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Diese Ausgabe beinhaltet die Texte "Unvergesslich" und "Lauras Traum", bei erschienen 2015 im Buch "Statt Blumen". Unvergesslich: Marie und Noah haben Hochzeitstag, doch während sich Marie seit Tagen Mühe gibt und alles für ein romantisches Fest vorbereitet hat, scheint Noah den großen Tag komplett vergessen zu haben - oder plant er etwas ... intimeres? Lauras Traum: Mehr als einmal hatte Laura sich im Büro einem Tagtraum hingegeben, hatte sich vorgestellt, wie ihr Chef sie in sein Büro rief, ihr befahl, die Tür hinter sich zu schließen, um ihre Beziehung auf eine gänzlich neue Ebene zu heben. Und dann steht sie im plötzlich gegenüber - in ihrem SM-Club und mit Perücke getarnt.
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Seitenzahl: 33
Unvergesslich & Lauras Traum
Zwei Kurzgeschichten aus dem Buch "Statt Blumen"
Unvergesslich & Lauras Traum
www.Elysion-Books.com
ELYSION-BOOKS
Sophia Rudolph: "Unvergesslich" und "Lauras Traum"Print; 1. Auflage: Januar 2014 eBook; 1. Auflage: Juli 2015
VOLLSTÄNDIGE AUSGABE
ORIGINALAUSGABE© 2014 BY ELYSION BOOKS GMBH, LEIPZIGALL RIGHTS RESERVED
UMSCHLAGGESTALTUNG: © Ulrike Kleinertwww.dreamaddiction.deFOTO: © Fotolia/konradbakLAYOUT & WERKSATZ: Hanspeter Ludwigwww.imaginary-world.de
ISBN (vollständiges Ebook): 978-3-96000-018-1 ISBN (gedrucktes Buch): 978-3-945163-20-7
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Sophia Rudolph
Eine Stunde hatte sie im Bad verbracht, um sich für diesen Abend fertig zu machen. Das war vor über zwei Stunden gewesen. Seither saß Marie in der Küche am Esstisch und wartete darauf, dass Noah von der Arbeit nach Hause kam und sie ihr seit Monaten geplantes Date wahrnehmen konnten. Das teuerste Restaurant der Stadt, der Tisch seit einem halben Jahr gebucht. Er hatte es nicht vergessen. Er würde es nicht wagen, den heutigen Tag zu vergessen! Es war immerhin Valentinstag und noch dazu ihr fünfter Jahrestag. Noah würde diesen Tag nicht vergessen. Nicht, nachdem sie ihn so lange geplant hatten, nachdem Marie sich extra den Nachmittag freigenommen hatte, um ganz sicher zu sein, dass nichts, absolut gar nichts an diesem Tag schief gehen konnte.
»Wo bleibst du, Noah?«, fragte sie in die Stille ihrer Wohnung. In einer Viertelstunde sollten sie im Restaurant sein. Marie kannte Noah zu gut, um nicht einen gewissen Zeitpuffer für ihn eingeplant zu haben, aber zwei Stunden reizten diesen gerade über die Maßen aus. Um genau zu sein, er existierte nicht mehr.
Sie griff nach ihrem Handy. Nichts. Kein verpasster Anruf, keine SMS, keine Lebenszeichen von ihm. Wie vor zehn Sekunden, als sie das letzte Mal auf das Display geschaut hatte. Oder zehn Sekunden davor.
An der Wohnungstür wurde ein Schlüssel umgedreht.
»Endlich!« Marie sprang auf, schnappte sich ihre Jacke und ihre Handtasche und kam Noah im Flur entgegen. Als sie ihn in Jeans und T-Shirt sah, blieb sie wie vom Donner gerührt stehen.
»Wie siehst du denn aus?«
»Ich komme direkt von der Arbeit und wir müssen noch einmal kurz einen Zwischenstopp einlegen …«
Marie blendete ihn aus, als er sich vorbeugte und ihr einen Kuss auf die Wange hauchte. Das war irgendein fieser Albtraum, aus dem sie schweißgebadet erwachen würde. Das Radio würde irgendeinen schrecklichen Song aus den achtzigern spielen und der Moderator würde seinen Zuhörern einen wunderschönen Freitagmorgen und allen Verliebten einen tollen Valentinstag wünschen. Dieser ganze Tag würde noch einmal von vorn beginnen – aber dieses Mal würde Noah pünktlich sein, Anzug und Krawatte tragen und sie würden einen unvergesslich romantischen Abend verbringen. Sie musste nur die Augen schließen und ganz fest daran glauben. Vielleicht würden dann auch die Kopfschmerzen verschwinden, die sich gerade auf ihrer Stirn ausbreiteten.
»Kommst du?«
Marie öffnete die Augen und sah Noah in der Tür stehen. Noch immer in Jeans und T-Shirt, die Wagenschlüssel in der Hand. Er wollte tatsächlich so mit ihr ausgehen?
»Willst du dich nicht umziehen? So kommst du nie ins Chez Vincente.«
»Keine Zeit und … was das Restaurant angeht …«
Marie hob die Hand, um ihn davon abzuhalten, weiterzusprechen. Er sagte ihr jetzt besser nicht, dass er ihre Reservierung storniert hatte. Nicht, wenn er wusste, was gut für ihn war. Sie würde ihm noch eine Chance geben, diesen Abend nicht gänzlich zu ruinieren. Noah würde sie besser nutzen. Schweigend ging sie an ihm vorbei aus der Wohnung, die Treppe hinunter und aus der Haustür. Sie hörte, wie Noah zu ihr aufschloss, einen Arm um sie legte und sie an sich zog, ehe er den Wagen aufschloss.
»Hey, ist alles in Ordnung? Stimmt etwas nicht?«
Er hatte es nicht vergessen, sagte Marie sich und spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildete. Sie würde nicht weinen. Es war dämlich zu weinen, weil ihr Freund ihren Jahrestag vergessen hatte.
»Marie?«