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Ja sagen zu dem, was ist
Wie wäre das Leben, wenn wir nicht gegen das ankämpfen, was wir so tagtäglich erleben? Wenn wir gelassen blieben anstatt uns über uns selbst, die Nachbarn und die Kollegen zu ärgern? Wenn wir akzeptieren könnten, dass Krankheit und Alter zum Leben dazugehören, dass ein Urlaub verregnet sein kann oder der Partner plötzlich einen anderen liebt.
Andreas Knuf beschreibt, wie wir die Fähigkeit entwickeln, unser Leben und uns selbst anzunehmen – mitsamt der großen und kleinen Katastrophen, die es mit sich bringt. Indem wir nämlich loslassen und den Widerstand beenden. Lakonisch-humorvoll zeigt Knuf, wie wir so wirklich zu tiefer Zufriedenheit und innerem Glück finden.
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Seitenzahl: 257
Wie wäre das Leben, wenn wir nicht gegen das ankämpfen würden, was wir so tagtäglich erleben? Wenn wir gelassen blieben anstatt uns über uns selbst, die Nachbarn und die Kollegen zu ärgern? Wenn wir akzeptieren könnten, dass das Kind schlechte Noten heimbringt, Krankheit und Alter zum Leben dazugehören und geliebte Menschen auch sterben können.
Andreas Knuf beschreibt, wie wir die Fähigkeit entwickeln, unser Leben und uns selbst anzunehmen. Er zeigt auf, welchen Preis wir zahlen, wenn wir den Ereignissen mit Widerstand begegnen, und erforscht, was Annahme eigentlich genau bedeutet. Was hält uns davon ab, das, was ist, zu akzeptieren? Auch wenn wir Akzeptanz nicht willentlich beschließen oder »machen« können, ist es dennoch möglich, eine annehmende Haltung zu kultivieren.
Ein Buch, das deutlich macht, dass wir Glück und Zufriedenheit nicht finden, wenn wir angestrengt versuchen, unser Leben in den Griff zu bekommen. Vielmehr lädt es dazu ein, sich für die Schönheit und die Geschenke im täglichen Leben zu öffnen, Erwartungen loszulassen und allem, was uns widerfährt, mit offenem Geist und weitem Herz zu begegnen. So können sich tiefe Zufriedenheit und inneres Glück von allein einstellen.
Andreas Knuf, geboren 1966, ist Diplompsychologe und Psychologischer Psychotherapeut. Er arbeitet in eigener Praxis in Konstanz und ist daneben in Fortbildung und Supervision tätig. Ausbildungen in Verhaltenstherapie, Körperpsychotherapie und Existenzieller Psychotherapie. Zahlreiche Veröffentlichungen zu psychischen Erkrankungen, Selbsthilfeförderung und Achtsamkeit. Im Kösel-Verlag erschien von ihm bereits Sei nicht so hart zu dir selbst. Selbstmitgefühl in guten und in miesen Zeiten.
Andreas Knuf
Widerstand zwecklos
Wie unser Leben leichter wird, wenn wir es annehmen, wie es ist
Wir sind hier nicht bei »wünsch dir was«, sondern bei »so isses«.
Unbekannte Quelle
Einleitung
Esel sind bekanntlich störrisch. Das sieht man auch auf dem Cover dieses Buchs. Wenn der Esel erst mal steht, dann steht er – da hilft auch alles Ziehen und Locken nichts. Er bestimmt, wann es weitergeht, und wer ihn führt, braucht einen langen Atem und viel Geduld. Vor allem aber sollte man nichts erzwingen wollen, denn dann zeigt der Esel so richtig, wer der Boss ist.
Widerstand ist nicht nur zwecklos, wenn es darum geht, einen sturen Esel zu bändigen, unser Leben funktioniert ganz genauso. Sobald wir dem Leben unsere Regeln aufzwingen wollen, sobald wir nicht mit dem Strom des Lebens schwimmen, sondern gegen ihn, geht es uns wie jemandem, der einen störrischen Esel zum Weitergehen zwingen will. Wir verlieren uns in einem mühsamen Kampf, der nicht nur aussichtslos ist, sondern uns auch unbändig anstrengt. Und genau das ist mittlerweile das Lebensgefühl sehr vieler Menschen!
Wie würdest du reagieren, wenn ich dir sage, es gibt einen Weg, diesen vergeblichen Kampf einfach zu beenden? Einen Weg, bei dem du dich nicht weiter anstrengen musst, sondern stattdessen Zufriedenheit und inneren Frieden erfährst? Vielleicht denkst du: Oh je, schon wieder so ein Ratgeber, der viel verspricht und wenig hält. Vielleicht bist du aber auch neugierig geworden und möchtest mehr erfahren. Wenn ich dir nun sage, dass dieser Weg ganz schlicht darin besteht, deinem Leben, so wie es ist, zuzustimmen und nicht länger gegen das zu kämpfen, was dir nicht passt, dann klingt deine Begeisterung wahrscheinlich ziemlich rasch wieder ab. Wir denken uns nämlich fast alle, dass erst etwas anders werden muss, bevor es uns wirklich gut gehen kann. Akzeptanz gehört für die meisten von uns ganz und gar nicht zu unseren Lieblingsbeschäftigungen. Wer hat schon Lust, zu akzeptieren, was einem nicht gefällt und was man sich nicht gewünscht hat: das schlechte Wetter im Urlaub, der Streit in der Familie, der unsensible Ehemann, eine Krankheit oder Behinderung, die Endlichkeit des Lebens.
Dabei ist Akzeptanz eine der wichtigsten Fähigkeiten, um ein zufriedenes Leben führen zu können und mit den Widrigkeiten des Lebens zurechtzukommen. Es gibt wenige menschliche Qualitäten, die einerseits so unbeliebt sind und andererseits dermaßen kraftvoll und lebensverändernd. Wenn wir zur Akzeptanz in der Lage sind, werden wir innerlich freier und unser Leben wird deutlich leichter. Damit es uns gut geht, müssen die Dinge dann nämlich nicht mehr so laufen, wie wir sie gerne hätten, sondern sie dürfen so sein, wie sie nun mal sind. Unsere Zufriedenheit hängt nicht mehr davon ab, ob alles nach unseren Wünschen läuft. Und auch wir selbst dürfen so sein, wie wir nun mal sind, und müssen nicht ständig an uns arbeiten, um endlich halbwegs vorzeigbar zu sein. Der Kampf gegen das Leben und gegen uns selbst findet endlich ein Ende.
Akzeptanz ist darüber hinaus auch die wichtigste Fähigkeit, um die Geschenke des Lebens überhaupt wahrzunehmen. Manchmal nämlich fällt es uns sogar schwer, die angenehmen Empfindungen und die beglückenden Ereignisse in unserem Leben wirklich an uns heranzulassen und anzunehmen. Daher geht es in diesem Buch nicht nur um die Akzeptanz unerwünschter Ereignisse und Empfindungen.
Die Fähigkeit zur Akzeptanz ist in vielen Lebensbereichen gefordert. Da sind natürlich die großen Schicksalsschläge eines Menschenlebens: Ein geliebter Mensch stirbt, man selbst leidet unter einer schweren oder sogar lebensbedrohlichen Erkrankung, ein Kind kommt behindert auf die Welt. Es sind vor allem diese existenziellen Situationen, die unsere Fähigkeit, das was ist, anzunehmen, auf eine harte Probe stellen. Daneben gibt es vieles, was anders läuft, als wir es gerne hätten: Die Ehe geht in die Brüche und die kleinen Kinder pendeln zwischen Mama und Papa, man ist unglücklich im Job und hat keine Perspektive auf eine Veränderung, schmerzhafte Erinnerungen aus der Vergangenheit holen einen immer wieder ein. Und eigentlich fängt es schon bei den vielen kleinen Unannehmlichkeiten und Ärgernissen des Alltags an. Zu akzeptieren, dass die Haut nicht mehr ganz so samtweich und glatt ist wie mit 17 Jahren, dass das Kind nicht die erhofften Schulnoten nach Hause bringt oder ein Sommer manchmal auch Regentage hat, sogar dann wenn wir gerade ein großes Fest planen. Jeden Tag gibt es Dutzende kleinerer und größerer Ereignisse und Empfindungen, die wir anders haben wollen, als sie sind, und gegen die wir ankämpfen.
In unserer Kultur geht die Fähigkeit zur Annahme mehr und mehr verloren. Statt Akzeptanz herrscht eine Optimierungs- und Selbstoptimierungskultur vor, die uns antreibt, die Lebenssituation und die eigene Person immer weiter zu perfektionieren. Annahme hat da bei vielen Menschen eher einen schlechten Ruf, weil sie mit Passivität und Resignation gleichgesetzt wird. Das Leben darf nicht mehr so fließen, wie es fließt, sondern es soll gefälligst unseren Regeln folgen. Wir glauben, einen Anspruch darauf zu haben, dass es uns gut geht und das Leben rundläuft. So tun wir uns schwer, mit Verlusten und Misserfolgen, Krankheit und Alter, mit unerfüllten Sehnsüchten und schweren Schicksalsschlägen umzugehen. Denn diese können ohne eine annehmende Haltung nicht bewältigt werden. Auch verschiedene psychische Erkrankungen werden begünstigt, wenn der Widerstand gegen eine vorhandene Lebenssituation und eigene Empfindungen zu stark bleibt. Überhaupt bewirkt Widerstand oft eine getriebene Daueraktivität sowie chronisches Erleben von Unzufriedenheit und Anspannung.
Dieses Buch möchte eine Hilfestellung bieten, um akzeptierender mit sich selber, mit dem Leben und mit anderen Menschen umgehen zu können. Ich habe in Therapiegesprächen, aber auch in meinem eigenen Leben immer wieder erfahren, wie wenig wir heute darüber wissen, wie das praktisch geht. Die immer wieder gehörte Empfehlung »Das musst du jetzt aber mal annehmen« zeigt dieses Unwissen. Annahme können wir nicht machen, sie unterliegt nicht unserem Willen, sie ist noch nicht einmal eine Handlung. Akzeptanz ist eher ein Geschenk, aber keines, das wir zufällig bekommen oder eben nicht. Vielmehr können wir Bedingungen schaffen, die es wahrscheinlicher machen, dass sie sich einstellt. Wer hinreichend über den Tod eines geliebten Menschen getrauert hat, der wird den Verlust schließlich annehmen können. Wer den Schmerz über unerfüllte Sehnsüchte nicht beiseite drängt, der wird sich von diesen lösen können und offen für andere, neue Lebensmöglichkeiten werden. Akzeptanz ist die Folge einer gelungenen innerpsychischen Auseinandersetzung mit Lebensereignissen und Eigenschaften. Diesen Prozess versuche ich in diesem Buch möglichst konkret und nachvollziehbar zu beschreiben, sodass er sich auf das eigene Leben übertragen lässt.
Dabei helfen verschiedene Übungen, die dir im Buch immer wieder begegnen werden. Sie sind in den Text eingebaut und nicht durch Kästchen oder Ähnliches sichtbar gemacht. Das ist zugegebenermaßen etwas gemein, denn du kannst das Kästchen mit der Übung dann nicht einfach überspringen, sondern musst die Übung zumindest lesen. Dadurch erhöht sich die Chance, dass du sie auch ausprobierst, was für die Wirkung des Buches wünschenswert ist. Du kannst den Text aber auch einfach so lesen. Dann nutzt du das Buch in erster Linie, um die Inhalte theoretisch zu verstehen – ein erster und wichtiger Schritt. Im Text findest du öfter ein Pausenzeichen (), das dich einlädt, kurz innezuhalten, vielleicht sogar für einen Moment das Buch beiseite zu legen und das Gelesene auf dich wirken zu lassen. Diese Pausen helfen dir, das Gelesene zu vertiefen und mit deinen eigenen Gedanken und Lebenserfahrungen zu verbinden.
Hoffentlich wird es mir nachgesehen, dass ich dich als Leserin oder Leser in diesem Buch duze. Ich tue das, obwohl wir uns wahrscheinlich nicht persönlich kennen und mir das »du« nie angeboten wurde. Nach meiner Erfahrung ermöglicht das »du« jedoch einen direkteren und tieferen Zugang zu den Inhalten des Buches und unterstützt den Prozess, den es anstoßen möchte.
Beginnen wir also mit unserer gemeinsamen Reise, auf der wir eine Tugend vertiefen, die unser Leben ganz sicher leichter und anstrengungsloser macht.
Andreas Knuf
Konstanz, im Frühjahr2018
Eine Kultur der Nicht-Akzeptanz
Wer will schon gerne annehmen?
Kein Lebewesen, weder Mensch noch Tier, möchte gerne unangenehme Empfindungen haben. Wir alle wünschen uns das Angenehme und Schöne. Angenehm bedeutet, dass uns etwas gefällt und unsere Bedürfnisse erfüllt sind. Sobald dies der Fall ist, geht es uns gut. Wenn wir hungrig sind und etwas zu essen bekommen, was vielleicht auch noch gut schmeckt, empfinden wir das als angenehm. Fühlen wir uns alleine und der beste Freund steht plötzlich vor der Tür, freuen wir uns über seinen Besuch. Es ist stinknormal, dass wir angenehme Empfindungen suchen und unangenehmen aus dem Weg gehen, und auch ziemlich gesund, denn es sichert unser Überleben. Wenn wir zwischen einem richtig leckeren Drei-Gänge-Menü oder trockenem Brot wählen können, werden wohl die allermeisten von uns sich eher für die drei Gänge entscheiden.
Angenehmes zu suchen und Unangenehmes loswerden zu wollen, gehört wohl schon immer zum Menschsein dazu. Bereits vor 2600 Jahren hat sich Buddha mit diesem Thema beschäftigt. Er sprach unter anderem von Gier und Anhaftung. Gier ist die Suche nach dem Angenehmen und Anhaftung der Wunsch, das Angenehme festhalten zu wollen. In der Lehre des Buddha gelten Gier und Anhaftung als Grundstein für das menschliche Leid. Denn oft bekommen wir nicht, was wir wollen, sondern stattdessen etwas, was wir uns nun wirklich nicht gewünscht haben. Dagegen kämpfen wir an, und genau das ist es, was uns unglücklich macht. Wir wollen das Angenehme erzwingen und dem Unangenehmen am liebsten für den Rest unseres Lebens aus dem Weg gehen. Es sind nicht die tatsächlichen äußeren Umstände, die uns unglücklich machen, sondern unsere innere Reaktion darauf.
Wenn wir nun aber unzufrieden sind, weil wir etwas nicht bekommen, was wir uns wünschen, oder weil wir bekommen, was wir nicht wollten, machen wir uns abhängig vom Außen. Unser Befinden hängt hochgradig davon ab, was uns widerfährt. Das kann es doch nicht sein, oder?
Zwölf-Zonen-Matratze und Persönlichkeitsoptimierung
Über Jahrtausende hatten Menschen quasi keine andere Wahl als anzunehmen, was ihnen das Leben schenkte oder zumutete, denn die Einflussmöglichkeiten waren gering. Sie waren konfrontiert mit vielem, was sie nicht beeinflussen konnten und was ihr Leben massiv beeinträchtigte: Harte Winter, denen sie zunächst in klammen Höhlen und später in zugigen Häusern zu trotzen versuchten; Missernten, die monatelange Hungerphasen zur Folge hatten; Seuchen, die die Bewohner ganzer Landstriche dahinrafften. All dem konnten die Menschen lange gar nichts oder nur wenig entgegensetzen. Sie waren diesen äußeren Gewalten fast machtlos ausgeliefert und hatten nur eine Möglichkeit, damit zurechtzukommen: Sie mussten sie als nun mal gegeben annehmen. Hätten sie nicht nur Hunger gelitten, sondern innerlich auch noch dagegen rebelliert, sie hätten doppelt gelitten. Denn wer sich gegen das Unveränderliche aufbäumt, dem geht es nur noch schlechter, der vergeudet seine Energie und kann doch nichts bewirken.
Geholfen hat den Menschen in dieser schwierigen Situation ihre Religion. Sie hat ihnen ein Erklärungsmodell für unkontrollierbare Geschehnisse geboten, sodass sie sich nicht mehr ganz so ausgeliefert und ohnmächtig fühlen mussten. Wenn ein Gewitter und ein Blitzeinschlag nicht einfach nur ein Naturereignis sind, sondern eine Antwort Gottes auf das eigene Verhalten, dann kann man doch etwas tun und ist seinem Schicksal nicht ausgeliefert. Wer viel betet und ein gottgefälliges Leben führt, der schützt sich so davor, dass sein Haus abbrennt.
Mit fortschreitender technischer Entwicklung haben die Menschen immer mehr Anstrengungen unternommen, um das Unvermeidliche doch vermeidbar zu machen. Die Folge davon: Wir müssen heute weniger Unangenehmes und Leidvolles ertragen als frühere Generationen. Technik und zivilisatorischer Fortschritt haben dazu geführt, dass unser Alltag deutlich angenehmer ist als früher. In vielen Regionen der Welt sind die Menschen vor Hunger und Epidemien geschützt. Das medizinische Behandlungssystem hat viele Krankheiten kontrollierbar gemacht oder sogar vollständig besiegt. Die Kindersterblichkeit konnte in den meisten Ländern deutlich verringert werden und die Lebenserwartung steigt schon seit Jahrhunderten an.
Das menschliche Bemühen, Unangenehmes zu reduzieren und Angenehmes zu fördern, nimmt immer extremere Ausmaße an. Wir sind bestrebt, alle Bereiche des Lebens zu kontrollieren und treiben alles, was eben möglich ist, zur Perfektion. Wir schlafen auf Zwölf-Zonen-Spezialmatratzen, sitzen in Autos mit Sitz-, Lenkrad- und Armlehnenheizung (die gibt es wirklich!) und tragen Komfortschuhe mit Mehrfachdämpfung. Wir versuchen, möglichst viel aus dem Leben und aus uns selbst herauszuholen.
Es scheint, als würden wir in einer toleranten Gesellschaft leben, in der jeder so sein darf, wie er oder sie nun mal ist. In Wirklichkeit ist unser Verhaltensspielraum in vielen Bereichen enger geworden, weil wir immer perfekter sein müssen. Heute gibt es 14-jährige Mädchen, die Geld sparen, um Schönheitsoperationen machen zu lassen. Wir müssen nicht nur schön sein, sondern auch die richtige Schule besuchen, in der richtigen Gegend wohnen, ein cooles Auto fahren, tolle Freunde haben (auf die all die perfekten Kriterien auch zutreffen). Wenn wir heiraten, sind wir zwei Jahre mit den Planungen beschäftigt und haben mindestens drei Hochzeitsmessen besucht. Ein Kindergeburtstag ist heute ein Eventfeuerwerk, bei dem sich die Eltern zu übertrumpfen versuchen. Mittlerweile lassen nicht nur Menschen Schönheitsoperationen vornehmen, sondern sogar Haustiere müssen leiden, nur weil Herrchen oder Frauchen das eine Ohr gerne etwas größer oder die Zitzen nach dem ersten Wurf gerne kleiner hätte. Das ist momentan in Europa zwar noch verpönt, in anderen Ländern jedoch, beispielsweise den USA, bieten sich Tierärzte massenhaft an, um solche Operationen durchzuführen.
Wir verbessern nicht nur die Dinge um uns herum, sondern unser ganzes Leben und vor allem uns selbst. Wir müssen uns heute gesund ernähren, genug Sport treiben und auf genügend Vitamin D achten. Ohne Yoga, Achtsamkeit und Meditation geht in bestimmten Kreisen sowieso gar nichts mehr. Nicht zuletzt müssen wir heute auch auf der psychologischen Ebene einiges auf die Reihe kriegen. Wir müssen »unser wahres Wesen« erkennen und unserer »Berufung« folgen. Wir müssen »unsere Träume leben« und den »tieferen Sinn« unseres Lebens finden. Dabei sollen wir aber ganz und gar »authentisch sein«, uns »voll entfalten« und uns »selbst verwirklichen«. Auf jeden Fall sollten wir achtsam sein, selbstreflektiert, kritikfähig und ausgesöhnt mit der eigenen Biografie. Jedes weitere Ratgeberbuch fügt dieser Liste noch weitere Aufgaben hinzu. Wenn du ein Buch über Positive Psychologie liest, wird dir vermittelt, dass du für dein Glück viele Flow-Erlebnisse brauchst. Wenn du ein esoterisches Buch liest, heißt es da womöglich, dass du gemäß deiner dir von der Weltordnung gegebenen Aufgabe leben solltest.
Die meisten dieser Begriffe sind so schwammig, dass wir noch nicht einmal wissen, wann wir das jeweilige Ziel erreicht haben. Aber das ist auch egal, denn es ist ja eh eine »lebenslange Aufgabe«. Auf jeden Fall müssen wir kräftig an uns arbeiten, um unsere Macken und »suboptimalen« Persönlichkeitsanteile endlich in den Griff zu kriegen. Wir werden nie fertig, unser innerer Wachstumsprozess endet wohl erst auf dem Sterbebett. Aber da sollten wir am besten gar nicht erst hinkommen, denn wir sollten »Alt werden, ohne alt zu sein« (so ein Buchtitel) und »Erfolgreich altern« (so ein noch verrückterer Buchtitel).
Das Prinzip hinter all diesem Tun und dieser Daueranstrengung ist immer das gleiche: So wie es jetzt ist, ist es nicht gut genug, und es muss noch besser werden. Es ist letztlich das Prinzip des Kapitalismus, der Wachstum braucht, um sich am Leben zu halten. Dieses Wirtschaftsprinzip haben wir in den letzten Jahrzehnten unmerklich auf uns selbst und auf unser inneres Erleben angewandt. In der Soziologie wird diese Bewegung als Optimierungs- und Selbstoptimierungskultur bezeichnet: der Trend hin zu einem immer perfekteren Leben. Optimierung und Selbstoptimierung bedeuten vor allem, dass wir uns und unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen gestalten. Wir nehmen nicht an, was gegeben ist, sondern wir ändern das, was ist, so wie wir es gerne hätten.
»Geht nicht, gibt’s nicht«, »Gedanken versetzen Berge«, »Man muss es nur genug wollen, dann kann man alles schaffen«, solche Sprüche sind heute in Managerkreisen, im Positiven Denken und in der Esoterikszene gleichermaßen selbstverständlich. Unter dem Titel »Beunstoppable« (zu deutsch: Sei nicht aufzuhalten!) startete die französische Mineralwasserfirma VOLVIC vor einiger Zeit eine Werbekampagne. Mit Mineralwasser aus der französischen Auvergne wird man zum, wie es in der Kampagne heißt, »Gipfelbezwinger«, »Ziel-Hoch-Setzer« und »Grenzen-Überwinder«. Die Suggestion lautet: Wir können alles erreichen, wenn wir nur wirklich wollen (und nicht vergessen, dabei das richtige Mineralwasser zu trinken). VOLVIC ist nicht blöd. Wir wären eben gerne Grenzen-Überwinder und Ziel-Hoch-Setzer, daher funktioniert die Werbung mit diesen Versprechen. Am liebsten würden wir jeden Bereich unseres Lebens ganz nach unserer Vorstellung gestalten, natürlich würden wir gerne mit unseren Gedanken Berge versetzen. Die Wissenschaft arbeitet dran, das Unmögliche doch möglich zu machen. Es dauert nicht mehr lange und die Eigenschaften unserer Kinder werden vor der Zeugung geplant und im Reagenzglas entsprechend zusammengefügt. Forscher denken mittlerweile immer lauter darüber nach, dass es uns bald möglich sein wird, die natürliche Alterung zumindest deutlich zu verlangsamen. Aber dabei soll es nicht bleiben, das unbescheidene Ziel ist das ewige Leben, und zwar nicht erst im fernen (und heute für die meisten Menschen nicht mehr vorhandenen) Himmel, sondern auf Erden. Während Menschen früher davon ausgingen, dass Gott eigentlich derjenige ist, der in dieser Welt waltet (»Der Mensch denkt, Gott lenkt«), glauben wir heute, dass wir es sind, die denken und lenken. Der israelische Geschichtswissenschaftler Yuval Noah Harari nannte sein neuestes Buch 2016 Homo Deus (frei übersetzt: »Der Mensch als Gott«) und beschreibt darin den Menschen, der gottgleich die Regeln des Lebens selber kontrolliert und sie so gestaltet, wie er sie gerne hätte. Wer mit welchen Genen geboren wird, welche Krankheiten sich entwickeln, wie lange das Leben dauert und wie es endet, das ist künftig nicht mehr in Gottes Hand, sondern wir sind zum Menschengott geworden, der über all das selbst entscheidet.
Auf der Suche nach dem Dauerglück
Als ich neulich in einem Erstgespräch mit einem Klienten über die Ziele der Therapie beriet, sprach ich davon, dass das Ziel der Therapie darin bestehen könne, zufriedener zu werden. Mein neuer Klient unterbrach mich und meinte: »Das wäre mir ehrlich gesagt zu wenig, ich will, dass es mir immer gut geht.« Die Reaktion meines Klienten ist nur ein Beispiel für einen großen Trend: Immer mehr Menschen suchen das Glück, und zwar nicht vorübergehend, sondern dauerhaft. Glücklich zu sein wird als Normalzustand verstanden, dementsprechend wird fehlendes Glück auch als Krankheit betrachtet. Wer früher »schlecht drauf« war, grad eine »schwierige Zeit« hatte oder in der »Midlifecrisis« feststeckte, der gilt heute schnell als depressiv. Wir wären am liebsten dauerglücklich, und wenn wir das nicht sind, müssen wir dringend etwas unternehmen, um glücklicher zu werden, schließlich sind die anderen ja auch scheinbar immer so gut drauf.
Wer sich darüber freut, sind zum einen die Verlage und Buchhändler, denn die Nachfrage nach Glücksratgebern hat in den letzten zehn Jahren massiv zugenommen. Die Versprechen sind groß: Glück in 5 Tagen, Du hast dein Glück selber in der Hand,Warum Optimisten länger leben. Doch führen diese Versprechen tatsächlich dazu, dass die Menschen glücklicher sind?
Wer sich ebenfalls über diese Glückssucht freut, ist die Pharmaindustrie, denn immer mehr Menschen auf der Suche nach dem Dauerglück sind bereit, Antidepressiva zu schlucken. Obwohl andere Psychopharmaka fast unverändert häufig verschrieben wurden, wurden im Jahr 2014 700 Prozent mehr Tagesdosen Antidepressiva verordnet als 1991. Der Trend setzt sich weiter fort. Unerwünschte Stimmungen werden immer seltener toleriert, sie sollen möglichst schnell wieder verschwinden, am besten für immer. Diese schwindende Toleranz unangenehmen Empfindungen gegenüber lässt sich in verschiedenen Bereichen beobachten: Wir wollen nicht nur möglichst durchgängig gute Laune haben, sondern auch nie Schmerzen haben, und selbst »Durchhänger« und »Frühjahrsmüdigkeit« sollen bitte möglichst schnell wieder verschwinden.
Die deutliche Zunahme von Antidepressiva im heimischen Medikamentenschrank und Glücksratgebern im Bücherregal zeigt vor allem auch, dass wir unser Glück nicht dem Zufall oder äußeren Ereignissen überlassen. Wir betrachten es heute als Folge unserer eigenen Handlungen und meinen, es selbst in der Hand zu haben, ob wir glücklich sind oder nicht. Das war nicht immer so. Glück wurde früher eher als eine etwas launenhafte Empfindung verstanden, die sich manchmal zeigt und manchmal auch nicht. »Glück ist wie ein Schmetterling, es kommt zu dir und fliegt davon, so wie ein bunter Luftballon, den man nicht halten kann«, sang Nana Mouskouri 1977. Heute, 40 Jahre später lese ich im Internet: »Glück ist deine Entscheidung, du hast es in der Hand!« Was denn nun? Können wir es machen oder kriegen wir es geschenkt?
Die Wissenschaft gibt auf diese Frage eine klare Antwort: Je mehr wir uns anstrengen, das Glück zu suchen, umso unglücklicher werden wir. Schon vor zehn Jahren ergaben Studien zum Glücksunterricht an Schulen,1 dass viele Schüler, die daran teilgenommen hatten, keineswegs glücklicher, sondern im Durchschnitt sogar unglücklicher geworden waren. Das viele Reden über Glück hatte wohl die Messlatte für gute Gefühle noch höher gehängt. Dieser paradoxe Effekt der Glückssuche gilt heute als gesichert.2 Je mehr wir uns darum bemühen, das Glück zu suchen, je mehr verfehlen wir es. So hatten in einer umfangreichen Untersuchung Menschen, denen es besonders wichtig war, glücklich zu sein, erhöhte Depressionswerte.3 Wenn Versuchspersonen vermittelt wurde, wie wichtig es ist, glücklich zu sein, reagierten sie anschließend auf positive Ereignisse mit weniger und nicht mit mehr Zufriedenheit.4 Das bedeutet nicht, dass wir durch unser Verhalten und unser Denken nicht Einfluss darauf nehmen könnten, wie zufrieden wir letztlich sind. Aber wir sollten ganz sicher nicht ständig darüber nachdenken, wie glücklich wir uns gerade fühlen oder wodurch wir vielleicht noch glücklicher werden könnten. Und wir sollten nicht, sobald es uns mal nicht so gut geht, gleich irgendwas unternehmen, um unser Glückslevel wieder zu steigern. All die Glücksratgeber sind also mit Vorsicht zu genießen, denn: Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei – so der Titel eines Anti-Glücksratgebers von Russ Harris. Es war eben doch Nana Mouskouri, die mit ihrem »Glück ist wie ein Schmetterling« der Wahrheit recht nahekam.
Geht nicht, gibt’s doch
»Geht nicht, gibt’s nicht« war lange der Werbeslogan der Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte, die die meisten von uns wahrscheinlich noch kennen. Mit den Produkten aus dem »Praktiker« sollte in Haus und Garten selbst das Unmögliche möglich werden. Doch im Sommer 2013 zeigte sich dann »Geht nicht, gibt’s doch«, denn die Baumarktkette ging pleite. Da halfen auch all die Rabattaktionen der letzten Jahre nicht weiter, mit denen man das »Geht nicht, gibt’s nicht« wohl erzwingen wollte. Diese Begebenheit ist sinnbildlich für den Widerspruch zwischen dem Wunsch von Menschen, das Leben nach den eigenen Wünschen zu gestalten, und der Realität, die da nicht unbedingt mitspielt.
Hinter »Geht nicht, gibt’s nicht« verbirgt sich ein Wunschdenken, das mit der Realität oft nichts zu tun hat. So vieles, was Menschen gerne möchten, ist ihnen nicht möglich. Wir werden nicht 150 Jahre alt, wir bleiben auch nicht immer gesund oder gewinnen im Lotto, nur weil wir das wollen. Die Scheidungsquote liegt in Deutschland gegenwärtig bei etwa 40 Prozent. Selbst viele Paare, die kleine Kinder haben, trennen sich. Dabei wünscht sich fast jedes Paar wohl, ein liebevolles Verhältnis miteinander zu pflegen und zusammenzubleiben. Etwa jeder zehnte Deutsche unternimmt irgendwann in seinem Leben einen Suizidversuch. Jeder Hundertste verstirbt sogar daran. Sucht und Depression sind keine Seltenheit. Etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig, jeder Vierte wird im Laufe seines Lebens depressiv und fast jeder Fünfte leidet unter chronischen Schmerzen. Dass Leid zum Leben dazugehört, ist eigentlich an jeder Ecke sichtbar, nicht nur in psychotherapeutischen Praxen.
Im Sommer 2016 verstarb die bekannte TV-Moderatorin Miriam Pielhau an den Folgen ihrer Krebserkrankung. Sie hatte noch wenige Monate vor ihrem Tod in Interviews von einem Wunder gesprochen und berichtet, dass sie die Erkrankung überwunden habe. Zu der Zeit stellte sie auch ihr neues Buch Dr. Hoffnung vor, in dem sie ihren Genesungsweg beschrieb. Ihrer kleinen Tochter hatte sie kaum etwas von ihrer Erkrankung erzählt und sich ihr immer nur mit Perücke gezeigt. In ihrem Buch vertritt sie die These, dass durch Hoffnung und Imaginieren von Heilung eine Genesung von Krebs möglich sei. Auch Bärbel Mohr, die vielen durch ihren Bestseller Bestellungen beim Universum bekannt ist, verstarb 2010 an Krebs, nachdem sie zuvor viele Jahre in ihren Büchern und Seminaren vermittelt hatte, im Leben sei alles möglich, vorausgesetzt, der Wunsch dazu sei groß genug und komme von Herzen.
Zwei Beispiele für schwere Schicksale, die uns allen widerfahren können. Bärbel Mohr und Miriam Pielhau teilen ihr Schicksal mit Abertausenden anderer Menschen, die alle weder etwas falsch gemacht haben noch irgendeine Schuld daran haben, zu erkranken. An diesen Beispielen wird deutlich, dass wir nicht selten etwas ganz anderes bekommen, als wir uns wünschen, und auch, wie begrenzt unsere Einflussmöglichkeiten oft sind. Sie zeigen uns auch, wie sehr wir uns mehr Einfluss auf unser Leben erhoffen, wie schwer es ist, die Ohnmacht auszuhalten, und wie wir dazu neigen, uns die Realität zurechtzubiegen.
Dabei hat niemand von uns ein Anrecht auf Leben, auf Glück, auf eine zufriedene Partnerschaft, auf Frieden oder Erfolg. Wir haben noch nicht einmal ein Anrecht auf den nächsten Tag. Zehntausende von Menschen erwachen am nächsten Morgen nicht mehr. Klingt alles gar nicht lustig, ist aber irgendwie wahr.
Der schlechte Ruf der Annahme
In der Nähe meines Wohnortes befindet sich eine sehr angesehene Klinik, die auf dem Parkplatz und an anderen Orten Schilder mit Sprüchen aufgestellt hat, die wohl aufmuntern sollen. Gleich am Eingang zum Gelände liest man: »Niemals aufgeben!« In dieser Klinik kann sicher vielen Patienten gut geholfen werden, doch auch dort müssen sich manche mit ihrer Erkrankung und den Einschränkungen der Erkrankung abfinden, und auch dort wird gestorben – wie in jedem anderen Krankenhaus. »Never give up!« hilft jenen, die zu früh aufgeben würden und ihre Einflussmöglichkeiten auf die Situation ungenutzt verstreichen lassen. Wie aber geht es jemand, der eigentlich das Gegebene annehmen müsste, weil es einfach nicht mehr veränderbar ist, mit diesem Slogan? Folgt er ihm, so wird er weiter versuchen, gegen das Unveränderbare zu kämpfen. Wäre ihm damit geholfen? Wie wäre es, wenn er stattdessen seine Energie darauf verwenden würde, das Zugemutete zu tragen?
Neulich las ich in einer Todesanzeige: »Er hat die Hoffnung auf Heilung nie aufgegeben.« Was für die Angehörigen offensichtlich eine positive Eigenschaft ihres verstorbenen Familienmitglieds war, könnte bei genauerer Betrachtung auch eine Unfähigkeit sein, die Realität des bevorstehenden Todes anzuerkennen. Ich jedenfalls wünsche mir, dass ich, wenn es so weit ist, bereit bin, dem Tod ins Angesicht zu schauen, anstatt mich noch auf dem Sterbebett an unrealistischen Heilungsfantasien festzuhalten.
Doch Annahme und Akzeptanz haben in unserer Gesellschaft einen verdammt schlechten Ruf. Sie passen nicht zu unserer Kultur der Veränderung, Wachstum, Kontrolle und Selbstbestimmung. Annehmen wird vielfach als Aufgeben, als Resignation, sich alles gefallen lassen und Unterordnung verstanden. Das sind Eigenschaften, die niemand anziehend findet.
Die gesamtkulturelle Abwertung der Annahme habe ich selbst in meiner beruflichen Tätigkeit als Psychotherapeut erfahren. In meiner ersten Therapieausbildung als Verhaltenstherapeut kam das Wort »Annahme« quasi nicht vor, es ging immer nur um Veränderung. Der unerwünschte Ist-Zustand sollte in den erwünschten Soll-Zustand überführt werden, und zwar möglichst schnell, möglichst kostengünstig und möglichst »evidence-based«, also nach wissenschaftlich anerkannten Standards. Dass vor der Veränderung zunächst die Akzeptanz steht, hat uns junge Psychologiestudenten in den 1990er-Jahren niemand beigebracht. Es war die Zeit der »Lösungsorientierten Kurzzeittherapie«. Es sollte endlich Schluss sein mit der Problemfokussierung und der langen Dauer der Psychotherapie. Nun wurde versprochen, dass sich innerhalb allerkürzester Zeit, nämlich in wenigen Therapiestunden, Veränderungen einstellen, die sonst selbst in langjährigen Therapien nicht erreicht werden konnten.
Das ist schon eine Zeit lang her. Mittlerweile wurde die fehlende Bereitschaft zur Akzeptanz als Problem erkannt. Lösungsorientierung hat längst nicht mehr den besten Ruf, denn die Fokussierung auf die Lösung geht leider oft genug mit einer Beschwichtigung einher und einer fehlenden Bereitschaft, Schwierigkeiten wirklich anzuerkennen.