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Die neuen großen Western Die neuen großen Western sind von unverwechselbarer Action und Spannung. Sie handeln von den großen Gestalten, die für Freiheit und Gerechtigkeit kämpften, von legendären Revolverhelden, die nicht bereit waren, sich dem Bösen zu beugen – und die den Outlaw vernichteten, der Dörfer und ganze Gegenden tyrannisierte. Diese Westernhelden sind hart, unbezwingbar und in den Waffenarsenalen jener Pionierzeit ganz zu Hause. Was erst heute mit voller Schärfe entdeckt wurde: Diese charismatischen Gunmen haben die Wehrlosen und Schwachen beispielhaft beschützt! Indianerland… Hitzeflirrend, tödlich, ein Ort der tausend Gefahren! Selten wagt sich ein Weißer hierher. Und nur die Gier nach dem gelben Metall, das man Gold nennt, treibt immer wieder Selbstmordkandidaten in diesen Vorhof zur Hölle. Tom Finnegan ist kein Goldsucher. Er ist auf der Flucht. Sein Fehler war es, sich mit einem der Zampala-Brüder zu schießen. Nun kleben drei dieser Mordgesellen auf seiner Fährte. Die Nacht ist viel zu schön, um zu sterben… Bleiches Mondlicht erhellt das Dunkel. Der Geruch von Erde und Gras wird durch den lauen Wind von den Weiden herübergetragen. Tom Finnegan fährt sich über sein hageres Gesicht, spuckt die halbgerauchte Zigarette in den Staub und überquert mit langen Schritten die Main Street. »Du scheinst doch nicht die Hosen voll zu haben!« klirrt die harte Stimme von Zack Zampala. »Ich dachte schon, daß ich dich an den Ohren herbeischleifen müßte…« Der junge Revolvermann löst sich aus dem Schatten des Saloonvorbaues, geht Tom einige Yards entgegen und bleibt dann breitbeinig stehen. Seine Hände hängen hinter den Kolben seiner Colts. »Bist du bereit, Finnegan…?« Tom fährt sich wieder über sein Gesicht, streift eine Locke seines dunkelblonden Haares aus der Stirn und starrt zu dem großsprecherischen Gunman hinüber. »Laß es sein, Junge«, antwortet Tom mit sanfter Stimme. »Du wirst dir nur eine Kugel einhandeln und…«
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Seitenzahl: 126
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Indianerland… Hitzeflirrend, tödlich, ein Ort der tausend Gefahren! Selten wagt sich ein Weißer hierher. Und nur die Gier nach dem gelben Metall, das man Gold nennt, treibt immer wieder Selbstmordkandidaten in diesen Vorhof zur Hölle. Tom Finnegan ist kein Goldsucher. Er ist auf der Flucht. Sein Fehler war es, sich mit einem der Zampala-Brüder zu schießen. Nun kleben drei dieser Mordgesellen auf seiner Fährte. Und gegen die sind die Indianer noch friedfertige Lämmer…
Die Nacht ist viel zu schön, um zu sterben… Bleiches Mondlicht erhellt das Dunkel. Der Geruch von Erde und Gras wird durch den lauen Wind von den Weiden herübergetragen.
Tom Finnegan fährt sich über sein hageres Gesicht, spuckt die halbgerauchte Zigarette in den Staub und überquert mit langen Schritten die Main Street.
»Du scheinst doch nicht die Hosen voll zu haben!« klirrt die harte Stimme von Zack Zampala. »Ich dachte schon, daß ich dich an den Ohren herbeischleifen müßte…«
Der junge Revolvermann löst sich aus dem Schatten des Saloonvorbaues, geht Tom einige Yards entgegen und bleibt dann breitbeinig stehen.
Seine Hände hängen hinter den Kolben seiner Colts.
»Bist du bereit, Finnegan…?«
Tom fährt sich wieder über sein Gesicht, streift eine Locke seines dunkelblonden Haares aus der Stirn und starrt zu dem großsprecherischen Gunman hinüber.
»Laß es sein, Junge«, antwortet Tom mit sanfter Stimme. »Du wirst dir nur eine Kugel einhandeln und…«
Zack Zampala lacht schallend.
»Halts Maul, Finnegan«, stößt er dann böse hervor. »Ich wollte schon immer herausfinden, wer von uns beiden der Schnellere ist. Oder willst du vielleicht kneifen…?«
Seine Stimme wird ganz heiser.
Tom wirft einen Blick zu den Sidewalks und erkennt die schemenhaften Umrisse von über einem Dutzend Männern, die gierig herüberstarren und sich das kommende Schauspiel nicht entgehen lassen wollen.
»Also, zieh schon, Finnegan. Ich kann es kaum erwarten, dich am Boden zu sehen!«
Tom steht immer noch lässig da, obwohl seine Hand jetzt hinter dem elfenbeinfarbigen Kolben seines alten Colts hängt. Ein hartes Funkeln tritt in seine Augen.
»Hör zu, Junge«, beginnt er nochmals. »Ich hätte wirklich große Lust zu kneifen. Du hast zwar in ganz Tonson City herumposaunt, daß du mich mühelos schlagen würdest, doch…«
»Du hast noch die Hosen voll, Finnegan«, giftet Zack Zampala. »Hörst du den Hund? Er hat jetzt aufgehört zu bellen, und wenn er wieder beginnt, werden wir beide ziehen. Ist das klar, Finnegan?«
Toms Gestalt strafft sich. Seine Augen verengen sich, und sein Mund ist halb geöffnet. Sekunden vergehen…
Und dann bellt der Hund erneut.
Die beiden Männer ziehen fast gleichzeitig, und auch ihre Schüsse scheinen ineinander zu verschmelzen.
Doch die ruhigere Hand hatte Tom Finnegan, der genau traf, während Zacks Kugel ihm nur den Stetson vom Kopf riß.
Der junge Gunman steht für Sekundenbruchteile schwankend da, ehe er mit einem heiseren Stöhnen zusammenbricht.
Der Pulverdampf verzieht sich. Tom Finnegan steckt seinen Colt in das Halfter zurück.
Die Straße ist plötzlich voller Männer. Einige beugen sich über Zack Zampala.
»Er ist tot«, ruft einer der Männer. »Finnegans Kugel traf ihn genau ins Herz…!«
Tom lächelt müde.
Irgendwie verbittert mustert er seine Revolverhand. Einige Männer treten zu ihm und klopfen ihm auf die Schulter.
»Ein Meisterschuß, Finnegan«, sagt einer anerkennend. »Sie sind doch der schnellste Schütze im Umkreis von vielen hundert Meilen…«
Tom starrt den Sprecher mit unbewegtem Gesicht an.
»Dieser Narr«, stößt er heiser hervor. »Dieser verdammte Narr! Warum konnte er nicht aufhören? Warum ließ es sein verdammter Stolz nicht zu?«
Die Männer schweigen.
»So sind sie alle, diese jungen Hitzköpfe«, sagt dann einer und kratzt sich am Hinterkopf. »Sie wollen alle schnell und großartig sein. Und sie können einfach nicht einsehen, daß jeder seinen Meister findet. Einmal kommt für jeden die Stunde der Wahrheit!«
Tom wendet sich ab.
»Noch etwas, Finnegan«, sagt der Mann. »Ihre Pechsträhne scheint noch nicht beendet zu sein. Dieser Zack Zampala hat drei Brüder. Und ich glaube, daß sie den Tod ihres jüngsten Bruders rächen werden…«
*
»Laßt nur schön eure Pfoten oben«, grient der Mann, dessen Gesicht hinter einem rotkarierten Halstuch bis zu den Augen verdeckt ist. »Dort auf dem Felsen liegt ein Partner von uns und wartet nur darauf, einen von euch den Kopf von den Schultern zu schießen…!«
Seine harten Augen sind auf die verängstigten Reisenden gerichtet, die wie ein verirrtes Häufchen eng aneinandergedrängt vor der Postkutsche stehen.
Auf dem Kutschbock liegt der in sich zusammengesunkene Körper des Kutschers. Er griff zur Waffe und hatte gegen diese gnadenlosen Banditen keine Chance.
»Nun leert mal schön eure Taschen«, stößt ein anderer Maskierter hart hervor. »Aber ein bißchen dalli. Wir haben nicht viel Zeit. Mein Zeigefinger juckt so komisch und…«
Er braucht seine Drohung nicht voll auszusprechen, denn die fünf Männer beeilen sich nun geschwind, ihre Taschen zu leeren.
Sie werfen alles auf einen Haufen.
»So ist es richtig, Gentlemen«, schnauft einer der Banditen und steckt seinen Colt in das Halfter zurück. »Habt ihr auch wirklich alles abgeliefert? Ich komme gleich und überzeuge mich selbst. Wehe, ich finde noch etwas…!«
Einer der Reisenden, ein schon älterer Mann mit einer mächtigen Stirnglatze, wischt sich übers Gesicht und langt nochmals in seine Tasche. Er zieht eine Geldbörse hervor, die er mit finsterem Gesicht zu den anderen Wertgegenständen wirft.
Einer der maskierten Banditen lacht heiser.
»Das habt ihr fein gemacht, Jungs. So, und jetzt dürft ihr wieder in die Kutsche klettern…«
Er gibt seinem Partner ein Zeichen, der sich nun auf das Dach der Stagecoach schwingt und von dort oben eine metallbeschlagene Kiste herunterwirft.
Ein weiterer Maskierter kommt nun vom nahen Felsen, packt alle Sachen und schleppt sie davon.
Dann ziehen sich die Banditen zurück.
In der Kutsche bleibt es still, erst nach einigen Minuten wagt einer der Reisenden den Kopf aus dem Fenster zu strecken.
»Sie sind fort, diese Hundesöhne«, kommt es grollend aus seinem Mund. »Und sie haben mein ganzes Geld geraubt, damned…!«
Nun werden auch die anderen munter. Flüche und Verwünschungen folgen den Banditen, die jedoch längst auf ihren Pferden sitzen und in die beginnende Abenddämmerung jagen.
*
»Du willst weiter, Tom…?«
Dies fragt der alte Sam und beginnt Tom Finnegans schwarzen Hengst zu satteln.
Tom lächelt und fährt sich durch sein langes Haar. Er rückt seinen Revolvergürtel zurecht und wirft dem Oldtimer einen freundlichen Blick zu.
»Yeah, Sam«, meint er dann. »Ich hätte erst nicht nach Tonson City kommen sollen, dann wäre mir das Zusammentreffen mit diesem großmäuligen Revolverhelden erspart geblieben. Doch nun ist es geschehen und läßt sich leider nicht mehr rückgängig machen. Aber was hätte ich auch anderes tun sollen…?«
Der Alte nickt.
Sein faltenreiches und wettergegerbtes Gesicht wird plötzlich sehr ernst.
»Wenn ich dir einen guten Rat geben darf, Tom, dann bringe einige Meilen hinter dich. Dieser Zampala hat drei Brüder, die einige Nummern größer sind, als er es war. Sie werden den toten Bruder rächen. Darauf kannst du dich verlassen. Diese Burschen werden steckbrieflich gesucht in einigen Staaten. Sie schrecken vor keinem Mord zurück, leben nur von Gewalt und ihren schnellen Colts. Sie werden auch nicht anerkennen, daß du ihren Bruder im fairen Zweikampf getötet hast. Sie…«
Tom Finnegan winkt ab.
»Schon gut, Old Sam. Mach dir nur keine unnötigen Gedanken. Ich mache mir schon nicht die Hosen voll.«
»So war es nicht gemeint, Tom«, schnarrt Old Sams Stimme beleidigt. »Ich weiß genau, daß du kein Feigling bist, der vor einer Gefahr davonläuft. Doch du hast es mit drei erbarmungslosen Banditen und Revolverhelden zu tun. Es sollte nur ein guter Rat sein.«
Tom Finnegan lacht und wirft Sam einen Dollar zu, den dieser geschickt auffängt.
»Ich reite in die Berge, Sam. Das hätte ich sowieso gemacht. Laß die Burschen nur kommen. Ich weiß mich schon meiner Haut zu wehren. So long, Sam.«
Tom packt die Zügel seines Rappen und führt diesen aus dem Mietstall.
Es ist noch früh am Morgen. Die Berge schimmern golden unter den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne. Die Luft ist klar.
Tom Finnegan schwingt sich lässig in den Sattel. Er nickt dem alten Sam nochmals freundlich zu und gibt dann seinem Pferd die Zügel frei.
Bald liegt die weite Prärie vor Tom. Leichter Bodennebel behindert die Sicht.
Der einsame Reiter läßt sein Pferd noch schneller laufen. Sein Ziel sind die fernen Berge.
*
»Dreißigtausend Dollar«, schnauft Hugh Zampala fast andächtig. Sein Raubvogelgesicht mit den abstehenden Ohren wendet sich seinen beiden Brüdern zu, die ebenfalls zufrieden grinsen.
»Yeah, der Überfall hat sich gelohnt. Für die nächsten Wochen haben wir ausgesorgt.«
Clayd Zampala lacht schallend und schlägt sich krachend auf die Oberschenkel. Er sieht seinen Brüdern sehr ähnlich. Eine blutrot leuchtende Narbe, die wohl von einem Streifschuß herführt, zieht sich quer über seine linke Wange.
»Reiten wir nach Tonson City«, meint der dritte der Brüder, Mark Zampala. An seinem linken Ohr fehlt das Ohrläppchen. Auch er wirkt wie seine drei Brüder hart und grausam.
»Zack wird Augen machen«, meint Hugh Zampala. »He, Brüder, müssen wir überhaupt mit diesem Narren teilen? Warum konnte er nicht mit uns reiten?«
»Wir teilen mit ihm«, antwortet Clayd Zampala hart. »So wie immer. Wir haben geschworen, zusammenzuhalten und haben es auch leicht ohne Zack geschafft. Er hatte privat in Tonson City etwas zu erledigen…«
Mark Zampala grinst spöttisch.
»Ob er es diesem Finnegan wohl richtig besorgt hat? Yeah, Zack wird eben immer verrückt, wenn er hört, daß es einen Mann geben soll, der schneller ist als er…«
Die drei Zampala lachen schallend.
»Und ob er es diesem Finnegan besorgt hat«, schnauft Mark Zampala und verzieht sein Gesicht zu einem verächtlichen Grinsen. »Wer ist denn dieser Hombre auch schon…? Well, er erschoß zwar Mike Hathworth und Jims Jeans, doch gegen unseren Zack hat er keine Chance. Ich wette meinen Anteil gegen eure speckigen Hüte. Was ist, Brüder? Nehmt ihr die Wette an?«
Wieder lachen die Banditen.
Sie verpacken das Geld aus dem Stagecoachüberfall wieder in ihre Satteltaschen, nehmen noch einige Schlucke aus der fast geleerten Whiskyflasche und schwingen sich dann in die Sättel.
Bald verlieren sie sich zwischen den Hügeln…
*
Woody Hermes duckt sich noch tiefer in das hüfthohe Gras und wirft seinem Pferd, das fast regungslos in guter Deckung zwischen den Büschen steht, einen schnellen Blick zu.
»Da sind sie wieder«, murmelt er finster und fährt sich nervös durch seinen verwilderten Vollbart. Der ganz in Leder gekleidete Oldtimer packt seine Rifle fester.
Er starrt zu dem Indianertrupp hinüber, der in einer Entfernung von ungefähr hundert Yards jetzt die Pferde anhält. Aufmerksam beobachten die fünf Indianer die Umgebung.
Woodys Blick ist auf die fast nackten und mit buntem Schmuck behängten Rothäute gerichtet. Er kann sogar die grellen Farben in ihren wilden Gesichtern erkennen.
»Teufel«, murmelt der Alte. »Dieses Mal haben sie mich aber in der Klemme. Warum bin ich Narr auch nur so weit ins Indianerland geritten…?«
Die Indsmen kommen näher.
Einer von ihnen deutet jetzt zu dem Gebüsch hinüber, in dem sich Woody Hermes verborgen hält.
Der alte Trapper flucht heiser und schiebt sich langsam zurück, um zu seinem Pferd zu kommen, in diesem Moment gellen auch schon die wilden Schreie der Indianer herüber, die nun ihre drahtigen Pferde antreiben.
Woody Hermes richtet sich auf und beginnt zu schießen. Einer der Indsmen fällt mit einem gellenden Schrei aus dem Sattel, ein weiteres Indianerpferd stürzt und wirft den Reiter aus dem Sattel.
Die ersten Pfeile und Kugeln umschwirren nun den Oldtimer, der sich fluchend in den Sattel zieht und seinem Pferd die Sporen gibt.
Er gewinnt sogar einige Yards Vorsprung, doch die Indianer bleiben ihm auf den Fersen.
Weiter geht die wilde Jagd.
Woody macht sich klein im Sattel. Eine Kugel scheuert über seine rechte Schulter, und ein Pfeil reißt ihm den alten verbeulten Hut vom Kopf.
Er flucht heiser, reißt seinen alten Armeecolt aus dem Hosenbund und beginnt zu schießen. Doch seine Kugeln zeigen keine Wirkung.
»Los, Betsy. Du mußt schneller laufen«, ruft er seinem Pferd zu. »Los, altes Mädchen. Es geht um meinen Skalp…«
Es scheint fast, als verstehe ihn sein Pferd, denn bereitwillig streckt es sich noch mehr.
Der Abstand beginnt sich wieder zu vergrößern. Enttäuschtes Geschrei der verfolgenden Rothäute ist die Antwort.
Der Alte lächelt zufrieden. Seine listigen Augen funkeln, und sein Vollbart flattert wie eine Fahne.
»Ihr werdet mich nicht bekommen, ihr roten Teufel«, stößt er heiser hervor…
*
Die Sonne beginnt zu sinken, als die drei Zampalas Tonson City erreichen.
Vor dem Cattlemen-Saloon springen sie von ihren schweißnassen Pferden. Im Innern des Saloons wird es plötzlich totenstill, als die drei Banditen sporenklirrend zum Tresen stiefeln. »Whisky«, ruft Hugh Zampala und knallt seine Faust auf den Schanktisch. »Aber von deiner besten Sorte, Keeper. Hast du mich genau verstanden…?«
Clark Mallroy nickt.
Eine feine Schweißschicht läßt sein Gesicht wie mit Öl eingerieben glänzen. Er greift unter die Theke und bringt eine verschlossene Flasche zum Vorschein.
»Eine bessere Sorte habe ich leider nicht, Gentlemen!«
Die drei Brüder mustern ihn feixend.
»Dann schenk schon ein, Keeper«, meint Mark Zampala brummend. »Solange mir nicht die Knöpfe von meinen Hosenträgern springen, kann man das Zeug wohl trinken…!«
Wieder brechen die drei Brüder in schallendes Gelächter aus. Sie greifen nach den gefüllten Gläsern und spülen sich den Staub des langen Rittes aus den Kehlen.
Dann wenden sie sich den anderen Gästen zu, die immer noch mit angehaltenem Atem an den Tischen sitzen.
»Ein komischer Verein scheint das zu sein«, grinst Clayd Zampala und deutet auf die Männer. »Die sind wohl alle stumm. He, Jungs, was hat euch so die Sprache verschlagen…?«
Die Männer schweigen immer noch. Einige verdrücken sich schnell durch die Pendeltüren ins Freie.
Hugh wendet sich an den Keeper.
»Wir suchen unseren Bruder Zack. Hast du ihn vielleicht gesehen?«
Clark Mallroys Gesicht wird um einige Nuancen bleicher. Fahrig wischt er die nassen Hände an der großen, buntkarierten Schürze ab. Er schluckt mehrmals trocken.
Hugh Zampalas Raubvogelgesicht bekommt einen mißtrauischen Ausdruck.
»He!« brüllt er plötzlich. »Da ist doch etwas faul, Brüder. Ich kann es ganz deutlich riechen. Damned, hier scheint einiges zu stinken!«
Er greift mit einer schnellen Bewegung über den Tresen hinweg, packt den erschrockenen Keeper am Hemd und reißt ihn zu sich heran.
»Soll ich dir vielleicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen, Mister?« keucht er drohend. Er schüttelt den hilflos wirkenden Keeper kräftig durch, und dabei dessen Hemd zerreißt.
Der Keeper taumelt zurück.
»Wo ist unser Bruder Zack…?«
Clark Mallroy sucht nach Worten. Mark Zampala reißt nun seinen Revolver aus dem Halfter und richtet die Waffe auf den zitternden Mann.
»Gib schon Antwort!« zischt er, »oder ich brenne dir eine Kugel auf den Pelz!«
Stühle werden gerückt, Gläser klirren, und derbe Stiefel dröhnen auf dem Lehmfußboden des Saloons. Die anderen Gäste verlassen fluchtartig das Lokal.
Clark Mallroy weicht zurück. Große Schweißtropfen perlen über sein Gesicht. Seine Augen sind unnatürlich geweitet.
»Ich… weiß… nicht, Mister«, stottert er furchtsam und starrt in die schwarze Mündung des Revolvers.
Der Colt zuckt vor.
»Dann muß ich wohl dein Gedächtnis auffrischen, Mister«, klingt Marks harte Stimme auf. »Spuck es aus, oder du hast gleich deinen letzten Schnaufer getan!«
Wieder schluckt der Keeper.
Mark Zampala lacht roh.
In diesem Moment öffnet sich die Eingangstür, und ein großer, schwergewichtiger Mann tritt ein. Sein Bulldoggengesicht wird von einer langen schwarzen Haarpracht umrahmt.
Auf seiner Weste funkelt der Marshalstern.