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U.S. Marshal Bill Logan Band 18 Zur Hölle mit dir, Logan Western von Pete Hackett U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht. Über den Autor Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war - eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen. Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung." Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
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Seitenzahl: 132
Veröffentlichungsjahr: 2014
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U.S. Marshal Bill Logan
Band 18
Zur Hölle mit dir, Logan
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171215
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war– eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung."
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Cover
Titel
Impressum
Über den Autor
Zur Hölle mit dir, Logan
Zwischen den Büschen loderte ein Feuer. Es waren ein halbes Dutzend Männer, die hier lagerten. Über dem Feuer stand ein eisernes Dreibein. In einer gusseisernen, schwarz verrußten Pfanne brutzelten einige Stücke Fleisch. Der Geruch des Bratens zog mit dem Wind…
Ein großes Zelt war aufgebaut worden. Am Rande des Lagerplatzes stand ein schwerer Planwagen. Der Abendwind ließ die helle Plane manchmal schlagen. In einem Seilcorral tummelten sich einige Pferde und vier Ochsen.
Plötzlich wurde es im Gebüsch lebendig. Gewehre wurden durchgeladen. Rings um das Camp traten Männer in den Feuerschein. Der Hauch von Grimm und Entschlossenheit, den sie verströmten, war unverkennbar.
Die Atmosphäre war plötzlich angespannt und gefährlich. Ein Hauch von Gewalttätigkeit und tödlicher Gefahr lag in der Luft…
Keiner der Männer am Lagerfeuer hatte sie anpirschen hören. Sie hatten sich angeschlichen wie Raubtiere. Dabei hatten sie zwei Tage vorher ihr Kommen angekündigt, für den Fall, dass Ray Davis und sein Prospektorenteam das Land der Hackknife Ranch nicht verließen…
Die Burschen um das Lagerfeuer hatte es in die Höhe gerissen. Der Feuerschein geisterte über sie hinweg. Soweit sie Revolver umgeschnallt hatten, tasteten ihre Hände nach den Knäufen. In den Gesichtern zuckten die Nerven. In den Augen schimmerten Erschrecken, Unbehagen und Beklemmung.
Einer der Kerle, die den Lagerplatz umstellt hatten, warnte: "Ich würde keinem raten, den Sechsschüsser zu ziehen. Wir sind nicht zum Spaß hier. Und wir verpassen jedem Narren ein Stück Blei, der glaubt, den Helden spielen zu müssen."
Im Tonfall seiner Stimme schwang eine tödliche Drohung mit. Die Waffen, die auf die Kerle beim Feuer starrten und deren Stahlteile das Licht des Feuers reflektierten, unterstrichen seine Worte auf besondere Art und Weise.
Einer der Männer beim Feuer nahm die Hand vom Revolvergriff, als wäre dieser plötzlich glühend heiß geworden, und rief mit gepresster Stimme: "Beim Henker! Es sind die Hackknife-Leute. Sie sind hier, um das Versprechen, das sie uns vor zwei Tagen gegeben haben, wahrzumachen."
Die raue Stimme von eben rief schroff: "Dachtet ihr etwa, unsere Warnung war leeres Geschwätz? Bei Gott, was seid ihr für Armleuchter? Ja, wir haben es euch vor zwei Tagen bereits unmissverständlich deutlich gemacht, dass ihr hier ihr nichts verloren habt. Ihr habt unsere Warnung jedoch in den Wind geschlagen. Nun habt ihr die Konsequenzen zu tragen."
"Was reden wir lange?", ertönte es aus dem Mund eines anderen. "Fangen wir endlich an."
"Ja, gebt es diesen Hohlköpfen! Vorwärts!"
Der letzte Befehl kam scharf und schneidend.
Zwei der Kerle lösten sich aus dem Kreis und rannten zum Planwagen. Zwei andere liefen zum Corral.
Der Bursche, der die Reiter von der Hackknife befehligte, rief: "Legt die Waffen ab. Wir werden jeden, der es herausfordert, ohne mit der Wimper zu zucken niederschießen. Vorwärts, macht schon!"
Einer der Kerle beim Planwagen entleerte den Inhalt einer Flasche, die er aus der Innentasche seiner Jacke gezogen hatte, auf die Ladefläche. Der Geruch von Kerosin breitete sich aus.
"Ihr elenden Kuhtreiber!", knirschte einer der Männer aus dem Prospektorenteam. "Ihr seht, dass wir die Gerätschaften noch nicht abgeladen haben. Wir haben eure Warnung nicht ignoriert. Denn dann hätten wir damit begonnen, die Bohrvorrichtung aufzustellen. So aber…"
"Wir geboten euch, vom Land der Hackknife zu verschwinden!", fauchte der Sprecher der Ranch-Mannschaft. "Wir haben euch ein Ultimatum von 12 Stunden gesetzt. Zwischenzeitlich sind 48 Stunden verstrichen."
Ein Schwefelholz flammte auf.
Einer der Männer des Prospektorenteams riss mit einer wilden Verwünschung auf den Lippen den Colt heraus. Das Eisen schwang hoch…
Ein Schuss dröhnte. Der Mann krümmte sich, stolperte zwei Schritte vorwärts und brach zusammen.
Beim Feuer herrschte Atemlosigkeit. Das Entsetzen schlug die Männer in seinen Bann.
Die Detonation trieb in die Nacht hinaus und verhallte raunend. Lastende Stille folgte. Sie wurde zerstört, als der Mann am Boden röchelte. Ein anderer kniete bei ihm ab.
Der Verwundete bäumte sich plötzlich auf, fiel sogleich wieder zurück, seine Hände wischten unkontrolliert zu beiden Seiten seines Körpers über den Boden. Unvermittelt erschlaffte seine Gestalt und lag still.
Bläuliche Flammen leckten über das kerosingetränkte Holz des Fuhrwerks. Wummernd entzündete sich der Brennstoff. Die Flammen schlugen zwischen den Eisenteilen des Bohrgerüstes, das auf dem Prärieschoner lagerte, in die Höhe. Sofort fing die Plane Feuer. Dichter, dunkler Qualm entwickelte sich und trieb ins Ufergebüsch des Canadian.
Gleich darauf stand auch das Zelt in Flammen. Alles, was die Männer des Bohrteams darin lagerten, wurde Raub des Feuers.
Aus dem Seilcorral donnerten die Pferde. Die vier Zugochsen trotten langsam in die Dunkelheit hinein. Die trappelnden Hufschläge übertönten für kurze Zeit das Fauchen und Prasseln des Feuers, das den Wagen und die Bohranlage zerstörte.
Beim Feuer klatschten einige Revolver ins Gras. Drei der Hackknife-Reiter sammelten die Waffen ein und warfen sie auf den brennenden Wagen. Auch die Sättel und Gewehre flogen ins Feuer.
Der Sprecher der Hackknife-Mannschaft rief: "Verschwindet! Jeden, den wir ab morgen früh auf dem Weideland der Hackknife antreffen, jagen wir mit der Peitsche über den Canadian. Mein Wort drauf."
Die Hackknife-Leute zogen sich zurück. Bald verkündete ferner, rumorender Hufschlag, dass sie fortritten. Es gab für sie keinen Grund mehr, leise zu sein. Daher ließen sie die Pferde galoppieren.
Einer der Burschen im Camp stieß erregt und heiser hervor: "O verdammt, Grat Doherty ist tot. Und die Ausrüstung ist wohl nicht mehr zu retten. Diese dreckigen Bastarde. Unsere Waffen und Sättel… Die Hölle verschlinge sie."
Hoch schlugen die Flammen aus dem Fuhrwerk. Die Plane war schon weggebrannt. Die Bohrgestänge und eisernen Stützen glühten. Ätzender Brandgeruch machte sich breit. Die Patronen, mit denen die Waffen geladen waren, die die Hackknife-Männer in die Flammen geworfen hatten, begannen zu explodieren.
"Wir müssen uns nach Tascosa durchschlagen", erklärte Ray Davis, der das Team leitete, mit brüchiger Stimme. Seine Augen flackerten. "Und von dort aus müssen wir versuchen, Kontakt mit der Gesellschaft aufzunehmen."
Timothy Granger, ein Bursche um die 40 mit dunklem, kantigem Gesicht, knirschte: "Bis wir Nachricht aus Santa Fe erhalten, vergehen Wochen. So viel Zeit aber haben wir nicht." Er tippte sich mit dem Daumen gegen die Brust. "Ich bin als Vertreter der Gesellschaft in diesem Landstrich, Davis. Und ich sage dir, was wir machen. Ja, wir schlagen uns durch nach Tascosa. Und dort lassen wir uns vom Schmied eine neue Bohrwelle und das Turmgestänge anfertigen. Und dann…"
"Du hast wohl nicht gehört, was dieser Hundesohn uns angedroht hat", schrie einer der Kerle wild und unbeherrscht. "Sie peitschen uns aus dem Land, wenn sie uns noch einmal auf Hackknife-Land erwischen."
"Dazu haben Sie sicher keine Gelegenheit mehr", versetzte Tim Granger kalt. "Denn während wir in Tascosa auf das neue Bohrgestänge und die Bohranlage warten, werden Rufus Sunrise und seine Hombres hier am Canadian und oben im Hartley County für Ordnung sorgen."
Das Fuhrwerk brach zusammen. In der Hitze hatten sich die Eisenteile des Bohrturmes und des Bohrgestänges verbogen. Das Eisen war außerdem ausgeglüht. Die Flammen schlugen noch einmal hoch. Funken sprühten, Aschefetzen wirbelten.
"Zusammenpacken brauchen wir ja nichts mehr", kam es von einem der Kerle sarkastisch. "Der Appetit ist mir auch vergangen." Er versetzte dem Dreibein mit der Pfanne über dem Kochfeuer einen Tritt. Scheppernd stürzte es um.
Die Männer hatten nicht mal mehr das Werkzeug, um den Toten zu begraben. Sie mussten ihn in den Büschen liegen lassen, als sie das Camp verließen. Sie folgten dem Canadian nach Osten. Die Abenddämmerung nahm zu. Die Geräusche der Natur erstarben nach und nach. Dann kam die Nacht…
*
Eine Woche danach…
Kalte Augen starrten auf die Gebäude der Hackknife Ranch, die vom Mondlicht übergossen in der Dunkelheit lagen. Nirgendwo brannte Licht. Es ging auf den Morgen zu. Das Windrad beim Brunnen drehte sich langsam und knarrend. Ein kalter Wind wirbelte den Staub des Ranchhofes auf und trieb ihn in Fontänen vor sich her.
Schattenhafte Gestalten huschten zwischen die Gebäude der Ranch. Wenig später schlugen Flammen an den Wänden einiger Schuppen und Scheunen in die Höhe. Das ausgetrocknete Holz brannte wie Zunder. Es knisterte und knackte. Heu und Stroh in den Scheunen fingen Feuer. Bald war die Luft erfüllt vom dumpfen Brausen der hochschlagenden Flammen.
In den Corrals waren die Pferde erwacht. Nervös begannen sie zu kreisen. In den Ställen erschallte angstvolles Gewieher. Milchkühe muhten. Es krachte und splitterte, als die Pferde außer Rand und Band gerieten und mit den Hufen die Boxenwände zertrümmerten.
Die Tür der Mannschaftsunterkunft flog auf. Im Haupthaus wurden einige Fenster hochgeschoben. Stimmen überschlugen sich. Schritte erklangen. Männer rannten in den Hof. Die Helligkeit von den Feuern ringsum warf ihre Schatten riesig und verzerrt nach allen Seiten.
Und dann peitschten die Gewehre der Brandstifter, die sich um die Ranch verteilt hatten. Das Feuer bot ihnen genug Büchsenlicht. Das Donnern der Detonationen stieg über die Gebäude und vermischte sich zu einem Grollen, das nach allen Seiten auseinander prallte und in die Wildnis hinaus trieb.
Der Lärm verdichtete sich. In das Peitschen der Schüsse hinein erklangen panische Schreie, Befehle, und dann die Hufschläge eines Pferderudels, das die Fence niedergestampft hatte und nun in wilder Karriere in die Dunkelheit hinein stob.
Schemen huschten durch die Finsternis. Heißes Blei fand sein Ziel. Männer brachen zusammen, wanden sich im Staub und starben. Andere sprangen in Deckung. Mündungslichter verschmolzen mit dem Feuerschein. Sie stießen aus den Schatten und lichteten für Sekundenbruchteile die Dunkelheit. Es gab keine Gnade. Niemand bat um Erbarmen. Es regierten der Wille zum Töten einerseits und der Selbsterhaltungstrieb andererseits.
Töten, um nicht getötet zu werden.
Das war das mitleidlose Gesetz dieses Landes. Hier galt meist noch das Recht des Stärkeren. Und es war egal, ob dieser gut oder schlecht war.
Der Kampflärm weitete sich aus. Die Männer der Hackknife Ranch hatten ihre Verteidigung einigermaßen organisiert. Sie feuerten die Rohre heiß und schossen auf alles, was sich in der Dunkelheit bewegte.
Mit berstendem Krach brachen nach und nach die brennenden Schuppen und Scheunen ein. Pferde irrten kopflos in der Dunkelheit umher. Grässliche Todesschreie erklangen. Querschläger wimmerten durchdringend.
Männer sanken tot oder verwundet in den Staub. Der Tod hielt mit viel Getöse Ernte. Unersättlich schlug er immer wieder zu.
Plötzlich aber war der Spuk zu Ende.
Die Angreifer zogen sich zurück. Schon bald verkündete hämmernder Hufschlag, dass sie verschwanden. Er entfernte sich mit rasender Geschwindigkeit und versank schließlich.
Die Männer der Ranch verließen ihre Deckungen. Schweiß rann über die zuckenden Gesichter und zeichnete helle Spuren in den Pulverschmauch, der die Haut dunkel färbte. Fäuste verkrampften sich um die Waffen. Jeder auf der Ranch stand voll und ganz im Bann des Überfalles.
Jim Wallace, der Verwalter der Hackknife, und Lance Shannon, der Vormann, kamen in den Hof. Hier und dort versuchten Männer das Feuer zu löschen. Licht und Schatten wechselten.
Jemand schrie: "Da liegt einer! Er trägt eine Kapuze! Hölle, wir hatten Besuch von den Maskenreitern, die seit einiger Zeit den Panhandle unsicher machen."
"Sorgt dafür, dass das Feuer nicht auf das Haupthaus und die Mannschaftsunterkunft übergreift!", ordnete Lance Shannon mit Stentorstimme an. "Und hört auf zu löschen. Da ist nichts mehr zu retten."
Er meinte die Schuppen und Scheunen und den Stall. Sie brannten wie riesige Scheiterhaufen. Die Flammen fanden reichlich Nahrung.
Wenig später saßen Wallace und Shannon sich im Ranch Office gegenüber. Ihre Gesichter waren bleich, in ihren Augen woben das Entsetzen und die Fassungslosigkeit.
"Vier tote Hackknife-Reiter", entrang es sich Wallace. "Fünf Schwerverwundete und eine ganze Reihe Verletzter. Diese elenden Bastarde."
"Zwei der Kerle hat es auch erwischt", erklärte Lance Shannon. "Drei haben wir verwundet. Einer von denen wird die Nacht allerdings nicht überleben. Ich werde sofort eine Posse zusammenstellen und den Schuften folgen."
"Ja, Shannon, bringen Sie mir die Schweine!", knirschte Wallace. "Ich will sie baumeln sehen. Großer Gott! Das schwöre ich: Jeden dieser Hundesöhne, der uns lebendig in die Hände fällt, lasse ich aufknüpfen."
Shannon rannte nach draußen. Hier und dort loderten noch Brandherde. Wenn der Wind hinein fuhr, schlugen die Flammen in die Höhe.
Die Mannschaft, die auf der Ranch weilte, hatte ein Übergreifen des Feuers auf die anderen Gebäude verhindert. Jetzt liefen die Männer durch den hereinbrechenden Morgen und suchten die geflohenen Pferde zusammen.
Und dann donnerte ein Teil der Mannschaft von der Ranch. Die Hufe der Pferde wirbelten. Das Tosen der Hufschläge rollte vor dem Rudel her in die sich lichtende Dunkelheit hinein.
Die Spur zog sich deutlich durch das hohe Gras nach Norden. Die Tiere der fliehenden Banditen hatten eine richtige Schneise hinterlassen. Lance Shannon selbst führte die entschlossene, hart gesottene Horde. In den Herzen brannte der Hass. Ein Hauch von Unheil und Tod umgab die Horde…
*
Es wurde hell. Längst hatten die Hackknife-Reiter den Canadian überquert. Die Spur folgte dem Mustang Creek nach Norden. Die Mannschaft befand sich im Hartley County. Oben, am Rita Blanca Lake, lag die Bar-H Ranch.
Wie die Hackknife war die Bar-H eine Hauptranch der Panhandle Cattle Company. Die PCC war ein Syndikat, ein Zusammenschluss reicher Männer, die von der texanischen Regierung nahezu das gesamte Weideland im Panhandle aufgekauft hatten. Sitz der Company war in Chikago. Die Hauptranches waren kleine Fürstentümer. Wie despotische Herrscher gebärdeten sich auch die Verwalter oftmals. Sie schrieben ihre eigenen Gesetze und praktizierten sie. Sie waren die Großen und Mächtigen im Lande. Die Bewohner der Städte lebten in ihrem Schatten…
Vor Shannon und seinen Reitern dehnte sich hügeliges Land, durch das der Mustang Creek sein Bett gegraben hatte. Die Vegetation bestand in wogendem Büffelgras, bis zu mannshohen Büschen, Zedernbäumen und zerzausten Föhren auf den Kuppen der Hügel. Hier und dort ragte ein vom Zahn der Zeit abgeschliffener, bemooster Felsen aus dem Boden.
Shannon warf den rechten Arm in die Höhe und zerrte an den Zügeln. Sein Pferd kam zum Stehen. Auch die Mannschaft hielt an. Es waren fast ein Dutzend Reiter.
"Bill, Brad, reitet voraus und erkundet die Hügel", ordnete Shannon an. "Seid aber auf der Hut. Die anderen– absitzen! Tränkt die Pferde und vertretet euch etwas die Beine."
Zwei Reiter lösten sich aus dem Pulk und stoben davon. Die Fährte lag unübersehbar vor ihnen und bohrte sich zwischen die Steilhänge.
Bill Curry und Brad Brown drosselten etwas das Tempo, nahmen die Gewehre zur Hand und ritten hellwach, sicherten um sich und lauschten in sich hinein, um die Signale ihres Instinkts wahrzunehmen und zu deuten.
Die Pferde gingen im Schritt. Die Hufe pochten dumpf. Die Gebissketten klirrten leise. Bill Curry bedeutete Brad Brown per Handzeichen, dass sie sich vielleicht trennen sollten. Zum Zeichen dafür, dass er verstanden hatte, hob Brown die Hand.
Sie ritten auseinander.
Curry lenkte sein Pferd einen Abhang hinauf, musste Sträucher und einige Felsen umreiten, und gelangte auf den Scheitel der Anhöhe.
Brown folgte dem Fluss. Er spähte nach seinem Gefährten und sah ihn über die Kuppe verschwinden.