Weltraumwetter (Herrschaft der Alten - Die Serie 2) - Alfred Bekker - E-Book

Weltraumwetter (Herrschaft der Alten - Die Serie 2) E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Weltraumwetter (Herrschaft der Alten - Die Serie 2)
Die demographische Bombe ist geplatzt ein spannender Zukunftsroman um ein Land ohne Zukunft
Deutschland im Jahr 2100. Benn und seine Freunde Sara, Nicolas und Bahar gehören einer verschwindend kleinen Minderheit an: Sie sind Jugendliche!
Längst wird drei Viertel der Bevölkerung von den Alten und Uralten gestellt und diese haben in allen Lebensbereichen die Herrschaft übernommen. Schulen sind schon vor einiger Zeit aus Kostengründen abgeschafft und durch Online-Kurse ersetzt worden der Großteil des Staatshaushalts wird schließlich für die Pflege und Versorgung der Hochbetagten verbraucht. Damit aber die wenigen jungen Leute nicht scharenweise das konservative und innnovationsfeindliche Land verlassen, besteht Reisefreiheit erst ab dem 75. Lebensjahr.
Auch wenn das unmöglich scheint: Benn ist wild entschlossen, aus diesem landesweiten Gefängnis auszubrechen. Und er hat Glück! Die Auswirkung eines ungewöhnlich starken Sonnensturms, der die Erde trifft, eröffnet ihm und seinen Freunden die einmalige Chance zu einer dramatischen Flucht. Das Risiko, gefasst zu werden, ist hoch. Aber Benn weiß, dass seine Zukunft woanders liegt. Denn in über hundert anderen Ländern ist nichts so heiß begehrt wie die Jugend ...

Eine Gesamtausgabe ist unter dem Titel "Herrschaft der Alten" sowohl als eBook als auch als gedrucktes Buch lieferbar.

Alfred Bekker schrieb diesen fesselnden Zukunftsthriller. Seine Romane um DAS REICH DER ELBEN, die GORIAN-Trilogie und die DRACHENERDE-SAGA machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er schrieb für junge Leser die Fantasy-Zyklen ELBENKINDER, DIE WILDEN ORKS, ZWERGENKINDER und ELVANY sowie historische Abenteuer wie DER GEHEIMNISVOLLE MÖNCH, LEONARDOS DRACHEN, TUTENCHAMUN UND DIE FALSCHE MUMIE und andere. In seinem Kriminalroman DER TEUFEL AUS MÜNSTER machte er mit dem Elbenkrieger Branagorn eine Hauptfigur seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einem höchst irdischen Mordfall. Im Dezember 2012 erscheint mit DER SOHN DER HALBLINGE sein nächster großer Fantasy-Epos bei Blanvalet.

Cover: STEVE MAYER

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Alfred Bekker

Weltraumwetter (Herrschaft der Alten - Die Serie 2)

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Episode 2 – Weltraumwetter

Alfred Bekker

Die Herrschaft der Alten

 

Science Fiction Thriller

 

© 2011 by Alfred Bekker und Edition Zweihorn (Printausgabe)

© 2012 der Digitalausgabe Alfred Bekker, CassiopeiaPress

Ein CassiopeiaPress E-Book

www.AlfredBekker.de

 

 

 

Weltraumwetter

 

Es war bereits spät, als Benn bei Sara eintraf. Er kannte Sara schon seit ihrer gemeinsamen Zeit in der Krabbelgruppe. Freundschaften wurden entweder früh oder im Datennetz geschlossen, seit die öffentlichen Schulen abgeschafft worden waren.

Saras Mutter arbeitet in dem großzügigen Wohnzimmer, das fast eine ganze Etage ausmachte und gleichzeitig als Büro und Koordinationszentrale für einen Bio-Pizza-Lieferservice diente. Saras Mutter hatte nur einen einzigen Job, hatte aber praktisch vierundzwanzig Stunden Bereitschaft. Wenn sie mal nicht zu Hause war, musste sie Kundenwünsche eben notfalls über den mobilen Netzzugang ihres Implantats entgegennehmen. Das ging auch.

„Hallo Benn. Schön, dass du mal wieder vorbeischaust“, sagte Emily Jörgensen. Sie hatte einen Kaffeebecher in der Hand. Von Sara wusste Benn, dass sie darin Stimmungsaufheller auflöste. Als Sara vor ein paar Jahren mal um ein Haar durch ihren Online-Kurs in Mathematik gefallen wäre, hatte sie die Pillen ihrer Mutter auch einmal probiert. Heimlich.

Allerdings hatte sie sich nicht nur erheblich mit der Dosis vertan, sondern war auch noch allergisch gegen einen der Wirkstoffe, wie sich bei der Gelegenheit herausstellte. Sie wäre um ein Haar daran gestorben. Man hatte ihr den Magen auspumpen müssen und natürlich wurden von da an deutlich erhöhte Krankenversicherungsbeiträge für sie fällig.

Auf die Dauer ließen sich die nur durch die Ableistung zusätzlicher Sozialstunden wieder senken. Für Sara war das eine Katastrophe, denn sie war ohnehin schon damit chronisch im Rückstand gewesen.

Saras Familiensituation war nicht ganz einfach. Ihr Vater war selten zu Hause.

Er war deutlich älter als Saras Mutter, ein Endsiebziger, der damit volle Reisefreiheit genoss. Dieser Umstand machte es möglich, dass er als selbstständiger Auslandsagent für deutsche Firmen sehr gut im Geschäft war. Da Jüngere nicht reisen durften, waren gerade exportorientierte Wirtschaftsunternehmen auf Leute wie ihn angewiesen. Auslandsagenten führten die Verhandlungen vor Ort oder wurden eingesetzt, um die Umstände vor Ort auszuloten und sich einumfassenderes Bild von dem Land und der Situation des Geschäftspartners zu machen.

Herr Jörgensen konnte sich vor Aufträgen kaum retten, war aber auch fast nie zu Hause.

„Ist Sara in ihrem Zimmer?“, fragte Benn.

„Ja, ja ...“

Emily Jörgensen hörte schon gar nicht mehr richtig hin. Auf einer der Holoprojektionen und Bildschirmflächen an der Wand tat sich etwas. Mehrere Pizza-Bestellungen gingen gleichzeitig ein, die koordiniert werden mussten. Eine Anzeige blinkte auf. Irgendein Pizzabäcker konnte zurzeit nicht liefern. Es galt also für alle Fahrer, diesen Produktionsort gar nicht erst anzufahren und anderswo Ware aufzunehmen.

„Du kennst dich ja aus, Benn. Ich muss hier schnell mal ein paar Rückfragen beantworten“, sagte Saras Mutter.

„Okay.“

Benn ging zum Fitnessaufstieg. In alten Filmen und Online-Spielen mit historischem Background nannte man das eine Treppe. Aber in der realen Welt waren stufenförmige Aufstiege erst seit einigen Jahren wieder in Mode gekommen. Zur Zeit war es der letzte Schrei, Aufzüge zurückzubauen und gegen sogenannte „Treppen“ auszutauschen.

Benn ächzte die Stufen hinauf.

So was kommt dabei heraus, wenn alte Leute zeigen wollen, wie jugendlich und fit sie noch sind!, ging es ihm durch den Kopf. Wahrscheinlich war das eine Idee von Saras Vater gewesen. Typisch für seine Generation!, dachte Benn. Und typisch, dass er selbst zumeist gar nicht hier ist, um sich mit diesem Schwachsinn abzuquälen!

Jedenfalls war Benn froh, dass er bisher durch seinen Einspruch erfolgreich hatte verhindern können, dass bei ihm zu Hause so ein innenarchitektonischer Unsinn gemacht wurde.

Schließlich erreichte er Saras Wohnbereich.

Nachdem er die Tür passiert hatte, hörte er sie auch. Sie spielte auf ihrer Violine ein Stück mit vielen Läufen. Der Bogen tanzte über die Saiten, die Finger bewegten sich mit der Geschwindigkeit und Präzision von Spinnenbeinen. Eine Strähne ihrer langen Haare war ihr dabei auf die Stirn geraten und hing nun mitten in ihrem Gesicht. Sie bemerkte das nicht. Ihre Augen waren geschlossen und ihre ganze Konzentration galt nur den Noten, die in diesem Augenblick zweifellos auf ihrer Netzhautanzeige erschienen.