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Dieses E-Book entspricht 208 Taschenbuchseiten ... Das heiße Treiben der Schönen und Reichen im Sommer unweit von New York ist eine Geschichte für sich. Sobald das Meeresrauschen, die Bars, Pools und wilden Partys in den Hamptons in Sicht kommen, steigt die Begierde ins Unermessliche. Die sexy Hüllen fallen und mit ihnen alle Hemmungen. Ob die reife Lady mit dem Chauffeur, die jungen Studenten miteinander oder Paare unter sich - Grenzen der Lust gibt es hier keine. Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 278
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Impressum:
Verdorbenes Treiben in den Hamptons | Erotische Geschichten
von Simona Wiles
Simona Wiles, Jahrgang 1980, ist in Süddeutschland geboren und lebt dort mit Mann, Kind und zwei Hunden. Ihre ersten erotischen Kurzgeschichten entstanden während eines Creative-Writing-Workshops. Der Beifall der anderen Teilnehmer/-innen brachte sie dazu, ihrer Leidenschaft für Erotik und gute Bücher selbst Ausdruck zu verleihen. Ideen für ihre Geschichten gehen ihr nicht aus – hat sie doch selbst eine wilde Jugend hinter sich. Während Simona ihrer Schreibsucht anfangs auf dem heimischen Familiencomputer frönte, tobt sie sich inzwischen an ihrem eigenen Laptop aus. Sie schreibt hauptsächlich erotische Kurzgeschichten. Wenn sie gerade nicht über einer neuen Story brütet, arbeitet sie als Office-Managerin in einer Autofirma.
Lektorat: Jasmin Ferber
Originalausgabe
© 2023 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © tverdohlib @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750714878
www.blue-panther-books.de
Gnadenlos verführt
Ava schrieb gerade ein Angebot für einen Kunden der Firma, für die sie arbeitete, als ein »Pling« ertönte. Es zeigte an, dass eine neue E-Mail angekommen war. Vielleicht war es ein Kunde, der sich über die Produkte zur Sanitäreinrichtung informieren wollte. Sie seufzte. Die Firma expandierte, was eine sehr gute Entwicklung war, die ihr den Arbeitsplatz sicherte. Andererseits kamen mehr und mehr Aufträge rein, die sie zu bearbeiten hatte. Ava fragte sich, wie sie die Überstunden eigentlich abfeiern sollte.
Sie beendete den Brief, druckte ihn aus und schob das zusammengefaltete Papier in ein Kuvert, das sie in den Korb für Postausgänge legte. Ihr Chef war da altmodisch und bestand darauf, Papier zu verschwenden, anstatt die modernen Kommunikationsmöglichkeiten zu nutzen.
Ava machte eine kleine Pause, knabberte an einem Müsliriegel und guckte gelangweilt nach, welche E-Mail gerade eingegangen war.
Sie war an sie persönlich adressiert. Normalerweise erhielt sie solche Nachrichten nicht an ihrer Arbeitsstelle, weil sie es tunlichst vermied, private Dinge während der Arbeitszeit zu erledigen. Schließlich konnte man nicht wissen, inwieweit der Computer überwacht wurde.
Aber die E-Mail machte sie neugierig. Außerdem hatte sie sowieso gerade Pause, da schadete es doch nicht, die Nachricht kurz zu lesen?
Sie klickte auf den Betreff mit nur einem Wort: »Video.«
Die E-Mail öffnete sich. Es stand kein Text darin, lediglich ein Anhang im MP4-Format war zu erkennen. Ava klickte doppelt darauf, das Video öffnete sich und spielte sich von selbst ab.
Ava und ihr Mann Charles kannten sich seit ihrer Zeit an der New Hamptons University. Charles hatte Biotechnologie studiert, sie selbst mehrere Fächer belegt, die sie alle interessierten. Aber sie hatte sich nicht entscheiden können, was genau sie eigentlich machen wollte, daher hatte sie das Studium irgendwann abgebrochen und diese Stelle in dem Betrieb für Sanitäreinrichtungen angenommen. Charles dagegen hatte sein Studium beendet, eine interessante Stelle in der Nähe angenommen und verdiente gut. Sein Werben um sie war teilweise schüchtern gewesen, obwohl Charles das gar nicht nötig gehabt hatte. Er war äußerst attraktiv; Ava hatte häufig bemerkt, wie die Kommilitoninnen dem dunkelhaarigen, schlaksig wirkenden jungen Mann interessierte Blicke zuwarfen. Sie selbst war bereits lange in ihn verliebt gewesen, bevor er auf sie aufmerksam geworden war. Während einer Studentenparty waren sie dann ein Paar geworden, und Ava hatte fast alles getan, um Charles zu gefallen und trotzdem mit ihm auf Augenhöhe zu sein. Sie war nicht dumm, dennoch hatte er es sichtlich genossen, dass er das Studium abgeschlossen hatte und sie nicht.
Nachdem sie beide einen guten Job gefunden hatten, hatten sie geheiratet. Das war jetzt zwei Jahre her. Ava erinnerte sich immer noch an die Traumhochzeit und die Flitterwochen, die sie in Boston verbracht hatten. Über Kinder hatten sie bereits gesprochen. Charles wollte mindestens ein halbes Dutzend, sie war sich noch nicht sicher und meinte, sie habe außerdem noch Zeit, biologische Uhr hin oder her.
Ava liebte ihren Mann über alles. Sie verstanden sich gut, vor allem im Bett, sie hatten den gleichen Humor und einen gemeinsamen Freundeskreis, der sich aus ehemaligen Studenten und neu hinzugekommene Kollegen zusammensetzte. Vor allem mit Elisabeth und Oliver Weller trafen sie sich häufig, weil Elisabeth Avas beste Freundin war und die Männer sich ebenfalls gut verstanden. Sie hatten sogar schon einen Urlaub in den Bergen von Nightfalls zusammen verbracht.
Wegen all dieser Gemeinsamkeiten schockierte Ava das Video gewaltig. Es war ein Hotelzimmer zu sehen. Sie erkannte im Hintergrund den typischen Anhänger »Bitte nicht stören« an der Türklinke. Aber das registrierte sie nur nebenbei; ihre Konzentration war völlig auf das Geschehen im Vordergrund gerichtet.
Dort lag ihr Mann auf einem zerwühlten Bett – mit einem Ständer, der steil in die Höhe ragte. An diesem Ständer lutschte eine attraktive Frau. Sie schob sich den harten Schwanz tief in den Rachen, wichste den Schaft zusätzlich mit der Hand und entließ ihn dann mit einem Schmatzen. Sie hob kurz den Kopf und lächelte Charles an.
In diesem Moment erkannte Ava, wer diese Frau war: Elisabeth Weller.
Es war nicht nur der Schock darüber, dass Charles überhaupt fremdging, der Ava schreckensbleich dasitzen ließ. Es war diese zusätzliche Komponente, dass er es mit ihrer besten Freundin tat.
In ihrem Kopf herrschte zunächst Leere, während sie mit starrem Blick zusah, wie Elisabeth sich über Charles’ Ständer schwang, sich auf ihn hinabsenkte und anfing, ihn zu reiten. Ava schaffte es nicht, das Video anzuhalten, das lediglich drei Minuten lang dauern würde. Sie sah das geile, lüsterne Grinsen ihres Mannes, sah seine Hände auf den festen Brüsten von Elisabeth und glaubte, das lustvolle Stöhnen hören zu können, das er beim Sex von sich gab. Sie kannte dieses Stöhnen so gut. Doch dann realisierte sie, dass der Ton abgestellt war, und sie war einen kurzen Moment lang darüber erleichtert.
Als das Video abbrach und nur noch einen schwarzen rechteckigen Ausschnitt zeigte, lehnte Ava sich auf dem Stuhl zurück. Ihr war kotzübel. Seit wann? Seit wann treiben die beiden es miteinander, fragte sie sich unwillkürlich. Seit wann betrügt Charles mich mit Elisabeth? Seit wann betrügt sie mich? Gestern erst hatten sie und ihre Freundin sich unbeschwert am Telefon über ihre Männer unterhalten, über die kleinen, liebenswerten Macken. Dabei hatte Elisabeth gekichert und ihre Liebe zu ihrem Mann Oliver mehrmals beteuert.
Alles Lüge.
***
»Hey, was ist mit dir? Du bist ganz bleich!«
Die Stimme ihrer Kollegin, die aus der Pause an den Schreibtisch neben Ava zurückkehrte, riss sie aus ihren Gedanken.
»Mir ist schlecht«, sagte Ava kläglich. Es stimmte. Ihr war speiübel. Am liebsten hätte sie sich zu Hause unter ihrer Bettdecke verkrochen, einen heißen Tee geschlürft und aus dem Fenster gestarrt. Vorher noch eine heiße Dusche, um sich den Schmutz dieses Videos abzuwaschen.
»Dann geh besser nach Hause«, meinte die Kollegin und musterte sie besorgt.
Ava war selten krank, aber wenn, dann richtig. »Ja. Ist vielleicht besser«, murmelte sie. Sie versuchte, sich darauf zu konzentrieren, welche Dinge sie in ihre Handtasche packen musste: Autoschlüssel, Handy, Taschentücher. Die würde sie brauchen, wenn sie sich unter der Decke verkroch, dachte sie. Sie fuhr den Computer runter, meldete sich bei ihrem Vorgesetzten wegen Krankheit ab und fuhr mit ihrem Auto nach Hause.
Den ganzen Weg über hämmerte die eine Frage in ihrem Kopf: Warum und seit wann?
Vielleicht waren die beiden sich in der Blockhütte damals während des gemeinsamen Urlaubes nähergekommen, überlegte Ava und bog in die Madison Road ein, wo sie wohnten. Oder bei der letzten Party, die einer aus ihrem Freundeskreis vor einem Monat veranstaltet hatte? Ava erinnerte sich daran, dass Charles eine Zeit lang nicht aufzufinden gewesen war, was sie jedoch nicht weiter beunruhigt hatte. Sie waren unabhängig und gaben einander die Freiheit, sich mit wem auch immer zu unterhalten. Sie kontrollierten einander nicht.
Zu Hause unter der Dusche kam allmählich die Wut. Der Schreck, das ganze Entsetzen über den Verrat verwandelte sich. Das Gefühl war heiß und kochte in ihr. Obwohl ihr Tränen über die Demütigung über das Gesicht liefen, die von dem Duschwasser sofort weggespült wurden, verspürte Ava eindeutig wilde Rachegelüste gegenüber ihrem Mann und Elisabeth. Vor allem gegen Letztere. Sie musste Charles verführt haben, anders konnte Ava es sich nicht vorstellen. Charles war viel zu introvertiert und schüchtern, um so etwas anzufangen.
Andererseits, meldete sich eine Stimme in ihr, gehörten zu einem Fick immer zwei Personen.
Trotzdem. Sie wusste nicht, wer von beiden den Anfang gemacht hatte. Sie verdächtigte Elisabeth, weil sie ungefähr wusste, wie die »Freundin« tickte, und demzufolge würde sie sich an der Rivalin rächen.
O ja, das würde sie!
Anstatt sich wie geplant unter der Bettdecke zu verkriechen und in Selbstmitleid zu versinken, stürzte Ava im Bademantel an ihren Computer und öffnete dort noch einmal die betreffende E-Mail. Sie spielte das Video ab, in voller Lautstärke, und hörte das Stöhnen und Keuchen der beiden Verräter. Ihre Wut wuchs. Sie fand heraus, dass dieser Film erst vor wenigen Tagen entstanden war. Charles hatte ihr erklärt, dass er ein Treffen mit einem Arbeitskollegen aus der Forschung habe und deshalb später nach Hause käme. Sie hatte sich nichts dabei gedacht. Solche Treffen der verschiedenen Abteilungen bei einem gemeinsamen Abendessen hatte es schon häufiger gegeben. Ava glaubte nicht, dass Charles und Elisabeth es schon seit Jahren miteinander trieben. Dafür sah das, was auf dem Video zu sehen war, noch viel zu neu aus – als ob die beiden sich gerade erst gegenseitig entdeckten.
Den Absender der E-Mail kannte sie nicht. Irgendeine anonyme Adresse, dachte Ava. Sie schrieb eine schnelle Nachricht, fragte, wer der oder die sei und woher man dieses Video habe, aber die Adresse schien wieder abgemeldet worden zu sein, denn als Antwort erhielt sie eine Fehlermeldung.
Na schön.
Sie kochte sich einen Tee und dachte nach.
Bis Charles nach Hause kam, war ein Plan in ihr gereift, wie sie sich an den beiden rächen konnte. Bis dahin würde sie die Unwissende spielen, ihren Mann wie jeden Abend begrüßen und so tun, als sei Elisabeth immer noch ihre beste Freundin, der sie so gut wie alles erzählte. Sie konnte nur hoffen, dass ihr schauspielerisches Talent, das sie während des Colleges entwickelt hatte, nicht völlig verschüttgegangen war.
***
Drei Tage später erhielten Ava und Charles die Einladung zu einer Sommerparty im Hause Weller. Elisabeth rief an und verkündete fröhlich, dass sie einen Caterer geordert habe, der keine Wünsche übrig lassen würde.
»Was gibt es denn alles?« Und steht mein Mann auch auf deiner Liste als Appetithäppchen, fügte Ava stumm hinzu, sagte es jedoch nicht laut.
Elisabeth erzählte ihr von all den Köstlichkeiten, die es geben sollte, von der Band, die zufällig an jenem Wochenende einen Termin freihatte, und dass sie sich wünschte, dass sie beide kämen. »Also, du und Charles. Nicht, dass er sich wieder in seiner Arbeit vergräbt«, sagte sie kichernd.
»Woher weißt du, dass er das manchmal tut?«, fragte Ava etwas scharf zurück.
Am anderen Ende entstand eine kurze Pause.
»Weißt du nicht mehr, dass du mir das erzählt hast?«, fragte Elisabeth erstaunt.
Ava konnte sich nicht mehr erinnern, schloss es aber nicht aus. Sie musste sich beherrschen, um bei Elisabeth keinen Verdacht aufkommen zu lassen. Außerdem würde sie gleich morgen in ihre Lieblingsboutique gehen, um sich einen rattenscharfen Fummel zu kaufen, der sämtlichen Männern den Kopf verdrehen würde.
Sie aber hatte es nur auf einen abgesehen: auf Oliver.
Oliver, Elisabeths Mann, war manchmal etwas großspurig und ließ alle wissen, dass er ein erfolgreicher CEO einer renommierten Firma in den Hamptons war. Ansonsten war er sympathisch und umgänglich. Soweit Ava wusste, war er Elisabeth treu, aber wer konnte schon in einen Mann hineingucken, dachte sie bitter. Mit seiner großen, schlanken Figur und den braunen Augen hatte Oliver mit Sicherheit gute Chancen bei den Frauen, solange Elisabeth nicht in der Nähe war. Ansonsten machte sie jeder Konkurrentin klar, dass Oliver ihr gehörte.
Aber einer anderen auch noch den Mann stehlen, dachte Ava grimmig. Sie selbst sah eigentlich auch nicht übel aus, um es mit den Worten eines Ex-Freundes zu sagen. Wenn sie sich entsprechend aufbrezelte und einen heißen Fummel anzog, dann würde Oliver sicher nicht widerstehen können. Elisabeth hin oder her – irgendwann würde es auffallen, wenn sie wie eine Klette an ihrem Oliver hing, um auf ihn aufzupassen. Außerdem wollte sie sich bestimmt mit Charles zurückziehen, und dann war Ava an der Reihe.
***
Am Abend der Gartenparty legte Ava besondere Sorgfalt auf ihr Aussehen. Sie schminkte ihre Augen und gab ihnen einen verführerischen Ausdruck. Die Lippen zog sie mit knallroter Farbe nach, dann stieg sie in den heißen Fetzen, den sie in der Boutique »Elles« erstanden hatte. Die dazu passenden hochhackigen Schuhe würde sie erst anziehen, wenn sie aus der Haustür gingen. Ava befürchtete, auf der Treppe ansonsten umzuknicken.
Als sie derart gestylt aus dem Badezimmer trat, spitzte Charles anerkennend die Lippen und stieß einen Pfiff aus.
»Wow! Wer bist du und was hast du mit meiner Frau gemacht?«
Ava betrachtete ihn kühl, dann lächelte sie. »Gefalle ich dir?«, fragte sie mit unschuldigem Blick.
»Sehr. So sehr, dass ich mich frage, ob wir die Party nicht einfach sausen lassen sollen …«
Sein Blick wurde lüstern, als er sie von oben bis unten musterte. Ava tat, als würde sie es nicht bemerken, und ging zu der Kommode, wo sie ihren Schmuck aufbewahrte. Sie steckte sich Ohrringe an, legte eine Kette um den Hals und sah im Spiegel ihren Mann, wie er auf ihren Hintern starrte und ganz offensichtlich überlegte, wie er sie ins Bett zerren könnte. Das könnte dir so passen, dachte sie. Allerdings machte es ihr Spaß, ihn geil zu machen und am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Deshalb bewegte sie sich wie nebenbei sehr lasziv.
Sie drehte sich um. »Lass uns gehen, sonst kommen wir zu spät.«
»Wie gesagt, wir könnten noch absagen«, meinte er mit heiserer Stimme und stand auf. In seiner Hose zeichnete sich eine Beule ab.
Vor dem Video mit ihm und Elisabeth wäre Ava sofort darauf eingegangen und hätte sich mit dem größten Vergnügen einen heißen Abend mit ihrem Mann gemacht. Aber nicht jetzt. Sie hatte eine Mission. Dem Sex mit Charles war sie in der letzten Woche tunlichst aus dem Weg gegangen, indem sie Kopfschmerzen vorgeschützt hatte oder eine Erkältung. Sie konnte und wollte nicht mit ihm schlafen. Nein, erst würde sie sich Oliver schnappen und dann die beiden Verräter demütigen!
»Nein. Wir haben zugesagt, also gehen wir. Komm!«, sagte sie lächelnd und ging aus der Tür.
Sie lief in Strümpfen die Treppe hinunter, zog die High Heels an, legte sich einen leichten Schal um die Schultern und stand bereits vor der Tür, als Charles endlich hinter ihr herkam. Sie sah seinen enttäuschten Blick, ignorierte ihn jedoch lächelnd und ließ sich von ihm zu Elisabeth und Oliver chauffieren. Zu Oliver, ihrem Zielobjekt.
***
Als sie vor der Villa ankamen, war die Party bereits in vollem Gange. Bedienstete liefen mit Tabletts herum und boten Champagner und andere Getränke an. Die Gäste standen jeder mit einem Glas auf dem sorgfältig gestutzten Rasen und unterhielten sich. Von irgendwoher erklang Musik, und die Lampions und Lichter, die überall in dem weitläufigen Garten aufgehängt worden waren, beleuchteten die Szene mit einem weichen Licht.
Ava schritt vor ihrem Mann her, der seine Hand auf ihren Rücken gelegt hatte und sie immer tiefer schob.
»Nicht jetzt«, zischte sie, dann erhellte ein strahlendes Lächeln ihr Gesicht, als sie Oliver entdeckte. Neben ihm stand Elisabeth und umarmte sowohl Ava als auch Charles zur Begrüßung. Charles ein wenig länger als sie, registrierte Ava. Im Gegenzug überrumpelte sie Oliver mit einer Umarmung, der das von ihr nicht gewohnt war. Aber sie setzte auf die Macht ihrer Ausstrahlung, und an dem leichten Glimmen in Olivers Augen fand sie die Bestätigung, dass sie ihm gefiel.
Während des folgenden Plauderns wandte Ava sich häufig an Oliver, stellte ihm Fragen und hörte interessiert seinen Antworten zu. Es war ihr egal, ob den anderen beiden auffiel, dass sie sich anders verhielt als sonst. Während dieser Party konnten sie ihr kaum Vorwürfe machen, wenn sie sich länger als sonst mit Elisabeths Mann unterhielt.
Wie Ava es sich gedacht hatte, musste ihre Freundin ihren Pflichten als Gastgeberin hin und wieder nachkommen und neu angekommene Gäste begrüßen, ihnen Leute vorstellen, von denen sie glaubte, dass sie sich gut verstehen könnten, und die Caterer ab und zu überwachen. Charles folgte ihr, weil er sich wie das fünfte Rad am Wagen fühlte, nahm Ava an. Oder weil er hoffte, ein paar ungestörte Minuten mit Elisabeth verbringen zu können … für einen schnellen Fick.
Ava wandte sich an Oliver, sobald sie »allein« waren. Allein in dem Sinn, dass Oliver sich anscheinend kaum von ihr losreißen konnte und das Gespräch mit ihr genoss. Du wirst noch etwas ganz anderes genießen, dachte Ava und lächelte ihn an, während sie ihn bat, ihr das neu eingerichtete Zimmer zu zeigen, von dem Elisabeth ihr erzählt hatte.
»Das Arbeitszimmer? Oh. Hat sie es dir noch nicht gezeigt?«
Ava schüttelte den Kopf. Natürlich hatte sie Bilder gesehen, die Elisabeth ihr via Handy geschickt hatte, und daher eine gute Vorstellung von den Umbaumaßnahmen. Aber sie wollte Oliver von den Gästen trennen, die irgendwann auf ihn zugehen würden, weil er ja schließlich Gastgeber war.
»Na schön, komm rein. Du weißt noch, wie es vorher aussah, ja?« Oliver lud Ava mit einer Geste ein, ihm zu folgen. Ob er ahnte, was gleich geschehen würde?
Ava musterte ihn verstohlen.
Der Mann ihrer Freundin sah an diesem Abend umwerfend aus. Sein leicht ergrautes Haar an den Schläfen verlieh ihm ein distinguiertes Aussehen. Das scharf geschnittene Gesicht war leicht gebräunt, die Augen blitzten unternehmungslustig. Außerdem hatte Oliver eine klasse Figur, die in dem maßgeschneiderten Anzug sehr vorteilhaft zur Geltung kam. Doch, Elisabeths Ehemann war sehr attraktiv und würde sich einen unverhofften Fick mit großer Wahrscheinlichkeit nicht entgehen lassen. Ava musste es nur richtig anstellen.
Oliver führte sie durch das Foyer und bog rechts in einen kleinen Gang. Dort gingen mehrere Türen ab; er holte einen Schlüssel aus der Tasche und schloss eine davon auf.
Ava konnte von draußen die Musik und das Geplauder der anderen Gäste hören, doch hier drinnen, in diesem Arbeitszimmer, klang alles gedämpft, dachte sie, als sie hinter Oliver eintrat. Das mochte an den raumhohen Bücherregalen liegen, die gut gefüllt die Wände einnahmen, oder an dem dicken Teppich, der den neu eingelassenen Holzboden zierte. Am Fenster thronte ein wuchtiger Schreibtisch, der mit Papieren übersät war, und an der Ecke stand eine kleine Lampe.
Ava fand es sehr praktisch, dass Oliver einen Schlüssel zu diesem Raum hatte. Sie trat nahe an den Ehemann ihrer Freundin heran, lächelte ihn besonders verführerisch an und bat ihn: »Bitte, schließ die Tür ab.«
Er hob erstaunt eine Braue. »Aber …«
»Vertrau mir. Schließ ab. Du wirst schon sehen, warum.« Bei diesem Satz ließ Ava den Schal von ihren Schultern gleiten und nahm eine Pose ein, von der sie wusste, dass sie zumindest bei Charles eine eindeutige Wirkung hervorrief.
Bei Oliver funktionierte es auch. Seine Augen glitzerten, als er sie von oben bis unten musterte.
»Ich muss sagen, liebe Ava, wenn das hier das werden soll, von dem ich vermute, dass es das werden soll …« Er beendete den Satz nicht, sondern warf ihr einen lüsternen Blick zu, zog den Schlüssel aus der Hosentasche, ging zur Tür und schloss ab.
»Dann?«, fragte Ava leicht heiser. Sie war kurz vor ihrem Ziel. Oliver sprang geradezu auf sie an.
Er drehte sich zu ihr um, kam auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. Da er größer war als Ava, blickte er auf sie hinab und grinste.
Ava wurde augenblicklich scharf auf ihn. Die ganze Zeit über, während des Geplauders auf der Terrasse, hatte sie die bekannte Unruhe in ihrem Unterleib gespürt und sich vorgestellt, wie es mit Oliver sein musste. Mit Sicherheit fantastisch, hatte sie sich gedacht, denn er verstand ihre Signale, die sie ihm versteckt sandte. Sonst wäre er jetzt hier nicht so schnell auf ihren unausgesprochenen Vorschlag eingegangen.
»Dann wäre ich natürlich dabei«, gab er jetzt unumwunden zu.
Seine letzte Zurückhaltung schien daher zu rühren, dass er befürchtete, etwas falsch verstanden zu haben, überlegte Ava. Diese Furcht nahm sie ihm sofort, indem sie ihre Hand auf seine Brust legte. Sein Herz klopfte so deutlich unter ihrer Handfläche, dass ihr klar wurde, dass auch er erregt war.
»Das freut mich«, flüsterte sie. Sie ging auf die Zehenspitzen und näherte sich seinen Lippen. Oliver schlang sofort die Arme um sie, presste seinen Mund auf ihren und küsste sie mit tiefen Zungenschlägen.
Die Geilheit durchströmte Ava. Zwischen ihren Schenkeln sammelte sich die Lust und konzentrierte sich in ihrer Klit, die unglaublich anschwoll und danach verlangte, unverzüglich weiter gereizt zu werden. War sie ein Spielball ihrer Lust, überlegte Ava und erwiderte den lustvollen Kuss. Aber selbst, wenn – sie würde es genießen, mit diesem attraktiven Mann zu vögeln. Es genießen, ihn ihrer Freundin wegzunehmen, so, wie Elisabeth es ihr mit Charles angetan hatte.
Oliver löste sich von ihren Lippen und sah sie an. »Bist du dir ganz sicher? Immerhin ist Elisabeth deine beste Freundin. Ich muss allerdings gestehen, dass ich schon lange scharf auf dich bin.«
»Ich bin mir sicher«, raunte Ava und lächelte. »Und ich habe es vermutet, aber nicht gewusst. Wie schön für uns beide!«
Oliver küsste sie erneut, diesmal mit sehr viel weniger Zurückhaltung. Ava spürte die Ausbuchtung in seiner Anzughose und schob eine Hand darüber, um seinen Schwanz zu streicheln. Das Stöhnen, das Oliver daraufhin von sich gab, elektrisierte sie. Er musste tatsächlich schon länger auf sie fixiert sein, dachte sie erfreut. Das hier war sozusagen ihre leichteste Übung, dabei hatte sie es sich schwieriger vorgestellt, ihn zu verführen.
***
Als die Türklinke nach unten gedrückt wurde, saß Ava bereits mit gespreizten Beinen auf dem wuchtigen Schreibtisch, von dem Oliver die Papiere einfach kurzerhand zu Boden gefegt hatte. Er hatte ihr das Kleid beinahe vom Körper gerissen; sie hatte es nur dadurch verhindern können, indem sie ihm dabei half, die Verschlüsse zu öffnen. Trotz aller Lust behielt sie einen kühlen Kopf und dachte daran, nach diesem Fick einigermaßen anständig aus diesem Zimmer zu kommen.
Jetzt war sie nackt, schlang ihre langen Beine um Olivers Nacken und spürte seine Zunge, die er tief in sie hineinsteckte. Ava gab lustvolle Laute von sich, achtete jedoch darauf, dass sie nicht zu laut wurden. Trotzdem war sie heilfroh, dass Oliver die Tür des Arbeitszimmers abgeschlossen hatte, sonst wären sie gerade von wem auch immer erwischt worden.
»Da ist jemand an der Tür«, wisperte sie nach unten zu dem Kopf, der sich geräuschvoll schmatzend zwischen ihren Schenkeln bewegte.
Oliver hörte kurz auf, sie zu lecken, und sah sie an. »Wir haben ja abgeschlossen.«
»Schon, aber …«
»Pssst, meine Schöne. Niemand stört uns. Achte einfach nicht darauf«, flüsterte Oliver zurück und fuhr damit fort, Avas Lust weiter anzustacheln.
Nun gut, wenn er meint, dachte Ava zufrieden und lehnte sich wieder zurück. Wieder leckte diese göttliche Zunge über ihr Fleisch und bohrte sich in ihre Spalte. Dabei reizte und neckte sie die geschwollene Kirsche, die so gierig zwischen den Falten hervortrat. Ava genoss den Rausch der Geilheit, der durch sie hindurchströmte, und warf den Kopf seufzend vor Glück zurück. Wenn Oliver so weitermachte, ging es ihr durch den Kopf, dann musste sie aufpassen, dass sie nicht schrie, wenn sie kam.
Doch als hätte ihr Lover gespürt, wie weit sie bereits war, nahm Oliver seinen Mund von ihrem Geschlecht und hörte einfach auf, sie zu lecken. Als Ava empört den Kopf hob und fragte, weshalb er nicht weitermachte, grinste er.
»Ich finde, eine Beziehung basiert auf gegenseitigem Geben und Nehmen«, erklärte er und stand auf. Ava bewunderte seine durchtrainierte Figur und den flachen Bauch mit dem angedeuteten Sixpack. Oliver hielt sich wirklich fit. Unwillkürlich fragte Ava sich, für wen eigentlich. Für Elisabeth? Oder für all die anderen Frauen, von denen gemunkelt wurde?
Eigentlich war es egal. Sie richtete sich auf und grinste zurück. »Und was stellst du dir vor?«, fragte sie leise.
»Na ja, wie ich dir, so du mir – oder so«, sagte er schelmisch und schob seine Hüften nach vorn, damit sie von seinem harten, riesigen Ständer Notiz nahm.
Den hatte Ava keineswegs aus den Augen verloren, im Gegenteil. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, ihn innerhalb kürzester Zeit in ihrer Grotte willkommen zu heißen, aber Oliver hatte darauf bestanden, sie zuerst zu lecken. Frei nach dem Motto: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Wobei es mit Sicherheit keine Arbeit für ihn bedeutete, sich mit ihrer Spalte zu beschäftigen, dachte Ava schmunzelnd und setzte sich jetzt vollends auf.
»Setz dich auf den Stuhl«, schlug sie ihm vor und deutete auf einen breiten, bequem gepolsterten Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand.
»Und dann?«, fragte Oliver, während er sich folgsam setzte.
»Dann komme ich zu dir«, erwiderte Ava und glitt anmutig von der Schreibtischplatte. Sie ging mit schwingenden Hüften auf Oliver zu und beobachtete genau seinen Gesichtsausdruck. Er starrte begehrlich auf ihre festen Brüste und die erigierten Nippel, dann rutschte sein Blick weiter runter auf ihre rasierte Scham, die er kurz zuvor noch mit seiner überaus beweglichen Zunge nassgemacht hatte. Sein Schwengel ragte hart und groß aus seinem Schoß hervor.
Ava blieb vor ihm stehen, beugte sich über ihn und stülpte ihre Lippen über die Eichel. Langsam ließ sie den heißen Schwanz in ihre Mundhöhle gleiten. Dabei umspielte sie die zuckende Spitze mit ihrer Zunge, leckte intensiv über die empfindsame Haut und lauschte dem leisen Keuchen von Oliver. Er legte eine Hand auf ihren Hinterkopf und drückte sie sanft tiefer. Der Schwanz tauchte genauso tief in ihren Mund. Ava spannte die Lippen an, um es Oliver ein bisschen mühsamer zu machen, sich zu beherrschen. Sein Stöhnen bestätigte ihr, dass es ihm gefiel.
Sie bewegte ihren Kopf auf und ab, synchron zu ihrer Hand, mit der sie den Schaft umfasste. Wenn es überhaupt noch möglich war, dann wurde er noch härter. Ava liebkoste die dicken Eier, als Oliver seine Beine etwas öffnete. Ihre Zunge bewegte sich über der Eichel, dann strich sie den Schaft entlang.
Oliver riss sie plötzlich hoch und starrte ihr mit funkelnden Augen ins Gesicht. Sein Ausdruck war pure Geilheit, sein Atem ging stoßweise.
»Ich will dich, verdammt noch mal«, stieß er hervor. »Jetzt!«
Dein Wunsch ist mir Befehl, dachte Ava triumphierend. Sie war ja selbst komplett nass, ihre Möse fühlte sich an, als würde der Saft aus ihr rinnen und ihre Kirsche war geschwollen und schien so dick wie eine Melone zu sein.
Sie richtete sich auf und spreizte ihre Beine, um sich über Olivers Schoß zu schieben. Er hielt ihre Hüften fest, wollte sie ungeduldig auf sich ziehen, aber Ava widerstand ihm lächelnd.
»Lass mich nur machen«, flüsterte sie.
Sie ließ ihre Hüften kreisen, als sie sich auf seinen erhobenen Schwanz senkte. Ihre Spalte war derart geschwollen, dass sie ihn gierig in sich aufnahm. Ava hielt sich an Olivers Schultern fest und starrte ihm in die dunklen Augen, die vor Lust weit geöffnet waren. Sein Schwengel drängte sich in sie hinein, weitete sie, und Ava keuchte begeistert, als er tiefer in ihr drin war. Dann setzte sie sich vollends auf seinen Schoß und genoss Olivers Küsse und Lippen, als er ihre Nippel in seinen Mund sog. Seine Hände hielten sie fest.
Ava kreiste stöhnend mit dem Becken, um diesen herrlichen Schwanz so intensiv wie nur möglich zu spüren. Er schien in ihr zu pulsieren und sie so sehr auszufüllen, dass Ava sich insgeheim fragte, weshalb Elisabeth Charles vorzog. Oliver war ein ungestümer Liebhaber, stellte sie fest, denn er packte ihre Hüften und hob und senkte sie keuchend auf seinem Schwanz auf und ab. Ava beugte sich vor und küsste seine Lippen, schmeckte sich dabei selbst. Es war erregend. Die Lust verursachte ein wildes Feuerwerk in ihrem Kopf und rauschte durch ihren Körper, gipfelte in ihrer Möse und begann den Kreislauf von Neuem. Ava hörte ihr eigenes Stöhnen nicht mehr, weil sie völlig darauf konzentriert war, diesen heißen Mann zu vögeln.
Ihr gemeinsames Tempo beschleunigte sich. Avas Körper schien zu summen vor Glück. Sie hob und senkte ihre Hüften, unterstützt von Olivers Händen, die ihre Bewegungen dirigierten. Seine Augen waren halb geschlossen, und aus seinem Mund erklang ein wildes Knurren. Ava wand sich in seinen Armen, ihre Muskeln spannten sich an, sie krümmte und streckte sich wohlig, während sein Schwanz ihr den Verstand aus dem Gehirn fickte. Es ist so unglaublich geil, dachte sie verschwommen, diesen Kerl könnte ich glatt als Lover behalten.
Doch sie wusste instinktiv, dass das ihrem Vorhaben zuwiderlaufen würde.
Als sie kam, molk sie Olivers Schwanz so heftig, dass er einen Schrei von sich gab. Sein heißer Saft ergoss sich in ihr, während sie gemeinsam ihre Höhepunkte zelebrierten.
***
»Oliver! Ava! Wo wart ihr beiden denn?«, fragte Elisabeth erstaunt, als sie wieder auf der Terrasse erschienen.
»Oh, ich habe Ava das Arbeitszimmer nach dem Umbau gezeigt«, meinte Oliver leichthin und lächelte unschuldig.
»So lange?« Elisabeths Augen schmälerten sich misstrauisch. Sie warf Charles, der neben ihr stand, einen rätselnden Blick zu.
»Wie meinst du das, so lange?«, fragte Oliver zurück.
»Das Arbeitszimmer war abgeschlossen, als ich nach euch gesucht habe.«
Oder als du dich mit Charles darin verstecken wolltest, um mit ihm zu vögeln, dachte Ava. Nur, dass wir bereits darin waren. Sie schaltete sich ein und holte dabei mit einem grimmigen Lächeln ihr Handy hervor.
»Ich habe da etwas, das ihr euch anschauen solltet«, riet sie und öffnete gleichzeitig eine App. Sie hielt das Handy hoch, damit sowohl Oliver als auch Elisabeth und ihr Mann Charles auf das Display sehen konnten.
»Entschuldige, aber dafür haben wir jetzt doch keine Zeit«, fing Elisabeth empört an. »Wir haben schließlich Gäste …«
Als das erste Stöhnen erklang, hielt sie inne und starrte auf das Display des Handys. Genauso wie Charles und Oliver, denn es war Elisabeths Stöhnen, das sie da hörten. Mit Genugtuung beobachtete Ava das Gesicht ihrer »Freundin«, die jetzt abwechselnd blass und rot wurde.
»Was soll das?«, flüsterte sie. »Warum tust du das?«
Ava steckte das Handy wieder in ihre winzige Abendtasche, als die wenigen, jedoch eindeutigen Sekunden vorbei waren. Die drei Menschen vor ihr waren sprachlos. Oliver, weil er erkannte, was hier gerade gelaufen war, Elisabeth und Charles, weil ihnen bewusst wurde, dass ihr Spielchen aufgeflogen war.
Ava zuckte lächelnd mit den Schultern. »Ich wollte dir und meinem Mann lediglich zeigen, dass ich nicht völlig naiv bin. Keine Ahnung, wer mir dieses Video geschickt hat, aber es hat mir klargemacht, dass du, liebe Elisabeth, keine Freundin, sondern eine falsche Schlange bist.«
Sie wandte sich halb ab. »Nur damit ihr beiden es wisst«, dabei sah sie Oliver entschuldigend an, »wie du mir, so ich dir. Der Fick mit Oliver war geiler als alles, was ich bisher erlebt habe.«
Charles schnappte entsetzt nach Luft, Oliver grinste geschmeichelt, und Elisabeth fiel halb in Ohnmacht.
Gute Idee, dachte Ava, als sie später ein Taxi rief, das sie nach Hause bringen sollte. Vielleicht ist Charles ja bereit, dich wieder ins Bewusstsein zu vögeln.
Der geile Herr des Hauses und das Dienstmädchen
»Nun, es ist schön, dass Sie hier sind, Charlotte«, sagte der Butler der Familie McMillan mit einem feinen Lächeln. Er war bereits etwas älter, hatte graues, akkurat geschnittenes Haar und eine aufrechte Haltung. »Wie Sie wissen, soll dieses Sommerhaus für die Familie hergerichtet werden. Wir haben bereits damit angefangen – schließlich sind die Herrschaften bereits vor Ort. Aber es ist so viel zu tun, dass wir jemanden benötigen, der uns dabei hilft.«
»Ich verstehe.«
Der Akzent der jungen Frau wies darauf hin, dass sie aus dem Ausland kam. Der Butler wusste, dass Charlotte Schmitt aus Deutschland stammte, ihre Sprachfähigkeiten verbessern wollte und deshalb ein halbes Jahr bei ihnen verbringen würde.
»Ein Zimmer hätten wir für Sie oben unter dem Dach, bei den anderen Angestellten des Hauses …« In den folgenden Sätzen erläuterte der Butler die Konditionen, zu denen Charlotte bei ihnen anfangen sollte, und dass sie gleich am nächsten Tag in ihre Arbeit eingewiesen werden würde.
»Vielen Dank«, erwiderte sie und lächelte.
»Haben Sie noch Fragen?«
»Nur, bei wem und wann ich mich morgen melden soll.«
***
Elijah McMillan schlenderte mit den Händen in den Taschen aus dem Salon. Sein leicht zerzaustes blondes Haar, die blitzenden blauen Augen und die lässige Haltung ließen ihn wie einen Schuljungen aussehen, der gerade etwas angestellt hatte.
Er genoss es, die Semesterferien in dem feudalen Sommerhaus seiner Familie zu verbringen. Es befand sich in den Hamptons, in der Nähe von East Hampton. Die Gegend war berühmt wegen der großen Zahl an Prominenten, die möglichst unerkannt ihre Urlaube hier verbringen wollten. Ebenso bekannt war sie für die Reichen, die sich hinter den meterhohen Hecken und Zäunen verschanzten, sich auf einem Liegestuhl am Pool sonnten und literweise Cocktails schlürften. Ihre Bediensteten waren dafür zuständig, das Haus und das Grundstück in Ordnung zu halten, ihnen Essen und Getränke zu bringen und sämtliche Wünsche von den Augen abzulesen.
Elijah kannte jeden der Angestellten der Familie mit Namen. Viele arbeiteten seit Jahren bei ihnen. Deshalb sah er umso erstaunter den Butler an, der soeben mit einer jungen hübschen Blondine aus dem hinteren Zimmer trat und sich anschickte, mit ihr die Treppe hinaufzugehen.
Die Frau nickte ihm freundlich zu und erklomm die ersten Stufen, als Elijah den Butler anhielt und ihm zuflüsterte: »Wer ist das?«
»Das ist unsere neue Putzhilfe. Mrs. Charlotte Schmitt aus Deutschland.«
»Charlotte Schmitt, aha. Und wann fängt sie hier an?«, wollte Elijah wissen.
»Sie beginnt morgen und hat die Aufgabe, das Sommerhaus komplett zu reinigen.«
»Sehr schön«, murmelte Elijah und sah nach oben zu den langen schlanken Beinen, die hinter einer Biegung verschwanden. Der Butler hob eine Augenbraue, fragte, ob er noch etwas für ihn tun könne, und als Elijah den Kopf schüttelte, entschuldigte er sich und folgte der neuen Putzhilfe.