Trevellian und die Aasgeier von New York: Action Krimi - Pete Hackett - E-Book

Trevellian und die Aasgeier von New York: Action Krimi E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Krimi von Pete Hackett Der Umfang dieses Buchs entspricht 119 Taschenbuchseiten. Jemand macht sich die Tatsache zunutze, dass verschiedene Verbrecher ihre Beute verstecken. Er will abkassieren und geht dabei skrupellos und brutal vor. Obwohl es eine Menge Spuren gibt, tappen die FBI Agenten Trevellian und Tucker im Dunkeln, denn mit dem Tod der Verbrecher führen die Fährten ins Nichts. Wo oder wer ist das verbindende Element?

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Pete Hackett

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Inhaltsverzeichnis

Trevellian und die Aasgeier von New York: Action Krimi

Copyright

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Trevellian und die Aasgeier von New York: Action Krimi

Krimi von Pete Hackett

Der Umfang dieses Buchs entspricht 119 Taschenbuchseiten.

Jemand macht sich die Tatsache zunutze, dass verschiedene Verbrecher ihre Beute verstecken. Er will abkassieren und geht dabei skrupellos und brutal vor. Obwohl es eine Menge Spuren gibt, tappen die FBI Agenten Trevellian und Tucker im Dunkeln, denn mit dem Tod der Verbrecher führen die Fährten ins Nichts. Wo oder wer ist das verbindende Element?

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author /COVER FIRUZ ASKIN

© dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Alles rund um Belletristik!

1

Dan Ferguson nahm im fortgeschrittenen Stadium einer überschwänglichen Champagnerlaune die hübsche Blondine in den Arm, zog sie an sich heran und lachte. »Wir köpfen noch eine Flasche, und dann fahren wir beide zu mir. Du wirst wieder einmal alles vergessen, was vor mir war, Honey.«

Die beiden Pärchen, die mit Ferguson und der blonden Lady am Tisch saßen, lachten. »Allzu viel ist mit dir heute schätzungsweise nicht mehr los, Dan«, rief einer der Männer lachend. »Du wirst Angie entweder die langweiligsten Stunden ihres Lebens bereiten, oder schon nach zwei Minuten einschlafen.«

»Kümmere du dich nicht um Dan«, lachte Angie Mellert. »Der steht seinen Mann noch, wo andere schon längst schlapp machen.«

Alle lachten. Niemand aus der gut gelaunten Runde ahnte, dass in dieser Nacht noch der Tod nach zweien von ihnen greifen sollte.

Dan Ferguson bestellte noch eine Flasche Champagner. Die kleine, illustre Gruppe befand sich im »Balthazar« in der Spring Street, einer noblen Bar, die man besuchte, um zu sehen und gesehen zu werden. Der Champagner sprudelte in den Gläsern, die drei Pärchen prosteten sich zu, tranken, lachten und waren gut drauf. Es wurden Witze gerissen, coole Sprüche erklangen, quittiert wurden diese verbalen Ergüsse immer wieder mit schallendem Gelächter oder irgendwelchen lustigen Kommentaren, die wiederum für herzliches Gelächter sorgten.

Gegen ein Uhr war die Flasche leer. »Gehen wir«, sagte Dan Ferguson. Angie Mellert griff nach der kleinen Tasche, die neben ihr auf der Bank lag. Dan und sie erhoben sich.

»Ich hätte noch eine Flasche ausgegeben«, erklärte Robert Hanson, jener Mann, der Dan Fergusons Potenz nach dem reichlich genossenen Champagner bezweifelt hatte.

»Ich hab noch was vor«, grinste Ferguson anzüglich. Er war in der Tat nicht mehr ganz nüchtern. Seine Augen waren wässrig. Er sprach mit leichtem Zungenschlag.

»Wir werden auch ohne euch beide mit ‘ner Pulle fertig«, sagte der dritte Mann in der Runde. Er lachte auf. »Ihr solltet bleiben, Dan. Es ist sowieso vergebliche Liebesmüh.«

Dan Ferguson ließ sich nicht beirren. Er und Angie verabschiedeten sich von ihren Freunden, holten ihre Übergangsmäntel bei der Garderobe ab, dann verließen sie das Lokal.

»Vielleicht sollten wir ein Taxi nehmen«, schlug Angie vor.

»Ach was. Mit ein paar Gläsern Schampus im Magen kann ich immer noch meine Benzinkutsche steuern. Komm.«

»Ich weiß nicht. Wenn dich die Polizei erwischt, bist du deinen Führerschein los.«

»Das ich nicht lache. Unsere Cops können vielleicht alte Männer in dunklen Ecken beim Pinkeln erschrecken. Komm jetzt. Ich chauffiere uns nach Hause.« Er legte seinen Arm um Angies Schultern und zog sie mit sich fort.

Dan Ferguson besaß einen Chrysler. Er hatte ihn etwa hundert Yard von der Bar entfernt abgestellt. Ein Auto fuhr vorbei. Der Lichtkegel der Scheinwerfer kroch über den feucht schimmernden Asphalt. Es hatte am Abend geregnet. Der Sommer war vorbei. Von den Bäumen begann das Laub abzufallen. Die Tage waren deutlich kürzer geworfen.

Ferguson entriegelte per Fernbedienung die Türen des Wagens und öffnete die Beifahrertür. Angie setzte sich in das Fahrzeug, und Ferguson warf die Tür zu. Er benahm sich gerne wie ein Gentleman. Er ging vorne um den Chrysler herum und klemmte sich schließlich hinter das Steuer. Der Motor sprang an, Ferguson kurbelte am Lenkrad, manövrierte das Auto aus der Parklücke und fuhr dann langsam die Spring Street hinunter.

Seine Wohnung befand sich in der 26th Street im Westen Manhattans. Ferguson fuhr so, dass er keiner Polizeistreife auffiel. Das Autoradio lief. Trotz der fortgeschrittenen Stunde war noch ziemlich viel los auf Manhattans Straßen.

Die Uhr im Armaturenbrett des Chrysler zeigte ein Uhr zweiunddreißig, als Ferguson den Wagen vor dem Gebäude in der 26th Street parkte, in dem er ein Apartment gemietet hatte. Er und die junge Frau stiegen aus, warfen die Türen zu, Ferguson aktivierte die Zentralverriegelung. Ein leises Ploppen erklang.

Angie hängte sich bei Ferguson ein. Die Haustür war verschlossen. Der Mann sperrte auf und machte Licht. Die Rezeption in der Halle war verwaist. Der Portier war von einem elektronischen Wegweiser abgelöst worden. Der Bildschirm war dunkel, ein kleines, rotes Licht zeigte an, dass er auf Standby lief. Neben dem Aufzug schwang sich die Treppe nach oben.

Das Paar ging zum Lift. Wenig später kam die Kabine unten an, lautlos glitt die Edelstahltür auf, Ferguson drückte auf den Knopf mit der Nummer fünf, und der Aufzug brachte sie nach oben.

Sie betraten die Wohnung. Licht flammte auf. Ferguson drückte die Tür hinter sich zu. Dann half er Angie aus dem Mantel. Auch er zog seinen Trenchcoat aus und hängte ihn an die Garderobe, dann wandte er sich Angie zu.

In diesem Moment ging die Tür zum Schlafzimmer auf. Eine Gestalt, dunkel gekleidet, mit einer Sturmhaube maskiert, trat in das Wohnzimmer. Die Mündung des Schalldämpfers auf dem Lauf einer Automatic wies auf Dan Ferguson. Die Augen des Maskierten glitzerten kalt. Angie entrang sich ein Aufschrei. Sie presste die linke Hand auf den Halsansatz. Ferguson erschrak und kniff die Augen zusammen, hielt sekundenlang die Luft an und stieß schließlich die verbrauchte Atemluft hörbar durch die Nase aus.

»Setzen!«, kommandierte der Maskierte und winkte mit der Pistole.

»Was wollen Sie?«, fragte Ferguson mit belegter Stimme.

»Das Geld.«

Ferguson schluckte würgend. »Ich verstehe nicht.«

»Setzt euch!«

Ferguson nahm Angie am Oberarm und führt sie zu einem der Sessel, die um den niedrigen Tisch herum gruppiert waren, drückte sie hinein und ließ sich auf die Couch fallen. Der Maskierte glitt heran und baute sich zwischen Apartmenttür und Sitzgarnitur auf. Er richtete die Waffe auf Angie. In den Augen der hübschen Frau wob das Entsetzen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Ihr Herz raste.

»Wo hast du es versteckt, Ferguson? Zu einer Bank konntest du es ja nicht bringen, weil die Seriennummern der Scheine bekannt sind. Also, wo befindet es sich?«

»Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, keuchte Ferguson. Immer wieder fuhr er sich mit der Zungenspitze über die Lippen. In seinen Mundwinkeln zuckte es. Nervös knetete er die schwitzenden Hände.

»Na schön, wie du meinst.« Der Maskierte drückte ab. Es gab einen Ton, der an das Entkorken einer Sektflasche erinnerte, die Augen Angies weiteten sich im letzten Entsetzen ihres Lebens, dann sank sie mit einem ächzenden Laut, der in ihrer Kehle erstickte, im Sessel zusammen. Es roch nach verbranntem Pulver.

Ferguson war starr vor Schreck. Es überstieg seinen Verstand. Die Signale, die sein Gehirn aussandte, wurden nicht beantwortet. Er war zu keiner Reaktion fähig.

Der Blick der kalten Augen war auf ihn geheftet. In ihnen war nicht die Spur einer Gemütsregung zu erkennen. Die Hand mit der Pistole war der Blickrichtung gefolgt. »Spuck es schon aus, Ferguson.«

Dan Ferguson zuckte zusammen und zog den Kopf zwischen die Schultern. Er schüttelte seine Fassungslosigkeit ab, musste zweimal ansetzen, dann erklang seine zitternde Stimme: »Es befindet sich in einem Schließfach im Grand Central Terminal. Den – den Schlüssel habe ich in der Tasche.«

»Gib ihn mir.«

Ferguson holte den kleinen Schlüssel aus der Jackentasche und warf ihn dem Maskierten zu. Dieser fing ihn geschickt mit der linken Hand auf. »Vielen Dank, Ferguson.« Mit dem letzten Wort schoss er. Dan Ferguson war sofort tot.

2

Der Assistant Director zitierte Milo und mich zu sich. Soeben waren wir von der Mittagspause zurückgekommen. Es kam nicht oft vor, dass wir in den Genuss einer solchen kamen, aber an diesem Tag hatten wir uns entschlossen, etwas von dem abzuarbeiten, was sich auf unseren Schreibtischen angehäuft hatte. Und so hatten wir pünktlich um zwölf Uhr die Finger von der Tastatur genommen und waren ins Mezzogiorno gefahren, um uns eine Pizza einzuverleiben.

Jetzt folgten wir dem Ruf des Chefs.

»Geht nur hinein«, forderte uns Mandy, die hübsche Sekretärin, auf. »Kaffee habe ich schon aufgesetzt.«

»Du bist ein Goldstück«, gab Milo zum Besten. »Wenn ich mal heirate, dann kommst nur du in Frage.«

Mandy lächelte.

»Jetzt hast du schon zwei Verehrer«, schmunzelte ich.

»Hoffentlich verliere ich nicht den Überblick«, lachte Mandy.

Ich klopfte an die Tür zum Büro des AD, und ohne die Aufforderung, einzutreten, abzuwarten, öffnete ich.

»Hereinspaziert«, erklang die Stimme von Mr. McKee. Er erhob sich und kam um seinen Schreibtisch herum. Dann begrüßte er uns mit Handschlag und forderte uns auf, Platz zu nehmen. Er nahm eine Postmappe, aus der der Rand eines Blattes lugte, und setzte sich zu uns. Erwartungsvoll fixierten wir ihn. Er schaute ernst von einem zum anderen, dann erhob er das Wort: »Harry Easton hat mich angerufen. Es geht um einen Mord, der vor fünf Tagen – in der Nacht von Samstag auf Sonntag – geschah.«

»Will uns der gute Cleary mal wieder einen Fall aufs Auge drücken?«, knurrte Milo. »Mord ist sein Metier.«

»Ausnahmen bestätigen die Regel, Milo«, versetzte der Chef. In seinem aristokratisch geschnittenen Gesicht zuckte kein Muskel. »Und in diesem Mordfall sieht es ganz so aus, als wäre unsere Zuständigkeit gegeben.«

»Wenn es so ist …«

»Bei dem Toten handelt es sich um einen Mann namens Dan Ferguson. Wohnung sechsundzwanzigste Straße West, fünfte Etage. Mit ihm wurde auch seine Freundin, eine neunundzwanzigjährige Frau namens Angie Mellert, ermordet. Beide wurden erschossen. Der Mörder muss in Fergusons Wohnung gewartet haben.«

»Das erklärt noch immer nicht unsere Zuständigkeit«, murmelte Milo.

Der Chef schoss Milo einen nachsichtigen Blick zu, hob die linke Hand und brachte damit zum Ausdruck, dass wir Geduld haben sollten und die nötige Aufklärung erfolgen würde. »Vor fünf Wochen wurde in Washington die Riggs-Bank überfallen. Es handelte sich um vier Täter. Einem Angestellten der Bank gelang es, Alarm auszulösen. Bei einem Feuergefecht mit der Polizei kam einer der Bankräuber ums Leben. Ein weiterer wurde leicht verwundet. Sein Blut wurde einer DNA-Analyse unterzogen.«

Ich ahnte bereits die Quintessenz. »Und die genetische Struktur entspricht der von Dan Ferguson.«

Mr. McKee nickte. »Er ist einer der Bankräuber. Den Kerlen gelang mit eins Komma zwei Millionen Dollar die Flucht. Der Tote wurde als Mel Hacker aus New York identifiziert.« Der Blick des Chefs heftete sich auf Milo. Ein freundliches Lächeln umspielte die Lippen des AD. »Jetzt wissen Sie, weshalb wir zuständig sind, Milo.«

»Sicher, Sir. Der Groschen ist bei mir gefallen.« Milo verzog das Gesicht.

»Gibt es irgendwelche Hinweise auf den Mörder?«, fragte ich.

»Ferguson und Angie Mellert wurden jeweils von einer Kugel des Kalibers .45 ACP getötet. Die Waffe ist polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten. Die Spurensicherung hat keine Hinweise gefunden. Wahrscheinlich hat der Täter Handschuhe getragen. Es muss sich um einen Profi handeln, denn es gab keine Einbruchspuren an der Wohnungstür.«

»Der Täter kann einer der Komplizen von Ferguson sein«, gab ich zu bedenken.

»Das ist sicher nicht auszuschließen«, meinte der Chef. »Das Motiv könnte Habgier sein.«

»Man muss den Bankraub aufklären«, bemerkte Milo, »dann haben wir vielleicht auch den Mörder Fergusons.«

»Ich übertrage Ihnen beiden den Fall, Jesse, Milo, und bitte Sie, mich auf dem Laufenden zu halten.«

Mandy kam mit einer Kanne voll Kaffee ins Büro und bediente uns. Kaffeeduft breitete sich aus und stieg mir verführerisch in die Nase. Ich bedankte mich. Mandy stellte die Kanne ab und ging wieder nach draußen. Wir bereiteten den Kaffee mit Zucker und Milch auf.

Mr. McKee reichte mir die dünne Mappe. »Das sind einige Faxe von Harry Easton. Gutachten und Protokolle, die beiden Morde in der sechsundzwanzigsten Straße betreffend. Vielleicht nehmen Sie mit der Polizei in Washington DC Verbindung auf.«

Nachdem wir unseren Kaffee getrunken hatten, kehrten Milo und ich in unser Büro zurück. Die Faxe, die mir Mr. McKee gegeben hatte, gaben nichts her, was uns in der Mordsache weitergebracht hätte. Die Nachbarn Fergusons waren vernommen worden, doch niemand hatte etwas gesehen oder gehört. Wir überprüften die von Ferguson geführten Telefongespräche in den letzten Tagen vor seinen Tod. Unter anderem hatte er im Balthazar angerufen, und zwar am Samstag, um vierzehn Uhr fünf. Da waren auch noch eine Reihe anderer Telefongespräche, die wir uns auszuwerten vornahmen. Ich rief beim Balthazar an, die monotone Frauenstimme auf einem Anrufbeantworter sagte mir, dass der Laden erst um zwanzig Uhr öffnete.

Ich legte auf.

Milo sagte: »Ferguson hat innerhalb der letzten Woche vor seinem Tod dreimal mit einem Mann namens Robert Hanson telefoniert, viermal mit einem namens Floyd Fletcher, zweimal mit seiner Mutter, und fünfmal mit einem Wesley Ferguson, bei dem es sich wahrscheinlich um seinen Bruder oder einen anderen Verwandten handelt. Die anderen Anrufe können wir vernachlässigen. Ich glaube nicht, dass jemand vom Pizzadienst oder Fergusons Zahnarzt irgendetwas zur Aufklärung des Mordes beitragen kann.«

»Was arbeitete Ferguson eigentlich?«, wollte ich wissen.

Milo nahm das Blatt Papier, auf dem die persönlichen Daten des Toten erfasst waren, ließ seinen Blick darüber gleiten, dann zuckte er mit den Achseln. »Steht hier nicht. Ist das von Bedeutung?«

»Wir werden sein gesamtes Umfeld durchleuchten müssen. Dazu gehört auch sein Arbeitsplatz. Wenn er nicht arbeitete, frage ich mich, wovon er lebte. Die Mieten in Manhattan sind nicht gerade billig.«

Ich nahm den Telefonhörer und wählte die Nummer von Robert Hanson. Das Freizeichen ertönte, dann meldete sich der Anrufbeantworter. »Lieber Anrufer, ich bin im Moment nicht erreichbar. Wenn Sie eine Nachricht hinterlassen möchten, sprechen Sie bitte nach dem Klingelton.«

Der angekündigte Ton erklang.

»Hier spricht Special Agent Trevellian vom FBI New York. Ich bitte Sie, mich unter folgender Nummer zurückzurufen …« Ich diktierte die Telefonnummer. Dann rief ich bei Floyd Fletcher an.

Eine dunkle Stimme erklang: »Fletcher.«

Ich stellte mich vor. Am anderen Ende der Strippe herrschte sekundenlanges Schweigen, ich hörte nur den stoßweisen Atem des Mannes. Dann aber ließ er wieder seine Stimme erklingen: »Was kann ich für Sie tun, Agent?«

»Es geht um den Tod von Dan Ferguson.«

»Eine schreckliche Sache. Ist mir ziemlich an die Nieren gegangen. Wenn man bedenkt, dass ich kurz zuvor noch mit Dan zusammen war.«

»Sie waren in der Nacht, in der er ermordet wurde, mit ihm zusammen?«

»Ja. Wir haben uns im Balthazar getroffen und einige Flaschen Champagner geleert. Dan und Angie sind gegen ein Uhr nach Hause gefahren.«

»Wer ist wir?«, fragte ich.

»Nun, da waren ich und meine Freundin Belinda sowie Robert und Samantha.«

»Robert Hanson?«

»Genau der. Wir waren noch bis halb drei Uhr in dem Schuppen.«

»Wir hätten Sie gerne unter sechs Augen gesprochen. Können Sie bei uns vorbeikommen?«

»Ich wohne an der Douglas Mac Arthur Plaza«, erklärte Fletcher. »In einer Stunde kann ich bei Ihnen sein. Ist das in Ordnung?«

»Hervorragend. Wir warten auf Sie.«

3

»Ferguson und seine Freundin wurden laut Obduktionsbericht zwischen ein Uhr und zwei Uhr dreißig ermordet«, murmelte ich, nachdem der Hörer wieder auf dem Apparat lag. »Wenn Hanson und Fletcher bis halb drei im Balthazar waren, scheiden sie als Mörder von vorneherein aus.«

»Wir werden ihr Alibi prüfen«, versetzte Milo.

Es dauerte nicht ganz eine Stunde, dann klopfte es gegen die Tür, und im nächsten Moment betrat ein etwa vierzigjähriger Mann von ungefähr eins-achtzig das Büro. Er war mit einer blauen Jeans und einer roten Windjacke bekleidet. Seine Haare waren brünett und streng nach hinten gekämmt. »Da bin ich«, sagte er.

»Mister Fletcher?«, fragte ich.

»Wie er leibt und lebt.« Fletcher grinste breit.

Dieser Bursche schien die gute Laune gepachtet zu haben. »Nehmen Sie Platz, Mister Fletcher«, sagte ich und wies auf den Stuhl neben meinem Schreibtisch. Und als er saß, fragte ich: »Sind Sie gut durchgekommen?«