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U.S. Marshal Bill Logan Band 20 Stirb, Sausalito! Western von Pete Hackett U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht. Über den Autor Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war - eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen. Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung." Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress. Ein CassiopeiaPress E-Book
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Seitenzahl: 134
Veröffentlichungsjahr: 2014
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U.S. Marshal Bill Logan
Band 20
Stirb, Sausalito!
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171239
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war– eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung."
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Cover
Titel
Impressum
Über den Autor
Stirb, Sausalito!
Als 'Shotgun' Larry den Hufschlag vernahm, ahnte er, dass ihn Cuchillo, das Halbblut, in einen Hinterhalt geschickt hatte.
Es waren etwa ein halbes Dutzend Pferde, die auf seiner Spur getrieben wurden.
Jeder Zug im Gesicht des U.S. Marshals drückte grimmige Entschlossenheit aus. Er trieb seinen Vierbeiner zwischen einige Felsen, saß ab, leinte das Tier am Ast eines Mesquitestrauches fest, holte seine Winchester aus dem Scabbard und erklomm einen der Felsen.
Hochschlagender Staub über dem Scheitel eines Hügels und das dumpfe Pochen der Hufschläge sagten 'Shotgun' Larry, dass die Banditen ganz nahe waren. Er lud durch. Das scharfe, metallische Geräusch stand einen Lidschlag lang in der Luft…
Dann bog der Pulk um einen Geröllhang.
Es waren tatsächlich sechs Kerle. Der U.S. Marshal sah ihre bärtigen, verwegenen Gesichter. Sie hielten die Gewehre in den Händen und ließen die Pferde traben.
Larry presste die Lippen aufeinander. Sie bildeten nur noch einen dünnen, blutleeren Strich. Hart traten die Backenknochen in seinem Gesicht hervor. Es war zum einen eine ziemliche Übermacht, die ihm im Genick saß. Zum anderen war es gewiss eine ausgesprochen hart gesottene, mit allen Wassern gewaschene Bande, die für Cuchillo den Revolver schwang.
Jud wusste, dass ihm ein schwerer Kampf bevorstand. Er hob das Gewehr an die Schulter, zielte kurz, dann krümmte er den Finger.
Der Knall trieb den sechs Banditen entgegen. Vor den Hufen des vordersten Pferdes spritzte der Sand. Eine kleine Staubfontäne wirbelte dort in die Höhe, wo die Kugel eingeschlagen war. Das Tier scheute. Sein Reiter, ein hartgesichtiger, scharfäugiger Hombre bändigte es mit stählerner Faust, legte ihm die Schenkel an und presste ihm die Luft aus den Lungen. Das Tier wieherte gequält auf, rollte mit den Augen und scharrte mit dem Huf.
Auch die anderen Reiter rissen und zerrten an den Zügeln.
Dann stand der Pulk. Die Pferde tänzelten erregt. Die Augen der sechs Kerle tasteten das Terrain ab und blieben an der Stelle hängen, über der die Pulverdampfwolke nach Larrys Schuss zerflatterte.
Die Hände der Kerle saugten sich härter um die Gewehre fest. Unruhe machte sich breit. Unbehagen prägte die Mienen.
Es war ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Larry sah zwei Mexikaner, drei heruntergekommene Amerikaner und einen Mestizen. Es waren Kerle, denen Verworfenheit, Niedertracht und Brutalität in die Gesichter geschrieben stand.
Ein trockenes Knacken zeigte an, dass Larry repetierte.
"Verschwindet!", trieb Larrys Stimme von dem Felsen in die Tiefe. "Wendet eure Pferde und zieht Leine. Euch hat Cuchillo hinter mir hergeschickt. Er hat mich angelogen. Er wollte mich nur aus Sand Springs hinauslocken, um dort kein Aufsehen zu erregen, wenn er mich abservieren lässt. Sausalito haust nicht oben am Apache Pass. Cuchillo ist Sausalito!"
Sausalito war der Mann, der mit einer Bande von Mördern, Räubern und Vergewaltigern vor vier Jahren die Eltern Larrys ermordete und Liz, Larrys Schwester, entführte.
Im Dorf des Comanchenhäuptlings Büffelhorn glaubte Larry, in Keomi, der Squaw des Unterhäuptlings Lone Wolf, seine Schwester wiedererkannt zu haben.
Und dann hörte er von Cuchillo, dem Halbblut, das in Sand Springs lebte und mit einer Garde von zwielichtigen Kerlen den Ort beherrschte. Dem Halbblut gehörte die halbe Stadt. Ehe es sesshaft wurde, soll es in New Mexiko und Texas als Comanchero mit den Rothäuten Handel getrieben haben.
Larry ließ sich von Richter Humphrey beurlauben und ritt mit der Hoffnung im Herzen nach Sand Springs, dass Cuchillo ihm etwas über Sausalito berichten könnte, der ebenfalls ein bekannter Comanchero gewesen war, ehe er untertauchte…
"Du phantasierst, Amigo!", rief einer der Mexikaner mit hartem Akzent. Ein wagenradgroßer Sombrero saß auf seinem Kopf. Über seine Brust kreuzten sich zwei Patronengurte. Matt schimmerten die Böden der Patronenhülsen in den Schlaufen. Sattel und Zaumzeug seines Pferdes waren mit blitzenden Nieten beschlagen. "Sabe Dios, Hombre, wir sind harmlose Pilger, die wohl zufällig in die selbe Richtung reiten wie du. Also lass uns unseres Weges ziehen."
"Du bist mir in Sand Springs aufgefallen, Hombre", versetzte Larry mit klarer, präziser Stimme. "Also erzähl keine Märchen. Reitet zurück und bestellt Sausalito, dass ich ihn mir holen werde."
Der Mexikaner zischte einen Befehl.
Die Kerle jagten die Pferde auseinander. Für kurze Zeit waren nur das Trommeln der Hufe zu vernehmen, Klirren, wenn ein Huf auf felsigen Untergrund traf, Wiehern und das raue Geschrei der Banditen. Staub trieb auseinander.
Larry jagte zwei ungezielte Schüsse aus dem Lauf. Er förderte damit das Durcheinander in dem Pulk.
Schnell stieg er von dem Felsen und sprang in den Sattel. "Lauf!", knirschte sein Organ. Er spornte das Pferd an. Es setzte sich sofort in Bewegung.
Rings um ihn erklangen Hufschläge. Die Banditen jagten zwischen den Hügeln und Felsen dahin und beabsichtigten sicherlich, ihn zwischen sich zu bekommen.
Der U.S. Marshal stellte sich auf ein gnadenloses Kesseltreiben ein.
Er jagte sein Pferd nach Norden, donnerte in eine Senke und durchquerte sie auf geradem Weg. Einmal sah er östlich von sich zwei Reiter auftauchen, die aber sogleich wieder hinter einer Bodenwelle verschwanden.
Larry warf einen schnellen Blick über die Schulter nach hinten.
Auf direktem Weg folgten ihm zwei weitere Kerle. Die Hufe ihrer Pferde schienen kaum den Boden zu berühren. Der Reitwind bog die Krempen ihrer Hüte vorne senkrecht in die Höhe. Ihre Halstücher flatterten.
Felsiges Terrain nahm Larry wieder auf. Er jagte auf der Sohle zwischen den Felswänden dahin. Schließlich öffnete sich vor ihm ein Canyon. Er lenkte das Pferd hinein. Der Boden war abschüssig. Larry hatte das Gefühl, in den Leib der Erde abzusteigen. Die Felswände traten weit auseinander und schwangen sich zu beiden Seiten terrassenförmig nach oben.
'Shotgun' Larry parierte das Pferd.
Krachen und Klirren holte ihn ein.
Auch über sich vernahm er diese Geräusche. Während ihm einige der Banditen in den Canyon gefolgt waren, zogen die anderen oben am Rand des Plateaus dahin, um ihm dort, wo der Canyon endete, den Weg mit Pulverdampf und Blei zu verlegen.
Stellenweise traten die Felsen bis zu einer Viertelmeile auseinander. Die Umgebung schien an Larry vorbeizufliegen. Einmal wurde er vom Rand der Schlucht aus unter Feuer genommen. Er schaute nach oben und sah in schwindelnder Höhe zwei der Banditen auf ihren Pferden verharren. Und ihm entging nicht das Aufglühen der Mündungsfeuer…
Unbeirrt stob Larry weiter.
Dann sah er linkerhand einen Seitencanyon, dessen Sohle steil anstieg.
Der Marshal riss das Pferd zurück. Erdreich spritzte unter den bremsenden Hufen. Nach kurzer Überlegung lenkte Larry sein Pferd in den schmalen Canyon. Es war mehr ein natürlicher Pfad, der sich nach oben wand. Schon nach 20 Yards verschwand er um einen Felsvorsprung. Larry sprang vom Pferd und führte es am Kopfgeschirr.
Unten schlugen die Geräusche seiner Verfolger heran.
Und plötzlich endete der Pfad. Ein Geröllhang schwang sich vor dem Marshal steil nach oben. Es war fast unmöglich, ihn mit dem Pferd zu überwinden. Larry fluchte in sich hinein.
Zurück konnte er nicht mehr. Er würde seinen Jägern direkt in die Arme reiten.
Der Blick des Marshals tastete sich an den Felsen nach oben. Es gab keinen Ausweg. Er registrierte es und zwang sich zu Ruhe und klarer Überlegung.
Larry führte sein Pferd hinter einen Felsen und ließ die Zügel zu Boden fallen. Dann kehrte er mit dem Gewehr in der Hand zum Fuß des Geröllhanges zurück und suchte sich einen größeren Felsblock, der ihm als Deckung gegen Kugeln von unten als ausreichend erschien.
Es war plötzlich still geworden in der steinernen Welt.
Das Hufgetrappel im Canyon war verklungen.
Wahrscheinlich pirschten die Banditen schon wie ein Rudel ausgehungerter Wölfe näher.
Larry stand ein Kampf auf Leben und Tod bevor. Er spürte keine Furcht. In ihm war eine steinerne, kalte Ruhe…
*
Und dann sah Larry die Banditen in das Maul der Seitenschlucht laufen. Sie bewegten sich hart an den Felswänden zu beiden Seiten und nutzten jeden Schutz aus, der sich ihnen bot.
Es waren drei.
Der U.S. Marshal beobachtete sie. Er sah zwei Amerikaner und das Halbblut. Sie hielten die Gewehre im Anschlag und bewegten sich lautlos und geschmeidig.
Larry nahm einen der Kerle aufs Korn.
Rummms! Die Felsen schienen den Knall festzuhalten. Der Bursche heulte auf und ging zu Boden. Sofort begannen die Gewehre der anderen beiden Banditen zu donnern. Die Kugeln zischten schräg nach oben, hämmerten gegen die Felswand und ließen das Gestein spritzen. Querschläger wimmerten. Brüllendes Echo hallte von den Felswänden wider und verstärkte den Krach.
Der Verwundete kroch unter dem Feuerschutz seiner Kumpane auf allen vieren den Weg zurück, den er gekommen war, bis ihm ein Felsvorsprung Schutz und Sicherheit bot. Aufatmend lehnte er sich an den rauen Fels. Blut färbte seine Hose am Oberschenkel dunkel. Seine Hände waren rot von seinem Blut. Sein Gewehr war am Abhang zurückgeblieben.
"Wir kriegen dich, dreckiger Bastard!", schrie einer wild, als die Waffen schwiegen.
Larry antwortete darauf nichts. Er lauerte. In ihm war eine kalte Bereitschaft. Er dachte nur daran, dass er in Sand Springs wahrscheinlich dem Mörder seiner Eltern gegenübergestanden hatte und sich von diesem Sand in die Augen streuen ließ. Der Hass kam bei ihm in kalten, stürmischen Wogen. Ein Hass, der keine Gnade und keine Zugeständnisse kennen würde…
Immer wieder ließ Larry den Blick nach oben wandern. Am Eingang des Seitencanyons, in dem er wie in einer Falle saß, lauerten nur drei der Banditen. Zwei waren über dem Canyon auf dem Felsplateau gewesen. Wo war der sechste Mann?
Die Minuten verrannen. Die Kerle unten hielten die Stellung. Sie zeigten sich nicht mehr. Larry ahnte, worauf sie warteten. Und sein Blick ging immer öfter in die Höhe. Er war überzeugt davon, dass ihm von dort oben jeden Moment eine böse Überraschung beschert wurde.
Und er hatte sich nicht geirrt.
Es mochte etwa eine halbe Stunde vergangen sein, als der sechste Bandit auf dem Rand eines der Felsen über Larry auftauchte. Er kniete neben einem Felsklotz ab, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten, hob das Gewehr an die Schulter und zielte in die Tiefe.
Als es oben aufleuchtete, handelte Larry. Er warf sich zur Seite, rollte herum und lag auf dem Rücken. Neben ihm klatschte das Blei auf den felsigen Untergrund. Larrys Gewehr deutete fast senkrecht in die Höhe. Er spürte den leichten Rückstoß, als er durchzog.
Der Bursche oben richtete sich abrupt auf. Ja, er fuhr hoch, als wäre er mit einem glühenden Draht berührt worden. Das Gewehr entglitt ihm, schlug am Felsenrand auf und fiel in die Tiefe. Scheppernd landete es zwanzig Yards tiefer zwischen Geröll.
Der Bandit hatte beide Hände vor der Brust verkrampft. Er wankte wie ein Schilfrohr im Wind, neigte sich plötzlich nach vorn, verlor das Übergewicht und stürzte– sich mehrmals in der Luft überschlagend–, hinter seinem Gewehr her in die Tiefe.
Geröll kam dort ins Rutschen, wo sein Körper aufschlug. Gesteinbrocken polterten in die Tiefe und schlugen mit trockenem Geräusch auf oder zerschellten an einer Felswand.
Unten erklang ein Wutschrei.
Die beiden Banditen stürmten hangaufwärts.
Larry zog die abgesägte Schrotflinte aus dem Holster an seinem linken Oberschenkel. Er schwor auf diese Waffe. Im Nahkampf benutzte er sie an Stelle des Sechsschüssers. Es war eine Parkergun. Der Marshal spannte beide Hähne. Und er schickte die erste Ladung gehacktes Blei den Abhang hinunter.
Es gab eine Detonation, die sich anhörte wie der Schuss mit einer Feldhaubitze. Der Donnerknall betäubte die Ohren. Die beiden Banditen, die den Hang hinaufstürmten, wurden regelrecht von den Beinen gefegt. Sie stürzten den Hang hinunter, überschlugen sich, brüllten und kamen in einer Gerölllawine und einer Wolke von Staub unten an.
In diesem Moment erklang Hufschlag.
Die anderen beiden Banditen, die oben dem Rand des Canyons gefolgt waren, mussten einen Abstieg gefunden haben. Jedenfalls näherten sie sich jetzt dem Seitencanyon.
Das Getrappel brach ab. Das helle Wiehern eines Pferdes sickerte an Larrys Gehör. Der Klang einer Stimme war zu vernehmen, dann das Wimmern eines der Kerle, die von den Schrotkörnern getroffen worden waren.
Larry sagte sich, dass er hier nicht bleiben konnte. Die Banditen konnten ihn aushungern. Sie brauchten sich nur unten im Canyon zu verschanzen und zu warten.
Sein Blick schweifte den Geröllhang hinauf.
Du musst es versuchen!, hämmerte es hinter seiner Stirn. Du musst über diesen verdammten Hang. Das ist deine einzige Chance…
Larry lief geduckt zu seinem Pferd, versenkte die Winchester im Scabbard und nahm das Tier am Kopfgeschirr. Das Pferd schnaubte und scheute vor dem Steilhang. Zwischen dem Geröll wucherten dornige Comas. Larry machte sich an den Aufstieg.
Er arbeitete sich schräg zum Hang in die Höhe. Hier und dort konnte er eine Rinne benutzen, die Regen und Schmelzwasser ausgewaschen hatten. Unter seinen Schritten löste sich Geröll und polterte in die Tiefe. Wie Säulen stemmten sich die Hinterläufe des Pferdes gegen das Zurückgleiten. Larry zerrte und zog. In seiner Linken lag die Parkergun. Einer der Läufe war noch geladen. Der Hahn war gespannt. Larry konnte die Waffe mühelos mit einer Hand bedienen. Unablässig sicherte er hinter sich.
Larry kam ins Schwitzen. Sein Atem fing an zu rasseln. Sein Herz pochte gegen die Rippen. Manchmal rutschte er mit seinen glatten Sohlen aus. Einmal krachte er schmerzhaft mit dem Knie auf einen Stein. Er biss die Zähne zusammen. Seine Beine wurden schwer. Bald klebte das Hemd an seinem Körper. Seine Hände bluteten vom rauen Gestein.
Hin und wieder gab Geröll unter den Hufen nach. Dann fanden die Hufe wieder keinen Halt auf glattem Fels. Das Pferd drohte in Panik auszubrechen. Es bockte hinten hoch, wieherte und warf den Kopf in den Nacken.
Larry ließ nicht locker. Er war auf das Pferd angewiesen. Ohne das Tier war er in der Felswildnis verloren. Verbissen kämpfte der Marshal.
Nur noch wenige Yards bis zum Scheitel der Anhöhe. Larry keuchte. Der Aufstieg verlangte ihm und dem Pferd das Letzte ab und ging an die Substanz.
Unten rissen die beiden berittenen Banditen ihre Pferde zurück. Die Gewehre flogen an die Schultern. Scharfes metallisches Klirren mischte sich in das Stampfen und Prusten der Tiere, als die Kerle durchluden.
Larry verschwand gerade noch rechtzeitig hinter einem Felsen, als ihm ihr Blei folgte. Der Kugelhagel schwirrte über ihn hinweg. Sein Pferd brach vorne ein, legte sich zur Seite und rutschte hangabwärts. Querschläger jaulten. Die Kugeln schrammten über Felsen oder klatschten gegen sie. Gesteinssplitter zischten wie Geschosse durch die Luft. Die Detonationen stiegen in die Höhe und zerflatterten.
Der schwere Körper des Pferdes löste eine Gerölllawine aus. Der Lärm artete aus zu einem erdbebenhaften Getöse. Staub wogte dicht zwischen den Felswänden.
Larry war entsetzt. Er hatte kein Pferd mehr. Und sein Gewehr war mit dem Tier in der Tiefe verschwunden.
Der U.S. Marshal kämpfte sich weiter. Die Flamme des Überlebenswillens loderte bei ihm hoch. Er musste jede Deckung ausnutzen, die sich ihm bot, um sich ihnen nicht wie auf dem Schießstand zu präsentieren. Der Kamm des Geröllhügels lag greifbar vor ihm. Dennoch– jeder Schritt konnte der letzte sein.