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Bereits seit Jahrhunderten sind Anleihen zentraler Baustein im Finanzierungsmix von Unternehmen. Insbesondere Bonds kleiner und mittlerer Unternehmen erfreuten sich in den vergangenen Jahren steigender Beliebtheit. Heute weisen sie vielfältige Merkmale auf, wie variable Verzinsung oder eine Index-Orientierung mit Inflationsschutz. Für Sie als Anleger stellt sich daher schnell die Frage: In Anleihen investieren – aber wie? Peter Hasler beantwortet die wichtigen Fragen des Anlageerfolgs: Wie lesen Sie einen Wertpapierprospekt? Müssen Sie auch bei Anleihen diversifizieren und wenn ja, wie stark? Was müssen Sie tun, wenn sich das Rating einer Anleihe verschlechtert? Und wie schützen Sie sich vor schwarzen Schafen? Wie Sie nicht nur die Grundlagen kennenlernen, sondern Risiken erkennen und sich ein Depot aus hochwertigen Anleihen zusammenstellen, zeigt Ihnen Peter Hasler in diesem Buch.
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Seitenzahl: 298
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Redaktion: Ulrike Kroneck Korrektorat: Desireé Šimeg Umschlaggestaltung: Maria Wittek Satz: Georg Stadler, München Druck: Konrad Triltsch GmbH, Ochsenfurt
Printed in Germany
1. Auflage 2014 © 2014 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH, Nymphenburger Straße 86 D-80636 München Tel.: 089 651285-0 Fax: 089 652096 [email protected]
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ISBN Print 978-3-89879-826-6 ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-484-3 ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-485-0
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Investieren bedeutet Risiken zu übernehmen. Wertpapieranlagen sind mit Verlustrisiken verbunden. Anleihen sind hiervon keine Ausnahme. Der Autor übernimmt keine Haftung für Schäden, die sich aus der Umsetzung der in diesem Buch getroffenen Verhaltensvorschläge ergeben. Keinesfalls ist das Buch als Anlageempfehlung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes zu verstehen. Der Autor steht in keinem Verhältnis zu den im Buch erwähnten Anlageprodukten und zieht keine finanziellen Vorteile aus dem Verkauf dieser Produkte.
Vorab ein Wort des Dankes. Zunächst geht es an all die Wissenschaftler, Vermögensverwalter und Fondsmanager, von deren Forschungen und praktischem Wissen ich profitieren konnte.
Besonders wertvoll waren Kommentare und Vorschläge von Freunden und Kollegen. Ohne sie mit dem Endergebnis konfrontieren zu wollen, danke ich für Fachgespräche, Vorschläge und Hinweise insbesondere Ralf Flierl von der Smart Investor Media GmbH, Ernst G. Wittmann von der Paracelsus GmbH, Martin K. Wilhelm vom IfK Institut für Kapitalmarkt sowie Reinhard Vennekold von der Genius Finanzmanufaktur.
Für die ausgiebige Literaturrecherche und -beschaffung sowie die Pflege der umfangreichen Spreadsheets bin ich insbesondere Lioba Hunziger und Maren Stumm dankbar, für die stetigen Herausforderungen in der Tagesarbeit den Herren Dr. Konrad Bösl, Christoph Karl und Marcus Kreft, alle von der Blättchen & Partner AG.
Hervorheben möchte ich auch die angenehme Zusammenarbeit mit Andreas von Richthofen und Georg Hodolitsch vom FinanzBuch Verlag, deren Akribie und Motivation die Erstellung dieses Buches zu einem kurzweiligen Prozess gemacht haben.
Schließlich möchte ich meine Dankbarkeit gegenüber meiner Frau Susanne für ihr umfangreiches Lektorat, ihren Zuspruch und ihre Unterstützung aussprechen, sowie meinen beiden Buben, die unter meiner schreibenden Beschäftigung am meisten zu leiden hatten.
München, Oktober 2013
Peter Thilo Hasler
»Es gibt tausend Möglichkeiten, sein Geld auszugeben, aber nur zwei, es zu erwerben: Entweder wir arbeiten für Geld – oder das Geld arbeitet für uns.«
Bernard Mannes Baruch (1870–1965), US-amerikanischer Investor und Präsidentenberater
Der typische Deutsche ist ein Sparer. Er legt sein Geld bei Banken (meist in Form niedrigverzinslicher kurzfristiger Einlagen) und bei Versicherern (meist in Form von Kapitallebensversicherungen) an. Sein Anlagestil ist defensiv und mit Aktien konnte er sich nie richtig anfreunden. Eigentlich hat er Angst vor den Unwägbarkeiten der Börse. Gleichzeitig sind seine Kenntnisse über die Möglichkeiten der Kapitalanlage begrenzt – und zwar unabhängig von seinem Ausbildungsstand: Der ominöse Zahnarzt, der sein Vermögen in geschlossenen Schiffsfonds oder windigen Ostimmobilien verzockt – es gibt ihn wirklich! Nicht nur für ihn hat Geldanlage häufig mehr mit Spekulation zu tun als mit einer seriösen, langfristigen Spar- und Anlagestrategie.
Unterstützt wird diese Einstellung von einer Finanzindustrie, der es immer noch nicht gelungen ist, ein stimmiges Konzept für Privatanleger zu entwickeln, für den Aufbau und Erhalt ihres Vermögens. Die Bedürfnisse von Millionen von Menschen, die sich im Rahmen ihrer Existenz- und Alterssicherung mit ihrer Zukunft befassen wollen, werden kurzerhand ignoriert. Kein Wunder, dass die meisten Kundenbetreuer schon mit der Auswahl des Finanzprodukts überfordert sind. Noch nicht einmal die grundlegende Entscheidung, ob eine Aktie oder eine Anleihe die sinnvollere Geldanlage wäre, kann von den Bankexperten eindeutig beantwortet werden: Vermögensberater verkürzen die notwendige Diskussion an dieser Stelle gerne mit einem Zitat von André Kostolany, dem ungarischen Börsen- und Finanzexperten, der diesbezüglich meinte: »Wer gut schlafen will, kauft Anleihen, wer gut essen will, bevorzugt Aktien.«2
Dabei unterlag Kostolany zwei veritablen Fehlinterpretationen: Zum einen interpretierte er Anleihen im Gegensatz zu Aktien als »sicher«, zum anderen als langweilig. Zu Unrecht: Denn Anleihen sind zunächst alles andere als sicher. Die an den Kapitalmärkten geltende Grundregel, dass höhere Renditen im Nachhinein betrachtet nur durch Inkaufnahme höherer Risiken erzielt werden können, gilt grundsätzlich auch für Anleihen. Auch von Langeweile kann bei Anleihen keine Rede sein. Waren sie vielleicht vor Jahrzehnten noch einfach strukturierte Instrumente der Verschuldung, weisen sie heute zahllose Merkmale auf, die von ewigen Anleihen mit eigenkapitalähnlichen Eigenschaften ohne Rückzahlungsanspruch über variabel verzinste Anleihen mit Stufenzinselementen bis hin zu komplexen indexorientierten Produkten mit Inflationsschutz reichen.
Auch was die Rendite anbelangt, hat sich viel getan. Unterdessen notieren an den Kapitalmärkten zahlreiche Unternehmensanleihen mit einer Nominalverzinsung im mittleren einstelligen Prozentbereich. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von fünf Jahren erzielt der Anleger mit einem 7-Prozenter unter Berücksichtigung von Zinseszinseffekten auf sein eingesetztes Kapital eine Gesamtrendite von gut 40 Prozent. Lässt man die Schwankungsbreite der beiden Wertpapiere unberücksichtigt, aus der sich für die Aktie naturgemäß ein höheres Risiko ableiten lässt als für die Anleihe, müsste sich auch die Aktie des Unternehmens um mindestens diesen Betrag erhöhen, um eine vergleichbare Performance zu erzielen. Betrachtet man jedoch die jahresdurchschnittlichen Kurse des Leitindex DAX, dann ist ein solcher Anstieg während der vergangenen 50 Jahre nur 17-mal gelungen; 33-mal hätte der Investor im Fünfjahreszeitraum mit einem solchen High-Yield-Bond besser gelegen. So gesehen sollte es auch mit dem Erwerb von Anleihen gelingen, sich ab und zu ein gutes Essen zu gönnen.
Häufig unterschlagen wird überdies, dass Fremdkapitalgeber auch im Insolvenzfall besser dran sind als Eigenkapitalgeber: So desaströs dieser Zustand für die Performance auch sein mag, der Aktieninvestor verliert als Eigenkapitalgeber durch seine unbedingte Nachrangigkeit bei der Zahlungsunfähigkeit eines Emittenten regelmäßig seinen gesamten Kapitaleinsatz. Anleiheinvestoren könnten demgegenüber vorrangige Ansprüche auf die Vermögenswerte geltend machen. Diese Konkursausfallquote (die sogenannte Recovery Rate) kann – in Abhängigkeit von der Werthaltigkeit der Assets – in Einzelfällen bis zu 40 Prozent des Nominalwertes ausmachen.
Trotz dieser Vorteile sind in den letzten Jahrzehnten vor dem Hintergrund vermeintlich langweiliger Anleihen und spannender Aktien Dutzende von Aktien-Ratgebern geschrieben worden. Anlage-Ratgeber zu Unternehmensanleihen gibt es bislang nur wenige. Und das, obwohl zweifelsohne Beratungsbedarf en masse da ist: Als Anleger interessieren Sie sich vielleicht für die Thematik und kennen das Vokabular der Finanzmedien. Sie haben sich womöglich realistische Erwartungen gesteckt und fragen sich, in welche Wertpapiere Sie investieren sollen. Sie sind auch bereit, sich mit der Asset-Klasse Anleihe zu beschäftigen, um die mit der intelligenten Auswahl von Anleihen verbundenen Renditechancen zu nutzen. Doch es fehlt Ihnen schlichtweg die Zeit, sich stunden- oder tagelang mit einem einzigen Papier zu beschäftigen, nur um herauszufinden, ob es sich auch tatsächlich um ein Wert-Papier handelt.
Auf der anderen Seite haben Sie sicher schon von Mittelstandsanleihen gehört, die in einem Marktumfeld, das von historisch niedrigen Zinsen geprägt ist, optisch attraktive Konditionen anbieten, allerdings von Unternehmen begeben werden, die bislang nicht auf den Kapitalmärkten in Erscheinung getreten sind. Wenn sich ein Unternehmen zum ersten Mal dem Kapitalmarkt zuwendet, muss es, um einen Anleger zu einer Zeichnung zu animieren, im Unterschied zu den großen Frequent Issuers deutlich höhere Zinsen anbieten. Bei einer Bonität von BBB bis B- liegen die Zinsaufschläge gegenüber Bundesanleihen, Festzinssparen, Tagesgeld und hochwertigen Unternehmensanleihen global tätiger Großkonzerne bei bis zu 8 Prozentpunkten. Nicht wenige der Emittenten sind etablierte, wenngleich gemeinhin unbekannte Familienunternehmen mit einer sich über mehrere Generationen erstreckenden Familientradition, die jahrzehntelang mehr oder weniger im Verborgenen tätig waren. Andere sind Unternehmen mit Markennamen und hohem Wiedererkennungswert, wieder andere sind junge Unternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen in Nischenmärkten. Da die angebotenen Zinsen deutlich über das Niveau etablierter Benchmark-Anleihen und vermeintlich risikoloser Staatsanleihen hinausgehen, können sie für den Anleger eine interessante Alternative sein. Doch ersprießliche Renditen gibt es nicht ohne ein höheres Risiko. Wer meint, wahllos zugreifen zu können, begibt sich auf dünnes Eis. Trotz der kurzen Zeitspanne ihres Bestehens kam es bereits zu ersten Zahlungsausfällen an den Mittelstandsbörsen – mit starken Kurseinbrüchen bei den Anleihekursen. Dies macht deutlich, dass weniger eine breite Streuung als vielmehr die richtige Auswahl der Anleihen der Schlüssel zum Anlageerfolg ist.
In diesem Buch werden Ihnen nicht nur die Grundlagen vermittelt, Risiken zu erkennen, sie einzuschätzen und sich ein Portefeuille aus hochwertigen Schuldverschreibungen zusammenzustellen, Sie erhalten auch einige grundlegende Einsichten in die Geldanlage. Auf komplizierte Bewertungsverfahren, komplexe mathematische Formeln und Trading-Modelle wird bewusst verzichtet, ebenso wie auf das Management von Handelsrisiken und die damit verbundenen Sensitivitätskennzahlen wie Delta, Rho, Vega oder Theta. Auch die technische Analyse von Kurscharts soll hier nicht interessieren. Wohl aber Methoden, die es einem interessierten Leser ermöglichen, mithilfe einer einfachen, nachvollziehbaren Anlagephilosophie eine angemessene Rendite zu erzielen. Bewusst wird nicht die höchste Rendite aller Zeiten versprochen, das überlassen wir gerne anderen. Angeboten wird vielmehr eine Methode, die mit überschaubarem Mitteleinsatz höhere Renditen als Sparbücher, Festgelder, Bundesanleihen und fraglos auch die meisten geschlossenen Fondskonzepte bietet.
»Es ist gewinnbringender, einen Tag im Monat über Geld nachzudenken, als 30 Tage hart dafür zu arbeiten.«
John Davison Rockefeller (1839–1937), US-amerikanischer Unternehmer und Philanthrop
Anleihen– im Deutschen auch unter ihren Synonymen Renten(papiere) und Schuldverschreibungen bekannt, in der Schweiz unter Obligationen, im angelsächsischen Sprachraum unter (Corporate) Bonds– sind als Wertpapiere verbriefte Forderungsrechte, die am Kapitalmarkt platziert und gehandelt werden. Der Käufer, Anleger oder Investor eines Bonds (englisch für binden, festigen) wird zum Gläubiger, der Verkäufer oder Emittent zum Schuldner. In dieser Gläubiger-Schuldner-Beziehung verspricht der Emittent für die Kapitalüberlassung den Gläubigern die Zahlung eines zeitabhängigen Entgelts– des Kupons– sowie die Rückzahlung des ihm überlassenen Nominalbetrags zu Bedingungen, die im Voraus festgelegt werden.
Gläubiger-Schuldner-Beziehungen gibt es auch bei Darlehen oder Bankkrediten. Dass die Kreditbeziehung als Wertpapier verbrieft wird, hat aber einen entscheidenden Vorteil: Der Gläubiger kann seine Forderung einem Dritten verkaufen oder abtreten, ohne dass hierfür die Zustimmung des Schuldners erforderlich ist. Für diesen Vorgang wurden Handelsorganisationen oder Börsen eingerichtet, Marktplätze, auf denen sich alle an einem Kauf oder Verkauf interessierten Parteien versammeln.
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