Verliere Dich | Erotischer Roman - Mary Moon - E-Book

Verliere Dich | Erotischer Roman E-Book

Mary Moon

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 180 Taschenbuchseiten ... Auf einer Vernissage betritt Enna versehentlich einen Raum, in dem sich ein Paar lustvoll vergnügt. Auch der Galerist Antony wird von der Leidenschaft der beiden in den Bann gezogen. Angestachelt von ihrem Liebesspiel verführt er die zurückhaltende Enna und nimmt sie mit in eine ihr unbekannte Welt der Lust. Bis sie den Spieß umdreht und ihm mit fesselnden Argumenten eine ganz andere Seite von sich zeigt. Doch sie sehnt sich nach mehr als erotischen Spielereien und setzt alles auf eine Karte. Wie wird Antony darauf reagieren? Kann Enna den Mann ganz für sich gewinnen, der sich in ihr Herz geschlichen hat? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 186

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Impressum:

Verliere Dich | Erotischer Roman

von Mary Moon

 

Mary Moon ist das Pseudonym eines Ostseekindes, welches als Brienne Brahm auch im Genre Fantasy zu Hause ist. Detailverliebte Sinnlichkeit ist ihr Steckenpferd, wobei es manchmal auch etwas handfester zugeht. Gut ist eine Geschichte ihrer Meinung nach erst dann, wenn man sie mit allen Sinnen fühlen kann. Begierde und Liebe gehören dabei nicht unbedingt zusammen. In jeder Fantasie steckt ein Funken Wahrheit, weshalb es auch nicht grundsätzlich für alle ein Happy End gibt.

 

Lektorat: Ulrike Maria Berlik

 

 

Originalausgabe

© 2021 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © deagreez @ 123RF.com © quixoticsnd @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750702752

www.blue-panther-books.de

Kapitel 1 Die reinste Form der Kunst

Antony

Einige Minuten, nachdem die beiden kichernd im Arbeitszimmer verschwunden sind, betrete ich leise den mit hohen Regalen gesäumten Raum. Entspannt begebe ich mich zu dem antiken Sessel in der Ecke. Während ich mich setze, halten sie kurz inne und sehen zu mir herüber. Charly, mein persönlicher Sekretär, grinst mich an. Mit einer Handbewegung weise ich die beiden an, weiterzumachen. Charly nickt mir zu. Die junge Frau lässt ihren Kopf wieder in seinen Schoß sinken.

Ich lehne mich zurück und lege meine Unterarme auf den dunklen Holzlehnen ab. Die Aussicht ist großartig. Die dunkelhäutige Schönheit präsentiert mir ihren entblößten Hintern, den ich gerne näher betrachte, während sie schmatzend Charlys Schwanz verwöhnt. Ihre rosafarbenen Schamlippen wölben sich mir geschwollen entgegen, während sie die wohlgeformten Hüften wiegen lässt.

Ich blicke in Charlys von Lust verzerrtes Gesicht. Seine Lider senken sich und ein langes, tiefes Stöhnen verrät mir, dass ihm gefällt, was sie mit ihm anstellt.

»Spreiz deine Beine etwas für mich«, spreche ich ruhig in ihre Richtung.

Sie kommt meiner Aufforderung nach. Bereitwillig gewährt sie mir freie Sicht auf ihre feuchtglänzende Spalte, während ihr Kopf unentwegt hoch und runter gleitet. Ich kann ihre Lustperle erahnen und es beginnt freudig in meinen Fingerspitzen zu kribbeln. Meine Augen schließen sich, als lustvolle Laute den Raum erfüllen. Ein angenehmes Flattern breitet sich in mir aus und mein Herzschlag beschleunigt sich. Durch ihr heiseres Stöhnen überläuft mich eine Gänsehaut und die Härchen in meinem Nacken stellen sich auf.

Ich genieße den Augenblick, bevor ich die Augen wieder öffne. Als ich mich ihnen nähere, sehe ich dabei zu, wie sie über die pralle Eichel leckt, bevor sie diese mit ihren vollen Lippen umschließt und zu saugen beginnt.

Meine Lippen finden ihr Ohr und flüstern ihr zu: »Massier ihm die Eier.«

Ohne zu zögern, nimmt sie einen Hoden in die Hand. Sanft beginnt sie diesen zu kneten, während sie an seinem Glied saugt und lutscht. Charlys Atmung erhöht sich merklich. Ein raunendes Stöhnen entweicht ihm. Er öffnet die Augen, greift in die schwarzen Locken und sieht dabei zu, wie sie ihn tief in sich aufnimmt.

Schmatzend verlassen ihre roten Lippen seinen Schwanz, als ich der dunklen Schönheit über den Rücken streiche und hinter sie trete. Meine Hand verbleibt auf einer ihrer wohlgeformten Backen und knetet sie fest.

Sie stöhnt dumpf auf und ich lasse meine Hand an der Seite ihres Oberschenkels hinabgleiten.

Das ist eindeutig sehenswerter, als die langweilige Kunstausstellung, welche im Erdgeschoss stattfindet. Die Mehrheit der Gäste ist weitaus weniger reizvoll. Das hier ist wahre Kunst, die Reinste von allen.

Ich spüre das leichte Zittern ihres Körpers unter meiner Hand, als mich der betörende Duft ihrer Erregung umschmeichelt. Streichelnd fahre ich an der zarten Haut ihres Schenkels bis zu ihren Schamlippen hinauf. Federleicht streifen meine Finger über ihre Perle, wodurch sie erregt zuckt.

Willig spreizt sie die Beine, da ich mich langsam ihrer feuchten Spalte nähere. Mein Daumen gleitet an ihrer nach Befriedigung lechzenden, nassen Ritze auf und ab. Ihr Körper bebt vor Erregung, als ich meinen Mittelfinger ein wenig in sie eintauche.

Sie lässt kurz von Charly ab und stöhnt ergeben auf, während ich eine Spur aus Nässe von ihrer Scham bis zu ihrer Rosette ziehe. Sie reckt mir ihren Hintern entgegen, als mein benetzter Daumen ihren After umkreist. Ich erhöhe den Druck, gleite nur leicht in ihren After, verharre und genieße es, wie sie versucht, sich mir entgegenzudrängen.

Mit einem Lächeln gebe ich ihr nach. Ich beginne den Daumen langsam vor- und zurückzuschieben. Ihr unterdrücktes Stöhnen passt sich meiner Penetration an und mühelos dringe ich immer tiefer in ihren warmen Körper ein.

Ich gebe ihr, was sie dringend braucht, und genieße, wie sie sich unter meiner Hand windet. Während ich nicht von ihr ablasse, befriedigt sie Charly weiterhin mit ihrem Mund. Ich beobachte ihn und erkenne, dass er sichtlich Mühe hat, sich zu beherrschen.

Ich stoße noch einmal heftig in sie, bevor ich meinen Daumen regungslos in ihrem Hintern verweilen lasse. Ich führe den Zeige- und Mittelfinger zwischen ihre nassen Lippen und streichle ihre Scham ausgiebig. Sie ist mehr als bereit.

Ich teile ihre Schamlippen und verstreiche ein letztes Mal ihren Saft über ihre Perle, bevor meine Finger in sie gleiten und ich mit dem Daumen zustoße.

Unter einem überraschten Keuchen lässt sie von Charly ab und gibt mir nach. Sie drückt ihren Rücken durch und wirft den Kopf in den Nacken.

Charly beugt sich vor, nimmt ihren Kopf in seine Hände und küsst sie leidenschaftlich, während ich sie mit gleichmäßigen Stößen penetriere und ihr Impulse mit meinem Daumen gebe.

Ihr Schoß pulsiert und der Atem verlässt sie stoßweise.

Mir wird warm und meine Erregung drückt gegen meine Hose.

»So ist es gut«, flüstere ich ihr ins Ohr und bemerke im Augenwinkel, dass jemand die Zimmertür öffnet. Ein goldbraun gelockter Kopf schiebt sich durch den Spalt der Tür.

***

Enna

Seit geschlagenen drei Stunden schaue ich mir diese langweiligen, für mich nichtssagenden, Kunstwerke an. Als sich einer dieser selbst ernannten Künstler nähert und mich überflüssigerweise anspricht, heuchle ich Interesse. Seine Versuche, mir sein Gekritzel im Rahmen an der Wand näherzubringen, ermüdet mich zunehmend. Allmählich beschleicht mich das Gefühl, von Verrückten umgeben zu sein. Bei einigen Bildern erkenne ich deutlich das Handgeschick eines Fünfjährigen. Innerlich mit dem Kopf schüttelnd, lächle ich tapfer und atme erleichtert aus, als er sich einer Mittvierzigerin zuwendet, die offensichtlich angetan ist.

Ich frage mich, ob sie am Bild oder doch eher am Typen interessiert ist, so wie sie ihn mit ihren Blicken verschlingt.

Schmunzelnd ziehe ich mich zurück und drehe mich einer Skulptur zu. Ich stutze, als ich das bizarre Gebilde betrachte. Besteht sie etwa aus alten Coladosen? Könnte mich bitte jemand aus diesem Albtraum entführen? Wo ist Batman, wenn man ihn braucht?

Wenn meine Freundin Claire nicht zwei ihrer Bleistiftzeichnungen hier präsentieren würde, hätte ich schon längst Reißaus genommen. Doch sie meinte, dass eine Kunstausstellung gut wäre, um Leute kennenzulernen.

Ich dachte immer, es wäre in einer Stadt wie London einfacher, Leute kennenzulernen, als in dem Provinznest, in dem ich aufgewachsen bin. In London kann man froh sein, wenn dir dein Nachbar ein stummes Nicken zum Gruß schenkt. Wobei ich auf die meisten von ihnen auch gerne verzichte. Beim Gedanken an den Zusammenstoß mit einem von ihnen in der letzten Woche sträuben sich mir gleich wieder die Nackenhaare. Brrrr … dieses aalglatte, süffisante Grinsen. Es grenzte an ein Wunder, dass mir nicht sämtliche Kleider vom Körper gefallen sind, so gierig, wie der Typ mich angeschaut hatte.

Ich schiebe den Gedanken beiseite und nippe am gefühlt zwanzigsten Glas Orangensaft, während ich nach Claire Ausschau halte. Sie huscht den ganzen Abend von einem Galeristen zum Nächsten und bemüht sich, ihren Namen in der Szene bekannter zu machen. Ich wünsche ihr wirklich den Erfolg. Sie hat es verdient, dass ihre Werke gesehen werden. Jeden Tag nach der Uni sitzt sie an irgendwelchen Skizzen, aus denen später wahre Kunstwerke werden.

Auch wenn der Erlös der gespendeten Bilder der Stiftung eines dieser feinen Pinkel in seinem teuren Designeranzug zugutekommt, erhofft sich Claire mehr davon.

Ich selbst habe den Abend damit verbracht herauszufinden, wer der Veranstalter dieses Pinguin-Theaters ist. Doch bisher ohne Erfolg. Sein Name soll Antony Davis sein, doch sieht hier, meiner Meinung nach, niemand wie ein Antony aus. Vermutlich handelt es sich um einen alten Sack mit gegeltem Seitenscheitel, der kläglich dabei versagt, seine Glatze zu kaschieren.

Mein Blick schweift über die Köpfe der Anwesenden. Keine Spur von Claire. Dank des Orangensaftes quengelt meine Blase und fordert mich auf, das stille Örtchen aufzusuchen. Ansonsten endet das noch mit dem See von Loch Ness. Oder besser noch – Loch Nass.

Grinsend stelle ich mein leeres Glas auf dem Tablett eines vorbeihuschenden Kellners ab und mache mich auf, einen gefliesten Raum zu finden. Claire kommt auch ein paar Minuten ohne mich aus.

Nach kurzer Suche sehe ich ein Schild mit der Aufschrift »WC«, und einen Pfeil, der die Treppe hinaufweist.

Seufzend sehe ich auf meine viel zu engen, viel zu roten Pumps. Ich atme tief durch und blicke die Treppe hinauf, die sich ein Stockwerk nach oben windet. Jetzt bloß nichts anmerken lassen, Enna. Du wirst total elegant diese Stufen hinaufschweben.

Mit schmerzenden Zehen komme ich oben an. Ein Flur mit einheitlichen, weiß lackierten Türen empfängt mich. Wunderbar. Scheinbar war es zu viel verlangt, einen weiteren Wegweiser anzubringen.Ich werde mich wohl oderübel durch dieses Labyrinth von Türen kämpfen müssen. Genervt stöhnend, mache ich mich auf die Suche nach dem Bad.

Bei der vierten Tür angekommen, nehme ich gedämpft Geräusche wahr und bin zuversichtlich, mein Ziel erreicht zu haben. Erleichtert greife ich nach der Klinke und drücke die Tür langsam auf. Der Geruch von Büchern und altem Leder schlägt mir entgegen.

Ich hebe den Kopf und meine Augen weiten sich bei dem Anblick, der sich mir durch den Spalt der Tür bietet. Unfähig, mich zu bewegen, starre ich auf das Trio, welches sich miteinander vergnügt. Röte schießt mir in die Wangen. Dies ist eindeutig nicht der Raum, nach dem ich suche, denn eine exotische Frau lässt sich von zwei Männern verwöhnen.

Ihr Körper ist dicht an einen Schreibtisch gedrängt, während sie ein attraktiver Mann leidenschaftlich küsst. Ein Anzugträger besorgt es ihr währenddessen von hinten mit den Fingern.

Der schwarze Minirock ist über ihre Hüften geschoben und der rote Spitzentanga spannt sich um ihre Kniekehlen. Die silberfarbenen Pumps liegen achtlos neben ihren nackten Füßen.

Mein Blick wandert weiter und bleibt auf dem großen, elegant gekleideten Mann haften, der mir seitlich zugewandt steht. Ich schaue auf seine Hände, die unaufhörlich damit beschäftigt sind, der Frau Vergnügen zu bereiten. Mit schräggelegtem Kopf und einem einladenden Lächeln sieht er zu mir herüber.

Seine wachen Augen fixieren mich.

Ich sehe zurück zu seinen Händen. Der farbliche Kontrast, welcher ihre Haut bildet, macht die Szene noch intensiver, noch aufregender.

Ich bin wie paralysiert von diesem Anblick. Eine mir unbekannte Faszination ergreift mich und ich sehe, wie er seine Finger erneut zwischen ihre Schamlippen drängt und sie langsam bewegt. Meine Wangen beginnen zu glühen und ich lecke mir über die Lippen, bevor ich zurück in sein Gesicht sehe. Die Frau stöhnt erstickt, während mich seine Augen gefangen halten. Mir stockt der Atem.

Ein verschmitztes Lächeln umspielt seine Mundwinkel, bevor ich sehe, dass er schnellerwerdend in die Frau hineinstößt. Ich kann nicht anders, als ihnen weiterhin zuzusehen. Er hält kurz inne und führt einen weiteren Finger in sie ein. Als er sie sichtbar weitet, reckt die Frau ihm ihren runden Po entgegen. Er schaut immer wieder zu mir, während ich wie gefesselt dastehe und gebannt darauf warte, was er als Nächstes machen wird. Er zieht seine Finger aus ihrer Scham heraus und stellt sich hinter sie, lässt mir jedoch freie Sicht auf sein Handeln. Quälend langsam schiebt er vier Finger gleichzeitig in die nasse Spalte der lustvoll aufstöhnenden Frau. Sie hält still, als er zusätzlich mit dem Daumen tief in ihren After taucht. Einen Moment lang verharrt er in dieser Pose, während die Frau vor ihm stoßweise zu atmen beginnt. Ich gehe einen Schritt näher an das Geschehen heran, um herauszufinden, was ihr so viel Wonne beschert, dass sie schon im nächsten Augenblick die Augen genüsslich schließt.

Er muss etwas mit ihr anstellen, das ich von außen nicht erkennen kann, denn er scheint seine Hand nicht zu bewegen. Der Anzugträger ist nun voll auf das Geschlecht vor ihm konzentriert und nimmt seine linke Hand zu Hilfe. Während er beginnt, sie mit gleichmäßigen, festen Stößen seiner Hand zu penetrieren, zupft er mit den Fingern der linken Hand an ihrer geschwollenen Perle. Es dauert nur wenige Augenblicke, bis er der Frau einen Orgasmus beschert, der ihren Körper erzittern lässt. Ich muss schlucken und mein Herz trommelt wie wild gegen meine Brust. Ich sollte gehen.

Aber warum tue ich es nicht?

Der Mann mit dem schicken Anzug lässt von ihr ab und hebt die Hand. Er winkt mich zu sich heran. Ich starre ihn an und spüre, dass ich mich wie von selbst in seine Richtung bewege. Dicht vor ihm bleibe ich stehen. Sein herbes Aftershave hüllt mich ein, berauscht meine Sinne. Der Duft erinnert mich entfernt an feuchte Erde, Moos und Baumrinde.

Sein Lächeln hat sich in ein sinnliches Grinsen gewandelt, während er mir tief in die Augen sieht und das Paar vor ihm die Position wechselt. Die Feuchte zwischen den Fingern reibend, führt er die Hand an seine Lippen. Ich sehe ihm zu, wie er sie nacheinander in den Mund steckt und den Nektar der fremden Frau von ihnen ableckt. Meine Augen kleben an seinen Lippen, die sich wieder zu einem Lächeln formen. Ich bemerke die kleine Narbe an seiner Oberlippe, als ich mich zwinge, den Blick von ihm abzuwenden, um das Pärchen anzusehen.

Der Mann stellt sich hinter die Frau und massiert ihren prallen Po, zugleich lässt sie ihren Oberkörper auf die Schreibtischplatte sinken und umklammert mit beiden Händen die Tischkante.

Der Fremde vor mir beugt sich zu mir hinab und hält neben meinem Ohr inne. Seine Lippen berühren beinahe mein Ohrläppchen und ich kann seinen warmen Atem an meinem Kinn spüren. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich halte die Luft an. Mein Nacken kribbelt vor Erregung und die feinen Härchen auf meinen Unterarmen stellen sich auf. Ein leises Keuchen entfährt mir.

»Komm«, fordert er mich flüsternd auf und ergreift meine Hand. Erneut schießt mir Hitze in die Wangen, als ich mich anstandslos von ihm neben das Paar führen lasse. Ich wende verschämt den Blick ab und senke die Lider.

Was um alles in der Welt ist nur in mich gefahren? Ich kann doch nicht …

Weiche Finger berühren mein Kinn und drehen mein Gesicht wieder dem Geschehen zu.

»Öffne deine Augen«, höre ich das Timbre des Fremden neben meiner Wange raunen.

Ich öffne sie und sehe auf die halbnackten Körper vor mir. Gott, was mache ich denn?

Die beiden lassen sich nicht von uns stören. Der Mann befriedigt seine Partnerin mit zwei Fingern, die er in sie stößt. Sie stöhnt hemmungslos, während sie ihre Beine etwas weiter für ihn spreizt.

Der Fremde wendet sich mir zu und raunt: »Sieh hin.«

Ich fühle, wie seine Lippen leicht meine Wange streifen, bevor er sich löst.

Ich will protestieren, doch tue, was er mir sagt. Ich kann einfach nicht anders. Zu sehr nimmt mich die Stimmung ein und sein Geruch raubt mir den Verstand. Er hat etwas an sich, was keinen Widerspruch duldet.

Mein Herz schlägt schneller und ich sehe zu, wie der andere Mann die Schamlippen seiner Partnerin mit den Fingern teilt, bevor er seine pralle Eichel in ihr versenkt und sein Geschlecht, Zentimeter für Zentimeter, in die feuchte Spalte drängt.

Sie stöhnt lustvoll, als er sie ausfüllt, was ihn dazu bringt, sich aus ihr zu entfernen, um nun kraftvoll und tief in sie zu stoßen.

Eine Hand streicht sanft über die Stelle zwischen meinen Schulterblättern. Ich bekomme eine Gänsehaut und zwischen meinen Schenkeln beginnt es zu pochen. Ich presse meine Schenkel aneinander, um mir ein wenig Linderung zu verschaffen. Mein Puls rast, während ich den rhythmischen Bewegungen des Paares aufmerksam folge. Die klatschenden Geräusche, die den Raum erfüllen, erregen mich zunehmend und ich merke, wie sich meine Nippel unter dem Stoff meines Kleides zu harten Knospen aufrichten.

Ich drehe den Kopf zur Seite und blicke in wache, graue Augen, um die sich bereits kleine Fältchen gebildet haben. Seine Ausstrahlung zieht mich magisch an. Er ist nicht schön im eigentlichen Sinne. Sein Gesicht wirkt eher gemeißelt als fein. Er ist gut zehn Jahre älter als ich. Doch er strahlt eine Männlichkeit aus, die ich bisher bei keinem anderen wahrgenommen habe. Ein wohliger Schauer läuft über meinen Rücken und ich versuche zu lächeln.

»Komm, wir haben genug gesehen.«

Verdutzt mustere ich seine Gesichtszüge und lasse mich von ihm aus dem Zimmer führen. Im Flur angekommen, kehre ich wieder in die Realität zurück. Was ist da eben passiert? Ich atme tief ein und aus. Was hat mich bloß geritten, mich darauf einzulassen?

Der ominöse Fremde schließt leise die Tür hinter sich, bevor er sanft meine Hand nimmt.

»Darf ich erfahren, wie Sie heißen?«

Ich bringe kaum ein Wort heraus und muss mich überwinden.

»Ich … ich bin Enna, Enna Wood«, stottere ich vollkommen überfordert und wage es nicht, ihn anzusehen.

»Vielen Dank, Miss Wood.« Er gibt mir einen angedeuteten Handkuss und dreht sich zum Gehen herum.

Mir klappt die Kinnlade herunter und ich sehe ihm nach, bis er in den nächsten Flur abbiegt. Mir schwirrt der Kopf und ich presse mir mit der Hand gegen den Brustkorb. Er ist weg. Mein Herz hämmert wie verrückt. Ich lehne mich an die Wand und versuche, das eben Erlebte zu verarbeiten.

Nervös kaue ich auf der Unterlippe und sehe mich links und rechts um. Niemand außer mir ist im Gang. Meine Knie sind weich und in meinem Magen kribbelt es unruhig. Jetzt merke ich wieder diesen unangenehmen Druck in meiner Blase und ich setzte meine ursprüngliche Suche fort.

Irgendwo muss doch dieses blöde Klo sein. Eine eiskalte Dusche wäre mir jetzt auch recht.

***

Endlich zu Hause angekommen, öffne ich die Wohnungstür. Die fröhlich vor sich hin quatschende Claire drückt sich an mir vorbei und schmeißt ihre Tasche neben die Garderobe. Der Abend war für sie ein voller Erfolg. Sie hat ein gutes Angebot für eine Ausstellung bekommen. Ich schleudere mir die Pumps von den Füßen und wackle seufzend mit den Zehen.

Ich sehne mich nach einer Dusche und meinem Bett. Claire strahlt mich mit ihrem Hollywoodlächeln an und gibt mir einen schnellen Kuss auf die Wange.

»Das war ein super Abend, Enna. Vielen Dank, dass du mich begleitet hast.«

»Das habe ich gern gemacht. Gute Nacht, Claire.«

»Gute Nacht, Enna. Träum was Schönes.« Sie wirbelt herum und verschwindet in ihrem Zimmer.

Frisch geduscht schlüpfe ich unter meine Decke und genieße die mich umgebende Stille. Das leise Ticken meines Weckers beruhigt mich und ich entspanne.

Was war das nur für ein sonderbarer und zugleich prickelnder Abend? Die erregenden Bilder schleichen sich in meine Gedanken, als meine Augen schwer werden und ich lächelnd in einen tiefen Schlaf falle.

Kapitel 2 Herzklopfen inklusive

Enna

Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass ich mal wieder spät dran bin. In fünfzehn Minuten beginnt meine Schicht und ich kann kein einziges Haargummi finden. Mindestens zehn Stück von diesen Dingern habe ich und jetzt ist nicht eins davon zu sehen. Völlig entnervt gehe ich in Claires Zimmer und schnappe mir eines von ihrer Frisierkommode. Sie wird es mir sicher verzeihen.

Ich schultere meine Handtasche, greife nach dem Schlüssel und stürze noch einen Schluck kalten Kaffee hinunter. Das Gesicht verziehend, schlüpfe ich in meine Sandalen und husche durch die Wohnungstür, die lauter als beabsichtigt ins Schloss fällt.

Mit knallenden Sohlen renne ich die Treppen der zwei Etagen hinunter, bevor ich durch die schäbige Haustür auf den Bürgersteig stürme. Sommerliche Hitze schlägt mir entgegen, während ich das Gummiband in meine Haare knote und den Fahrradweg passiere.

Im Laufschritt überquere ich die wenig befahrene Straße und biege auf der anderen Seite rechts auf den Gehweg ab. Ich muss mich echt beeilen. Wenn ich noch mal zu spät komme, bin ich den Job los.

Kurz vor dem Café werde ich langsamer und streiche mir die weiße Bluse und den schwarzen Rock glatt. Ein unschuldiges Lächeln aufsetzend, gehe ich betont entspannt an meiner auf die Uhr schauenden Chefin vorbei. Ich bin knapp dran, aber noch rechtzeitig.

Ich winke meiner mich anstrahlenden Kollegin Kimberly im Vorbeilaufen zu. Beim Personalraum angekommen, reiße ich die Tür auf und werfe meine Tasche auf einen der leeren Stühle und ziehe sie wieder zu. Nachdem ich den Flur hinter mir gelassen habe, gehe ich lächelnd in den Verkaufsraum direkt auf den Tresen zu.

»Das war knapp, Süße«, begrüßt mich Kimberly und schaut unauffällig zu der Frau an der Tür. »Du weißt doch, wie genau der alte Drachen es mit der Pünktlichkeit nimmt.«

»Ja, aber ich bin doch pünktlich«, erwidere ich, zwinkere ihr zu und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Sie schüttelt lachend den Kopf, während sie mir ein Tablett mit einem Milchkaffee und einem Stück Tiramisu rüberschiebt. »Das ist für Tisch acht. Ich war so frei und habe die Bestellung aufgenommen.«

Ich werfe ihr einen Luftkuss zu. »Du bist ein Schatz.«

»Ich weiß. Und nun mach dich vom Acker.«

Ich schnappe mir das Tablett und trete auf die Außenterrasse. Die Sonne blendet mich und ich halte mich links. Bei Tisch acht angekommen, stelle ich das schwere Tablett ab.

»Guten Tag. Hier ist Ihre Bestellung.«

»Vielen Dank. Das ist sehr freundlich von Ihnen«, antwortet mir ein schwingendes, tiefes Timbre, was ein Kribbeln in meinem Magen auslöst.

Diese Stimme kenne ich. Überrascht und zugleich verwirrt hebe ich den Kopf, um den Gast anzusehen. Er schaut mich freundlich an, während er sich die Sonnenbrille auf den Kopf schiebt. Ich mustere sein markantes Gesicht und meine Augen bleiben an der kleinen Narbe an seiner Oberlippe hängen.

Er ist es.

»Ich dachte schon, ich hätte Sie verpasst«, sprach er im Plauderton weiter.

Verdattert sehe ich ihn an und bringe kein Wort heraus, als ich bemerke, wie mir Hitze ins Gesicht schießt. Wie meint er das?

»Wären Sie so freundlich und würden mir den Milchkaffee und das Tiramisu reichen?«

Irritiert blinzle ich, greife nach der dampfenden Tasse und stelle sie mit zittriger Hand vor ihm ab.

Er umfasst sanft mein Handgelenk und mir stockt der Atem. »Bitte passen Sie auf Ihre Hände auf, Enna.« Er lässt von mir ab und rückt die Tasse zurecht. »Nicht, dass Sie sich noch verbrühen«, spricht er ruhig weiter.