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Als Mechanikerin Stella die Werkstatt schließen will, kommt der gut gekleidete Sebastian in einem Mercedes-Benz W109 angerollt. Er besteht darauf, dass sie seine kaputten Bremsen repariert. Sie sagt mehrfach nein, aber er besteht darauf. Gleichzeitig fühlt sie sich von seinen Augen wie magisch angezogen, und sie spürt, wie er sie mit seinen Blicken förmlich verschlingt. Schließlich erklärt sie sich bereit, ihm unter einer Bedingung zu helfen. Einer harten Bedingung... -
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Seitenzahl: 29
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Vanessa Salt
LUST
Verbotene Orte: die Mechanikerin
Original:
Förbjudna platser: Mekanikern
Übersetzer: Alina Becker Copyright © 2019, 2019 Vanessa Salt und LUST All rights reserved ISBN: 9788726304169
1. E-book Auflage, 2019 Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.
Stella wischt sich mit einem Wattebausch das Öl von den Händen. Sie fährt mit dem Handrücken über ihre verschwitzte Stirn und bemerkt sofort, dass sie mit dem klebrigen Zeug nicht vorsichtig genug war. Sie zuckt mit den Schultern, unten in der Arbeitsgrube unter einem Volvo Amazon. Ein zweitüriger P120E von 1961. Damit kennt sie sich aus.
„ Stella, Zeit fürs Wochenende!“, schreit Gösta sie fast an. Das Einzige, was sie von ihm sieht, sind seine Arbeitsschuhe und ein Stückchen des abgenutzten, ehemals grünen Overalls. „Es ist schon 19 Uhr, und das am Freitag, es ist fast Hochsommer, und die Vögel zwitschern.“
„ In den Boländerna gibt es keine Vögel ...“ Stella hebt den alten Volvo mit der Hebebühne einen halben Meter an. Stützt die Ellbogen auf den Rand der Grube und blinzelt zu Gösta hinauf. Ihrem Chef. Im Gegenlicht der grellen Leuchtstofflampen sieht sie nur seinen etwas krummen Körper. Niemand weiß, wann er eigentlich hätte in Rente gehen sollen.
„ Wie witzig“, sagt er langsam, bückt sich ein wenig und schaut zu ihr hinunter. „Das war im übertragenen Sinne gemeint, falls du es nicht verstanden hast. Aber bei dir weiß man ja nie. Übrigens sieht man keinen Unterschied zwischen dir und der Arbeitsgrube.”
„ Haha, und bei dir weiß man nie, ob du nackt bist oder noch angezogen.“ Stella kratzt mit dem Schraubenzieher an dem Stahl, der die Aussparung umgibt, und lächelt ihn an.
„ Was hast du da gesagt? Hier in Uppsala sprechen wir ordentliches Reichsschwedisch.” Gösta lacht und fährt sich mit der Hand über die Glatze. „Und gib Acht mit meinen Instrumenten!“
Gösta nennt seine Werkzeuge immer Instrumente. Als würden sie Patienten operieren, keine Oldtimer, die besondere Sorgfalt erfordern. Obwohl er damit ja irgendwie richtig liegt. Deshalb sagt Stella meistens nichts dazu.
„ Aber ich komme doch nicht aus Schweden. Wie oft hatten wir das jetzt schon…?” Sie setzt sich die Kappe schräg auf und fährt sich durch die schwarzen Haare.
Gösta lacht laut heraus. „Tja, die Streifen gehen nicht mehr raus, oder?“
„ Schlecht!“, gibt Stella zurück. „Und du wirst nie Schonisch lernen. Oder meinst du etwas anderes?” Sie legt den Kopf zur Seite und macht Kulleraugen.
„ Herrje, Stella, hör auf damit. Meinetwegen könntest du kreidebleich sein, da unten müsste man dich trotzdem mit Scheinwerfern suchen.” Jetzt kichern beide. „Nun, machst du das Licht aus? Kenta und Robban sind schon nach Hause gegangen. Mach’s gut und lass es bis Montag krachen.” Gösta seufzt ein wenig. „Auf jeden Fall ist es ein Glück, dass wir dich haben.“
„ Auf jeden Fall?“
„ Lass gut sein. Du weißt schon, was ich meine.” Gösta dreht sich um und geht auf die schmutzige Bürotür zu. „Schönes Wochenende, wir sehen uns am Montag.“ Er wirft einen Blick über die Schulter. „Jetzt vergiss das Wochenende nicht. Hab ein bisschen Spaß. Lebe!” Er hebt die Hand und geht.