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Krimi von Pete Hackett Der Umfang dieses Buchs entspricht 122 Taschenbuchseiten. Illegale Boxkämpfe finden in allen amerikanischen Bundesstaaten statt. Als in New York ein Mann zu Tode kommt, schaltet sich das FBI ein. Dank vieler Helfer bleiben die Hintermänner im Dunkeln. Als letzte Möglichkeit wird ein Agent undercover eingeschleust. Seine Tarnung hält jedoch nicht lange. Die FBI-Agenten Trevellian und Tucker kämpfen um sein Leben.
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Seitenzahl: 129
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Trevellian und die Schläger-Connection: Action Krimi
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Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 122 Taschenbuchseiten.
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Illegale Boxkämpfe finden in allen amerikanischen Bundesstaaten statt. Als in New York ein Mann zu Tode kommt, schaltet sich das FBI ein. Dank vieler Helfer bleiben die Hintermänner im Dunkeln. Als letzte Möglichkeit wird ein Agent undercover eingeschleust. Seine Tarnung hält jedoch nicht lange. Die FBI-Agenten Trevellian und Tucker kämpfen um sein Leben.
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Alfred Bekker
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Stan Burdett brach auf die Knie nieder. Aus seiner Nase rann Blut, Blut sickerte auch aus seinen aufgeschlagenen Lippen. Seine Augen waren zugeschwollen, die Augenbraue wies eine tiefe Platzwunde auf. Der Kopf des Mannes baumelte vor der Brust. Ein Röcheln kämpfte sich in seiner Brust in die Höhe und brach aus seiner Kehle.
»Mach ihn fertig!«, schrie jemand wild.
»Gib ihm den Rest!«, brüllte ein anderer.
Burdetts Gegner ging um den angeschlagenen Burschen herum. Auch sein Gesicht war von Faustschlägen gezeichnet. In seinen Augen drückte sich mitleidlose Härte aus. Er war nur mit einer kurzen Sporthose bekleidet. Sein muskulöser Oberkörper war nackt.
Nun holte er zum alles vernichtenden Schlag aus …
*
Stan Burdett wurde in den angrenzenden Raum getragen. Die Zuschauer verließen die Halle. Einige von ihnen hatten gute Gewinne gemacht. Burdett war als Favorit gehandelt worden, und diejenigen, die auf seinen Gegner gewettet hatten, konnten zufrieden sein. Ihr Einsatz hatte sich verzehnfacht.
Man legte Burdett auf eine Bank. Er hatte die Augen geschlossen. Seine Lider zuckten. Seine Hände waren eigenartig vor der Brust verkrampft. Die breite, muskulöse Brust hob und senkte sich unter keuchenden Atemzügen.
»Verdammt«, stieß Mort Finnegan hervor. »Wir brauchen einen Arzt.«
Aber da sagte ein anderer Mann: »Ich glaube, das können wir uns sparen. Stan ist gestorben.«
Tatsächlich hatten seine Lider aufgehört zu zucken. In das zerschlagene Gesicht hatte sich die absolute Leere des Todes gesenkt. Die Hände waren entkrampft. Die Männer, die um die Bank herumstanden, schauten betreten drein.
»Sein Tod wird Fragen aufwerfen«, bemerkte einer.
»Niemand wird uns mit seinem Tod in Verbindung bringen«, murmelte Finnegan im jähen Entschluss. »Wir lassen den Leichnam verschwinden.« Er nannte zwei Namen. Dann sagte er: »Schafft ihn fort. Am besten werft ihr ihn in den Hudson.«
»In Ordnung«, sagte einer der Kerle, deren Namen Finnegan genannt hatte.
»Zieht ihm seine Klamotten an«, gebot Finnegan. »Niemals wird jemand darauf kommen, dass er bei einem Kampf ums Leben kam. Man wird an einen Überfall glauben und die Akte als ungelösten Fall schließen. Soweit er Papiere einstecken hat, lasst sie verschwinden.«
»Stan ist polizeilich registriert«, wandte ein anderer ein. »Wenn sie ihn aus dem Hudson fischen, stellen sie auch seine Identität fest.«
»Und wenn schon«, murmelte Finnegan.
Ich telefonierte mit Ed Schulz von der Mordkommission Manhattan. Ed sagte: »Der Tote sah aus, als wäre er unter die Räder eines Autos geraten. Dass ihn derjenige, der ihn vom Leben zum Tod befördert hat, jedoch in den Hudson warf, verleiht der Sache eine besondere Brisanz. Es riecht nach einem Verbrechen.«
»Was hat die Obduktion ergeben?«
»Gehirnblutung. Der Körper weist eine Reihe von Hämatomen auf. Das Nasenbein ist gebrochen. Die Gehirnblutung wurde durch einen Schlag gegen den Kopf ausgelöst. Ich schicke euch das Gutachten des Pathologen.«
»In Ordnung, Ed.« Ich legte auf und richtete den Blick auf Milo. »Stan Burdett, neunundzwanzig Jahre, wohnhaft in New Jersey. Es sieht nach einem Unfall mit Fahrerflucht aus. Es kann sich aber auch um einen Mord handeln. Wir sind gefordert, Kollege.«
Milo wiegte den Kopf. »Es kann sich um das Opfer einer Streetgang handeln. Burdett wurde zusammengeschlagen und ausgeraubt. Diese Art von Verbrechen kommt tagtäglich vor im Big Apple.«
»Meinst du wirklich, ein paar Straßenräuber hätten sich die Mühe gemacht, den Leichnam zum Hudson zu transportieren?« Ich schüttelte den Kopf. »Daran glaube ich nicht. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass es sich um einen Unfall mit Fahrerflucht handelt.«
»Wo setzen wir an?«
»Wir schalten die Kollegen in Newark ein. Sie sollen sich mal im Dunstkreis von Burdett umhören. Vielleicht erhalten wir einen Hinweis.« Ich griff nach dem Telefon.
Stan Burdetts Wohnung lag in der Ferry Street, Newark. Special Agent Wes Haggan fand einen Parkplatz vor dem Gebäude. Es handelte sich um einen Wohnblock mit mehr als zwanzig Parteien. Fünf Stufen führten zur Haustür hinauf. Das Geländer war frisch gestrichen. An der Hauswand standen zwei Müllcontainer. Haggan rangierte den Buick in die Parklücke, dann stellte er den Motor ab. Er und Special Agent Floyd Carter aus dem Field Office Newark stiegen aus. Auf den Gehsteigen waren einige Passanten zu sehen. Ansonsten handelte es sich um eine ruhige Straße.
Die beiden Agents stiegen die Treppe hinauf und Haggan studierte die Klingelschilder. Dann nickte der Agent und sagte: »Wir sind richtig.« Er legte den Daumen auf die Klingel. Kurze Zeit verstrich, dann tönte aus dem Lautsprecher der Gegensprechanlage die Stimme einer Frau: »Wer ist da?«
Haggan stellte sich vor und sagte: »Es geht um einige Fragen, Stan Burdett betreffend.«
»Kommen Sie herauf. Dritte Etage, rechte Wohnung.«
Der Türöffner summte, Haggan drückte die Tür auf. Im Treppenhaus roch es nach Reinigungsmitteln. Die Treppe war aus Kunststein. Auf jedem Treppenabsatz gab es ein Fenster, das für Helligkeit sorgte. Die beiden Agents stiegen die Treppe empor. In der dritten Etage wurden sie schon erwartet. Eine junge, dunkelhaarige Frau stand in der Tür der Wohnung auf der rechten Seite.
Mit gemischten Gefühlen fixierte sie die beiden Beamten, dann sagte sie: »Mein Name ist Celine Mason, ich bin Stans Lebensgefährtin. Stan ist geschäftlich in New York.« Plötzlich schoben sich ihre Brauen zusammen. Ein Schatten schien über ihr hübsches Gesicht zu gleiten. »Stimmt etwas nicht? Warum interessiert sich das FBI für Stan?«
»Dürfen wir reinkommen?«, fragte Floyd Carter.
Celine Mason nickte und gab die Tür frei. Die beiden Agents betraten das Wohnzimmer. Die junge Frau drückte die Tür zu und lehnte sich dagegen. Mit fahriger Geste strich sie sich über das schmale Gesicht. »Sagen Sie schon«, murmelte sie. »Was ist mit Stan?« Die Unruhe, die sie verströmte, war nicht zu übersehen. Sie schluckte öfter als normal.
Wes Haggan räusperte sich. »Schlechte Nachricht, Miss Mason.«
Sie schluckte würgend und rang die Hände.
Wes Haggan atmete durch. »Stan Burdett ist tot.«
Das Gesicht der Frau entfärbte sich. Ihre Lippen begannen zu zucken. Ein Laut entrang sich ihr, der sich anhörte wie trockenes Schluchzen. Dann stammelte sie: »Stan – ist – tot?«
»Ja. Deswegen sind wir hier.«
Auf Beinen, die sie kaum tragen wollten, wankte Celine Mason zu einem Sessel und setzte sich. Die Worte hallten in ihr nach. Es überstieg ihr Begriffsvermögen. Aber ein Blick in die ernsten Gesichter der Agents sagte ihr, dass sie mit der brutalen Wahrheit konfrontiert worden war. Plötzlich schlug sie beide Hände vor das Gesicht. Ihre Schultern zuckten.
»Es ist davon auszugehen, dass ein Verbrechen vorliegt«, gab Wes Haggan zu verstehen.
Celine hatte die Eröffnung verarbeitet und weinte hemmungslos. Die beiden Agents schwiegen betreten. Eine ganze Zeit verrann, in der nur das Schluchzen der Frau zu vernehmen war. Dann hob sie das Gesicht, ihr tränenumflorter Blick heftete sich auf Haggan. »Ein Verbrechen?«
»Ja. Der Leichnam schwamm im Hudson und wies Platzwunden und Blutergüsse auf.«
»Großer Gott.«
»Was hatte Stan Burdett in New York zu tun?«
Celine Mason wischte sich mit dem Handrücken die Augen trocken. Mit gefestigter Stimme sagte sie: »Ich ahnte schon immer, dass alles mal ein schlimmes Ende nimmt.«
»Sprechen Sie«, forderte Floyd Carter Celine Mason auf.
Die Frau nickte, dann begann sie.
Mein Telefon läutete, und ich angelte mir den Hörer, hob ihn vor mein Gesicht und nannte meinen Namen. »Hier spricht Special Agent Wes Haggan, Field Office Newark«, erklang es.
»Hallo, Kollege.«
»Hallo. Wir haben mit Stan Burdetts Lebensgefährtin gesprochen. Die Frau hat uns eine interessante Geschichte erzählt.«
»Lassen Sie hören, Kollege«, sagte ich.
»Burdett war Faustkämpfer.«
Ich begriff.
Haggan fuhr fort: »Er hatte in New York einen Kampf. Sein Manager war ein Barbesitzer in Newark. Stan Burdett hatte noch nie einen Kampf verloren. Er galt als Champion.«
»In New York scheint er seinen Meister gefunden zu haben.«
»Sieht so aus. Das erklärt auch den Zustand der Leiche. Die Hämatome und Platzwunden sind Spuren eines Kampfes.«
»Haben Sie den Barbesitzer vernommen?«
»Ja. Sein Name ist James Carrigan. Er bestreitet, etwas mit illegalen Faustkämpfen zu tun zu haben. Burdett arbeitete bei ihm als Türsteher. Da wir nur die Behauptung von Celine Mason vorzubringen haben, ist es uns nicht möglich, Carrigan etwas am Zeug zu flicken.«
»Natürlich gibt er es nicht zu«, murmelte ich.
»Wir fertigen einen schriftlichen Bericht, Kollege«, erklärte Haggan. »Geben Sie mir Ihre E-Mail-Adresse.«
Ich diktierte sie, dann bedankte ich mich und beendete das Gespräch. Den Blick auf Milo geheftet sagte ich: »Das erklärt einiges. Stan Burdett hat sich an illegalen Faustkämpfen beteiligt. Bei einem dieser Kämpfe kam er ums Leben, seinen Leichnam haben die Veranstalter gewissermaßen entsorgt.«
»Dass es immer wieder Menschen gibt, die Spaß an derlei blutigen Vergnügen finden«, murmelte Milo. »Es erinnert an die Gladiatorenkämpfe in der Antike.«
»Es geht um hohe Gewinne«, antwortete ich. »Die Wetteinsätze sind oftmals immens. Es ist wie beim Pferderennen – allerdings ist der Rahmen illegal.«
»Wer veranstaltet solche Kämpfe in New York?«, fragte Milo versonnen.
»Das gilt es herauszufinden«, versetzte ich.
»Wo setzen wir an?«
»Wir haben einen Namen«, erklärte ich. »James Carrigan.«
»Er wohnt außerhalb unseres Zuständigkeitsbereichs«, wandte Milo ein.
»Haggan und Carter werden uns begleiten, wenn wir uns mit ihm unterhalten.«
Wir fuhren am folgenden Morgen nach Newark. Die Agents Haggan und Carter erwarteten uns in ihrem Büro. Gemeinsam begaben wir uns in die Bergen Street, in der James Carrigan wohnte. Die Wohnung lag in der fünften Etage eines Wohn- und Geschäftshauses. Wir benutzten den Aufzug. Floyd Carter klingelte. Der Klingelton war durch die Wohnungstür zu hören.
Die Tür wurde einen Spaltbreit geöffnet. Das Gesicht eines Mannes von ungefähr vierzig Jahren zeigte sich. Als er sah, wer vor seiner Tür stand, verschloss es sich. Der Blick des Burschen wurde abweisend. »Was wollen Sie in aller Herrgottsfrühe?«
Wes Haggan warf einen demonstrativen Blick auf seine Armbanduhr und sagte: »Es ist halb elf.«
Carrigan schoss ihm einen wütenden Blick zu. »Ich arbeite nachts und muss am Tag schlafen.« Die Stimme wies einen ungeduldigen Unterton auf.
»Wir möchten Sie sprechen.«
»Sieht aus, als würden Sie einen Betriebsausflug machen«, blaffte der Barbesitzer. Er spielte darauf an, dass wir viert aufmarschiert waren.
»Das sind die Kollegen Trevellian und Tucker aus New York«, stellte uns Haggan vor. »Sie haben einige Fragen an Sie, Stan Burdett betreffend.«
»Sie haben mich doch schon verhört. Was ich wusste, sagte ich Ihnen. Was wollen Sie noch?«
»Wir sollten es drin besprechen, Mister Carrigan«, mischte ich mich ein.
Widerwillig zog Carrigan die Tür auf. »Bitte, treten Sie ein.« Seine Haare standen etwas wirr vom Kopf ab. Bekleidet war er nur mit einem Schlafanzug aus glänzendem Satinstoff.
Wir gingen in die Wohnung. Eine rothaarige Frau zeigte sich. Sie trug lediglich einen rosaroten Bademantel und verschwand sogleich in einem der angrenzenden Räume. Die Tür klappte hinter ihr zu.
Carrigan bot uns keine Sitzplätze an. Er stellte sich an die Wand neben der Tür und verschränkte die Arme vor der Brust. Trotzig musterte er uns. Seine Haltung mutete irgendwie herausfordernd an. Dieser Mann war uns alles andere als freundlich gesonnen. Die Feindschaft, die von ihm ausging, prallte geradezu gegen mich.
»Stan Burdett arbeitete für Sie«, begann ich.
»Das bestreite ich nicht. Er war als Türsteher bei mir beschäftigt. Was er in seiner Freizeit trieb, weiß ich nicht. Wenn diese Celine Mason behauptet, dass ich Stans illegale Faustkämpfe gemanagt habe, dann erzählt sie kompletten Mist.«
»Irgendeinen Grund musste sie ja haben, Ihren Namen zu nennen«, bemerkte Milo.
Carrigan zuckte mit den Schultern. »Es ist für mich nicht nachvollziehbar.«
»Laut Gerichtsmediziner starb Stan Burdett vorgestern Abend zwischen acht und zehn Uhr«, sagte ich. »Wo befanden Sie sich zu dieser Zeit, Mister Carrigan?«
»In meiner Wohnung. Ein- bis zweimal in der Woche suche ich abends meine Bar auf. Es gibt dort für mich nichts zu tun. Sie ist gewissermaßen ein Selbstläufer. Ich verdiene mein Geld sozusagen im Schlaf.«
Carrigan grinste überheblich.
»Wie schön für Sie«, versetzte ich. »Kann jemand bezeugen, dass Sie sich zum fraglichen Zeitpunkt in Ihrer Wohnung aufgehalten haben?«
»Sicher, meine Lebensgefährtin.« Carrigans Brauen zuckten in die Höhe. »Wozu brauche ich ein Alibi? Denken Sie, ich habe Burdett erschlagen und in den Hudson geworfen?«
»Darum geht es nicht. Aber wenn Sie Burdetts illegale Kämpfe managten, befanden Sie sich möglicherweise am Abend seines Todes auch in New York.«
Carrigan schürzte die Lippen. »Fragen Sie Melissa.«
»Könnten Sie Ihre Lebensgefährtin rufen?«
»Sie steht unter der Dusche.«
»Also warten wir.«
Während wir warteten, fragte ich: »Hatte Burdett vorgestern Abend frei?«
»Ja. Ich bin ein sozialer Arbeitgeber, meine Leute haben Fünf-Tage-Woche«, erwiderte Carrigan. »Das heißt, Burdett hatte wöchentlich zwei freie Tage.«
»Wenn er an illegalen Kämpfen teilnahm, muss das doch jemand von seinen Arbeitskollegen bemerkt haben. Solche Kämpfe gehen nicht ohne Blessuren ab. Wurde Ihnen im Hinblick darauf nie etwas zugetragen?«
»Nein, nie.«
Die Tür zum Badezimmer ging auf und die rothaarige Frau kam heraus. Sie war nach wie vor mit dem Bademantel bekleidet, um die Haare hatte sie sich ein Handtuch geschlungen.
»Sag den Gentlemen, wo ich vorgestern Abend zwischen zwanzig und zweiundzwanzig Uhr war, Melissa«, bat Carrigan.
»Wir waren zu Hause.« Die Frau hielt nicht mal an und verschwand im nächsten Moment im Schlafzimmer.
»Sie haben es gehört«, sagte Carrigan lächelnd. »Die Behauptung dieser Celine Mason ist haltlos. Ich überlege mir, ob ich die Lady nicht wegen übler Nachrede oder falscher Verdächtigung belange.«
Wir verließen die Wohnung.
»Der Bursche ist sich seiner Sache ausgesprochen sicher«, murmelte Milo. »Der Hohn, der aus jedem Zug seines Gesichts sprach, brachte mich fast zur Weißglut.«
Ich konnte Milo gut verstehen. Dennoch versuchte ich objektiv zu bleiben. »Wir haben nichts in der Hand gegen Carrigan. Darum sollten wir mit Celine Mason sprechen.«
Die junge Frau war zu Hause. Ihre Augen waren rot geweint. Sie vermittelte einen verhärmten Eindruck. Haggan stellte uns vor, und sie bat uns in die Wohnung.
Ich ergriff das Wort: »Sie haben behauptet, dass James Carrigan die illegalen Faustkämpfe Ihres Lebensgefährten managte.«
»Das ist so. Stan selbst hat es mir erzählt. Die Kämpfe fanden in ganz Amerika statt. Stan beschwerte sich, dass Carrigan mit den Wetten, die jeweils abgeschlossen wurden, einen Haufen Geld verdiente, und dass er ihn sozusagen mit einem Butterbrot abspeiste. Das war die eine Seite. Die andere Seite war, dass Stan kämpfen wollte. Es erfüllte ihn mit Stolz, noch nie einen Kampf verloren zu haben. Er war wie süchtig.«
»Hat er vielleicht Aufzeichnungen bezüglich seiner Kämpfe geführt?«, fragte ich.
»Nein.« Die Frau hob die schmalen Schultern. »Die Kämpfe fanden in Kellern, Hinterhöfen und verlassenen Lagerhallen statt. Stan kämpfte sogar in San Francisco und Los Angeles, also auf der anderen Seite des Kontinents.«
»Hat er Sie manchmal zu den Kämpfen mitgenommen?«
»Nicht ein einziges Mal.«
»Dann wissen Sie also nicht, ob ihn Carrigan jeweils begleitete?«
»Das weiß ich nicht, aber Stan hat mir erzählt, dass Carrigan als Manager fungierte. Beweisen kann ich es allerdings nicht.«
»Nannte Stan Burdett weitere Namen?«, fragte Milo. »Die Namen von Männern, die wie er illegale Kämpfe ausfochten.«
Celine Mason schüttelte den Kopf. »Stan sprach nie darüber. Er beschwerte sich lediglich, dass Carrigan durch ihn viel Geld verdiente und er nur einen Bruchteil davon bekam, obwohl er es war, der den Kopf hinhielt.«
»Warum stieg er nicht aus?«
»Ich sagte es doch: Er war süchtig nach diesen Kämpfen.«
Ich telefonierte mit Hank Hogan. Unser ehemaliger V-Mann, der in der Zwischenzeit eine eigene Detektei betrieb, war Insider und kannte sich in New Yorks Unterwelt aus wie kaum ein zweiter.
»Wenn du mich anrufst, dann ist doch irgendwo die Kacke am Dampfen«, sagte Hank lachend, nachdem ich meinen Namen genannt hatte.
»Es geht um illegale Faustkämpfe«, versetzte ich.
»Fallen diese Art von Vergehen seit Neuestem in den Zuständigkeitsbereich des FBI?«
»Es hat einen Toten gegeben.«
»Aha.«
»Ein Mann aus New Jersey. Sein Leichnam wurde aus dem Hudson gefischt. Er starb an einer Gehirnblutung.«
»Nun, ich weiß, dass solche Kämpfe ausgetragen werden«, erklärte Hank. »Wie heißt der Bursche, um den es geht?«
»Stan Burdett.«
»Ich höre mich mal um. Deswegen hast du doch angerufen.«
»Du hast es erfasst.«