U.S. Marshal Bill Logan, Band 37: Verdammt am Rio Bravo - Pete Hackett - E-Book

U.S. Marshal Bill Logan, Band 37: Verdammt am Rio Bravo E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

U.S. Marshal Bill Logan Band 37 Verdammt am Rio Bravo Western von Pete Hackett U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht. Über den Autor Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen. Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung." Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress. Ein CassiopeiaPress E-Book © by Author www.Haberl-Peter.de © der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen www.AlfredBekker.de "Du verdammter Schollenbrecher hast wieder einen Stacheldrahtzaun gezogen", schnappte Jim Henson böse. "Damit zwingst du unsere Rinder zu weiten Umwegen, um zum Elm Fork zu gelangen. Du scheinst nichts dazugelernt zu haben, Mossley. Gar nichts. Darum ist es an der Zeit, dich zurechtzustutzen und dir den nötigen Respekt einzubläuen." Das war unmissverständlich, drohend und mit kalter Kompromisslosigkeit gesprochen. Die drei Kerle von der Elm Fork Ranch verharrten auf ihren Pferden. Ihre Revolver waren auf Craig Mossley angeschlagen. Der Farmer hielt zwar ein Gewehr in den klobigen Fäusten, aber im Endeffekt war er chancenlos. Er spürte das Unheil tief in seiner Seele ... Mossley sagte abgehackt: "Ja, ich habe einen neuen Zaun gezogen, nachdem ihr den alten zerschnitten habt und eure Longhorns über meine Felder und Äcker getrampelt sind. Das ist mein Land. Ich habe es als Heimstätter erworben. Ihr wisst doch hoffentlich, dass Übergriffe gegen Heimstätter gegen Bundesgesetz sind. Ich habe James, meinen Jungen, nach Amarillo geschickt. Es ist wahrscheinlich nur noch eine Frage von Stunden, bis einige US-Marshals hier auftauchen." "Wir versinken gleich vor Ehrfurcht im Erdboden", prustete Black Fisher, einer der Cowboys von der Elm Fork Ranch. "US-Marshals, hört, hört!" Der Bursche stemmte beide Arme auf das Sattelhorn. Sein Gesichtsausdruck wurde böse, seine Augen wurden stechend. "Die können ja, wenn sie kommen, zusammenkratzen, was wir von dir übrig lassen."

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Seitenzahl: 136

Veröffentlichungsjahr: 2014

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U.S. Marshal Bill Logan

Band 37

Verdammt am Rio Bravo

Western von Pete Hackett

U.S. Marshal Bill Logan

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author www.Haberl-Peter.de

© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH

ISBN 9783956171406

Über den Autor

Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war– eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.

Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung."

Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Über den Autor

Verdammt am Rio Bravo

Band 37 Verdammt am Rio Bravo

"Du verdammter Schollenbrecher hast wieder einen Stacheldrahtzaun gezogen", schnappte Jim Henson böse. "Damit zwingst du unsere Rinder zu weiten Umwegen, um zum Elm Fork zu gelangen. Du scheinst nichts dazugelernt zu haben, Mossley. Gar nichts. Darum ist es an der Zeit, dich zurechtzustutzen und dir den nötigen Respekt einzubläuen."

Das war unmissverständlich, drohend und mit kalter Kompromisslosigkeit gesprochen.

Die drei Kerle von der Elm Fork Ranch verharrten auf ihren Pferden. Ihre Revolver waren auf Craig Mossley angeschlagen. Der Farmer hielt zwar ein Gewehr in den klobigen Fäusten, aber im Endeffekt war er chancenlos. Er spürte das Unheil tief in seiner Seele…

Mossley sagte abgehackt: "Ja, ich habe einen neuen Zaun gezogen, nachdem ihr den alten zerschnitten habt und eure Longhorns über meine Felder und Äcker getrampelt sind. Das ist mein Land. Ich habe es als Heimstätter erworben. Ihr wisst doch hoffentlich, dass Übergriffe gegen Heimstätter gegen Bundesgesetz sind. Ich habe James, meinen Jungen, nach Amarillo geschickt. Es ist wahrscheinlich nur noch eine Frage von Stunden, bis einige US-Marshals hier auftauchen."

"Wir versinken gleich vor Ehrfurcht im Erdboden", prustete Black Fisher, einer der Cowboys von der Elm Fork Ranch. "US-Marshals, hört, hört!" Der Bursche stemmte beide Arme auf das Sattelhorn. Sein Gesichtsausdruck wurde böse, seine Augen wurden stechend. "Die können ja, wenn sie kommen, zusammenkratzen, was wir von dir übrig lassen."

Mit seinem letzten Wort schwang sich Fisher vom Pferd.

Swift Donegan, der dritte Mann des kleinen Rudels, saß ebenfalls ab. Mit den Revolvern im Anschlag näherten sie sich dem Siedler, darauf bedacht, ihrem dritten Mann, Jim Henson, nicht in die Schusslinie zu geraten.

Craig Mossley ließ das Gewehr zwischen den beiden hin und her pendeln. Er presste zwischen den Zähnen hervor: "Bis vor einem Jahr betrieb ich eine Farm im Süden, in der Nähe des Quitman Arroyo. Mexikanische Banditen haben meinen jüngeren Sohn entführt. Ein unduldsamer Weidepirat setzte mir zu. Meine Ernten wurden vernichtet, ich konnte meine Schulden nicht mehr zahlen und musste aufgeben. Ich habe es satt, Leute. Ich lasse mich nicht mehr vertreiben. Wenn ihr den Kampf wollt, dann könnt ihr ihn gerne haben."

Eiserne Entschlossenheit prägte jeden Zug seines Gesichts. In seinen Augen war etwas, das davon zeugte, dass er nicht bereit war, der Gewalt zu weichen. Er war bereit zu kämpfen. Denn wie es schien, verstanden die Reiter der Elm Fork Ranch nur die Sprache der Fäuste und Revolver– und in dieser Sprache wollte er sich mit ihnen unterhalten.

Black Fisher und Swift Donegan zögerten. Ihnen war die kalte Entschiedenheit Mossleys nicht entgangen. Abwechselnd wies die Mündung seines Gewehres auf sie. Sein Zeigefinger lag um den Abzug, und sicher befand sich eine Patrone im Lauf. Ein leichter Fingerdruck genügte, um Feuer, Rauch und Blei aus der Mündung zu schicken. Und keiner von den beiden wusste, wen von ihnen es erwischen würde.

Da peitschte ein Coltschuss. Craig Mossley wurde das Bein vom Boden weggerissen. Er drückte zwar ab, doch seine Kugel pfiff schräg zum Himmel. Aus Jim Hensons Revolvermündung kräuselte ein feiner Rauchfaden. Pulverdampf zerflatterte vor seinem Gesicht. Craig Mossley schrie gequält auf, als er stürzte. Er begrub das Gewehr unter sich. Und ehe er es frei bekam, um Fisher und Donegan damit wieder in Schach zu halten, waren diese beiden bei ihm. Fisher entriss ihm das Gewehr und schleuderte es weit in den Farmhof. Es versank halb im Staub.

Mossley setzte sich auf. Sein Oberschenkel blutete. Der Schmerz pulsierte bis unter seine Schädeldecke und trieb ihm die Tränen in die Augen. Der Heimstätter atmete hart und stoßweise. Die Angst griff mit eiskalter Hand nach ihm und ließ sein Herz einen wilden Rhythmus schlagen. Jetzt, da er verwundet und waffenlos war, war er den drei Schuften ausgeliefert. Craig Mossley gab sich keinen Illusionen hin…

Black Fisher und Swift Donegan grinsten kantig. "Jetzt siehst du aber gar nicht mehr stark und überheblich aus", höhnte Donegan mit wildem Triumph. "Wo sind deine Großmäuligkeit, deine Großspurigkeit geblieben, heh? Machst du dir jetzt in die Hosen, Schollenbrecher?"

"Geht zur Hölle", knirschte Mossley.

"Er riskiert immer noch die große Lippe", knurrte Black Fisher. "Das Loch im Bein reicht ihm nicht. Er braucht noch ein paar aufs Maul."

"Das sehe ich auch so", kam es von Donegan. "Also soll er kriegen, worum er geradezu bettelt…"

Sie lachten, holsterten ihre Eisen und zerrten Mossley in die Höhe. Das rechte Bein, in das ihm Henson die Kugel geknallt hatte, knickte ein. Aber die beiden Kerle hielten Mossley aufrecht. Henson schwang das linke Bein über das Sattelhorn und ließ sich aus dem Sattel gleiten. Er ließ den Sechsschüsser einmal um den Zeigefinger rotieren und versenkte ihn im Holster. Er gab sich lässig und erhaben, ballte die rechte Hand zur Faust, leckte sich über die Knöchel und rief grinsend: "Er ist stolz! Ja, der verdammte Squatter will mit wehender Fahne untergehen. Nur nicht aufstecken, Mossley, wie? Immer Gesicht bewahren. Na schön, wir werden jetzt deinen dümmlichen Stolz zerbrechen. Wenn wir mit dir fertig sind, wirst du auf dem Bauch aus dem Land kriechen."

Fisher und Donegan hielten den Heimstätter mit eisernen Fäusten fest. Henson näherte sich ihnen gleitend. Dem Siedler krampfte sich der Magen zusammen. Gnade hatte er nicht zu erwarten. Erbarmen war diesen Kerlen sicherlich ein Fremdwort. Er zerrte und versuchte, seine Arme freizubekommen. Aber sie hielten ihn wie mit stählernen Klammern gepackt. Der Schmerz in seinem Oberschenkel eskalierte…

Dann schlug Henson zu. Er hämmerte Mossley seine Faust in den Leib. Mossley wollte sich krümmen, doch der Klammergriff, mit dem ihn Fisher und Donegan aufrecht hielten, ließ es nicht zu. Ein dumpfer Ton brach aus der Kehle des Siedlers. Übelkeit stieg sauer in ihm in die Höhe…

Wieder schlug Henson zu. Ein brutaler Zug hatte sich in seine Mundwinkel gekerbt. Er traf den Siedler am Kinn. Es knackte. Blut sickerte aus einer Platzwunde, tropfte vom Kinn Mossleys und besudelte sein kariertes Hemd.

Hensons Faust bohrte sich in Mossleys Magen. Der Siedler schnappte nach Luft wie ein Erstickender. Ein Röcheln entrang sich ihm. Sein Gesicht lief dunkel an. Die Schatten der Benommenheit schlugen über ihm zusammen, vor seinen Augen verschwamm das Gesicht des Schlägers wie hinter wogenden Nebelschwaden…

Da peitschte ein Schuss.

Der Knall prallte in den Farmhof und wurde von den Schuppen und Scheunen zurückgeworfen. Die Kugel pflügte den Boden und ließ das Erdreich spritzen. Henson, der die Faust zum nächsten Schlag erhoben hatte, riss es herum. Er duckte sich. Seine Hand zuckte zum Revolverknauf.

Fisher und Donegan ließen den Heimstätter los. Er brach auf die Knie nieder. Sein Kinn sank auf die Brust. Sein Kopf baumelte benommen nach unten.

Auf dem Hügel im Westen, über den der Weg zur Straße nach Wellington führte, verhielten drei Reiter. Zwei von ihnen hielten ihre Gewehre in den Fäusten. Das Sonnenlicht brach sich auf den Läufen.

Die drei Kerle von der Elm Fork Ranch überlegten nicht lange. Sie rannten zu ihren Pferden, um die Gewehre aus den Scabbards zu ziehen. Da peitschte es erneut. Vor Henson Füßen wirbelten Sand und Erdreich durch die Luft. Henson hielt an, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Seine Hand schloss sich um den Knauf des Colts. Doch auf diese Entfernung war der Sechsschüsser wertlos.

Black Fisher und Swift Donegan hielten an, als auch vor ihnen eine Kugel einschlug.

Die Detonationen verhallten raunend in der Wildnis.

Die Reiter auf dem Hügel trieben ihre Pferde an. Das Hufgetrappel drang an das Gehör der drei Weidereiter. Bald schlug es deutlicher heran. Längst hatten die drei bemerkt, dass zwei der Reiter Sterne an den Westen trugen. Die Sterne von U.S. Marshals. Unbehaglichkeit beschlich die drei Kerle.

Henson, Fisher und Donegan standen steif, wie zu Säulen erstarrt. Mit gemischten Gefühlen blickten sie den drei Reitern entgegen…

*

Joe und ich waren mit James Mossley, dem Sohn des Heimstätters, sofort losgeritten, nachdem der Junge dem Richter berichtet hatte, dass es wiederholt zu Übergriffen von Seiten der Elm Fork Ranch gekommen war.

Und wie es schien, waren wir gerade noch rechtzeitig gekommen.

Mein Name ist Bill Logan. Ich war U.S. Marshal im Dienste des 'District Court for the Northern District of Texas', das in Amarillo etabliert war. Mein Boss war Bundesrichter Jerome F. Humphrey, ein aufrechter Streiter für Recht und Ordnung, der Joe und mir so etwas wie ein väterlicher Freund geworden war.

Heute, Freunde, will ich euch die Geschichte von Craig Mossley und seinem Sohn Frank erzählen. Eine Story, in deren Verlauf ich durch die Hölle musste, eine Mission, die das Letzte von mir verlangte. Doch das sollte sich erst entwickeln. Jetzt galt es, die drei Schläger von der Elm Fork Ranch zur Raison zu bringen und zur Rechenschaft zu ziehen.

Zwischen Joe und mir ritt James Mossley. Der Junge war unbewaffnet. Wir lenkten unsere Pferde hügelabwärts und erreichten etwas später die Farm. Die drei Kerle, die hier auf die raue Tour dem Willen der Elm Fork Ranch Geltung verschaffen wollten, starrten uns entgegen, ein lauerndes, heimtückisches Schillern in den Augen.

"Ablegen", kommandierte Joe, nachdem wir angehalten hatten. Unsere Gewehrmündungen strichen über die drei hinweg. Wir bedrohten keinen direkt, doch jeder musste sich bedroht fühlen.

James Mossley war abgesessen und zu seinem Vater geeilt. Er half ihm hoch und stützte ihn, brachte ihn ins Haus und kümmerte sich sicherlich um die Wunde.

Die drei Schläger schnallten ab. Ihre Gürtel mit den Revolvern klatschten in den Staub.

"Gut so", stieß ich hervor und saß ab. Ich reichte Joe die Leine Whirlwinds. Zwei Schritte vor den drei Kerlen hielt ich an. "Mir scheint, da sind wir ja gerade noch rechtzeitig gekommen. Findet ihr das besonders mutig, zu dritt einen Mann brutal zu verprügeln? Großer Gott, was seid ihr bloß für Helden."

"Wir– er– o verdammt, er…"

Ich fuhr dem Burschen, der nicht die richtigen Worte zu finden schien, barsch in die Rede: "Keine Entschuldigung, Hombre. Es gibt keine! Ihr befindet euch auf dem Grund und Boden Mossleys, und ihr habt hier nichts verloren."

Ihre Gesichter verrieten, wie unbehaglich sie sich fühlten. Ihre Blicke irrten ab. Einer rang die Hände, der andere trat von einem Bein auf das andere. Der dritte zog den Kopf zwischen die Schultern und vermied es, Joe und mich anzusehen."

"Wir werden euch nach Wellington bringen, damit euch der Deputy einsperrt. Ihr wisst, dass Übergriffe gegen Heimstätter nach Bundesgesetz geahndet werden. Ich schätze mal, ihr werdet einige Zeit Steine klopfen müssen."

"Hölle, Marshal, es tut uns leid", presste einer hervor. "Wir waren vielleicht etwas übermütig und…"

"Wie ist dein Name?"

"Jim Henson."

"Fein, Henson, dann pass mal auf, was ich dir sage. Es kam schon des Öfteren zu Übergriffen von Seiten der Elm Fork Ranch. Das hat mit Übermut nicht das Geringste zu tun. Ihr habt Zäune zerschnitten und Rinder über die Felder gejagt. Das ist kein Spaß, Henson. Das sind Vergehen, die strengen Bestrafungen unterliegen. Ihr Narren habt es euch selbst zuzuschreiben."

Ein dunkelhaariger Bursche verzog den Mund und dehnte: "Lester Garrett holt uns schneller raus, als der Deputy denken kann. Er lässt nicht zu, dass seine Weidereiter wegen eines verdammten Squatters hinter Gitter landen. Diese Kerle ziehen Zäune und…"

"Wer bist du?", fragte ich und unterbrach ihn.

"Mein Name ist Fisher– Black Fisher."

"Okay, Fisher, es ist das gute Recht eines jeden Siedlers, einen Zaun um sein Land zu ziehen. Euch Kerlen, die von freier Weide sprechen und es als Privileg ansehen, hinter Kuhschwänzen herzujagen und das Lasso zu schwingen, gibt aber niemand das Recht, diese Zäune zu zerstören und den Landfrieden zu brechen. Wir werden euch jetzt fesseln. Und dann schaffen wir euch nach Wellington. Und euer Vormann wird nichts unternehmen– gar nichts. Denn sonst leistet er euch im Käfig Gesellschaft."

Joe saß ab. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass er etwas aus seiner Satteltasche holte. Dann schritt er an mir vorbei, umrundete die drei Kerle, und ich sah, dass er drei Paar Handschellen trug. Leise klirrten die Fesseln. Joes Absätze knirschten im Staub. "Arme nach hinten", befahl Joe. Die drei Kerle kamen der Aufforderung zähneknirschend nach. Die Stahlklammern schlossen sich um ihre Handgelenke.

Joe dirigierte die drei in den Schatten eines Schuppens. "Setzen."

Sie ließen sich nieder. Die Blicke, mit denen sie uns bedachten, waren voll Hass und tödlicher Leidenschaft. Ihre Gesichter waren verkniffen. Henson spuckte verächtlich aus. Doch es ließ sowohl Joe wie auch mich kalt.

Wir stapften über den Hof, führten die Pferde zum Holm, leinten sie an und gingen ins Haus. Mit auf den Rücken gefesselten Händen war es den drei Schuften unmöglich, aufs Pferd zu klettern oder das Gewehr aus dem Scabbard zu holen. Sie konnten versuchen, zu Fuß zu türmen. Aber bis zur Elm Fork Ranch waren es gut und gerne 15 Meilen. Und nach wenigen hundert Yards hätten wir sie eingeholt.

James Mossley hatte das Hosenbein seines Vaters aufgeschnitten. Am Boden stand eine Schüssel mit Wasser. Der Junge hatte die Wunde ausgewaschen und war jetzt dabei, einen Verband anzulegen. "Es ist ein glatter Durchschuss", empfing er uns. "Dad hat zwar einiges Blut verloren, aber er ist hart und zäh."

"Diese elenden Hundesöhne", erregte sich der Heimstätter. "Großer Gott, es ist hier wie überall. Als wir am Quitman Arroyo zu siedeln versuchten, war es ebenfalls ein Mächtiger, der uns zusetzte. Zusätzlich fielen immer wieder mexikanische Grenzbanditen ein und nahmen uns weg, was nicht niet- und nagelfest war. Hier…"

Der Farmer öffnete sein Hemd über der Brust und zog es auseinander. Eine V-förmige, helle Narbe wurde sichtbar. "Das V hat mir einer der Greaser mit seinem Messer ins Fleisch geschnitten. Es steht für Valedor. El Valedor– der Beschützer, so nannte der Hurensohn sich. Er nahm meinen Sohn Frank mit. Frank war 17 Jahre alt. Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört…"

Keuchend verstummte der Mann. Er hüstelte, dann sog er tief die Luft in seine Lungen. "Hier ist es die verdammte Panhandle Cattle Company. Sie duldet keine Siedler an den Flüssen. Ich habe mich geweigert, aufzugeben. Und seitdem reißt der Terror nicht mehr ab. Eines Tages werden sie uns töten."

"Wir werden die drei Schufte nach Wellington bringen und Anzeige erstatten, Mossley", sagte ich. "In den nächsten zwei Jahren haben Sie sicher Ruhe vor denen."

"Vor den dreien vielleicht, Marshal", schnappte Mossley. "Aber Garrett wird ein paar andere Schufte schicken. Das ist kein Leben, ständig in der Angst…"

"Was denken Sie, Mossley", ließ Joe seine Stimme erklingen. "Lebt Frank noch?"