Trevellian und die Autoschieber: Action Krimi - Pete Hackett - kostenlos E-Book

Trevellian und die Autoschieber: Action Krimi E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Krimi von Pete Hackett Der Umfang dieses Buchs entspricht 114 Taschenbuchseiten. Eigentlich sollte nur ein Luxusauto für einen Autoschieberring geklaut werden. Doch im Innern saß die Tochter eines der größten Verbrecher von New York. Als die Entführer versuchen, ihn zu erpressen, geht er auf seine eigene Weise gegen die Konkurrenz vor. Die FBI-Agents Trevellian und Anderson bekommen es mit zwei Verbrecherbanden zu tun.

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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Pete Hackett

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Inhaltsverzeichnis

Trevellian und die Autoschieber: Action Krimi

Copyright

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Trevellian und die Autoschieber: Action Krimi

Krimi von Pete Hackett

Der Umfang dieses Buchs entspricht 114 Taschenbuchseiten.

Eigentlich sollte nur ein Luxusauto für einen Autoschieberring geklaut werden. Doch im Innern saß die Tochter eines der größten Verbrecher von New York. Als die Entführer versuchen, ihn zu erpressen, geht er auf seine eigene Weise gegen die Konkurrenz vor. Die FBI-Agents Trevellian und Anderson bekommen es mit zwei Verbrecherbanden zu tun.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author /COVER FIRUZ ASKIN

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Alles rund um Belletristik!

1

Als ich an diesem Vormittag den Wagen vor dem Gelände des Gebrauchtwagenmarkts abstellte, ahnte ich nicht, dass uns im nächsten Moment die Kugeln um die Ohren fliegen würden.

Wenn ich sage uns, dann meine ich Special Agent Sarah Anderson und mich, Special Agent Jesse Trevellian, FBI New York.

Wir verließen also den Wagen und schritten durch das Tor aus zusammengeschweißten Rohren und Maschendraht, über dem ein riesiges Schild mit der Aufschrift Hendersons Used-Car Market prangte.

Die Gebrauchtwagen standen in Reih und Glied. Lackiertes Stahlblech und Chrom blitzten im Sonnenlicht. Ich sah einen Mann aus dem Verwaltungsgebäude treten. Er rief etwas über die Schulter, griff unter seine Jacke und – es traf mich wie ein eisiger Guss! Er zog eine Pistole, die er auf uns anschlug …

Clifford Henderson, der Gebrauchtwagenhändler, stand im Verdacht, in enger Verbindung zu einer Autoknacker- und Autoschieberbande zu stehen. Ich hatte ihn gebeten, eine Liste aller in seinem Gebrauchtwagen-Markt zum Verkauf angebotenen Pkws anzufertigen, damit wir einen Abgleich mit den Kaufverträgen und den Wagenpapieren durchführen konnten.

Der Kerl, der jetzt mit der Pistole auf uns zielte, war nicht Cliff Henderson, der Danny DeVito-Verschnitt mit den unsteten Frettchenaugen. Es war etwa eins-fünfundachtzig groß, vierschrötig, und hatte einen Bürstenhaarschnitt wie einst Arnold Schwarzenegger in dem Streifen Phantomkommando. Seine Haare waren im Gegensatz zu Arnies Haaren jedoch von roter Farbe.

Erkennen und Reagieren waren bei mir Sache eines Augenblicks. Und als der Knall des Schusses heranstieß, hatte ich Sarah Anderson, meine Teamkollegin, zur Seite gestoßen. Die SIG Sauer P226 sprang fast wie durch Zauberei in meine Hand.

Der Rothaarige feuerte erneut. Doch dadurch, dass er sich erst wieder auf das jäh veränderte Ziel einstellen musste, schoss er überhastet und verfehlte uns. Ich hörte das metallische Geräusch, als die Kugel das Stahlblech eines der zum Verkauf angebotenen Autos durchschlug.

„Fallen lassen! Keine Bewegung! FBI!“ Ich schrie es und jagte einen Warnschuss in die Luft.

Der Bursche mit der Oberst Matrix-Frisur (Matrix war der Held in Phantomkommando) spurtete los. Er wollte zwischen den Gebrauchtwagen verschwinden. Ich zielte auf seine Beine!

Da erschien ein zweiter Mister in der Tür des Bürogebäudes – und auch er hielt eine Pistole in der Faust.

Ich ruckte zu ihm herum. Schüsse krachten. Die SIG bäumte sich auf in meiner Faust und röhrte dumpf. Auch Sarahs P228 brüllte auf. Vielleicht hatten Sarah oder ich den berühmten Sekundenbruchteil früher geschossen als der Bursche in der Tür. Jedenfalls zuckte er in dem Moment, als er abdrückte, zusammen und verriss. Sein Geschoss pflügte den Boden und ließ das Erdreich spritzen. Dann stürzte er.

Der Vierschrötige mit den roten Haaren war zwischen den Autos verschwunden. Ich sicherte in die Richtung, in die er gerannt war. Aus den Augenwinkeln sah ich Sarah zu dem Burschen hinlaufen, der vor der Tür zusammengebrochen war und auf dem Gesicht lag. Sie beugte sich über ihn.

„Gib mir Feuerschutz, Sarah“, rief ich, richtete mich auf und rannte los. Ich verließ mich einfach auf meine Kollegin, genauso wie ich mich in der Vergangenheit immer auf Milo verlassen hatte. Nach zehn Schritten schon befand ich mich zwischen den abgestellten Fahrzeugen. Von Rothaar war nichts zu sehen. Jeder meiner Sinne war aktiviert, meine Nerven waren zum Zerreißen angespannt. Ich lauschte und witterte und ließ meinen Instinkten freien Lauf.

Plötzlich sah ich den Knaben. Er kam 50 Schritte weiter beim Drahtgeflechtzaun hoch und feuerte einmal in meine Richtung. Der trockene Knall wurde über mich hinweggeschleudert. Die Kugel schrammte über ein Autodach und wurde abgefälscht. Der Querschläger quarrte durchdringend. Der Rothaarige machte sich daran, den Zaun zu übersteigen.

„Stehenbleiben!“, peitschte mein Organ. Ich hob die Faust mit der Pistole und folgte über Kimme und Korn den Bewegungen des Burschen. Mit seinem Gewicht drückte er den Zaun weit nach unten. Er schwang hin und her. Das Drahtgeflecht schepperte. Schließlich ließ er sich einfach auf die andere Seite fallen und verschwand im Unkraut, das auf dem Nachbargrundstück fast hüfthoch wuchs.

Ich sah, wo er kroch, denn dort bewegten sich Grashalme, Disteln und alles, was den Sommer über auf dem freien Platz wild aufgegangen und hochgeschossen war.

Ich lief durch die engen Gassen zwischen den dicht an dicht stehenden Fahrzeugen. Hinter einem BMW der Fünfer-Serie ging ich dicht bei dem niedergedrückten Zaun in Deckung. Jetzt bewegte sich nirgends mehr das Unkraut. Entweder wagte sich Rothaar nicht mehr zu rühren, vielleicht wartete er aber nur darauf, dass ich mich zeigte, um mir heißes Blei zu servieren. Wahrscheinlich aber war er über alle Berge. Denn auf der anderen Seite des Grundstücks stand ein flaches Gebäude mit drei großen Garagentoren und einem staubblinden Fenster in der Schmalseite.

Ich holte mein Handy heraus, rief das Police Department an und bat, dass von dort aus das nächste Revier in Queens verständigt werde, damit man einige Einsatzfahrzeuge zu Hendersons Gebrauchtwagenhandel schickte. Ich gab auch eine Beschreibung des Burschen durch, der mir durch die Lappen gegangen war, und man sagte mir zu, dass man die momentan im Einsatz befindlichen Patrouillen entsprechend instruieren würde.

Dann kehrte ich zum Verwaltungsgebäude zurück. Das Handy steckte in der Tasche. Mein Arm mit der SIG baumelte schlaff nach unten.

Etwas abseits, vielleicht 15 Schritte vom Eingang entfernt, stand ein schwarzer Dodge Viper GTS, ein Sportflitzer, den ich auf mindestens 85.000 Dollar schätzte. Der Wagen war noch nicht zugelassen, er trug lediglich ein Überführungsnummernschild. Neben dem Dodge parkte ein beigefarbener Ford vom Typ Mittelklassewagen.

Sarah Anderson schaute nicht gerade glücklich drein. „Der Bursche hat eine Kugel in die Brust bekommen, Jesse“, empfing sie mich. „Sieht nicht gut aus. Wahrscheinlich Lungensteckschuss, denn es gibt keinen Austrittskanal. Ich habe eine Ambulanz herbeordert.“

Sie hatte den Mann vorsichtig auf den Rücken gedreht. Sein Gesicht war bleich und eingefallen. Spitz sprang die Nase daraus hervor. Er war bei Bewusstsein. Sein Atem ging rasselnd, seine Lippen bewegten sich, als formten sie tonlose Worte.

„Wie sieht es drin aus?“, fragte ich und spürte Beklemmung, denn ich befürchtete das Schlimmste.

„Zwei Angestellte und Henderson sind da“, erwiderte Sarah. „Sie sind unversehrt. Ich glaube nicht, dass die beiden Gangster den Betrieb überfallen wollten.“ Sarah wies mit dem Kinn auf den Verwundeten. „Wir müssen ihm erste Hilfe leisten, andernfalls verblutet er, bis der Emergency Service eintrifft.“

Ich steckte die SIG ein und ging in das Gebäude.

Die beiden Angestellten – es waren zwei Frauen, die ich schon einmal kurz gesehen hatte, als wir hier ein paar Erkundigungen einzogen –, saßen bleich und fassungslos hinter ihren Schreibtischen und starrten mich an wie eine außerirdische Erscheinung. Henderson, der auf einem Besuchersessel hockte, sprang auf, als hätte man von unten spitzen Stahl durch die Sitzfläche gerammt.

Er zeigte sich vollkommen aufgelöst und schrie: „Die beiden – sie wollten … Himmel, haben die beiden mit der Schießerei angefangen? Was waren das für Kerle?“

„Diese Frage können Sie wohl leichter beantworten als ich, Henderson“, versetzte ich ungerührt. „Vorher aber geben Sie mir einen Erste-Hilfe-Koffer oder etwas in der Art. Sie haben doch so etwas? Das ist Vorschrift …“

Er warf sich herum und rannte zu einem Stahlschrank, riss die Türen auf und griff hinein. Er brachte mir einen Verbandskasten. Ich rannte damit nach draußen. Vorsichtig schnitten wir das Hemd des Verwundeten auf. Ich legte eine dicke Kompresse auf die Wunde, Sarah klebte einige Streifen Heftpflaster darüber. Der Mann stöhnte ununterbrochen. Auf seinen Lippen zeigte sich blasiger, mit hellem Blut durchsetzter Speichel. Seine Lider flatterten, seine Augen wiesen einen fiebrigen Glanz auf.

Mehr konnten wir im Augenblick nicht für ihn tun.

Ich hatte immer wieder mal einen Blick in die Richtung geworfen, in die der rothaarige Gangster gelaufen war, doch der Bursche ließ von sich nicht mal mehr die Nasenspitze sehen.

Ich kehrte ins Büro zurück.

Draußen erklangen jetzt Sirenen. Motorengeräusch wurde schnell lauter. Cliff Henderson hockte wieder in dem Besuchersessel und rang seine Hände. Seine Augen irrten hin und her.

Ich sagte: „Nun, Mr. Henderson, Sie können mir doch sicher sagen, was das für Zeitgenossen waren, die so erpicht drauf waren, meiner Partnerin und mir das Licht auszublasen.“

Der Händler hob abwehrend die Hände und stieß hervor: „Sie verhandelten mit mir wegen eines gebrauchten Dodge. Die schwarze Kiste, die draußen steht. Als wir uns wegen des Preises nicht einigen konnten, verabschiedeten sie sich. Da kamen Sie und Ihre Gefährtin …“

„Und weil den beiden unsere Nasen nicht gefielen, zogen sie die Pistolen, um zu verhindern, dass wir uns vielleicht fortpflanzen, wie?“, fuhr ich Henderson an. „Wo führten Sie die Verhandlungen?“, dehnte ich. „In Ihrem Büro?“

„Ja, ja – in meinem …“

Ich betrat den Raum schon, denn ich wusste einigermaßen Bescheid. Als ich nämlich das letzte Mal hier war, musste eine der Angestellten Henderson aus seinem Büro holen.

Der Raum war ziemlich nüchtern eingerichtet. Ein Schreibtisch, ein Bürostuhl, zwei Besucherstühle, einige Aktenschränke aus Stahl, an der Wand einige Kalender und billige Bilder.

Von Hendersons Platz hinter dem Schreibtisch aus hatte man den Blick durch das Fenster frei auf das Tor, durch das man das Gelände des Kfz-Handels betrat. Dort hielten jetzt drei Patrolcars mit quietschenden Reifen. Insgesamt sechs Cops sprangen aus den Fahrzeugen und rannten auf das Gelände.

Henderson hatte uns also von Weitem kommen sehen. Und ich konnte mir an fünf Fingern abzählen, dass er die beiden Kerle darauf hingewiesen hatte, dass wir kein Auto kaufen wollten, sondern dass es sich bei uns um FBI-Agenten handelte, die ihm, Henderson, etwas auf die Hacken treten wollen.

Der Händler stand in der Bürotür und fixierte mich misstrauisch. Als sich mein Blick auf ihn heftete, schaute er schnell weg. Mit fahriger Bewegung wischte er sich über das gerötete, feiste Gesicht.

Ich sagte ungnädig: „Raus mit der Sprache, Henderson. Was waren das für zwei? Von unseren Gesichtern konnten sie ja schließlich nicht ablesen, dass wir FBI-Agenten sind. Und selbst wenn: Was könnten sie für einen Grund gehabt haben, auf uns zu schießen?“

„Das kann ich Ihnen auch nicht sagen“, kam es hastig von Henderson. „Wenn ich es Ihnen sage, Trevellian, die beiden waren wegen des Dodge hier. Der Rothaarige fuhr ihn. Der andere lenkte den Ford. Ich habe die beiden vorher nie im Leben gesehen. Wir konnten uns wegen des Preises nicht einig werden.“ Plötzlich stutzte er, als fiele ihm etwas ein, und wie in einem jähen Impuls stieß er hervor: „Vielleicht waren Sie oder Ihre Kollegin den beiden nicht unbekannt, Trevellian, und als sie Sie sahen …“ Henderson hob die Schultern, ließ sie wieder nach unten sacken. „Möglicherweise hat man Sie auch mit jemandem verwechselt. Himmel, ich weiß es nicht.“

Wie in einem Anflug von Verzweiflung hob er die Hände, ließ sie wieder sinken und versuchte, meinem Blick standzuhalten.

„Haben Sie die Liste vorbereitet, Henderson“, wechselte ich das Thema.

„Welche Liste?“ Ein Schimmer des Begreifens huschte über sein Gesicht. „Ach ja, die Liste!“ Er sprang auf. „Ich lasse sofort einen Computerausdruck anfertigen, Trevellian. Einen Augenblick.“

Er wuselte auf seinen kurzen Beinen aus seinem Büro. Irgendwie wirkte er komisch in seiner zur Schau getragenen Geschäftigkeit. Ich folgte ihm langsam. Draußen waren Stimmen zu hören. Und dann erklang aufs Neue eine Sirene, und der Klang kam schnell näher.

Soeben betraten zwei der Cops das Gebäude. Ich wies mich ihnen gegenüber aus und erklärte ihnen, was vorgefallen war. Erneut beschrieb ich den rothaarigen Mister, der über den Drahtzaun und das Nachbargrundstück Fersengeld gegeben hatte. Einer der Cops begab sich zum Einsatzfahrzeug, um noch einmal den Fahndungsaufruf per Funkspruch abzusetzen.

Die Leute vom Emergency Service, ein Notarzt und drei Sanitäter, kümmerten sich um den schwer verwundeten Gangster. Seine Pistole hatte Sarah sichergestellt.

Wir beschlossen, die Angestellten sowie Clifford Henderson in die Mangel zu nehmen.

2

Der rothaarige Gangster mit dem Bürstenhaarschnitt hatte den Namen Edric Brown. Er war auf allen Vieren durch das Unkraut gekrochen und hinter dem Flachbau, der ihn vor Blicken vom Gelände des Gebrauchtwagenhandels verbarg, hochgekommen. Er ließ seine Pistole verschwinden und setzte sich im Schutz des Gebäudes ab.

Als er sich sicher sein konnte, dass er nicht verfolgt wurde, holte er sein Handy aus dem Futteral, das an seinem Gürtel befestigt war, wählte eine Nummer und stellte die Verbindung her. Dreimal war das Freizeichen zu hören, dann erklang eine Stimme: „Hallo, Edric. Habt ihr das Geld?“

Der Sprecher hatte von seinem Display ablesen können, wer ihn anrief.

Edric Brown sagte zwischen gepressten Atemzügen: „Wir haben Scheiß gebaut, Paul. Während wir mit Henderson verhandelten, tauchten zwei FBI-Schnüffler auf. Wir reagierten über und griffen nach den Waffen. Wir dachten nämlich …“

„Ihr Idioten!“ So schnitt der Bursche am anderen Ende der Leitung Brown das Wort ab. „Ihr habt sie doch nicht etwa niedergeknallt?“

„Nein. Aber es kam zu einer Schießerei. Ich konnte ihnen entkommen. Dee allerdings bekam eine Kugel ab. Ich hab keine Ahnung, ob er tot ist. Verdammt, Dave, ich war der Überzeugung, dass uns die beiden gefolgt waren. Schließlich waren wir mit einem gestohlenen Fahrzeug unterwegs. Ich war fest davon überzeugt, dass sie uns hops nehmen wollten.“

„Hast du wenigstens den Wagen in Sicherheit gebracht?“

„Nein. Er steht auf dem Gelände des Händlers. Ich hatte nicht die Zeit, mich hineinzusetzen und in aller Ruhe davonzufahren. – Es waren genau die beiden Agenten, die schon vor einigen Tagen bei Henderson waren und für die er eine Bestandsliste der aufgekauften und weiterverkauften Fahrzeuge erstellen sollte. Wir drehten ganz einfach durch, als die beiden aufkreuzten. Aber wie sollten wir ahnen, dass die beiden Schnüffler ausgerechnet in der Viertelstunde aufkreuzen, in der wir bei Henderson den Wagen abgeben wollen?“

„Und an den Ford kommst du auch nicht ran, wie?“

„Nein. Auf dem Gelände wimmelt es zwischenzeitlich von Polizisten. Aber wegen des Ford brauchst du dir doch keine Gedanken zu machen. Er ist auf Dee zugelassen.“

„Und Dee wird, wenn er nicht tot ist, reden. Haben dich die Bullen gesehen?“

„Natürlich.“ Edric Brown warf sich in die Brust. „Mit diesem Trevellian lieferte ich mir sogar eine Schießerei. Aber ich hab den Stümper abgehängt.“

„Wo bist du jetzt?“

„Am Parsons Boulevard. Das ist eine Querstraße zur Bayside Avenue. Da ist eine Tankstelle in der Nähe.“

„Kannst du irgendwie nach Manhattan kommen?“

„Keine Ahnung, ob hier ein Omnibus verkehrt. Es wäre vielleicht besser, du würdest mich abholen lassen. Ich weiß nicht, ob es gut ist, jetzt so mir nichts dir nichts zu einer Bushaltestelle zu spazieren und auf den nächsten Bus zu warten. Sicher kennt mittlerweile jeder Bulle in New York meine Beschreibung.“

„Genau das ist das Problem, Edric“, sagte Browns Gesprächspartner. „Aber in Ordnung. Ich schicke David. Geh zum Flushing Cemetery und warte am Haupteingang auf ihn.“

„Okay. Er soll sich beeilen.“

„Natürlich.“

Edric Brown beendete das Gespräch und setzte sich in Bewegung. Sein Ziel war der Flushing Friedhof.

3

„Dieser Dodge“, so wandte ich mich an Clifford Henderson und wies auf das Nobelfahrzeug, „haben Sie ihn angekauft?“