Tristans Moment - Adriana Popescu - kostenlos E-Book

Tristans Moment E-Book

Adriana Popescu

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Beschreibung

Ein besonderer Lieblingsmoment – diesmal aus Tristans Perspektive ... 



Das E-Book Tristans Moment wird angeboten von Piper ebooks und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Liebe, Deutschland, Stuttgart, Bodensee, Träume, Versehentlich verliebt, Frauenroman, Liebesroman, Belletristik, Bücher, Musik, Große Liebe, Große Gefühle, Freundschaft, Reisen, Lachen, Liebesroman deutsch

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www.piper.de

ISBN 978-3-492-96700-6

© Piper Verlag GmbH, München 2013

Covergestaltung: Mediabureau Di Stefano, Berlin, unter Verwendung eines Motivs von Shutterstock

Datenkonvertierung: Kösel, Krugzell

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Die Musik zuckt wie Strom durch meine Adern, die Augen halte ich geschlossen, lasse mich fremdsteuern, weil es einfacher ist, als genau hinsehen zu müssen. Niemand kann jetzt eine ernsthafte Entscheidung von mir verlangen. Also tue ich das, was alle anderen hier im warmen Licht der untergehenden Sonne auch tun: Ich tanze.

Der Beat, der so vielen Feierwilligen diesen Sommer über den Takt vorgegeben hat, erreicht jetzt auch mich. Aber ich zapple nicht wie die Technokinder um mich herum, die sich hier gierig das zu holen scheinen, was ihnen beim letzten Berlinbesuch am Eingang zum Berghain verwehrt geblieben ist. Ich bewege mich so, wie ich mich fühle, nicke im Takt, lasse ein kleines bisschen los. Nicht zu sehr, nicht so wie die anderen, nicht so wie Björn, den ich längst aus den Augen verloren habe. Nur ein bisschen. Gerade so viel, um nicht den Halt zu verlieren. Den Halt, an den ich mich noch immer verzweifelt klammere.

Die Menge droht mich zu verschlucken, ohne ein Versprechen, mich jemals wieder auszuspucken. Hinter den geschlossenen Augenlidern nehme ich das nervöse Zucken und Flackern der Lichtkegel um mich herum nur noch gedämpft wahr. Beim Refrain wird der Beat noch lauter, pumpt durch meine Ohren, direkt in mein Herz. Sky and Sand. Luftschlösser und Sandburgen … eine eigene Welt aufbauen, Träume leben … zusammen mit dem Menschen, der einen zum Strahlen bringt. Ein kleines Lächeln huscht über meine Lippen, Gänsehaut überzieht meinen Körper. Ich vermisse sie und ihre Luftschlösser, und ich zähle die Sekunden, bis ich sie wiedersehe.

Der Beat tut sein Bestes, um die Menschen hier in gute Stimmung zu versetzten. Fremde Haut berührt die meine, das Zucken der Lichtanlage wird schneller. Um mich herum der Geruch von Alkohol, Schweiß und süßlichem Parfüm – meist wird ein Abend wie dieser für mich dadurch schnell unerträglich, aber heute lässt mich die Musik zum ersten Mal seit Langem wieder entspannt zwischen all den Teenies tanzen, die sich wahrscheinlich mit falschen Ausweisen auf diese Party geschlichen haben.

Außerdem habe ich es Björn versprochen. Ich werde heute Abend mal wieder Spaß haben. Irgendwie. Also gut. Hier bin ich. Ich halte mein Versprechen und tue ihm den Gefallen. Einmal tief durchatmen. Ausschalten, Autopilot an, einfach loslassen, bis ich die Füße über dem Abgrund spüre und …

Da trifft mich etwas mit voller Wucht im Gesicht. Über meinem linken Auge wird es plötzlich heiß, dann entflammt ein Schmerz und schießt mir in die Stirn. Ich torkle etwas zurück, pralle gegen den Rücken einer jungen Frau – die mich schockiert, nein, ängstlich ansieht und sich lieber schnell in die Menge zurückzieht. Wow, so weit ist es schon gekommen! Ich fasse an mein Auge und spüre die klebrige, warme Flüssigkeit zwischen meinen Fingern. Na großartig.

Während ich versuche, mein Gesicht vor weiteren Spontanschlägen zu schützen, bahne ich mir einen Weg durch die überfüllte Tanzfläche, hin zum Rand. Sobald ich etwas mehr Platz habe, richte ich mich wieder auf und marschiere blutend auf die Bar zu.

Ich hätte wissen müssen, dass dieser Abend in einer Katastrophe endet. Aber nein, ich habe mich von meinem besten Freund breitschlagen lassen, mich mal wieder ins Nachtleben zu stürzen, und jetzt habe ich keine Ahnung, wo er steckt. Vermutlich tanzt er irgendwo mit einer der Schönheiten, die wir vorhin kennengelernt haben und die seinem Charme binnen Sekunden erlegen waren. Wie immer eben.

Ende der Leseprobe