Was der Drache erzählt - Tanis Helliwell - E-Book

Was der Drache erzählt E-Book

Tanis Helliwell

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Beschreibung

Drachen haben Erde und Menschheit seit Äonen begleitet. Jetzt kehren diese weisen Lehrer zurück, um uns von ihrer Welt zu erzählen und uns zu helfen, unser Bewusstsein zu erweitern, um ihnen persönlich zu begegnen. Tanis Helliwell, die uns in ihrem Klassiker Elfensommer die Elementarwesen und in Nicht ganz von dieser Welt 22 Hybridwesen, die mit der menschlichen Evolution verbunden sind, nahegebracht hat, nimmt uns in diesem Buch mit auf eine wundersame Reise in die Drachenwelt.

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Seitenzahl: 274

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Tanis Helliwell

Was der Drache erzählt

Es gibt heute unbedingt viele gute Gründe, das weibliche Geschlecht wieder besser sichtbar zu machen. Dies ist seit mehr als 40 Jahren auch Anliegen unseres Verlages. Ob dies durch Gendern erreicht wird, darf man jedoch hinterfragen, immerhin geht es um unsere Muttersprache. Sicher ist, dass der grammatische Genus nichts über das Geschlecht (Sexus) aussagt. Deswegen halten wir uns als Verlag beim Gendern bewusst zurück. Ausführliche Begründung dazu unter www.neue-erde.de/derdiedas

Tanis Helliwell

Was derDracheerzählt

Aus dem kanadischen Englisch von

Andreas Lentz

Bücher haben feste Preise.

1. Auflage 2025

Tanis Helliwell

Was der Drache erzählt

Der Titel des englischen Originals lautet »The Dragon’s Tale« und erschien 2024 bei Wayshower Enterprises.

© Tanis Helliwell 2024

© für die deutsche Ausgabe Neue Erde GmbH 2025

Alle Rechte vorbehalten. Die Vervielfältigung oder Nutzung dieses Werkes in jeglicher Form und mit allen bekannten oder neu erfundenen Mitteln, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Vervielfältigung, Fotokopie und Aufzeichnung sowie in allen bekannten Speicher- und Abrufsystemen, ist ohne Genehmigung des Urheberrechtsinhabers untersagt.

Übersetzung aus dem kanadischen Englisch von Andreas Lentz

Umschlag:

Illustration: Nita Kay Alvaez und Melany Hallam

Veröffentlicht von Wayshower Enterprises

Hintergrund: fogcatcher; LariBat, beide shutterstock.com

Gestaltung: Dragon Design, GB

Satz und Gestaltung:

Dragon Design, GB

eISBN 978-3-89060-211-0

ISBN 978-3-89060-882-2

Neue Erde GmbH

Cecilienstr. 29 · 66111 Saarbrücken

Deutschland · Planet Erde

www.neue-erde.de · [email protected]

Für Mahavatar Babaji,

Wegweiser und Souffleur,

ohne den dieses Buch

nie geschrieben worden wäre.

Inhalt

Einführung

Wie es begann

Drachen und die Erde

Begegnung mit dem Drachen

Der Drache unde das Heilige Feuer

Wie Drachen durch Raum und Zeit reisen

Meine Drachenabstammung

Zurückgebliebene auf der Erde

Die Urquelle

Schlange unde Drache

Pfingsten, Kundalini und Babaji

Drachen und Hologramme

Die Evolution der Menschheit und der Erde

Begegnung mit dem Rubindrachen

Die Drachenwelt

Zwei Drachenentwicklungen

Die Kristallhöhle

Drachen und ihre Abstammungslinien

Die Jungdrachenschule

Der alte Wasserdrache

Reise in die Untere Drachenwelt

Meine Brutmutter

Der kosmische Drache

Letzte Worte

Danksagungen

Über die Autorin

Wie es begann

Ein lang zurückliegender Traum und Babajis Botschaft

Ich erwache in einer Höhle. Noch benommen vom Tiefschlaf, schaue ich mich um und frage mich, wie ich hierhergekommen bin. Zwei gewaltige hohe Säulen tragen die Decke, und als ich nach links schaue, sehe ich einen riesigen Felsbrocken. Verwirrt versuche ich festzustellen, wo ich bin, und gehe langsam auf eine große Öffnung zu, von der ich annehme, dass sie der Ausgang ist. Als ich nach unten blicke, sehe ich, dass ich mich viele Hundert Meter über dem Erdboden befinde.

Sofort schrecke ich zurück und versuche, meiner aufsteigenden Panik Herr zu werden. Wie ist das möglich? Wer hat mich hierhergebracht? Was ist geschehen? Viele Fragen und keine Antworten. Ich ziehe mich tiefer in die Höhle zurück und sehe mich nach einer Tür oder einem anderen Ausgang um, der Aufschluss geben könnte, wie ich hierhergekommen bin. Nichts. Ich drehe mich wieder um und starre aus dem Eingang, der meine einzige Aussicht zu entkommen zu sein scheint, da sehe ich zu meinem großen Erstaunen mehrere Drachen in Augenhöhe vorbeifliegen. Rot, blau, grün und mit Juwelen besetzt.

Das ist kein beruhigender Anblick. Allein. Eine Höhle. Drachen. Ich drehe mich um und schaue erneut auf den großen Felsbrocken, der mir beim Aufwachen aufgefallen ist. Er ist eiförmig. Ich untersuche die beiden Säulen und entdecke, dass das, was ich zunächst für die Ziegelsteine hielt, Schuppen sind und dass sich am Fuß der Säulen Klauen befinden. Drachenfüße.

In diesem Moment fügt sich alles zusammen: Ich bin in einer Drachenhöhle, und ein Drache wird ausgebrütet! Bald wird ein Drachenbaby – viel größer als ich, wenn man bedenkt, wie groß das Ei ist – aus dem Felsen schlüpfen. Mir bleibt vor Schreck das Herz stehen. Ganz außer Atem wache ich auf.

Ich kann mich an jede Einzelheit dieser sehr realen, bewussten Vision erinnern, auch wenn sie 30 Jahre zurückliegt. Manchmal bleiben derartige Träume und Visionen in der Vergangenheit und manchmal beeinflussen sie die Gegenwart. Genau das ist mir passiert.

Denn vor einem Jahr geschah etwas völlig Unerwartetes und Lebensveränderndes. Ich meditierte und begrüßte die Meister, die mit meiner Meditationspraxis verbunden sind. Einer der Meister ist Mahavatar Babaji, der unsterbliche Guru, der im Himalaya lebt und der über Hunderte von Jahren vielen fortgeschrittenen Schülern erschienen ist. Wenn ich ihn sehe, ist er normalerweise ungefähr so groß wie ich, was für einen Mann sehr klein ist, und er tippt mir auf den Kopf, aber er hat nie mit mir gesprochen.

Diesmal jedoch wuchs er innerhalb von Sekundenbruchteilen zu einer unglaublichen Höhe heran und zog mich mit sich empor, bis wir uns in einem Astraluniversum befanden, in dem ich die Erde und zwei weitere bewohnte Planeten sehen konnte. Er sagte zu mir: »Du hast genug für die Elementarwesen getan.« Dann blickte Mahavatar Babaji nach rechts zu einem der anderen Planeten und fuhr fort: »Hast du mal an Drachen gedacht?«

Zutiefst erschrocken öffnete ich sofort die Augen und fand mich in meinem physischen Körper wieder … nach Luft schnappend. Ich erkannte, welch große Ehre es war, dass Babaji zu mir gesprochen und mir einen Auftrag gegeben hatte. Denn ich hatte 30 Jahre lang Bücher über die Elementarwesen und ihre Welt geschrieben; und die Verantwortung, über einen neuen und ganz anderen Bereich der Existenz zu schreiben, machte mich beklommen.

Dennoch konnte ich nicht leugnen, dass es in meinem Leben viele bedeutende Eingriffe von Drachen gegeben hatte. Ebenso wenig konnte ich eine Bitte von Babaji ignorieren, der früher einmal Paramahansa Yogananda aufgefordert hatte, seine vielen Bücher zu schreiben. Babaji hatte mich noch nie um etwas gebeten, und ich vertraute darauf, dass er nur um etwas bitten würde, was sowohl für andere als auch für mich selbst gut wäre. Trotzdem zögerte ich.

Eine Woche später zog mich Babaji während der Meditation erneut energetisch in das astrale Universum, wo er seine vorherige Bitte wiederholte. Diesmal war ich nicht mehr so überwältigt und nutzte die Gelegenheit, mich umzusehen. Als ich in dieser Höhe schwebte, sah ich drei Welten: die Erde, den Drachenplaneten und einen weiteren Planeten, von dem ich intuitiv wusste, dass er die Welt der Wassermänner und -frauen war. Ich schaute ein größeres Universum, das sich über diese drei Welten hinaus erstreckte, aber ich wusste, das war es nicht, worüber ich schreiben sollte.

Als ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Drachenwelt richtete, fühlte ich mich von einem Wesen angezogen, das mit mir kommunizieren wollte. Einen Augenblick später befand ich mich in der Gegenwart eines großen, prächtigen Drachen und wusste: Er wartete geduldig darauf, dass wir mit dem Buch begannen, um das Babaji gebeten hatte. Der Drache kam mir bekannt vor, obwohl ich mir nicht sicher war, ob es sich um die Drachenmutter oder ihren Nachwuchs aus dem Ei handelte, den ich vor vielen Jahrzehnten erblickt hatte. Als ich meine Augen öffnete, war die Frage unbeantwortet geblieben.

DRACHEN UND DIE ERDE

Begegnung mit dem Drachen

Seit Mahavatar Babajis Aufforderung war ein Jahr vergangen, und obwohl ich hin und wieder daran dachte, mit den Drachen zu sprechen, war ich mit anderen Dingen beschäftigt und hatte kein Gefühl der Dringlichkeit. Weder die Aufforderung von Babaji noch ein nie vergessener visionärer Traum reichten aus, um mich zum Handeln zu bewegen.

Das sollte sich nun ändern.

Ich war in Frankreich und bereitete mich darauf vor, im Ashram eines befreundeten niederländischen Gurus zu lehren. Ich traf Prajnaparamita erstmals vor etwa acht Jahren in den Niederlanden. Sie leitete dort Satsangs, das sind Zusammenkünfte von Menschen, die im Dialog oder in der Nähe eines erleuchteten Meisters nach spiritueller Wahrheit suchen. Ich hatte noch nie an einem Satsang von Prajnaparamita teilgenommen und war überrascht, als einer ihrer Anhänger mir sagte, sie wolle mich gerne treffen.

Der Tag kam, und zur Vorbereitung auf die Begegnung mit ihr hatte ich eine Kata dabei, ein weißes Tuch, das Reinheit und Mitgefühl symbolisiert. In der tibetisch-buddhistischen Tradition segnet der Guru die Kata und gibt sie dir dann zurück, damit du den Segen erhältst. Ich wartete mit meinem Freund, als Prajnaparamitas Auto vorfuhr. Als sie auf der Fahrerseite ausstieg, war mein erster Gedanke, was für ein moderner Guru sie sein musste, wenn sie selbst fuhr. Sie war ganz in Weiß gekleidet, und ihr gewelltes blondes Haar umrahmte ein breit lächelndes Gesicht. Wie ein gutmütiger Löwe strahlte sie Energie und Willenskraft aus, während ihre blauen Augen vor Intelligenz und Neugierde blitzten. Prajnaparamita war eine füllige Frau mit viel körperlicher Energie, und das Lächeln, mit dem sie mich begrüßte, war warm.

Langsam schritt ich vorwärts und hielt die Kata in offenen Händen in der Erwartung, dass sie sie segnen und mir dann um meinen Hals legen würde. Sie nahm das Geschenk an und legte es, immer noch lächelnd, um ihren eigenen Hals. Dann hielt sie mir einen weiteren Gebetsschal hin, der einen schönen Kristall enthielt, mit dem sie mich segnete. Ihr Verhalten war ungewöhnlich und unerwartet, denn es drückte aus, dass wir uns als Freunde und Gleichgestellte trafen, die ein spirituelles Leben führen, nicht als Schüler und Guru. In den nächsten Jahren trafen Prajnaparamita und ich uns in den Niederlanden, wann immer wir beide dort waren, und sie lud mich in ihren Ashram ein, um über Elementarwesen, Hybride und Körper-Geist-Bewusstsein zu unterrichten.

Sie fragen sich vielleicht, warum ein erleuchteter Guru eine Frau wie mich einlädt, über Wesen in der Astralwelt zu lehren. Ist es nicht die Aufgabe eines Gurus, anderen dabei zu helfen, zu der Wahrheit zu erwachen, dass alle äußeren Formen eingebildet und illusorisch sind? Und stärkt meine Lehre über die Astralbereiche nicht den Glauben an sie und verleitet daher andere, in diesen Bereichen Erfahrungen zu suchen? Das ist die Frage, die ich mir zunächst stellte. Als ich jedoch genauer hinsah, erkannte ich, dass es keinen Widerspruch zwischen Prajnaparamitas Arbeit und meiner gibt. Alle Reiche, einschließlich der physischen, astralen und kausalen Formwelten, sind verschiedene Aspekte des Geistes, und so ist die Reise durch sie zum Bewusstsein ein Weg, den Geist zu erkennen. Meine Gabe ist es, anderen zu helfen, sich dieser verschiedenen Formwelten bewusst zu werden, und Prajnaparamitas Gabe ist es, anderen zu zeigen, wer sie wirklich sind, und sie als Führer auf dem spirituellen Pfad zu begleiten. Darüber hinaus hilft Prajnaparamita mit ihrem Wissen ihren Anhängern nicht nur, sich von der physischen Welt zu befreien, sondern ermutigt sie auch, sie zugleich vollständig anzunehmen, indem sie ihren Ashram mit schönen Bäumen und üppigen, gesunden Gärten umgibt.

Das war die Vorgeschichte, als ich acht Jahre später in ihrem Ashram, La Roseraie de Sacha, in Frankreich ankam, um einige kurze Workshops abzuhalten. Der Ashram ist 24 Hektar groß, und am Morgen nach meiner Ankunft nahm mich Prajnaparamita mit auf einen Rundgang durch die Gemüse- und Obstgärten und Kraftplätze auf dem Gelände.

Ich dachte, der Rundgang sei beendet, als sie mich ansah und sagte: »Vor ein paar Jahren kamen zwei Pandits (Gelehrte) aus meiner spirituellen Linie aus Indien nach La Roseraie de Sacha. Sie segneten unseren Ashram mit vielen Zeremonien und Havans (Feuerzeremonien). Die Pandits wurden von einem Anhänger meines Gurus begleitet, der feinstoffliche Bereiche sieht, und während einer der Zeremonien sah er einen schwarzen Drachen in den Wald kommen, der La Roseraie de Sacha krönt. Wir lassen dieses Gebiet in Ruhe, aber dich würde ich gerne dorthin mitnehmen, um zu sehen, was du wahrnimmst.«

Als ich das hörte, war ich mir sicher, dass der Drache für mich gekommen war. Während wir den überwucherten Pfad durch den Wald entlanggingen, hatte ich Zeit, darüber nachzudenken, wie sowohl mein lang zurückliegender Traum als auch die Anweisungen von Babaji mich hierhergebracht hatten. Ich konnte diese Begegnung nicht länger aufschieben. Wir erreichten einen dicht bewachsenen, wilden und verlassenen Teil des Waldes.

Prajnaparamita wandte sich mir zu und sagte: »Es heißt, der Drache ruhe hier. Ich habe den anderen gesagt, sie sollen ich von diesem Ort fernhalten, aber von dir würde ich gerne alles hören, was du hier erfährst.«

Ich spürte, dass der Drache in den Schatten auf mich wartete und wusste, dass er mit mir allein sprechen wollte. Ich wandte mich an Prajnaparamita und sagte: »Es ist kein Zufall, dass der Drache und ich hier sind. In zwei unvergesslichen Begegnungen wurde ich von Mahavatar Babaji in eine hohe Astralfrequenz geführt. Dort deutete er auf einen fremden Planeten und sagte: ›Du hast genug über Elementarwesen geschrieben. Was ist mit Drachen?‹ Seit genau einem Jahr weiß ich, dass ich seiner Aufforderung nachkommen muss, aber ich wollte meine anderen Projekte zu Ende bringen. Ich schätze, meine Schonfrist ist abgelaufen, und ich muss jetzt etwas tun.«

Wir wandten uns ab von dem Ort, wo der Drache hauste, und verließen den Wald. Ich musste mich auf das Gespräch mit dem Drachen vorbereiten, denn ich wusste intuitiv, dass es während meiner Zeit dort stattfinden würde. Ich zögerte nicht mehr, und eine leichte Erregung stieg in mir auf. Das Timing war perfekt, denn ich unterrichtete nur nachmittags, und so konnte ich vormittags mit dem Drachen zusammen sein.

Der erste Nachmittag brach an, und die Teilnehmer waren im Obstgarten in einem Kreis versammelt. Ich ging zu ihnen und setzte mich auf einen leeren Stuhl, der offensichtlich für mich bestimmt war, denn Prajnaparamita saß auf dem Stuhl zu meiner Linken. Ich sollte etwas über Elementarwesen erzählen, weil sie für viele der Teilnehmer von besonderem Interesse waren. Ich sprach gerade über die verschiedenen Arten von Elementarwesen, die vielleicht Partner der Teilnehmer werden wollten, als John, einer der Teilnehmer, plötzlich sagte: »Ich hörte, hier wohnt ein Drache. Was bedeutet das für uns?«

John war seit über zehn Jahren Mitglied des Ashrams und wusste, was der Guru über den Drachen gesagt hatte und wo er gelandet war. Prajnaparamita hatte mir jedoch schon zu verstehen gegeben, sie wolle nicht, dass ich das Thema Drachen zur Sprache bringe, also war ich mir nicht sicher, wie ich reagieren sollte.

Ich schaute Prajnaparamita an und verstand schnell ihren Blick, der sagte: »Lasst uns jetzt nicht darüber reden.«

Ich wandte mich wieder John zu und sagte: »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, über Drachen zu sprechen, denn sie sind keine Elementarwesen. Lasst uns auf die Elementarwesen zurückkommen.«

Ich kehrte zum Tagesthema zurück und leitete die Teilnehmer zu einer Visualisierung an, um unter den Elementarwesen Partner zu finden, so dass wieder alle gut mitmachten. Trotzdem war mir nicht ganz wohl, weil ich John keine klare Antwort gegeben hatte. Dann fiel mir eine Lösung ein, und als die Sitzung zu Ende war, sprach ich mit Prajnaparamita.

»Damit ich mit dem Drachen sprechen kann, muss mir jemand helfen, einen Stuhl und andere Dinge in den Wald zu tragen «, sagte ich. »Ich habe mich gefragt, ob ich John um diesen Gefallen bitten kann?«

»Ja, das ist in Ordnung«, antwortete sie. »Ich möchte nur das Thema Drachen jetzt in der Gruppe nicht diskutieren.«

John ist ein zurückhaltender, ruhiger Mann von mittlerer Größe und Gewicht und mittleren Alters. Er gibt einem das Gefühl, stets bereit zu sein zu helfen, wann immer Hilfe gebraucht wird, und dass er gerne im Hintergrund bleibt. Später sprach ich John an und fragte: »Kannst du morgen um 9 Uhr zu mir kommen?«

Er schaute verwirrt, also fuhr ich fort: »Du musst mir helfen, einen Stuhl und einige Kissen in den Teil des Waldes zu tragen, wo der Drache wohnt.«

Der wortkarge John nickte, und ich wusste, dass er mir am nächsten Morgen das Gewünschte bringen würde.

Ich wachte früh auf und hörte die Vögel singen. Eine schöne Brise wehte durch das Schlafzimmerfenster. Als ich im Bett lag, dachte ich mit gemischten Gefühlen an den kommenden Tag. Einerseits freute ich mich darauf, mehr über Drachen zu erfahren, und auf das, was sie mir mitteilen wollten. Andererseits machte ich mir Sorgen, nicht wirklich kompetent zu sein, weil ich noch nie mit Drachen gesprochen hatte. Alte Versagensängste kamen auf, wurden aber bald von einem ebenso starken Eifer und tiefem Vertrauen in meine Vision mit Babaji abgelöst. Wenn er sicher war, dass ich es konnte, wie konnte ich dann an mir zweifeln? Ich wurde durch mein Vertrauen in ihn bestärkt und dadurch, dass ich über 30 Jahre lang so geführt worden war, dass ich jetzt hier war, wo ich dem Drachen wieder begegnen würde. Aber welchen Drachen würde ich treffen? Würde es die Mutter sein, die mich ausbrütete, oder der Drache im Ei, der mein Nestgenosse war?

Das Frühstück brachte ich schnell zu Ende, und ich legte mein Handy bereit, um das Gespräch mit dem Drachen aufzuzeichnen, und ein Notizbuch für meine Aufzeichnungen. Pünktlich um 9 Uhr klopfte John an die Tür, und wir machten uns schweigend auf den Weg. Gott sei Dank wollte er nicht reden, und so konnte ich mich ruhig und konzentriert auf das Treffen vorbereiten. Obwohl ich schon immer mystisch veranlagt war und viele Astralebenen kenne, wusste ich tief in mir, dass ich auf viel höhere Frequenzen zugreifen müsste, um alles zu verstehen, was der Drache sagen würde. Mit anderen Worten, es würde spirituell eine Herausforderung sein.

Tief in Gedanken, überraschte es mich, wie schnell wir die sonnigen Wiesen verließen und in den dunklen Wald eintraten, in dem Stille herrschte. John blieb plötzlich stehen und wartete, um zu sehen, wie ich vorgehen wollte. Ich gab ihm ein Zeichen, vorauszugehen, damit ich in einem ruhigen, meditativen Zustand bleiben konnte. Wir folgten demselben Weg, den Prajnaparamita am Vortag genommen hatte, und erreichten bald die Höhle des Drachen.

»Wo soll ich den Stuhl hinstellen?« fragte John leise, denn dies war ein Ort der leisen Stimmen.

»Genau hier und in Richtung dieser Bäume«, antwortete ich und winkte ihn zu dem Ort, an dem der Drache ruhte.

John stellte den Stuhl vorsichtig auf eine ebene Fläche und richtete ihn in die Richtung, in die der Drache lag. Er konnte nichts sehen, aber ich bin sicher, dass er seine Anwesenheit spürte. Nachdem er der Aufforderung nachgekommen war, ging er achtsam den Weg zurück, und bald konnte ich ihn nicht mehr hören. Ich war allein. Ich setzte mich zögernd hin, legte mein Notizbuch auf den Boden und schloss meine physischen Augen, um mein Drittes Auge zu öffnen, das Auge, mit dem ich in höhere Sphären sehe.

Da erblickte ich einen großen indigoblauen Drachen mit goldenen Augen und von großer Klugheit, der mich anschaute. Ein wildes Geschöpf, ungezähmt, unkontrollierbar, gigantisch, und nichts, mit dem ich mich leicht identifizieren konnte. Und doch hatte ich irgendwie das Gefühl, in Sicherheit zu sein. Der Drache hatte sich seinen gewaltigen Schwanz entspannt um seinen Körper gelegt. Sein anmutiger Kopf mit breiter Stirn und schlanker Nase war so groß wie mein ganzer Körper, und seine Nasenlöcher waren offen und geweitet. Sein Maul glich dem eines fleischfressenden Dinosauriers, mit scharfen Zähnen. Er hatte einen gezackten Hautlappen, der vom Kinn bis zum Hals reichte. Und über seinen großen Augen befanden sich Büschel, die Augenbrauen ähnelten. Seine Ohren waren elfenähnlich, lang und spitz, mit einer Klappe, die sich schließen konnte, wenn der Drache unter Wasser war, schlief oder unangenehme Geräusche abschirmte. Sein langer, biegsamer Hals war stark bemuskelt, um seinen großen Kopf zu tragen. Sein Körper war gut geformt, weder dick noch dünn, und er schien viele Tonnen zu wiegen.

Der Drache ließ meine Untersuchung geduldig über sich ergehen, und als ich ihn telepathisch aufforderte, sich aufzurichten, damit ich die Größe seines Körpers ganz erkennen konnte, kam er dieser Aufforderung mit Bravour nach. Sein Körper war ohne den Schwanz leicht fünf oder mehr Meter lang, und seine vier kräftigen, geschuppten Beine waren wie massige Baumstämme. Seine Füße waren nicht zart, sondern muskulös und in der Lage, schwere Dinge festzuhalten, und jede seiner fünf Krallen war so lang wie mein Unterarm. Der Körper des Drachens war blauschwarz, oben noch schwärzer, und sein Bauch war schillernd indigoblau. Diese Farbe setzte sich an den Beinen fort, reichte aber nicht bis zu den fleischfarbenen Krallen.

Auf den Seiten des Drachenkörpers befanden sich zwei riesige Flügel. Sie ähnelten einem Fächer mit doppeltem Gelenk, so dass sie leicht an den Körper des Drachen angelegt werden konnten, wenn er lag oder stand. Ich konnte mir vorstellen, wie wichtig das war, damit er sich zwischen den dichten Bäumen bewegen konnte, in denen der Drache zu ruhen pflegte. Als ich seine Flügel betrachtete, schickte mir der Drache telepathisch ein Bild ihrer vollen Ausdehnung. Jeder Flügel war doppelt so lang wie sein Körper. Wenn sie geöffnet waren, hatten sie eine satte indigoblaue Farbe, gesprenkelt mit Rot und anderen kräftigen Farbtönen, die wie Edelsteine glänzten. Sein langer, geschuppter Schwanz war genauso lang wie sein Körper. Der Schwanz war am Ende gegabelt und hatte die Form eines flachen Ruders mit einem vertikalen Teil, mit dem der Drache beim Fliegen steuern konnte.

Nachdem ich seinen Körper eingehend studiert hatte, richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf seine intensiven goldenen Augen. Sie waren wie die einer Schlange mit einem tiefen Schwarz in der Mitte. Da entspannte sich der Drache, denn er wusste, dass meine Untersuchung abgeschlossen war. Seine Ruheposition war darauf angelegt, mich möglichst wenig einzuschüchtern. Er wartete, bis ich innerlich still war, bevor er mich ansprach.

»Ich habe darauf gewartet, dass du in meine Welt kommst, um mit mir zu sprechen«, begann der Drache mit klarer Stimme. »Du hast dich verspätet, also bin ich zu dir gekommen, um mit dir zu sprechen. Es gibt ein Loch in Raum und Zeit, das es mir erlaubt, von Draconis, wo ich lebe, hierherzukommen.«

Seine Stimme war tief und verhalten, um mich nicht zu erschrecken. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er mit mir schimpfte … er teilte mir lediglich eine Tatsache mit. So konnte ich aufnahmefähig und ruhig bleiben, während ich darauf wartete, dass der Drache weitersprach.

»Wir sind uns nie begegnet. Ich war das Wesen in dem Ei, das unsere Mutter ausgebrütet hat. Wir sind Nestgeschwister. Du bist meine Nestschwester, obwohl du ein ganz anderes Wesen bist als ich. Unsere Mutter trug die Erinnerungen aller Drachen in sich, und unser Erzeuger setzte diese Erinnerungen in Gang, um mich zu erschaffen. Auf diese Weise sollten bei meiner Geburt Informationen über Drachen und unsere Welt in mir lebendig werden. Das können wir Drachen. Wir können entscheiden, welche Erinnerungen unserer Vorfahren wir bewahren und an unsere Nachkommen weitergeben wollen. Wir können uns an unsere Vorfahren erinnern, sogar zurück bis zum ersten Vorfahren. Und wir können die Abstammungslinie aufsagen. Wenn ein neues Wesen geboren werden soll, stärken wir die Erinnerungen, die für das Wesen wichtig sind, damit es seine Aufgabe erfüllen kann. Unsere Mutter wurde aus diesem Grund ausgewählt. Da sie eine Hüterin der Weisheit der Indigolinie ist, konnte sie diese Erinnerungen stärker und länger bewahren als andere Drachen. Manche Drachenlinien sind neuer, aber unsere ist uralt.«

Als der Drache sprach, wurde klar, dass »es« ein »er« war und dass er mein Hauptansprechpartner sein würde. Ich war aus mehreren Gründen enttäuscht. Es wäre mir lieber gewesen, mit jener zu sprechen, die er als unsere Brutmutter bezeichnet hatte, und die, wie er sagte, weise war. Er war noch jung, also wie viel konnte er schon wissen? Und um ehrlich zu sein, war ich von der Größe des Drachen überwältigt und dachte, eine Drachenfrau wäre vielleicht etwas kleiner.

»Du bist enttäuscht, nicht unserer Mutter zu begegnen«, sagte er. »Das war nicht möglich, denn ich bin der Sprecher der Drachen für die Menschen. Das ist die Rolle, auf die ich mich viele Leben lang vorbereitet habe. Du wirst mit unserer Mutter und Mitgliedern der anderen Linien sprechen können, sobald wir uns besser kennen.«

Er kannte meine Gedanken sehr genau, und da war mir klar, dass ich vor ihm nichts verbergen konnte. Leider konnte ich nicht alles vernehmen, was er dachte.

»Doch, du kannst vernehmen, was ich denke«, sagte er und ging damit gleich auf meine unausgesprochenen Gedanken ein. »Lass es mich erklären. Die Gedanken liegen in Schichten. Es ist leicht, aktuelle und starke Gedanken zu vernehmen, wenn sie nahe der Oberfläche deines Geistes liegen. Deshalb konnte ich hören, was du in meiner Gegenwart gedacht hast. Schwieriger ist es, ältere oder tief verankerte, ja sogar vergessene Gedanken zu vernehmen. Ich kann das auch, aber es erfordert mehr Anstrengung. Unsere alten Drachen können all deine erinnerten und nicht erinnerten Gedanken ohne jede Anstrengung vernehmen.«

»Ich kann vernehmen, was du sagst, auch wenn du keine Worte benutzt«, sagte ich. »Ich sehe Bilder und ›höre‹ Gedanken. Macht ihr Drachen das auch so?«

»Du hörst, was ich dir sagen will, weil ich meine Gedanken auf dich projiziere«, antwortete er. »Was ich nicht projiziere, kannst du auch nicht hören. Ich kann, wie alle Drachen, vernehmen, was in dir verborgen ist oder schlummert. Allerdings muss ich sagen, bei den Menschen ist es ein Wirrwarr von Gedanken und Gefühlen, während sie bei den Drachen klar und deutlich sind.«

»Könnte das daran liegen, dass wir verschiedene Arten sind?« fragte ich und versuchte, nicht beleidigt zu sein.

»Teilweise«, räumte er ein. »Drachen leben in höheren Frequenzen und haben in unserer langen Geschichte gelernt, ihre Gefühle und Gedanken zu beruhigen. Die Menschen werden das auch lernen.«

Ich dachte noch darüber nach, was er gesagt hatte, als er verkündete: »Das reicht für heute. Deine Konzentration ist nicht so gut, wie sie sein könnte, und wir müssen langsam vorgehen, damit du in die höhere Frequenz kommst, in der die Drachen leben. Komm morgen früh wieder.«

Mit diesen Worten wurde ich entlassen. Ich verließ meinen Stuhl, den John später abholen würde, und zog mich zurück. Während ich mich durch den Wald und die Wiesen zurück in mein Zimmer schlängelte, verdaute ich, was der Drache gesagt hatte. Er war ein Mann und, wie er sagte, mein Nestbruder, aber was genau meinte er mit dieser Bezeichnung? Interessant war auch, dass er seine Mutter als »unsere« Mutter bezeichnete. Ich bin ein Mensch, kein Drache, also wunderte ich mich über seine Wortwahl. Aber es stimmte, dass ich mich in meinen Meditationen in ihrer Höhle gesehen hatte.

Plötzlich wurde mir klar, dass wir in mehreren Wirklichkeiten existieren und dass ich in einer davon in der Drachenwelt sein muss, aber in welcher Form, war mir nicht klar. Ich war begierig, mehr von ihm zu erfahren, und wollte unbedingt mehr über meine Aufgabe in dieser Welt wissen. Wenn er der Auserwählte war, mit mir, dem Menschen, zu kommunizieren, war ich dann die Auserwählte, mit ihm, dem Drachen, zu kommunizieren, und wenn ja, was kam dann?

Die Antworten auf diese Fragen würden noch warten müssen. Obwohl der Drache bei unserem ersten Treffen einen Monolog gehalten hatte, spürte ich intuitiv, dass wir bald in einen Dialog einsteigen würden, denn unser erstes Treffen war eher eine Einführung. Ich schätze, das ist die Art der Drachen. Ich hatte noch viel zu lernen.

Der Drache unde das Heilige Feuer

An diesem Abend veranstalteten wir in dem kleinen achteckigen Gebäude aus Strohballen und Lehm am Rande des Waldes eine Feuerzeremonie, nicht weit von der Stelle, wo der Drache war. Ein Havan, wie es in Indien genannt wird, segnet alle, die daran teilnehmen, und die Gebete und Mantras breiten sich spiralförmig aus und segnen die Welt und die Geisterwelten. Dieses Havan war sehr kraftvoll und wurde von drei Mitgliedern des Ahsrams geleitet, von denen einer John war. Alle drei waren von Pandits aus Prajnaparamitas Linie ausgebildet worden und leiteten seit 20 Jahren Zeremonien an. Die drei Devotees brachten dem Feuer Weihrauch, Ghee, Getreide und andere Dinge dar und leiteten uns beim Chanten und der Ehrung der großen Wesen und der Elementarwesen auf dem Land an, und ich betete um einen Segen für den Drachen.

Während der Zeremonie wählte jeder der drei Devotees ein Drittel unserer Gruppe aus, um es zu segnen, indem er heilige Asche des Feuers auf unser Drittes Auge tat. John kam, um mich zu segnen. Als er mir die Asche auf die Stirn legte, hörte ich in meiner Meditation die Stimme des Drachen: »Bring mir die Asche morgen früh.«

Seine Stimme bewegte sich irgendwo zwischen Bitte und Forderung. Ich war nicht eingeschnappt, denn ich erkannte, dass er mit mir sprach wie mit einem der Seinen.

Als Prajnaparamita und ich nach der Zeremonie das Gebäude verließen, wandte ich mich an John und sagte: »Bitte lass Asche von der Havan beim Stuhl stehen. Wir werden sie morgen gemeinsam in den Wald mitnehmen.«

John, der nie viele Worte machte, nickte zustimmend.

Am nächsten Morgen um Punkt 9 Uhr klopfte es leicht an meine Tür.

Gemeinsam trugen wir die Asche und den Stuhl in den Wald, und als wir bei der Drachenhöhle ankamen, fragte John: »Wo soll ich die Asche hinstellen?«