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Martin Luthers Schrift »Wie man beten soll« ermöglicht einen Blick in die persönliche Spiritualität des Reformators wie nur wenige andere seiner Bücher. Die Schrift zeigt am Beispiel des Gebets, wie Luther seine Frömmigkeit ganz konkret gelebt hat. Daneben zeichnet sie sich durch Einfachheit und Anschaulichkeit aus. Luther verfasste das Büchlein für einen Handwerker: seinen Barbier Meister Peter.In der Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 hat die Evangelische Kirche in Deutschland eine Lutherdekade ausgerufen. Die Neuherausgabe von Martin Luthers Schrift »Wie man beten soll« von 1535 durch Ulrich Köpf und Peter Zimmerling möchte in diesem Zusammenhang einen Beitrag dazu leisten, Glauben und Denken des Reformators, die auch vielen evangelischen Christen fremd geworden sind, einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen.Auf wenigen Seiten hat Luther einen Lehrgang des Betens entwickelt. Der Reformator will einem Laien, der offensichtlich Schwierigkeiten mit dem Gebet hat, eine Gebetshilfe geben und ihn dadurch zum Beten ermutigen. Luther geht davon aus, dass der Glaube der geistlichen Übung bedarf, wenn er nicht verkümmern soll. Insofern stellt die Schrift eine Korrektur gegenüber neueren protestantischen Überzeugungen dar, dass die Rechtfertigungslehre allein aus Gnaden und die Notwendigkeit geistlicher Übungen einander widersprechen. Dabei hält Luther fest: Gebet im Rahmen evangelischer Spiritualität ereignet sich in einem Spielraum der Freiheit. Das Beten vorformulierter Texte dient dem geübten Beter als »Feuerzeug«, um in dessen Herzen ein Feuer anzuzünden und ihn zum freien Gebet zu befähigen.Die praktisch-theologisch ausgerichtete Einleitung von Zimmerling sowie das Vorwort von Köpf erleichtern den Zugang zu Martin Luthers Schrift.
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