U.S. Marshal Bill Logan 11: Höllentrail nach Oklahoma (Western) - Pete Hackett - E-Book

U.S. Marshal Bill Logan 11: Höllentrail nach Oklahoma (Western) E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.

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Seitenzahl: 132

Veröffentlichungsjahr: 2013

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U.S. Marshal Bill Logan

Band 11

Höllentrail nach Oklahoma

Western von Pete Hackett

U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.

Über den Autor

Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war - eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.

Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung."

Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author www.Haberl-Peter.de

© 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH

ISBN 9783956170300

Inhalt

Cover

Titelseite

Impressum

U.S. Marshal Bill Logan Band 11 - Höllentrail nach Oklahoma

U.S. Marshal Bill Logan Band 11 - Höllentrail nach Oklahoma

Als der Reiter seinen Braunen hinter dem Hügel hervortrieb und in meinem Blickfeld erschien, ahnte ich, was die Stunde geschlagen hatte. Dave Sturgess' Freunde hatten uns den Weg verlegt, um ihn zu befreien.

Die Mündung der Winchester war auf mich gerichtet.

Von der Kuppe des Hügels erklang es klirrend: "Greift jetzt nur nicht nach euren Waffen, Sternschlepper. Es kostet uns ein müdes Lächeln, euch hier als Fraß für die Coyoten und Aasgeier zurückzulassen."

Ein Gewehr wurde durchgeladen. Das kalte, metallische Schnappen löste ein seltsames Kribbeln zwischen meinen Schulterblättern aus. Und dann erklang das trockene Klirren auch an verschiedenen anderen Stellen...

Der Finger des Reiters, der langsam dem Fuhrwerk näher kam, das ich lenkte, lag um den Abzug. Ein hämisches Grinsen zog seine Lippen in die Breite.

Ich zügelte das Zugtier. Das Stampfen der Hufe und das Rumpeln des Wagens verklangen.

Ich schaute mich um.

Auf der Anhöhe zu meiner Linken trat ein Bewaffneter hinter einem Strauch hervor. Der Bursche, der eben drohte, uns als Fraß für die Coyoten und Aasgeier zurückzulassen, zeigte sich auf der Kuppe rechter Hand.

Von hinten näherten sich uns zwei Reiter. Sie hatten hinter dem Hügel gewartet, bis wir vorbei waren...

Wir waren sozusagen umstellt. Fünf Waffen waren auf uns gerichtet. Wir waren chancenlos.

Mit 'wir' meine ich meinen Partner Joe Hawk und mich. Wir waren U.S. Marshals und ritten für das 'District Court for the Northern District of Texas'. Wir kamen vom Tierra Blanca Creek. Dort hatten wir zuletzt Dave Sturgess, den Verwalter der T.B.-Ranch, verhaftet. Er trug die Verantwortung für die Ermordung zweier Heimstätter. Nun waren wir auf dem Weg nach Amarillo, um ihn und zwei seiner Helfershelfer vor Gericht zu bringen. Außerdem saß auf dem Fuhrwerk ein Bandit namens John Summerhayes, dem ebenso der Strick drohte wie Sturgess und seinen Revolverhaien.

Ich drehte den Kopf.

Joe, der neben dem Wagen ritt, schaute verkniffen. Der Falbe unter ihm tänzelte nervös. Joes nervige Hände hatten sich um die Zügel verkrampft.

Als sich mein Blick mit dem meines Partners kreuzte, sah ich auf dem Grunde seiner Augen nur hilflose Ohnmacht.

"Runter vom Bock!", herrschte mich der Bursche an, der mit dem Gewehr auf mich zielte. Er nahm seine Aufmerksamkeit für einen Augenblick von mir und fixierte Joe mit hartem Blick. "Und du steigst von deinem Gaul. Vorher aber zieht ihr vorsichtig eure Gürtelkanonen aus den Futteralen und werft sie weit genug fort. Vorsichtig – hört ihr!"

In seinen letzten Worten lag eine tödliche Drohung.

Angesichts der auf uns angeschlagenen Waffen wäre jeder Versuch, das Ruder herumzureißen, von vorn herein zum Scheitern verurteilt gewesen. Also tastete ich mit spitzen Fingern nach dem Griff des Remington, zog ihn aus dem Holster und warf ihn auf den Boden.

Ich hörte das Geräusch, mit dem auch Joe Colt aufschlug, richtete mich auf und kletterte vom Wagenbock. Über die Hügelflanken zu beiden Seiten schritten langsam die beiden Kerle auf uns zu, die sich auf den Kämmen verschanzt hatten.

Bei beiden Reiter, die sich uns von hinten näherten, zügelten zwei Pferdelängen hinter dem Fuhrwerk die Pferde.

Wenn wir auch nur falsch mit der Wimper zuckten, würde von fünf Seiten der bleierne Tod nach uns greifen. Und die Kerle machten ganz und gar nicht den Eindruck, dass sie zögern würden, abzudrücken.

Die Gefangenen auf dem Wagen verhielten sich ruhig und abwartend.

Als ich aber einen schnellen Blick in Dave Sturgess' feixendes Gesicht warf und den Triumph in seinen Augen glitzern sah, wurde aus meiner Ahnung Gewissheit. Einige T.B.-Reiter hatten sich aufgerafft und waren uns gefolgt, um ihren Boss zu befreien. Irgendwo in der Wildnis hatten sie uns überholt und dann hier gewartet.

Der Mister, der mich in den Gewehrlauf blicken ließ, stieß hervor: "Tretet zur Seite, Sternschlepper. Und seid bloß friedlich. Habt ihr wirklich gedacht, wir lassen zu, dass ihr Dave in Amarillo dem Henker ausliefert? Nur weil er ein paar Schollenbrecher über die Klinge springen ließ? Heh, ihr habt auf der T.B. einige gute Freunde von uns klein gemacht. Und bei Dave hast vor allen Dingen du einiges gut, Logan."

Ich wusste, wovon der sprach. Ich hatte Dave Sturgess eine demütigende Tracht Prügel verpasst und ihn wohl auf seine richtige Größe zurechtgestutzt. Damit hatte ich den Ruf, den er genoss, zerstört. Er galt als unschlagbar mit den Fäusten. Einer wie Dave Sturgess verwand das sicherlich nicht.

Mir krampfte sich der Magen zusammen.

Meine nächste Zukunft gestaltete sich ziemlich düster. Ich gab mich nicht der Illusion hin, dass wir hier ungeschoren davonkommen würden.

Joe und ich schritten ein Stück zur Seite. Wir waren waffenlos und es gab kaum eine Chance für uns.

Einer der Kerle stieg auf das Fuhrwerk und zerschnitt die Stricke, mit denen wir die Banditen an die eisernen Ringe gefesselt hatten, die der Schmied in Hereford an die Bordwände schraubte. "Was ist das für einer?", fragte er und wies mit dem Messer auf John Summerhayes.

"Der gehört zu Sherman und seinen Hundesöhnen, die uns das alles eingebrockt haben", presste Sturgess hervor, massierte seine Hände und fixierte Summerhayes drohend und zugleich voll Hass. "Wir machen kurzen Prozess mit ihm."

John Summerhayes zog den Kopf zwischen die Schultern. Er schien regelrecht zu schrumpfen. Die Angst, die in seinen Augen flackerte, war unübersehbar. "Bei Gott", hörte ich ihn mit allen Anzeichen des grenzenlosen Entsetzens keuchen, "ihr könnt mich doch nicht einfach..."

Sturgess dachte kurz nach. "Okay, Jesse, schneid ihn los. Er reitet mit uns. Habt ihr Pferde und Waffen für uns mitgebracht?"

"Ja." Der Bursche, den Sturgess Jesse genannt hatte, durchtrennte die Stricke, die Summerhayes fesselten. Jesse erhob sich und schaute fragend. "Ich vermisse Jim", meinte er.

"Der wurde von Sherman am Paloduro Creek aus Versehen erschossen", versetzte Sturgess. "Schade, dass Hawk Sherman erledigte. Diese Ratte hätte ich gerne mit bloßen Händen erwürgt." Sturgess massierte seine Handgelenke, die die tiefen, geröteten Abdrücke der Schnüre zeigten. "Summerhayes kann das Tier nehmen, das ihr für Jim mitgebracht habt."

Allan Sherman, der mit Sturgess eine alte Rechnung zu begleichen hatte, lauerte uns am Paloduro Creek auf. Er hatte einen teuflischen Plan geschmiedet, um Sturgess dem Henker auszuliefern. Es war ihm sogar gelungen, uns für kurze Zeit vor seinen schmutzigen Karren zu spannen. Doch dann machten wir ihm einen dicken Strich durch die Rechnung. Also hatte er beschlossen, am Paloduro Creek eigenhändig Dave Sturgess eine blutige Rechnung zu präsentieren. Er und seine beiden letzten Kumpane kamen bei der Schießerei, die wir ihnen lieferten, ums Leben.

Summerhayes war mit Sherman geritten. Von nun an würde er wohl Dave Sturgess die Treue halten.

Joe und ich standen da und uns war klar, dass wir der Stimmung der Banditen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert waren. In Joes Miene arbeitete es. Sicher zerbrach er sich – wie auch ich – den Kopf nach einem Ausweg.

Aber unsere Chancen waren die einer Träne im Ozean.

Die Banditen sprangen vom Fuhrwerk. Unsere Waffen wurden aufgesammelt. Die Kerle holten sich auch unsere Gewehre. Die beiden Schufte, die sich uns von hinten genähert hatten, wurden losgeschickt um die Pferde für die anderen zu holen.

Die Strolche kreisten uns ein. Jeder hielt nun eine Waffe in der Hand. Sturgess schlug meinen eigenen Revolver auf mich an. Fast genussvoll spannte er den Hahn. Klickend rotierte die Trommel um eine Kammer weiter. Matt schimmerten die Kugelköpfe in den Bohrungen der Trommel.

Alles in mir straffte sich. Meine Wirbelsäule versteifte. Wie das Auge eines Totenschädels starrte mich das kreisrunde, schwarzgähnende Mündungsloch an.

In Sturgess Zügen wühlte der Hass. In seinem Blick wütete eine mörderische Leidenschaft. Ein brutaler Zug hatte sich in seinen Mundwinkel festgesetzt.

Aus!, durchfuhr es mich siedendheiß. Bei Gott, was für ein jämmerliches Ende. Er knallt dich ab wie einen tollwütigen Hund...

Plötzlich lachte Sturgess spöttisch auf. Er ließ das Eisen sinken. Der Hahn glitt in die Ruherast zurück. "Jetzt ist dir das Herz in die Hose gerutscht, Logan, wie?", dehnte er hämisch. "Aber es wäre sicher nicht gut, dir ein Loch in den Blechstern zu schießen. Außerdem wäre es viel zu schmerzlos."

Mir schwante, was sich anbahnte.

Ich hatte seinen Stolz verletzt, als ich ihn verprügelte. Er sah sich gedemütigt und seinen Ruf ruiniert. Und diese Schmach wollte er mir vergelten. Im Grunde seines Herzens gehörte er zu jener Sorte, die nur eine Sprache verstand – die Sprache der Gewalt.

Sturgess schob den Remington in seinen Hosenbund und trat vor mich hin. "Ich werde dich jetzt in Stücke schlagen, Logan", versprach er. "Ja, ich will dich zerbrechen – für alle Zeiten. Von dir soll nicht mal mehr ein Straßenköter ein Stück Wurst nehmen..."

Mit seinem letzten Wort trieb er mir die Faust in den Magen. Seine Faust traf mich wie ein Huftritt und presste mir die Luft aus den Lungen. Ich quittierte den Treffer mit einem dumpfen Gurgeln und beugte mich unwillkürlich nach vorn.

Ein Haken krachte gegen mein Kiefer. Mein Kopf wurde zur Seite gerissen. Ich brach auf das linke Knie nieder. In meinem Schädel dröhnte es. Vor meinen Augen schien die Welt zu explodieren. Und kaum, dass die feurigen Garben, die ich sah, niederbrannten, bekam ich einen furchtbaren Schwinger aufs Ohr.

Ich kippte zur Seite. Die Nebel der Benommenheit woben um mich herum. Ich spürte kaum den Schmerz von den Schlägen. Ich war wie betäubt. Wie aus weiter Ferne hörte ich Sturgess' unerbittliche, mitleidlose Stimme: "Stellt ihn auf die Beine. Ich bin noch lange nicht fertig mit ihm."

"Du bist ein niederträchtiger Hundesohn, Sturgess", hörte ich Joe mit gepresster Stimme sagen. "Und dich habe ich immer für fair gehalten."

Kaum, dass das letzte Wort über Joes Lippen war, hörte ich einen dumpfen Schlag, dem Joes gequältes Stöhnen folgte.

Ich wurde gepackt und in die Höhe gezerrt. Meine Beine waren wie taub. Meine Knie wollten mich kaum noch tragen. Die Signale, die mein Gehirn versandte, wurden kaum beantwortet. Sturgess hatte mich mit seinen brutalen Schlägen ziemlich erschüttert...

*

Stahlharte Fäuste drehten mir die Arme auf den Rücken. Ich hatte das Gefühl, dass sie jeden Moment aus den Schultergelenken springen würden. Um dem Schmerz entgegenzuwirken, machte ich das Kreuz hohl und beugte den Oberkörper weit nach hinten.

Die Nebel vor meinem Blick zerflatterten. Die Konturen wurden wieder klar und scharf.

Einige Schritte von mir entfernt wand sich Joe am Boden. Sturgess hatte ihn niedergeschlagen und nun trat er brutal auf ihn ein. Joe schützte seinen Kopf, so gut es ging, mit den Armen. Gnadenlose Tritte in die Rippen ließen Joe seine Not hinausbrüllen.

Und ich musste hilflos zusehen. Wie Stahlklammern umfassten die Hände der Banditen meine Arme. Der Schmerz in meinen Schultergelenken war fast unerträglich.

Ich zerrte und wand mich, trat nach hinten und spürte Widerstand. Einer der Kerle, die mich hielten, schrie auf, als ich mit dem Absatz sein Schienbein traf.

Unbarmherzig wurden meine Arme noch weiter nach oben gedrückt. Ein erstickender Schrei brach sich Bahn aus meiner Kehle. Der Schmerz in den Schultergelenken eskalierte...

Sturgess ließ von Joe ab.

Groß und wuchtig kam er auf mich zu. In seinen Zügen sah ich nur die Entschlossenheit und den brutalen Willen, mich zu zerschlagen. In seinen Augen brannte das heiße Verlangen nach Rache.

Und dann hagelten seine Schläge in mein Gesicht und gegen meinen Körper. Er kannte keine Gnade und kein Erbarmen. Irgendwann schwanden mir die Sinne. Eine gnädige Ohnmacht nahm mich auf...

Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich besinnungslos gewesen war. Meine Augen öffneten sich. Über mir war blauer, ungetrübter Himmel. Im ersten Moment gelang es mir nicht, mein Bewusstsein zu mobilisieren. Ich lag nur da und trieb in dämmriger Betäubung. Doch nach und nach setzte mein Verstand ein und die Erinnerung kam. Und mit ihr der Schmerz.

Es gab keine Stelle an meinem Körper, die nicht schmerzte. Ich wollte mich bewegen, doch meine Motorik funktionierte nicht. Die kleinste Bewegung löste eine Welle des Schmerzes aus, die mich überspülte und mich aufs Neue in die Bewusstlosigkeit zu reißen drohte. Ich stemmte mich verbissen gegen die dunklen Wolken, die auf mich zuzukriechen schienen und über mir zusammenzuschlagen drohten.

Ein verschwommenes Gesicht tauchte vor meinem Blick auf.

Es war voller Platz- und Schürfwunden und mit Blutergüssen übersät.

Joes Gesicht...

Über Joes aufgeschlagene Lippen brach es heiser: "Na endlich, Amigo. Ich befürchtete schon, die wachst nie mehr auf."

Ich hörte mich ächzen. Meine Lippen formten Worte, aber ich brachte keinen Ton heraus. Mein Hals war ausgetrocknet und wie zugeschnürt. In meinen Eingeweiden rumorte die Übelkeit. In meinen Schläfen hämmerte das Blut.

"Sie haben unsere Pferde und Waffen mitgenommen", gab Joe zu verstehen. "Sogar das Pferd, das den Wagen zog nahmen sie mit. O verdammt, Logan-Amigo, diesmal haben wir wohl den Kürzeren gezogen."

Es kam bitter, stoßweise und zwischen rasselnden Atemzügen.

"Yeah", gelang es mir endlich, etwas hervorzuwürgen. Und wieder versuchte ich, meinen Oberkörper hochzustemmen. Ich nahm all meinen Willen zusammen. Es war eine Anstrengung, eine Überwindung, die mich die letzte Kraft kostete, die noch in meinem zerschlagenen Körper steckte. Meine Zähne knirschten übereinander.

Joe half mir, so gut er konnte.

Die Schmerzen, die bis unter meine Schädeldecke pulsierten, waren kaum zu ertragen. Die Welt drehte sich vor meinen Augen wie ein Karussell. Die Schwäche drohte mich erneut zu übermannen. Mein Kinn sank auf die Brust. Aber ich saß.

Joe kniete neben mir. Schweiß rann über sein Gesicht.

Die Sonne brannte auf uns hernieder und höhlte uns zusätzlich aus.

"Der nächste Ort liegt gut und gerne acht Meilen entfernt von hier", krächzte Joe zwischen keuchenden Atemzügen.

Ich hob den Kopf. Sofort erfasste mich wieder ein Taumel, der nur langsam verging. Ein Strauch in der Nähe versprach etwas Schatten. Ich kroch darauf zu. Joe kämpfte sich auf die Beine und folgte mir mit linkischen, unsicheren Bewegungen. Er hielt sich ziemlich krumm und presste die Hand auf seine linke Seite.

Im Schatten des Strauches war es zwar kaum kühler, aber wir waren der gleißenden Sonne nicht mehr direkt ausgesetzt.

Ich legte mich auf den Boden. Joe setzte sich neben mich. Unsere Not war groß. Wir hatten nichts, womit wir die Trockenheit aus unseren Kehlen spülen konnten.

Meine Stimme raschelte wie trockenes Herbstlaub, als ich fragte: "Sagte Sturgess noch etwas, ehe er und seine Schufte verschwanden? Hast du gesehen, in welche Richtung sie geritten sind?"

"Ich lag wie du im Tiefschlaf", antwortete Joe mit sarkastischem Unterton. "Sturgess hat auch bei mir nicht mit Schlägen und Tritten gespart. Gebe der Herr, dass er irgendwann mal wieder meinen Weg kreuzt. Dann schlage ich ihn ungespitzt in die Erde."

Wir warteten auf den Abend. Zähflüssig verrann die Zeit. Mücken plagten uns, die vom Schweiß- und Blutgeruch angelockt wurden. In Scharen fielen sie über uns her. Schon bald gaben wir es auf, sie vertreiben zu wollen.