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Was ist aus unserer kindlichen Vorfreude auf Weihnachten geworden? Wie können wir die Begeisterung zurückgewinnen, die in hohen Erwartungen an das Fest, der alljährlichen Hektik und kommerziellen Oberflächlichkeit verloren gegangen ist? Hans Joachim Eckstein lädt dazu ein, die ursprüngliche Botschaft von Weihnachten neu zu entdecken: Das Kind in der Krippe, durch das Gott für uns sichtbar und erfahrbar geworden ist. Ecksteins kurze Impulse zu Bibeltexten, Weihnachtsliedern und anderen weihnachtlichen Motiven laden ein – zum Innehalten und Besinnen, zur Freude und der neuen Faszination an Gottes Kommen in diese Welt.
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Seitenzahl: 98
Der SCM Verlag ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
Prof. Dr. Hans-Joachim Eckstein ist Theologe,
Referent und Autor, Poet und Liedkomponist,
www.ecksteinproduction.com
ISBN 978-3-417-27065-5 (E-Book)
ISBN 978-3-7751-6168-8 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck
© Copyright 2022:
Hans-Joachim Eckstein – www.ecksteinproduction.com
Verlagsrecht dieser Ausgabe:
SCM Verlag in der SCM Verlagsgruppe GmbH
Max-Eyth-Str. 41 · 71 088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-verlag.de · E-Mail: [email protected]
Die Bibelstellen wurden eigenständig übersetzt, wo möglich in Anlehnung an die Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, zitiert.
Umschlaggestaltung: Stephan Schulze, Holzgerlingen
Rätsel kann manzu lösen versuchenund Aufgaben erledigen.
Ein Geheimnis aberwill weder durchschautnoch bewältigt werden.
Es wird immer größer, je mehr wir es erkennen,und faszinierender, je tiefer wir darin eindringen.
Einführung
Von der Freude auf die Ankunft des Lebens
Draußen vor der Tür
November-Gedanken
Nur das Beste
Licht in der Nacht
Im Licht des Advents
Das schönste am Advent ist Weihnachten
Das Leben anzählen – oder: 10, 9, 8, 7 …
Die Freude des Advents
Als Silberstreif am November-Himmel
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit
Ganz persönlich
Advent – Ankunft des Kommenden
Freust du dich auch schon?
Adventszeit ist die Zeit der Hoffnung
Früher war mehr Lametta
Adventsfreude ist unverkürzte Freude
Das Geheimnis der anlaufenden Zeit
Die Ankunft des Königs
Der Stern von Bethlehem
Überwältigende Liebe
Dein König kommt zu dir,
O Heiland, reiß die Himmel auf
Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart
Du hast Gnade bei Gott gefunden
Es begab sich aber zu der Zeit
Wie soll ich dich empfangen?
Unbedingte Liebe
So sehr hat Gott die Welt geliebt …
Jesus Held – was er verspricht
Jesus Christus – ein Geheimnis
Voraussetzungslos, aber folgenreich
Denn euch ist heute der Heiland geboren
Von Kindesbeinen an
Wie weit ist es nach Bethlehem?
Vollkommene Liebe, wachsende Erkenntnis
Das Geschenk der Liebe und die Liebe der Beschenkten
Die leibhaftige Liebe und das Mensch gewordene Leben
Es ist Weihnachten
Alles Gute zum Geburtstag!
Dann ist Christfest
Schöne Weihnachten!
Wir haben seinen Stern gesehen
Wer brachte dem Messias das Laufen bei?
Erinnerst du dich?
Alle Jahre wieder
Das Fest danach
Die Heilige Nacht
Weihnachtsfreude
Wo geht es denn hier zur Erfüllung der Verheißung?
Entfernung ist relativ
Einzigartige Liebe
Bei Christus in den besten Händen
»Ich Esel!« – oder: Warum noch Hoffnung besteht
Die Hirten auf dem Felde
Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder
Kindgerechtes Evangelium
Ich steh an deiner Krippen hier
Der helle Morgenstern
Lob der himmlischen Heerscharen für eine Stimme ohne Orchester
Keinen Raum in der Herberge
Seit wann ist Christus Gottes Sohn?
Weihnachtsgeschenke
Kann man Freude steigern?
Da sie das Kind gesehen hatten
Das wahre Glück
Er kommt ganz auf den Großvater
An Weihnachten allein?
Gott ist die Liebe
Gesegnete Weihnachten!
Beschenken oder sich verausgaben?
Ein reicher Gabentisch
Die Frage aller Fragen
Reich beschenkt?
Pack doch mal aus!
Hast du dich schon bedankt?
Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens
Das Fest der Liebe
Ein Stammbaum sagt mehr als siebenundsiebzig Worte
Unser großer Bruder
Ihr sollt meine Söhne und Töchter sein!
Von Christus begeistert
Da nahm er das Kind Jesus auf seine Arme
Danke für dich
Denn uns ist ein Kind geboren
Zeit der guten Vorsätze
Der Ruf eines Königs zwischen Krippe und Kreuz
Und die Engel dienten ihm
Wie soll ich dich empfangen?
Biblische Motive und Texte
Anmerkungen
Der Autor
Veröffentlichungen von Hans-Joachim Eckstein
Manchmal erscheint uns das Naheliegende so fern, und das Vertraute wird uns fremd. Mit der Vorfreude der Adventszeit und dem Glanz von Weihnachten sind wir eigentlich seit Kindertagen vertraut. Sind es die Enttäuschungen über die zu hohen Erwartungen, ist es die alljährliche Hektik und kommerzielle Oberflächlichkeit, die uns der kindlichen Vorfreude auf eines der schönsten christlichen Feste entfremden?
Soweit wir auch von der ursprünglichen Freude über die Geburt Jesu der ersten Zeugen in Bethlehem entfernt sein mögen, es lohnt sich für uns, zu unseren Ursprüngen zurückzufinden. Dabei geht es nicht nur um das Aufspüren unserer Kindheit, sondern um die Wiederentdeckung der Krippe des Kindes, in dem Gott selbst für uns sichtbar und erfahrbar wurde. Es lohnt sich für uns, wenn wir uns erneut – mit den Weisen und den Hirten – auf den Weg nach Bethlehem machen, nicht wegen der Vergangenheit an sich, sondern um ihrer noch uneingelösten Zukunft willen.
In dem vorliegenden Band sind vielfältige Betrachtungen zu Advent und Weihnachten zusammengestellt. Er ist so etwas wie ein »Adventskalender für Erwachsene«. Da die kindliche Ungeduld im Laufe unseres Lebens nicht unbedingt kleiner wird, dürfen auch mehrere »Türchen« am Tag geöffnet werden. Es sind für 24 Adventstage und die Weihnachtszeit bis zum Epiphanias-Fest am 6. Januar dafür genug Abschnitte vorhanden.
Ob ernst und tiefsinnig oder humorvoll und unterhaltsam, ob in Entfaltung biblischer Motive oder in Aufnahme persönlicher Erfahrungen, ob kurz und bündig oder ausführlich – die einzelnen Texte wollen zur Wiederentdeckung der adventlichen Vorfreude und der weihnachtlichen Faszination einladen.
Viele Abschnitte eignen sich zum kurzen Innehalten und Besinnen, andere zum Vorlesen oder schriftlichen Verwenden. Einige mögen in ihrer Materialfülle auch zu Andachten und Gesprächen, zu Bibelarbeiten und Predigten inspirieren – oder zum Rückzug an den Festtagen bei allzu viel Trubel und Lärm »im Stall«.
Abgeschlossen wird die bunte Mischung der zu öffnenden Adventstüren und weihnachtlichen Gedanken mit einer Zusammenstellung der biblischen Belege zu den weihnachtlichen Motiven, zu den Texten der Weihnachtslieder wie auch zu dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach.
Mit den besten Wünschen für eine erwartungsvolle Adventszeit und ein wesentliches Weihnachtsfest
Hans-Joachim Eckstein
Die Heiterkeit des Advents
und die Hoffnungsfreude
des Christfestes gehören
zu meinen frühesten und
fröhlichsten Erfahrungen mit
der Helligkeit des Evangeliums.
Lange bevor mein Verstand
die Relativität der Zeit und
allen eigenen Wirkens
zu enträtseln versuchte,
erahnte mein Kinderherz,
wie geheimnisvoll es ist,
wenn Gottes Ewigkeit
aus der Zukunft in unsere
Gegenwart einbricht und all
unsere Vergangenheit erlöst.
Glücklich, wer sich
an die Zukunft erinnert
und zurückfindet zu der
Heiterkeit der Hoffenden,
die das Schönste
noch vor sich wissen.
Stell dir vor,
das Leben steht
vor deiner Tür
und klopft an,
um zu dir
zu kommen –
würdest du
es hören?
Und wenn du es hörtest,
würdest du ihm öffnen
und es zu dir hereinlassen?
Du sagst: »Warum nicht?
Es ist ja das Leben!«
Eben!
»Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an.
Wenn jemand meine Stimme hören wird und
die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen
und Mahl mit ihm halten und er mit mir.«
Offenbarung 3,20
Licht war,
und was bleibt,
ist die Nacht.
Glücklich,
wem nach
allem Dunkel
ein Morgen
beschieden.
Warum sandte Gott
zu unserer Erlösung
nicht einen weiteren
Propheten oder einen
seiner zahlreichen Engel,
sondern seinen einzigen,
über alles geliebten Sohn?
Wenn es um seine
Menschen geht,
dann ist Gott
das Beste
gerade gut genug!
Röm 5,8, 8,3; Gal 4,4
Es mag noch
manches Dunkel
auf uns warten,
doch strahlt am Himmel
als ein heller Schein
dein Wort, dass du uns
liebevoll begleitest.
Du willst als Licht des
Lebens bei uns sein.
»Das Volk, das im
Finstern wandelt,
sieht ein großes Licht,
und über denen,
die da wohnen
im finsteren Lande,
scheint es hell.«
Jes 9,1
Als Hoffende
leben wir
nicht länger
nur im Schatten
unserer
Vergangenheit,
sondern schon
im Licht
der Zukunft
Gottes mit uns.
Es ist das Geheimnis
der Adventszeit,
dass sie uns schon
erfüllt und bewegt,
obwohl das, was
sie ankündigt und
freudig verheißt,
noch gar nicht da ist.
Wer das Schönste
in der Zukunft
noch vor sich weiß,
der kann das Schöne
schon gegenwärtig
zuversichtlich genießen.
Und wer auf Wesentliches
vertrauensvoll hinlebt,
der kann Unwesentliches
viel gelassener ertragen.
In Gestalt der Hoffnung ist
das Kommende schon da,
bevor es eintrifft;
und in der Zuversicht
ist die Zukunft schon
gegenwärtig wirksam.
Man sagt, die Vorfreude
sei die schönste Freude.
In Wahrheit aber lebt die
Zuversicht der Vorfreude
von der Überzeugung, dass
ihre kommende Erfüllung
die allerschönste Freude ist.
Es geht nichts über eine
gewisse Hoffnung und ein
begründetes Vertrauen.
»Freue dich und sei fröhlich,
du Tochter Zion!
Denn siehe, ich komme
und will bei dir wohnen,
spricht der Herr.«
Sach 2,14
Haben wir nicht
schon als Kinder
die Tage bis
Weihnachten
und bis zur
ersehnten
Bescherung
rücklaufend
gezählt?
Nur noch
10, 9, 8, 7
Tage, bis
endlich …!
Für die
Hoffenden
geht die Uhr
rückwärts.
Ihr Leben
und ihre Zeit
gehen nicht
einfach vorbei,
sie laufen an.
Vorfreude ist die Fähigkeit,
vor Freude außer sich zu sein,
obwohl der Grund zur Freude
noch gar nicht bei einem ist.
Vorfreude ist die Kunst,
die angenehmen Folgen
der Erfüllung
schon real zu erleben,
bevor die Voraussetzungen
des Glücks sich überhaupt
verwirklicht haben.
Vorfreude ist eine
bewegende Erfahrung,
bei der die Wirkung
der Ursache zuvorkommt!
Mögen uns auch
im vergangenen Jahr
manche ungelöst
erscheinenden
Rätsel sprachlos
gemacht haben,
so erinnert uns die
Feier des Advents und
der bevorstehenden
Ankunft unseres Herrn
doch wieder an das
wesentliche Geheimnis,
das unsere Zunge löst und
uns wie einst Zacharias
befreit loben lässt.
Es ist das Geheimnis der
hellen Zuversicht und
belebenden Freude, die
die »herzliche Barmherzigkeit
unseres Gottes« mit seinem
Erscheinen in uns wecken will.
»Durch die herzliche
Barmherzigkeit unseres Gottes,
durch die uns besuchen wird das
aufgehende Licht aus der Höhe,
auf dass es erscheine denen,
die sitzen in Finsternis
und Schatten des Todes …«
(Benedictus, Lk 1,68-79, hier 78 f.)
Als Kinder liebten wir es, an unseren Adventskalendern Türen zu öffnen – voller Erwartung und Vorfreude auf das Kommende. Advent bedeutet »Ankunft«, und an Weihnachten feiern wir das Kommen Gottes in diese Welt.
Mit den vier Adventssonntagen werden uns gleich vier Aspekte des Kommens Gottes in Person seines Sohnes, Jesus Christus, vor Augen gestellt und nahegebracht.
1. Aspekt: das Kommen Gottes in Gestalt der Geburt Jesu Christi in Bethlehem, das wir an Weihnachten feiern;
2. Aspekt: das für die Jünger überraschende »Wiederkommen« ihres Herrn in Gestalt des Auferstandenen am Ostersonntag (Johannes 14–21) und in Gestalt seines Geistes für seine Gemeinde an Pfingsten (Lukas 24 und Apostelgeschichte 2);
3. Aspekt: das Kommen Jesu Christi in das Herz und Leben eines jeden von uns als an ihn Glaubende (Johannes 14,17f.20.23; 15,4f.; Römer 8,10; Galater 2,20; Kolosser 1,27; Offenbarung 3,20);
4. Aspekt: das endgültige und für alle sichtbare Kommen Jesu Christi als des Herrn der Welt und der Geschichte zur endgültigen Durchsetzung der liebevollen und gerechten, der gnädigen und zurechtbringenden Herrschaft seines Vaters. Angesichts der Weltsituation und vielleicht auch eigener leidvoller Erfahrungen wünschen wir den Tag dieses letzten Advents Gottes sehnsüchtig herbei.1
Auf das Kommen Gottes an Weihnachten, Ostern und Pfingsten dürfen wir freudig und dankbar im Evangelium zurückschauen – es war die alles verändernde und unsere Gegenwart erfüllende Vergangenheit.
Dem Kommen Gottes in Gestalt der Wiederkunft seines Sohnes am Jüngsten Tag dürfen wir freudig und erwartungsvoll entgegenschauen – es ist die alles verändernde und unsere Gegenwart erfüllende Zukunft.
Die alle Vergangenheit und Zukunft verändernde Gegenwart ist Gottes Kommen in unser eigenes Leben und Herz. Es ist die grundlegende und immer wieder alles erneuernde Advents- und Weihnachtserfahrung des Kommens Gottes zu uns ganz persönlich und in alle unsere Lebensbezüge.
Mögen wir es – bei aller verständlichen Verunsicherung und persönlich begründeten Verschlossenheit – wieder neu lernen, in kindlicher Freude und Zuversicht die Türen zu öffnen!