Valdarno, Casentino, Florenz Reiseführer Michael Müller Verlag - Barbara de Mars - E-Book

Valdarno, Casentino, Florenz Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Barbara de Mars

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Natur- und Kulturgenuss in der Toskana Im "Goldenen Dreieck" der Toskana, zwischen Florenz, Arezzo und Siena, bezaubert das Valdarno mit hübschen Dörfern und Städtchen, vor allem aber mit ganz viel Natur. Dort kann man hervorragend wandern, zum Beispiel zu den bizarr geformten Felsen namens Balze oder auf der Weinstraße Setteponti. Auch das Casentino auf der anderen Seite des Pratomagno-Gebirges ist ein herrliches Wandergebiet mit ausgedehnten Wäldern und mittelalterlichen Burgen. Die Autorin hat nicht nur mehrere Wanderungen durch diese vielseitige Gegend zusammengestellt, sondern führt auch kenntnisreich durchs nahe Florenz. Wenn Sie Fragen zu Unterkünften haben, können Sie sich an die Autorin direkt wenden.

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Seitenzahl: 267

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Barbara de MarsOrientiert im Valdarno, im Casentino und in FlorenzDie oberen Arno-Täler im ProfilValdarno und Casentino mit KindernValdarnoEin Tag auf der Wein- und Panoramastraße SettepontiReggelloPieve di CasciaMuseum Masaccio d’Arte SacraBesucherzentrum/WandernRadfahrenRallye von ReggelloOlivenölfestThe Mall in LeccioSaltinoVallombrosaIm und am KlosterArboretum SperimentaleMuseo d’Arte SacraSecchietaPian di Scò (auch Piandiscò)Pieve Santa Maria a ScòÖlmühle Frantoio Fratelli Sordi & FigliRock-Metzgerei Maccelleria BucciantiKrippenspiel Presepe ViventePferderennen von FaellaCastelfrancoBizarr und bildschön – die BalzeAbtei San Salvatore a SoffenaKirche San Filippo NeriPalazzo PodestàAtelier Casa Museo Lorenzo BonechiKochkurs bei L’Officina degli AromiBlüten an Corpus DominiSchweiß beim Gioco dell’AnelloLoro CiuffennaPieve di GropinaBergdörferFerragamo-Weingut Il BorroMuseum Venturino VenturiKochkurs und Dinieren im Podere BellavistaFest der 100 brennenden BaumstämmeTerranuova BraccioliniTrüffeljagd TartufitalyKochkurs Canto del MaggioMaßschuhe von PalaiaAusritt ins „Land der ewigen Jugend“Musik an schönen Orten – „Palazzi ... Ville ... Giardini“Riesig – Markt und Volksfest Fiera di TerranuovaCastiglion FibocchiGello Biscardo, das Dorf der VerrücktenMona-Lisa-Selfie auf der Brücke in Ponte a BurianoFriedensort Rondine – Cittadella della PaceKarnevalLaterinaNaturschutzgebiet Oasi di Bandella e Valle dell’InfernoMittelalterfest Festa Medievale La RoccaPergineWeingut Castello di MontozziOpen-Air-Kinoromantik in PergineOlivenölfest Festa dell’OlioBucine und das Val d’AmbraZauberhafte Reste des Castello di CenninaSpektakuläre Aussicht vom Torre di GalatronaTerrakotta in der Pieve di PetroloFroschfest Sagra della Rana in PietravivaMontevarchiElefanten-Methusalem im Museo PaleontologicoHut-Villa MasiniPlastik im Cassero per la SculturaCasa Benedetto VarchiCollegiata und Museum San LorenzoMoncioni und Villa Gaeta PinetumBrunnenspiel Gioco del PozzoDer DonnerstagAusritte mit Rendola RidingSan Giovanni ValdarnoAltstadt und Museum der TerrenuoveMuseo della BasilicaWunder und AnekdotenKarneval mit Stufato-WettbewerbKulinarisches Radrennen MarzocchinaCavrigliaLost place: „Mine“ in Castelnuovo dei SabbioniRosengarten Roseto FineschiMusikfestival Dolce e chiara è la notteFiglineBauernmuseum und Pieve in GavilleEhemaliges Rathaus Palazzo PretorioApotheke Antica Spezieria SerristoriKeramikkurse in La CasinaPizzabacken in der Villa CasagrandeLo scoppio del carro – die Explosion des WagensHerbstschlemmerei AutumniaRitterspiele Palio di San RoccoIncisaPetrarca-WegChiesa dei Santi Cosma e DamianoFokolarbewegung in LoppianoWeidenkörbe und Iriscremes im Poggio PratelliRignanoCasentinoConsumaStiaLoden-History im Museo dell' Arte della LanaCastello di Porciano, das Dante-ExilSpiel und Spaß am ArnoMuseo dello Ski e della MontagnaLauter Esel: Gli Amici dell’AsinoBiennale der SchmiedekunstPratovecchioWander-Info im Centro Visite Foreste CasentinesiPieve di RomenaCastello di Romena mit der HöllentreppeKlavierfestival Naturalmente PianoforteMontemignaioCastel San NiccolòItaliens frischestes Thermalbad Bagni di CeticaMühle GrifoniPoppiBücher-Burg Castello di PoppiKloster und Einsiedelei CamaldoliEuropas Tiere im Parco Zoo di PoppiWolfsdorf MoggionaAktiv mit Golfschläger oder E-BikeWeinfest Gusto dei GuidiFesta del Fungo PorcinoBibbienaEtrusker im Museo Archeologico del CasentinoFranziskus-Kloster La VernaCentro Italiano della Fotografia d’AutoreDominikanerkloster Santa Maria del SassoSagra delle Sagre – Fest der FesteCastel FocognanoGeschichtsträchtige Pieve a SòcanaTallaMusikgeschichte in CastellacciaFreibad in TallaKastanienfestNeue Wege durch FlorenzWeg I: Schöner Schein und echter KernPonte Vecchio bis Villa BardiniIn San NiccolòDer Aufstieg zum Piazzale MichelangeloWeg I im DetailAdressenWeg II: Die Medici und ihre OrteBankenviertel und politisches ZentrumDie private Welt der MediciBlütezeit und Vertreibung der MediciRückkehr der MediciGroßherzogtum ToskanaWeg II im DetailAdressenWeg III: Filippo Brunelleschi, der Kopf der RenaissanceWettbewerb um das Bronzetor der TaufkircheBrunelleschi und Donatello in Santa Croce und Santa Maria NovellaBrunelleschi, Masaccio und die ZentralperspektiveDer erste Renaissancebau Spedale degli InnocentiDie Kuppel des DomsArchitektonische Visionen in Santo Spirito und Santa Maria degli AngeliWeg III im DetailAdressenNachlesen & NachschlagenAnreise und Verkehrsmittel vor OrtÄrzte und KrankenhäuserBaden und SchwimmenEinkaufen und ShoppenFestivals und VeranstaltungenGärten und NaturparksKochen und WerkelnLesen und SchmökernMärkteWandern und ReitenWeine und WeingüterWandern im Valdarno und CasentinoEtwas ItalienischÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Castello di Sammezzano oder ein Juwel verfälltIrisblumenWer die Liebe der Deutschen zur Toskana entfachteDas Massaker vom Sommer 1944Brunelleschis Wille – eine weniger nette GeschichteDie „deutsche Abtei“ Santa Trinita in Alpe
Kartenverzeichnis
ValdarnoCasentinoÜbersicht der WanderungenTour 1: Vom Kloster Vallombrosa auf den Rücken des PratomagnoTour 2: Rundwanderung auf dem Pratomagno zum Croce al CardetoTour 3: Leichte Panoramatour zu den Resten der Burg Poggio alla ReginaTour 4: Da-Vinci-Tour durch die BalzeTour 5: Leichte Panoramarunde nach Rocca RicciardaTour 6: Spaziergang oder Wanderung ab dem Bergdorf La TrappolaTour 7: Zum Gipfel des PratomagnoTour 8: Stippvisite am Aussichtsturm von GalatronaTour 9: Burg-und-Plansch-Ausflug zum Castello di PorcianoTour 10: Zu der Quelle des Arno und dem See der IdoleTour 11: Spaziergang vom Kloster Camaldoli zur EinsiedeleiTour 12: Zu den Resten der Abtei Badia Santa TrinitaZeichenerklärungÜbersicht Valdarno, Casentino und FlorenzStadtplan Florenz
Tourenverzeichnis
Tour 1: Vom Kloster Vallombrosa auf den Rücken des PratomagnoKurzbeschreibung: Hinweg sehr einfach und schattig, immer geradeaus mit mäßigen Steigungen zur Panoramastraße auf dem Kamm des Pratomagno (1449 m).Tour 2: Rundwanderung auf dem Pratomagno zum Croce al CardetoKurzbeschreibung: einfache, zur Hälfte schattige Runde durch Buchenwald und teilweise auf der breiten Kammstraße „Strada Panoramica“.Tour 3: Leichte Panoramatour zu den Resten der Burg Poggio alla ReginaKurzbeschreibung: Die Tour beginnt im Weiler Casabiondo, ca. 2 km von Pian di Scò entfernt auf 425 m.Tour 4: Da-Vinci-Tour durch die BalzeKurzbeschreibung: kurzweilige Wanderung voller landschaftlicher und kultureller Reize.Tour 5: Leichte Panoramarunde nach Rocca RicciardaKurzbeschreibung: einfache, kurze Rundwanderung mit mäßigen Steigungen zu einem mittelalterlichen Dorf auf dem Pratomagno.Tour 6: Spaziergang oder Wanderung ab dem Bergdorf La TrappolaKurzbeschreibung: Kann bis zu den Tre Fonti als leichter, schattiger Spaziergang gemacht werden (3,2 km hin/zurück).Tour 7: Zum Gipfel des PratomagnoKurzbeschreibung: abwechslungs- und panoramareiche Wanderung zum Gipfelkreuz des Pratomagno-Berges auf 1591 m.Tour 8: Stippvisite am Aussichtsturm von GalatronaKurzbeschreibung: einfache, kurze „Lassowanderung“ zwischen Weinbergen und Waldstücken, hälftig im Schatten.Tour 9: Burg-und-Plansch-Ausflug zum Castello di PorcianoKurzbeschreibung: einfache und sehr kurze Runde mit zwei Varianten: entweder legt man alles auf asphaltierten Straßen zurück oder man beschreibt eine Schlaufe um die Burg durch Wald und Macchia (30 Min. länger).Tour 10: Zu der Quelle des Arno und dem See der IdoleKurzbeschreibung: eine „Lassowanderung“ für geübte bzw. ausdauernde Wanderer bis zur Quelle am Falterona-Berg und zum See, in dem 700 etruskische Votivstatuen gefunden wurden.Tour 11: Spaziergang vom Kloster Camaldoli zur EinsiedeleiKurzbeschreibung: einfacher, meditativer Spaziergang durch den Wald vom Kloster zur Eremita. Allerdings ist die steile Straße auch bei Mountainbikern beliebt.Tour 12: Zu den Resten der Abtei Badia Santa TrinitaKurzbeschreibung: leichte Tour auf meist breiten, fast immer flachen Waldwegen zu den Resten einer geheimnisvollen „deutschen“ Abtei aus dem 10. Jh.
Unterwegs mit
Barbara de Mars
In Erlangen geboren, in Franken und am Bodensee aufgewachsen, zog es sie schon früh zum baulichen Vorbild des Fürther Rathauses, dem Palazzo Vecchio in Florenz. Seit Ende der 90er-Jahre lebt sie in einem touristisch völlig unbekannten Teil der Toskana. Das soll sich mit diesem Buch nun ändern.
Schon immer war ich neugierig auf Unbekanntes, wollte es kennenlernen und darin eintauchen. Italien faszinierte mich dabei besonders - wegen seiner Harmonie und Schönheit, die sich nicht nur architektonisch und in der bildenden Kunst zeigt, sondern in allen Bereichen des Lebens, angefangen bei der Mode bis hinein in die Küche. Einfach guter Geschmack.
Nach Stationen in Perugia, Rom und Norditalien verschlug es mich in eine Gegend, die das „goldene Dreieck der Toskana“ genannt wird - das Valdarno Superiore. Die großen Kunststädte der Toskana, Florenz, Arezzo und Siena, sind in weniger als einer Stunde erreichbar. Eine strategisch günstige Gegend, nicht nur für Touristen. Die Renaissance-Stadt Florenz hat ihrem Hinterland viel zu verdanken. Vom Valdarno gingen neue Impulse aus - wie der Humanismus oder die Zentralperspektive in der Malerei -, welche im 14./15. Jh. die Neuzeit einläuteten.
Zwischen Valdarno und Casentino, den beiden Täler, durch die sich der Arno an seinem Oberlauf schlängelt, liegt der Pratomagno-Berg. Was historisch vorher war - Mittelalter, Feudalsystem und Spiritualität - findet man östlich davon im Casentino-Tal. Unbekannte Toskana im Doppelpack.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Geschäft entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Barbara de Mars, Stichwort „Valdarno“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected].
Orientiert im Valdarno, im Casentino und in Florenz
Die oberen Arno-Täler im Profil
Valdarno und Casentino sind ...
Die Täler entlang des Flusses Arno südöstlich von Florenz sind touristisch unbeschriebene Blätter. Die Chance für Sie, eine ganz authentische Toskana zu entdecken - genau wie schon Sting und Robert Gernhardt, der Schöpfer der „Toscana-Therapie“.
Während das Casentino am Ursprung des Arno sich seinen mittelalterlichen Charme und viele der einst 60 Burgen bewahrt hat, zählt das zentral zwischen Florenz und Arezzo gelegene Valdarno zu einer der umtriebigsten Regionen Italiens mit viel Weinbau und einem großen Herz für die Mode.
... kulturelle Keimzellen
Die Etrusker hinterließen ihre Spuren im Casentino wie am See der Idole. Funde aus dieser Epoche sind im Archäologischen Museum in Bibbiena zu sehen, manifestieren sich aber auch in Ortsnamen wie Sócana. Dann kamen die Römer, und im Mittelalter wurde in den Tälern der Konflikt zwischen kaisertreuen Ghibellinen und der aufstrebenden Kommune Florenz ausgetragen. Schließlich siegten die papsttreuen Florentiner, machten aus dem gewonnenen Terrain des Valdarno ihre Kornkammer und errichteten dort als Bollwerk gegen Feinde neue Städte. Das Valdarno mit dem nahen Florenz war idealer Nährboden für innovative Ideen. Petrarca verbrachte seine ersten, prägenden Lebensjahre in Incisa, bevor er nach Avignon weiterzog. Der spätere Maler und erste Anwender der Florentiner Zentralperspektive Masaccio stammte aus San Giovanni Valdarno. Sein allererstes Bild in dieser modernen Technik sehen Sie im Museum von Cascia bei Reggello.
... vielseitig
Sie lieben die Natur? Ausgedehnte Wälder und grüne Oasen erwarten Sie sowohl im Valdarno als auch im Casentino und bieten sich an für Wander- und Radtouren. Oder sind Sie auf der Suche nach modischen Schnäppchen? Im Valdarno liegt mit The Malleines der größten und bestsortierten Outlets Italiens. Im Casentino dagegen setzt man in Stia auf traditionellen Casentiner Loden. Überhaupt wird das Handwerk großgeschrieben, das belegen Schuhmacher und Lederwerkstätten sowiedie Biennale der Schmiede.
Und schließlich ist da noch Florenz, ideal für einen Tagesausflug und sowohl in Sachen Kultur als auch fürs Shopping eine der besten Städte der Welt.
... kostengünstig
Die bisher noch wenig bekannten Regionen bieten wunderschöne und komfortable Unterkünfte, z. B. in Agriturismi auf dem Land und in Ferienwohnungen, und das noch zu relativ günstigen Konditionen. Gerne unterstützt Sie unsere Autorin bei der Suche (mailen Sie an [email protected]).
Auch gibt es hervorragend ausgestattete Campingplätze wie zum Beispiel Hu - Norcenni Girasole bei Figline und sogenannte Alberghi Diffusi, also Hotels, die sich über ein ganzes Dorf verteilen, wie Il Canto del Maggio und Borgo Mocale.
Wer preisgünstig etwas Warmes essen möchte, sollte nach dem Schild „Rosticceria“ Ausschau halten. Außerdem gibt es in den Supermärkten COOP eine Theke mit Gerichten zum Mitnehmen.
... Wein- und Schlemmerland
Im Valdarno wird schon seit drei Jahrhunderten der auf Sangiovese-Trauben basierende Chianti-Wein hergestellt. Da es aber außerhalb der Chianti-Classico-Region liegt, tragen die Weine nicht das Label Gallo nero („Schwarzer Hahn“). Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer Gewächse aus vorbildlichen Weingütern. Namen wie Il Borro, Petrolooder das von der deutschen Familie Rogosky geführte Weingut Il Carnasciale sind international bekannt.
Als deftige Grundlage empfiehlt sich in San Giovanni Valdarno Stufato alla Sangiovannese, ein mindestens acht Stunden lang gekochtes, würziges Gulasch. Wenn Sie nicht zum Karneval vor Ort sind, probieren Sie es doch mal in der Osteria dell’Angelo.
Im Casentino gilt Tortello sulla lastra, eine Riesenteigtasche, die mit Kartoffeln oder Gemüse gefüllt und auf einer heißen Platte zubereitet wird, als Spezialität.
... nachhaltig
Hier eine Auswahl unserer liebsten Bio-Adressen:
Canto del Maggio in Penna Alta bei Terranuova: Restaurant und Kochschule in einem mit „Null-Km“-Produkten aus dem eigenen Garten.
Weingut Paterna an der Setteponti-Panoramastraße: Bio-Pionier, 15 ha Weinberge, Olivenhaine und Felder. Degustation nach Anmeldung.
Farm Shop und Pizzeria von Sting und Trudie Styler und Pizzeria bei Figline: Wie wäre es mit einem Glas „Roxanne“? Das Rockstar-Weingut in Sant’Andrea in Campiglia ist bio.
Weingut Ornina bei Castel Focognano: Im Casentino Wein anzubauen, ist eine Kunst. Nach Voranmeldung gibt es Führungen durch die Bio-Cantina und kulinarische Degustationen.
Cervoli bei Stia: Einfach, aber köstlich, mittags und abends. Fleisch und Milchprodukte aus eigener Haltung.
Draußen und drinnen
Valdarno und Casentino mit Kindern
Egal, welches Quartier Ihre Familie im Valdarno oder Casentino bezieht, die legendäre italienische Kinderfreundlichkeit und Nähe zur Natur sind überall gegeben. Vor allem die vielen Agriturismi bieten dem Nachwuchs viel Freiheit, Tiere und neue Erfahrungen.
Gut zu wissen!
Jedes Museum und jede Attraktion, die für Familien mit Kindern interessant ist, hat spezielle Familientarife oder Vergünstigungen. Fragen Sie an den Kassen!
Canyons und Berge
Tour 2 zum Croce al Cardeto auf dem Pratomagno: Herrliche Panoramen und eine verwunschene Hütte im Wald, an der man picknicken kann.
Tour 4 in die Balze: Bei Castelfranco wandert man durch einen Canyon aus Sand-, Stein- und Lehmsedimenten. Wildwest-Feeling in der Toskana.
Tour 12 zu den Resten einer geheimnisvollen Abtei: Ganz einsam und verlassen im Wald verstecken sich die Reste der Badia S. Trinita in Alpe.
Vom Säbelzahntiger zum Esel
Gastone l’elefantone in Montevarchi: Den Riesenelefanten im Paläontologischen Museum muss man unbedingt begrüßen. Andere Überraschungen warten im ersten Stockwerk.
Eselwanderungen im Casentino: Marta und Gli Amici dell’Asino haben bei Stia Touren im Programm.
Europäischer Zoo in Poppi: Welche Tiere gibt es in Europa? Von Füchsen bis zu weißen sardischen Eseln ist im Zoo alles, was kreucht und fleucht vorhanden. Dazu Spielplatz, Picknickzone und Restaurant.
Auf dem Rücken der Pferde
Reitstall in Terranuova: Bei „Tirnanog“ kann man auch stundenweise durch herrliche Landschaft traben.
Reiterferien in Rendola Riding bei Montevarchi: Jenny Bawtree bietet seit Jahrzehnten Reiterferien an - auf Englisch!
Bunte Feste
Perdono, der Sommer-Rummel im Valdarno: Schausteller, Fahrgeschäfte und viele Schleckereien gastieren jede Woche an einem anderen Ort im Tal.
Karneval in Castiglion Fibocchi: Der venezianische Karneval mit aufwendigen Kostümen und Barockmusik ist ein Fest für Augen und Ohren.
Handball robust, beim Gioco del Pozzo in Montevarchi: Richtig zur Sache geht es, wenn die jungen Männer versuchen, ein Lederei in einen Brunnen zu bekommen. Nichts für sensible Gemüter
Nass und spritzig
Canto alla Rana, Flussbad in Stia: Im Casentino, wo der Arno noch jung und unverschmutzt ist, lässt sich ein erfrischender Badetag einlegen.
Freibad in Talla: Romantische Badeanstalt, abgelegen im Casentino.
Keramik oder Klettern?
Keramikkurse bei Figline: Karin lebt und töpfert seit vielen Jahrzehnten im Valdarno und bietet auch Kurse an. Da hat man gleich ein Mitbringsel für zu Hause.
Klettergarten Parco Adrenalina in Stia: Neben dem Flussbad warten Parcours in verschiedenen Schwierigkeitsgraden in den Bäumen. Ein abenteuerlicher Spaß für die ganze Familie.
Kultur für Kleine
Klostertag in Vallombrosa: Ein Ausflug, der es in sich hat: Liegewiese, Spielplatz, Spaziergänge, Museum, Klostergarten und Klosterapotheke.
Museum des bäuerlichen Lebens in Gaville bei Figline: Nach dem Besuch ist klar: Früher war das Leben voller Arbeit und mühsam. Neben Webstühlen und landwirtschaftlichem Gerät sind erste Fahrräder ausgestellt.
Auf den Spuren der Etrusker in Bibbiena: Das geheimnisvolle Volk hat große Kunst hinterlassen, wie die kleinen Statuen aus dem „See der Idole“, die man im Museo Archeologico del Casentinobestaunt. 10
Pizza- und Gelato-Paradiese
Pizzeria I Laghi della Tranquillità in Vaggio:Entspannt zwischen anderen Familien genießt man bei Reggello an zwei Fischteichen eine Pizza auf der Terrasse.
Tassini, High-Class-Fastfood in Camaldoli: Für den schnellen Hunger sind die „Schiacciate“ ideal, Fladen, die nach Lust und Laune mit Käse, Mortadella oder Salami belegt werden. Innen im Lokal werden auch kleine Gerichte und Hausmannskost serviert.
Il Muretto zwischen Cascia und Reggello: Wenn nur noch ein Eis die Stimmung retten kann! Kleine Terrasse an der Straße.
Parco Carabè, Eispark bei Terranuova: Sizilianisches Eis inmitten herrlicher Balze-Landschaft - mit viel Luft und Platz zum Spielen.
Cassia Vetus in Terranuova: Frische Zutaten, wenig Zucker oder mit Honig - Geschmack pur bietet die vielfach prämierte Eisdiele mit Terrasse.
Valdarno
Das Valdarno gehört zum Florentiner Speckgürtel im allerbesten Sinn. Statt Tourismus trifft man hier viel italienische Normalität - und das trotz toskanischer Musterlandschaften von der Zypressenallee über die Balze bis zu den Weinbergen. Im Valdarno wird gelebt, gearbeitet, produziert, gebetet und gefeiert.
Valdarno-Koordinaten
Spricht man vom Valdarno, meint man das obere Arnotal, Valdarno superiore. Der Fluss fließt hier kurz vor Arezzo nach Nordwesten bis Florenz. Im Osten wird das Tal vom 1600 m hohen Rücken des Pratomagno begrenzt, im Westen von den Hügeln des Chianti. In dessen Richtung schlängelt sich ab Levane das zauberhafte Tal des Nebenflusses Ambra.
Immer mittendrin
Der Mensch hat in diesem Tal seit der Steinzeit Spuren hinterlassen. In der Antike wurde es von Etruskern und Römern und im Mittelalter von Langobarden besiedelt. Nach der langen Auseinandersetzung zwischen Guelfen (Papsttreuen) und Ghibellinen (Kaisertreuen) und dem Sieg des guelfischen Florenz bei Campaldino im Casentino-Tal, geriet das Valdarno in den Florentiner Machtbereich. Um das eroberte Gebiet zu halten, ließ Florenz im 13./ 14. Jh. neue Städte errichten, die Terrenuove. Der Fluss Arno, der im Mittelalter schiffbar war, war Lebensader, aber auch Gefahr, denn das Tal unten war sumpfig und brachte Krankheiten.
Einige herausragende Köpfe der frühen Neuzeit wurden im Valdarno geboren oder lebten hier, wie der Literat Petrarca, der Humanist Poggio Bracciolini und der Maler Masaccio, der die Zentralperspektive zum ersten Mal in der Malerei anwandte. In erster Linie war das Tal aber ein wichtiger Produzent von Lebensmitteln für Florenz, und vom 17. bis 19. Jh. bewirtschafteten viele Fattorie das Land. In jüngerer Zeit entwickelten sich die Bekleidungs- und die Lederbranche, außerdem siedelte man ebenfalls im 20. Jh. in kleinerem Maßstab Industrie an.
Was anschauen?
Vallombrosa, das Kloster auf der Wiese: In der Abtei am Pratomagno leben noch immer Benediktiner. Spirituelle Unterstützung nimmt man sich aus der Klosterapotheke mit.
Pieve di Cascia bei Reggello: Eigentlich nur eine ländliche Pfarrkirche, aber was für eine. Nebenan im Masaccio-Museum findet man das erste Werk des epochalen Malers.
Pieve di Gropina bei Loro Ciuffenna: Noch so eine einfache Pfarrkirche. Sie besitzt mit der langobardischen Kanzel einen kunsthistorischen Knaller und wird durch Alabasterfenster zauberhaft beleuchtet.
Paläontologisches Museum in Montevarchi: Familien aufgepasst! Es wartet eine Reise, 3 Mio. Jahre zurück. Begrüßt wird man von Gastone. Ihr trefft ihn gleich am Eingang!
„Verkündigung“ von Fra’ Angelico in San Giovanni Valdarno: Im Museo della Basilica treffen Sie das schönste Bild der Region. Das nahe Museo delle Terrenuove erklärt die Florentiner und andere Planstädte der Welt.
Was unternehmen?
Wanderung zu den Balze: Die Erosions-Gebilde sind eine landschaftliche Attraktion und faszinierten schon Leonardo da Vinci. Am einfachsten ist der Einstieg in Castelfranco. Folgen Sie doch unserer Tour 4.
Dörfer-Hopping auf zwei oder vier Rädern: Auf der Straße Setteponti am Hang des Pratomagno mit pittoresken kleinen Siedlungen wie Piantravigne, Loro Ciuffenna oder Castiglion Fibocchi, in denen man bei einem Cappuccino auf der Piazza die Seele baumeln lassen kann.
Toskanisch kochen lernen: Bei Terranuova führt Sie Simona in die Geheimnisse der lokalen Küche ein. Und das gerne vegetarisch.
Trüffeljagd: Klasse, wenn sich die ganze Familie ihre Edelknollen sucht. Natürlich mit Hund und Führer.
Was sonst noch?
Musik an schönen Orten - Palazzi, Ville und Giardini: Sommerliche Konzertreihe in und um Terranuova Bracciolini, oft mit Köstlichkeiten aus der Region.
Musikfestival Dolce e chiara è la notte: Hier spielt den ganzen Sommer über die Musik in Cavriglia, und das auch noch gratis.
Retro-Radrennen Marzocchina: Sie haben bestimmt Ihre italienische Vintage-Rennmaschine dabei? Dann radeln Sie im September einfach mit. Start/Ende in San Giovanni Valdarno, mit vielen kulinarischen Zwischenstopps.
Wo essen und trinken?
Ristorante Giacomo: Trüffel- und Pilz-Spezialist in Saltino, nahe dem Kloster Vallombrosa auf 1000 m Höhe. Nennt sich selbst „Zuflucht für Träumer“.
L’Oca Satolla: Zwischen Laterina und dem Nobel-Weiler Il Borro lässt man sich authentische toskanische Küche zu zivilen Preisen schmecken, im Sommer unter der Pergola.
„Eispark“ Parco Carabè: Mitten in der Natur der Balze genießt man romantische Sonnenuntergänge und leckerstes Eis.
Osteria Sàgona: Im ruhigen Bergtal San Clemente in Valle, doch schnell via Loro Ciuffenna erreichbar. Allerlei Köstlichkeiten aus regionalen Zutaten, die einzeln serviert und gemeinsam verspeist werden.
Ein Tag auf der Wein- und Panoramastraße Setteponti
Eine der schönsten und facettenreichsten Panorama-Straßen der Toskana, auf der man romanische Pfarrkirchen und Kunst besichtigt, lokale Weine probiert und die liebliche Landschaft genießt.
Auf etwa 400 Höhenmetern windet sich die Straße, die anstatt „7 Brücken“ vielleicht besser „700 Kurven“ heißen sollte, entlang der Flanke des Pratomagno-Bergs. Die Strecke von Fiesole nach Arezzo war schon von den Römern angelegt worden. Im Mittelalter verlief hier die Pilgerstraße „Via Sancti Petri“.
Ganz Sportliche mieten sich schon in Cascia bei Mori ein E-Bike und fahren die 45 km bis Ponte a Buriano mit der Nase im Wind.
Etappe1 - Aufbruch in die Moderne: Wir beginnen die Tour in Cascia, das zur Gemeinde Reggello gehört. Die Pfarrkirche Pieve di S. Pietro e Paolo gilt als eine der schönsten des Tals. Ihr ist ein eleganter Porticovorgebaut. Hinter der Kirche lockt das Museo Masaccio d’Arte Sacra mit dem ältesten erhaltenen Gemälde Masaccios, ein Triptychon, in dem der Marienthron in korrekter Perspektive dargestellt ist.
Ein paar Kilometer südlich, in Pian di Scò bietet die schlichte, 1000 Jahre alte Kirche Santa Maria a Scò einen wunderschönen Ausblick ins Tal. Innen steigt die Pfarrkirche zum Altar hin an wie ein Schiff in den Wogen. Hatte der Baumeister einen in der Krone oder befand sich vielleicht früher eine Krypta unter dem Altar?
Etappe 2 - die „Freiburg“:Castelfranco zählt zu den Borghi più belli d’Italia (schönsten Weiler Italiens) und empfängt uns schon vor dem Altstadtkern mit der Badia a Soffena. Im Augenblick fehlt dieser ehemaligen Vallombrosaner-Abtei eine echte Bestimmung, aber die Fresken von Lo Scheggia („der Splitter“), dem Bruder Masaccios, lohnen einen Besuch. Die von den Florentinern Ende des 13. Jh. neu gegründete Stadt mit teilweise noch gut erhaltener Stadtmauer und Turm lädt zum Bummel und einem Espresso in der „Enoteca La Torre“ oder einem Eis bei „Jack’s Bar“ ein. Wo auf der Piazza ursprünglich die Kirche angelegt war, befindet sich heute eine Metzgerei. Die pastelligen Farben der verputzten Häuser passen gut zum allerorten verwendeten grauen Sandstein.
Etappe 3 - die Balze: Hinter dem Weiler Certignano biegt man für ein paar hundert Meter nach Piantravigne ab, wo man einen herrlichen Blick auf die charakteristischen Sand- und Lehmsedimente hat, die hier einfach „Balze“ (Erhebungen) genannt werden.
Überhaupt: Die talwärts gelegenen, kleinen Dörfer am Wegrand wie Piantravigne, Persignano, Montemarciano sind immer einen Abstecher wert. Hier wird geschwindigkeitsarmes Landleben zelebriert, auch wenn man sich nicht mehr an den Waschtrögen am Ortseingang trifft, sondern eher in der Bar. Einfach auf eine Bank setzen und Katzen und Wolken vorbeistreichen lassen.
Etappe 4 - die Bergwelt des Pratomagno:Loro Ciuffenna ist der Eingang zum Pratomagno. Verschachtelte Häuser klammern sich aneinander, der Fluss Ciuffenna braust im Winter und trödelt im Sommer durchs zerklüftete Flussbett. Ein großzügiger Parkplatz liegt gleich an der Setteponti. Von hier kann man bequem durch den Ort bummeln, die romanische Eselsbrücke und die alte Wassermühle besichtigen.
Zeit nehmen sollte man sich unbedingt für die keine 2 km oberhalb von Loro Ciuffenna gelegene Kirche Pieve di Gropina. Alabasterfenster tauchen den Raum in milchiges Licht. Im harmonischen, dreischiffigen Kirchenraum sticht rechts die Kanzel ins Auge, die auf einer verschlungenen „Brezelsäule“ ruht und auf der langobardische Figuren Geschichten erzählen. Die Krypta mit Ausgrabungen aus frühchristlicher Zeit ist leider meist geschlossen. Schon das Panorama von Gropina aufs Tal ist allemal die Fahrt wert.
Etappe 5 - die Weinstraße: War die Gegend von Reggello bis Loro noch von Olivenhainen charakterisiert, so nehmen jetzt die Weinberge zu. Kurz hinter Loro zeigt in einer Kurve ein Wegweiser zu Tiberio, wo Rotweine, Grappa und Vinsanto im Familienbetrieb verkostet werden können. Kurz darauf kann man in der Kooperative Paterna im umgebauten ehemaligen Stall ausgezeichnete Weine testen. Seit den 2000ern werden die lokalen Traubensorten Sangiovese, Canaiolo, Colorino, Ciliegolo, Trebbiano und Malvasia hier biologisch be- und verarbeitet. Und da wir schon beim Thema Wein sind: Im nächsten Dorf San Giustino zweigt der Weg ab in Richtung Il Borro, dem noblen Weingut der Modefamilie Ferragamo. Der Weinkeller sowie eine private Kunstsammlung von Ferruccio Ferragamo zum Thema Wein können nach Voranmeldung besichtigt werden - Degustation inklusive. Der zum Gut gehörende, auf alt getrimmte Weiler Borro mit Handwerksläden ist hübsch anzusehen, doch fehlt es etwas an echtem Leben.
Weiter in Richtung Arezzo laden immer wieder Weingüter zu alkoholischen Pausen ein. Die Produkte der Laienbruderschaft von Arezzo (Fraternità dei Laici) kann man im Weinberg der Tenuta la Concezione genießen,, während im Canto alla Moraia der Wein mit der Kunst anbandelt - zumindest auf dem Etikett.
Etappe 6 - Arezzo im Blick: Wenn in der Ferne bereits der Dom von Arezzo auszumachen ist, taucht auf einer Anhöhe Castiglion Fibocchi auf, in der Karnevalszeit ein Publikumsmagnet wegen seiner stimmungsvollen Umzüge mit aufwendigen Rokoko-Masken. Den Rest des Jahres ist das Dorf eher verschlafen.
Etappe 7 - ein Friedensstädtchen: Ein besonderer Ort kündigt sich wenig später rechter Hand an, wo ein Schild nach Rondine weist. Eine Gruppe lokaler Unternehmer hat hier die Cittadella della Pace geschaffen, in die junge Leute aus Krisen- und Kriegsregionen zum Studium eingeladen werden. Israelis und Palästinenser, Russen und Ukrainer, Serben und Kroaten wohnen und studieren hier Tür an Tür und lernen einander besser kennen, um danach in ihren Heimatländern eine neue Kultur des Miteinanders zu fördern. Rondine wurde 2015 für den Friedensnobelpreis nominiert.
Etappe 8 - Mona-Lisa-Panorama: Den Schlusspunkt auf der Setteponti setzt die romanische Brücke Ponte a Buriano in der Ortschaft Buriano. Wer sich wie Leonardo da Vincis Mona Lisa ins Bild setzen möchte, parkt das Auto kurz vor der Brücke an der Bar und geht ein paar Schritte nach rechts durch den baumbestandenen Park bis zum Fluss. Die Leute hier sind fest davon überzeugt, dass die Brücke rechts hinter der Mona Lisa die ihre ist. Leonardo hielt sich jedenfalls in der Gegend auf, um den Lauf des Flusses Arno zu studieren. Die Landschaft hat ihn sicher beeindruckt, denn tatsächlich meint man in der „Mona Lisa“ oder der „Felsgrottenmadonna“ die Balze zu erkennen.
Reggello
Reggello ist mit 120 km2 eine flächenmäßig große Gemeinde, die vom industrialisierten Arno-Tal über landwirtschaftlich geprägte Hügel - landesweit bekannt ist das hiesige Olivenöl - bis zum Berggipfel des Pratomagno reicht. Dementsprechend vielfältig sind die Möglichkeiten für die Besucher.

Um die Pieve di Cascia liegen etliche Restaurants und Pizzerien

Der Hauptort Reggello entstand um 1250 als Marktplatz, an dem sich die ehemalige Pilgerstraße und heutige Setteponti sowie ein Weg ins Casentino-Tal kreuzten. Vorher war die Gegend von Etruskern, Römern und Langobarden besiedelt worden. Als Wohnort ist Reggello heute beliebt bei Pendlern, die in Florenz arbeiten. Die Mentalität der Leute orientiert sich deswegen stark Richtung Florenz, zu dessen Regierungsbezirk der Ort noch gehört. Der Schriftsteller Gregor von Rezzori und Oscar-Preisträger und Regisseur Volker Schlöndorff hatten jahrzehntelang Häuser im Gemeindeteil Donnini.
Volker Schlöndorff: „Mein Lieblingsort ist tatsächlich das Rathaus mit den Wappen der Familien an der Fassade, wo ich 1997 geheiratet habe. Von dort ist es nur ein kleiner Spaziergang nach Cascia zu der wunderschönen Pieve, wo man jeden Moment erwartet, dass der junge Masaccio durch die Weinberge von San Giovanni her heraufkommt.“
Pieve di Cascia
Die romanische Pfarrkirche der Heiligen Peter und Paul in Cascia, nur 1 km unterhalb von Reggello, ist ein Muss. Beschützend umarmt von Häusern, wendet sich die Kirche mit einem vorgestellten, leichtfüßigen Portikus der hübschen Piazza zu. Der massive Kirchturm daneben war ursprünglich wohl ein mittelalterlicher Wachturm, der dann zweckentfremdet wurde. Der dreischiffige Innenraum ist durch Säulen unterteilt. Die Kapitelle sind mit geometrischen Formen und Figuren aus dem ländlichen Leben geschmückt. Ein abgenommenes Verkündigungs-Fresko wird Mariotto di Cristofano, dem Schwager Masaccios, zugeschrieben.
♦ Tagsüber geöffnet, Piazza S. Pietro, Cascia (Reggello).
Museum Masaccio d’Arte Sacra
Bis vor ein paar Jahren befand sich das „Triptychon von San Giovenale“, das ursprünglich für ein kleines Kirchlein im nahen San Giovenale gefertigt wurde, tatsächlich in der Pieve nebenan. Heute hat man ihm und weiteren sakralen Kunstwerken ein eigenes Museum auf der Rückseite der Kirche gewidmet. Das dreitaflige Werk ist mit dem 23. April 1422 datiert. Zum ersten Mal in der Malerei wurde beim Marienthron die Zentralperspektive korrekt angewendet, d. h. der Thron verjüngt sich nach hinten, so wie Gegenstände vor unseren Augen kleiner wirken, je weiter entfernt sie sind. Das macht das Werk in der Kunstgeschichte revolutionär. Auch wenn die Heiligenfiguren noch sehr konventionell gemalt sind, meinen Experten, eindeutig die Hand Masaccios zu erkennen. Das fingerlutschende Jesuskind ist jedenfalls süß. Nur wenige Jahre später malte Masaccio dann die berühmten Fresken des „Petruszyklus“ in Santa Maria del Carmine und die „Dreifaltigkeit“ in Santa Maria Novella in Florenz. Des Weiteren befinden sich im Museum Bilder aus der Werkstatt von Domenico Ghirlandaio und Alessandro Allori sowie liturgische Geräte, historische Messgewänder und Stoffe.
♦ Di-So 10-12.30 und 15-19.30 Uhr, Eintritt 5 €. Via Casaromolo 2, Cascia (Reggello), Tel. 055-868129, www.museomasaccio.it.

In Ponte a Enna gibt es ein Centro Visite mit Museum

Besucherzentrum / Wandern
Oberhalb von Reggello liegt an den Hängen des Pratomagno der ausgedehnte Tannen- und Mischwald Foresta di Sant’Antonio, der sich vom Ort bis zum Gipfelgrat erstreckt. Hinter der Brücke von Reggello befindet sich ca. 1 km entfernt in Ponte a Enna das Centro Visite mit dem kleinen Museum über die heimatliche Flora und Fauna. Von hier führen rot-weiß markierte Wanderwege des CAI auf den Berg. Wanderkarten des Verlags Dream-Italia und ein bisschen Infomaterial vorhanden. Wanderkarten sind außerdem in den örtlichen Schreibwarenläden erhältlich.
♦ Centro Visite, Juli/Aug. So 10-18 Uhr, Loc. Ponte a Enna (Reggello), Tel. 347-3587069, www.gecoambiente.org.
Radfahren
Strategisch sehr gut eingangs der Setteponti-Straße platziert, kann man bei Mori Bici in Cascia Fahrräder und E-Bikes leihen. Ein E-Bike gibt’s ab 35 € pro Tag. Es lohnt sich!
♦ Futuro Elettrico Alessandro Mori, Via Brunetto Latini 79, Reggello, Tel. 3939206342 (Alessandro).
Rallye von Reggello
Das Autorennen, das jährlich auf den Straßen der Gemeinde Reggello ausgetragen wird ist seit 2010 ein fester Termin für Motorsportfans. Start ist am letzten Juniwochenende am Piazzale Michelangelo in Florenz. Die Route führt über kurvige Nebenstraßen ins Arno-Tal und bis hoch auf den Pratomagno-Berg nach Vallombrosa. An besonders spektakulären Stellen wartet das Publikum und winkt. Die Straßen sind an diesem Wochenende für den normalen Verkehr gesperrt, mit Behinderungen und Umleitungen ist zu rechnen.