U.S. Marshal Bill Logan, Band 52: Longhorn-Trail - Pete Hackett - E-Book

U.S. Marshal Bill Logan, Band 52: Longhorn-Trail E-Book

Pete Hackett

0,0

Beschreibung

U.S. Marshal Bill Logan Band 52 Longhorn-Trail Western von Pete Hackett U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht. Über den Autor Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen. Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung." Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress. Ein CassiopeiaPress E-Book © by Author www.Haberl-Peter.de © der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen www.AlfredBekker.de 1000 Rinder standen in der Senke zwischen dem Walnut Creek und dem Reynolds Creek. Es waren halbwilde Longhorns. Vier Cowboys bewachten sie. Es waren Reiter, die die Rancher Burt Henderson und Tom Jefford abgestellt hatten. Es war finster. Am folgenden Tag sollten die Rinder in Marsch gesetzt werden. Sie waren für das Eisenbahnercamp Kerrick bestimmt. 4000 Hufe, die sich in Richtung Nordwesten in Bewegung setzen würden. Es regnete in Strömen. Blitze zuckten über den Himmel. Die Herde war unruhig. Stiere brüllten, Kühe muhten. Die Donnerschläge, die den zuckenden Blitzen folgten, machten die Longhorns nervös. Unruhiges Gewoge ging durch die Herde. Die beiden Cowboys Cash Forsyth und Joel Brannigan umrundeten die Herde auf ihren Pferden. Als ein Schuss dröhnte, war die Detonation zwischen den anderen Geräuschen nicht zu vernehmen. Die Kugel löschte das Leben Cash Forsyths aus ... Joel Brannigan, der Reiter der Henderson-Ranch, befand sich auf der anderen Seite der Herde. Soeben zuckte wieder ein Blitz über den Himmel im Westen. Mit seinem Licht riss er das Szenarium aus der Finsternis. Im nächsten Moment verlosch das Licht und die Dunkelheit schlug wieder über den Longhorns zusammen. Der Donner folgte. Es hörte sich an, als wollte der Himmel einstürzen. "Mistwetter!", knirschte der Cowboy und beneidete seine beiden Gefährten Rich Diamond und Adam Frederick, die sich im Camp befanden und die ein Zelt vor dem strömenden Regen schützte. Ein bretterharter Wind trieb immer wieder Regenwände heran. Die schweren Tropfen schlugen dem Cowboy ins Gesicht. Ihn fröstelte es. Obwohl sein Regenumhang imprägniert war, war er nass bis auf die Haut. Wasser tropfte von der Krempe seines Hutes. Noch eine Stunde, dann würde seine Wache beendet sein. Brannigan freute sich auf einen Schluck Whisky, der ihn von innen wärmen würde. Er sah einen Reiterschemen durch den treibenden Regen. Brannigan war der Meinung, dass es Cash Forsyth war, der sich ihm näherte. Dann aber war der Reiter nahe genug. Brannigan erkannte, dass es nicht um Forsyth handelte. Da blitzte es ihm auch schon entgegen. Er spürte den Einschlag der Kugel in seiner Brust, und ehe der Schmerz kam, stürzte der Cowboy aus dem Sattel und starb. Plötzlich war die Nacht voll vom Krachen der Revolver.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 133

Veröffentlichungsjahr: 2014

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



U.S. Marshal Bill Logan

Band 52

Longhorn-Trail

Western von Pete Hackett

U.S. Marshal Bill Logan

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author www.Haberl-Peter.de

© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH

ISBN 9783956171550

Über den Autor

Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war– eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.

Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung."

Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Über den Autor

Longhorn-Trail

Band 52 Longhorn-Trail

1000 Rinder standen in der Senke zwischen dem Walnut Creek und dem Reynolds Creek. Es waren halbwilde Longhorns. Vier Cowboys bewachten sie. Es waren Reiter, die die Rancher Burt Henderson und Tom Jefford abgestellt hatten.

Es war finster. Am folgenden Tag sollten die Rinder in Marsch gesetzt werden. Sie waren für das Eisenbahnercamp Kerrick bestimmt. 4000 Hufe, die sich in Richtung Nordwesten in Bewegung setzen würden.

Es regnete in Strömen. Blitze zuckten über den Himmel. Die Herde war unruhig. Stiere brüllten, Kühe muhten. Die Donnerschläge, die den zuckenden Blitzen folgten, machten die Longhorns nervös. Unruhiges Gewoge ging durch die Herde.

Die beiden Cowboys Cash Forsyth und Joel Brannigan umrundeten die Herde auf ihren Pferden. Als ein Schuss dröhnte, war die Detonation zwischen den anderen Geräuschen nicht zu vernehmen. Die Kugel löschte das Leben Cash Forsyths aus…

Joel Brannigan, der Reiter der Henderson-Ranch, befand sich auf der anderen Seite der Herde. Soeben zuckte wieder ein Blitz über den Himmel im Westen. Mit seinem Licht riss er das Szenarium aus der Finsternis. Im nächsten Moment verlosch das Licht und die Dunkelheit schlug wieder über den Longhorns zusammen. Der Donner folgte. Es hörte sich an, als wollte der Himmel einstürzen.

"Mistwetter!", knirschte der Cowboy und beneidete seine beiden Gefährten Rich Diamond und Adam Frederick, die sich im Camp befanden und die ein Zelt vor dem strömenden Regen schützte.

Ein bretterharter Wind trieb immer wieder Regenwände heran. Die schweren Tropfen schlugen dem Cowboy ins Gesicht. Ihn fröstelte es. Obwohl sein Regenumhang imprägniert war, war er nass bis auf die Haut. Wasser tropfte von der Krempe seines Hutes.

Noch eine Stunde, dann würde seine Wache beendet sein. Brannigan freute sich auf einen Schluck Whisky, der ihn von innen wärmen würde. Er sah einen Reiterschemen durch den treibenden Regen. Brannigan war der Meinung, dass es Cash Forsyth war, der sich ihm näherte. Dann aber war der Reiter nahe genug. Brannigan erkannte, dass es nicht um Forsyth handelte. Da blitzte es ihm auch schon entgegen. Er spürte den Einschlag der Kugel in seiner Brust, und ehe der Schmerz kam, stürzte der Cowboy aus dem Sattel und starb.

Plötzlich war die Nacht voll vom Krachen der Revolver. Die Reiter waren aus einer Hügellücke im Norden gekommen und hatten ihre Pferde auseinander getrieben. Die Rinder setzten sich in Bewegung. Einige Longhorns stürzten getroffen zu Boden. Die Erde schien unter den 4000 Hufen zu erbeben. Horn klapperte. Alle anderen Geräusche gingen in dem Getöse unter. Und dann brach die Stampede aus. Es war eine Lawine aus schweren, knochigen Leibern, die sich nach Süden ergoss. Die Rinder würden alles, was sich ihnen in den Weg stellte, niederwalzen…

"Stampede!", brüllte Rich Diamond, der Reiter von der Jefford-Ranch. "Großer Gott!"

Er war aus dem Zelt gekrochen. Sein und Fredericks Pferd waren an ein Lasso geleint, das die Cowboys zwischen zwei Büschen gespannt hatten. Die Pferde hatten sich erhoben und peitschten unruhig mit den Schweifen. Wie eine alles verschlingende Sturmflut zog die Stampede vorbei. Ein Blitz fuhr hernieder und beleuchtete eine Sekunde lang die Szene.

"Dieses verdammte Gewitter!", brüllte Adam Frederick, der ebenfalls aus dem Zelt gekrochen war. "Die ganze Arbeit war umsonst."

Seine Worte gingen unter im Getöse, das die Nacht erfüllte.

Dann war der Spuk vorbei. Die Herde war in der Dunkelheit verschwunden. Der Lärm entfernte sich nach Süden. Dafür aber war Hufgetrappel zu vernehmen, wie es nur Pferde verursachten. Es entfernte sich ebenfalls nach Süden.

"Damit dürften Henderson und Jefford aus dem Rennen sein", schrie Adam Frederick. "Wo sind Cash und Joel? Hoffentlich wurden sie von der Stampede nicht in Grund und Boden gestampft."

Die beiden Cowboys legten ihren Pferden die Sättel auf, knüpften die Zügel los und saßen auf. Der Himmel war wolkenverhangen. Es gab kein Mond- oder Sternenlicht. Die Dunkelheit mutete undurchdringlich und unheilvoll an.

Rich Diamond und Adam Frederick umkreisten auf ihren Pferden die Senke. Die Kreise, die sie ritten, wurden immer enger. Zuerst fanden sie Joel Brannigan. Er war tot. Sein Pferd war von der Stampede mitgerissen worden. Noch erkannten die beiden Weidereiter nicht, dass Brannigan erschossen worden war.

Als nächstes stießen sie auf den Leichnam Cash Forsyths. Auch sein Pferd war fort. Und auch bei ihm bemerkten Diamond und Frederick nicht, dass ihn eine Kugel getötet hatte. "Ich reite sofort zur Ranch und sage Bescheid", stieß Diamond hervor. Seine Stimme klang rau und belegt. "Großer Gott. Das bedeutet das Aus für Henderson und Jefford."

*

Burt Henderson und Tom Jefford wurden verständigt. Sie ritten auf die Weide zwischen den beiden Creeks. Überall lagen tote Rinder herum. Rich Diamond und Adam Frederick hatten die beiden toten Cowboys zum Weidecamp gebracht und mit Planen zugedeckt. Sie waren übel zugerichtet worden.

"Wir hörten Reiter, nachdem die Herde nach Süden durchgebrannt war", sagte Adam Frederick. "Außerdem habe ich am Morgen festgestellt, dass Forsyth und Brannigan erschossen wurden."

"Das waren niemand anderes als die Hundesöhne von der Triangle-S Ranch", presste Burt Henderson hervor. "Sie haben unsere Herde zum Teufel gejagt, um ihre Rinder an die Eisenbahnleute verkaufen zu können. Zur Hölle mit Silas Smith und seinem höllischen Anhang."

"Wir sollten versuchen, die Rinder wieder einzusammeln", stieß Tom Jefford hervor. "Es nimmt vielleicht zwei Tage in Anspruch. Aber wenn wir die Herde hinterher schnell treiben…"

"Die Herde von der Triangle-S wird schneller in Camp Kerrick sein als unsere", versetzte Henderson. "Und die Eisenbahngesellschaft kauft die Herde, die zuerst ankommt. Wir würden den Wettlauf verlieren und könnten unsere Rinder wieder nach Hause treiben."

"Zwei Männer wurden ermordet", knurrte Jefford. "Wir müssen das Bezirksgericht verständigen. Und dann…"

"Was?"

"Wir zahlen mit barer Münze zurück, Burt." Jefford vollführte eine Handbewegung, die seine Worte unterstreichen sollte. Dann setzte er hinzu: "Wir sorgen dafür, dass die Rinder der Triangle-S nicht vor den unseren in Camp Kerrick ankommen."

Die Blicke der beiden Männer kreuzten sich. Zwischen ihnen herrschte Einverständnis. Burt Henderson nickte. "Natürlich, Tom. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wir reiten mit einer Mannschaft auf die Weide der Triangle-S und jagen die Herde auseinander, die auf den Trail gebracht soll. Ja, das ist nur gerecht. Unsere Existenz hängt von dem Geschäft mit der Eisenbahngesellschaft ab."

"So ist es", sagte Tom Jefford abschließend.

*

Die Herde der Triangle-S war auf dem Marsch. Es hatte zu regnen aufgehört. Die Herde zog am Dudley Creek entlang nach Norden. Nachdem sie den Canadian River überquert haben würden, wollten die Cowboys sie nach Nordwesten treiben.

1000 Longhorns. Ein halbes Dutzend Reiter trieben sie. 110 Meilen waren es bis Camp Kerrick. Die Herde würde zehn oder elf Tage auf dem Trail sein. Ein Küchenwagen fuhr vor der Herde. Zwei Cowboys waren für die Ersatzpferde zuständig. Die Remuda kam hinter dem Chuckwagon.

Die 4000 Hufe wühlten den Boden auf. Dort, wo die Herde zog, war die Grasnarbe für lange Zeit zerstört. Der Untergrund war aufgeweicht vom Regen. Die Cowboys trieben die Rinder zwischen den Hügeln hindurch. Es gab keinen Trailweg, den sie benutzen konnten. Sie mussten mitten durch die Wildnis.

Es ging auf Mittag zu. Die Herde war seit sechs Stunden auf dem Huf. In einer weitläufigen Senke ließen die Cowboys die Rinder lagern. Der Küchenwagen stand am Rand der Senke. Der Koch hatte schon das Essen vorbereitet. Gemüse mit Pökelfleisch. Die Cowboys kamen zum Essenfassen zu dem Fuhrwerk mit dem eckigen Kastenschrank an seinem Rückteil, der über die Bracken hinausragte. Es handelte sich um die Chuck Box, in die Regale und Schubfächer für die Kochutensilien eingebaut waren.

Zwei der Cowboys mussten die Herde bewachen. Die Rinder grasten. Muhen und Brüllen hing über der Senke. Am Dudley Creek konnten die Rinder trinken.

Plötzlich peitschten Schüsse. Auf einen Hügelkamm östlich der Herde hatten Reiter ihre Pferde getrieben. Rinder brachen tot und sterbend zusammen. Die Nervosität bei den Longhorns griff um sich. Tiere rannten hin und her. Der Lärm steigerte sich. Schwanzenden peitschten über knochige Rücken. Die Rinder verletzten sich gegenseitig mit ihren spitzen Hörnern. Die Unruhe in der Herde nahm schnell zu.

"O verdammt!", brüllte einer der Cowboys beim Chuckwagon. "Sie jagen die Rinder in Stampede. Wir müssen die Herde zum Kreisen bringen…"

Die Cowboys warfen sich in die Sättel.

Es war zu spät. Die Schüsse machten die Longhorns, die noch unruhig vom Trieb waren, verrückt. Ein Stier warf den mächtigen Schädel in den Nacken, brüllte und begann zu laufen. Einige Rinder folgten ihm. Und dann raste die gesamte Herde wie eine entfesselte Naturgewalt zwischen die Hügel im Norden. Tiere wurden niedergetrampelt, kamen nicht mehr hoch und gingen jämmerlich zugrunde. Der Lärm war erdbebenhaft. Was sich den Rindern in den Weg stellte, wurde niedergerannt. Die Pferderemuda wurde mitgerissen. Der Küchenwagen kippte um. Das Chaos war perfekt…

Die Reiter auf dem Hügelkamm zerrten die Pferde herum und trieben sie an.

"Folgt den Hurensöhnen!", brüllte Stan Vaugham, der Trailboss, mit sich überschlagender Stimme. "Macht mit ihnen kurzen Prozess!"

Einige der Cowboys, die ihn verstanden, jagten ihre Pferde die Hügelflanke im Osten hinauf. Aber die Reiter, die die Herde in Stampede versetzt hatten, stoben schon zwischen die Hügel und verschwanden. Die Männer der Triangle-S rissen ihre Pferde zurück. Die Tiere stampften auf der Stelle und prusteten.

"Diese verdammten Bastarde!", knirschte einer der Cowboys. "Die Herde ist wahrscheinlich in alle Winde zerstreut. Bis wir sie wieder zusammengetrieben haben, vergehen Tage."

Stan Vaugham rief: "Bent, du reitest zur Ranch und meldest Smith, dass wir die Herde verloren haben. Wir versuchen zwar, sie wieder zusammenzutreiben, aber das nimmt einige Zeit in Anspruch. Außerdem wurden viele Rinder getötet. Wir brauchen also Nachschub, wenn wir 1000 Rinder in Camp Kerrick abliefern möchten."

John Bent hob zum Zeichen dafür, dass er verstanden hatte, die Hand, zog sein Pferd herum und gab ihm die Sporen…

*

Zane Sheffield kam in das verborgene Camp der Lawton-Gang. Er saß ab und führte sein Pferd zu den anderen Tieren, die an einem zwischen zwei Bäumen gespannten Lasso angebunden waren. Er leinte es an, dann ging er zu seinen Kumpanen hin und ließ sich auf die Hacken nieder. Erwartungsvolle, fragende Blicke hingen an ihm. Es waren vier Kerle, die ihn erwartet hatten. Sie hockten auf ihren Sätteln. Ihr Lager hatten sie zwischen Büschen an der Quelle des White Deer Creek aufgeschlagen.

Jedem dieser Burschen war die Verworfenheit ins Gesicht geschrieben. Tagealte Bartstoppeln bedeckten Wangen und Kinn eines jeden. Ihre Kleidung war zerschlissen. Das einzig Gepflegte an ihnen waren die tiefgeschnallten Revolver.

"Was hast du herausgefunden, Zane?"

"Ich bin der Triangle-S-Herde ein ganzes Stück gefolgt. Sie geriet in einen Hinterhalt und wurde in Stampede versetzt. Wahrscheinlich dauert es zwei Tage, bis die Viehtreiber der Triangle-S die Longhorns wieder eingesammelt haben."

"Wer hat sie überfallen?"

"Ich nehme an, dass es die Leute Hendersons und Jeffords waren. Sie haben damit der Triangle-S den Überfall auf ihre Herde vergolten."

"Wir haben Zeit", knurrte Wyatt Lawton. "Uns läuft nichts davon. Dafür, dass wir am Ende fast 25.000 Dollar kassieren werden, lohnt es sich zu warten."

"Oder wir kassieren heißes Blei", wandte Chuck Osborne ein, ein dunkelhaariger Bursche mit einer Messernarbe auf der linken Wange.

"25.000 Dollar", sagte Pete Fletcher versonnen. "Allerdings müssen wir durch sechs teilen."

Niemand ging darauf ein.

"Du wirst dir doch nicht in die Hosen machen, Chuck?", rief Ken Taylor, dessen Gesicht die Physiognomie einer Ratte aufwies, grinsend.

Wyatt Lawton, der Anführer des verwegenen Rudels, sagte: "Wir sind in den Panhandle gekommen, um Geld zu verdienen. Es gibt kein Zurück. Wir holen uns die Herde der Triangle-S und treiben sie hinauf nach Kansas. Mein Bruder wird in Dodge City mit dem Erlös für die Herde Hendersons und Jeffords zu uns stoßen. So haben wir es vereinbart, und so ziehen wir es auch durch. Wer aussteigen will, kann das jetzt noch tun." Er warf Chuck Osborne einen herausfordernden Blick zu. "Wirst du aussteigen, Chuck?"

Chuck Osborne schürzte die Lippen. "Nein. Und das weißt du auch." Sein Blick saugte sich an Ken Taylor fest. "Ich habe mir noch nie in die Hosen gemacht, Ken. Du solltest dir das hinter die Ohren schreiben. Andernfalls werde ich dich eines Tages auf deine richtige Größe zurechtstutzen."

Ken Taylors Miene nahm einen bösen Ausdruck an. Er sprang auf die Beine. Seine Rechte legte sich auf den Knauf des Revolvers. "Steh auf, Chuck!", knirschte er. "Dann werde ich dich aus den viel zu großen Stiefeln, die du dir angezogen hast, pusten."

"Streitet euch nicht!", schnarrte Wyatt Lawton. "Setz dich wieder hin, Ken. Soweit, dass wir uns gegenseitig erschießen, sind wir noch nicht. Also setz dich!"

Nur widerwillig ließ sich Ken Taylor nieder. Er schoss Chuck Osborne einen gehässigen Blick zu.

*

Joe Hawk und ich kamen nach Codman am Red Deer Creek. Die Stadt lag auf dem Gebiet der Triangle-S Ranch. Richter Humphrey hatte uns ins Roberts County geschickt, weil eine Anzeige zweier Smallrancher vorlag, wonach eine Herde, die sie für den Trail nach Camp Kerrick zusammengestellt hatten, in Stampede versetzt wurde und zwei ihrer Cowboys ermordet worden waren.

In der Stadt erfuhren wir, dass die Verantwortlichen der Eisenbahngesellschaft 1000 Rinder für die Verpflegung ihrer Arbeiter aufkaufen wollten und dass den Zuschlag derjenige erhielt, der zuerst mit seiner Herde in Camp Kerrick ankam.

Es war der Mann im Mietstall, der uns das berichtete. Die Stallburschen waren in den Städten immer am besten unterrichtet. Darum hatten wir uns an ihn gewandt.

"Also stellten Burt Henderson und Tom Jefford eine Herde von 1000 Longhorns auf die Beine", sagte der Stallmann. "Sie sollte vor zwei Tagen auf den Trail gehen. In der Nacht aber wurde die Herde in Stampede versetzt. Cash Forsyth und Joel Brannigan wurden getötet. Damit waren die beiden Smallrancher fürs erste aus dem Rennen."

"Wegen der beiden Morde sind wir hier", sagte ich. "Es gibt doch sicher Gerüchte, wer dahintersteckt."

"Wer soll schon dahinterstecken? Die Triangle-S natürlich. Man munkelt es zwar nur hinter vorgehaltener Hand. Aber die Smallrancher haben zurückgeschlagen. Sie haben die Herde, die die Triangle-S auf den Trail schickte, ebenfalls auseinandergejagt.– Es geht für Henderson und Jefford ums Überleben. Soweit ich weiß, werden demnächst die Zinsen für ihre Hypotheken fällig. Wenn sie nicht bezahlen können, wird die Triangle-S die Schuldverschreibungen aufkaufen und die beiden Rancher von ihrem Grund und Boden vertreiben."

"Hat es wieder Tote gegeben?", fragte Joe Hawk, mein Freund und Teamgefährte.

"Nein", antwortete der Stallmann. "Dass die Smallrancher zurückgeschlagen haben, finde ich recht und billig. Sie sollten Henderson und Jefford keinen Strick daraus drehen, Marshals. Sie kämpfen lediglich um ihre Existenz."

Dass auch eine Herde der Triangle-S in Stampede versetzt worden war, wussten wir nicht. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir Amarillo schon verlassen und waren auf dem Ritt nach Nordosten.

Wir hatten genug gehört. Da es schon auf den Abend zuging, beschlossen wir, die Nacht in Codman zu verbringen und am folgenden Tag zum Walnut Creek zu reiten, wo die Henderson Ranch lag. Die Jefford Ranch lag am Reynolds Creek. Ihr wollten wir anschließend einen Besuch abstatten.