15,99 €
Georg Eckert investiert seit 50 Jahren vorwiegend in Aktien und hat damit ein weitaus größeres Einkommen generieren können als mit seiner hauptberuflichen Tätigkeit. Grund genug für ihn, das Wissen und die Erfahrung, die er in den letzten fünf Jahrzehnten gesammelt hat, an andere Privatanleger weiterzugeben. Ohne große Ausschweifungen, dafür mit leicht verständlichen Texten und klaren Handlungsempfehlungen wendet sich Eckert gezielt an Kleinanleger und Börsen-Einsteiger. Denn Privatanleger sollten an der Börse anders agieren als Trader oder Profis – wie, das erfahren sie in diesem Buch.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 101
Georg Eckert
WIE ICH LERNTE, DEN CRASH ZU LIEBEN
Georg Eckert
WIE ICH LERNTE, DEN CRASH ZU LIEBEN
25 Investmentempfehlungen
FBV
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
Originalausgabe, 1. Auflage 2021
© 2021 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Türkenstraße 89
80799 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers beziehungsweise Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen. Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor dieses Buches hält Aktien, die in in diesem Buch angesprochen sind. Da es sich fast durchweg um Large-Caps handelt, sind kursverändernde Auswirkungen durch den Text nicht zu erwarten beziehungsweise vernachlässigbar, aber gleichwohl möglich. Dieses Buch dient nur zu Informationszwecken und zur Nutzung durch den Empfänger. Es stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung seitens des Autors zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Investmentfonds dar. In diesem Buch geht es um Wertpapiere deren Wert schwanken kann bis zu einem Verlust des eingesetzten Kapitals. Historische Renditen bieten keine Garantie für zukünftige Renditen. Die gelieferten Informationen sind zu keiner Zeit als Anlageempfehlung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes anzusehen – sie entsprechen vielmehr den persönlichen Ansichten des Autors.
Redaktion: Judith Engst
Korrektorat: Anne Horsten
Umschlaggestaltung: Marc-Torben Fischer, München
Umschlagabbildung: shutterstock.com/Video Media Studio Europe
Satz: ZeroSoft, Timisoara
Druck: CPI books GmbH, Leck
ISBN Print 978-3-95972-401-2
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-745-7
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-746-4
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.finanzbuchverlag.de
Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de.
Es ist selten ein Fehler, während eines Crashs zu investieren.
Es ist oft falsch, in einer Börseneuphorie zu kaufen.
Gewidmet meiner Familie und insbesondere meinen beiden Söhnen mit ihren Partnern sowie meinen Börsenfreunden(innen) Beate Sander, Peter, Simone und Matthias.
Durch intensive Diskussionen wurden Erkenntnisse treffsicherer.
INHALT
Vorwort
1. Böse Spekulanten – ehrbare SparerIst Aktienbesitz unehrenhaft?
2. Warum wir Aktien halten müssen und warum wir niemals – never ever – Roulette spielen dürfenKein Kampf gegen Windmühlen – kein Kampf gegen die Wahrscheinlichkeit
3. Kaum Zinsen weit und breitDividenden – die neuen Zinsen?
4. Gibt es sichere Anlagen?Was ist schon sicher?
5. LangfristrenditenAktien, Immobilien oder Anleihen?
6. Aktien als Ruhekissen?Gibt es Werte, die man »ewig« halten kann?
7. Aktienkurse schwankenVolatilität – die Nerven werden strapaziert
8. Dividenden anstelle von ZinscouponsAktien bringen immer noch üppige Ausschüttungen
9. Fremdstaaten bedienen sichQuellensteuer – staatliche Abzocke
10. Sind Edelmetalle eine Überlegung wert?Goldinvestments unter die Lupe genommen
11. Mit Dividenden zum WohlstandPapiere mit langer Ausschüttungshistorie – stressfreie Instrumente
12. Sind Aktien zu teuer?Vermeintlich versäumte Einstiegschancen
13. Sell in May and go away?Der Sommer als interessanter Einstiegszeitpunkt
14. New Economy oder Old Economy?Müssen wir Trends rechtzeitig erkennen?
15. SchweinezyklusIst das Ölzeitalter vorbei?
16. Das makroökonomische UmfeldWo lauern die Risiken?
17. Betongold – die sichere Alternative?Wenig Immobilie für viel Geld
18. Benzin, Elektroantrieb, Wasserstoff – wie soll’s denn weiterlaufen?Welche Art von Mobilität wollen wir?
19. Die Treffsicherheit von BörsengurusWem kann man glauben?
20. Wie gehen wir vor bei »Anlagebedarf«?Welche Strategie ist die beste für die Märkte?
21. Warum Anleger Geld verschwendenDie Kunst des preiswerten Einstiegs
22. BörseWie ich lernte, den (Corona) Crash zu lieben
23. »The next big thing«?Ist es besser, nur auf Altbewährtes zu setzen?
24. »Das Rezept für schnellen Reichtum«Wie man so richtig verarmt
25. Crash – ein Sprung aus dem Fenster?Keep calm!
SchlusswortWie ich lernte, den Crash zu lieben
Literaturverzeichnis
Seit 50 Jahren investiere ich im Aktienbereich. Freimütig kann ich einräumen, dass mich diese Tätigkeit wohlhabender gemacht hat als mein eigentlicher Beruf (Augenarzt), den ich immer noch ausübe, weil ich ihn hochinteressant finde. Im Alter von etwa 17 Jahren habe ich den Lohn meiner Ferienarbeit in die Aktien von Nestlé und BASF investiert, halte diese bis heute und habe das nie bereut.
In den vergangenen 50 Jahren habe ich so ziemlich alles erlebt, was der Markt hergibt, und oft genug bin ich erwischt worden vom GD, dem »Großen Demütiger«, dem Markt, wie das der US-Analyst und Börsenautor Ken Fisher so schön ausdrückt.
Warum schreibe ich dieses Buch? Ich schreibe es deshalb, weil ich die Finanzliteratur ziemlich gut überblicke. Daraus ziehe ich die Konsequenz, dass vieles überflüssig, manches falsch und einiges beim besten Willen nicht zu gebrauchen ist: Wenn meine Kinder (jetzt 38 und 40 Jahre alt) »Anlagebedarf« anmelden, dann hätte ich verspielt, wenn ich mit irgendwelchen verschwurbelten volkswirtschaftlichen Theorien anrücken würde. Hier ist im Gegenteil eine klare Ansage gefragt, sonst ist man bald nicht mehr »im Spiel«.
Auch bei den unendlich vielen Theorien und Strategien muss etwas aufgeräumt werden. Im Wesentlichen geht es darum, entweder eine konzentrierte oder diversifizierte Strategie zu fahren. Dazu habe ich ebenfalls eine sehr klare Meinung: Es gibt Menschen, die mit einer einzigen Aktie reich geworden sind. Jeff Bezos und Bill Gates gehören dazu. Allerdings sind beide zwar auch durch ihre Aktienbeteiligungen reich geworden, in erster Linie aber durch die erfolgreichen Unternehmen, die sie gegründet haben. Dasselbe gilt für die Quandt-Familie, die durch BMW reich geworden ist.
Ein hervorragender Investor ist Warren Buffett – das brauche ich nicht weiter auszuführen. Legendär sein Spruch: »Es ist einfacher, eine einzige Frau gut zu kennen, als einen ganzen Harem.« Er schwört auf ein konzentriertes Portfolio und hat zumeist recht damit, weil er in der Lage und willens ist, ein Geschäft ziemlich genau zu durchleuchten. Das Wort »zumeist« kommt daher, weil auch Warren Buffett nicht unfehlbar ist – das zeigt seine Beteiligung an Kraft Heinz.
Von den oben genannten Persönlichkeiten lesen wir sehr viel. Wir lesen dagegen kaum etwas von der viel größeren Anzahl von »Playern«, die ebenfalls auf ein einziges Unternehmen gesetzt haben und damit eben Pech hatten. Hier lässt sich eine verzerrte Wahrnehmung und eine einseitige Berichterstattung feststellen.
Wenn Sie sich – wie ich auch – nicht in der Lage sehen, unendlich viel Zeit in das Lesen von Geschäftsberichten zu investieren, obwohl das sehr ratsam ist, dann ist eine diversifizierende Strategie ratsamer: Peter Lynch hielt während seiner Investorentätigkeit mehr als 100 Firmen gleichzeitig und zeigt eine gute Performance, die mit der von Warren Buffett vergleichbar ist.
Mit einigen Überlegungen kann man sich sehr viel Zeit und Geld sparen. So lassen sich einige katastrophale Fehler vermeiden. Dazu gehört zum Beispiel, während eines Crashs zu verkaufen, einem neuen Trend aufzusitzen oder in bereits überteuerte Aktien wie seinerzeit in den Neuen Markt oder heute in Künstliche Intelligenz zu investieren.
Eine breite Diversifikation schützt oder mindert solche Fehler, und wenn dies mit langer Haltedauer gepaart ist, ist das fast schon ein Freifahrtschein zum Wohlstand.
Um erfolgreich zu investieren, braucht man einige gut funktionierende Rezepte, die aber oft nicht einfach durchzuhalten sind. Das ist etwa so, wie wenn Sie einem Teenager Enthaltsamkeit predigen: Das ist zwar ein einfaches Rezept, aber in der Durchführung manchmal schlicht nicht möglich.
An den Märkten gibt es ein ähnlich einfaches Rezept: Eigentlich muss man nur besser verkaufen als einkaufen, aber der Teufel steckt im Detail…
Zeitsparende und zugleich umsetzbare Überlegungen möchte ich Ihnen auf den nächsten Seiten mitteilen. Das Buch ist zwar nach einer inneren Logik aufgebaut; gleichwohl kann jedes Kapitel für sich gelesen und durchdacht werden. Für uns als Privatanleger ist es unter Umständen wichtiger, ein wenig nachzudenken, als täglich viele Stunden lang die Börse zu beobachten.
Wir können als Privatanleger sehr wohl erkennen, ob sich in manchen Bereichen des Marktes eine Euphorie aufbaut. Wir sehen, welche Aktien in Mode und damit oft überteuert sind, und wir sollten auch lernen, einen »Schweinezyklus« zu erkennen und davon zu profitieren.
Nichts ist demokratischer als die Börse, daher gilt es zu bedenken: Jeder kann sich mit noch so kleinem oder großem Einsatz beteiligen, und alle haben vergleichbare Chancen. Die Börse ist charakterbildend. Gute Überlegungen werden honoriert, ganz zwingend müssen wir aus Fehlern lernen und bereit sein, die eigene Meinung auch mal zu ändern – diese Bereitschaft lässt so mancher Mitbürger vermissen. »Open-mindedness« ist eine unabdingbare Voraussetzung, um an der Börse zu überleben; sie ist auch im übrigen Leben angebracht. Zudem ist die Börse eine spannende intellektuelle Herausforderung, die dazu anregt, sich ein umfassendes, realistisches Bild von der Wirklichkeit zu machen.
Spekulation gilt als anrüchig – Sparen als ehrbar. Diese Einstellung haben die Deutschen zu großen Teilen verinnerlicht, und diese Einstellung ist einer der Gründe dafür, dass der Anteil an Aktiensparern mit rund 8,5 Millionen Aktionären etwa im Vergleich zu den USA oder dem Vereinigten Königreich denkbar gering ist. Vielleicht dürfen wir uns – wieder einmal – in Erinnerung rufen, dass unser immer bescheidener werdender Wohlstand mittelbar auch an dieser Einstellung hängt: Die globalen Schwergewichte verschieben sich vehement nach Asien, Indien oder Afrika.
Wenig bekannt ist zum Beispiel die Tatsache, dass im »Reich der Mitte«, in China, auch nach dem Coronaschock mittlerweile mehr Neuwagen gekauft werden als etwa im Autoland USA. In China werden jährlich etwa 20 Millionen Neuwagen gekauft, in den USA nur noch 15 Millionen. In Afrika hat sich allen Schauerberichten zum Trotz eine wohlhabende Mittelschicht von etwa 300 Millionen Bürgern entwickelt, die mit der des Euroraumes vergleichbar ist.
Vielleicht ist das jetzt auch eine gute Gelegenheit, sich die Tatsache ins Gedächtnis zu rufen, dass wir alle weder von Ärzten, noch von Lehrern, noch von Beamten leben, sondern ausschließlich von erfolgreichen Unternehmen, die Dinge herstellen, die andere (noch) haben wollen. Auch die erwähnten Ärzte, Lehrer, Beamte und andere können nur dann bezahlt werden, wenn etwas erwirtschaftet wird, wenn »unsere« Unternehmen erfolgreich bleiben und wenn sie im internationalen Wettbewerb bestehen können.
Wo das nicht gegeben ist, sind Szenarien die Folge, wie sie derzeit immer noch in Griechenland bestehen: Dort hat die Bevölkerung eine negative Grundeinstellung gegenüber Unternehmern, und es herrscht eine überbordende Bürokratie. Es wird wenig erwirtschaftet und wenig produziert; Zukunftstechnologien gibt es schon gar nicht. Die Einstellung, »Der Staat wird’s schon richten«, und eine unternehmensfeindliche Grundhaltung sind vielleicht die größte Gefahr, die von manchen Staaten auf uns überschwappen könnte.
Im Zusammenhang mit Aktien wird ja gerne der Begriff »Spekulation« verwendet – und das allein schon dann, wenn man sich dieser Anlageklasse nur zuwendet. Bei Immobilien, die im Preis ähnlich schwanken, taucht der Begriff »Spekulation« deutlich seltener auf, obwohl der Handel mit Immobilien weniger Gewinn und häufiger Verluste einbringt als der mit Aktien. Tatsächlich sind allerdings für Mitbürger die höchst normalen Schwankungen der Aktienmärkte, die man jeden Tag in der Zeitung nachlesen kann, oftmals schwer auszuhalten und ein Grund, dann doch lieber auf festverzinsliche Papiere auszuweichen, auch wenn nach Steuern und Inflation Verluste nahezu unumgänglich sind.
Wovon wir als Kleinanleger mit beschränkter Zeit tatsächlich die Finger lassen sollten, ist Trading im großen Stil: Was ein Uli Hoeneß praktizierte, ist für uns zeitlich nicht machbar. Zudem sind hier die Erfolgsaussichten gering. Trading ist im Gegensatz zur konservativen Anlage eine höchst spekulative und oft verlustreiche Form der Anlage.
Die relative Sicherheit ist bei großen Unternehmen mit langjähriger Tradition und mit kontinuierlicher Gewinnentwicklung am größten. Der bekannte Professor Jeremy Siegel schreibt in einem seiner Bücher: »Es ist klar zu sehen, dass der Kaufkraftzuwachs von Aktienanlagen nicht nur alle anderen Investitionen übertrifft, sondern auch eine bemerkenswerte langfristige Stabilität aufweist.« Er schreibt weiter: »Im Gegensatz zur bemerkenswerten langfristigen Stabilität der Aktienrenditen sind die Realrenditen festverzinslicher Wertpapiere im Lauf der Zeit merklich gesunken.« Wenn wir die letzten Jahre anschauen, dann können wir Professor Siegel da nur zustimmen.