Von Kassel bis Kusel - Richard Deiß - E-Book

Von Kassel bis Kusel E-Book

Richard Deiss

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Beschreibung

Reiseeindrücke zu mehr als100 Städten in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland werden in diesem Taschenbuch in kurzen Skizzen dargestellt. Für alle, die sich auch für kleinere Städte jenseits der Metropolen interessieren. Das Buch ist eines von mehreren Titeln des Autors zu Städten in Deutschland.

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Inhalt

Vorwort

1.

Hessen

1.1 RB Darmstadt (Südhessen)

1.2 RB Gießen (Mittelhessen)

1.3 RB Kassel (Nordhessen)

2.

Rheinland-Pfalz

2.1 RB Mainz (ehemalig)

2.2 RB Trier (ehemalig)

2.3 RB Koblenz (ehemalig)

3.

Saarland

Anhang

Vorwort

Schon seit vielen Jahren hatte ich das Ziel, 1000 Städte in Deutschland zu besuchen. Im Jahr 2015 hatte ich es endlich geschafft. Mit dem Lockdown im März 2020 kam ich endlich dazu, ein Buch über die besuchten Städte zu schreiben.

In dem kompakten Taschenbuch wollte ich die 250 interessantesten der besuchten Städte darstellen. Für manche schöne Kleinstadt fehlte jedoch der Platz. Schließlich beschloss ich, einen eigenen Band zu Westdeutschland aufzulegen. Das umfasste Nordrhein-Westfalen (NRW), Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland und 222 Städte.

Als ich weitere Städte besuchte, beschloss ich, das Buch in zwei Bände aufzuspalten, einen zu NRW und einen zu den drei übrigen Bundesländern, jeweils mit 100 Städten. Während NRW eine Einheit ist, passen auch passen diese drei Bundesländer geographisch gut zusammen, der Rhein-Main-Raum verbindet ja schon zwei von ihnen.

Hessen hat drei Regierungsbezirke, in Rheinland-Pfalz gab es früher ebenfalls drei. Das Saarland selbst hat nur die Größe eines kleinen Bezirkes und insgesamt nur 17 Städte. Für jede Region (außer für den relativ kleinen ehemaligen Bezirk Trier und für das Saarland) werden die Top 10 Städte, welche mich bei meinen Reisen am meisten beeindruckten, aufgelistet, gefolgt von kurzen Texten zu etwa 510 weiteren Städten. So ergibt sich eine Liste der Top 100 Städte der drei Bundesländer (ausgewählt aus den über 200 hier bereits besuchten Städten). Zusätzlich sind insgesamt etwa 25 wichtigere Städte beschrieben, die nicht zu den Top-Städten gehören (z.B. Ludwigshafen und Primasens).

Nach dem Besuch weiterer Städte der Region werde ich das Buch künftig entsprechend aktualisieren und erweitern.

Wuppertal, im Februar 2022

Richard Deiß

Seit der letzten Auflage neu besuchte Städte

Im Winter 2021/22 besuchte ich in Hessen erstmals die 6 Städte Hungen, Nidda, Schotten, Babenhausen, Groß-Umstadt und Dieburg, in Rheinland-Pfalz erstmals die 12 Städte Frankenthal, Höhr-Grenzhausen, Kusel, Landstuhl, Ramstein, Lambrecht, Nierstein, Oppenheim, Osthofen, Ransbach-Baumbach, Rockenhausen und Wirges.

Die Städte Schotten, Groß-Umstadt in Hessen und Oppenheim und Kusel in Rheinland-Pfalz nehme ich in dieser Neuauflage in die Top-100 auf.

Aufsteiger in die Top 100

Schotten

• Vielfältige Fachwerkarchitektur

Groß- Umstadt

• Mehrere Stadtschlösser • Ansehnliche Fachwerkhäuser

Oppenheim

• Gotische Katharinenkirche • Historischer Marktplatz • Große, topographisch bewegte Altstadt

Kusel

• Architektonisch geschlossene Altstadt • Interessante Topografie

Die erstmals besuchten Städte Babenhausen, Dieburg Hungen und Nidda in Hessen, sowie Landstuhl und Rockenhausen in Rheinland-Pfalz waren zudem interessant genug, in der Neuauflage kurz beschrieben zu werden.

Um Platz für diese neuen Orte zu machen, habe ich in dieser Ausgabe Dillenburg, Gersfeld, Prüm und Völklingen aus der Liste der Top-100-Städte gestrichen.

1. Hessen

In Hessen habe ich bereits mehr als die Hälfte aller Städte (102 von 191) besucht. Hessen liegt zentral in Deutschland und hier komme ich oft mit dem Zug durch. Außer Wiesbaden sind die größeren hessischen Städte im Krieg stark zerstört worden. Frankfurt hat sich dennoch zu einer auch architektonisch interessanten Metropole aufgeschwungen. Hessen hat eine Vielzahl kleiner, gut erhaltener Fachwerkstädte vorzuweisen. Im dünn besiedelten Nord- und Mittelhessen sind diese etwas ruhiger, verschlafener und authentischer als im dynamischeren, wachsenden Süden, der teilweise industriell überformt und auch durch Verkehrsinfrastruktur geprägt ist.

Während im Norden der Fachwerkanteil höher ist, kommen im Süden viele Sandsteinfassaden hinzu, teilweise sind es auch Putzfassaden mit gerahmten sandsteinsichtigen Fenster- und Türbereichen.

Während im Süden große, von Gewerbestrukturen begleitete Flüsse wie Rhein und Main dominieren, sind in vielen Städten in der Mitte und im Norden eher beschauliche, kleine Flüsschen zu finden.

Nur der Rhein-Main-Raum ist recht flach, ansonsten ist Hessens durch eine sanfte Mittelgebirgslandschaft geprägt.

Eine Topografie mit zahlreichen Hügeln und weiten Ausblicken kommt Städten wie Wiesbaden, Kassel, Marburg oder Fulda zugute.

R-Bezirk

Städte

Besucht (%)

Top 100

Weitere Orte

Darmstadt

96

62 (65%)

25

6

Gießen

42

22 (52%)

15

3

Kassel

52

25 (48%)

18

2

Hessen

190

109 (57%)

58

11

1.1 Regierungsbezirk Darmstadt

Im Regierungsbezirk Darmstadt gibt es 96 Städte. 57 von ihnen habe ich bereits besucht.

Die Stadt in Südhessen, welche ich am häufigsten besucht habe, ist eindeutig Frankfurt, wo ich mindestens schon fünfzigmal war. Außerdem habe ich Bekannte dort und eine kleine Wohnung. Mehr als ein Dutzend Mal war ich schon in Oberursel (weil meine Schwester dort wohnt) und Wiesbaden. In Darmstadt und Offenbach war ich etwa ein halbes Dutzendmal. Mindestens dreimal war ich bisher in Bad Homburg, Rüsselsheim, Hanau und Rüdesheim. In den anderen besuchten südhessischen Städten war ich erst einoder zweimal.

Am liebsten bin ich in Frankfurt, einer dynamischen Metropole mit tollem Kopfbahnhof, wo es immer etwas Neues zu sehen gibt. Wiesbaden ist ein bisschen gediegener, aber der Fußweg durch den Park am Hauptbahnhof zu den Kultursehenswürdigkeiten ist angenehm. Darmstadt hat einen interessanten Bahnhof, doch auf dem Weg von diesem zur Innenstadt ist der Eindruck erstmal nicht so toll. Die guten Ecken muss man sich hier erarbeiten. In Offenbach muss man wissen, wo man hinwill, um nicht enttäuscht zu werden. Ähnlich ist es in Hanau, einer Stadt, die mittlerweile die Schwelle von 100 000 Einwohnern überschritten hat. Unter den kleineren Städten gefallen mir am besten Michelstadt im Odenwald, Büdingen und Idstein im Taunus.

Die zehn Städte, welche mich am meisten beeindruckten

Frankfurt

An der dynamischen Wirtschaftsmetropole Frankfurt imponiert schon die Ankunft im Hauptbahnhof, einem quirligen riesigen Kopfbahnhof, wo sich das Licht durch die Bahnsteighallen bricht, wo die ICEs aufgereiht dastehen und wo Lautsprecheransagen für alle möglichen Destinationen einem um den Kopf schwirren. Tritt man aus dem Bahnhof heraus, sieht man gleich Bankentürme. Lange war Frankfurt einzige Hochhausstadt Deutschlands, deshalb auch Mainhattan genannt, und noch heute hat es die meisten Wolkenkratzer im ganzen Land. Geht man weiter Richtung Stadtzentrum, kommt man erst durch das teilweise noch von Gründerzeitarchitektur geprägte Bahnhofsviertel, dann an einen Innenstadtring, an dem moderne Hochhäuser dominieren. Schließlich trifft man in der Innenstadt auf Wiederaufbauarchitektur und Geschäftshäuser aus den 70er und 80er Jahren. Steuert man den Römer an, sieht man fast original wirkende, rekonstruierte

Wiederaufgebaute Ostzeile in Frankfurt

Fachwerkhäuser, die sogenannte Ostzeile. Dahinter die neue Altstadt, die erst vor ein paar Jahren entstanden ist. Ein paar Schritte weiter ist man am Main und kann vom Eisernen Steg die ganze von Wolkenkratzern geprägte Skyline auf sich wirken lassen. Eine solche Dichte an Bildern verschiedener Stilepochen bieten nur wenige andere Großstädte. Frankfurt eine dynamische Stadt, die sich laufend weiter verändert, vor allem, was die Innenstadt betrifft.

Wiesbaden

Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ist eine angenehme große Kurstadt mit guten Kunstmuseen. Viele finden sie zwar eher fad und langweilig, ich muss jedoch die historistische Architektur des Hauptbahnhofes loben, von dem man durch einen Stadtpark zum sehenswerten Museum Wiesbaden kommt. Von dort ist es nicht weit zum Hessischen Staatstheater, welches zu den beeindruckendsten Opernhäusern Deutschlands zählt. Eine Bergbahn gibt es in der Stadt auch, zu einem Aussichtspunkt mit einer russisch-orthodoxen Kirche. Wiesbaden hat mit dem Caligari auch ein Juwel unter den Lichtspielhäusern, wie es der aus Wiesbaden stammenden Regisseur Volker Schlöndorff (*1939) einmal formulierte. 2018 war ich hier mit einem Kollegen im Rahmen eines Dokumentarfilmfestivals. Als der Kollege wieder in dem Kino war, sah er Schlöndorff, der heute wieder in Wiesbaden wohnt, und hätte ihn fast angesprochen. Der ehemalige Bundestrainer Helmut Schön (1915-1996) sagte mal über Wiesbaden: das ist meine Fünfsterne-Stadt: Wasser, Wiesen, Wälder, Wein und Wohlbehagen. Der in Mainz geborene Zeit-Kolumnist Harald Martenstein sah Wiesbaden jedoch als in der ehrlichen Arbeiterstadt Mainz zutiefst verhassten schnöseligen nichtsnutzigen Beamtenstadt. Andererseits gibt es ja auch den Spruch, Früh aufstehen ist wie Wiesbaden, nicht Mainz. Und emsige Erbsenzählerei betreiben sie ja auch im Buddhistischen Standesamt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden scherzhaft genannt wird.

Idstein

In Idstein gibt es ein Gebäude-Ensemble, dessen visuelle Reize einen fast umhauen. Dieses besteht aus einem in oranger Farbe gestrichenen Rathaus, ein danebenstehendes Fachwerkhaus mit schwarzen Balken, blauer Fassade und gelben Fenstern, dem Burgeingang und dem Hexenturm. Eine Stelle, wo man unwillkürlich Kamera oder Smartphone zückt.

Darmstadt

Die Darmstädter Innenstadt wurde im Krieg sehr stark zerstört. Wenn man vom sehenswerten Hauptbahnhof in die Innenstadt läuft, muss man viele erstaunlich atmosphärelose Straßenzüge durchqueren. Viele Stellen wirken wie `Kein Ort, nirgends'. In der Innenstadt gibt es jedoch einzelne Highlights wie das Schloss, ein kürzlich herrlich renoviertes Landesmuseum, sowie das Jugendstilensemble der Mathildenhöhe. Ein interessantes Wohngebäude im Norden der Stadt ist zudem die 1998-2000 erbaute Waldspirale von Friedensreich Hundertwasser.

Heppenheim

Der Rennfahrer Sebastian Vettel wurde 1987 in Heppenheim geboren. Als ich die Stadt im Jahre 2016 besuche, sehe ich Aufkleber