Unsere Katze - gesund durch Homöopathie - Hans Günter Wolff - E-Book

Unsere Katze - gesund durch Homöopathie E-Book

Hans Günter Wolff

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Beschreibung

Katzen homöopathisch heilen

Das Verhalten von Katzen ist bekanntlich nicht immer leicht zu verstehen. Geht es der Katze jedoch nicht gut, merkt dies der Besitzer schnell. Klar und eindrücklich beschreibt Tierarzt Dr. H.-G. Wolff in seinem Lebenswerk, wie man am Verhalten der Katze typische Krankheiten erkennen kann. Als erfahrener Homöopath vermittelt er dem engagierten Katzenliebhaber, Tierarzt oder Züchter, der auf sanfte Weise helfen möchte, die gezielte Anwendung der Globuli. Für jede Erkrankung empfiehlt er dabei bewährte homöopathische Mittel und Dosierungen - vorbeugend oder für eine baldige Genesung der Katze.

Der beliebte und in viele Sprachen übersetzte Bestseller, jetzt in der 12. Auflage. 

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Seitenzahl: 197

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Unsere Katze - gesund durch Homöopathie

Heilfibel eines Tierarztes

Herausgegeben von

Hans Günter Wolff

12., unveränderte Auflage, überarbeitet von Barbara Rakow

Lebenslauf Dr. Hans Günter Wolff

Geboren am 18.02.1920 in Niederdorf, Kreis Jarocin, Polen Studium an der Tierärztlichen Hochschule Hannover 1942 Promotion an der Tierärztlichen Hochschule Hannover 1949 Eröffnung einer Praxis für Kleintiere in Stuttgart Ab 1974 Schatzmeister im Landesverband Hessen des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) Ab 1979 als erster Tierarzt Vizepräsident der Liga Medicorum Homeopatica Internationalis (LMHI) Seit 1983 Mitglied des wissenschaftlichen Fachausschusses der Niedersächsischen Akademie für Homöopathie und Naturheilverfahren in Celle Zeit seines Lebens bildete er sich weiter und besuchte zahlreiche Seminare zur Fortbildung, u.a. bei A. Voegeli und M. Dorsci Gestorben am 20.02.1994

Vorwort zur 11. Auflage

Haustiere spielen eine immer größere Rolle, sowohl in Familien als auch bei allein lebenden Menschen. Sie leisten uns Gesellschaft und erfreuen uns durch ihre Anhänglichkeit. Man kann sie umsorgen und ihnen Liebe schenken. Neben dem Hund ist die Katze der beliebteste Hausgenosse. Deshalb ist es besonders schlimm, wenn ein solches Tier womöglich ernsthaft erkrankt und dadurch auf den Besitzer nicht nur teure Tierarztrechnungen zukommen, sondern eventuell auch noch der Tod des geliebten Familienmitglieds droht. Um solche Vorkommnisse möglichst zu verhindern oder hinauszuschieben, hat Dr. Wolff als homöopathischer Tierarzt dieses Buch geschrieben.

Die Homöopathie eignet sich dafür in ganz besonderer Weise, weil sie nicht nur kranke Tiere in oft erstaunlich kurzer Zeit ohne schädliche Nebenwirkungen zu heilen vermag, sondern gleichzeitig durch eine Verbesserung der Grundgesundheit des Tieres neuen Erkrankungen vorbeugt. Voraussetzungen zur Anwendung dieser Heilmethode sind ein langes intensives Studium der homöopathischen Arzneimittellehre und viel praktische Erfahrung. Nun gibt es aber genau definierte Krankheitszustände, bei denen immer wieder dieselben homöopathischen Einzelmittel wirksam sind. In solchen Fällen spricht man von „bewährten Indikationen“. Sie eignen sich in besonderem Maße für die Behandlung auch durch medizinische Laien, wie es die Tierhalter im Allgemeinen sind. Nach Krankheiten geordnet hat der Autor in seiner Heilfibel solche bewährten Indikationen in sehr übersichtlicher Form zusammengestellt, wobei er nicht nur die passenden Heilmittel auflistet, sondern auch die diagnostischen Hinweise für die Mittelwahl exakt darstellt, sodass der Leser schnell zur richtigen Arznei kommen kann. Dabei werden auch die Grenzen dieses Verfahrens gezeigt und ebenso klare Indikationen für einen unerlässlichen Besuch beim Tierarzt. Da in den letzten Jahren auch in der Tiermedizin neue Erkenntnisse, besonders auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten, gewonnen wurden, hat die Tierärztin und praktizierende Homöopathin Frau Dr. Rakow den Text überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Sie hat ihn überdies durch einige weitere wichtige Mittel wie z.B. Apocynum cannabinum, Eichhornia und Laurocerasus bereichert.

Das Buch ist in einer klaren, leicht verständlichen Sprache geschrieben und enthält viele interessante Informationen über das Verhalten von Katzen in kranken und in gesunden Tagen. Der Autor nimmt auch Stellung zu Impfungen und Kastration. Das Werk enthält außerdem Empfehlungen zur Fütterung von Katzen und ein alphabetisches Arzneimittelverzeichnis, in dem die empfohlenen Mittel nochmals kurz charakterisiert sind. Es ist bereits in der 11. Auflage erschienen, was für seine Beliebtheit spricht. Dieser Ratgeber wird auch in der neuen, verbesserten Form zurecht viele Liebhaber finden. Nicht nur Katzenhalter, sondern alle Tierfreude werden ihn mit Gewinn lesen und erfolgreich danach handeln können. Deshalb wünsche ich ihm eine weite Verbreitung.

Karlsruhe, Herbst 2013

Dr. med. Karl-Heinz Gebhardt

Vorwort zur 5. Auflage

Lieber Katzenfreund!

Katzen muss man lieben! Das ist jedenfalls die Meinung aller, die das Glück haben, für eine Katze sorgen zu dürfen. Gerade weil Katzen so selbständige Persönlichkeiten sind, ist es ein beglückendes Erlebnis, auch ihre Zuneigung zu erringen. Auch wenn eine Katze sich bemüht, sich die Liebe zu ihrem Besitzer nicht gar zu deutlich anmerken zu lassen; schließlich darf man sich ja nichts vergeben ...

Eine mittelgroße bis ganz entsetzliche Katastrophe aber bricht über den Haushalt des Katzenfreundes und Katzenhalters herein, wenn sein vierbeiniger schnurrender Hausgefährte krank wird. Wenn Kätzchen nichts frisst, wenn der Kater nur gequält „in seinem Fell hängt“ oder wenn gar noch schlimmere Anzeichen deutlich machen, dass eine Krankheit unseren Katzenschatz befallen hat.

Da unsere Katze zwar vielerlei Laute von sich gibt, aber unmöglich deutlich machen kann, wo es ihr weh tut, was ihr fehlt und wie sie sich fühlt, so sind wir Menschen oft recht hilflos unserer kranken Hausgefährtin gegenüber. Letzten Endes ist der Weg zum Tierarzt der Weisheit einziger Schluss.

Das ist sicher oft auch berechtigt und besser, als dass unsere Katze sich quält oder dass sich ihr Zustand unnötig verschlimmert. Aber es gibt auch allerlei Beschwerden und Wehwehchen, die mit verhältnismäßig einfachen Mitteln behoben werden können und mit denen jeder seine Katze rasch und durchgreifend kurieren kann.

Dezember 1991

Dr. Wolff, Tierarzt

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Lebenslauf Dr. Hans Günter Wolff

Vorwort zur 11. Auflage

Vorwort zur 5. Auflage

Teil I Einleitung

1 Warum Ihrer Katze Homöopathie hilft!

2 Die Heilmittel

3 Die Potenz

4 Dosierung

5 Wie man der Katze die Arznei eingibt

6 Die Aufbewahrung der homöopathischen Heilmittel

7 Normale Körperfunktionen

8 Etwas über Charakter und Verhalten

9 Wann ist eine Katze krank?

Teil II Erkrankungen nach Organsystemen

10 Krankheiten des Kopfes

10.1 Augen

10.1.1 Verletzungen, Nickhaut

10.1.2 Bindehautkatarrh (Konjunktivitis)

10.1.3 Erkrankung des Tränenkanals

10.1.4 Hornhautentzündung (Keratitis)

10.1.5 Glaukom

10.1.6 Star (Katarakt)

10.2 Ohren

10.2.1 Gehörgangsentzündungen

10.2.2 Entzündung des Mittelohres

10.2.3 Das Blutohr

10.2.4 Ohrrandgeschwüre

10.3 Mundhöhle

10.3.1 Zähne

10.3.2 Lockere Zähne

10.3.3 Zahnstein

10.3.4 Zahnfleischtaschen

10.3.5 Zahnfleischgeschwulst (Epulis)

10.3.6 Gaumenspalte

10.3.7 Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

10.3.8 Mundschleimhautentzündung (Stomatitis)

10.3.9 Hartnäckige Entzündungen von Zahnfleisch und Mundschleimhaut

10.3.10 Froschgeschwulst (Ranula)

10.3.11 Lippengeschwür (eosinophiles Granulom)

10.3.12 Fremdkörper

11 Atemwege

11.1 Nase

11.1.1 Schnupfen

11.1.2 Neubildungen

11.1.3 Stirnhöhlenentzündung (Sinusitis)

11.2 Hals

11.2.1 Mandelentzündung (Tonsillitis)

11.2.2 Rachenentzündung (Pharyngitis)

11.2.3 Kehlkopfkatarrh (Laryngitis)

11.2.4 Fremdkörper im Rachen

11.2.5 Neubildungen im Kehlkopf

11.3 Luftwege (Bronchien, Lunge)

11.3.1 Bronchitis (Husten) und Lungenentzündung (Pneumonie)

11.3.2 Brustfellentzündung (Pleuritis)

12 Herz und Kreislauf

12.1 Herzmuskelschwäche

12.2 Herzklappenfehler

12.3 Kreislaufschwäche

12.4 Gefäßverschluss (Thrombose)

13 Verdauungsorgane

13.1 Magen

13.1.1 Haarballen

13.1.2 Mundgeruch

13.1.3 Erbrechen

13.1.4 Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

13.1.5 Krankheiten der Bauchspeicheldrüse (Pankreas-Diabetes)

13.2 Darm

13.2.1 Darmentzündung (Enteritis), Durchfall

13.2.2 Verstopfung (Obstipation)

13.2.3 Fremdkörper

13.2.4 Mastdarmvorfall

13.2.5 Darmparasiten

13.3 Leber

13.3.1 Leberkrankheiten

13.3.2 Gelbsucht

13.4 Abmagerung und Übergewicht

13.5 Fütterung kranker Katzen

14 Bewegungsapparat

14.1 Bänder, Sehnen, Gelenke

14.1.1 Verstauchung (Distorsion)

14.1.2 Verrenkung (Luxation)

14.1.3 Gelenkentzündung (Arthritis)

14.2 Knochen

14.2.1 Knochenbruch (Fraktur)

14.2.2 Störungen im Knochenaufbau (Knochenweiche)

14.2.3 Lähmungen (Paresen)

15 Geschlechtsorgane

15.1 Kastration des Katers und der Kätzin

15.2 Geburtshilfe

15.3 Scheidenentzündung (Vaginitis)

15.4 Gebärmutterentzündung (Metritis)

15.5 Gebärmuttervereiterung (Pyometra)

15.6 Entzündung des Gesäuges (Mastitis)

15.7 Geschwülste (Tumoren)

15.8 Unregelmäßige Hitze (Ranz, Rolligkeit)

16 Harnwege

16.1 Blasenentzündung (Zystitis)

16.2 Harnröhrengrieß (Steinbildung)

16.3 Nierenentzündung (Nephritis)

17 Krankheiten der Haut

17.1 Haarkleid und Haut

17.2 Parasiten

17.2.1 Flöhe

17.2.2 Zecken

17.2.3 Läuse

17.2.4 Herbstgrasmilben

17.3 Räude

17.4 Hautpilzerkrankungen (Dermatomykosen)

17.5 Abszess

17.6 Akne und Eiterpusteln

17.7 Ekzem

17.7.1 Das feuchte Ekzem

17.7.2 Das nässende Ekzem

17.7.3 Das schorfige Ekzem

17.7.4 Das Ekzem mit rissiger, aufgesprungener, verdickter Haut

17.7.5 Das trockene Ekzem

17.7.6 Das trockene Ekzem

17.7.7 Das oft infizierte Ekzem

17.8 Induration der Haut

17.9 Madenbefall

17.10 Haarzotten (Trichombildung)

17.11 Haarausfall

17.12 Haarbruch

17.13 Ausfall der Barthaare

17.14 Schuppen

17.15 Übermäßige Talgsekretion (Seborrhö)

17.16 Impfreaktionen

18 Gefährliche Viren und Bakterien

18.1 Katzenseuche

18.2 Felines Leukämievirus (FeLV)

18.3 Felines Immunschwächevirus (FIV)

18.4 Feline infektiöse Peritonitis (FIP)

18.5 Toxoplasmose

18.6 Tollwut

19 Vergiftungen

20 Stubenreinheit und andere Probleme

20.1 Unsauberkeit und Aggressivität

20.2 Fettsucht

21 Die alte Katze

21.1 Hirnblutung, „Schlaganfall“

21.2 Knochenveränderungen im Alter

22 Erste Hilfe

22.1 Unfall

22.2 Wundversorgung

22.3 Kratz- und Bisswunden

22.4 Verbrennungen

22.5 Gehirnerschütterung

22.6 Operationen

22.7 Insektenstiche

22.8 Hitzschlag

22.9 Blutungen

22.10 Ertrinken

22.11 Elektrischer Schlag

Teil III Anhang

23 Verschiedene Aufsätze und Bemerkungen

23.1 Aus der Humanmedizin

23.1.1 Was ist Homöopathie?

23.1.2 Wann hat homöopathische Behandlung Erfolg?

23.2 Empfehlungen zur Fütterung der Katze

23.2.1 Kaltes oder warmes Futter?

23.2.2 Die richtige Futtermenge

23.2.3 Die Hauptmahlzeit

24 Alphabetisches Mittelverzeichnis

25 Literaturverzeichnis

Anschriften

Sachverzeichnis

Impressum/Access Code

Teil I Einleitung

1 Warum Ihrer Katze Homöopathie hilft!

2 Die Heilmittel

3 Die Potenz

4 Dosierung

5 Wie man der Katze die Arznei eingibt

6 Die Aufbewahrung der homöopathischen Heilmittel

7 Normale Körperfunktionen

8 Etwas über Charakter und Verhalten

9 Wann ist eine Katze krank?

1 Warum Ihrer Katze Homöopathie hilft!

Ursprünglich wurde die Homöopathie von dem Arzt Dr. Samuel HAHNEMANN für den Menschen entwickelt. Dabei ging man nach dem von ihm entdeckten wunderbaren Prinzip aus: „Jede Krankheit wird am sichersten, schnellsten und angenehmsten durch das Arzneimittel – und zwar in kleinen und kleinsten Dosen! – geheilt, das im gesunden Körper in stärkerer Dosis eine Wirkung hervorruft, die der jeweiligen Krankheit am meisten ähnelt.“

Die Erkenntnis HAHNEMANNs lautete:

„Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt!“

Seit HAHNEMANN vor über 180 Jahren diese wahrhaft revolutionäre Entdeckung machte, hat die Homöopathie Millionen Menschen Heilung und Gesundheit gebracht.

Dabei war es notwendig, die Arzneien am gesunden Menschen zu prüfen, um zu wissen, wie sie exakt wirken, um sie danach in ähnlichen Krankheitszuständen anwenden zu können. Nur so war es möglich, diese in homöopathischer Zubereitung dem Kranken dienstbar zu machen.

Außer HAHNEMANN haben seine Mitarbeiter und Nachfolger immer wieder solche gründlichen Prüfungen vorgenommen, von deren Ergebnissen heute Kranke in aller Welt Nutzen haben. Vielleicht hat auch Ihnen schon einmal eine homöopathische Medizin geholfen.

Warum ist aber dann die Anwendung der Homöopathie auch für Tiere möglich?

Der Mensch, als die „Krone der Schöpfung“, zeichnet das Arzneimittelbild bei der Prüfung sehr genau und bringt neben den markanten Leitsymptomen auch manche subjektiven Symptome hervor, die das Tier nicht darstellen kann.

Allein weil hier universale Naturgesetze walten, ist es erklärlich, dass die markanten, objektiven, sichtbaren Symptome des Menschen in gleicher Weise beim Tier auftreten, sodass die menschlichen und tierischen Ausdrucksweisen in der Arzneiprüfung grundsätzlich übereinstimmen. Daher kann man die menschlichen Arzneiprüfungsergebnisse auch auf das Tier übertragen. Man kann mit den von Menschen geprüften Arzneien Tiere heilen – eine für Tierfreunde erfreuliche Tatsache, weil bisher dem Menschen nur konventionelle Arzneimittel der Pharmaindustrie angeboten werden, die an Tausenden von Versuchstieren geprüft worden sind. Die Welt der Tiere erhält in barer Münze etwas zurück, was sie sich mehr als verdient hat.

Geht man nach diesem homöopathischen Prinzip bei der Heilung von Krankheiten vor, dann ist es nur noch erforderlich, die kleinste potenzierte Dosis zu geben, weil diese vollkommen ausreicht, die krankhaften, dem Heilmittel ähnlichen Symptome zu „löschen“, d.h. zu heilen.

Mit anderen Worten: Nebenwirkungen, ein Zuviel der Arznei, eine Vergiftung oder ähnliche Komplikationen sind praktisch undenkbar.

Das Gebiet der homöopathischen Heilkunst ist so umfassend, dass in vorliegendem Büchlein nur das Wichtigste erwähnt werden kann. Es reicht vollkommen aus, das Kätzchen gesund zu erhalten.

Bei Beginn einer Störung sollte es ohne Verzug behandelt werden. Damit wird meist schon das Schlimmste verhütet. Den Tierarzt soll dieser Band nicht ersetzen, aber es ist zu hoffen, dass es manchmal unseren stolzen Hausgenossen erste Hilfe bringt, zu unserem eigenen Wohl, denn ihre Lebensfreude ist ja ein Teil der unsrigen.

Möglicherweise haben Sie auch schon von Neunmalklugen unserer Zeit gehört, die alle Erfolge der Homöopathie, die sich nun mal nicht leugnen lassen, auf Autosuggestion zurückführen.

Der Patient glaube fest, dass ihm die Medizin helfe: Also hilft sie ihm auch.

Aber unser kluger Mitbürger wird rasch in Verwirrung geraten, wenn Sie ihn fragen, wie es sich denn mit den Heilungen von Tieren durch Homöopathie verhalte. Da erhält ein Tier, vielleicht eine Katze, eine Medizin, von der sie nichts weiß, eine Substanz, deren Bedeutung ihr unbekannt ist, in ihrem Essen mit untergemischt und – ihre Krankheit, ihr Leiden wird damit behoben.

Von Suggestion und Autosuggestion kann man da wahrhaftig nicht mehr sprechen. Denn oft ist ja gerade das Hauptproblem der Arznei für ein Tier, dass man sie ihm so beibringen muss, dass es von ihr gar nichts merkt, weil es sie sonst verweigern würde. Tiere werden durch homöopathische Mittel deshalb gesund, weil diese Mittel hilfreich sind. Nicht aber, weil eine von anders Orientierten vermutete Suggestion am Werke wäre.

HAHNEMANN, der Begründer dieser „Medizin der Zukunft“, hat seine Entdeckung vor 180 Jahren gemacht. Auch heute ist sie noch verfrüht. Sie kann in ihrer Auswirkung, die für jeden, der durch sie geheilt wurde, ganz klar und eindeutig ist, „wissenschaftlich“, d.h. mit dem zeitgenössischen geltenden kanonischen Wissen, nicht vereinbart werden. Die Naturwissenschaft vermag die Wirkung der Potenzen noch immer nicht zu erklären. Das hat die mit der Homöopathie Vertrauten bisher nicht weiter tangiert, denn die millionenfachen Heilungen im Laufe der Jahrzehnte, die dankbaren Patienten, die treuen Anhänger, waren Beweis genug.

Das sollten Sie wissen und beherzigen. Ihre Katze wird mit einer homöopathischen Arznei behandelt, die – gezielt eingesetzt – ihr nur nützt und auf keinen Fall schadet.

HAHNEMANN sagt, nur ein unerfahrener Beobachter könnte meinen, dass die Tiere nicht ebenso gut und ebenso gewiss die Symptome ihrer Krankheit anzeigen wie Menschen. Sie haben zwar keine Sprache, aber die Menge der bemerkbaren Veränderungen an ihrem Äußeren, an ihrem Benehmen und der Verrichtung der natürlichen, der tierischen und der Lebensfunktion dient vollkommen statt der Sprache. Da nun das Tier nichts von Verstellung weiß und nicht wie der Mensch weder den Ausdruck des Schmerzes übertreibt noch seine Gefühle verheimlicht oder Beschwerden lügt, welche nicht da sind, wie oft der Mensch, durch Erziehung verdorben, in Sitten verderbt oder von Leidenschaften bald auf diese, bald auf jene Weise abgeändert tut, so fällt deutlich in die Augen, dass das, was das Tier von seiner Krankheit durch Symptome zeigt, wahrer Ausdruck des inneren Zustandes und reines wahres Bild der Krankheit ist.

Zudem stehen die Tiere in unserer Gewalt, sie müssen die Diät bei der Kur beachten, die wir ihnen verschreiben, sie belügen uns nicht, sie täuschen uns nicht wie die Menschen, die heimlich Schädlichkeiten sich erlauben, von denen der Arzt nichts weiß.

Die Tiere sind mit einem Wort durch die homöopathische Heilart wenigstens ebenso sicher und gewiss wie die Menschen zu heilen.“

Nun kommt ein Absatz, der HAHNEMANN jenseits der Homöopathie in die Reihe der ersten Tierschützer stellt, in eine Reihe mit seinem Zeitgenossen GOETHE. Er sagt in einer Epoche, in der jeder im zerstückelten Deutschland und in Europa alles mit den Tieren machen konnte, was er nur wollte, und die Grausamkeiten kein Ende nahmen: ... „denn auch diese armen Tiere, welche ihre Quäler nicht zur Verantwortung ziehen können, verdienen das Mitleid humaner WELTBÜRGER.“

Die ersten Ansätze des Gedankens, Tiere zu schützen, finden wir bei GOETHE:

„Wer Tiere quält, ist unbeseelt, und Gottes guter Geist ihm fehlt. Mag noch so vornehm drein er schauen, man sollte niemals ihm vertrauen.“

Das nur am Rande. Es gilt auch heute noch, obwohl sich glücklicherweise schon viel geändert hat.

2 Die Heilmittel

Die Homöopathie gebraucht verschiedene Ausgangsstoffe.

Diese sind:

Mineralische Substanzen wie Gold, Arsen, Mercurius, Schwefel

Pflanzliche Ausgangsstoffe wie Belladonna, Berberis, Thuja u.a.

Tierische Substanzen wie Apis, die Honigbiene, Schlangengifte wie Lachesis und Crotalus oder Spongia, der Tiefseeschwamm

Diese Substanzen werden nach homöopathischer Verarbeitung – durch Schütteln und Verreiben unter gleichzeitiger Potenzierung und Entmaterialisierung – in einen neutralen Träger gemischt (Wasser, Alkohol, Milchzucker) und verabreicht. Alle Tierarten lieben die Milchzuckerzubereitungen, Tabletten oder Triturationen (Pulver).

Die Materia medica bezeichnet die Gesamtheit der Symptome, die durch die Arzneimittelprüfungen entdeckt und für alle homöopathischen Mittel zusammengestellt worden ist. Sie enthält aber auch Symptome aus Vergiftungsbildern der Toxikologie und Symptome, die sich durch Beobachtung am kranken Menschen immer wieder bestätigt haben. Sie wird laufend erweitert. In der menschlichen Materia medica finden wir

subjektive Symptome: Veränderung in der Psyche, Eindrücke, Gefühle, Schmerzen. Meist sind es Symptome, die kaum oder gar nicht für den Tierarzt zu erfassen sind. Der muss sich verlassen auf die

objektiven Symptome: Durst, Erbrechen, Durchfall, Husten, Haarausfall etc.

Modalitäten Das sind Besserung oder Verschlechterung durch Bewegung, Ruhe, Berührung, durch die Atmosphäre usw. Sie sind wichtig, um zwischen zwei benachbarten Mitteln wählen zu können.

Organspezifische Mittel: Sie entfalten eine spezifische Heilwirkung speziell für ein bestimmtes Organ.

Bestimmung des Heilmittels Um das richtige Heilmittel zu wählen, muss man den Patienten untersuchen und alle Symptome erheben, die er anzeigt. Dann sucht man in der Materia medica das Mittel, das ähnliche Symptome zu erzeugen vermag. Es gibt keine Bindung zwischen Diagnose und Therapie, d.h. zu einem bestimmten Heilmittel. Immer ist das Krankheitsbild, das der Patient – auch das Tier – zeigt, ausschlaggebend für die Wahl der Arznei.

Diese Arbeit ist schwierig und verdrießlich, besonders im Anfang, denn die Homöopathie ist weder leicht noch schnell erlernbar. Der Arzt – ob für den Menschen oder für das Tier – muss sich lange und gründlich mit allen Mitteln vertraut machen, um dadurch letzten Endes rasch herauszufinden, was im jeweiligen Fall passend und damit hilfreich ist.

Sie als Katzenfreund und medizinischer Laie brauchen sich nicht so viel Mühe zu machen.

Es ist der Sinn meines Buches, die Mittel für die jeweilige Unpässlichkeit oder Krankheit zu nennen, die der Wahrscheinlichkeit nach am ehesten wirksam sein werden. Wir Fachleute sprechen von „bewährten Indikationen“, die in der Tat in der überwiegenden Zahl der Fälle zuverlässig helfen. Sie zu kennen oder beim Lesen zu erfahren, wird Ihnen das Arbeiten mit homöopathischen Mitteln leicht machen.

Wenn Sie aber noch mehr über die Homöopathie wissen möchten, dann finden Sie im Literaturverzeichnis genügend Hinweise.

3 Die Potenz

Es gibt verschiedene Potenzen, die aus dem Ausgangsprodukt durch Verreiben oder bei der Urtinktur durch Verschütteln hergestellt werden – bei gleichzeitiger Verdünnung (Entmaterialisierung) erfolgt die zunehmende Kraftentfaltung.

Hinweise zur Potenz

Im Allgemeinen ist die D 6 die Potenz, die für die Behandlung zu Hause infrage kommt (6-mal im angloamerikanischen Sprachraum).

Sollte sich eine andere Potenz in dem einen oder anderen Fall als besonders wirksam herausgestellt haben, wird sie im Weiteren angegeben (z. B. Berberis D 3 oder Baptisia D 3 oder D 30).

Sonst gilt für alle angegebenen homöopathischen Mittel die D 6. Für den tierärztlichen Gebrauch eignet sich auch die C 6 vorzüglich. Für unkomplizierte Krankheitsfälle reicht sie aus.

Bei ernsten Krankheiten und solchen, die lebensgefährlich scheinen, empfehle ich Ihnen dringend, den Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Ist von Hochpotenzen die Rede, so genügt es für Sie zu wissen, dass Sie die D (Dezimal)- wie auch die C (Centesimal)-Potenzen verwenden können, also z.B. D 30 oder C 30, wie Sie sie in der Apotheke erhalten. Die feinen Unterschiede sind nur für den Fachmann wichtig, für die Behandlung der Katze spielen sie keine wesentliche Rolle.

Sie sind noch kein Meister, wenn Sie dieses Büchlein besitzen und danach die Heilmittel aussuchen.

Erst umfangreiche Erfahrung gibt Ihnen die Sicherheit, die auch in kritischen Fällen das Richtige wählen lässt. Es ist am besten, wenn Sie Ihre ersten Versuche mit homöopathischer Katzenbehandlung in ganz einfachen Krankheitsfällen machen können. So merken Sie rasch, wie die Wirkung ist, und gewinnen allmählich Vertrauen sowohl zur Arznei als auch zu Ihrer Fähigkeit, sie anzuwenden.

Es könnte sein, dass Sie nach dem Erleben der günstigen Arzneiwirkung auf Ihre Katze den Schluss ziehen, dass auch für Sie selbst Homöopathie im Fall einer Erkrankung kein Fehler wäre. Vielleicht sehen Sie sich einmal um, ob in Ihrer Umgebung ein geeigneter Arzt dafür zu finden ist.

Möglicherweise verdanken Sie eines Tages Ihre Gesundheit und Ihre Heilung der simplen Tatsache, dass Sie mit diesem Buch darangingen, Ihrer Katze zu helfen.

4 Dosierung

Bei akuter und schnell einsetzender Krankheit zu Beginn alle Stunde 1 Gabe, ungefähr 3- bis 4- oder 5-mal, danach mit einsetzender Besserung Abstände vergrößern, die folgenden Tage 3-mal täglich, wenn nötig.

Merke

1 GABE

das ist 1 Tablette

oder 5 Globuli

oder 5 Tropfen Dilution

oder 1 Messerspitze des Pulvers

je nachdem, wie die Arznei in der Apotheke erhältlich ist.

Die Milchzucker-Grundlage der Tabletten, der Streukügelchen (Globuli, Körnchen) oder der Trituration (Pulver) schmecken der kranken Katze am besten.

Tropfen sollten, da sie Alkohol enthalten, nur in Notfällen und immer mit Wasser verdünnt angewendet werden. Die Gabengröße ist nicht so wichtig.

Hauptsache, dass der Organismus den Heilreiz aufnimmt. Masse und Gewicht spielen nicht die Rolle wie bei den chemischen Präparaten, wo von der Dosierung die Wirkung und auch die Nebenwirkung (Eine angenehme Umschreibung für eine Vergiftung!) abhängt.

So erscheint es zwar verwunderlich, wenn die Dosen für Mensch, Pferd, Hund und Katze sowie Meerschweinchen und Elefant fast die gleichen sind, das wird aber aus homöopathischer Sicht verständlich.

Die einsetzende Besserung ist erkennbar am Allgemeinzustand:

Die Katze fühlt sich wohler, erleichtert. Sie bricht nicht oder hat keinen Durchfall mehr, wenn das das Übel war. Nicht selten macht sie gleich nach Eingabe ein Nickerchen – ein gutes Zeichen für die richtige Wahl des Mittels. Der heilende Schlaf muss aber nicht auftreten.

Wichtig: Bei fortschreitender Besserung ist es nicht nötig, die Dosis zu wiederholen.

Sobald der Normalzustand erreicht ist, aufhören! Nicht „zur Sicherheit“ weitergeben! Die Homöopathie ist eine Regulationstherapie, und was wieder einreguliert ist, läuft ohne Arznei weiter.

Sind die Krankheiten weniger akut, dann reichen 3–2 Gaben für einige Tage, bei chronischen Krankheiten etwas länger. Erfolgt die Behandlung mit Hochpotenzen, reichen meist, wie im Folgenden angegeben, längere Abstände.