Umbrien - ReiseMomente - Christina Danisio - E-Book

Umbrien - ReiseMomente E-Book

Christina Danisio

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Beschreibung

In Umbrien findet man noch das „authentische“ Italien, da es weniger touristisch ist als sein Nachbar, die Toskana. Abgesehen vom berühmten Assisi oder Perugia geht es eher beschaulich zu, weshalb nicht alle Orte leicht zu finden sind. Doch gerade das macht es so faszinierend! Von einsamen Klöstern in ursprünglicher Natur, über mittelalterliche Städte bis hin zu geschichtsträchtigen Ausgrabungsstätten und berühmten Kunstwerken findet sich in dieser Region im Zentrum Italiens alles. Und wer weiß, dass es hier eine spektakulär schöne Hochebene sowie die höchsten künstlichen Wasserfälle Europas gibt? Entdecken Sie in 40 ausgesuchten Mikroabenteuern Umbrien, sei es auf den Spuren der Kunst oder auf Wander- und Radtouren. Dieses Buch bringt Ihnen die Vielfältigkeit der Region näher und lässt auch die kulinarischen Höhepunkte nicht aus. Immerhin sind der umbrische Wein, sein Olivenöl und die Trüffel weithin berühmt!

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Christina Danisio

Umbrien

40

MIKROABENTEUER

ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN

IMPRESSUM

Umbrien

40 MIKROABENTEUER ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN

Christina Danisio

© 2024 360° medien

Nachtigallenweg 1 I 40822 Mettmann

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Der Inhalt des Werkes wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität.

Redaktion und Lektorat: Christine Walter

Satz und Layout: Elke Gräfe

Gedruckt und gebunden:

Druck- und Verlagshaus Mainz GmbH I Süsterfeldstraße 83 I 52072 Aachen

www.verlag-mainz.de

Bildnachweis: siehe Seite 256

ISBN: 978-3-96855-466-2

Hergestellt in Deutschland

360grad-medien.de

Christina Danisio

Umbrien

40

MIKROABENTEUER

ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN

Vorwort

Während meiner Italienreisen habe ich immer wieder gehört, Umbrien sei „die hässliche Schwester der Toskana“. Je mehr ich jedoch diese weniger bekannte Region und ihre Bewohner kennengelernt habe, umso weniger kann ich diesen Satz unterschreiben.

Dieser kleine Teil Mittelitaliens, der zwischen den Touristenmagneten Florenz und Rom und noch dazu nicht am Meer liegt, kann es mit der berühmten Toskana allemal aufnehmen! Fährt man nicht gerade nach Assisi, ins touristische Zentrum der Region, dann geht es hier beschaulicher zu, die Menschen sind bodenständig und besonders freundlich. Noch dazu ist Umbrien ein kulinarisches Paradies!

Entdecken Sie mit mir diese äußerst liebenswerte Ecke Italiens, in der neben Kunst und Kultur auch wilde Natur wartet. So viel ist hier verborgen, dass es mir schwergefallen ist, alles in nur 40 Tipps unterzubringen.

Dieser Reiseführer hat daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit und greift bereits bekannte Sehenswürdigkeiten nur kurz auf. Stattdessen konzentriert er sich auf weniger bekannte Orte, Geschichten oder Informationen zu mehr oder weniger touristisch erschlossenen Sehenswürdigkeiten, die mir persönlich als nennenswert erschienen und empfohlen wurden.

Lassen Sie sich ein auf meine Mikroabenteuer und auf Umbrien, das ich eher als charmante Schwester der Toskana bezeichnen würde. Seiner besonderen Anziehungskraft kann man sich nur schwer entziehen.

Es ist diese Mischung aus mittelalterlichen Hügelstädten, einsamen Klöstern in tiefgrünen Wäldern, faszinierenden Kunstwerken, fantastischen Naturerlebnissen und immer wieder dem Essen: Ob Wein, Olivenöl, Trüffel oder Linsen, die umbrische Küche ist voller natürlicher Zutaten, die liebevoll zubereitet werden.

Wer das ursprüngliche Italien erleben will, der ist hier richtig. Dabei muss er sich mit teils chaotischen Wegweisern zurechtfinden und sich Zeit nehmen. Denn die Öffnungszeiten variieren und zwingen zur Muße. Und meist ist die Kommunikation nur auf Italienisch möglich! Was kein wirkliches Problem darstellt, denn die Umbrer legen sich ins Zeug, um ihre Region für die Touristen interessant und zu einer der Schönsten Italiens zu machen. Immerhin finden wir hier die meisten „Borghi più belli d’Italia“ des ganzen Stiefels: 27 der schönsten befestigten Orte Italiens liegen in dieser Region und warten darauf, entdeckt zu werden.

Ganz besonders danken möchte ich an dieser Stelle Cathleen Foderaro von Umbria Tourism, die mir allzeit zur Seite stand und sehr ans Herz gewachsen ist. Ein herzlicher Dank geht auch an die unermüdliche Catia Melani ebenso wie Morena Mortaro, Sonia Cocciarelli und Sebastiano Torlini. Sie alle sind mit Leib und Seele Stadt- oder Wanderführer, die mir mit großer Begeisterung die Geheimnisse Umbriens offenbart und mir geholfen haben, die enorme Fülle an Informationen für die Leser zusammenzufassen.

Grazie mille a voi tutti!

Christina Danisio

Inhaltsverzeichnis

WILLKOMMEN IN UMBRIEN

TOP 10 DER SEHENSWÜRDIGKEITEN IN UMBRIEN

KURIOSES UND BESONDERHEITEN

PERUGIA UND LAGO TRASIMENO

  1.Perugia: Zeitreise unter der Stadt

  2.Atelier-Museum Giuditta Brozzetti: Einblicke in die Tradition des Webens

  3.Perugino: der berühmteste Sohn Perugias

  4.Castello di Monticelli: übernachten auf einer mittelalterlichen Burg

  5.Lago Trasimeno: auf zwei Rädern um den viertgrößten See Italiens

  6.Isola Polvese: dem Alltag entfliehen

  7.Corciano: bewohntes „Freilichtmuseum“ mit viel Charme

DAS NÖRDLICHE UMBRIEN

  8.Città di Castello: Kunst, Tabak und altes Handwerk

  9.Gubbio: märchenhaftes Mittelalter und der größte Weihnachtsbaum der Welt

10.Montone: Slow Food und der vielleicht schönste „Borgo“ Umbriens

11.Regionalpark Monte Cucco: Autotour auf den Spuren der Tempelritter

12.Gualdo Tadino: Keramik, Emigration und tiefe Wälder

ASSISI UND DAS ZENTRALE UMBRIEN

13.Assisi: auf den Spuren der Römer

14.Franziskus und „sein Weg“: von Valfabbrica nach Assisi

15.Eremo delle Carceri: mystische Einsiedelei in den Wäldern des Monte Subasio

16.Spello: ein umbrisches Juwel

17.Foligno: in der Mitte der Welt

18.Rasiglia: faszinierender Ort des Wassers

19.Trevi: ein Tag in den Olivenhainen

20.Trüffel: auf der „Jagd“ nach dem teuersten Pilz der Welt

21.Bevagna: Mittelalter „live“ erleben

22.Montefalco: Kirchenmuseum mit herrlichen Fresken

23.Montefalco: auf „Safari“ in den Weinbergen

24.Spoleto: auf Rolltreppen durch die Stadt

VALNERINA: DAS TAL DER NERA

25.Vallo di Nera und Borgo Cerreto: versteckte Schätze in der Valnerina

26.Valnerina: einfache und abenteuerliche Radtouren in den Bergen

27.Scheggino: Mittelalter, Rafting und Trüffel im Tal der Nera

28.Piano Grande: atemberaubende Hochebene von Castelluccio

29.San Pietro in Valle und Ferentillo: zwischen Mythen, Kunst und Natur

30.Cascata delle Marmore: überwältigende Wasserfälle

ORVIETO UND DAS SÜDLICHE UMBRIEN

31.Orvieto: rund um den Tuffstein

32.Todi: die ideale Stadt?

33.Carsulae: archäologischer Park in abgeschiedener Lage

34.Amelia: Reise in die Vergangenheit

35.Convento della Santissima Annunziata: nicht nur für Liebhaber der Natur und Sterne

36.Olivenöl: Besuch bei einer Ölmühle in Amelia

37.Narni: schaurige Unterwelt und mehr

38.Stifone: außergewöhnliche Flusslandschaft in der Schlucht der Nera

39.Ponte Cardona: römisches Aquädukt und geografisches Zentrum Italiens

40.Convento Sacro Speco: heilige Höhle in Panoramalage

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BILDNACHWEIS

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.

Amelia

Willkommen

IN UMBRIEN

Umbrien wird zu Recht das grüne Herz Italiens genannt: Als eine der waldreichsten Regionen des Stiefels finden wir hier dichte Wälder, die sich über die Hügel und Berge des Apennins erstrecken. Ist das Tal des Tibers eher weitläufig, so hat die Nera das engere, aber umso schönere Tal der Valnerina geschaffen. Ebenso wie der reizvolle Lago Trasimeno ist auch das weite Valle Umbra zwischen Assisi und Spoleto geprägt von lieblichen Hügeln mit Olivenhainen und Weinbergen. Und dass Umbrien genau im Zentrum Italiens liegt, kann man sogar persönlich nachprüfen, wenn man einen Ausflug zum „Centro d’Italia“ unternimmt.

Entdecken lässt sich diese Region am besten mit dem Auto, denn nicht viele Orte sind öffentlich gut zu erreichen. Daher werden hauptsächlich diese Verbindungen hier angegeben. Und selbst mit Auto und Navi heißt es häufig: suchen!

Zu Fuß gibt es mehrere Möglichkeiten, ganz in die Mystik Umbriens einzutauchen. Einige Fernwanderwege sind „dem“ Heiligen schlechthin, Franziskus von Assisi, gewidmet. Sie folgen den Orten, an denen er auf seiner Reise durch Italien vorbeikam oder wirkte. Am bekanntesten ist wohl der Franziskusweg, der von der Toskana durch Umbrien bis nach Rom verläuft.

Ein Höhepunkt jeder Umbrienreise ist die Hochebene des „Piano Grande“, dessen Linsenblüte im Juni eine unbeschreibliche Farbenpracht erzeugt. Hier sieht man aber auch hautnah, was das letzte Erdbeben 2016 mit dem Ort Castelluccio angestellt hat. Leider bebt die Erde in Umbrien seit Jahrhunderten immer wieder. 1997 fiel sogar ein Teil der Fresken der Basilica di San Francesco in Assisi dem Erdbeben zum Opfer.

Mit dem Fahrrad ist vor allem die Valnerina interessant, durch die der Radweg Greenway del Nera führt. Besonders spektakulär ist eine Fahrt entlang der ehemaligen Eisenbahnlinie Spoleto – Norcia.

Einfachere Wanderungen und Radtouren findet man auch entlang der Olivenhaine der „Fascia olivata“ zwischen Assisi und Spoleto. Die Wege bieten neben beeindruckenden Naturerlebnissen viel Kunst und Kultur. Denn in Umbrien ist die Geschichte allgegenwärtig und es ist schier unmöglich, sich ihr zu entziehen. Auch jahrhundertealtes Handwerk wird hier noch gepflegt. In jeder noch so kleinen Stadt warten Zeugnisse aus der Zeit der Umbrer, Etrusker, Römer und des Mittelalters nur darauf, besucht zu werden.

Piano Grande

Bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. ließen sich die Umbrer östlich des Tibers nieder, es entstanden Städte wie Assisi, Gubbio oder Spoleto. Zur gleichen Zeit besiedelten die Etrusker die westliche Seite des Tibers und hinterließen Perugia und Orvieto. Noch heute finden wir hier etruskische Nekropolen oder begehbare Brunnen.

Im 3. Jahrhundert v. Chr. eroberten schließlich die Römer die Region und machten die Städte zu römischen Kolonien oder Munizipien. Durch den Bau der Via Flaminia zwischen Rom und Rimini im Jahre 220 v. Chr. blühte der Handel gerade an den Orten, die an dieser römischen Straße lagen. Im 1. Jahrhundert v. Chr. ließ Kaiser Augustus beeindruckende Theater, Thermen, Tempel und öffentliche Bauten errichten, von denen noch Reste sichtbar sind. Beispiele hierfür sind das römische Theater in Spoleto, der Minervatempel in Assisi oder die Thermen in Spello. Ein besonders gutes Bild der römischen Zeit bekommt man in den weniger bekannten Ausgrabungsstätten von Carsulae und Ocriculum.

Nachdem das Weströmische Reich ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. zerfiel, drangen die Barbaren in Italien ein. In dieser Zeit des Mittelalters entstanden zu Verteidigungszwecken auf den Hügeln Umbriens viele „Borghi“, befestigte Ortschaften mit Stadtmauern, meist rund um Befestigungsanlagen oder Burgen, den „Castelli“. Die einsamen Gegenden der Wälder wurden zur Rückzugsorten von den alltäglich stattfindenden Kämpfen, Klöster und Abteien wurden gegründet. Eines der wichtigsten romanischen Beispiele in ganz Italien ist die Benediktinerabtei San Pietro in Valle in der Valnerina.

Die „Fascia olivata“ bei Trevi

Es sind gerade romanische Kirchen wie diese, von denen man in Umbrien einige schöne Beispiele besichtigen kann. Von bekannteren wie dem Dom in Assisi oder in Spoleto bis hin zu weniger besuchten in Narni, Todi oder Bevagna.

Alles in den Schatten stellte jedoch im 13. Jahrhundert der Bau der gotischen Grabeskirche für den heiligen Franziskus in Assisi, an dem bedeutende Künstler wie Cimabue und Giotto einen neuen, bahnbrechenden Malstil entwickelten. Im Anschluss daran wurden Kirchen an den Orten erbaut, die Franziskus zu Lebzeiten besucht hatte oder die ihm gewidmet wurden. Nachdem er sich mehrfach in die Berge zurückgezogen hatte, entstanden dort idyllisch gelegene Einsiedeleien wie das Eremo delle Carceri oder das Convento Sacro Speco.

Selbst wenn es nur wenige Bauwerke der Renaissance wie in Todi oder Foligno gibt, so finden sich im Umbrien Meisterwerke jener Zeit: Von den Malern Pietro Vannucci, genannt Perugino und seinem Schüler Pinturicchio bis hin zu Luca Signorelli oder Benozzo Gozzoli finden wir fantastische Kunstwerke in den Pinakotheken, Kirchen oder „Palazzi“ von Perugia, Spello, Montefalco oder Orvieto. Liebhaber der modernen Kunst werden in Todi oder Città di Castello mit seinen Ausstellungen des Künstlers Alberto Burri fündig.

Ein unvergessliches Erlebnis sind die zahlreichen historischen Feste wie in Bevagna oder Narni, bei denen man in die Magie des Mittelalters eintaucht. Kulinarisch kommt man auf den „Sagre“ auf seine Kosten, wie auf der Festa del Bosco in Montone, wo es um die Früchte des Waldes geht.

Eremo delle Carceri

In der ganzen Region ist es möglich, in zahlreichen Ölmühlen sehr hochwertiges Olivenöl zu verköstigen oder seinen ganzen Urlaub dem Wein widmen, indem man einer der vier Weinstraßen folgt und berühmte Weine wie den Weißwein aus Orvieto oder die Rotweine aus Montefalco probiert. Überhaupt sollten Essen und Trinken mit ein Hauptanliegen sein, Umbrien zu bereisen.

Lassen Sie sich nun ein auf diese liebenswerte Region und ihre „Abenteuer“: Benvenuti in Umbria!

Top 10

DER SEHENSWÜRDIGKEITEN IN UMBRIEN

1Assisi: Was ist ein Umbrienbesuch ohne Assisi mit seiner weltberühmten Franziskusbasilika und den Fresken von Cimabue und Giotto? Unbedingt sehenswert, aber häufig stark besucht. Ebenfalls interessant ist ein Spaziergang durch den oberen Teil der Stadt, wo man auf beeindruckende Spuren der Römer trifft und in den malerischen mittelalterlichen Gassen einen Hauch des „echten“ Assisis auffangen kann. Und sobald die Sonne versinkt und die Lichter der Stadt angehen ist der Blick auf die Stadt von unten einfach magisch.

umbriatourism.it/de/assisi

2Eremo delle Carceri: Um das mystische Umbrien zu erleben, sollte man unbedingt zu einer der Einsiedeleien des hl. Franziskus fahren oder wandern. Tief in den Eichen- oder Steineichenwäldern Umbriens gelegen, bieten sie oft eine faszinierende Aussicht und ermöglichen es, in die ursprüngliche Natur der Region einzutauchen. Vor allem das Eremo delle Carceri nahe Assisi besitzt eine ganz besondere Ausstrahlung, vor allem wenn man diesen Ort gleich morgens oder außerhalb der Hauptsaison besucht.

umbriatourism.it/de/-/l-eremo-delle-carceri-il-ritiro-di-san-francesco-it

3Perugia : Die Hauptstadt Umbriens präsentiert sich etruskisch düster mit engen Gassen und den Resten einer unterirdischen Festung, der ein ganzer Stadtteil zum Opfer fiel. Noch etwas Außergewöhnliches versteckt sich unter dem Dom, wo sich die Reste eines römischen Stadtteils befinden. Wieder an der Oberfläche ist der Besuch des Palazzo dei Priori ebenso ein Muss wie das Flanieren auf dem Corso Vannucci. Neben netten Bars und Restaurants sticht die Schokolade von „Perugina“ ins Auge, die berühmten Haselnusspralinen „Baci“. Und immer wieder trifft man auf Studenten aus der ganzen Welt, die an Italiens bekanntester Universität für ausländische Studenten und Studentinnen ihre Sprachkenntnisse auffrischen.

umbriatourism.it/de/Perugia

4Lago Trasimeno: Nicht nur der See selbst mit seinen beiden Inseln und der atemberaubend schönen Natur, sondern auch die Städtchen an seinem Ufer wie Castiglione del Lago oder Passignano gehören zu einer Umbrienreise ganz einfach dazu. Im Hinterland laden Città delle Pieve und Panicale zur Besichtigung herrlicher Werke des berühmten Renaissancemalers Perugino ein. Entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Vespa – eine Seeumrundung macht auf jeden Fall Spaß! umbriatourism.it/de/-/il-lago-trasimeno-tra-arte-leggenda-sport-ed-enogastronomia

5Spello: Die Stadt ist nicht nur wegen ihres üppigen Blumenschmucks zur Fronleichnamszeit bekannt: Eine römische Villa voller Mosaiken und weitere Hinterlassenschaften der Römer faszinieren ebenso wie die herrliche Cappella Baglioni mit detailgetreuen prächtigen Fresken des Renaissancemalers Pinturicchio. Spellos schöne Lage an den Ausläufern des Monte Subasio ist auch Ausgangspunkt für eine aussichtsreiche Wanderung entlang eines Aquädukts. umbriatourism.it/de/-/spello-eine-der-schnsten-stdte-italiens

6Die Valnerina und San Pietro in Valle: Die Valnerina, das Tal der Nera, wird gerne als das „andere Umbrien“ bezeichnet: Mit ihren abgelegenen „Borghi“, den befestigten, mittelalterlichen Städtchen inmitten waldreicher Berge, entführt sie wirklich in eine andere Welt. Für die Sportlichen warten ein Radweg durch die Tunnel einer alten Eisenbahnstrecke oder das Entdecken des Flusses mit dem Kajak oder Kanu. Kulturelle Juwele und besondere Museen finden sich hier genauso wie jahrhundertealte Kirchen oder Klöster wie San Pietro in Valle, wo man sogar stilecht übernachten kann.

umbriatourism.it/de/entdecken-sie-die-valnerina

7Cascata delle Marmore: Die Römer mussten die von Überschwemmungen geplagte Gegend trockenlegen und das Wasser sinnvoll nutzen. Dabei entstanden die höchsten künstlichen Wasserfälle Europas, die – zeitlich begrenzt – in gewaltigen Wassermassen nach unten stürzen. Kommt man ihnen zu nahe, bleibt kein Körperteil trocken und der ohrenbetäubende Lärm ist gewöhnungsbedürftig. Absolut sehenswert, wenn auch sehr touristisch!

umbriatourism.it/de/-/wasserfall-von-marmore

8Piano Grande: Die Hochebene von Castelluccio, der „Piano Grande“, wird jedes Jahr circa im Juni zu einem farbenprächtigen Blütenmeer, wenn die Linsen und andere Blumen ihre Pracht entfalten. Bereits die Anfahrt auf der aussichtsreichen Serpentinenstraße ist spektakulär. Doch dort oben zeigt sich die Natur wie auf einem anderen Kontinent mit ihren runden Bergkegeln und ihrer enormen Weite. Beeindruckend ist auch das von einem schweren Erdbeben gezeichnete Dorf von Castelluccio, das die Tragweite dieser immer wiederkehrenden Ereignisse aufzeigt. Dennoch kann man hier weiterhin die für diese Region berühmten Würste und Linsen probieren und kaufen. umbriatourism. it/de/-/die-hochebene-von-castelluccio

9Gubbio: Der Ort liegt malerisch an den Hängen des Monte Ingino und besticht durch pures Mittelalter in seinen steilen Gassen. Ein großes römisches Theater, wuchtige Palazzi und eine fantastische Aussicht von oben machen Gubbio zu einem besonderen Highlight Umbriens. Die „Iguvinischen Tafeln“ sind eine archäologische Rarität und einmal jährlich werden bei der historischen „Corsa dei ceri“ riesige Holzkonstruktionen im Rennen den Berg hinaufgetragen. Hier warten ganz besonders freundliche Menschen, die jeden zum Ehrenbürger der Stadt machen, der drei Mal um die „Fontana dei Matti“ rennt und dabei schreit: „Sono matto – ich bin verrückt!“

umbriatourism.it/de/gubbio

10Orvieto: Der Ort mit seinen mittelalterlichen Gassen und dem herausragenden Dom, der Cattedrale di Santa Maria Assunta lebt auf und mit dem Tuffstein. Bereits die Etrusker durchhöhlten das Plateau und gruben Brunnen, Vorratskammern oder Weinkeller, die man heute noch besichtigen kann. Ein riesiger begehbarer Brunnen und der fantastische Freskenzyklus des berühmten Renaissancemalers Luca Signorelli im Dom sind ein paar der Gründe, weshalb diese Stadt absolut sehenswert ist. Nebenbei sollte man hier auch den „Orvieto classico“, einen bekannten Weißwein, probieren.

umbriatourism.it/de/orvieto

Kurioses und Besonderheiten

AUS UMBRIEN

Im 18. und 19. Jahrhundert erbauten wohlhabende Familien ihre eigenen kleinen Theater. Während gerade die Marken und die Emilia Romagna die meisten kleinen Theater Italiens besitzen, rühmt sich Umbrien des angeblich kleinsten der Welt: Das „Teatro della Concordia“ in Monte Castello di Vibio in der Nähe von Todi hat nur 99 Plätze, aber wunderschöne Logen und ein beeindruckendes Deckenfresko. Auch die Mini-Theater in Panicale und Bevagna sind eine Besichtigung wert.

umbriatourism.it/de/-/teatro-della-concordia-monte-castello-di-vibio-de

Teatro Francesco Torti in Bevagna

Die Umbrer verehren seit dem Mittelalter ihre Heiligen und Seligen wie in kaum einer anderen Region Italiens. Im 17. Jahrhundert waren es angeblich 22.000! Neben dem weltbekannten Franziskus von Assisi, dem Schutzheiligen Italiens, spielt seine Weggefährtin, die hl. Chiara, eine große Rolle. Sowohl dem hl. Franziskus als auch dem hl. Benedikt aus Norcia, dem Schutzpatron Europas, wurden sogar eigene Fernwanderwege gewidmet. Nach Cascia kommen die Pilger zur hl. Rita, der Heiligen der Hausfrauen. Und wer kennt nicht den Beschützer der Liebenden, den hl. Valentin, der jedes Jahr am 14. Februar gerade in seiner Geburtsstadt Terni gefeiert wird?

Statue des heiligen Franziskus vor San Damiano bei Assisi

Traditionen werden in Umbrien ausgiebig gelebt. Vor allem in den Sommermonaten kann man spektakuläre Feste erleben, bei denen in historischen Kostümen Wettkämpfe ausgetragen oder mittelalterliche Handwerkskünste dargeboten werden. Das in Europa wichtigste Mittelalterfest findet in Bevagna statt und die Einwohner spielen alle mit! Doch eigentlich feiert fast jeder Ort Umbriens durch einen mittelalterlichen Wettkampf oder zu Ehren seines Heiliges. Von den „Sagre“, den kulinarischen Festen, ganz zu schweigen.

ilmercatodellegaite.it

Bevagna

Umbrien ist eine sehr wasserreiche Region, sodass man hier häufig „Fontanelle“, Trinkbrunnen, am Straßenrand findet. Bereits die Etrusker bauten beeindruckende Brunnen wie den „Pozzo Etrusco“ in Perugia, die Römer hinterließen Aquädukte und legten sogar die höchsten künstlichen Wasserfälle Europas an, die Cascata delle Marmore. Außerdem sammelten sie Regenwasser in zahlreichen Zisternen, die man in Orvieto, Todi oder Amelia besichtigen kann, wo man sie noch in einigen Privathäusern findet. In Orvieto wurde 1527 ein besonders beeindruckender Brunnen gegraben, den sogar Pferdefuhrwerke befuhren, der Pozzo di San Patrizio.

Das Wort „Scharlatan“ geht offiziell zurück auf die Einwohner des Örtchens Cerreto di Spoleto in der Valnerina. Sie verkauften im Mittelalter Medizin und Salben, zogen Zähne oder zeigten Taschenspielereien. Da es ums Geld verdienen ging und dabei auch geschwindelt wurde, waren sie bekannt als „Ciarlatani“. Noch heute wird in diesem Ort jährlich die „Festa dei ciarlatani“ gefeiert. festivaldelciarlatano.it/cerreto.html

1700 Jahre ist angeblich der Olivenbaum Ulivo di Sant’Emiliano in Trevis Ortsteil Bovara alt. Mit fünf Meter Höhe und einem Stammumfang von neun Metern ist er einer der ältesten Olivenbäume Italiens. Seinen Namen verdankt er dem ersten Bischof Trevis, der im 4. Jahrhundert n. Chr. eben an jenen Baum gebunden und enthauptet wurde.

Ulivo di Sant’Emiliano in Bovara bei Trevi

Museen gibt es überall, doch Umbrien hat ein paar besonders ausgefallene zu bieten: die Mumienmuseen von Ferentillo und Borgo Cerreto, das Hanfmuseum in Sant‘Anatolia di Narco, das Museum-Atelier der antiken Webkunst Giuditta Brozzetti sowie das Museum-Atelier für Glasmalerei Moretti-Caselli in Perugia oder das unbekanntere Klöppelmuseum in Panicale. Besonders interessant ist das Wein- und Ölmuseum in Torgiano, wo man alles, aber auch alles über die wichtigsten Erzeugnisse der Region erfährt.

Kelterpresse im Wein- und Ölmuseum Lungarotti in Torgiano

Moderne Transportsysteme treffen auf mittelalterliche Städte: Um hoch oben gelegene Orte besser zu erreichen, gibt es in einigen Städten wie Todi, Orvieto und Narni Liftanlagen oder Drahtseilbahnen. In Spoleto bewegt man sich sogar auf Rolltreppen und Förderbändern durch die Stadt und Perugia beeindruckt durch seine Minimetro, die ober- und unterirdisch verkehrt. Ein ausgefallenes Vergnügen ist die Fahrt von Gubbio auf den Monte Ingino in Drahtkörben an einer Seilbahn hängend.

Seilbahn auf den Monte Ingino in Gubbio

Gerade idyllisch gelegene Orte oben auf den Bergen, Kirchen oder auch Klöster in unberührter Natur zeichnen Umbrien aus. Fast mystisch muten entlegene Einsiedeleien an, die meist auf den hl. Franziskus zurückgehen. Eremo delle Carceri oder Sacro Speco bieten herrliche Ausblicke, spektakulär in die Felsen hineingebaut sind unbekannte „Eremi“ wie Santa Maria Giacobbe bei Foligno. Das Kloster San Pietro in Valle liegt so fantastisch, dass es sogar Drehort einiger Mittelalter-Filme wurde!

San Pietro in Valle, Valnerina

Nachdem er seine Kleider abgelegt hatte, um in Armut zu leben, wurde der hl. Franziskus in Gubbio von einer Familie aufgenommen. Dort begegnete er einem großen Wolf, der die Einwohner der Stadt in Angst und Schrecken versetzte. Um ihm das Leben zu retten, sprach er mit ihm und zähmte ihn. Heute erinnert eine große Statue neben der Kirche San Francesco in Gubbio an dieses Ereignis. Die Höhle des Wolfs und seinen Sarkophagdeckel kann man in der kleinen Kirche von San Francesco della Pace in Gubbio besichtigen. sanfrancescodellapace.it

Perugia und Lago Trasimeno

Blick auf San Feliciano

Perugia und Lago Trasimeno

  1.Perugia: Zeitreise unter der Stadt

  2.Atelier-Museum Giuditta Brozzetti: Einblicke in die Tradition des Webens

  3.Perugino: der berühmteste Sohn Perugias

  4.Castello di Monticelli: übernachten auf einer mittelalterlichen Burg

  5.Lago Trasimeno: auf zwei Rädern um den viertgrößten See Italiens

  6.Isola Polvese: dem Alltag entfliehen

  7.Corciano: bewohntes „Freilichtmuseum“ mit viel Charme

1 Perugia

ZEITREISE UNTER DER STADT