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Das Bekenntnis von Westminster (Westminster Confession of Faith) aus dem Jahre 1646 (gedruckt 1647) ist eine in manchen reformierten Kirchen noch heute gültige Bekenntnisschrift. In 33 Artikeln bietet es eine systematische Darlegung der christlichen Lehre. Verfasst wurde das Bekenntnis zur Zeit des Englischen Bürgerkrieges auf Veranlassung des „Langen Parlamentes“ von der Westminstersynode, einer von 1643 bis 1649 tagenden und aus englischen und schottischen Presbyterianern bestehenden Theologen-Kommission. Bekannte Mitglieder der Westminstersynode waren Alexander Henderson, John Lightfoot, Thomas Goodwin und Samuel Rutherford.
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Seitenzahl: 64
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Westminster Bekenntnis von 1647
Reihe Bekenntnisse
© 2018 Folgen Verlag, Langerwehe
Cover: Caspar Kaufmann
ISBN: 978-3-95893-174-9
Verlags-Seite: www.folgenverlag.de
Kontakt: [email protected]
Shop: www.ceBooks.de
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Titelblatt
Impressum
Artikel 1 – Von der Heiligen Schrift
Artikel 2 – Von Gott und seiner Dreieinigkeit
Artikel 3 – Von Gottes ewigem Ratschluss
Artikel 4 – Von der Schöpfung
Artikel 5 – Von der Vorsehung
Artikel 6 – Von dem Fall des Menschen, von der Sünde und von deren Strafe
Artikel 7 – Vom Bund Gottes mit den Menschen
Artikel 8 – Von Christus, dem Mittler
Artikel 9 – Vom freien Willen
Artikel 10 – Von der wirksamen Berufung
Artikel 11 – Von der Rechtfertigung
Artikel 12 – Von der Annahme zur Kindschaft
Artikel 13 – Von der Heiligung
Artikel 14 – Vom rettenden Glauben
Artikel 15 – Von der Umkehr zum Leben
Artikel 16 – Von den guten Werken und ihrem Lohn
Artikel 17 – Von der Beharrung der Heiligen
Artikel 18 – Von der Gewissheit der Gnade und Erlösung
Artikel 19 – Von dem Gesetz Gottes
Artikel 20 – Von der Freiheit des Christen und seines Gewissens
Artikel 21 – Von dem Gottesdienst und dem Tag des Herrn
Artikel 22 – Von rechtmäßigen Eiden und Gelübden
Artikel 23 – Von der staatlichen Gewalt
Artikel 24 – Von Ehe und Scheidung
Artikel 25 – Von der Kirche
Artikel 26 – Von der Gemeinschaft der Heiligen
Artikel 27 – Von den Sakramenten
Artikel 28 – Von der Taufe
Artikel 29 – Vom Abendmahl des Herrn
Artikel 30 – Von der Notwendigkeit der Kirchenzucht
Artikel 31 – Von den Synoden
Artikel 32 – Vom Stand der Menschen nach dem Tod und von der Auferstehung der Toten
Artikel 33 – Vom Jüngsten Gericht
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Obwohl der menschliche Verstand, die Werke der Schöpfung und der Vorsehung die Güte, Weisheit und Macht Gottes so weit offenbaren, um den Menschen unentschuldbar zu machen, so reicht das doch nicht aus, um jene Erkenntnis Gottes und seines Willens zu geben, die zum Heil notwendig ist. Deshalb hat es dem Herrn gefallen, zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlicher Art und Weise sich seiner Kirche zu offenbaren und ihr jenen seinen Willen bekannt zu machen und hernach, damit die Wahrheit besser bewahrt und ausgebreitet und damit die Kirche gegen die Verdorbenheit des Fleisches und die tückische Bosheit Satans und der Welt sicherer bewahrt und getröstet würde, das alles in Schrift verfassen zu lassen. Das ist der Grund, weshalb die Heilige Schrift völlig unentbehrlich ist, nachdem jene früheren Arten, wie Gott seinen Willen seinem Volk zu erkennen gab, nun aufgehört haben.
Unter dem Namen der Heiligen Schrift oder des geschriebenen Wortes Gottes sind nun alle Bücher des Alten und Neuen Testaments wie folgt zusammengefasst:
1. bis 5. Buch Mose (Mos), Buch Josua (Jos), Buch der Richter (Ri), Buch Ruth (Ruth), 1. und 2. Buch Samuel (Sam), 1. und 2. Buch der Könige (Kön), 1. und 2. Buch der Chronik (Chr), Buch Esra (Esra), Buch Nehemia (Neh), Buch Esther (Est), Buch Hiob (Hiob), Psalmen (Ps), Sprüche Salomos (Spr), Prediger Salomo (Pred), Hohelied Salomos (HL), Prophet Jesaja (Jes), Prophet Jeremia (Jer), Klagelieder Jeremias (Klag), Prophet Hesekiel/Ezechiel (Hes/Ez), Prophet Daniel (Dan), Prophet Hosea (Hos), Prophet Joel (Joel), Prophet Amos (Amos), Prophet Obadja (Obad), Prophet Jona (Jona), Prophet Micha (Mi), Prophet Nahum (Nah), Prophet Habakuk (Hab), Prophet Zephanja (Zeph), Prophet Haggai (Hag), Prophet Sacharja (Sach), Prophet Maleachi (Mal).
Matthäus-Evangelium (Mt), Markus-Evangelium (Mk), Lukas-Evangelium (Lk), Johannes-Evangelium (Joh), Apostelgeschichte des Lukas (Apg), Römerbrief (Röm), 1. und 2. Korintherbrief (Kor), Galaterbrief (Gal), Epheserbrief (Eph), Philipperbrief (Phil), Kolosserbrief (Kol), 1. und 2. Thessalonicherbrief (Thess), 1. und 2. Timotheusbrief (Tim), Titusbrief (Tit), Philemonbrief (Philem), Hebräerbrief (Hbr), Jakobusbrief (Jkb), 1. und 2. Petrusbrief (Ptr), 1. bis 3. Johannesbrief (1.-3.Joh), Judasbrief (Jud), Offenbarung des Johannes (Offb).
Diese sind alle durch Eingebung Gottes geschrieben, zur Richtschnur von Glauben und Leben.
Die Bücher, die allgemein Apokryphen genannt werden, gehören – weil sie nicht von Gott eingegeben sind – nicht zum Kanon der Schrift. Deshalb besitzen sie keine Autorität in der Kirche Gottes und sollen in keiner anderen Weise gebilligt oder benutzt werden als andere menschliche Schriften.
Die Autorität der Heiligen Schrift, derentwegen man ihr glauben, und gehorchen soll, beruht nicht auf dem Zeugnis irgendeines Menschen oder irgendeiner Kirche, sondern gänzlich auf Gott (der die Wahrheit selbst ist) als ihrem Autor, und sie ist deswegen anzunehmen, weil sie das Wort Gottes ist.
Zwar kann uns das Zeugnis der Kirche zu einer Hochschätzung und Ehrerbietung der Heiligen Schrift gegenüber bewegen und anleiten, ebenso die himmlische Beschaffenheit des Gegenstandes, die Kraft der Lehre, die Majestät der Redeweise, die Übereinstimmung aller Teile, der Zweck des Gesamten (welcher darin besteht, Gott alle Ehre zu geben); sie offenbart vollständig den einzigen Heilsweg des Menschen. Auch die vielen anderen unvergleichbaren Eigenschaften und ihre gänzliche Vollkommenheit sind Gründe, durch die sie sich völlig überzeugend als das Wort Gottes erweist. Trotzdem stammt unsere volle Überzeugung und Gewissheit bezüglich ihrer unfehlbaren Wahrheit und göttlichen Autorität vom inwendigen Werk des Heiligen Geistes, der es durch das Wort und mit dem Wort in unseren Herzen bezeugt.
Der ganze Ratschluss Gottes – bezüglich alles dessen, was notwendig ist zu seiner eigenen Ehre, zum Heil, Glauben und Leben der Menschen – ist entweder ausdrücklich in der Schrift niedergelegt oder kann mit guter und notwendiger Folgerichtigkeit aus der Schrift abgeleitet werden, wozu nichts zu irgendeiner Zeit hinzugefügt werden darf, weder durch neue Offenbarungen des Geistes noch durch Menschenüberlieferungen. Nichtsdestoweniger erkennen wir die innere Erleuchtung des Heiligen Geistes als heilsnotwendig an für das Verstehen der Dinge, die im Wort geoffenbart sind, und dass es einige Umstände bezüglich der Gottesverehrung und der Kirchenleitung gibt, die mit menschlichen Verhaltensweisen und Kulturkreisen Gemeinsamkeiten aufweisen und deshalb mit Hilfe des natürlichen Verstandes und der christlichen Klugheit zu ordnen sind, gemäß den allgemeinen Regeln des Wortes, nach welchem man sich immer zu richten hat.
In der Schrift sind weder alle Dinge in sich selbst klar, noch gleich verständlich für jeden; doch sind jene Dinge, die heilsnotwendig sind zu wissen, zu glauben und zu halten, so deutlich vorgestellt und eröffnet an der einen oder anderen Stelle der Schrift, dass nicht nur der Geschulte, sondern auch der Ungeschulte beim rechten Gebrauch der ordentlichen Mittel zu einem ausreichenden Verständnis dessen gelangen kann.