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Vor Jahren hat der Autor selbst das Drama einer Ehescheidung mit allen ihren Folgen durchlebt. Für sich selbst und andere Betroffene musste er die Erfahrung machen, dass Scheidungen vor allem in christlichen Kreisen ungerechtfertigt hart beurteilt werden. Gründlich untersucht er in seinem Buch das Wesen der Ehe, die Gründe für ein Scheitern und die Frage, wie Betroffene und Mit-Betroffene damit umgehen sollen. Er spart auch das heiße Eisen "Wiederheirat" nicht aus, das er im Nachwort sehr persönlich behandelt. "Mein Buch ist schlicht und einfach das, was der Untertitel besagt: Ein Plädoyer für Barmherzigkeit. Es verharmlost die Sünde einer Ehescheidung nicht, aber es bestreitet die Behauptung, dass diese Schuld so schlimm sein soll, dass ein geschiedener Christ 'vom Glauben abgefallen' sei und dementsprechend bestraft werden müsse" (aus dem Vorwort).
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Seitenzahl: 250
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Bibelzitate wurden der Übersetzung „Die Gute Nachricht in heutigem Deutsch“
(© 1997 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart) entnommen.
Umschlaggestaltung: joussenkarliczek, D-Schorndorf (unter Verwendung eines Fotos von istockphoto.com, Alina Akimova)
Satz/DTP: Jens Wirth
Druck: cpi books
Printed in the EU
Print: ISBN 978-3-940188-66-3 (Best.-Nr. 147466)
eBook: ISBN 978-3-95459-532-7 (Best.-Nr. 148532)
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Impressum
Inhalt
Vorwort des Autors
1. Als Christ in der Ehe scheitern?
Im Konflikt zwischen Neigung und Pflicht
Ehe – Institution oder Geschenk
Gottes Ja zu Liebe und Ehe
Vom Verdacht einer Selbstrechtfertigung
2. Die Ehe nach dem Sündenfall des Menschen
Die Ehe scheiden — oder erleiden?
Die Ehe wollen – und doch nicht können?
Ehescheidung in der Diskussion
Scheidung ja, aber keine zweite Ehe?
3. Ehe und Ehescheidung im Alten Testament
Ehe-Modelle in der Bibel
1. Die „Glaubensehe“
2. Die „Liebesehe“
3. Die „Pflichtehe“
4. Die „Opfer-Ehe“
5. Ehe „nach gutem Brauch“
Scheidungsgründe im Judentum
Die Scheidungsurkunde
Ehescheidung wurde in Israel nicht bestraft
4. Ehescheidung im christlichen Zeitalter
Ist Jesus radikaler als Mose?
Evangelium – nicht für geschiedene Christen?
Jesus war nie erbarmungslos
Schuld bestrafen oder vergeben?
5. Was Kirchen über Ehescheidung lehren
Eine notwendige Einleitung zum Thema
Ehescheidung in den orthodoxen Kirchen
Die römisch-katholische Kirche: Ehe ist unauflöslich
Die reformatorischen Kirchen
Die evangelischen Freikirchen
Die christlichen Sondergemeinschaften
6. Ehescheidung tut immer weh
Wie und warum christliche Ehen scheitern können
a) Sie wollte eine „heilige“ Ehe führen
b) Sie wollten beide nur noch Gott dienen
c) Ihre Seele ist untergegangen
d) In die Ehe hineingeschlittert
e) Er wollte ihr nicht wehtun
7. Christen sind keine Engel
Ehescheidung – die schlimmste aller Sünden?
Ehescheidung und ihre traurigen FolgenGott vergibt die Schuld und erzieht durch Gnade
8. Rund um die Seelsorge
Ehescheidung – ein vorsätzliches (mutwilliges) Sündigen?
Das Selbstgericht geschiedener Christen achten
Die Strafe liegt auf Jesus
9. Eine Kultur der Barmherzigkeit schaffen
Was geschehen könnte – Denkanstöße
Zwölf Thesen zum Nachdenken
Nachwort des Autors
„Wenn Christen in der Ehe scheitern“ ist vor mehreren Jahren zum ersten Mal erschienen und in allen Kirchen und Freikirchen mehr oder weniger gezielt verbreitet worden. Es wurde zuletzt von einigen Anbietern im Internet zu Preisen angeboten, die zehnmal höher lagen als der anfängliche Ladenpreis. Ich schrieb das Buch als Christ, der selbst von einer Scheidung betroffen und in einer von Gott gesegneten zweiten Ehe glücklich geworden ist.
Ich habe vielen gläubigen Menschen als Seelsorger gedient und manchen gescheiterten Eheleuten vor dem Angesicht Gottes beigestanden, wenn sie sich mit ihrer Schuld aufrichtig, aber hilflos vor ihm beugten. Wohin anders hätten sie jetzt mit ihrer Schuld gehen können als zu ihrem himmlischen Vater, von dem sie sich zutiefst verstanden und angenommen wussten? Denn von ihm kommt doch die froh machende Botschaft, dass uns um Jesu willen alle Schuld vergeben wird.
Diese befreiende Wahrheit hat es in den Kirchen nicht immer leicht, wenn es um die Schuld einer Ehescheidung und zweiten Ehe geht. Kirchen orientieren sich alle an den Aussagen der Bibel, aber sie kommen in dieser Frage zu unterschiedlichen Erkenntnissen, obwohl sie denselben Text für verbindlich halten. Die römisch-katholische Kirche hat vor rund 1000 Jahren das Dogma von der Unauflöslichkeit der Ehe formuliert und fast zur gleichen Zeit ihren Priestern die Ehelosigkeit zur Pflicht gemacht. Beide Kirchengesetze sorgen seitdem immer wieder für Gewissensnöte und persönliche Katastrophen bei Kirchenmitgliedern. In den orthodoxen und evangelischen Kirchen – und in Freikirchen – ist man mittlerweile zu einer anderen Auslegung der einschlägigen biblischen Texte gelangt und hat eine behutsamere seelsorgerliche Praxis entwickelt.
Mein Buch ist schlicht und einfach das, was der Untertitel besagt: Ein Plädoyer für Barmherzigkeit. Es verharmlost die Sünde einer Ehescheidung nicht, aber es bestreitet die Behauptung, diese Schuld wäre so schlimm, dass ein geschiedener Christ z. B. „vom Glauben abgefallen“ wäre und dementsprechend von seiner Kirche bestraft werden müsste. Denn daraus ergäbe sich ein Widerspruch zu der frohen Botschaft, dass Jesus für die Sünden der ganzen Welt gestorben ist und darum die Vollmacht hat, alle Sünden zu vergeben.
Diese gute Nachricht gilt nicht nur den Ungläubigen vor ihrer Bekehrung, sondern auch den Gläubigen, wenn sie in der Nachfolge Jesu einmal oder auch öfter straucheln. Viele Leserinnen und Leser haben mir gegenüber bekundet, dass sie dieses Buch als seelsorgerliche Hilfe dankbar gelesen haben. Am meisten habe ihnen die biblische Begründung zu der Überzeugung verholfen, dass die Schuld einer Ehescheidung und zweiten Ehe von Gott genauso vergeben wird wie jede andere Sünde und Schuld.
In der vorliegenden Bearbeitung hat mein Plädoyer für Barmherzigkeit die besten Aussichten, von vielen Menschen gelesen und beherzigt zu werden. Die von mir vorgenommene Überarbeitung des Textes trägt den revidierten Lehrentscheidungen Rechnung, die in allen Kirchen und Freikirchen in der Zwischenzeit begonnen haben. Hoffentlich führen sie dazu, dass es nun wirklich in allen Kirchen zu einer tätigen christlichen Barmherzigkeit für die geschiedenen und wiederverheirateten Christen kommt. Meine überwältigende eigene Erfahrung ist, dass Gott seinen Kindern die Schuld einer Ehescheidung total vergibt, wenn sie sich auf das Erlösungswerk von Jesus Christus verlassen, das am Kreuz auf Golgatha für alle Menschen geschehen ist und für Zeit und Ewigkeit gültig bleibt.
Schliersee, im Sommer 2013
Ludwig David Eisenlöffel
Die Ehe ist das Schönste, was ein Mensch in dieser Welt erleben kann. Alle jungen Menschen in allen Kulturen reifen und wachsen der Ehe wie einem großen Ziel entgegen und bereiten sich auf sie vor. Die Ehe erhält ihre innere Kraft von den starken Gefühlen, zu denen zwei Menschen sich gegenseitig aufwecken und befähigen. Alles, was schön und wohltuend ist, alles, was glücklich und zufrieden macht, kann in einer harmonischen Ehe Wirklichkeit werden. Darauf hofft jedes Paar, das sich für einen gemeinsamen Lebensweg entscheidet.
Es dürfte die ganz seltene Ausnahme sein, dass ein Mensch schon am Traualtar keine guten Absichten mit seiner Ehe verbindet. Die Regel ist, dass jeder von Herzen bereit ist, seinen erwählten Partner glücklich zu machen. Das gilt natürlich nicht nur für die „Hoch-Zeit“ selbst und für spätere reibungslose Phasen der Ehe, sondern auch für trübe Stunden und schwere Tage. Die guten Absichten beider Liebenden sind keine Gewähr für eine stets problemlose Zweierschaft, wenn sie nicht auch auf das gemeinsame Tragen aller Lasten des Alltags und auf gegenseitige Treue eingestellt sind.
Somit sollte der Wille zur Ehe nicht allein von schwärmerischen Gefühlen und der sprichwörtlichen „Blindheit“ eines verliebten Herzens motiviert sein, sondern – im Idealfall – von einer ganz realistischen, besonnenen und vorher bewährten Zuneigung. Einer dem anderen gehören – nur diesem einen und sonst keinem anderen mehr. Doch ehe es zu diesem inneren, überlegten kommen kann, müssen vorher ganz bestimmte Stationen der Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Partner erfolgt sein. Die beiden Menschen müssen auch Meinungsverschiedenheiten durchgestanden haben, ehe sie zueinander so Ja sagen können, wie es für eine lebenslängliche Verbindung erforderlich ist.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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