Vampire in New York - Pete Hackett - E-Book

Vampire in New York E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Im Licht einer Straßenlaterne waren zwei Männer zu erkennen. Ihre Gesichter waren bleich, die stechenden Augen lagen in tiefen, dunklen Höhlen, die Lider waren gerötet. Die beiden starrten das Paar an. Es war ein geradezu hypnotischer Blick. Laura Ferguson und Carl Turner spürten den Anprall des Bösen - des Höllischen...

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Seitenzahl: 48

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Vampire in New York

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author www.Haberl-Peter.de

© 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH

ISBN 9783956173035

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Vampire in New York

Vampire in New York

Carl Turner war Laura Fergusons Zuhälter. Der Wind zerrte an ihren Trenchcoats. Sie fröstelten und beeilten sich. Wegen des scharfen Windes hatten sie die Gesichter gesenkt und achteten kaum auf ihre Umgebung. Umso erschrockener waren sie, als ihnen aus einer stockfinsteren Passage zwei Gestalten den Weg vertraten. Um ein Haar wären sie mit ihnen zusammengeprallt. Sie stockten im Schritt. Im Licht einer Straßenlaterne waren zwei Männer zu erkennen. Ihre Gesichter waren bleich, die stechenden Augen lagen in tiefen, dunklen Höhlen, die Lider waren gerötet. Die beiden starrten das Paar an. Es war ein geradezu hypnotischer Blick. Laura Ferguson und Carl Turner spürten den Anprall des Bösen - des Höllischen …

Die Nacht hüllte New York ein. Über den Wolkenkratzern Südmanhattans hing der Mond wie eine fahle Sichel. Ein kalter Wind pfiff unter dieser Mondsichel hinweg. Er schüttelte die letzten Blätter von den Bäumen und Büschen, wirbelte sie vor sich her und häufte sie an Bordsteinen und in Hausecken auf. Es war kalt. Der Asphalt glänzte von den Regenschauern, die der Wind immer wieder heranpeitschte.

Carl Turner wollte Laura Ferguson zum Marcus Garvey Park chauffieren, wo sie auf dem Straßenstrich anschaffte. Sie kamen aus ihrer gemeinsamen Wohnung in der 121th Straße und waren auf dem Weg zu Turners Auto.

Sie befanden sich - abgesehen von den beiden Kerlen -, allein auf dem Gehsteig. Auf der anderen Seite der Straße, weit von ihnen entfernt, bewegten sich drei Passanten. Autos fuhren vorbei …

Laura und Carl fassten sich. Fast gewaltsam eisten sie ihre Blicke von den bleichen, unbeweglichen Gesichtern los. Sie wollten den Gehsteig verlassen, um die beiden Männer vorbeizulassen, als einer der beiden schnell an Carl herantrat. Er packte ihn am Mantel, hob ihn ohne jede Mühe hoch und schleuderte ihn gegen die Hauswand. Carl kam nicht mal mehr dazu, einen erschreckten Schrei auszustoßen. Er spürte den furchtbaren Aufprall, sein Kopf knallte gegen die raue Wand, etwas explodierte vor seinen Augen, dann wurde es schwarz in seinem Bewusstsein.

Er rutschte an der Wand nach unten und blieb zusammengekrümmt liegen.

Lauras Lippen klafften auseinander. Der Schrei jedoch, der sich in ihrer Brust hochkämpfte, blieb ihr in der Kehle stecken. Der andere der beiden Kerle hatte sie gepackt und mit einem Ruck zu sich herangezogen. Sein heißer, schaler Atem schlug ihr ins Gesicht. Ein Knurren, ähnlich dem eines Wolfes, stieg aus seiner Kehle. Seine Oberlippe zog sich zurück, und Laura sah das weiße Gebiss mit den viel zu langen, spitzen Eckzähnen.

Sie war wie gelähmt, zu keiner Reaktion fähig. Ihr Verstand setzte aus. Das fiebrige Erschauern, das ihren Körper durchlief, war eine Reflexion der Angst und des Schreckens, die ihr Unterbewusstsein überschwemmten. Willenlos, jeglichen Gedankens beraubt, ließ sich sie in die finstere Passage zerren.

Der Mann fetzte ihr mit brachialer Gewalt den Mantel auseinander. Darunter trug Laura einen leichten Pullover mit tiefem Ausschnitt, der ihre Brustansätze zeigte. Der Kerl nahm seinen Kopf nach vorn, beugte sich über Lauras Schulter - und dann spürte Laura, wie sich die Eckzähne in ihre Halsschlagader bohrten. Ihre Augen weiteten sich. Ihre Stimmbänder versagten.

Der andere Vampir schleifte Carl in die Passage, beugte sich über ihn und grub seine Zähne in dessen Hals.

Dann war nur noch das Schmatzen der höllischen Kreaturen zu vernehmen. Gierig schluckten sie das warme, sprudelnde Blut ihrer Opfer, bis der letzte Tropfen aus den Körpern war. Mit aufgerissenen Mündern und Augen lagen die beiden Leblosen am Boden. Das bleiche Gesicht Lauras noch im Tod von Entsetzen und Grauen geprägt.

Die Vampire verwandelten sich in Fledermäuse und zogen mit lautlosem Flügelschlag in die Nacht hinein.

Schon eine halbe Stunde später wurden die beiden Leichen gefunden. Das Police Departement wurde alarmiert. Chef vom Dienst der Mordkommission war an diesem Tag Lieutenant George Randall.

Randall war 36 Jahre alt, blond, blauäugig, 1,85 Meter groß und absolut durchtrainiert. Und er war mit Leib und Seele Polizist.

Er brach mit einem Bereitschaftstrupp zum Tatort in Harlem auf. Mit rotierenden Lichtern auf den Autodächern und trommelfellbetäubendem Sirenengeheul rasten sie durch Manhattan. Als sie in der 121th Straße ankamen, hatte sich um die Passage mit den beiden Toten bereits ein riesiger Menschenauflauf gebildet. Neugierde und Sensationsgier ließen die Rotte den Regen und die durchdringende Kälte ignorieren.

Randall und seine Leute bahnten sich einen Weg durch die Schaulustigen. Handscheinwerfer flammten auf. Die beiden über und über mit Blut besudelten Leichname wurden vom grellen Licht aus der Dunkelheit gezerrt.

»O mein Gott«, flüsterte George Randall, als er die zerfetzten Hälse und das viele Blut sah. »Das können doch keine Menschen aus Fleisch und Blut getan haben.« Nur nach und nach gelang es ihm, seine Erschütterung in den Griff zu kriegen, dann sagte er zu einem seiner Männer: »Drängt zunächst mal die Gaffer zurück. Und fordern Sie Verstärkung an. Wir müssen das Gebiet um den Tatort absperren. Machen Sie schon.«

Ein Staatsanwalt erschien, mit ihm die Männer von der Scientific Research Division, die die Spuren zu sichern hatten. Schließlich kam auch ein ganzer Konvoi Einsatzfahrzeuge der City Police. Die Cops drängten die Neugierigen zurück und regelten den Verkehr, der ziemlich zum Erliegen gekommen war und sich auf der Straße staute.

Die Spurensicherung ging ans Werk. Zeitungsleute und Reporter von Radio und Fernsehen trafen ein …

*

Lieutenant George Randall hatte seinen Bericht verfasst. Der Zustand der beiden Toten ließ ihn nicht mehr los. Der Anblick war albtraumhaft gewesen und ließ sich nicht aus seinem Bewusstsein verdrängen. Die aufgerissenen Halsschlagadern, aber keine nennenswerten Blutlachen dort, wo das tote, völlig ausgeblutete Paar gelegen hatte.

Das war absolut nicht normal. Randalls Gedanken rotierten.