Verboten sexy - Überstunden mit dem Boss 1 - Maureen Child - E-Book

Verboten sexy - Überstunden mit dem Boss 1 E-Book

Maureen Child

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Beschreibung

SINNLICHE ÜBERSTUNDEN MIT DEM BOSS Sie ist kratzbürstig, abweisend und gibt sich spröde. Ziara ist anders als die Frauen, mit denen Sloan Creighton normalerweise zu tun hat. Die meisten wollen ohne Umwege in das Bett des reichen und ausgesprochen attraktiven Geschäftsmannes. Seine neue Assistentin nicht - und das reizt ihn über alle Maßen. Eine heiße Affäre mit ihr würde ihm seinen Alltag versüßen! Er macht sich daran, sie zu erobern, und freut sich auf erotische Überstunden mit ihr. Aber Ziara will mehr: Sie wünscht sich eine gemeinsame Zukunft - und Sloan weiß nicht, ob er ihr die bieten kann… VERFÜHR NIEMALS DEINEN BOSS Weil ihr Boss spurlos verschwunden ist, muss Sophie als persönliche Assistentin für dessen attraktiven Geschäftspartner Zach Lassiter arbeiten. Schnell wird sie misstrauisch: Was hat Zach mit dem mysteriösen Verschwinden zu tun? Sophie spürt deutlich, dass er etwas vor ihr verbirgt. Spontan beschließt sie, ihn zu verführen - natürlich nur, um hinter sein Geheimnis zu kommen. Doch Zach ist einfach viel zu sexy. Die verzehrende Leidenschaft, die Sophie in seinen Armen entdeckt, lässt sie bald jeden Plan vergessen. Ein folgenschwerer Fehler - oder ist Zach etwa doch unschuldig? DARF EIN BOSS SO SEXY SEIN? Annie kann den Blick kaum abwenden von Sinclairs muskulösem Körper. Es ist wie eine süße Folter: Täglich ist die junge Haushälterin ihrem sexy Boss nahe, doch er nimmt sie überhaupt nicht wahr. Bis sie an einem stürmischen Tag ein Ballkleid seiner Vorfahrin anprobieren soll - und Sinclair ihr hilft: Knopf für Knopf für Knopf ... Heiße Schauer prickeln über Annies Rücken, als er sie in die Arme zieht und endlich, endlich küsst. Kann die Realität etwa schöner sein als alle Fantasie? Schon träumt Annie von einer Zukunft mit dem Erben der Drummond-Dynastie - da erlebt sie ein jähes Erwachen ... DER BOSS UND DIE SEXY LÜGNERIN "Verführ sie!" Vance Waverly ist fassungslos, als sein Bruder ihm zu einem Date mit seiner neuen sexy Assistentin Charlotte rät. Doch seit Kurzem gibt es einen Spion in Vances exklusivem New Yorker Aktionshaus. Und Charlotte wird nervös, sobald Vance in ihre Nähe kommt. Grund genug, ihr zu misstrauen! Vance muss sie verführen - natürlich nur, um sie zu entlarven. Doch schon am ersten Abend überwältigt ihn brennendes Verlangen. Mit jedem Moment begehrt er Charlotte mehr - und kann immer weniger glauben, dass sie ihn belügt. Bis er eine schockierende Entdeckung macht … WIE VERFÜHRT MAN SEINEN BOSS? Vielleicht sollte ich Derek einfach verführen? überlegt Raina. Ihm das Designer-Jackett von den breiten Schultern ziehen, ihn so heiß küssen, dass ihm der Atem stockt …? Acht Jahre lang sehnt sie sich schon danach, und nie standen die Chancen besser, ihren sexy Boss zu erobern! Schließlich hat er sie gebeten, bei ihm zu wohnen und sich um seine kleine Tochter zu kümmern. Und es wäre so schön, wenn sie irgendwann eine kleine Familie wären … Jetzt oder nie! Entschlossen startet Raina einen raffinierten Verführungsversuch - aber erwidert Derek ihre Gefühle?

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Seitenzahl: 1017

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Dani Wade, Yvonne Lindsay, Jennifer Lewis, Maureen Child, Emily Mckay

Verboten sexy - Überstunden mit dem Boss 1

IMPRESSUM

BACCARA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Christel BorgesGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2013 by Katherine Worsham Originaltitel: „His by Design“ erschienen bei: Silhouette Books, Toronto in der Reihe: DESIRE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARABand 1839 - 2014 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Übersetzung: Andrea Greul

Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 09/2014 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733720698

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

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1. KAPITEL

Den Vormittag hatte sie sich weiß Gott anders vorgestellt.

Ziara Divan war viel zu spät dran und hastete den Flur von Eternity Designs entlang. Nachdem sie auf High Heels quer durch die Tiefgarage geeilt war, hatten sich ihre Wangen dunkelrot verfärbt, und ihr Slip war unter dem engen Rock verrutscht.

Sie schmiss die Handtasche neben den Schreibtisch, schnappte sich ihren Tablet-Computer, schaltete ihn im Gehen ein und lief den Flur entlang. Atemlos blieb sie vor ­Vivian Creightons Büro stehen. Der Schreibtisch von ­Vivians Assistentin war leer.

Durchatmen, Ziara. Reiß dich zusammen!

Sie strich sich übers Businesskostüm und versuchte, ihr professionelles Erscheinungsbild wiederherzustellen, obwohl sie am liebsten sofort ins Büro gestürzt wäre. Okay, sie war in ihrem Job als angehende Assistentin der Geschäftsführung noch nicht perfekt, aber sie gab ihr Bestes. Auch dann, wenn sie auf dem Autobahnzubringer nach Atlanta im Stau gestanden hatte und ihr die Hektik ins Gesicht geschrieben stand.

Während sie sich bemühte, ruhiger zu atmen, hörte Ziara auf der anderen Seite der Tür Stimmen. Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, dass dort gerade zwei Menschen miteinander stritten. Das wiederum war ziemlich ungewöhnlich. Denn es handelte sich um das Büro von ­Vivian, die als echte Südstaaten-Lady nie die Stimme erhob. Trotzdem klang sie definitiv schriller als sonst. Vorsichtig trat Ziara einen Schritt näher an die Tür heran.

Die andere Stimme war die eines Mannes. Oh nein.

„… nicht zulassen, dass das Unternehmen meines Vaters ruiniert wird …“

Sloan Creighton, ­Vivians Stiefsohn. Er kam nur selten ins Büro, doch wenn er da war, machte er Ziara mit seinem umwerfenden Charme regelmäßig nervös. Sie versuchte zwar, ihm aus dem Weg zu gehen, doch er fand sie jedes Mal. Dann flirtete er schamlos mit ihr und stellte ihre Professionalität auf eine harte Probe. Und genau aus diesem Grund wich sie ihm lieber aus.

­Vivians Stimme klang gedämpft, doch Sloan war deutlich zu verstehen.

„… unser wichtigster Kunde lehnt alle Designs ab …“

Ziaras Herz sank, und die Knie wurden ihr weich.

Sie hatte befürchtet, dass das Meeting mit dem Großkunden, das kürzlich stattgefunden hatte, nicht besonders gut gelaufen war. Doch die Kollegen, die daran teilgenommen hatten, verrieten nichts. Sollte dieser Kunde abspringen, wäre es der sichere Ruin für Eternity Designs, und für Ziara würde ein Albtraum wahr. Denn sie mochte ihren Job und ihre Kollegen. Sie liebte die Firma über alles. Hier bekam sie den Halt, der ihr das ganze Leben lang gefehlt hatte.

„… du hast keine Chance …“

Ziara hatte ebenfalls keine. Langsam wurde es Zeit für sie, durch diese Tür zu gehen. ­Vivian hatte sie gebeten, um Punkt acht Uhr zu erscheinen. Jetzt war es bereits Viertel nach acht. Doch bei dem Gedanken an Sloans coole Flirtversuche und ihre Reaktion darauf wäre sie am liebsten auf die verstopfte Autobahn zurückgekehrt. Allerdings war Rückzug auch keine Lösung. Also atmete sie tief durch und trat ein.

Sloan war sehr viel größer als ­Vivian, und seine klare Stimme drang durch den ganzen Raum. „Ich werde mehr Mitspracherecht erhalten, und zwar ab sofort. Ich brauche die nächsten drei Monate. Sollte meine Herbstkollektion bei unseren Käufern einschlagen, wirst du mir fünfzig Prozent deiner Rechte überschreiben … und mir den gesamten Kreativbereich überlassen. Mir allein.“

Ziara blieb in der Tür stehen und ließ die Worte auf sich wirken, während Sloan und ­Vivian sich über den Schreibtisch hinweg anblitzten.

Als die Spannung unerträglich wurde, machte Ziara sich bemerkbar. „Soll ich später wiederkommen, ­Vivian?“, fragte sie in die Stille hinein.

Wie auf Knopfdruck wandten beide sich ihr zu und sahen sie an. Erst fing sie den Blick ihrer Chefin und Fürsprecherin ­Vivian auf. Die hatte ihre Lippen so fest zusammengepresst, dass sie nur noch ein Strich waren. Auch ihre Augen wirkten wie schmale Schlitze. Ziara ahnte, wie angespannt ­Vivian sein musste. Doch dann strich sich ihre Chefin über die kurz geschnittenen Locken und wirkte wieder ganz gefasst. „Guten Morgen, Ziara. Bitte setzen Sie sich doch.“

Sie drehte sich wieder zu Sloan um. „Also, Sloan. Erklär mir doch bitte, warum ich auf deine absurden Forderungen eingehen sollte.“

Es schien Sloan einen Heidenspaß zu machen, ihr zu antworten. „Weil die Aufträge ausbleiben, die Banken uns den Geldhahn zudrehen und du keine Ahnung hast, wie du aus dieser Situation herauskommen sollst.“ Er streckte sich zufrieden aus. „Im Gegensatz zu mir.“

„Dann werde ich eben jemanden finden, der es ebenfalls weiß.“

„In so kurzer Zeit? Wohl kaum.“

Sie lehnte sich zurück, doch es war ihr anzumerken, wie nervös sie war. Unablässig spielte sie mit dem Ehering, der immer noch ihre linke Hand zierte.

Wenigstens schien sie nicht bemerkt zu haben, dass Ziara sich verspätet hatte. Vielleicht war es ihr auch einfach nur egal. Währenddessen musterte Sloan Ziara von oben bis unten und ließ den Blick in aller Ruhe über ihren Körper schweifen.

Ziaras Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Trotzdem ging sie äußerlich gefasst über den dicken Teppich zum Sessel hinüber, der neben ­Vivians Schreibtisch stand.

Dabei warf sie Sloan einen kurzen Blick zu und sah, wie er interessiert den V-Ausschnitt ihres Blazers betrachtete, unter dem die Ränder eines Seidentops hervorblitzten.

Es kostete Ziara eine gehörige Portion Selbstbeherrschung, das Top nicht zurechtzuzupfen und unter Sloans Blick nicht nervös herumzuzappeln.

Blöder Kerl! Kein Wunder, dass er ­Vivian zum Toben brachte – professionelles Verhalten schien für ihn ein Fremdwort zu sein. Ziara war bereits aufgefallen, dass er offenbar eine Schwäche für sie hatte. Aber noch nie hatte er es so unverblümt zur Schau gestellt. Und so machte seine bloße Anwesenheit sie schon ganz kribbelig.

Wäre er ihr auf der Straße begegnet, hätte Ziara niemals auf einen seriösen Geschäftsmann getippt. Mit seinen von der Sonne gebleichten Haaren, einer gesunden Bräune im Gesicht und dem durchtrainierten Körper ähnelte er eher einem lässigen Surfer als einem erfolgreichen Investor.

Doch die Kombination von perfekt sitzendem Maßanzug und sicherem Auftreten zeigte deutlich, was für ein knallharter Verhandlungspartner er war. Und seine elektrisierend blauen Augen ließen vermuten, dass diese Härte von innen kam.

Erleichtert atmete Ziara aus, als er sich wieder seiner Stiefmutter zuwandte. „Wir reden hier über das Erbe meines Vaters, ­Vivian. Ich habe schon viele Unternehmen vor dem Ruin gerettet. Eternity Designs wieder nach oben zu bringen, ist ein Kinderspiel für mich“, sagte er.

„Natürlich“, brachte ­Vivian hervor. „Du und dein … Ich krieg alles hin-Geschäft.“

„Bezeichne es, wie du willst. Ich nenne es den erfolgreichen Prozess, aus einer maroden Firma eine Geldmaschine zu machen. Zu schade, dass du dich nicht sofort an mich gewendet hast. Aber nein, dann hättest du ja zugeben müssen, es vermasselt zu haben.“

Als ­Vivian mit der Hand auf den Tisch schlug, zuckte Ziara zusammen. Erschrocken sah sie, wie ­Vivians normalerweise sanften Gesichtszüge entgleisten.

„Dein Vater hat dir offenbar nicht genug vertraut, um dir sein gesamtes Erbe zu überlassen. Warum sollte ich es jetzt tun?“

„Und wessen Schuld ist das? Wer hat denn von Anfang an Gift verspritzt und ihn gegen mich aufgehetzt? Mein Gott, ­Vivian, wüsste ich es nicht besser, dann würde ich denken, dass du ihn dazu überredet hast, dir den Löwenanteil zu vererben.“

Sloan legte die Hände auf die Tischplatte. „Wer hat denn darauf bestanden, dass ich meinen Abschluss in Betriebswissenschaft mache, statt meine eigenen Pläne im Bereich Modedesign zu verfolgen?“

„Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“

„Doch, das tust du. Nachdem du von Daddys Assistentin zu seiner Ehefrau aufgestiegen bist, hast du doch sofort angefangen, sein Leben zu kontrollieren.“

Oh Gott. Ziara hielt die Luft an. Über ­Vivians Beteiligung an Eternity Designs waren nie viele Worte gefallen. Bis jetzt hatte Ziara angenommen, dass ­Vivian irgendwann nach ihrer Hochzeit mit Mr Creighton automatisch ins Unternehmen eingestiegen war.

Doch das, was sie gerade mitanhören musste, gefiel ihr gar nicht. Wie oft hatte ausgerechnet ­Vivian sie ermahnt, nie etwas mit einem Vorgesetzten anzufangen?

In der Kindheit war Ziara oft wegen des unmoralischen Benehmens ihrer Mutter gehänselt worden. Seitdem achtete sie streng auf ihren Ruf, verhielt sich stets tadellos und duldete nicht mal den Hauch einer Anzüglichkeit. Und gerade ­Vivians strenge Lektionen hatten Ziara in ihrem Streben nach Professionalität und einem lupenreinen Ansehen bestärkt.

­Vivians Hand zitterte, als sie auf ihren Stiefsohn zeigte. „Untersteh dich, in diesem Ton mit mir zu reden, Sloan. Dein Vater hätte diese Respektlosigkeit niemals geduldet.“

Sloan konterte hart: „Er ist aber nicht hier, um mich zurechtzuweisen. Wenn du willst, dass ich dich respektiere, dann hättest du früher damit anfangen sollen, dir meine Achtung zu erarbeiten. Jetzt ist es zu spät.“

„Es ist nie zu spät, sich wie ein Gentleman zu verhalten. Aber vermutlich weißt du gar nicht, was das ist.“

Sloan lehnte sich mit einem abgebrühten Lachen zurück. Ziara hatte das Gefühl, ein Tennismatch zu verfolgen, bei dem der Ballwechsel immer aggressiver wurde.

Andererseits hatte sie in den letzten zehn Minuten auch viel Neues über ihre Mentorin erfahren müssen. Zweifel schossen ihr durch den Kopf wie Billardkugeln.

„Na schön, Sloan. Tu, was immer du tun willst“, brachte ­Vivian hervor.

„Das hätte ich gern schriftlich“, forderte er.

„Allerdings bezweifle ich angesichts deines rüden Verhaltens, dass du hier jemanden finden wirst, der freiwillig mit dir zusammenarbeiten möchte.“

„Oh, mach dir da mal keine Sorgen“, sagte er mit einem großspurigen Lächeln.

„Aber nicht im Alleingang!“, warf sie hitzig ein. „Ich werde dir bei der Auswahl garantiert nicht völlig freie Hand lassen.“

„Natürlich nicht, ­Vivian. Du warst ja schon immer sehr besorgt um mich“, sagte Sloan ironisch.

„Eternity Designs bedeutet mir viel“, erwiderte sie.

Sloan warf Ziara einen Blick zu, als wollte er ihr zu verstehen geben, dass er hier die Zügel in der Hand hatte. „Schön, meinetwegen besorge mir jemanden. Hauptsache, es ist ein Mitarbeiter, der besser darüber informiert ist, was hier vor sich geht. Jemand, der weiß, wie man Anordnungen umsetzt.“

„Was das betrifft, bin ich ziemlich überzeugt von ihrem guten Einfluss … und davon, dass sie dich rechtzeitig in die Schranken weisen wird.“

Ziaras Herz schien zu zerspringen, als ­Vivian mit diamantenbestückten Fingern auf sie deutete.

Nein, nein, nein, nein! Bei dem Versuch, Haltung zu bewahren, bekam sie fast einen Herzinfarkt.

­Vivians Worte sickerten langsam in ihr Bewusstsein und brachten sie völlig durcheinander.

„Jeder hier weiß, dass du Affären mit deinen Assistentinnen hast, Sloan. Doch mit Ziara wird dir so etwas nicht passieren. Schließlich ist sie durch meine harte Schule gegangen und weiß mehr über das Geschäft als irgendeine andere hier. Und ihr Verhalten ist tadellos. Im Gegensatz zu deinem.“

Was bin ich eigentlich? fragte sich Ziara. Ein Sklavenmädchen auf einer Auktion? Bevorzugt der Käufer „handzahm und hübsch“ oder eher „langweilig, aber talentiert“?

„Ach ­Vivian, wie aufmerksam von dir“, hauchte Sloan ironisch.

Ziara blickte auf und bemerkte, dass er sie unverblümt ansah. Eben noch war er äußerst angespannt gewesen, jetzt lehnte er sich plötzlich wieder lässig zurück und fuhr sich mit den Fingern gedankenverloren über die Oberlippe.

Ihr wurde heiß, als er seinen Blick quälend langsam von ihrem Dekolleté bis zu den langen Beine hinabwandern ließ. Sie konnte es geradezu physisch spüren und musste ihre ganze Willenskraft aufbringen, um ruhig sitzenzubleiben.

Ihre übereinandergeschlagenen Beine zuckten leicht, und sie hätte am liebsten die Füße bewegt, doch sie riss sich zusammen. Sonst hätte Sloan womöglich bemerkt, wie er auf sie wirkte. ­Ziara versuchte, das auflodernde Feuer in ihrem Innern zu unterdrücken. Eigentlich war es ihr noch nie schwergefallen, körperliches Verlangen zu verdrängen. Bis sie Sloan getroffen hatte.

Ihren neuen Boss.

Das graue Businesskostüm, das sich bis vor wenigen Minuten noch ganz bequem angefühlt hatte, klebte nun eng an ihrem Körper. Und zu allem Übel stießen auch noch ihre aufgerichteten Brustspitzen gegen den Stoff des Tops.

Wie konnte ein einziger Blick sie nur so nervös machen?

So unauffällig wie möglich veränderte sie ihre Sitzposition, damit der Rock wieder ihre Knie bedeckte. Ein ebenso kennerhafter wie zufriedener Blick trat in Sloans Augen. Das tut er absichtlich.

Um Selbstsicherheit zu demonstrieren, sah sie auf und zog die linke Braue hoch.

Er grinste, völlig ungerührt von ihrer Herausforderung. „Kommen Sie morgen früh in mein Büro. Vorbereitet.“

Sein arroganter Ton machte ihr nichts aus, ganz im Gegenteil – dadurch bekam sie ihre Gefühle leichter in den Griff. Denn ungeachtet der professionellen Haltung, die sie nach außen zeigte, sah es in ihrem Innern ganz anders aus. Und es war unmöglich, sich selbst zu belügen.

Doch damit konnte sie leben. Sie hatte sich von ganz unten emporgearbeitet, sie war kompetent und hatte Ziele vor Augen. Also würde sie sich in den nächsten drei Monaten zusammenreißen und als Assistentin der Geschäftsführung unentbehrlich machen. Blieb nur noch eine Frage: Wie konnte sie Sloan dazu bringen, dass auch er sich zusammenriss?

Ziara. Ihre zeitlose Schönheit und angenehme Art lenkten Sloan von ­Vivians herablassendem Getue ab. Während er seine neue Assistentin betrachtete, merkte er plötzlich, wie erregt er war. Das war ihm schon lange nicht mehr passiert.

Er gab nichts auf ­Vivians Vorhersage, Ziara würde nicht den Weg seiner anderen Assistentinnen einschlagen. So zermürbend es auch gewesen war, in weniger als zwei Jahren drei weibliche Angestellte entlassen zu müssen, weil sie behauptet hatten, verliebt in ihn zu sein – diese Frau würde er schon noch überzeugen. Denn sollte es ihm gelingen, Ziara auf seine Seite zu ziehen, wäre er für den Krieg gegen ­Vivian bestens gewappnet.

Sein Credo, nie etwas mit seinen weiblichen Angestellten anzufangen, kam ihm da sogar sehr entgegen. Wenn er es schaffte, Ziaras Loyalität für sich zu gewinnen, hätte er freie Hand, ohne dass ­Vivian etwas dagegen tun könnte. Es war zwar ein bisschen hinterhältig, doch um ­Vivian zu besiegen, war ihm jedes legale Mittel recht.

Seine Stiefmutter war unempfänglich für seinen Charme, mit dem er sonst vom Kleinkind bis zur alten Dame alle um den Finger wickelte. Bei jeder anderen Frau hätte er sich auf sein bezauberndes Lächeln verlassen können. Aber nein, sein Vater hatte ja unbedingt eine so gerissene und schwer zu beeindruckende Frau heiraten müssen. Eine, die nicht nur clever war, sondern ihre Cleverness auch ausspielte.

­Vivian betrachtete Eternity Designs und das Erbe seines Vaters als ihr Eigentum, und Sloan war ihr dabei nur im Weg. Seit Jahren machte ihm diese Situation zu schaffen, doch zum ersten Mal redete er jetzt Klartext.

„Wir müssen moderner werden“, sagte er. „Wir können es uns nicht leisten, unseren größten Geldgeber zu verlieren, bloß weil wir Angst vor Veränderungen haben. Es führt zu gar nichts, an Traditionen festzuhalten. Eternity Designs braucht einen neuen Designer und ein neues Image, basta.“

Doch auf dem Ohr war ­Vivian taub. „Dein Vater war stolz auf das Design und die Tradition von Eternity Designs“, entgegnete sie scharf. „Diese Diskussion hier beweist, warum er mich als Nachfolgerin ausgewählt hat.“

Das Unternehmen für Hochzeitsbekleidung existierte bereits in der dritten Generation – vorausgesetzt, Sloans vierzig Prozent Anteile zählten in diesem Zusammenhang. Für ­Vivian taten sie es jedenfalls nicht. Doch die besorgten Worte der Buchhaltung klangen Sloan noch in den Ohren, und es war höchste Zeit, dass sich endlich etwas änderte.

Das gesamte Unternehmen wird den Bach runtergehen, wenn wir nicht sofort handeln.

„Deine sechzig Prozent Anteile machen dich nicht automatisch zu Gott“, sagte er. Den Schmerz, um diese Anteile betrogen worden zu sein, versuchte er dabei zu ignorieren. „Gut, dass Dad nicht mehr mitansehen muss, wie du seine Firma gegen die Wand fährst.“ Jep. Er wollte es ihr heimzahlen.

Ein kurzer Blick genügte ihm, um Ziaras enorme Anspannung zu bemerken. Ob sie nun vor Überraschung oder Zurückhaltung nervös war, hätte er nicht sagen können. Doch wenn sie auch nur ahnen würde, wie sehr diese gerade Körperhaltung ihre wunderbaren Brüste betonte, hätte sie wahrscheinlich sofort einen Katzenbuckel gemacht.

Sloan ging ruhelos vor ­Vivians Schreibtisch auf und ab. Unter wirtschaftlichen Aspekten langweilten ihn das Gerede und die ganze Situation hier maßlos. Unter sexuellen Aspekten hin­gegen …

Ziaras exotische Schönheit, die wohl auf ihre indische Abstammung zurückzuführen war, löste in ihm Bilder von abenteuerlichen Nächten aus. Von Wärme, Sinnlichkeit und nackter Haut.

Wie sie wohl aussähe, wenn er den Knoten löste, zu dem ihr langes schwarzes Haar hochgesteckt war? Wenn er ein paar Knöpfe ihres Jacketts öffnete? Sie zu Dingen anstachelte, die ihre Loyalität ­Vivian gegenüber infrage stellten?

Sloan versuchte, jeden intimen Kontakt mit seinen weiblichen Angestellten zu vermeiden. Doch die Vorstellung, Ziara zu verführen, mit ihr sinnlichen Genüssen nachzugehen und der Firma den Rücken zu kehren, war einfach zu schön. Selbst wenn am Ende eine Kündigung dabei herauskäme. Für Ziara war es sowieso nur ein Job, und sie würde schnell wieder einen neuen finden. Für Sloan hingegen bedeutete Eternity Designs alles. Es war das Erbe seiner Familie.

­Vivians bellende Stimme holte ihn wieder in die Gegenwart zurück. „Du bist so selbstverliebt, Sloan. Du weißt, dass ein übersteigertes Selbstbewusstsein zu einem tiefen Fall führen kann. Deine unkonventionellen Methoden funktionieren in einem Unternehmen wie diesem nicht.“

„Unkonventionelle Methoden sind genau das, was Eternity Designs braucht, um entstaubt zu werden.“ Er wandte sich Ziara zu, um sie zum ersten Mal zu testen. „Was denken Sie? Führt die derzeitige Richtung, die Eternity einschlägt, zum Erfolg?“

„Ich … ich …“ Die mandelförmigen braunen Augen weit aufgerissen, blickte sie ihn und ­Vivian panisch an. Dann sagte sie: „Unsere Designer entwerfen viele wunderbare Kreationen. Familien geben seit Generationen Brautkleider bei uns in Auftrag. Unsere Kollektion und unser Motto sind zum festen Fundament unseres Unternehmens geworden. Zumindest das kann ich sagen.“

Test Nummer eins nicht bestanden.

­Vivian nahm Ziaras Worte dankbar auf. „Ganz genau. Eternity Designs vereinbart Stil und Tradition. Für die Ewigkeit.“

Dass sie den Slogan des Unternehmens zitierte, befeuerte Sloans Wut nur noch. Er musste die Firma retten! Sein Vater hatte hart dafür gearbeitet und sie genauso leidenschaftlich geliebt, wie er es nun tat.

Trotz aller Differenzen zwischen ihnen beiden bewiesen die vierzig Prozent Anteile, die sein Vater ihm testamentarisch vermacht hatte, dessen Wunsch, Sloan möge sich ins Unternehmen einbringen. Und genau das musste er als Erbe sich immer wieder sagen. Er durfte nicht zulassen, dass ­Vivian nachträglich einen Keil zwischen Vater und Sohn trieb.

Sloan starrte die beiden Frauen an. „Vielleicht müssen wir unseren Slogan ändern.“

Ziara war ganz still, während ­Vivians theatralisches Seufzen bereits ankündigte, dass sie selbstverständlich anderer Meinung war.

„Ich habe natürlich darüber nachgedacht, wie wir aus diesem kleinen Dilemma herauskommen könnten“, sagte sie spitz. „Freunde von mir haben ein paar solvente Gönner. Mit ihrem Geld könnten wir es über den Frühling schaffen.“

Sloan war geschockt. „Auf keinen Fall wird ein Dritter sich in das Unternehmen einkaufen.“

„Ich tue, was ich tun muss, um Eternity Designs zu retten.“

„Statt den Mann einzuschalten, der das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen bringen kann? Glaubst du ernsthaft, dass ich mich zurücklehne und den Mund halte, während du der Familie die Firma aus den Händen reißt?“ Sloan richtete sich auf, ganz der stahlharte Geschäftsmann, der bis zum Äußersten gehen würde. „Du kennst mich doch, ­Vivian.“

Plötzlich blitzte Unsicherheit in ihren Augen auf. „Ich verstehe wirklich nicht, warum dir das so wichtig ist.“

Langsam schüttelte er den Kopf. Er spürte Bedauern darüber, dass es zwischen seinem Vater und ihm so häufig Spannungen gegeben hatte. Aber auch Wut auf ­Vivian.

„Das beweist doch nur, wie wenig du mich kennst … oder meinen Vater gekannt hast. Dieser Ort hier war sein Leben!“ Und war ihm zuletzt wichtiger gewesen als sein Sohn … „Ich will sein Lebenswerk fortführen und werde dir beweisen, dass ich mehr bin als der, zu dem du mich machst. Nämlich jemand, der hart arbeiten kann und in der Lage ist, den Traum seiner Familie zu verwirklichen. Für dich werde ich nie der Mann sein, zu dem ich geworden bin. Und den mein Vater kurz vor seinem Tod in mir erkannt hat.“

­Vivians zusammengepresste Lippen zeigten, dass sie sich weigerte, ihn zu verstehen. Nachdem sie es geschafft hatte, ihren Ehemann mürbe zu machen und ihm einzureden, sein Sohn sei impulsiv, unzuverlässig und unreif, hatte sie die Mehrheit der Firma geerbt. Nur darum ging es ihr.

„Sloan, ich ziehe es ebenfalls vor, das Unternehmen in Familienhand zu lassen. Daher stehe ich zu meinem Wort und gebe dir eine Chance. Aber in der Zwischenzeit werde ich an Plan B arbeiten.“

Ein wirklicher Kompromiss war das zwar nicht, doch Sloan nahm, was er kriegen konnte. Hinsichtlich der Herbstkollektion benötigte er freie Hand. Denn wenn ­Vivian gewusst hätte, was er vorhatte, hätte sie ihn auf der Stelle erschossen.

Sie lächelte verkrampft. „Und vergiss nicht, wer hier die Verantwortung trägt.“

„Werde ich nicht. Wir tun einfach so, als wärst du diejenige, die alles im Griff hat, während ich die eigentliche Arbeit mache.“

Der Kommentar ging unter die Gürtellinie, doch das war ihm gleichgültig. ­Vivian saß stocksteif da, die Lippen fest zusammengepresst. Dann warf sie Sloan einen ebenso abschätzigen wie warnenden Blick zu.

„Ich habe ein Einspruchsrecht. Solltest du das Handtuch werfen, bevor die Herbstkollektion präsentiert wird …“, es war ihr anzusehen, wie sehr sie sich das wünschte, „… dann wird Eternity Designs zu einhundert Prozent mir gehören.“

2. KAPITEL

Sloan saß hinter seinem Schreibtisch und hörte, wie Ziara das Vorzimmer bezog. Er hatte sich gefragt, ob sie den Umzug bis zum letzten Moment hinauszögern würde. Doch stattdessen war sie eine halbe Stunde früher erschienen, um sich in ihrem neuen Büro einzurichten.

Sie faszinierte ihn. Es war nicht nur ihre exotische Schönheit, die ihn anzog. Auch der offensichtliche Versuch, durch nüchterne Bürokleidung ihre Attraktivität zu verbergen, befeuerte sein Begehren. Glaubte sie etwa, dass der strenge Haarknoten und der knielange Rock sie zu einer besseren Angestellten machten?

Da er noch nie eine seiner Mitarbeiterinnen verführt hatte, plante er auch jetzt nicht, seine Anziehungskraft strategisch einzusetzen, um Eternity Designs zu übernehmen. Er brauchte Ziara, um die internen Abläufe zu verstehen und seine Beziehung zu den anderen Mitarbeitern zu festigen. Sollte es ihm außerdem gelingen, ihre Loyalität für sich zu gewinnen, dann bestand die Chance, dass sie sich immer seltener mit ­Vivian absprach.

Neugierig ging er ins Vorzimmer.

Ziara stand hinter ihrem Schreibtisch und war gerade dabei, ihre persönlichen Habseligkeiten einzuräumen. Sie trug einen längeren Rock und eine weite Jacke. Vermutlich um die Kurven ihrer Hüften und ihres Pos zu verstecken. Am komischsten aber fand er ihren Schal. Im Prinzip war es ein riesiges Stück Stoff, das sie sich um den Hals drapiert hatte. Wahrscheinlich wollte sie auch noch das letzte Stückchen Haut bedecken.

Begriff sie denn nicht, dass ihn ihre „Rühr mich nicht an“-Haltung provozierte?

„Und? Alles in Ordnung?“, fragte er.

Erschrocken zuckte sie zusammen. „Ja. Bin fast fertig.“

„Keine Eile“, murmelte Sloan.

Sie nahm etwas aus einem der Umzugskartons. Behutsam entfernte sie die Tücher, in die der Gegenstand gehüllt war – ein gläsernes Objekt in der Form eines fließenden Kleides.

Bevor sie Sloan davon abhalten konnte, nahm er ihr das Ding aus den Händen. „Was ist das?“, fragte er und musterte den eingravierten Schriftzug: Ziara Divan. Mitarbeiterin des Jahres.

„So, so“, murmelte er. „Mitarbeiterin des Jahres, ja?“

„Ich habe hart dafür gearbeitet, um dort zu stehen, wo ich jetzt bin.“

„Und wo genau stehen Sie?“

„Wenn alles gut läuft, werde ich nach Abigails Pensionierung nächstes Jahr ­Vivians persönliche Assistentin.“

„Wow, Assistentin der Geschäftsführung im zarten Alter von …“

Sie holte tief Luft. „Siebundzwanzig Jahren.“

„Viel zu jung, um schon so zugeknöpft zu sein.“ Er deutete mit einem Kopfnicken auf ihren Schal.

Sofort hob sie mahnend den Zeigefinger. „Benehmen Sie sich bitte.“

Sloan trat einen Schritt näher. „Lassen Sie uns etwas klarstellen, Ziara. Sie spielen jetzt nach meinen Regeln. Und bei mir müssen Sie andere Voraussetzungen erfüllen, um Mitarbeiterin des Jahres zu werden.“

Sie schluckte.

Als sie ihm die Auszeichnung aus der Hand nahm, kamen sie sich gefährlich nahe. Er nutzte die Gelegenheit und zupfte an Ziaras Schal. Glücklicherweise glitt dieser sofort von ihrem Hals und enthüllte einen wunderbaren Nacken.

Perplex griff sich Ziara an den Hals und starrte Sloan an. „Was erlauben Sie sich?“

„Mitarbeitertraining.“ Er rieb den Stoff zwischen den Fingern und hätte am liebsten daran gerochen. Ziara duftete betörend nach Vanille und Zimt, eine einmalige Mischung. „Ich bin eben nicht so spießig wie ­Vivian. In meinem Büro geht es anders zu.“

„Mr Creighton …“

„Ts, ts, ts. Ich heiße Sloan.“

Erstaunlich, dass sie mit derart zusammengebissenen Zähnen noch so deutlich sprechen konnte. „Sloan, Ihr Verhalten ist absolut unangemessen.“

„Tatsächlich? Werden Sie mir jetzt sexuelle Belästigung unterstellen?“

Verächtlich hob sie eine ihrer wunderschönen Augenbrauen. „Wenn es nötig ist.“

Ihre Antwort kam so unerwartet, dass Sloan beinahe gelacht hätte. Junge, er hatte etwas übrig für schlagfertige Frauen. „Oh, ich denke nicht, dass Sie das tun werden.“

Sie öffnete den Mund, doch er fuhr einfach fort: „Ich weiß, dass ­Vivian Ihnen diesen Job aus einem bestimmten Grund gegeben hat.“ Er beugte sich vor. „Nicht, weil Sie gut organisiert sind. ­Vivian kennt sich mit Assistentinnen und deren Zugang zu – nun, wie soll ich sagen – Firmengeheimnissen aus.“

Kein Anzeichen einer Reaktion ihrerseits.

Also ging er noch etwas weiter. „Nicht wahr, Sie sind doch ­Vivians kleine Spionin?“

„Das ist unerhört!“

In ihre Augen trat ein Flackern, das nur eins bedeuten konnte: Sie hatte ein schlechtes Gewissen. „Kein Grund, mir etwas vorzuspielen, Ziara. ­Vivian hat Sie hergeschickt, damit Sie ein Auge auf mich haben und ihr alles berichten, was sie wissen muss. Aber das ist in Ordnung.“

Sie sah ihn mit großen Augen an. Schokoladenbraunen Augen mit goldenen Reflexen.

„Nun denn“, sagte er. „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.“

Einen Moment lang starrten beide sich regungslos an. Ob nun aus Kampfbereitschaft oder verbotener Anziehungskraft, hätte er nicht sagen können. Alles, was er fühlte, war das Blut, das durch seine Adern pulsierte. Und eine Erregung, die er seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gespürt hatte.

Mit zitternden Händen nahm sie einen dicken Ordner aus dem Aktenschrank. „Hier sind alle Infos zur aktuellen Herbstkollektion. Ich dachte …“

Als Sloan ihr den Ordner abnahm, wurde er von widersprüchlichen Gefühlen übermannt. Einerseits ärgerte er sich darüber, dass er Informationen bei ihr anfragen musste, andererseits spürte er immer noch, wie erregt er war. „Lassen Sie mal sehen.“

Es gelang Ziara, nach außen hin ruhig zu bleiben. Jedenfalls fast. „Ich dachte, es wäre in Ihrem Sinn, wenn ich mich zunächst in Ruhe mit dem Projekt vertraut mache.“

Ihr bettelnder Blick besagte, er möge sie eine Weile allein lassen. Doch er war nicht in der Stimmung, Gnade walten zu lassen. „Führen wir dieses Gespräch doch in meinem Büro weiter.“

Er glaubte also, sie sei eine Spionin. Aus dieser Warte hatte Ziara es noch gar nicht betrachtet.

Wie hatte sie innerhalb nur eines Vormittags den Karriereschritt von einer angehenden Assistentin zur Betriebsspionin gemacht? Ihr Ziel war es, ­Vivian von ihren Fähigkeiten zu überzeugen. Doch plötzlich hieß das, dass sie dadurch ihre Anstellung gefährdete.

Aber ein Blick auf die Auszeichnung Mitarbeiterin des Jahres genügte, und schon war ihre alte Entschlossenheit wieder da.

Ich bin fast am Ziel. Von Tag eins an hatte sie Assistentin der Geschäftsführung bei Eternity Designs werden wollen. Mit siebenundzwanzig Jahren war sie der Ziellinie näher denn je. Obwohl das wenige Geld, das sie besessen hatte, fürs Abendgymnasium draufgegangen war.

Sie war praktisch mit nichts groß geworden – nein, mit weniger als nichts. Oh, theoretisch hätten sie zum Leben genug gehabt. Doch ihre Mutter hatte jeden Cent für Kleider und Schmuck ausgegeben, um sich anschließend mit ihrem betörenden Aussehen einen neuen Kerl zu angeln und ihn auszunehmen.

Ziara hatte diesem erbärmlichen Leben entkommen wollen und träumte nun von ihrem eigenen Büro neben dem von ­Vivian Creighton, ihrem großen Vorbild. Aber rechtfertigte dieses Ziel auch den Preis, den sie vielleicht zahlen musste?

­Vivian und Sloan spielen ein Spiel, und ich bin ihr Spielball.

Ziara war klug genug, das zu erkennen. Dennoch war ihre Loyalität gegenüber ­Vivian ungebrochen. Sie würde auch weiterhin alles geben, um das Beste für Eternity Designs zu er­reichen.

Gestern Nachmittag hatte ­Vivian ihr einen langen Vortrag über Sloan gehalten. Man kann ihm nicht vertrauen. Er führt etwas im Schilde, ich weiß es.

Ziara hatte ihre eigenen Bedenken diesem Mann gegenüber. Er verbrachte sein Leben damit, maroden Unternehmen wieder auf die Beine zu helfen, hatte aber viel zu spät begonnen, sich um den eigenen Familienbetrieb zu kümmern. Sollte Sloan wirklich den Ruin des Unternehmens im Auge haben, wie ­Vivian behauptete? Ziara würde es keinesfalls zulassen, dass er sie da mit hineinzog.

Sie holte tief Luft. In knapp drei Monaten hatte sie ihre Ausbildung abgeschlossen. Dieses Projekt hier war doch bloß eine kleine Unebenheit auf einer langen, geraden Straße.

Sie schob die Gedanken beiseite und betrat Sloans Büro.

Seine Wahl war auf ein Eckbüro ganz am Ende des Trakts gefallen. Aus dem Fenster sah man auf eine belebte Straße.

Statt des cremefarbenen Teppichbodens, der überall ausgelegt war, gab es hier dunkelbraune Holzdielen. Ein wuchtiger Schreibtisch, der den gesamten Raum dominierte, stand so, dass Sloan nicht nur alles überblicken, sondern auch aus den deckenhohen Fenstern schauen konnte.

Als Ziara eintrat, ging er gerade zum Fenster und sah aus dem fünften Stock hinunter. Die Hände hatte er tief in die Taschen geschoben. Für eine Sekunde war im hellen Tageslicht nur seine Silhouette zu sehen. Breite Schultern, eine schlanke Taille, ein knackiger Po …

Ziara war froh, dass er sie nicht ansah, denn seine überwältigende Männlichkeit weckte eine Begierde in ihr, die sie lieber nicht zur Schau trug. Sie setzte sich stocksteif in einen Ledersessel und schlug die Beine übereinander. Innerlich war sie vorbereitet, auf seine Anweisung hin Notizen zu machen, Telefonate zu führen oder sonst etwas zu tun.

„Wussten Sie, dass das mal das Büro meines Vaters war?“

„Nein“, murmelte sie überrascht.

„Genau hier habe ich immer gespielt, während er gearbeitet hat“, fuhr Sloan fort.

Er begann, vor dem Fenster auf und ab zu gehen. Das waren ja gleich zwei wunderbare Anblicke: ein attraktiver Mann und eine fantastische Aussicht.

Sofort schrillten in Ziaras Hirn die Alarmglocken, während sie über seine Worte nachdachte. Sie selbst hatte mit siebzehn die Verbindung zu ihrer Mutter gekappt. Sloan hingegen schien seinen Vater sehr geliebt zu haben. Obwohl ­Vivian behauptete, Mr Creighton habe in seinem Sohn nur eine Enttäuschung gesehen. Warum hatte Sloan …?

Nein. Über Sloans Privatleben und seine Kindheit nachzudenken, führte zu gar nichts. Sie musste sich auf ihre Arbeit konzentrieren.

Einen Augenblick später klatschte er kurz in die Hände. „Also gut“, murmelte er. „Womit fangen wir an …“

Ziara nahm ihren Tablet-PC, um sich Notizen zu machen.

„Wir brauchen neue Ideen, neue Designs und definitiv einen neuen Designer“, sagte Sloan so nüchtern, dass Ziara einen Moment lang völlig konsterniert war, wie sich der sexy Typ so rasch in einen sachlichen Boss verwandeln konnte.

Dann erst begriff sie, was er gerade gesagt hatte. Um Himmels willen! Ein neuer Designer würde definitiv niemals durchgehen.

Sloan fuhr fort: „Die Designs müssen spritzig sein. Neue Käufer anlocken …“ Er ließ sich in den Schreibtischsessel fallen. „Normalerweise wird die Kollektion einem Käufer im Studio präsentiert. Aber wir brauchen etwas Spektakuläres …“

Plötzlich sprang er auf und schlug so stark mit der Hand auf die Schreibtischplatte, dass Ziara zusammenzuckte. „Ich hab’s! Wir werden die Fashion Week direkt hierherholen, nach Atlanta, und eine Modenschau organisieren!“ Er begann, auf und ab zu gehen, und feuerte begeistert eine Idee nach der anderen ab. Ehe sie sich’s versah, hatte er bereits Ideen zum Veranstaltungsort, der Show und der After-Show-Party geäußert, eine Gästeliste erstellt und so weiter und so fort. Ziaras Finger schmerzten vom schnellen Tippen. Sie musste zugeben, dass Sloan große Fantasie und eine gehörige Portion Intelligenz besaß.

Als sie wartend aufblickte, sah er sie direkt an. Eigentlich hätte sie sich dringend Gedanken darüber machen sollen, welchen Eindruck er gerade von ihrer beruflichen Kompetenz bekam, doch sie war dem Zauber seiner Stimme so verfallen, dass sie ihn ebenfalls nur stumm ansah.

Sie hielten den Blickkontakt einige Augenblicke, und sofort breitete sich Hitze im Raum aus. Erst als Ziara kurz davor stand, laut aufzustöhnen, geriet sie in Panik. Sie starrte kurzerhand auf das Tablet vor sich … und erneut durchflutete es sie heiß – diesmal vor Scham.

Als Sloan auf sie zutrat, kaute sie nervös auf der Unterlippe herum. Würde er etwas sagen? Dachte er, dass sie ihn nun in einem anderen Licht sah? Oder hatte er ihren inneren Aufruhr gar nicht bemerkt? Da sie nicht besonders erfahren im Umgang mit Männern war, konnte sie das Ganze schlecht einordnen. Aber ihre Fantasie gaukelte ihr verbotene Bilder vor.

Sloan blieb stehen, um dann zum Schreibtisch zurückzugehen und sich zu setzen. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er sich weit zurücklehnte und die Hände im Schoß faltete. Ziara war erleichtert, doch die Hitze wollte einfach nicht verschwinden.

„Also werden wir dieses Jahr im Herbst eine Modenschau veranstalten. Ihre Aufgabe wird es sein, den passenden Ort klarzumachen und mit der Arbeit an den Kulissen zu beginnen. Sie werden sich ferner um die Einladungen kümmern, Kontakt mit der Model-Agentur aufnehmen und alles Weitere tun, was notwendig ist.“

Er beugte sich vor und blickte in die Ferne. „Ich werde mich auf die Suche nach dem richtigen Designer konzentrieren, der meine Ideen umsetzen soll.“

Diese Diskussion hätte Ziara am liebsten auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben. Ein neuer Designer würde die Grundfesten von Eternity Designs erschüttern, ganz egal, wie genial er sein mochte.

„Und was sind das für Ideen?“, fragte sie, bereit, sie in den Computer zu tippen. Wie sollte sie das nur ­Vivian erklären? Sie wusste, dass ihre Chefin Veränderungen nicht mochte.

Als Sloan lächelte, zeigte er seinen ganzen Sex-Appeal in einem einzigen Augenzwinkern. „Na, na. So schnell verrate ich nicht alles.“

Ihre Blicke trafen sich wieder. Dieses Mal brachten seine blauen Augen Ziara noch mehr aus dem Takt. Er stellte ihre Selbstbeherrschung auf eine harte Probe, und am liebsten hätte sie den Kragen ihrer Jacke hochgeschlagen, um jeden Zentimeter ihres Dekolletés zu verbergen.

Sloan stand auf, ging ganz langsam um den Schreibtisch herum und lehnte sich mit der Hüfte dagegen. In dieser Haltung überragte er Ziara um einiges, ermöglichte ihr aber gleichzeitig einen unbeabsichtigten Blick auf …

Nein. Sie musste sich diesen Blick verbieten. Während sie aufstand, sagte sie: „Wenn das alles ist, können wir ja anfangen …“

„Ziara.“

Sie umklammerte das Tablet und starrte auf dessen glänzenden Bildschirm.

„Ich verlange von meinen Mitarbeitern, dass sie hart arbeiten. Ich vermute, das dürfte kein Problem für Sie sein. Aber Vertrauen … Vertrauen muss man sich erst verdienen. Habe ich recht?“

Sofort bekam sie ein schlechtes Gewissen, denn sie wusste, dass sie ­Vivian Bericht erstatten musste – früher oder später. Was für ein Dilemma! Einerseits sah sie ihre Bestimmung darin, das zu tun, was für Eternity Designs richtig war – und hier konnte Sloan durchaus auf der richtigen Fährte sein. Ihre Loyalität erforderte allerdings, alles zu tun, was ­Vivian wollte.

„Jemanden einzustellen oder zu feuern, ist ­Vivians Sache“, fuhr Sloan betont arglos fort. „Vergessen Sie nicht: Sie wären nicht in diesem Büro, wenn ich es nicht gewollt hätte.“ Er blieb vor Ziara stehen und ließ sie sowohl sein Feuer als auch seine eisige Kälte spüren. „Sie werden schon Ihre Gründe haben, ­Vivian gegenüber loyal zu sein.“

Sie hörte die Frage, die in seinen Worten mitschwang. Ziara schluckte. Wie sollte sie das beschreiben, was ­Vivian für sie getan hatte? Die Unterstützung, die ihr zuteilgeworden war? Ziara entschied sich, kurz und höflich zu antworten.

„­Vivian hat erkannt, dass ich ehrgeizig bin und den Job gut machen will. Und die Ideale dieses Unternehmens aufrechthalten möchte.“

„Stil und Tradition. Für die Ewigkeit“, murmelte Sloan.

Ein feines Lächeln umspielte Ziaras Lippen. Sie wusste, dass sie die richtigen Absichten verfolgte, ganz egal, was andere denken mochten. „Ja.“

Sloan trat einen Schritt näher, und sie hatte das Bedürfnis, ihm auszuweichen. Ihre Muskeln waren extrem angespannt.

„Ich weiß es ebenfalls zu schätzen, wenn jemand hart arbeitet, Initiative und Loyalität zeigt.“ Er hielt inne, als würde er über seine Worte nachdenken. „Vergessen Sie nicht, für wen Sie von nun an arbeiten.“

Sein eindringlicher Blick war zu viel für Ziara. Sie wich ihm aus und blickte an seinen Beinen hinunter zu den Schuhen, die er zu seinem luxuriösen Anzug trug. Ein Nicken war alles, was sie zustande brachte.

Dennoch wollte sie noch etwas klarstellen. „Es kann nicht schlecht sein, die Werte dieses Unternehmens hochzuhalten. Wir sollten nicht vergessen, dass es die Grundsätze Ihres Vaters waren.“ Jetzt wagte sie es doch, ihn anzusehen. „Wissen Sie, abgesehen von Ihnen gibt es auch andere Menschen, die ein Recht darauf haben, sich um dieses Unternehmen zu sorgen.“

Etwas, was sie nicht deuten konnte, flackerte in seinem Gesicht auf, trotzdem wagte sie sich noch einen Schritt weiter vor. „Wenn Sie mir erklären würden, was Sie eigentlich vorhaben, statt mich darüber im Dunkeln zu lassen, könnte ich Ihnen auch helfen.“

Mit einem unverschämt anziehenden Augenaufschlag blickte Sloan sie an und trat noch näher. „Sie müssen schon etwas hartnäckiger sein, um Zugang zu meinen … Geheimnissen zu bekommen.“

Er holte tief Luft und kämpfte gegen sein Verlangen an. Wie war es möglich, dass nur ein kleiner Laut von Ziara genügte, um ihn zu erregen?

Der gestrige Arbeitstag war hart gewesen – doch wie sagte man so schön? Das Alte muss fort, um Platz für Neues zu schaffen.

Er benötigte Ziaras Hilfe, um seine Pläne zu verwirklichen, ohne Schaden anzurichten. Robert und Anthony waren sehr gute Designer, aber sie brauchten neuen Input und frischen Wind. Am heutigen Tag wollte er Ziara in dieses neue Terrain ein­führen.

Sie blickte um die Ecke. „Brauchen Sie mich heute Morgen, Mr Creighton?“

Oh ja, Süße, ich brauche dich. Im Bett. Obwohl dieser Gedanke absolut unangemessen war, bekam Sloan ihn nicht aus dem Kopf. Und das, obwohl Ziara sich schon wieder in einen langen Rock und ein weites Jackett gehüllt hatte. Wobei das Dunkelbraun der Jacke hervorragend zu ihren schokoladenbraunen Augen mit dem goldenen Schimmer passte. Immerhin. Ihr wunderschönes Haar hatte sie wieder zu einem strengen Knoten gebunden, der Anblick tat ihm fast schon weh.

Sloan veränderte seine Sitzposition. „Mein heutiger Terminplan ist randvoll. Wie ist der Stand der Dinge?“

Die Gründlichkeit, mit der Ziara alle Aufträge erledigte, beeindruckte ihn. Bereits gestern hatte sie sofort losgelegt und ein paar wichtige Leute kontaktiert. Außerdem hatte sie eine detaillierte Übersicht erstellt, damit er immer auf dem Laufenden war.

Er streckte sich und bereitete sich innerlich auf den härtesten Teil des Tages vor. „Wir machen jetzt mal einen kleinen Ausflug nach unten in die Designabteilung und sehen uns die Alte Brigade an.“

Mit Alte Brigade bezeichneten die Mitarbeiter die beiden Designer, die die Kleider entwarfen. Zweifellos waren beide sehr erfahren, arbeiteten aber auch schon seit über fünfzehn Jahren für die Firma.

Ziara zögerte zunächst, nahm dann aber ihr Tablet und strich sich über den Rock.

Als sie gemeinsam den Flur entlanggingen, schwieg sie. Doch Sloan konnte es sich nicht leisten, dass sie sich zurückhielt. Alles, was gesagt werden musste, sollte gesagt werden.

Plötzlich blieb er einfach stehen. „Sehen Sie, Ziara“, sagte er und wandte sich ihr zu. „Sie sind unter anderem hier, weil Sie mir helfen sollen, interne Beziehungen, Pläne, Entwicklungen usw. zu verstehen. Richtig?“

„Ja, Mr Creighton.“

Ihre schmallippige Antwort passte so gar nicht zu ihrem vollen Mund. „Hatten wir uns nicht auf ‚Sloan‘ geeinigt? Immerhin werden wir in den nächsten drei Monaten eine Menge Zeit miteinander verbringen.“

Ihre Lippen wurden noch schmaler. „Ja, Sloan.“

Es machte richtig Spaß, ihr dieses übertriebene Geschäftsverhalten auszutreiben. „Denn wenn Sie Ihren Job nicht machen, kann ich auch meinen Job nicht machen …“

Protest flackerte in ihren Augen auf, ansonsten blieb ihr Gesicht entspannt. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass sich hinter dieser kühlen Fassade jede Menge Sinnlichkeit verbarg. „Verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich muss von Ihnen wissen, was mich in der Designabteilung erwartet.“

„Ich … ich …“

„Und zwar jetzt. Ist das angekommen?“

„Wieso fragen Sie mich überhaupt? Sie haben doch gesagt, Sie waren als Kind oft hier.“

„Als Kind habe ich hier nur die Person wahrgenommen, die für mich am wichtigsten war – meinen Vater. Der Rest spielte keine Rolle. Seit ich zehn war, habe ich keinen Fuß mehr in die Designabteilung gesetzt.“

Ziara blickte ihn bestimmt an. Dann sagte sie: „Anthony und Robert sind sehr talentierte Designer.“

Sloan versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass ihre resolute Reaktion ihn überraschte.

„Mit Robert zu reden, dürfte nicht leicht werden. Die Design­abteilung ist seit Jahren fest in seiner Hand. Anthony ist ein Schatz. Aber verwechseln Sie seine Freundlichkeit nicht mit Unterwürfigkeit. Er hört sich alles an und setzt es in seiner eigenen Zeit und nach seinen eigenen Vorstellungen um.“

Sloan grinste. „So schlimm war’s doch gar nicht, oder?“

Ihr heiseres Räuspern überraschte ihn und bescherte ihm dort ein Prickeln, wo er es in diesem Moment am wenigsten brauchte. „Gehen wir.“ Wenigstens hatte er jetzt eine Ahnung davon bekommen, wie er sie zu einer Reaktion brachte.

Er musste sie einfach nur provozieren.

Sie fuhren mit dem Aufzug in die dritte Etage, wo sie auf eine Art Galerie traten. Die Designabteilung nahm die gesamte zweite Etage ein, und die Arbeits- und Ausstellungsfläche konnte man über ein offenes Treppengelände von der dritten Etage aus sehen und betreten.

Als sie über eine metallene Wendeltreppe nach unten gingen, hallte das Klackern von Ziaras Pumps durch den Raum. Sofort legten die Designer einen Gang zu.

„Ziara!“, rief Robert, als sie die letzten beiden Stufen hinabging. „Was führt dich in unser kleines Königreich?“

Anthony kam auf sie zu und umarmte sie lächelnd. Ihr Lächeln war liebenswürdig und charmant, doch sie erwiderte die Umarmung nicht. Interessant.

„Ich möchte euch allen Ms Creightons Stiefsohn Sloan vor­stellen.“

Die Designer tauschten einige Blicke aus, die aber weniger misstrauisch waren, als Sloan befürchtet hatte. Doch seine kleine Spionin schien schwache Nerven zu haben.

„Ja“, sagte Robert und hielt ihm die Hand hin. „Ich glaube, ich erinnere mich, wie James von Ihnen erzählt hat, que dieu ait son âme.“

Gott hab ihn selig, ja. Aus dem Augenwinkel sah Sloan, dass Ziara ihn anblickte.

„­Vivian hat mir erzählt, dass Sie an der Herbstkollektion arbeiten. Ich würde mir gern ein paar Entwürfe ansehen“, sagte Sloan, ohne auf Ziara zu achten, die ihn nun verblüfft an­starrte.

Die Männer waren glücklich, ihre Kreationen präsentieren zu können. Beide wechselten begeisterte Blicke und gingen zu den Zeichentischen.

Sloan lief dicht neben Ziara hinter ihnen her. „Vertrauen Sie mir“, raunte er ihr zu.

Nachdem er Roberts Präsentation eine halbe Stunde lang wortlos angehört hatte, zeigte Sloan sich nicht im Geringsten beeindruckt.

Dann sprach er in die Stille hinein. „Haben Sie eigentlich die kritischen Anmerkungen der Einkäuferin im Kopf?“

Die Männer nahmen eine kerzengerade Haltung ein, doch es gab nichts, was sie zu ihrer Verteidigung hätten sagen können.

Sloan fuhr fort: „Sie sagte, die Designs seien altbacken. Nicht klassisch, nicht retro, nicht schick. Das wären Begriffe, mit denen man etwas anfangen könnte, Komplimente. ‚Altbacken‘ ist jedenfalls kein Kompliment.“ Er zeigte auf den Stapel mit Entwürfen. „Alles, was ich hier sehe, habe ich bereits in Brautmagazinen gesehen – und zwar vor zehn Jahren.“

„Woher wollen Sie wissen, was die Einkäuferin gesagt hat?“, fragte Anthony leise.

„Und wer, glauben Sie, sind Sie, hier einfach so hereinzuspazieren und uns zu kritisieren?“, fügte Robert sehr viel lauter hinzu.

„Ich bin ab jetzt der Kreativdirektor der Herbstkollektion von Eternity Designs. Von nun an werde ich alle Entscheidungen dieser Abteilung absegnen. Oder auch nicht.“

Es wurde mucksmäuschenstill. Roberts Gesicht lief dunkelrot an, und Anthony blickte fragend in die Runde.

„Sehen Sie“, sagte Sloan ungeduldig. „Wir haben eine Menge zu tun, und die Zeit rennt. Es geht darum, Eternity Designs wieder nach vorne zu bringen – auf meine Art.“

„Warum sollten wir …“

„Wollen Sie mir wirklich weismachen, Sie wüssten nicht, warum ich hier bin?“ Sloan sah Robert direkt in die Augen. „Ihnen mag die wirtschaftliche Situation des Unternehmens egal sein, während Sie hier unten in Ihrem kleinen Paradies sitzen. Aber ich weiß, dass die Besitzerin der Boutique für Brautmoden Ihre Entwürfe in der Luft zerrissen hat. Soll ich näher ins Detail gehen, oder erinnern Sie sich?“

Jetzt schaltete Anthony sich ein. „Nein, wir erinnern uns.“

„Gut. Ich bin hier, damit Eternity wieder schwarze Zahlen schreibt und wie früher ganz vorne mitspielt. Also werden Sie mir in den nächsten drei Monaten Rede und Antwort stehen. Ausschließlich mir!“

„Das werden wir nicht!“, entgegnete Robert. „Nach dreißig Arbeitsjahren lasse ich mir doch nichts von einem Amateur vorschreiben.“

„Dann engagiere ich eben jemanden, der das tut.“

Das war ganz schön barsch. Doch Sloan wusste aus eigener Erfahrung, dass die härtesten Lektionen oft die besten waren … wenn man was daraus machte.

Während er umherging, nahm er den Stapel mit Entwürfen und schmiss ihn in den nächsten Papierkorb. „Fangen Sie noch mal an.“

Ziara und Anthony hielten gleichzeitig die Luft an. Doch es war Robert, den Sloan im Auge hatte, den Anführer der kleinen Gruppe. Er musste ihn gefügig machen, dann würde alles andere wie von selbst laufen.

Robert empörte sich lauthals, während Anthony aussah, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Sloan fragte sich, wie er zu den beiden würde durchdringen können.

Als Ziara ihn fest am Arm packte, war Sloan überrascht. Sie zog ihn außer Hörweite und sah ihn direkt an. „Glauben Sie wirklich, dass Sie die beiden auf diese Art dazu bekommen, mit Ihnen zu kooperieren?“

Sloan versuchte, sich auf ihre Worte zu konzentrieren, doch sein Unmut verwandelte sich urplötzlich in Verlangen, als sie ganz nahe an ihn herantrat. Aus dem testosterongesteuerten Chef-Verhalten wurde urplötzlich pure Lust. Gott sei mir gnädig, wie hat diese Frau das nur geschafft?

„Auf diese Kooperation kann ich verzichten. Wenn sie nicht tun, was ich sage, fliegen sie raus.“

Ziara verzog das Gesicht. „Robert und Anthony waren immer die beiden Stars von Eternity Designs. Sie sollten ihnen etwas mehr Respekt entgegenbringen.“

Wie konnten diese trotzigen Schulmädchen-Lippen nur so süß und sexy sein? Sloan hatte sogar Mühe, Ziaras Worten zu folgen. Er, der König des professionellen Verhaltens.

„Sehen Sie, genau das ist das Problem“, sagte er. „Seit Jahren kriecht hier jeder den beiden in den Allerwertesten. Sie mussten sich nie einer Herausforderung stellen und glauben, ein Hauch Anstrengung würde genügen, um die Größten zu bleiben.“

„Sie leisten harte Arbeit …“

Er hätte Ziara küssen können für das Mitgefühl, das in ihren wunderbaren braunen Augen schimmerte. „Aber nicht hart genug. Wo sind die Marktstudien? Die frischen Ideen? Wer Erfolg will, muss sich anstrengen.“

Sie schien auch für seine Position Verständnis zu haben, und aus irgendeinem Grund bedeutete ihm das etwas. „Ich weiß, ich klinge barsch. Aber es sind erwachsene Männer, die seit Jahren verhätschelt werden. Mit einer höflichen Bitte erreicht man da gar nichts.“ Er streckte die Hand aus und fuhr Ziara kurz mit dem Daumen übers Kinn. „Mein Wahnsinn hat Methode, versprochen.“

Die Berührung ihrer seidigen Haut war magisch. Sie schienen beide einen Augenblick lang zu erstarren.

Wow!

Aufgrund der Stille und der feindseligen Blicke ahnte er, dass Robert keine Sekunde zögern würde, Gerüchte über ein anzügliches Verhalten von Sloan gegenüber seiner Assistentin zu streuen. Und das wollte er ihr nicht antun, also trat er einen Schritt zurück und ließ die Hand sinken.

„Und denken Sie daran“, ermahnte er Ziara: „Ich wäre nicht hier, wenn die beiden ihren Job anständig machen würden. Okay?“

Sie nickte steif, obwohl er genau sehen konnte, dass er sie durcheinandergebracht hatte.

Es wurde Zeit weiterzumachen. „Ziara“, sagte er etwas freundlicher, „das Tablet bitte.“ Sie gab ihm den Computer und vermied dabei jede weitere Berührung.

Nachdem Sloan auf dem Bildschirm herumgetippt hatte, hielt er inne und sah die anderen an. „Momentan sind Retro-Looks im Trend, die dem Stil der alten Klassiker entsprechen.“ Während seiner Recherchen hatte er bereits viele dieser Modelle gesehen, die wiederum seine eigene Fantasie angeregt hatten. „In weniger als drei Monaten werde ich unsere neuen Entwürfe auf einer Modenschau präsentieren. Ich will, dass es eine exklusive Schau wird, über die alle noch lange reden werden.“

Als Sloan seine Ideen für die Modenschau beschrieb, verschwand die Wut aus den Gesichtern der Designer und machte Begeisterung und Neugier Platz.

Er reichte das Tablet herum, damit sich jeder ein Bild machen konnte. „Jede Schau braucht ein zentrales Thema, einen Bezugspunkt. Und das hier ist unseres.“

„Ein Auto? Sind Sie verrückt?“, rief Robert, plötzlich wieder misstrauisch.

„Kein Auto, ein Rolls Royce. Eine klassische Karosse, die Eleganz, ein schlankes Design und den Geist der dreißiger Jahre miteinander vereint. In dieser Ära hatten die Frauen aufregende Rundungen und hüllten sich in Kleider, die ihre Weiblichkeit betonten. Denken Sie nur an die Schauspielerinnen dieser Epoche – Marlene Dietrich, ­Vivian Leigh …“

Er entdeckte einen Funken Zustimmung in Ziaras Augen. Sie wusste, in welche Richtung er gehen wollte.

„Lächerlich“, beharrte Robert.

Doch Sloan ließ sich nicht beirren. „Wir werden alles richtig machen. Schlagen Sie ein, oder gehen Sie von Bord. Es ist Ihre Entscheidung.“

3. KAPITEL

Seit wann habe ich das Gefühl, nur ein Handlanger zu sein?

Ziara wartete, bis Sloan das Gebäude zum Lunch verlassen hatte, bevor sie sich auf den Weg zu ­Vivian machte. Ihr war klar, dass ­Vivian bereits von der Modenschau wusste, und allein bei dem Gedanken an das Bevorstehende wurde ihr schlecht.

In den zwei Tagen, seit sie Sloan beobachtete, hatte sie bereits eines gelernt: Er spielte keine Spielchen. An diesem Morgen hatte er bewiesen, dass er seine Hausaufgaben gemacht und bestens über Designs, Trends und Marktanalysen informiert war.

Das Irritierende war, dass ihr seine Ideen gefielen.

Mit der richtigen Planung könnte daraus eine erfolgreiche Schau werden, zu der die gesamte High Society Atlantas strömen würde. Eternity Designs wäre wieder in aller Munde, und die neuen Entwürfe würden die Titelblätter von Glamour-Magazinen schmücken.

Doch zu ihrer Schande musste Ziara sich eingestehen, dass auch Sloans Anziehungskraft Eindruck auf sie machte. ­Vivian hatte zwar behauptet, Ziara sei die Letzte, die auf Sloans Charme hereinfallen würde. Doch das Verlangen, das sie fühlte, nachdem Sloan sie berührt hatte, jagte ihr Angst ein.

Sie musste unwillkürlich an ihre Mutter denken, die sich Männern an den Hals geworfen und ihren Körper bewusst eingesetzt hatte, um Vorteile daraus zu ziehen. Geschäft und Privates miteinander zu vermischen, war für Ziara das Letzte.

Abigail nickte ihr freundlich zu, als sie das Vorzimmer betrat. „­Vivian wartet bereits auf Sie.“

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