erworben hat. Vielleicht hat jemand aus ihrem Bekanntenkreis eine Ahnung, woher das Gemälde stammt.«

Belmont überlegte kurz. Irgendwie mutete er mich in dieser kurzen Zeitspanne ziemlich geistesabwesend an. »Sicher wusste Grazia nicht, dass das Bild gestohlen war«, sagte er schließlich. »Sie war Kunstliebhaberin. Dahingehend gingen unsere Interessen konform. Auch ich bin Kunstfreund. Ich bin überhaupt für das Schöne empfänglich.«

»Jetzt sind Sie mit Kelly Danner liiert, nicht wahr?«, fragte Milo. »Haben Sie ihretwegen Grazia den Laufpass gegeben?«

»Nein. Dazwischen gab es noch zwei andere Frauen. Wie ich schon sagte: Ich bin für das Schöne ausgesprochen empfänglich.«

Er grinste süffisant.

Milo und ich wechselten einen schnellen Blick.

»Ja, das sieht man an Ihrer Kleidung«, murmelte Milo anzüglich.

»Gefällt sie Ihnen nicht?«

»Nun, sie ist sehr extravagant.«

»Sie gefällt Ihnen also nicht.«

Milo gab darauf keine Antwort.

Ich sagte: »Kelly Danner arbeitet auch für Sie als Model. Gab es zwischen ihr und Grazia Streit?«

»Nein. Außerdem trafen sie anlässlich der Modenschau bei Harper‘s zum ersten Mal zusammen. Kelly wusste gar nicht, dass ich mal mit Grazia ein Verhältnis hatte.«

Ich schaute mich um. »Man sieht, dass Sie Kunstliebhaber sind, Mister Belmont.«

In der Tat hingen eine Reihe von Gemälden an den Wänden.

»Die sind alle echt«, erklärte Belmont stolz. »Haben mich ein kleines Vermögen gekostet, die Bilder. Es sind Sachen namhafter Künstler darunter. Nun, ich betrachte den Erwerb der Bilder auch als Geldanlage. Andere investieren in Gold oder Briefmarken, ich kaufe Bilder. Sie verlieren nie ihren Wert. Im Gegenteil …«

Wir kehrten ins Field Office zurück. Ich rief noch einmal den Kollegen in Cincinnati an und ließ mir die Telefonnummer von Isabel di Stefano geben. Wenig später hatte ich die Schwester der Ermordeten an der Strippe.

»Ich arbeite ebenfalls als Model«, erklärte sie, »und hatte nur wenig Kontakt zu meiner Schwester. So kann ich Ihnen keine Auskunft erteilen, wer zu ihrem Bekanntenkreis gehört. Unsere Eltern leben hier in Cincinnati, und wir sind in dieser Stadt aufgewachsen. Das war wohl auch der Grund, weshalb Grazia – nachdem sie das Verhältnis mit Belmont beendete – nach Cincinnati zurückkehrte.«

»Grazia beendete das Verhältnis?«

»Ja. Das behauptete sie zumindest.«

»Belmont behauptet das Gegenteil«, sagte ich.

»Verletzter Stolz vielleicht, ein gekränktes Ego. Vielleicht verdrängt er es, den Laufpass erhalten zu haben. Ich denke, es spielt keine Rolle.«

Ich war anderer Meinung. »Haben Sie eine Ahnung, weshalb gegebenenfalls Ihre Schwester Schluss machte?«

»Nein. Ich habe mich nie sonderlich für das Privatleben meiner Schwester interessiert.«

Ich bedankte mich. Dann rief ich Paul Belmont an. »Isabel di Stefano behauptet, dass Sie von Grazia di Stefano den Laufpass erhielten«, sagte ich.

»Ist das für den Mordfall von Belang?«, fragte der Modeschöpfer.

»Unter Umständen.«

»Sicher, die Tatsache, dass Grazia mit mir Schluss machte, könnte ein Motiv für den Mord sein.«

»Es ist zumindest nicht von der Hand zu weisen.«

Belmont lachte etwas gekünstelt auf. »Ich weiß nicht, was Ihnen Isabel erzählt hat, aber das Verhältnis zwischen Grazia und mir habe ich beendet. Nach einer gewissen Zeit beginnt mich jede Frau zu langweilen. Ich bin stolz darauf, dass noch nie eine Frau mit mir Schluss gemacht hat.«

Er schien wirklich über ein ausgeprägtes Ego zu verfügen.

»Macho«, murmelte Milo, nachdem ich aufgelegt hatte und seufzte. »Für mich ist dieser Kerl ein Kotzbrocken. Aber ich muss wohl Objektivität bewahren. Darum vergiss, was ich gesagt habe.«

Ich grinste. »Wo du recht hast, hast du recht«, knurrte ich.

3

Detective Lieutenant Max McAllister vom Detective Bureau des NYPD befahl um Punkt 22 Uhr den Zugriff. Die Tür der Wohnung wurde aufgerammt, einige Polizisten drangen in das Apartment ein. Ein Mann schoss erschreckt aus einem Sessel in die Höhe. »Was …«

»Keine Bewegung!«, ertönte es klirrend.

Drei – vier Polizisten besetzten das Wohnzimmer. Sie hielten Pistolen in den Fäusten. Jacob Meredith hielt die Hände in Schulterhöhe. Seine Augen flackerten. In seinem Gesicht arbeitete es.

Der Detective Lieutenant trat vor Jacob Meredith hin. »Sie haben beim Einbruch in Mossman‘s Galerie Ihre Prints zurückgelassen, Meredith. Ich verhafte Sie im Namen des Gesetzes. Sie haben das Recht, zu schweigen …«

Meredith wurde über seine Rechte aufgeklärt, dann klickten Handschellen.

4

»Die Bande arbeitet grenzüberschreitend«, sagte Mr. McKee. »Darum wurden die weiteren Ermittlungen an uns abgegeben. Kümmern Sie beide sich darum, und halten Sie mich auf dem Laufenden.«

Damit waren Jennifer Johnson und Blair Duvall entlassen. Sie begaben sich in ihr Büro. Nachdem sie sich mit dem Sachverhalt vertraut gemacht hatten, beschlossen Sie, nach Rikers Island zu fahren und Jacob Meredith zu vernehmen.

Meredith war ein Mann von sechsunddreißig Jahren, der eine Reihe von Vorstrafen aufzuweisen hatte. Trotzig erwiderte er die Blicke der beiden Agents.

»Setzen Sie sich«, sagte Jennifer.

Meredith ließ sich nieder, lehnte sich auf dem Stuhl zurück und legte beide Arme auf den Tisch.

»Wir sind nicht vom Police Department«, gab Jennifer zu verstehen. »Ich bin Special Agent Jennifer Johnson vom FBI New York, das ist mein Kollege Special Agent Duvall.«

»Wieso FBI?«

»Nun, wir denken, dass Sie und Ihre Bande für Einbrüche in verschiedenen Staaten in Frage kommen«, sagte Blair Duvall, der baumlange Afroamerikaner. »Die Handschrift ist immer dieselbe. Es gab Einbrüche in Pittsburgh, Indianapolis, Detroit, New York – nur um einige der Städte zu nennen. Wollen Sie wirklich den Kopf allein in die Schlinge stecken, Meredith?«

»Mister Meredith.«

»Natürlich – Mister Meredith.«

»Ihr müsst mir die Einbrüche erst mal nachweisen«, maulte Meredith. »Okay, okay, den Einbruch in Mossman‘s Galerie gebe ich zu. Aber …«

»Sie haben das Ding doch nicht alleine durchgezogen«, unterbrach ihn Duvall. »Nennen Sie uns Namen, Mister Meredith.« Das Wort Mister betonte Duvall ganz besonders. »Wem haben Sie die Bilder, die gestohlen wurden, verkauft? Sprechen Sie, Mister Meredith. Das Gericht weiß es zu honorieren, wenn sich jemand kooperativ erweist.«

»Was können Sie mir denn anbieten? Komme ich frei, wenn ich Namen nenne?«

»Wir könnten mit dem Staatsanwalt reden. Sicher wissen Sie über die Kronzeugenregelung Bescheid. Ja, da ist sicher etwas zu machen.«

»Reden Sie mit dem Staatsanwalt, und dann kommen Sie wieder.«

»Warum sind Sie so stur, Meredith?«, fragte Jennifer Johnson.

Dieses Mal regte sich Meredith nicht auf über die etwas respektlose Anrede. Er knurrte: »Es ist doch verständlich, dass ich versuche, das Beste für mich rauszuholen.«

»Sicher, das ist legitim«, versetzte Jennifer. »Wir werden also mit dem Staatsanwalt sprechen. Haben Sie schon einen Rechtsanwalt?«

»Einen Pflichtverteidiger.«