Übersinnliche Kräfte in mir - Rosemarie Klotzbach - E-Book

Übersinnliche Kräfte in mir E-Book

Rosemarie Klotzbach

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Beschreibung

Wie ich mit dieser Gabe mein Leben und das vieler Menschen veränderte. Genau das erklärt, warum ich über übersinnliche Kräfte verfüge und erklärt, dass es mehr gibt, was zwischen Himmel und Erde passiert, aber nicht jedem gegeben ist.

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 1

„Bitte Omi, mach das Licht aus, damit ich schlafen kann.“

„Aber Kind, das Licht ist aus, Du hast wohl geträumt.“

„Nein, Omi, bitte mach das Licht aus.“

Dann stand meine Oma auf, um zu sehen, ob ich Fieber hatte. Aber ich hatte kein Fieber und ich hatte auch nicht geträumt. Ich muss dazu sagen, meine Oma und ich mussten uns ein Zimmer teilen, es ging leider nicht anders.

An diesem Abend, als ich im Bett lag, dachte ich über die Stunden in der Schule nach. Ich hatte das erste Mal Religionsunterricht. Ich war fasziniert, was Gott alles so konnte. Da ich sowieso jeden Abend im Bett ein Gebet gesprochen habe, habe ich den lieben Gott gebeten, er möge auch mich beschützen und ich würde immer an ihn glauben.

Ja, und danach war das mit dem Licht.

Ich kniff meine Augen zu, dass es doch endlich dunkel werden sollte. Doch dann verspürte ich eine angenehme Wärme. Ich öffnete die Augen wieder und sah an meinem Bett eine große Gestalt stehen. Ich war wie gelähmt vor Angst.

Diese Gestalt war ganz in Weiß und hatte einen sehr langen Bart, der weiß oder grau war. Ihre Hände hielt sie gestreckt über meinen Körper. Das alles dauerte nur einige Sekunden, dann verschwand diese Gestalt wie eine Rauchwolke und es war auf einmal dunkel im Zimmer. Reg- und sprachlos bin ich dann eingeschlafen. Am nächsten Morgen in der Schule war ich sehr nachdenklich und erzählte niemandem von meinem Erlebnis.

Nach einem Monat konnte ich dieses Erlebnis nicht mehr für mich behalten und habe es meinem Religionslehrer erzählt, aber er lachte nur und sagte, dass dies ein sehr schöner Traum gewesen war. Ich war enttäuscht, hatte aber auch keine Widerworte. Aber zu Hause habe ich es abends meiner Oma erzählt. Ja, sie war gar nicht überrascht, sondern sagte, dass sie dieses Erlebnis auch schon mal gehabt hatte.

„Ich weiß, wenn Du älter bist, werden auch zu Dir Menschen kommen und um Hilfe bitten.“

So verging ein Monat nach dem anderen. In der Schule war ich mittelmäßig, aber in Religion und Musik sehr gut. Ich war eher still und zurückhaltend. Auch als Kind hatte ich schon ein Gespür dafür, wer von den Schülern gut oder schlecht für mich war. Meine Eltern sagten dazu, ich sei wählerisch.

In dem Mietshaus, in dem wir wohnten, wohnte unter uns auch eine Familie mit zwei Kindern, die beide älter waren als ich. Mit Rita, so hieß die Tochter, war ich befreundet. Ich konnte nur leider nicht über alles mit ihr reden. Sie verstand es nicht. Wenn ich sagte, heute wäre sie wieder zickig und dunkel, verzog sie sich.

Meine Eltern hatten dann auf einmal einen Bauplan, sie wollten im selben Ort bauen und ackerten daher jede Stunde, um Geld zu verdienen. Auch ich musste nebenbei nach der Schule mit aufs Feld, entweder Zuckerrüben hacken, Kartoffeln sammeln oder Bohnen pflücken. So verdiente ich mir mein Taschengeld selbst und konnte mir damit auch einige schöne Sachen zum Anziehen kaufen.

Die Freundin meiner Oma mochte ich nicht. Sie kam immer ganz in Schwarz gekleidet, mit schwarzem Wollkopftuch, und hatte auf der Nase eine dicke Warze (wie eine Hexe). Ich war immer froh, wenn sie wieder weg war und meine Oma Zeit für mich hatte.

Meine Oma hat mit mir Hausaufgaben gemacht und was mir besonders Spaß brachte, Karten legen mit dem Skatblatt. Sie erklärte mir alles haargenau und ich brauchte auch nicht lange, um es zu verstehen. Auch aus der Hand lesen lehrte sie mich.

Unser Haus wurde sehr schnell fertig. Als wir einzogen hatten meine Brüder, meine Oma und ich jeder ein Zimmer für sich, was bedeutete, dass ich nicht mehr mit meiner Oma in einem Zimmer schlief.

Meine Freundin kam jeden Tag und sie fand das neue Haus toll. Sie war kurz vor der Konfirmation.

Dann eines Tages wollte meine Mutter mit dem Bus in die Stadt fahren, Autos besaßen früher nur wenige Leute. Sie wollte gerade aus dem Haus gehen, als zwei Zigeunerinnen kamen und meiner Mutter etwas verkaufen wollten. Sie waren schon öfter dagewesen und da meine Mutter abergläubisch war, kaufte sie ihnen auch immer eine Kleinigkeit ab. Nur dieses Mal hatte sie es eilig, da sie sonst den Bus verpasst hätte.

„Nein“, sagte meine Mutter, „heute kaufe ich nichts, ich muss weg!“

Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht, da stellte eine Zigeunerin ihren Fuß in die Tür und spuckte zweimal auf den Flur und sagte, das Haus sei ab jetzt verflucht. Meine Mutter wurde kreideweiß und ich wusste schon damals, dass das nichts Gutes zu bedeuten hatte.

So war es dann auch.

Zuerst erkrankte meine Mutter an Thrombose, dann eine Woche später ist mein Vater vom Gerüst gefallen und hat sich einige Rippen gebrochen. Wieder eine Woche später verunglückte mein ältester Bruder mit dem Motorrad und kam mit einem gebrochenen Bein ins Krankenhaus. Mein anderer Bruder bekam eine heftige Lungenentzündung. Als meine Mutter nach einigen Wochen mit der Thrombose „durch war“, erkrankte meine Oma. Meine geliebte Oma bekam einfach über Nacht einen schwarzen Fuß. Sie musste sofort ins Krankenhaus. Dort stellte man hochgradige Diabetes fest und ihr wurde der Fuß amputiert.

Es war alles ganz schrecklich und ich dachte nur immer, wann ich wohl dran wäre und musste ständig an diese Zigeunerinnen denken. Waren sie etwa Hexen?

Zehn Tage nach der Fußamputation wurde meiner Oma das ganze Bein abgenommen. Es war alles so furchtbar, sie lag lange im Koma und ich betete jeden Tag, Gott möge meine Oma am Leben erhalten. Doch vergebens, sie starb nach der zweiten Operation. Für mich brach eine Welt zusammen. Ich beschimpfte den lieben Gott und ich war zornig!

Meine Mutter tröstete mich, wo es nur ging. Dann sagte sie: „Der liebe Gott hat sie zu sich geholt, weil sie nicht mehr leiden sollte, denn sie ging bestimmt durch die Hölle!“

Hölle? Hatte ich da richtig gehört? Nein, meine Oma war ein guter und lieber Mensch und sie hat immer gesagt, nur böse und schlechte Menschen kommen in die Hölle!

Es vergingen einige Wochen und meine Freundin Rita hatte ihre Konfirmation hinter sich. Ich bat sie, mal vorbei zu kommen, um mir Fotos zu zeigen und zu erzählen, wie es war. Sie zögerte erst zu kommen, da meine Eltern sich einen Schäferhund angeschafft hatten und Rita hatte eine schreckliche Angst vor Hunden. Ich musste ihr versprechen, dass ich den Hund einsperre.

Als sie mich besuchte, waren wir allein im Haus und ich habe mich ertappt, dass ich das erste Mal nach langer Zeit wieder lachte.

Meine Mutter war zum Friedhof gegangen und mein Vater und mein Bruder zur Arbeit, aber ich sollte schon mal die Kartoffeln auf den Herd aufsetzen. Das tat ich zwischendurch auch.

Als ich wieder in unsere Stube kam, saß Rita wie versteinert da und ich sagte: „Rita, ist Dir nicht gut?“

„Nein“, sagte sie, „ich habe eben oben auf dem Flur jemanden laufen gehört. Es waren richtige Schritte.“

Ich setzte mich hin und wir lauschten beide. Ich hörte nichts, dann ging ich auf den Flur und rief: „Mama? Papa? Ist da jemand?“ Ich bekam keine Antwort. Doch plötzlich kam unser Hund Rex mir entgegen, den ich doch im Badezimmer eingeschlossen hatte. Meine Freundin und ich bekamen es mit der Angst zu tun und schlossen uns im Wohnzimmer ein. Dann auf einmal hörte auch ich Schritte und es ging jemand die Treppe hinunter.

Meine Freundin Rita und ich schauten uns an und hatten beide den gleichen Gedanken – bloß raus hier! Ich machte das Stubenfenster weit auf und wir beide sprangen dann aus dem Fenster.

Die Kartoffeln schmorten schon vor sich hin, aber das war mir egal. Um keinen Preis ging ich wieder in das Haus. Etwa zehn Minuten später kam meine Mutter wieder. Aufgeregt erzählten wir alles. Meine Mutter meinte nur, es wäre Omas Seele, die noch im Haus war. Oma konnte sich von Dir nicht mehr verabschieden, bevor sie starb, und deshalb hat sie jetzt ihre Seele geschickt, die das tun sollte.

„Oh nein“, dachte ich, „und ich bin einfach davon gelaufen, wie gerne hätte ich mich noch von ihr verabschiedet.“

Kapitel 2

Zwei Jahre und ein paar Monate vergingen, dann ging ich in die Lehre. Ich habe als Textilverkäuferin in einem kleinen Einzelhandelsbetrieb angefangen. Mein Chef war etwa Anfang sechzig und ich bemerkte sehr schnell, dass er zu Männern besonders nett war. Und einmal bin ich aus Versehen in eine Umkleidekabine gegangen und traute meinen Augen nicht: Mein Chef und ein wesentlich jüngerer Mann haben sich dort heftig abgeknutscht! Ich stand da und kalte Schauer liefen mir über den Rücken, ich habe mich geekelt. Ich kannte so etwas nicht und habe auch vorher nie so etwas gesehen.

Einige Minuten später kam mein Chef und hat sich bei mir wegen des Zwischenfalls entschuldigt und ich sollte es auf keinen Fall irgendjemandem erzählen. Ich hielt Wort, aber ich dachte nur, er hat doch eine Frau, ob die das alles weiß?

Eines Abends war ich sehr traurig gestimmt, es war schon der zweite Sterbetag meiner Oma und ich dachte, wenn sie doch bloß da wäre, ich fühlte mich schrecklich allein.

Meine Freundin Rita hatte inzwischen einen netten Freund kennen gelernt, der fast zehn Jahre älter war als sie. Und ich hatte mit 17 immer noch keinen Freund. Aber wie sollte ich auch einen Mann kennen lernen, wenn ich immer abends um 20.00 Uhr zu Hause sein musste. Ich weiß noch, als ich einmal um 20.30 Uhr nach Hause kam, da stand meine Mutter mit einem Ausklopfer hinter der Tür und versohlte mich, so dass ich gar nicht wusste, wie mir geschah. Also habe ich danach auch nie mehr gewagt später heimzukommen.

Leider bin ich auch von meiner Mutter nie aufgeklärt worden, wie es so vor sich geht, wenn man zum Beispiel die Periode bekommt. Ich bekam sie auch schon mit 13 Jahren, aber nachdem ich dachte, ich müsste sterben, da ich über Nacht blutete, hat meine Freundin Rita mich erstmal aufgeklärt.

Das Verhältnis zu meiner Mutter wurde immer schlechter. Sie verstand mich nicht. Das Wort MÄNNER durfte erst gar nicht in den Mund genommen werden.

Als ich dann das erste Mal verliebt war, habe ich mich heimlich mit Thorsten getroffen. Ja, und ein halbes Jahr später war ich schwanger. Meine Mutter bemerkte es sehr schnell und sie schlug mich windelweich. Ich hatte Angst, dass ich dadurch mein Baby verlieren würde, aber bei der nächsten Untersuchung bestätigte mir der Arzt, dass alles okay war. Ich hasste meine Mutter immer mehr. Eines Tages ging ich sogar in den Wald und wollte giftige Pilze suchen und sie ihr dann unters Essen mischen. Aber ich brachte es nicht fertig.

Nach einigen Monaten plante man unsere Hochzeit. Es war ja unanständig ein Kind zu bekommen, ohne verheiratet zu sein. Die ersten Monate war ich glücklich, wir hatten sogar unsere eigene kleine Wohnung. Doch dann, als mein Mann in einer größeren Stadt Arbeit bekam, kam er immer seltener nach Hause. Er fing zu streiten an und ich bekam nie Geld zum Haushalten. In meiner Not bin ich dann putzen gegangen. Vier Putzstellen in der Woche hatte ich und habe meine Tochter überall mit genommen.Oft hat mein Mann mich abgefangen und knöpfte mir mein sauer verdientes Geld ab. Gab ich es ihm nicht, verprügelte er mich. Ich bekam auch sehr schnell heraus, dass er eine andere Frau hatte. Aber es störte mich nicht, nein, ich war froh, wenn er nicht zu Hause war.