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U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
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Seitenzahl: 135
Veröffentlichungsjahr: 2013
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U.S. Marshal Bill Logan
Band 5
Die Lyncher vom Washita River
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war - eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung."
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956170249
Cover
Titelseite
Impressum
U.S. Marshal Bill Logan Band 5 - Die Lyncher vom Washita River
Schwirrend schnellten die straff gespannten Drähte des Weidezaunes auseinander, als sie von scharfen Zangen zertrennt wurden. Auf eine Länge von 100 Yards fiel der Zaun. Die Fencecutter schwangen sich auf die Pferde. Eine Herde von etwa 1000 Longhorns stand nicht weit entfernt. Die Treiberpeitschen knallten. Die Masse der dunklen Leiber setzte sich in Bewegung. Horn klapperte, die Hufe wühlten den Boden auf. Urwelthaftes Rumoren erfüllte die Luft und schwoll schnell an zu einem erdbebenhaften Grollen.
Die Herde wurde durch die Lücke im Zaun getrieben. Sie wurde schneller und schneller und walzte alles, was sich ihr in den Weg stellte, nieder.
Ein Maisfeld tauchte auf. Die Herde trampelte den Mais in Grund und Boden. Bald darauf ging es durch ein Weizenfeld. Das Getreide war reif. Die Herde stampfte es nieder. Sie zog eine Schneise der Verwüstung über das Land Brad Hansons.
Erst am Fluss kamen die Longhorns zum Stehen. Hier dehnte sich die Prärie mit kniehohem Gras. Es gab Büsche und Bäume. Die Herde begann zu weiden.
Die sechs Reiter, die sie über das Farmland gejagt hatten, sammelten sich. Einer rief rau: „Wir lassen die gehörnten Babys hier stehen. Hanson kann sie alleine nicht auf das Weideland der Triangle-S zurücktreiben.“ Der Bursche lachte niederträchtig. „Er wird sich daran gewöhnen, dass TS-Rinder sein Gras fressen.“
„Okay, verschwinden wir. Nachdem wahrscheinlich Hansons halbe Ernte zerstört ist, muss er aufgeben. Und dann kassiert die TS das Land sowieso.“
Sie trieben ihre Pferde an und ritten zurück nach Norden.
Ein Reiter verhielt östlich von ihnen sein Pferd zwischen steilen Hügelflanken. Die Mulde war ausgefüllt mit Büschen. Es war kein besonders wertvolles Pferd, das der Mann ritt. Der Sattel war alt und brüchig. Im abgewetzten Scabbard steckte eine Henrygun. Das Tier stand still. Der Reiter starrte mit brennendem Blick hinter den Cowboys her. Der Hass durchflutete ihn in heißen, giftigen Wogen. Er wühlte in seinem Gesicht und loderte in der Tiefe seiner Augen.
Es war sein Land, das sie verwüstet hatten. Er war am Ende. Die Bank in Borger würde ihm die Hypothek nicht noch einmal stunden. Aus dem Erlös seiner Ernte wollte er die fälligen Zinsen bezahlen und einen Teil seiner Schulden tilgen. Jetzt war sein Getreide zu einem großen Teil vernichtet. Die TS hatte ihm den Todesstoß versetzt.
„Schweine!“, knirschte Brad Hanson. „Gott verdammte, niederträchtige Schweine!“
Ein entschlossener Zug brach sich Bahn in seine Züge. „Hüh!“ Er ruckte im Sattel. Das Pferd setzte sich in Bewegung. Der Mann trieb das Tier hinter den Hügeln nach Norden. Er ließ es laufen. Er ritt an die zwei Meilen, dann zügelte er und lauschte.
Verschwommenes Hufgetrappel wehte über eine der Anhöhen heran. Brad Hanson saß ab, angelte sich die Henry-Rifle und repetierte. Dann rannte er auf den Hügel und postierte sich.
Auf der Ebene näherten sich die Triangle-S-Reiter. Sie waren arglos. Ihre Pferde gingen im Schritt. Der Pulk kam auf der Fährte der Rinder, die jetzt auf dem Land Brad Hansons standen.
Brad Hanson hob das Gewehr an die Schulter. Sein kaltes Auge ruhte über Kimme und Korn auf einem der Kerle. Der Abzug erreichte den Druckpunkt, Hanson hielt den Atem an. Der Schuss peitschte.
Der Reiter, der getroffen wurde, machte im Sattel das Kreuz hohl, sein Oberkörper kippte nach hinten, im nächsten Moment stürzte er vom Pferd. Schwer und ungebremst krachte er auf den harten Boden.
Seine Gefährten rissen die Pferde zurück. Sekundenlang herrschte ein ziemliches Durcheinander. Der zweite Schuss hämmerte. Der Knall stieß über den Pulk hinweg und fegte einen weiteren Sattel leer.
Doch jetzt reagierten die anderen Reiter. Einer brüllte etwas. Sie setzten unerbittlich die Sporen ein und jagten auseinander, als wäre eine Granate zwischen ihnen eingeschlagen. Pferde wieherten erschreckt. Erdreich und Grassoden spritzten unter den wirbelnden Hufen. Sie stoben auf eine Hügellücke zu. Die Kerle lagen flach auf den Pferdehälsen und feuerten die Tiere mit heiserem Geschrei und den langen Zügelenden an.
Brad Hanson schoss ein drittes Mal, aber seine Kugel ging fehl. Er repetierte. Die vier Triangle-S-Hombres jagten in den Schutz eines Hügels, rissen ihre Gewehre aus den Scabbards und luden durch. Die Nervosität der Reiter schien sich auf die Pferde übertragen zu haben. Sie tänzelten und stampften, prusteten erregt und spielten mit den Ohren.
Der Pulk hatte sich gesammelt. Die Reiter standen noch voll und ganz im Banne der hinterhältigen Schüsse. Einer der Cowboys keuchte: „Das war Hanson. Er hat Flint und Ed aus dem Sattel geknallt. Dieser dreckige Meuchelmörder! Schnappen wir ihn uns.“
Sie trieben ihre Pferde wieder an. Wo sich Hanson postiert hatte, wussten sie. In sicherer Entfernung ließen sie ihre Vierbeiner zurück. Die schussbereiten Gewehre in den Fäusten pirschten sie, jede mögliche Deckung ausnutzend, an die Stellung des Farmers heran.
Hufschlag erklang. Das Getrappel entfernte sich schnell. Einer der Kerle fluchte, dann brüllte er: „Der Hurensohn flieht. Zu den Pferden!“
Sie hetzten zurück und warfen sich in die Sättel.
Hanson donnerte nach Süden. Am Washita River lag seine Farm. In ihm waren die unterschiedlichsten Gefühle. Der Hass war der Panik gewichen. Gnade durfte er nicht erwarten, wenn er ihnen in die Hände fiel. Die Erkenntnis, dass er sich in seiner Wut zum Mord hinreißen hatte lassen, lastete tonnenschwer auf ihm. Ja, ihm waren die Gäule durchgegangen, als er das sinnlose Werk der Zerstörung sah, das diese Kerle inszeniert hatten.
Jetzt der war der Rausch des Hasses und der Vergeltung der Ernüchterung gewichen.
Er wollte fort, ihnen entkommen, wenigstens sein Leben retten. Zur Angst gesellte sich das bedrückende Empfinden einer absoluten Einsamkeit und der Verlorenheit. Er war allein. Seine Illusion, am Washita River den Platz fürs Leben gefunden zu haben, war zerstört.
Du musst über den Fluss!, durchfuhr es ihn siedend. Und dann versuchst du, dich nach Amarillo durchzuschlagen. Du stellst dich dem Gesetz! Ja, du musst dich stellen. Richter Humphrey ist ein gerechter Mann. Er wird dir für die beiden Morde mildernde Umstände zubilligen...
Er jagte zwischen den Hügeln hindurch, erreichte die Ebene und sprengte über niedergetrampelte Weizen- und Maisfelder. Brad Hanson schaute immer wieder mit gehetztem Ausdruck hinter sich. Von Verfolgern war nichts zu sehen. Schon bald bemerkte er, dass das Pferd unter ihm langsamer wurde. Schaum tropfte von den Nüstern. Im Westen und Osten dehnte sich hügeliges Land. In der Ferne waren die hohen Pappeln zu sehen, die die Ufer des Washita Rivers säumten.
Du schaffst es, Brad!, machte er sich selbst Mut. Verdammt, du schaffst es!
Seine Hoffnung, ihnen zu entkommen, war fast so monströs wie seine Panik.
Bald stolperte das Pferd nur noch dahin. Es war ein Klepper. Ein 20-Dollar-Gaul. Er taugte, um über das Farmland zu reiten und nach dem Rechten zu sehen. Aber für eine gnadenlose Hetzjagd war er denkbar ungeeignet.
Eine halbe Meile trennte den verzweifelten Farmer noch vom Fluss. Er schaute sich um. Nur einige Büsche boten notfalls Deckung. Hanson hielt an und horchte angespannt. Wie fernes Donnergrollen sickerte über die Hügel im Westen Hufschlag an sein Gehör. Der Magen krampfte sich ihm zusammen, sein Herz hämmerte einen irrsinnigen Rhythmus.
Schließlich sah er zwei Reiter zwischen den Abhängen hervordonnern. Wenn er die südliche Richtung beibehielt, würde sich ihr Weg mit dem seinen beim Fluss kreuzen. Sie versuchten, ihm den Fluchtweg nach Süden zu verlegen.
Wo sind die beiden anderen Kerle?, durchfuhr es ihn. Sein Kopf flog herum. Er schwenkte seinen Blick über das Terrain im Osten. Da war nichts zu erkennen, was auf Gefahr schließen ließ. Hanson nahm das Tier halb um die linke Hand und hämmerte ihm die Fersen in die Seiten.
Das Pferd raffte sich noch einmal auf. Doch es war ein letztes Aufbäumen. Nach etwa 200 Yards war es am Ende. Die Lungen des Tieres pumpten. Seine Flanken zitterten. Brad Hanson sprang ab. Er schätzte die Entfernung bis zu den Hügeln. Eine halbe Meile etwa. Das Terrain dazwischen war nahezu tafelflach.
Hanson fing an zu laufen.
Die beiden Reiter, die ihm den Weg zum Fluss verlegen wollten, hatten jetzt die Richtung gewechselt und kamen direkt hinter ihm her.
Hansons Bronchien begannen zu pfeifen. Das Seitenstechen kam. Seine Füße wurden schwer wie Blei. Der Schweiß brach ihm aus den Poren, rann ihm über das Gesicht und brannte in seinen Augen. Das Hemd klebte ihm bald am Körper. Und das Trappeln des Hufschlags hinter ihm wurde zunehmend deutlicher...
*
„Da kommt er!“, brach es unheilvoll über die Lippen Jim Brittons. Er und Dave Hooker waren im Schutz der Hügel östlich der Ebene nach Süden gejagt. Jetzt sahen sie Hanson zu Fuß fliehen. Tom Elwell und Otis Steele stoben auf ihren Vierbeinern von Westen heran.
Jim Britton und Dave Hooker schwangen sich von den Pferden und postierten sich zu beiden Seiten des Einschnitts an der Basis der Abhänge. Hier gab es genügend Gestrüpp, so dass Hanson sie erst wahrnehmen würde, wenn es für ihn zu spät war.
Brad Hanson taumelte nur noch dahin. Der Selbsterhaltungstrieb peitschte ihn vorwärts. Er floh wie ein gehetztes Tier. Seine Muskeln arbeiteten nur noch automatisch, von keinem bewussten Willen mehr geleitet. Die Hügel schienen ihm unendlich weit entfernt. Er brach auf die Knie nieder. Sein Zahnschmelz knirschte. Sein Mund und seine Kehle waren trocken wie Wüstenstaub. Ein Krächzen entrang sich ihm. Er war am Ende – absolut ausgebrannt und leer.
Er wandte sich den beiden Reitern zu, deren Konturen in der flirrenden Luft zu zerfließen schienen. Hansons Atem ging stoßweise. Er hob das Gewehr. Die beiden Verfolger ritten auseinander. Hansons Arme zitterten von der Anstrengung des Laufens. Schüsse peitschten. Die Kugeln pflügten um ihn herum den Boden und ließen den Dreck fliegen. Hanson warf sich flach ins Gras und erwiderte das Feuer. Aber sein fliegender Atem und das Zittern seiner Arme ließen keinen gezielten Schuss zu.
Hanson erreichte jedoch, dass sich die beiden aus dem Schusssektor seiner Henrygun zurückzogen. Er hatte Zeit, um zu Verschnaufen und neue Reserven zu mobilisieren. Atmung und Herzschlag beruhigten sich etwas. Es riss ihn hoch. Er setzte seinen Weg fort. Im hügeligen Terrain hoffte er den Kerlen zu entkommen.
300 Schritte noch!, zuckte es durch sein fieberndes Gehirn. Du hältst dir die beiden Schufte mit dem Gewehr vom Leib. Aber da sind noch zwei. Bei Jesus Christus, wo sind sie? Lauern sie schon darauf, dass du zwischen die Hügel kommst?
Er bohrte seinen Blick in die Lücke vor sich. Da war Gebüsch. Es zog sich die Hänge hinauf. Vereinzelt überragten Bäume das Strauchwerk.
Brad Hanson schleppte sich nur noch dahin. Sein Atem rasselte. Wenn er einen Blick über die Schulter warf, konnte er die beiden Verfolger schwarz und drohend im Sonnenglast ausmachen. Er verfluchte seinen Jähzorn, der ihn dazu hinreißen ließ, zwei der Schufte von den Pferden zu schießen. Jeder Schritt war eine Anstrengung, eine Überwindung, die seinen ganzen Willen erforderte.
Sie wollten ihn lebend. Das war ihm klar. Den Grund hierfür glaubte er zu kennen. Das Grauen drohte ihn zu überwältigen. Aber es beflügelte ihn auch. Der Schweiß verschleierte seinen Blick. In seinen Ohren hämmerte das Blut, das der Puls durch seine Adern jagte.
Schließlich taumelte er zwischen die Hügel. Er war wie betäubt. Nur die Todesangst hielt ihn noch aufrecht. In der Deckung eines Busches verharrte er und beobachtete die beiden Kerle, die ihm folgten. Er wischte sich dem Handrücken den Schweiß aus den Augenhöhlen.
Da ertönte es hinter ihm kalt und klirrend: „Okay, Hanson, das war’s. Lass die Kugelspritze fallen und heb die Hände.“
Brad Hanson wurde steif wie ein Brett. Gewehre wurden hinter ihm durchgeladen. Seine Hände öffneten sich. Die Henry-Rifle klatschte auf den Boden.
„Wir werden dich aufhängen, Hanson“, erklang es mit erschreckender Unmissverständlichkeit. „Du hast zwei gute Amigos von uns ermordet. Und für Mord wird ein Mann in diesem Land eben gehängt.“
Hanson wusste, dass er verloren hatte. Er resignierte. Etwas in ihm zerbrach.
Brad Hanson fand nicht mehr die Kraft, gegen diesen Strom aus Gnadenlosigkeit und Brutalität anzuschwimmen...
*
Zwei Tage später erfuhren Joe und ich von dem Lynchmord.
Mein Name ist Bill Logan. Ich bin U.S. Marshal beim Distrikt Gericht von Nordtexas. Ein Job, der einen Mann fordert und formt.
Oberster Richter des Distrikt Gerichts war Jerome F. Humphrey. Er personifizierte das Gesetz im Panhandle. Joe Hawk war mein Partner. Wir bildeten ein Team und waren sehr gute Freunde geworden.
Joe war dunkelblond und hatte ein offenes Gesicht, das von einem stahlblauen Augenpaar beherrscht wurde. Wir waren im Geiste auf besondere Art verbrüdert. Beide hassten wir das Unrecht. Und das schmiedete uns zusammen.
Der Richter schickte uns mit dem Auftrag ins Memphill County zum Washita River, dort nach dem Rechten zu sehen und den Lynchmord aufzuklären.
„Das Farmland Hansons liegt zwischen dem Washita River und dem Red Deer Creek“, klärte mich Joe auf, der schon länger als ich für den Richter den Sattel drückte und der den Panhandle kannte wie seine Westentasche. „Nördlich des Red Deer River im Roberts County hat die Triangel-S ihre Weidegründe.“
Es war früh am Morgen. Wir ritten auf der alten, ausgefahrenen Poststraße, die von Amarillo nach Pampa und von dort hinauf nach Canadian führte. Die Hufe unserer Pferde wirbelten feinen Staub auf. Vor uns lagen an die 80 Meilen, die wir bis zum Abend des folgenden Tages schaffen wollten.
„Möglicherweise haben einige Hombres von der Triangel-S den Lynchmord begangen“, sagte ich in das Stampfen der Hufe. „Wir werden uns wohl zunächst mal dort umhören, denke ich.“
„Yeah. Die TS gehört zur Panhandle Cattle Company. Wenn Leute von der TS den Mord auf dem Gewissen haben, werden wir wohl auf eine Mauer des Schweigens stoßen.“
„Das ist zu befürchten. Die Kerle, die auf der Lohnliste der PCC stehen, haben sich nicht gerade als unsere Freunde entpuppt.“
„Sie praktizieren ihre eigenen Gesetze. Um dem entgegenzutreten hat man uns in Amarillo etabliert. Klar, dass sie uns nicht mögen.“
Joe grinste säuerlich.
Das war so. Die ‚Panhandle Cattle Company‘ war ein Syndikat, das sich aus schwerreichen Männern zusammensetzte, die irgendwo im Osten, zum Teil sogar außerhalb der Vereinigten Staaten lebten und die so ziemlich das gesamte Weideland im Panhandle ihr eigen nannten. Sie betrieben eine Vielzahl von Ranches, die von Verwaltern geleitet wurden, die wiederum Männer beschäftigten, die es oftmals mit dem Gesetz nicht so genau nahmen.
Natürlich waren sie nicht alle schlecht und verworfen. Das Problem war, dass die Regierung an den Flüssen Land für die Besiedlung freigegeben hatte. Und so war dem Verdruss sozusagen Tür und Tor geöffnet. Es ging um Weideland und Zäune, die den Rindern oftmals den Weg zu den Creeks versperrten, um Wasserrechte, um Monopole, die die PCC für sich beanspruchte und um eine ganze Reihe von vermeintlichen Ansprüchen mehr.
Ich ritt einen schwarzen Rappen. Sein Name war Blacky.
Joe saß auf einem Falben.
Meile um Meile schmolz unter den Hufen der Pferde dahin. Über weite Strecken hinweg ließen wir die Tiere traben, und so kamen wir gut voran. Die Sonne brannte heiß vom wolkenlosen Firmament. Hin und wieder gönnten wir den Vierbeinern und natürlich auch uns eine Pause.
Als es finster war, hatten wir etwa die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht.