Trevellian und die geheimnisvollen Mörder: Action Krimi - Pete Hackett - E-Book

Trevellian und die geheimnisvollen Mörder: Action Krimi E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Krimi von Pete Hackett Der Umfang dieses Buchs entspricht 117 Taschenbuchseiten. Milo Tucker und Jesse Trevellian, Spezialagenten des FBI, sind in New York erfolgreich, um eine Drogenmafia dingfest zu machen. Sie wissen aber, dass deren Platz andere Kriminelle einnehmen werden. Gleichzeitig trachtet ein Unbekannter nach Milos Tuckers Leben. Drei Anschläge überlebt er mit viel Glück. Beide Agenten müssen diesen Unbekannten ausschalten. Die Situation spitzt sich zu und Milo muss sich etwas einfallen lassen, um sich und seinen Kollegen zu retten.

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Seitenzahl: 124

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Pete Hackett

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Inhaltsverzeichnis

Trevellian und die geheimnisvollen Mörder: Action Krimi

Copyright

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Trevellian und die geheimnisvollen Mörder: Action Krimi

Krimi von Pete Hackett

Der Umfang dieses Buchs entspricht 117 Taschenbuchseiten.

Milo Tucker und Jesse Trevellian, Spezialagenten des FBI, sind in New York erfolgreich, um eine Drogenmafia dingfest zu machen. Sie wissen aber, dass deren Platz andere Kriminelle einnehmen werden. Gleichzeitig trachtet ein Unbekannter nach Milos Tuckers Leben. Drei Anschläge überlebt er mit viel Glück. Beide Agenten müssen diesen Unbekannten ausschalten. Die Situation spitzt sich zu und Milo muss sich etwas einfallen lassen, um sich und seinen Kollegen zu retten.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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Alles rund um Belletristik!

1

Das Wetter präsentierte sich nasskalt und regnerisch. Der Wind trieb abgefallenes Laub vor sich her. Es fing sich in Häuserecken und an den Bordsteinen. Ben Mallory stand ein Stück von der 'Roten Laterne' entfernt in einer Passage und fröstelte. Er hatte die Hände in den Taschen vergraben. Die 121. Straße lag ziemlich ausgestorben vor ihm.

Es war 22 Uhr vorbei. Aus der Kneipe trieb verworrener Lärm ins Freie. Ein Fahrzeug näherte sich und hielt am Straßenrand. Die Lichter gingen aus, der Motor wurde abgestellt. Zwei Männer stiegen aus. Einer ging auf Ben Mallory zu. Es war ein großer schlanker Mann mit blonden Haaren.

Mallory wirkte plötzlich sprungbereit. Er duckte sich ein wenig. Wieso zwei Männer? Er hatte sich hier nur mit dem Blonden verabredet. In Ben Mallory, dem 23-Jährigen Schwarzen, schaltete plötzlich alles auf Alarm...

Der blonde Mann fragte den Schwarzen: »Hast du das Zeug?«

»Ja. Hast du das Geld? Wer ist das?« Mallory deutete mit dem Kinn auf den anderen Burschen.

»Ein guter Freund. Lass mal sehen.«

Ben Mallory zögerte. In seinem Gesicht arbeitete es. Schließlich aber holte er ein kleines rechteckiges Paket unter seinem Mantel hervor.

Der Begleiter des blonden Burschen näherte sich langsam. Er war dunkelhaarig und ebenso groß wie der Blondhaarige. Die beiden trugen Trenchcoats, deren Gürtel lose nach unten baumelten. Das Päckchen war in Zeitungspapier eingeschlagen. Der Schwarze wickelte es auf und reichte es dem Blonden. Es war eine Zigarettenschachtel – eine Hartbox von Marlboro. Das Papier ließ er achtlos fallen. Sofort erfasste es der Wind und trug es fort.

Wieder näherte sich ein Pkw von Osten. Die Scheinwerfer bohrten sich wie zwei Lichtfinger in die Dunkelheit. Das Motorengeräusch erfüllte die Straße zwischen den Häuserfluchten zu beiden Seiten. Vor der 'Roten Laterne' hielt der Wagen an. Es war ein Ford. Der Blonde drehte sich so, dass er dem Wagen den Rücken zuwandte. Insgesamt fünf Männer stiegen aus und gingen in die Bar. Es waren Weiße. Die rote Neonschrift über der Tür warf rötliche Reflexe auf den nass glitzernden Gehsteig.

Der Blonde öffnete die Zigarettenschachtel. Sie enthielt Heroin, das in einer Cellophantüte verpackt und in die Schachtel gepresst war.

»Fünftausend Dollar«, flüsterte Ben Mallory. »Handeln ist zwecklos. Ich muss fünftausend Bucks abliefern...«

»Wem musst du fünftausend Dollar abliefern?«, fragte der Blonde.

Der Dunkelhaarige war heran.

Mallory spürte instinktiv, dass etwas nicht stimmte. Die Alarmsignale in ihm schrillten auf Hochtouren. Und plötzlich begriff er, dass er hereingelegt worden war. Da sagte der Blonde auch schon:

»Du bist verhaftet, Mallory. Mein Name ist Tucker. Ich bin vom FBI New York.«

Ben Mallory hörte es, war für die Spanne zweier Herzschläge völlig aus dem Häuschen und dann handelte er. Er warf sich herum und ergriff die Flucht.

2

Wir hatten von einem V-Mann erfahren, dass Ben Mallory vor der 'Roten Laterne' in der 121. Straße dealte. Milo Tucker und ich waren uns zwar einig, dass Mallory nur ein kleiner Fisch war. Wir waren uns aber auch sicher, dass er für Luigi Baraldo arbeitete und einer von den vielen >Streetworkern< war, die der Italiener beschäftigte.

An Luigi Baraldo wollten wir heran kommen. Der Mafioso residierte in Little Italy und kontrollierte von dort aus den Drogenhandel in Harlem. Also machte sich Milo an den Schwarzen heran und wurde in den vergangenen Wochen fast so etwas wie ein Stammgast in der 'Roten Laterne'. Schließlich sagte Mallory zu, Heroin im Wert von fünftausend Dollar zu besorgen.

Heute sollte die Übergabe sein. Milo und ich nahmen einen Dienstbuick, um nach Harlem zu fahren. Unser Bestreben war es, Mallory auf frischer Tat zu ertappen und von ihm die Namen seiner Hintermänner zu erfahren.

Jetzt hatten wir Mallory in die Flucht geschlagen. Mit dieser Reaktion hatten wir nicht gerechnet. Aber wir reagierten sofort. Der Schwarze trug Turnschuhe und bewegte sich fast lautlos. Immer wieder tauchte er ins Licht der Straßenlaternen und Leuchtreklamen ein. Die Schöße seines langen Mantels schlugen ihm um die Beine. Seine Füße schienen kaum den Boden zu berühren.

Meine Absätze trappelten wie Pferdehufe. Neben mir rannte Milo. Er hielt das Päckchen mit dem Rauschgift in der Hand. Ich konnte es aus den Augenwinkeln sehen. Der Gehsteig war mit Betonplatten belegt und wies eine Reihe von Unebenheiten auf. Hier und dort fehlte eine Platte. Man konnte leicht stolpern oder sich das Bein verstauchen. Vor allen Dingen in der Dunkelheit war es gefährlich, hier schnell zu laufen.

Aber darauf konnten wir keine Rücksicht nehmen.

Mallory rannte in die Richtung des Marcus Garvey Parks. Der Park liegt zwischen der 120. und der 124. Straße. Er ist von einem hohen Zaun umgeben und wird um 22 Uhr abgeschlossen. Die Laternen in dem Park waren bereits erloschen.

Die Entfernung zwischen uns und Mallory veränderte sich nicht. Wir waren nicht langsamer als der Schwarze, aber auch nicht schneller. Er rannte etwa zehn Schritte vor uns. Einmal musste er drei Passanten ausweichen, die sich nebeneinander auf dem Gehsteig bewegten. Uns blieb es ebenfalls nicht erspart, um die drei Kerle herumzulaufen. Sie riefen uns irgendetwas hinterher, was ich aber nicht verstehen konnte.

»Bleiben Sie stehen, Mallory!«, rief ich etwas atemlos. »Stehen bleiben!«

Der Bursche dachte nicht daran. Unaufhaltsam rückte der Park näher. Ich spürte schon leichtes Seitenstechen. Die Häuser zu beiden Seiten schienen an mir vorbei zu fliegen. Da standen auch Mülltonnen und Container. Eine der Mülltonnen warf Mallory um. Es schepperte. Ich sprang im letzten Moment über das Hindernis hinweg. Milo kurvte drum herum.

Mallory schlug einen Haken, rannte zwischen zwei parkenden Autos hindurch auf die Straße und wandte sich auf der Fahrbahn wieder in Richtung des Parks. Ein Auto fuhr vorbei. Ich suchte mir ebenfalls einen Weg zwischen parkenden Fahrzeugen hindurch und folgte Mallory direkt. Milo rannte auf dem Gehsteig weiter.

Dann erreichten wir den Morris Parkway, der den Park an der Ostseite begrenzte. Mallory wandte sich nach rechts. Er rannte wie ein Wiesel schräg über die Fahrbahn. Wir hinterher. Um den eisernen Zaun zu übersteigen und im Park zu verschwinden, hatte er nicht die Zeit. Also rannte er den Parkway hinunter. Er erreichte die 120. Straße – und hier endete seine Flucht.

Mallory trat in eine Bodenunebenheit, sein Knöchel knickte um, er beugte sich weit nach vorn und seine Schritte wurden länger. Es waren richtige Sprünge, die er hinlegte. Doch es nützte ihm nichts. Er verlor das Gleichgewicht und vollführte eine klassische Bauchlandung. Ein verlöschender Aufschrei entrang sich ihm. Und dann war ich auch schon bei ihm.

Mein Atem flog, meine Lungen pumpten.

Milo verhielt neben mir und sagte keuchend: »Wir sollten wieder mal etwas für unsere Kondition tun, Partner.« Dann beugte er sich über Mallory. »Aufstehen, mein Freund. Die Flucht ist zu Ende. Hoch mit dir.«

Er half dem Schwarzen auf die Beine. Nach wie vor hielt er das Päckchen mit dem Rauschgift in der linken Hand. Ich legte Mallory Handschellen an. Und dann betete ich ihm den Spruch vor, der bei jeder Verhaftung vorgeschrieben ist.

Atmung und Herzschlag nahmen bei mir wieder den normalen Rhythmus auf.

Wir bugsierten Mallory zum Dienstbuick. Er musste auf dem Rücksitz Platz nehmen. Milo setzte sich neben ihn. Ich klemmte mich hinter das Steuer. Wir fuhren zur Federal Plaza. Ich benutzte die Fifth Avenue, um nach Süden zu gelangen. Wir fuhren bis zum Washington Square und dann auf den Broadway. Hier war der Teufel los. Glitzernde Blechlawinen wälzten sich von Norden nach Süden und von Süden nach Norden. Wir kamen nur schrittweise vorwärts. Durch die Lüftung zog der Geruch von Abgasen ins Wageninnere. Big Apple zeigte sich hier im Süden Manhattans von seiner besten Seite. Motorenlärm und wildes Gehupe erfüllten die Atmosphäre. Bei so manchem Autofahrer setzte das Chaos Urinstinkte frei. Für so manchen wurde der Trip mit dem Auto durch Manhattan ein herber Rückfall ins Zeitalter des Faustrechts. Bildlich gemeint natürlich...

Schließlich kamen wir beim Federal Building an und ich lenkte den Wagen in die Tiefgarage. Wir waren dem Hexenkessel entronnen und konnten aufatmen. Es war jetzt 23 Uhr vorbei. Wir hatten fast eine Stunde benötigt, um Manhattan von Norden nach Süden zu durchqueren.

Mit dem Aufzug fuhren wir nach oben. Mallory hatte die ganze Zeit über geschwiegen. Er ahnte, dass er dran war. Die Situation sprach eindeutig gegen ihn. Er hatte versucht, Heroin im Wert von fünftausend Dollar an den Mann zu bringen und war an einen verdeckten Ermittler geraten. Da gab es keine Ausreden, keine Ausflüchte. Da konnte er für sich nur noch punkten, wenn er mit der Polizei zusammen arbeitete, wenn er kooperativ war.

Wir brachten ihn in unser gemeinsames Büro. Mallory musste sich setzen. Er schaute ziemlich zerknirscht drein. Das Weiß seiner Augen bildete einen scharfen Kontrast zu seiner dunklen Haut.

Ich setzte mich hinter meinen Schreibtisch und streckte die Beine weit von mir. Milo, der das Päckchen mit dem Rauschgift in seinem Schreibtisch verstaut hatte, setzte sich auf die Schreibtischkante.

»Nun mal raus mit der Sprache«, begann Milo. »Wer versorgt dich mit dem Heroin? Oder noch besser: Für wen verkaufst du das Zeug? Ich rate dir zu sprechen. Du kannst einiges für dich heraus holen.«

»Liam Robinson beliefert mich«, sagte Mallory. »Mit ihm rechne ich auch ab. Mehr weiß ich nicht. Ich kann euch nicht sagen, von wem Robinson den Stoff erhält.«

»Wo finden wir Liam Robinson?«

»Er wohnt in der 112. Straße, gleich bei den Martin-Luther-King-Junior-Towers. Die Hausnummer kann ich euch nicht sagen.«

Milo notierte den Namen und die Straße in einen kleinen Taschenkalender.

»Sagt dir der Name Luigi Baraldo etwas?«, fragte ich.

Mallory schüttelte den Kopf. »Nein. Wer soll das sein?«

»Dein oberster Boss. Der Mann, der Leute wie dich beschäftigt.«

»Kenn ich nicht.«

»Was ist mit dem Namen Morosi – Giuseppe Morosi?«

»Nie gehört.« Der Schwarze reckte die Schultern. »Ihr müsst mir schon glauben. Ich kenne nur Liam Robinson. Von ihm habe ich den Stoff bezogen, mit ihm habe ich abgerechnet und er bezahlte mich.«

»Wie viel hast du denn für deine Arbeit erhalten?«

»Drei Prozent vom Umsatz.«

Mehr war aus Mallory nicht herauszuholen. Wir brachten ihn in den Zellentrakt und ließen ihn arrestieren. Dann kehrten wir wieder in unser Büro zurück. Wir hatten uns fast schon wieder eine halbe Nacht um die Ohren geschlagen. Dennoch hatten wir uns entschlossen, den Bericht bezüglich der Festnahme des Schwarzen und seiner Aussagen noch zu schreiben.

»Nicht nur Baraldo ist wichtig für uns, Partner«, sagte Milo, während ich die Tastatur des Computers bearbeitete. »Von irgendwo her muss er ja schließlich das Rauschgift beziehen, das er verhökert. Diese Quelle müssen wir finden und zum Versiegen bringen.«

In diesem Punkt konnte ich Milo nicht widersprechen.

3

Luigi Baraldo lebte in einem luxuriösen Apartment in der Hester Street, mitten in Little Italy. Der Italiener liebte den Luxus. Und er liebte die Frauen. Der 56jährige hatte deshalb nie geheiratet. Erstens wollte er mit niemand teilen müssen, zweitens liebte er >alle< Frauen und war nicht gewillt, einer einzigen den Vorzug zu geben und ihr die Treue zu halten. Um Ärger von vornherein zu vermeiden, war er ledig geblieben.

Bei ihm befand sich Laura Hardin. Das 29jährige, rothaarige Model war ausgesprochen schön und attraktiv und hatte zur Zeit das Herz des Mafiosos erobert.

Die beiden saßen beim Frühstück. Es gab Eier mit Speck und frisches Brot, dazu tranken sie Kaffee. Im Hintergrund lief leise das Radio. Soeben wurde ein Lovesong von Brian Adams gespielt.

»Du musst mir helfen, Luigi«, sagte die schöne Rothaarige kauend. »Pavaretti stellt seine Frühjahrskollektion in Paris vor und ich will dabei sein. Der elende Schuft will mich aber nicht dabei haben. Ich glaube, ich bin ihm nicht mehr gut genug. Diese jungen Flittchen drängen sich vor und...«

Da dudelte das Telefon.

Laura brach ab.

Baraldo verzog das Gesicht. »Nicht mal beim Frühstück hat man seine Ruhe«, schimpfte er und erhob sich. Er schritt zu einem kunstvoll mit Intarsien verzierten Sekretär, auf dem das schnurlose Telefon lag, hob den Hörer vor sein Gesicht und ging auf Empfang. »Baraldo.«

Am anderen Ende der Leitung sagte eine Stimme: »Ich hoffe, ich störe dich nicht Luigi. Aber es ist etwas geschehen, das du wissen musst.«

»Spuck es schon aus, Liam.« Baraldos Stimme klang fast ein wenig ungeduldig. »Was ist passiert?«

»Zwei FBI-Agenten haben gestern am Abend Ben Mallory festgenommen. Er hatte Rauschgift für fünftausend Dollar bei sich.«

Baraldo schnappte nach Luft. »Verdammt! Wie konnte das geschehen?«

»Ein verdeckter Ermittler, der sich am Ende als FBI-Agent entpuppte. Ich gehe davon aus, dass Ben ihnen meinen Namen nennt. Und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Bullen bei mir auf dem Teppich stehen.«

»Was willst du tun?«

»Ich weiß es nicht. Darum rufe ich an, damit du mir einen guten Rat gibst. - Himmel, es hat geläutet. Wahrscheinlich stehen schon die Bullen vor der Tür. Ich verschwinde über die Rettungsleiter.«

»Wo bist du zu erreichen?«

»Ich rufe dich wieder an. Ich muss jetzt...«

Liam Robinson würgte das Gespräch ab. Besorgt schaute der Mafioso drein. Er hielt noch kurze Zeit den Hörer in der Hand, dann legte er ihn auf den Sekretär und kam zurück zum Tisch.

»Was ist denn?«, fragte Laura. Und ohne eine Antwort abzuwarten sprach sie schon weiter. »Du musst Pavaretti zwingen, mich mit nach Paris zu nehmen. Es kann nicht sein, dass ich diesem Schuft plötzlich nicht mehr gut genug bin. Ich stelle diese jungen Dinger, die keinerlei Erfahrung haben, in den Schatten. Wirst du mit Pavaretti reden, Luigi?«

»Sicher«, murmelte er geistesabwesend. Er hatte sich wieder auf seinen Stuhl niedergelassen. Lustlos stocherte er in seinen ham and eggs herum. Plötzlich griff er nach der Schachtel Lucky Strike, die auf dem Tisch lag, zog einen Glimmstengel heraus und setzte ihn ihn Brand. Tief inhalierte er den würzigen Rauch.

»Du hast mir kaum zugehört«, schmollte Laura.

»Ich habe jetzt andere Probleme als deine Modenschau in Paris«, knurrte Baraldo unwirsch. In einem jähen Impuls erhob er sich. Er ging noch einmal zum Telefon, nahm den Hörer und tippte eine Nummer, die er im Kopf hatte.

»Hör zu, Giuseppe«, sagte er, nachdem sich jemand gemeldet hatte. »Das FBI hat Mallory hops genommen. Es ist leicht möglich, dass er den Bullen verrät, woher er das Rauschgift bezieht, das er in Harlem verhökert. Und dann holen sich die Polypen Robinson. Und der wiederum kennt unsere Namen.«

»Also müssen wir verhindern, dass Robinson reden kann.«

»So ist es. Allerdings ist Robinson geflohen. Keine Ahnung, wohin er sich wendet. Aber er will sich wieder bei mir melden. Wenn es so weit ist, sage ich dir Bescheid.«

»In Ordnung, Luigi. Ich kümmere mich dann drum.«

Baraldo beendete das Gespräch. Er nagte an seiner Unterlippe. Ganz zufrieden war er nicht. Beruhigt in die Zukunft konnte er erst blicken, wenn Robinson nicht mehr reden konnte.

Auch Laura zündete sich eine Zigarette an. Sie blies den Rauch zur Decke hinauf. »Niemand interessiert sich für meine Probleme«, nörgelte sie. »Warum behandelst du mich so schlecht, Luigi?«