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Hier finden sich eine Reihe von Texten, Betrachtungen und Gebeten, die uns durch die Fastenzeit bis Pfingsten begleiten. Klassische Gebete, wie Rosenkranzgesätzchen oder eine Litanei stehen neben modernen Gebeten. Betrachtungen, in denen es auf den ersten Blick gar nicht um den Glauben, sondern eher um das Leben geht, stehen neben Reflexionen, die dazu aufrufen, eigene Gedanken einfließen zu lassen. Daneben sind auch Prosatexte wiedergegeben. Die Texte eignen sich zum Lesen des Buchs in Abschnitten und zum meditativen Zerkauen der dort kennengelernten Gedanken. Insofern ist dies kein Buch zum Durchlesen von vorne bis hinten, sondern zum Verdauen in Etappen.
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Seitenzahl: 54
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Prof. Dr. Siegfried Zimmer von Worthaus und meiner Freundin Uschi gewidmet
Wovon und wozu hat uns Jesus eigentlich erlöst?
Wovon also hat uns Jesus erlöst?
Wozu hat uns Jesus eigentlich erlöst?
Lied zum Vater
Fastenzeit
Ins Tun kommen
Jesus, hättest Du mal eine Minute?
Gott lobpreisen, vor Gott klagen
Themenverfehlung
Freundschaft mit Gott schließen
Palmsonntag
Gründonnerstag
War Jesus gehorsam?
Karfreitag
Kreuzweg
Erste Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
Zweite Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Dritte Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Vierte Station: Jesus begegnet seiner Mutter
Fünfte Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen
Sechste Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
Siebente Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Achte Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen
Neunte Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Zehnte Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Elfte Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt
Zwölfte Station: Jesus stirbt am Kreuz
Dreizehnte Station: Jesus wird vom Kreuz genommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
Vierzehnte Station: Der heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
Fünfzehnte Station: Gott erweckt Jesus zu neuem Leben
Gottverlassen und doch nicht von Gott verlassen
Gegen die Karfreitagsbitte für die Juden
Karsamstag
Das gecancelte Opfer Isaaks durch Abraham
Dein großes Schweigen
Der achte Tag: Ostern!
Gesätzchen eines Heilungsrosenkranzes
Gesätzchen eines Rosenkranzes um Glauben
Ein alternatives Fatima-Gebet, das mir gut tut
Gesätzchen eines Achtsamkeitsrosenkranzes
Gesätzchen eines Rosenkranzes der tätigen Nächstenliebe
Gesätzchen eines Rosenkranzes um Hände Jesu
Gesätzchen eines Rosenkranzes für den Gottesdienst
Litanei zum barmherzigen Gott
Jesus-Gebete
Unsere Mutter
Achtsam
Bestätigende Worte
Geistkraft Gottes
Eine Freundin, die oft am Sonntag an der gemeinsamen Messe teilnimmt (Clarissa), hat mich vor kurzem nach dem Ende der Messe gefragt: „Wovon hat uns Jesus eigentlich erlöst?“
Ich wollte nicht einfach sagen: „von den Sünden“.
Das greift zu kurz und ist für viele unverständlich.
Heute herrscht nicht mehr das Denken vor, dass wir alle arme Sünder wären, die unbedingt erlöst werden müssten. Im Gegenteil, die meisten denken, dass sie es eigentlich recht gut machen mit ihrem Leben. Sie seien zwar nicht perfekt, aber im Großen und Ganzen passt es. All das, ohne wirkliche Sünden zu haben. Dieses Denken ist auch gut so.
Ich habe geantwortet, Jesus hat uns von allem erlöst, was uns belastet, was uns nicht guttut, was uns nach unten zieht.
Wir können all das Jesus hinlegen und ihm übergeben und er nimmt unsere Last auf sich.
Dabei wies ich auf den Tabernakel.
Er ist nämlich stark und kann all das tragen, was uns zu schwer ist.
Er ist ja schließlich Gott.
Sie hat darauf gesagt: „Das ist ja toll. Aber warum sagen wir das dann nicht allen?“
Ja, das ist tatsächlich eine frohe Botschaft. Das gehört allen gesagt!
Diese Botschaft unterscheidet sich im Detail schon recht deutlich von jener, die die Kirche mit ihrer Tradition über die Jahrhunderte aus der Botschaft vom allen Menschen zugewandten, barmherzigen, starken und uns alle über alles liebenden Gott gemacht hat.
Die Kirche hat in der Geschichte den Menschen oft ganz klein gemacht, zum buchstäblich armen Sünder, zum Versager, um ihn dann mitleidig in die Arme zu nehmen, und ihm die Sünden wieder zu erlassen. Die Pfarrersfrau im Film „Wie im Himmel“ schildert dies in eindrücklichen Worten: mit einer Hand sprecht ihr die Menschen schuldig, um sie mit der anderen wieder von den Sünden zu erlösen.
Heute ist das zum Glück nicht mehr so, aber das Verständnis der Menschen von Kirche ist weithin immer noch von diesem alten Bild geprägt.
Heute wird vieles weggelassen. Statt ein modernes Verständnis des Sakraments der Vergebung zu entwickeln, wird meistens ganz darauf verzichtet. Damit wird vielleicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Eine gute Beichte macht eben oft ganzheitlich neu und unbeschwert, sie entlastet spürbar. Sie kann auch bei Bedarf mit dem Sakrament der Krankensalbung kombiniert werden, einem Sakrament für das Leben und nicht für das Sterben.
Es tritt aber wenig an die Stelle, die durch den Wegfall der alleinigen Ausrichtung des kirchlichen Geschehens auf das Sündenmanagement freigeworden ist.
Von der frohen Botschaft unserer universalen und vollen Erlösung wird wenig gesprochen. Wir sind bereits erlöst! Wir brauchen nicht erst darauf zu warten, erlöst zu werden!
Beim Erlassen der Sünden geht es Jesus darum, uns die Last der Verletzungen, der Schuldgefühle, der Angst und der Trauer abzunehmen, weil er will, dass wir uns ganz erlöst wissen. Dabei ist das Erlassen der Sünden nur ein Aspekt seines ganzheitlichen Heilswirkens.
Wir sind erlöst allein durch seine Präsenz. Allein die Berührung des Saums seines Gewandes heilt schon. Bei Jesus müssen wir uns nicht lange erklären. Wir müssen gar nichts.
Er sucht uns, nicht wir ihn. Er findet uns, nicht wir ihn. Er macht die ganze harte Arbeit für uns. Wir werden verwöhnt und können uns bedienen lassen. Es ist ein all-inclusive Service.
Bei Jesus gilt wahrlich Jesajas Wort: „Auch wer kein Geld hat, soll kommen. Kauft Getreide und esst, kommt und kauft ohne Geld, kauft Wein und Milch ohne Bezahlung!“ (Jes 55,1)
Jesus will die Menschen stark machen. Er macht gerade, was verkrümmt ist, heilt, was verwundet ist. Ganz ohne Vorwurf, ohne Schlechtreden, ohne Moralpredigt, ohne den Menschen ein schlechtes Gewissen zu machen. Er geht einfach auf die Menschen zu, nimmt sich ihrer an, so wie sie sind, und macht sie heil an Leib, Seele und Geist.
Er verlangt nichts als Gegenleistung, seine Liebe geht den gesamten Weg auf uns zu und wir brauchen nur da zu sein. Wir sind nicht zu Mühsal, Opfer und Entbehrungen gezwungen, um in den Genuss seiner Liebe zu kommen.
Es soll hier darum gehen. uns die Fastenzeit entlang auf den Weg bis Ostern und Pfingsten zu machen
Es geht um die Frohe Botschaft von der unbedingten barmherzigen Liebe, die Gott zu uns hat. Gott gleicht einer Mutter oder einem Vater, die/der uns bedingungslos so liebt, wie wir sind.
Es wird nicht von uns verlangt, erst besser zu werden, um geliebt zu sein.