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Bei einer Wanderung auf den idyllischen Höhen des Nordschwarzwalds finden zwei Schüler neben vielen Fliegenpilzen die Leiche einer jungen Frau. Wer ist die Tote? Ein Fall für den schrulligen Baden-Badener Kommissar Doninger und seine hübsche Kollegin Mertens. Am Verzehr von Fliegenpilzen starb sie nicht, wie der Rechtsmediziner bald feststellt. Doch wie ist sie zu Tode gekommen? Spielte das Tourette-Syndrom, an dem die junge Frau litt, eine Rolle? Richtig kompliziert für die Ermittler wird es, als an der Schwarzenbach-Talsperre eine weitere Leiche gefunden wird …
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Seitenzahl: 229
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Günter Neidinger
Von Fliegenpilzen stirbt man nicht
Schwarzwaldkrimi
Tatort Schwarzwald Bei einer Wanderung im Nordschwarzwald finden zwei Schüler neben vielen Fliegenpilzen die Leiche einer jungen Frau. Ein Fall für das Baden-Badener Kriminalkommissariat! Die Ermittlungen führen Robert Doninger und seine hübsche Kollegin Simone Mertens auch ins Neckar- und ins Donautal. Welche Rolle spielt das Tourette-Syndrom, das der Rechtsmediziner Dr. Richard Seifert bei der Toten diagnostiziert? Hat der Fahrer eines weißen Kastenwagens mit polnischem Kennzeichen, der in der Nähe gesehen wurde, etwas mit ihrem Tod zu tun? Gehört er einer kriminellen Bande an? Die Kommissare sind im Bühlertal, in Richtung Rhein und bis hinein ins Elsass unterwegs. Eine heiße Spur führt auch nach Sasbachwalden. Was weiß die Landarbeiterin, die dort in einem Weingut arbeitet? Der Fall wird noch komplizierter, als an der Schwarzenbach-Talsperre im Tosbecken unterhalb der Staumauer eine weitere Leiche gefunden wird. Ein Krimi mit viel Humor und Schwarzwald-Flair!
Günter Neidinger, Jahrgang 1943, wuchs mit fünf Geschwistern im badischen Bühl auf, studierte an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe, wirkte lange Jahre als Lehrer in Buchheim und Fridingen (Kreis Tuttlingen) und von 1977 bis 2007 als Rektor in Sulz am Neckar. Seit über 35 Jahren ist er erfolgreich als Autor tätig. In dieser Zeit schrieb und übersetzte er über 400 Bücher mit einer Gesamtauflage von über vier Millionen Exemplaren: Novellen, Parabeln, heitere Geschichten, Gedichte, und für Kinder zahlreiche Sachbücher, Lernhefte, Geschichten und Theaterstücke. Einige Bilderbücher wurden auch in andere Sprachen übersetzt.
Personen und Handlung sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen
sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
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Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt
Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart
unter Verwendung eines Fotos von: © Martina / AdobeStock
ISBN 978-3-8392-7382-1
»Damit könnte man ein komplettes Lehrerkollegium vergiften«, sagte Simon Gruber zu seinem Freund Jonas Amann, als sie auf ihrer Wanderung zurück zur Jugendherberge in Herrenwies eine ungewöhnlich stattliche Anzahl an Fliegenpilzen entdeckten.
»Vorsicht! Feind hört mit!«, zischte Jonas.
Er hatte bemerkt, dass ihr Klassenlehrer direkt hinter ihnen lief.
»Simon, Simon! Was für ein fieser Gedanke! Und das nach dem Besuch einer Kirche!«, meinte Herr Mangold tadelnd und schüttelte dabei den Kopf.
Aber insgeheim musste er doch ein wenig grinsen. Die Jungs waren sonst schon in Ordnung.
Er hatte heute mit seiner Klasse und der Kollegin Sonja Hartmann von der Jugendherberge aus eine Wanderung zur Bühlerhöhe unternommen. Der Wildnispfad dort war so recht nach dem Geschmack seiner 8b, vierzehn Buben und zwölf Mädchen. Die viereinhalb Kilometer lange abenteuerliche Strecke wurde 2006 eingeweiht. Beginnend beim Hotel Plättig, waren sie über querliegende Bäume geklettert oder darunter hindurchgekrochen. Diese lagen seit dem Orkan Lothar am zweiten Weihnachtsfeiertag 1999 wie bei einem Mikadospiel kreuz und quer im Gelände. Auch hatten sie steile Treppen und Leitern bestiegen und waren im Adlerhorst hoch in den Baumkronen über eine Hängebrücke balanciert. Abenteuer pur!
Der Gang über die schwankenden Seile war der lustigste Teil der Unternehmung – für Ungeübte eine echte Herausforderung. Frau Hartmann blieb mitten auf der wackelnden Brücke stehen und war nicht zu bewegen weiterzugehen. Einige lachten lauthals los. Es sah auch urkomisch aus, wie sie sich krampfhaft an den Seilen festhielt. Schließlich erbarmten sich zwei Mädchen und geleiteten die Lehrerin die restliche Strecke hinüber. Frau Hartmann war fix und fertig.
»Ich hätte es wissen müssen«, keuchte sie, »ich hatte schon immer Höhenangst.«
Nach diesem Geständnis lachte niemand mehr. Alle merkten jetzt, wie die Lehrerin mit sich gekämpft hatte. Sie hatte Mut bewiesen, das musste man ihr lassen!
Alternativ war für die 8b eine Wanderung auf dem Luchspfad zur Auswahl gestanden. Der vier Kilometer lange Weg, der 2009 angelegt worden war, begann ebenfalls beim Plättig-Hotel, war aber eher ein Erlebniswanderweg und weniger abenteuerlich, wie die Mädchen und Jungs aus dem Prospekt erfahren hatten.
»Das ist was für die Kids aus der Grundschule«, hatten sie zu ihrem Lehrer gesagt und sich für den anspruchsvolleren Wildnispfad entschieden.
Danach ging es zur Erholung von der strapaziösen Wanderung noch zur Kapelle ›Maria Frieden‹. Sie lag auf der anderen Seite der B 500, besser bekannt unter dem Namen ›Schwarzwaldhochstraße‹. Die kleine Kirche wurde im Volksmund auch ›Adenauer-Kapelle‹ genannt, wie sie aus der Beschreibung erfuhren, die hinten bei den Prospekten und religiösen Zeitungen auslag. Tatsächlich war der Bau vom ersten deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer, der des Öfteren im Kurhotel ›Bühlerhöhe‹ Urlaub machte, gefördert worden. Im Prospekt war auch zu lesen, dass 1958 mit dem Bau begonnen wurde, 1960 der erste Gottesdienst darin stattfand und die offizielle Einweihung im Jahr 1965 war. Die holzgeschnitzte Madonna aus der Zeit um 1490, die sie links vom Altar bewundert hatten, war ein persönliches Geschenk Adenauers. Sie stammte aus dem Meersburger Raum. Dass Meersburg am Bodensee lag, hatten sie im Geografieunterricht mitbekommen.
Beeindruckend war auch der Ausblick vom Marienfelsen, auf dem die Kapelle erbaut wurde, hinab ins Bühler Tal und weiter ins Rheintal hinaus.
»Und ganz da hinten kann man sogar die Vogesen sehen«, erklärte Herr Mangold und zeigte in die westliche Richtung.
»Oh, les Vosges! Vive la France!«, riefen einige stolz, die Französisch als Zusatzfach gewählt hatten.
Endlich konnten sie ihre Kenntnisse der Fremdsprache mal ausposaunen, was ihnen aber nicht nur Bewunderung einbrachte. Aus dem Gemurmel war auch so was wie »Angeber« herauszuhören.
Auf dem Rückweg nach Herrenwies waren sie am ehemaligen Kurhaus Sand vorbeigekommen und hatten dann einen Abstecher hinunter zum Sandsee gemacht. Dieser kleine See mitten im Wald war kein Karsee aus der Eiszeit wie die meisten Schwarzwaldseen. Er war im 18. Jahrhundert entstanden, wie Lehrer Mangold wusste. Man hatte den Schwarzenbach kurz nach der Quelle zu einem See angestaut, um das Wasser bei Bedarf zur Flößerei in der Murg drunten im Murgtal einsetzen zu können. Ihr Klassenlehrer wollte in einer der nächsten Unterrichtsstunden näher darauf eingehen.
»Genießen wir heute lieber das schöne Wetter und die gesunde Waldluft«, hatte er abschließend gesagt.
Seine Klasse hatte erleichtert aufgeatmet, wie er bemerkte.
Noch war genügend Zeit bis zum Abendessen in der Jugendherberge. Zeit, um sich auf einer der Bänke rund um den See auszuruhen oder sich in der Gegend umzusehen. Dabei hatten Simon und Jonas die Fliegenpilze entdeckt.
»Schade, dass wir die Smartphones nicht dabeihaben. Sonst hätten wir die tolle Pilzlandschaft fotografieren können!«, stellte Jonas fest.
»Ich finde das blöd, dass wir die Handys zum Wandern nicht mitnehmen dürfen«, grummelte Simon. »So ein Schwachsinn!«
Auch das war Herrn Mangold nicht entgangen. Er musste lachen.
»Mal ehrlich«, sagte er, »mit dem Smartphone vor der Nase hättet ihr die Pilze nicht einmal gesehen, oder?«
Die beiden Jungs schwiegen. Wahrscheinlich hatte der Mangold gar nicht so unrecht, dachten sie. Immerhin waren sie im Schullandheim, sollten die Natur erkunden und dabei auch noch etwas für die Klassengemeinschaft tun. Mit ihren Handys durften sie sich in den Freizeiten beschäftigen. Aber das einzusehen, fiel nicht allen leicht.
»Ihr könnt die Pilze ja nach dem Abendessen fotografieren«, schlug der Lehrer vor, »von der Herberge bis hierher ist es ein Katzensprung.«
Die Buben waren einverstanden.
Das Abendessen war so richtig nach dem Geschmack der hungrigen jungen Leute. Mit Spaghetti lag die gut geführte Küche nach der langen Wanderung bei den jungen Leuten immer richtig. Dazu wurde Bologneser Sauce serviert mit reichlich Reibekäse oder alternativ Tomatensoße für die Vegetarier. Wer wollte, konnte auch von beiden Soßen probieren, mit oder ohne Käse. Dazu schmeckte der frische Kopfsalat vortrefflich. Tee und Mineralwasser gab es umsonst dazu. Andere Getränke musste man extra bezahlen. Und natürlich gab es auch Nachtisch. Heute stand Obstsalat aus frischen Früchten auf dem Plan. Wer wollte, bekam auch einen Schlag Sahne dazu.
Gleich nach dem Essen waren Simon und Jonas verschwunden. Die Fotos von den Fliegenpilzen hatten sie trotz des guten Essens und der vollen Bäuche nicht vergessen. Die Stelle hatten sie sich gut gemerkt. Von allen Seiten machten sie Bilder, mal näher, mal weiter weg, mal einzelne Exemplare, mal die gesamte Fläche. Im Naturkundeordner würden sich die Fotos gut machen. Und eine gute Note würden sie sich obendrein verdienen, rechneten sie sich aus.
»Da hinten hat’s auch noch ein paar selten schöne Vertreter der Fliegenpilze!«, rief Jonas Amann.
Das Jagdfieber hatte ihn jetzt richtig gepackt.
Tatsächlich, da standen drei besonders große Exemplare.
»Die nehmen wir noch auf, diese drei Amanita muscaria«, beschloss Simon Gruber und betätigte den Auslöser.
Den lateinischen Namen der Fliegenpilze wusste er noch aus der Biostunde. Er wunderte sich jetzt, dass er ihn sich gemerkt hatte.
»Respekt, Herr Professor!«, meinte sein Freund Jonas und lachte.
»Haben wir alle?«, fragte Simon.
Sie sahen sich um.
»Da hinten sind noch ein paar, aber die sind zertrampelt worden, schade!«, sagte Jonas.
»Wildschweine waren das nicht«, stellte Simon fest, »die hätten den Boden aufgewühlt.«
»Und Reisig beugen die auch nicht aufeinander!«, fügte Jonas hinzu.
»Vielleicht hat da jemand was versteckt?«, meinte Simon.
»Ein Gewehr, einen Schatz oder gar eine Leiche«, überlegte Jonas laut.
»Mal den Teufel nicht an die Wand!«, rief Simon erschrocken.
Jetzt neugierig geworden, begannen sie, das Reisig Stück für Stück abzutragen. Was darunter hervorkam, ließ sie erstarren.
»Mein Gott!«, sagte Jonas nur und atmete tief durch.
Auch Simon schluckte.
Es gab keinen Zweifel. Sie hatten eine Leiche entdeckt. Die Leiche eines Mädchens.
»Nichts wie zurück! Wir müssen das umgehend melden!«, schlug Simon vor.
»Das schlägt wie eine Bombe ein, da bin ich mir sicher!«, rief Jonas, als sie losrannten.
»Hat der Schaumann heute schon angerufen?«, wollte Hauptkommissar Doninger wissen, als er das Zimmer betrat.
Er kam gerade von einem Außentermin ins Baden-Badener Kommissariat zurück. Büroarbeit liebte er nicht besonders. Er war froh, dass Melanie Ams den meisten Schriftkram für ihn erledigte.
»Nicht dass ich wüsste«, sagte die Sekretärin und tippte weiter.
»Wieso fragen Sie? Haben Sie Sehnsucht nach dem Kriminalrat?«, fragte sie plötzlich und blickte kurz zu Doninger hinüber, der sich an seinem Schreibtisch zu schaffen machte.
»Gott bewahre!«, rief der Kommissar. »Ich muss mich nur erst daran gewöhnen, dass er nicht andauernd ins Zimmer hereingeschneit kommt und fragt, ob wir in der Sache neue Erkenntnisse hätten.«
An der Zusammensetzung des Kommissariats hatte sich nach der Polizeireform in Baden-Württemberg einiges geändert. Das für Baden-Baden zuständige Polizeipräsidium war nun in Offenburg angesiedelt, das Kriminalkommissariat in Rastatt. Und Kriminalrat Schaumann hatte die Leitung in Rastatt übernommen. Doningers Büro war vorerst in Baden-Baden verblieben. Die räumlichen Erweiterungen zur Übersiedlung nach Rastatt mussten dort noch geschaffen werden. Wenn es nach ihm ginge, sollten die sich ruhig recht viel Zeit lassen. Der Kommissar fühlte sich wohl in der Kurstadt. Hier kam er auch ohne den Kriminalrat gut zurecht, zumal er sich mit seiner jungen Kollegin Simone Mertens bestens verstand. Sie war vor einigen Monaten aus Köln nach Baden-Baden gekommen und hatte sich bereits bestens bewährt.
»Wo ist die Kommissarin eigentlich?«, fragte Doninger. »Hat sie schon Feierabend?«
»Sie holt sich in der ›Nordsee‹ ein Fischbrötchen«, antwortete Melanie Ams. »Auch Büroluft macht ab und zu hungrig.«
»Aber muss sie deswegen gleich an die Nordsee fahren!«, tat der Kommissar entrüstet.
Früher wäre die Sekretärin darauf hereingefallen und hätte ihrem Chef den wahren Sachverhalt erklärt: Dass in diesem Fall die ›Nordsee‹ ein Fischlokal um die Ecke wäre. Und Doninger hätte sich darüber köstlich amüsiert. Inzwischen kannte sie die Späße des Kommissars zur Genüge.
»Die von der ›Nordsee‹ schmecken halt am besten«, sagte sie deshalb nur und grinste.
»Das beste Fischbrötchen habe ich mal im Urlaub auf der Nordseeinsel Langeoog gegessen«, erinnerte sich der Kommissar. »Aber vielleicht lag das auch an der frischen Seeluft.«
»Das ist doch die autofreie Insel in Ostfriesland, oder?«, hakte Frau Ams nach.
»Genau«, bestätigte Doninger, »so viel mit dem Rad bin ich sonst das ganze Jahr über nicht gefahren.«
»Und 14 Kilometer Sandstrand!«, fügte er nach einer Weile hinzu.
Der Kommissar hatte sich in seinem Bürostuhl nach hinten gelehnt. Er dachte an die wunderbaren Urlaubstage auf Langeoog. Ausnahmsweise war er letztes Jahr nicht nach Südfrankreich gefahren, wie es sonst bei den Doningers üblich war. Seine Frau wollte unbedingt mal an die Nordsee. Am liebsten auf eine Hallig. Aber davon war der Kommissar ganz und gar nicht begeistert. Nordsee ja, Insel ja, aber auf eine Hallig? Er dachte da gleich an den »Schimmelreiter« von Theodor Storm, den sie während der Schulzeit am Gymnasium gelesen hatten. Nicht auszudenken, wenn eine Sturmflut käme und die Wellen das Haus umspülten!
Als Kompromiss hatte er sich mit seiner Frau auf Langeoog geeinigt, die nordfriesische Insel, auf der die Sängerin und Schauspielerin Lale Andersen lange Zeit lebte und dort auch begraben liegt. Und ganz in der Erinnerung versunken, summte er ihr berühmtestes Lied »Lili Marleen« vor sich hin:
»Vor der Kaserne, vor dem großen Tor
stand eine Laterne und steht sie noch davor …«
Die Tür ging auf, und die Kommissarin Simone Mertens kam herein.
»Ein Fischbrötchen gefällig?«, rief sie fröhlich und schwenkte eine Tüte.
»Passt haargenau«, meinte Melanie Ams, »der Chef lässt sich gerade von den Nordseewellen umspülen.«
»Wie das?«, fragte die Kommissarin etwas irritiert.
»Nur so«, erklärte Doninger, »nur so in Gedanken an den Urlaub auf Langeoog.«
»Prima! Da passt ja ein Fischbrötchen bestens dazu«, sagte Simone Mertens.
»Und jetzt noch ein Glas Riesling, das wäre perfekt«, meinte Doninger trocken.
»Den müssen Sie sich halt dazudenken«, stellte Melanie Ams fest.
Der Kommissar wollte sich noch mit dem Argument »Ein Fisch will schwimmen« verteidigen, aber er ließ es sein. Schließlich schmeckte das Fischbrötchen auch so. Die notwendige Flüssigkeit zum Schwimmen würde er sich für den Abend aufbehalten. Ein kühles Bier oder ein Viertele ›Alde Gott‹, oder beides in dieser Reihenfolge? Eine angenehme Aussicht!
»Ach, wo wir gerade beim Essen sind«, fiel es Frau Ams plötzlich ein, »Ihr Freund Richard hat angerufen.«
Mit Richard meinte sie den Rechtsmediziner Doktor Richard Seifert. Er war der einzige Kollege, den der Chef duzte. Immerhin waren sie beide miteinander zur Schule gegangen.
»Und was wollte der Schwerenöter?«, fragte der Kommissar.
»Er wollte wissen, wann das versprochene Kastanienessen bei Ihnen stattfindet. Schließlich müssten jetzt die ersten Esskastanien von den Bäumen rings um Ihr Haus herunterfallen«, erinnerte sich die Sekretärin an das Gespräch mit dem Mediziner.
»Den Truthahn dazu hat er wohl unterschlagen?«, brummte Doninger vor sich hin. »Ja, der Richard und seine Esslust! Dabei ist er schlank wie eine Gerte!«
»Frau Ams und ich waren auch dazu eingeladen. Können Sie sich erinnern?«, fragte die Kommissarin vorsichtig an.
»Na, so ein bisschen schimmert’s mir noch im Gedächtnis«, sagte Doninger und grinste. »Aber da ist meine Frau zuständig. Sie wird sich melden.«
Simone Mertens konnte sich noch gut an den herrlichen Sauerbraten erinnern, den Frau Doninger ihnen serviert hatte, und an die köstlichen Kartoffelklöße dazu. Sie war damals erst kurze Zeit im Kriminalkommissariat in Baden-Baden tätig. Es war ihre erste Einladung bei den Doningers in ihr abgelegenes Haus am Waldrand auf einer Anhöhe im Laufbachtal mit dem wunderbaren Ausblick in die Rheinebene hinaus bis hinüber zu den Vogesen im Elsass. Wenn sie nicht mit Doktor Seifert gefahren wäre, wahrscheinlich hätte sie das Anwesen nicht einmal gefunden. Ein idyllischer Ort, so richtig geschaffen für einen erholsamen Feierabend.
Als ob der Kommissar ihre Gedanken hätte lesen können, schlug er vor, für heute Feierabend zu machen. Es war einer der ruhigeren Tage gewesen, was selten vorkam. Jetzt noch ein gemütlicher Feierabend, das wär’s, dachte Doninger.
Das Läuten des Telefons riss ihn jäh aus diesem Traum. Kriminalrat Schaumann war in der Leitung.
»Doninger! Sie sind gefragt«, erklang die Stimme aus Rastatt, »zwei Buben aus der Jugendherberge in Herrenwies haben am Sandsee eine weibliche Leiche gefunden. Sie kennen sich in der Gegend aus. Schauen Sie mal nach!«
»Feierabend ade!«, seufzte der Kommissar. »Kommen Sie, Frau Mertens. Unser Team darf mal wieder einen Ausflug auf die Schwarzwaldhöhen machen.«
Die Strecke kannten sie bereits im Schlaf, Hauptkommissar Robert Doninger und seine junge Kollegin Simone Mertens, spätestens nach dem Kriminalfall mit dem Knaben im Moor. Wie oft hatten sie dabei diesen Weg genommen hinauf ins Höhengebiet rund um die Hornisgrinde, bis der mysteriöse Fall endgültig aufgeklärt war. Jetzt war wieder eine Leiche gefunden worden, eine weibliche diesmal, wie sie von Kriminalrat Schaumann gehört hatten.
Heute saß die Kommissarin am Steuer. In Lichtental bog sie auf die B 500 ab, Deutschlands älteste Panoramastraße, etwa 60 Kilometer lang von Baden-Baden bis nach Freudenstadt, wie sie inzwischen erfahren hatte. Ihr Chef kannte sich hier bestens aus. Kurze Zeit später fuhren sie durch Geroldsau. In diesem Stadtteil hatte Simone Mertens kurz nach ihrer Übersiedlung aus Köln eine hübsche kleine Wohnung gefunden. Ziemlich praktisch, der Bus nach Baden-Baden ins Kommissariat hielt direkt vor der Haustür.
Von hier aus ging es stetig bergauf, hoch zu den Höhenhotels Bühlerhöhe und Plättig und schließlich zum Sand. Beim ehemaligen Kurhaus bogen sie links ab auf die L 83, die von Bühlertal kommend ins Murgtal führte. Jetzt übernahm Doninger die Lotsenfunktion. Er wusste, wie man mit dem Auto am besten zum Sandsee kam. Am Mehliskopf vorbei gab es kurz vor Herrenwies einen schmalen Fahrweg zum See. Keinen offiziellen, aber für einen Polizeieinsatz gut geeignet.
Von weitem schon sahen sie die Scheinwerfer, die den Fundort der Leiche hell erleuchteten. Es war Herbst und es dämmerte bereits. Die beiden Beamten vom Polizeirevier Bühl hatten alles bestens organisiert, wie der Hauptkommissar und seine Kollegin bemerkten. Auch der Rechtsmediziner Dr. Richard Seifert und die Leute der Spurensicherung waren schon eingetroffen. Kriminalrat Schaumann hatte alles mobilisiert, wie es schien.
»Na, Richard, schon erste Erkenntnisse?«, bellte Doninger los, als er sah, wie sich sein Schulfreund mit der Leiche beschäftigte.
Der Mediziner blickte kurz hoch, schaute die Kommissarin an und grinste.
»Geduld war noch nie seine Stärke, verehrte Kollegin«, sagte er und murmelte vor sich hin: »Robert, Robert! Mein lieber Freund und Kupferstecher!«
»Also, was ist?«, bohrte der Kommissar unbeeindruckt weiter.
»Weibliche Leiche, etwa 14 bis 16 Jahre alt, höchstens seit einer Woche tot, Würgemale am Hals, Wunde am Hinterkopf«, berichtete der Mediziner.
»Also ein Mordopfer«, stellte Doninger fest.
»Sieht ganz danach aus«, bestätigte Seifert, »aber Genaueres kann ich erst nach der Obduktion sagen.«
Simone Mertens hatte sich inzwischen mit den Leuten der Spurensicherung unterhalten. Sie hatten die nähere Umgebung unter die Lupe genommen, so weit es bei der künstlichen Beleuchtung möglich war.
»Keine Spuren eines Kampfes zu entdecken, nur ein paar zertrampelte Pilze«, berichtete sie ihrem Kollegen, »sieht so aus, als wäre die Leiche transportiert, hier abgelegt und mit Reisig zugedeckt worden.«
»Die sollen morgen früh bei Tageslicht noch einmal alles absuchen«, meinte der Kommissar, »wir müssen da ganz sicher sein, bevor wir an anderer Stelle suchen.«
»Wir machen Schluss, die Leiche kannst du mitnehmen!«, rief er Doktor Seifert zu und wandte sich zu seiner Kollegin um. »Wo sind die Buben, die das Opfer gefunden haben? Mit ihnen müssen wir uns unterhalten.«
»Die warten in der Jugendherberge auf uns«, erklärte Simone Mertens.
»Auf geht’s!«, rief Doninger. »Es ist ja nur ein Katzensprung bis dorthin.«
Tatsächlich lag die Jugendherberge nur einen knappen Kilometer vom Fundort der Leiche entfernt.
»›Franz-Köbele-Jugendherberge Herrenwies‹«, las Simone Mertens auf dem Schild.
»Die Herberge, der Campingplatz nebenan und die paar Häuser des Ortes gehören heute zur Murgtalgemeinde Forbach«, erklärte der Kommissar.
»Waren wir hier nicht schon im Biergarten eines Gasthauses gesessen?«, fragte seine Kollegin. »Da hat uns doch der Jäger Alois Schlegel einen wichtigen Tipp im Mordfall ›Der Knabe im Moor‹ gegeben. Nicht wahr?«
»Genau! Das Gasthaus heißt ›Waldesruh‹«, bestätigte Doninger. »Und anschließend sind wir noch auf der Rodelbahn am Mehliskopf zu Tale gerauscht.«
Der Kommissar musste sonst immer grinsen, wenn er daran dachte. Das war ja auch ein Bild für die Götter gewesen, wie er und die Kollegin mitten im Sommer die Rodelbahn rauf- und wieder runterfuhren, und das gleich fünfmal. Er hatte eine Wette verloren und sich dann auch noch eine Zehnerkarte aufschwatzen lassen.
Doch heute hatte er keinen Sinn für lustige Erinnerungen. Er musste an das Mädchen am Sandsee denken. Wer war die Tote? Bisher hatten sie nur ein Foto mit dem fahlen Gesicht des Mädchens. Vielleicht würde es jemand aus dem Umfeld der Herberge erkennen?
Die beiden Schüler Simon und Jonas, die die Leiche entdeckt hatten, schüttelten den Kopf, als sie das Foto zu sehen bekamen.
»Also, lebendig habe ich die nicht gesehen«, meinte Simon.
»Wir sind erst seit drei Tagen hier. Vielleicht war sie da schon tot«, überlegte Jonas.
Die Kommissare waren überrascht, wie gelassen die Jungs ihre Fragen beantworteten. Keinerlei Anzeichen eines Schocks. Immerhin hatten sie erst vor kurzer Zeit eine Leiche entdeckt!
Ein Vorteil jugendlicher Unbekümmertheit, dachte sich Doninger.
Coole Jungs, ging es Simone Mertens durch den Kopf.
Auch die Befragung derMitschüler sowie der begleitenden Lehrerschaft brachte kein Licht ins Dunkel. Niemand schien das Mädchen vorher gesehen zu haben.
Vielleicht konnten ihnen die Herbergseltern oder das Personal des Hauses weiterhelfen? Es war doch möglich, dass das Mädchen hier oder in der Nähe mal gesehen wurde.
»Das Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor«, sagte Jupp Stahnke, der Herbergsvater, und kratzte sich dabei nachdenklich am Kopf, »aber wissen Sie, ich sehe jeden Tag in so viele Gesichter.«
»Zu den Klassen, die im Augenblick hier sind, gehört sie jedenfalls nicht«, sagte seine Frau Doris, »das haben wir gleich festgestellt, als die Jungs mit der furchtbaren Nachricht kamen.«
»Kann ich mir vorstellen, dass da jeder Lehrer seine Schäflein gezählt hat«, brummte der Kommissar, »hätte ich auch gemacht.«
»Vielleicht hat jemand vom Küchenpersonal eine Idee?«, meinte Kollegin Mertens.
»Im Augenblick ist nur Frau Pfister, unsere Köchin, noch da«, gab Frau Stahnke zur Antwort, »wenn Sie die fragen wollen?«
Klar, dass sie wollten. Nach jedem Strohhalm musste gegriffen werden. Vielleicht fanden sie eine Spur, die sie weiterbrächte. Und die Küchenchefin sollte sich als Glücksfall erweisen.
»Sieht nach Lea aus«, sagte sie nach einer Weile, nachdem sie das Foto genau betrachtet hatte, »das Mädchen war ab und zu auf dem Gelände. Sie ist mir aufgefallen, weil sie noch da war, wenn alle Klassen abgereist waren. Ich dachte mir, vielleicht ist sie aus dem Dorf oder vom Campingplatz nebenan. Es war ein eigenartiges Mädchen. Sie war ziemlich hübsch, hatte aber so seltsame nervöse Zuckungen. Einmal hat sie mich gefragt, ob sie mir in der Küche helfen könne. Daher weiß ich, dass sie Lea hieß.«
»Haben Sie gefragt, ob sie aus dem Dorf kommt?«, wollte Doninger wissen.
»Oder vom Campingplatz?«, ergänzte Simone Mertens.
»Ja, aber sie hat darauf nicht geantwortet«, sagte Frau Pfister.
Im Verlauf des Gesprächs fiel der Köchin noch ein, dass sie das Mädchen zwei oder drei Mal mit einem Jungen gesehen habe.
»Das ist ja nichts Besonderes«, meinte sie, »aber mir fiel auf, dass es jedes Mal derselbe war.«
»Vielleicht hat der seltsame Brief, der vor kurzem kam, etwas mit dem Mädchen zu tun«, wandte sich Doris Stahnke an ihren Mann.
»Richtig! Der Brief des Schülers, der mit seiner Klasse vor ein paar Wochen hier war«, fiel es Jupp Stahnke ein. »Ich habe ihn in der Schreibtischschublade im Büro liegen.«
Als er mit dem Brief zurückkam, stellte sich heraus, dass sie ein weiteres Teil zu ihrem Puzzle gefunden hatten. Und ein verheißungsvolles dazu! In einem kurzen Anschreiben hatte ein Junge namens Alexander Maury, Schüler der Hohenbergschule Fridingen an der Donau, die Herbergsleitung gebeten, den beiliegenden Brief an eine gewisse Lea auszuhändigen. Und da unter den Gästen kein Mädchen mit diesem Namen zu finden war, hatten sie den Brief beiseitegelegt.
›An Lea aus Herrenwies‹, stand auf dem Kuvert. Hauptkommissar Doninger öffnete es. Es enthielt nur einen Zettel, von einem Notizblock abgerissen. Darauf stand zu lesen:
Hey Lea,
Handy verloren, Daten weg, auch deine!
Bitte melde dich!
Alex
»Volltreffer!«, rief Doninger. »Wir haben eine Spur.«
»Die Adresse des Knaben steht drauf«, sagte Simone Mertens erleichtert. »Er wohnt in Fridingen an der Donau.«
»Ja, von dort kam eine Klasse der Hohenbergschule«, erinnerte sich Herr Stahnke.
»Gut, jetzt wissen wir Bescheid«, meinte der Kommissar. »Wir werden den Jungen morgen interviewen.«
»Viel Glück!«, wünschten die Stahnkes, als sie sich verabschiedeten.
Doninger war schon an der Tür, als er sich umdrehte.
»Frau Pfister, Sie sind ein Schatz!«, sagte er noch und verschwand.
Und dieses Kompliment meinte er ehrlich. Der Hinweis der Köchin auf den Jungen würde sie ein gehöriges Stück weiterbringen, das hatte er im Gefühl.
Hauptkommissar Robert Doninger war ein Mensch, der bei allem dienstlichen Engagement auch die schönen Seiten des Lebens nicht vergaß. Simone Mertens kannte ihren Kollegen inzwischen ziemlich gut und wusste, dass sie auf der Fahrt ins Donautal einen versierten Fremdenführer zur Seite hatte, der sie bestimmt wieder auf die Besonderheiten der Landschaft, der Gebäude und deren Geschichte aufmerksam machte. Sie hatte sich nicht getäuscht. Allein schon die Strecke, die ihr Chef ausgewählt hatte, verhieß alles andere als eine langweilige Fahrt zu werden.
Dieses Mal bog Doninger nicht auf die Schwarzwaldhochstraße ab, sondern nahm die L 79 über die ›Rote Lache‹ ins Murgtal. ›Rote Lache‹war der Name der Passhöhe mit 690 Metern und des Hotels. Von dort hatte man einen wunderbaren Blick ins Murgtal. Es war klar, dass der Kollege kurz anhielt. Die einmalige Aussicht mussten sie genießen.
»So viel Zeit muss sein!«, erklärte er, als sie ausstiegen.
»Hier vorne liegt Bermersbach, da fahren wir nachher durch. Links hinten sehen Sie Gausbach und rechts davon Forbach. Ein toller Ausblick, nicht wahr?«
Simone Mertens nickte beifällig.
Dann ging es bergab. Und wie! Die Kommissarin atmete ein paarmal tief durch. Die Straße wurde immer enger und kurviger. Hoffentlich kommt uns da nichts Großes entgegen, ging es ihr durch den Kopf. Sie ertappte sich einige Male dabei, wie sie krampfhaft den Haltegriff umklammerte. Es fiel ihr schwer zu verstehen, wie ihr Kollege dabei auch noch Spaß empfinden konnte. Jedenfalls trällerte er ein munteres Liedchen vor sich hin.
Zum Glück kamen sie heil im Murgtal an, wo es gemächlicher über Klosterreichenbach und Baiersbronn in Richtung Freudenstadt ging.
»Hier ist Deutschlands größter Marktplatz«, dozierte der Kommissar, als sie durch die Kurstadt fuhren. »Und nicht zu vergessen, auf dem Kienberg oberhalb der Stadt befindet sich der höchstgelegene Rosenweg in Deutschland.«
Im Luftkurort Loßburg erzählte Doninger seiner Kollegin, dass er im Quellgebiet der Kinzig schon öfters gewandert sei, vom familienfreundlichen Erholungsgebiet ›Zauberland‹mit dem Kinzigsee und der Kinzigquelle hinauf zum Vogteiturm mit dem herrlichen Rundblick bis zur Schwäbischen Alb.
»Gibt es überhaupt eine Gegend, in der Sie sich nicht auskennen?«, fragte Simone Mertens etwas verwundert.
»Auch ein Doninger weiß nicht alles und kennt nicht alles«, meinte der Kommissar und grinste. »Es gibt so viele schöne Flecken auf der Welt. Kein Mensch kann sie alle kennen.«
»Und das ist gut so«, fügte er nach einer Weile hinzu.
Kurz vor Rottweil bogen sie auf die A 81 Richtung Bodensee ab. Nach der Ausfahrt Tuningen steuerten sie die Kreisstadt Tuttlingen an und kamen dann ins Donautal. Es ging heute flott voran. Keine Baustelle, kein Stau.
»Nendingen, Mühlheim, über Bergsteig nach Fridingen«, murmelte der Kommissar vor sich hin.
»Das ging ja schneller als gedacht«, meinte seine Kollegin.
»Kein Wunder bei dem Chauffeur, oder?«, behauptete Doninger und blickte grinsend zu seiner Beifahrerin hinüber.
Simone Mertens schaute amüsiert zurück.
»Selbstbewusstsein ist auch eine Gottesgabe«, sagte sie nur.
Doch im Innern musste sie zugeben, interessant waren die Fahrten mit dem Chef allemal!
In Fridingen angekommen, steuerten sie direkt auf die Hohenbergschule zu. Melanie Ams hatte ihr Kommen bei der Schulleitung angekündigt.
»Nicht, dass die aus allen Wolken fallen, wenn plötzlich die Kriminalpolizei auftaucht«, hatte Doninger gesagt. »Wir wollen ja nur eine Zeugenaussage.«
Eine junge, hübsche Frau empfing sie.
»Bestimmt die Sekretärin«, murmelte der Kommissar.
»Hallo! Einen schönen guten Morgen«, sagte diese und streckte ihnen mit einem gewinnenden Lächeln die Hand entgegen. »Mein Name ist Dana Jaschke, ich bin die Konrektorin hier. Der Chef ist gerade in einer Besprechung.«