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Fünf Freunde verabreden sich zu einer Fahrradtour durch das Östliche Hügelland Schleswig-Holsteins. Sie starten nach Besichtigung der Fischersiedlung Holm in Schleswig, fahren an der Schlei entlang über Missunde, die Schleidörfer und Arnis nach Kappeln, lernen die Geschichte Schleswig-Holsteins, die Kultur des Landes und dessen Sehenswürdigkeiten kennen. In Schwansen und Angeln erinnern sie sich an Drehorten zu der Fernsehserie "Der Landarzt" an schöne Filmszenen und genießen diese einmalige Kulturlandschaft im Herzen des Landes. Von Kappeln führt sie der weitere Weg nach Maasholm, dem idyllischen Fischerort an der Schlei, über Port Olpenitz und dem Ostseebad Damp nach Eckernförde, dem beliebten Ostseebad an der gleichnamigen Bucht. Über den Dänischen Wohld und Schwedeneck erreichen sie das Ostseebad Strande und Schilksee, den Ort der olympischen Sommerspiele 1972 im Segeln. Von dort - immer an der wunderschönen Küste entlang - fahren sie weiter nach Kiel-Holtenau, über den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel. Dort bleiben sie zwei Nächte, bevor sie um die Förde herum auf dem dortigen Wanderweg nach Laboe radeln. Die Landeshauptstadt Kiel hat ihnen viel zu bieten und die idyllischen Orte auf dem Ostufer der Förde lassen ihre Herzen höher schlagen. Hier gibt es viel Sehenswertes zu sehen und vier Tage reichen nicht aus, alles Schöne zu entdecken.
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Seitenzahl: 137
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Besuche
einmal im Jahr einen Ort,
den du noch nicht kennst.
Dalai-Lama, eigentlich Tendzin Gyatsho, tibetischer Mönch
Vorwort
Planung und Vorbereitung im Naturpark Hüttener Berge
Groß Wittensee - Schleswig
Schleswig – Schwansen - Schleiregion - Angeln - Kappeln
Maasholm – Olpenitz - Damp - Eckernförde
Dänischer Wohld – Strande - Schilksee - Friedrichsort – Kiel
Kiel – Fördewanderweg - Laboe
Abreisetag
„Guter Rat“
Nachtrag
Wer Urlaub an der Ostseeküste macht, spürt nicht nur den Wind im Gesicht, sondern auch die Frische der Luft und den Geruch des Meeres.
Küsten gibt es viele, doch kaum eine zeigt sich so zugänglich und vielfältig wie die 384 km lange Ostseeküste Schleswig-Holsteins. Je weiter man nach Norden kommt, umso urtümlicher werden die Strände und die Abstände zwischen den einzelnen Ferienorten größer. Entlang der Halbinseln Angeln, Schwansen und Dänischer Wohld wechseln sich Buchten und Wälder mit weitläufigen Badestränden ab, und nahezu menschenleere Strandabschnitte mit hohen Steilufern lassen einen grandiosen Blick über die Ostsee zu.
Die Region zwischen Flensburg im Norden und Lübeck im Süden hat zusammen mit dem herrlichen Hinterland jedoch weitaus mehr zu bieten als nur Meer. Im Östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins wird dem Urlauber zu Land und zu Wasser so gut wie alles geboten, was sein Herz begehrt. Dieser Landstrich in unmittelbarer Nähe zur Ostseeküste mit seinen hübschen Dörfern, den Bauernhöfen, Feldstein- und Backsteinkirchen, Feldern, Knicks, Windmühlen, Alleen, Gütern und Herrenhäusern bietet seinen Gästen einen reizvollen Kontrast zu den Stränden und Seeufern, und viele verschiedenartige Landschaften, geschichtsträchtige Städte und Dörfer, attraktive Kulturangebote, Sport- und Erlebnismöglichkeiten lassen selbst den Stammgast immer wieder Neues entdecken.
Die Schlei, eine lange, romantische Förde, ist lieblicher als die Ostsee und bildet eine Landschaft für sich. Südlich von ihr schließt sich die Halbinsel Schwansen an. Große Güter und Herrenhäuser prägen das Bild und im Naturpark Hüttener Berge kann man Schleswig-Holstein pur erleben.
Nicht ohne Grund nimmt Schleswig-Holstein in der Gunst der Urlauber in Deutschland seit Jahrzehnten einen Spitzenplatz ein. Laut Glücksatlas der Deutschen Post zufolge sind hier die glücklichsten Menschen Deutschlands zuhause. Das Leben im Norden prägte nicht nur den Charakter der Einwohner, sondern auch eine besondere Art des Urlaubs. Es ist der Dreiklang, die Harmonie zwischen Landschaft, Wasser und Himmel, der diese Region so besonders macht. Urlauber können hier Atem holen, Ruhe und Besinnlichkeit finden.
Wen wundert es, dass unser Land zwischen den Meeren sich zu einem „Glückswachstumsgebiet“ entwickelt hat und durch seine elementaren Besonderheiten - Natürlichkeit, Emotionalität und echtes Wetter - dazu bestimmt ist, das ganze Jahr über Glückserlebnisse in besonderem Maße zu fördern und Glücksmomente für die Menschen erlebbar zu machen.
Doch was ist Glück? Die Suche nach dem Glück ist das zentrale Motiv der menschlichen Natur. Dabei kommt es nicht darauf an Glück zu haben, sondern glücklich zu sein. Wahres Glück muss man sich erarbeiten – in der Auseinandersetzung mit dem echten Wetter, der echten Natur, den echten Menschen, dem echten Norden. Die Ostseeküstenregion Schleswig-Holsteins bietet als Urlaubsland ideale Voraussetzungen für Glückserlebnisse.
Um Glück zu erleben, sollte man in dieser schönen Landschaft Wandern oder wie wir fünf Radlerfreunde es gemacht haben, das schöne Östliche Hügelland in Schleswig-Holstein auf zwei Rädern „erfahren“, denn Wald- und Feldwege zum Wandern sowie Wege zum Radfahren gibt es in Hülle und Fülle.
Übrigens: Die Farbe für Glücksgefühle ist Pink. Sie ist die emotionalste Farbe und steht für Gemeinsamkeit, Wohlgefühl und dauerhafte Zuneigung. Pink entsteht im Lichtspektrum durch die Mischung der Schleswig-Holsteinischen Landesfarben Rot und Blau.
Das Telefon klingelt. Am anderen Ende der Leitung begrüßt mich Alfred. Ihn und seine Freunde hatte ich im letzten Jahr während meiner Radtour durch das schöne Tal der Werra kennengelernt.
„Stehst Du noch zu Deiner Zusage, für uns eine Radtour durch Deine schöne Heimat zu organisieren?“, beginnt er unser Gespräch. „Ein Mann, ein Wort“, ist meine Antwort. Innerlich war ich auf diesen Anruf schon vorbereitet, denn die vier Radlerfreunde aus Hünfeld in der Rhön hatte ich in der kurzen Zeit unseres gemeinsamen Weges auf dem Werratalradweg als zuverlässige Leute eingeschätzt und sollte Recht behalten, wie sich später noch zeigte. Die vier Freunde kennen sich seit ihrer Kindheit. Sie sind zusammen zur Schule gegangen, haben gemeinsam Fußball gespielt und unternehmen in dieser Gemeinschaft auch heute noch viel: Skilaufen im Winter, Radfahren im Sommer usw.
In weiser Vorausschau hatte ich mir in den langen Wintermonaten schon mehrere Varianten für eine interessante und abwechslungsreiche Radtour überlegt, aber immer wieder verworfen. Entweder waren die Tagesabschnitte zu lang oder die Routen gegen die Hauptwindrichtung gerichtet, was nicht sein muss. Unnötig quälen wollen wir uns nicht. Hierfür wird schon das Östliche Hügelland, in dem wir uns bewegen wollen, sorgen.
Alfred ist der Verbindungsmann zwischen mir und seinen Freunden, mit denen er alle Planungsschritte abstimmt. Sein Anruf ist zunächst nur eine Voranfrage. Später wird er jedoch konkreter und wir einigen uns auf den Monat Juni und auf den zeitlichen Umfang unserer Tour. Einzelheiten sollten dann später geklärt werden.
Jetzt konnte ich loslegen. Informationsmaterial über Schleswig-Holstein habe ich zur Genüge, aber wo will man starten und wo soll die Reise enden?
Ich bin in einer der schönsten Landschaften Schleswig-Holsteins, im Naturpark Hüttener Berge, zuhause. Der befindet sich im Kreis Rendsburg-Eckernförde, nur 25 Kilometer Luftlinie von der Landeshauptstadt Kiel entfernt im Städtedreieck Eckernförde – Rendsburg – Schleswig, ist etwa 219 km2 groß und über den Naturparkwanderweg mit vier weiteren Naturparks Schleswig-Holsteins verbunden: Schlei, Westensee, Aukrug und Holsteinische Schweiz.
Foto: Karlheinz Hagen
Groß Wittensee - im Naturpark Hüttener Berge
Die Hüttener Berge sind ein bis 105,8 m über NN hohes Hügelland, eingerahmt durch den Nord-Ostsee-Kanal im Süden, die Schleiregion im Norden, die Sorgwohlder Binnendünen mit dem Ochsenweg im Westen und die Ostsee mit der idyllischen Kleinstadt Eckernförde.
Der Eiszeit ist es zu verdanken, dass in dieser Endmoränenlandschaft eine einzigartige Naturlandschaft, ein Kleinod für Einheimische und Touristen entstanden ist. Mit ihren Seen, Wäldern, den „Bergen“ und Mooren lädt sie den Erholungssuchenden zum Wandern, Radfahren, Nordic-Walken, Golfen oder Reiten ein.
Und wer als Besucher einen Urlaub am Wasser bevorzugt, den wird der mitten in dieser Landschaft und direkt vor der Haustür liegende, über 1.000 ha große Wittensee begeistern, wo Angler, Schwimmer, Segler und Surfer gleichermaßen ihren Hobbies nachgehen.
Bei so viel schöner Natur wundert es nicht, wenn die Zahl der Ruhe und Entspannung suchenden Urlauber und der diese einmalig schöne Landschaft genießenden Wanderer von Jahr zu Jahr steigt.
Es tut sich viel in der
Grafik: AktivRegion Hügelland am Ostseestrand e.V.
Sie ist eine Initiative aller im ländlichen Raum lebenden Akteure die daran interessiert sind, die Entwicklung ihrer Region zukunftsfähig mit dem Ziel zu gestalten, die Lebensqualität, Wirtschaftskraft und Gemeinschaft zu optimieren. Die Initiative ist Bestandteil des Landesprogramms ländlicher Raum in Schleswig-Holstein und wird mit Mitteln der EU unterstützt.
Meine nächste Frage an Alfred ist: „Reist Ihr mit Euren Pkw oder mit der Bahn an?“
Reisende, die mit eigenem PKW oder mit Bussen anreisen, bieten sich in dieser Region viele Möglichkeiten der Übernachtung. Sei es in einer der vielen Pensionen und Ferienwohnungen, einer Privatunterkunft oder in einem der Hotels im Herzen des Naturparks.
Sehr beliebt ist beispielsweise das „Hotel Wittensee - Schützenhof“ in Groß Wittensee. Seit 1894 befindet sich das gemütliche Haus im Familienbesitz. „Ankommen und sich rundum wohl fühlen im Herzen Schleswig-Holsteins“ ist das Motto des von der Familie Schmidt in der vierten Generation geführten Hauses, in dem sich der Gast zuhause fühlt und die Familie Schmidt eine besonders herzliche und persönliche Atmosphäre pflegt. Mit dem plattdeutschen Spruch „Kiek mol wedder in“ wird der Gast verabschiedet und kehrt gern zurück in dieses gastliche Haus.
Das Hinweisschild „Bed & Bike“ im Eingangsbereich des „Schützenhof“ signalisiert dem Radwanderer, dass er willkommen ist und auf einem gut ausgebauten Wegenetz von hier aus sternenförmig die Schlei, den Nord-Ostsee-Kanal und andere sehenswerte Ziele im Naturpark Hüttener Berge in kurzer Zeit erreichen kann. Naturliebhaber, Wanderer, Radfahrer, Golfer, Reiter, Wassersportbegeisterte und andere Outdoor-Aktivisten kommen hier voll auf ihre Kosten.
Unweit dieses Hotels, quasi um die Ecke herum, steht die historische Windmühle „Auguste“, 1874 nach dem Brand der ersten Mühle erbaut und seit Jahrzehnten im Besitz der Familie Lemke. Bis 1958 mahlte Wilhelm Lemke noch mit Windkraft, bevor die Mühle auf Elektroantrieb umgestellt wurde. 1985 übernahm sein Sohn Hans Lemke die seit 1972 unter Denkmalschutz stehende Mühle. Seither wird sie mit Hilfe seiner ganzen Familie und des Mühlenvereins liebevoll, mit Engagement und außerordentlich großem Sachverstand gehegt, gepflegt, repariert und restauriert. Es gibt immer etwas zu tun und das Geld ist knapp. Dem großen Engagement der Liebhaber dieser Mühle ist es zu verdanken, dass „Auguste“ recht ansehnlich, figürlich gut in Schuss und für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
„Wir kommen mit der Bahn“, war Alfreds Antwort. Damit war für mich klar, dass sowohl am Anfang als auch am Ende unserer Tour ein Bahnhof stehen musste. Zur Auswahl stehen hierfür die Haltepunkte Eckernförde, Rendsburg, Owschlag, Schleswig oder auch Kiel.
Auch der Bahnhof in dem etwas weiter entfernten Flensburg scheint mir zunächst als Zielbahnhof für die Anreise meiner Freunde aus der Rhön geeignet zu sein. Von dort aus könnte man über den Ostseeküstenradweg zur Schlei radeln, diese umrunden und durch den Naturpark Hüttener Berge Richtung Kiel fahren. Um jedoch von Flensburg aus den Ostseeküstenradweg befahren und später die Schlei noch umrunden zu wollen, müsste man bereits am ersten Tag Kappeln erreichen. Diese Wegstrecke am Anfang unserer Reise scheint mir dann doch etwas zu lang zu sein, obwohl ich meinen Radlerfreunden die schöne Stadt Flensburg nur allzu gern gezeigt hätte.
Und wie würde es von Kappeln aus weitergehen, frage ich mich? Von dort bis Schleswig – okay, das ist machbar, aber dann……..,wie geht es von Schleswig aus weiter? Auf der Südseite der Schlei Richtung Hüttener Berge oder an der Schlei entlang zurück nach Kappeln? Zuviel Schlei ist auch nicht so spannend. Außerdem wären in diesem Fall schon drei Tage verbraucht.
„Der zeitliche Umfang unserer Radtour sollte vier Tage und fünf Übernachtungen nicht überschreiten“, so Alfred wenig später. Das machte mich nachdenklich. Vier Tage sind ein Tag zu wenig, um sich auch noch im Naturpark Hüttener Berge umzusehen.
Bei all diesen Überlegungen entschloss ich mich schließlich, unsere Tour in Schleswig beginnen und in Laboe enden zu lassen - das müsste passen. Von Laboe könnten wir dann mit dem Fördedampfer zurück nach Kiel fahren, dem Ziel unserer Fahrradtour. In diesem Fall wäre dann auch noch ein stückweit „Seefahrt“ im Programm, und den Kieler Hafen per Schiffsrundfahrt zu erleben, ist ein nachhaltiges Erlebnis.
Ich übermittle Alfred meinen Plan per E-Mail. Kurze Zeit später kommt sein okay und die Mitteilung, dass ein weiterer Freund aus Hünfeld an unserer Tour teilnehmen möchte. Jetzt wird es konkret und die Ankunfts- und Abfahrtzeiten werden festgezurrt. Es kann losgehen.
Eine Unsicherheit bleibt jedoch noch. Was ist mit den Übernachtungen? Nun ist mir bekannt, dass die Freunde aus der Rhön sich ungern von vornherein festlegen und auf ihren Touren lieber spontan vor Ort nach Übernachtungsmöglichkeiten suchen. In vielen Fällen haben sie dabei auch Glück. Ich kann das auch gut verstehen und teile diese Auffassung, denn ich handele bei meinen Touren genauso. Aber im Gegensatz zu ihnen bin ich auf meinen Touren Einzelreisender und habe keine Probleme, nach einem anstrengenden Tag ein freies Bett zu finden. Wir aber sind jetzt sechs Radfahrer und bewegen uns in einem dünn besiedelten Gebiet, in dem außer uns auch noch andere Leute sehr gern Urlaub machen.
Ein langes Suchen vor Ort würde nach meiner Auffassung auch dazu führen, dass am Abend viel nutzlose Zeit verloren geht, bis für 6 Personen ein freies Bett gefunden ist und unsere Gruppe auch nicht unbedingt zusammenbleibt. Das muss nicht sein und lässt sich bei sorgfältiger Planung vermeiden, wenn man sich frühzeitig um eine Unterkunft bemüht.
Ich habe den Eindruck, dass Alfred nicht ganz meiner Meinung ist und ich einige gewichtige Argumente aufbringen muss, um ihn von meinem Vorgehen zu überzeugen.
Schließlich ist die Planung abgestimmt und unter Dach und Fach. Der Tag unserer Anreise kann kommen. Jetzt benötigen wir nur noch ideales Radfahrwetter.
Dienstag, 06.06.2017.
Nach dem Frühstück frage ich das Wetter ab. Seit gestern zieht das Tiefdruckgebiet „Ingraban“ – was für ein Name - von einer Position südlich von Island zu den Britischen Inseln und verstärkt sich. In Wales fielen gestern Abend an manchen Stellen fast 30 Liter Regen pro Quadratmeter. Zudem kam es dort, aber auch in England und Nordfrankreich, zu teils schweren Sturmböen, vereinzelt sogar zu orkanartigen Böen.
Um 07:00 Uhr befindet sich „Ingraban“ über dem nördlichen England. „Das kann ja heiter werden“, denke ich laut. „So ein Wetter können wir auf unserer Tour nun wirklich nicht gebrauchen“. „Wie wird es wohl weitergehen“?
Für den heutigen Tag sind Gewitter, Starkregen, Hagel und Böen angesagt. „Da ist fast alles dabei, was bei Schlechtwetter möglich ist,“ geht es mir durch den Kopf. „Werden wir hier im hohen Norden auch davon betroffen sein?“
Auf der Vorderseite der Fronten werden im Laufe des Tages teils kräftige Schauer und Gewitter vor allem für den Süden Bayerns sowie den Osten und Nordosten Deutschlands erwartet. Dazu kann es in diesen Regionen auch Starkregen und Hagel geben. Erst für die kommende Nacht wird dieses Wetter auf einer Linie von Nordrhein-Westfalen bis Schleswig- Holstein erwartet.
Also „Schietwetter“ am Mittwoch, unserem Anreisetag und Temperaturen, die nicht einmal 15 Grad erreichen. Da kommt Freude auf.
„Auch in der Nacht zum Donnerstag wird vor allem in Küstennähe der Regenschirm zum unverzichtbaren Zubehör gehören“, so der Meteorologe, „und der Wind dort wird noch sehr lebhaft wehen.“
„Hätten wir nicht eine Woche früher zu unserer Radtour starten können?“ geht es mir durch den Kopf. Da hatten wir schönstes Radfahrwetter. „Hätte, hätte Fahrradkette“, solche Überlegungen helfen jetzt auch nicht weiter.
Ich selbst konnte mich in der Vorwoche glücklich schätzen, schöne Tage genießen zu können. Fast täglich fuhr ich mit meinem Fahrrad durch unseren schönen Naturpark.
Mal ging es zum „blauen Juwel“, den Bistensee, wo die Möglichkeit besteht, diesen wandernd oder radelnd zu umrunden und bei dieser Gelegenheit im „Keramik-Café“ unmittelbar neben der Keramikwerkstatt eine „Tote Tante“ zu trinken oder Töpferware einzukaufen oder von der Terrasse des unmittelbar am See liegenden „Seehotel Töpferhaus“ zum Essen einzukehren oder einfach nur den Blick über den Bistensee und eine scheinbar unberührte Natur zu werfen, oder den See zu umrunden, um in die in der Ortsmitte liegende „Seeterrasse Bistensee“ zu einer Zwischenmahlzeit einzukehren oder dort eine Runde Minigolf zu spielen.
Oder, oder, oder - die Aufzählung der Möglichkeiten ließe sich noch weiter fortsetzen.
Empfehlenswert ist auch eine Fahrt zum 9 Kilometer entfernten Nord-Ostsee-Kanal. Von Groß Wittensee aus geht es zunächst immer am See entlang in südöstlicher Richtung durch den Schlaukweg. Der geht nach ca. 3 Kilometern in einen Feldweg über und führt den (Rad-)Wanderer 2 Kilometer durch Wiesen und Felder direkt nach Haby und von dort weiter in südöstlicher Richtung bergauf zur Sehestedter Straße. Diese erreicht man nach ca. 1 Kilometer, überquert sie zum Radweg auf der gegenüberliegenden Seite und folgt den Hinweisschildern nach Sehestedt und zur dortigen Fähre am Nord-Ostsee-Kanal, den man nach weiteren 2,5 Kilometern erreicht.
Diese Tour hatte ich mir vorgenommen und das große Glück, von der großzügig angelegten Terrasse des neuen „Imbiss Sehestedt“ aus, ein riesiges Kreuzfahrtschiff auf dem Kanal vorbeiziehen zu sehen. Ein grandioser Anblick, der mich immer wieder fasziniert.
Am Imbiss gibt es u. a. „Wurst mit Panoramablick“, so der Titel eines Beitrages im Internet zur Neueröffnung dieses Gesamtkomplexes, zu dem auch der Markt-Treff gehört, wo „Holger der Höker“ viele Lebensmittelprodukte aus der Region verkauft
Foto: AktivRegion Hügelland am Ostseestrand e.V.
Rapsblüte am Nord-Ostsee-Kanal
Ein anderes Mal fahre ich in das hügelige Zentrum des Naturparks Hüttener Berge und dort hinauf zum Aschberg. Ihn erreiche ich über das „Bergdorf“ Ascheffel.
Der Ort wurde 1415 erstmals erwähnt. Sein Name leitet sich von einem alten Getreidemaß ab und bedeutet „der Scheffel an der Au“. Diese Deutung spiegelt sich auch im Ortswappen wider. Dort sieht man in Blau einen erhöhten goldenen Dreiberg und darauf - über einem blauen Wellenbalken - ein blaues, von zwei blauen Getreideähren begleitetes Scheffelmaß. Scheffel und Ähren weisen auf die Bedeutung Ascheffels als wichtigen Ort für den regionalen Handel mit Getreide hin. Der Wellenbalken steht für den Bach „Rohau“, der die östliche Gemeindegrenze bildet. Der Dreiberg symbolisiert die Lage des Ortes in den Hüttener Bergen, und die Farbe Gold repräsentiert die Fruchtbarkeit des Bodens und hohe Ernteerträge sowie den einträglichen Fremdenverkehr. Blau und Gold symbolisieren die Zugehörigkeit des Ortes zum Landesteil Schleswig.
Bekannt ist Ascheffel vor allem für seine Störche, die dort jährlich nisten, sowie für den nahe gelegenen 98 Meter hohen Aschberg mit seinem Bismarck-Denkmal. Das stand vor 1920 auf dem Knivsberg in Dänemark