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Von seinen Zeitgenossen entweder gefeiert oder für verrückt erklärt, gilt William Turner heute längst als der bedeutendste Künstler Großbritanniens. Kein anderer Maler des 19. Jahrhunderts hat die weitere Entwicklung der Kunst stärker geprägt als er – ob Impressionismus, Abstraktion oder Futurismus, Turner hat vieles vorweggenommen, was erst Jahrzehnte nach seinem Tod Furore machen sollte.
William Turner (1775-1851), Sohn eines Barbiers, verfolgte seinen Traum von Anerkennung und Wohlstand erfolgreich mit den Mitteln der Kunst. Wohl keiner reiste und zeichnete so viel wie er, bediente einerseits gekonnt den Kunstmarkt und schuf zugleich Werke, von denen der Autor und Sammler William Beckford sagte, Turner »malt, als ob sein Hirn und seine Fantasie auf der Palette mit Seifenlauge und Schaum vermischt wären.«
Zu seinem 250. Geburtstag folgt Boris von Brauchitsch dem exzentrischen Maler in dieser atmosphärisch dichten Biografie vor gesellschaftspolitisch geweitetem Horizont auf seinen abenteuerlichen Reisen durch Europa, beobachtet ihn bei seinem Wettstreit mit den Großen der Kunstgeschichte, begleitet ihn beim Kampf für die Ebenbürtigkeit der Landschaftsmalerei und geht so manchem Geheimnis nach, das ihn umgibt.
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Seitenzahl: 239
Boris von Brauchitsch
William Turner
Biografie
Insel Verlag
Selbstporträt, 1799
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eBook Insel Verlag Berlin 2024
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Originalausgabe© Insel Verlag Anton Kippenberg GmbH & Co. KG, Berlin, 2024
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Umschlaggestaltung: Rothfos & Gabler, Hamburg
Umschlagabbildung: William Turner, The fighting Temeraire (Detail), 1839, National Gallery, London, Foto: National Gallery Global Limited/akg-images, Berlin
eISBN 978-3-458-78167-7
www.insel-verlag.de
Cover
Titel
Impressum
Inhalt
Informationen zum Buch
Cover
Titel
Impressum
Inhalt
Mister Booth
Kindheit und Jugend in Covent Garden
Von der Akademie zur Romantik
Die Moral der Türme
Aufbruch nach Süden
Triebe und Schlachten
Herr Professor
Der Beginn, Turner zu sein
Unterwegs auf Lord Byrons Spuren
Italien und das Nichts
Den Kunstmarkt im Blick
Reisen als Inspiration und Isolation
Fluchtpunkte
Sinne und Verstand
Mond und Sonne – Gold und Blut
Landschaften des Alters
Regen, Dampf und Geschwindigkeit
Finale
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Bildnachweise
Anmerkungen
Informationen zum Buch
Zwei Fischer ruderten von Zeit zu Zeit den verschrobenen Alten hinaus auf die Themse, damit er Wasser und Himmel skizzieren konnte. Stets hatte er auf diesen Exkursionen seine Flasche Gin dabei, um seine Inspiration zu beflügeln, nie aber bot er seinen Ruderern auch nur einen Tropfen an. Er war nachlässig gekleidet, drückte sich seltsam aus. So ein Typ konnte kein Genie sein, er mochte eine große Schar an Bewunderern haben – die beiden Fischer gehörten nicht dazu.
Er hatte sich bessere Luft versprochen, als er sein düsteres Haus in London verließ, um sich in einem Cottage in Chelsea mit Blick auf den Fluss und die Segel der vorbeifahrenden Schiffe einzumieten. Hier stand er gern bei Tagesanbruch auf dem Dachbalkon, oft nur in ein Laken gehüllt, und betrachtete die Farbverläufe des Sonnenaufgangs. Die Adresse hielt er streng geheim, niemand sollte ihn stören.
Als er auf der Suche nach einer abgelegenen Bleibe die Wohnung besichtigt hatte, hatte ihn seine zukünftige Vermieterin skeptisch taxiert und den schäbig gekleideten, untersetzten Herrn nach Referenzen und nach seinem Namen gefragt. »Gute Frau«, hatte er geantwortet und ein Bündel Geldnoten aus der Tasche gezogen, »ich kaufe das Haus komplett, wenn Sie möchten. Und Namen, wozu braucht es Namen?! Wie heißen Sie denn?«
»Mein Name ist Mrs.Booth«, erwiderte sie würdevoll.
»Also gut, dann bin ich Mr.Booth.«
So wurde in den Straßen von Chelsea William Turner in seinem letzten Lebensabschnitt zu Admiral Booth, wie ihn die Händler nannten – denn es kursierte schnell das Gerücht, er sei ein verarmter Admiral im Ruhestand – oder zu Pummel-Booth, wie ihn die Straßenjungs nannten. Schmeichelte ihm ersterer Titel, weil er eine tiefe Verbundenheit mit dem Meer, den Seeleuten und den Fischern empfand, so nahm er letzteren mit Humor.
Sein Leben verrann und er hätte all seinen Besitz gegeben, um noch einmal so jung zu sein wie sie.
Die Endlichkeit des Daseins war ihm durchaus geläufig, und doch zweifelte er am Scharfblick des Arztes, als dieser ihm zu verstehen gab, es sei nun so weit.
»Gehen Sie nach unten«, empfahl ihm Turner, »trinken Sie ein Glas Sherry und danach schauen Sie mich nochmal an.«
Doch die Diagnose blieb nach dem Sherry die gleiche. »Turner konnte nicht glauben«, schrieb Walter Thornbury, sein erster Biograf, »dass die schreckliche Veränderung so unmittelbar bevorstand. Ich fürchte, er besaß keinerlei religiöse Hoffnung, die ihn in dieser Stunde hätte aufmuntern können.«1
Bis zuletzt versuchte er zu verhandeln, um dem Tod noch einmal zu entkommen. Würde der Arzt ihm wieder Gesundheit und Kraft schenken, würde Turner ihn mit auf Reisen zu all jenen fernen fantastischen Sehnsuchtsorten nehmen, die er selbst in seinem Leben gesehen hatte und die seine Erinnerung und seine Phantasie belebten. So soll er es versprochen haben. Noch einmal aufbrechen zu einer neunzehnten und letzten Reise, das wäre für ihn selbst das schönste Geschenk gewesen.2
Als er verschied, schien ihm die Abendsonne ins Gesicht. Sein Sterbezimmer ging nach Westen.
Er hatte sein Leben mystifiziert, sein Londoner Atelier umfing etwas Geheimnisvolles, als sei es die Werkstatt eines Alchemisten; Freund wie Feind ließ er darüber im Unklaren, was er vorhatte, was er dachte, manchmal sogar wohin er reiste. So erstaunt es wenig, dass er auch seinen Tod verbergen wollte. Nicht nur er würde bald verschwunden sein, es wäre das Beste, wenn auch das Verschwinden selbst der Öffentlichkeit verborgen bliebe.
Sollten sie doch in London weiter darüber streiten, ob seine Bildung sein Leben lang ärmlich und unvollkommen geblieben war, ob sein Hirn zu klein ausgefallen und sein Denken atemberaubend unvernünftig erschien oder ob er das liebenswerteste Herz und den nobelsten Intellekt besaß.3
»Er behauptete sich«, so John Ruskin, »aber das konnte nicht ohne Rauheit im Verhalten und Verhärtung des Temperaments, wenn nicht des Herzens abgehen. Niemand verstand ihn, niemand traute ihm, alle schrien gegen ihn.«4
Abb.1: Aufgepeitschte Wellen, um 1840
Am 23.April 1775, dem Tag, als William Turner in London vermutlich geboren wurde, fand im fernen Salzburg die Uraufführung von Mozarts Il re pastore statt; in derselben Woche wurde in Kopenhagen die königliche Porzellanmanufaktur gegründet. Seit vier Tagen tobte der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg, James Watt arbeitete mit Hochdruck an der Entwicklung einer effektiven Dampfmaschine und Joseph Michel Montgolfier begann, sich mit der Luftfahrt zu beschäftigen. Seit zwei Monaten war Papst Pius VI. im Amt, der als ersten Akt seines langen Regiments den repressiven Editto sopra gli Ebrei (Erlass über die Juden) unterzeichnete und sich ansonsten vor allem durch Nepotismus und später durch eine für den Kirchenstaat fatale Allianz mit Neapel und Österreich gegen Napoleon hervortat. Im selben Jahr wurde in Kempten gegen Anna Maria Schwegelin das letzte Todesurteil wegen Hexerei verkündet und in Regensburg löste der Exorzist und Wunderheiler Johann Joseph Gaßner eine hysterische Wallfahrt aus. Ludwig XVI. wurde in Reims zum König gekrönt, und die freiheitsliebenden britischen Autoren Walter Savage Landor und Jane Austen wurden geboren.
Es war ein bemerkenswertes Jahr in einer spannungsreichen Zeit. Das weltfremd-arkadische Idyll, der höfisch geprägte Luxus und die anachronistische Zeremonie der Salbung eines Königs von Gottes Gnaden prallen zusammen mit den ersten Schritten Amerikas zu einer Weltmacht und dem Aufbruch in die industrielle Revolution. Gegen jede Wissenschaft resistente Machenschaften überdauern die Aufklärung und spiegeln sich in den irrationalen Seiten der kommenden Romantik, während zugleich eine neue Generation liberalen Geistes geboren wird.
Als sich Walter Thornbury mit dem Gedanken trug, das Leben des Malers basierend auf Berichten, Briefen und Anekdoten niederzuschreiben, fragte er zunächst John Ruskin, ob er ein ähnliches Ziel verfolge. Ruskin verneinte, gab Thornbury aber einen Ratschlag mit auf seinen literarischen Weg:
Vergegenwärtigen Sie sich zunächst die wichtigsten Charakteristika Turners als Schlüssel zum Geheimnis all dessen, was er gesagt und getan hat:
Rechtschaffenheit
Großzügigkeit
Zartheit des Herzens (extrem)
Sinnlichkeit
Eigensinnigkeit (extrem)
Reizbarkeit
Rebellion
Und seien Sie versichert, dass er um seine Kraft wusste und sich absolut allein fühlte in der noch nicht verstandenen Welt. Versuchen Sie nicht, die dunkle Seite zu verbergen.5
Geboren als Sohn von Mary und William Turner, vermutlich am 23.April 1775, wurde Joseph Mallord William Turner am 14.Mai in der StPaul’s Church, Covent Garden getauft. Sein Vater war Barbier und Perückenmacher und lebte mit seiner Familie im Haus 21, Maiden Lane unweit der Themse. Die Familie zog bald nach Turners Geburt um, kehrte jedoch Jahre später in die Maiden Lane zurück und bezog das gegenüberliegende Haus Nummer 26. Im Jahr 1778 wurde Turners Schwester Mary Ann geboren.6
Die Krankheit der kleinen Schwester belastete die Familie, verstärkte die psychische Labilität der Mutter, und auch der zehnjährige William muss den Tod Mary Anns nach einer Zeit des Bangens und Hoffens als Schicksalsschlag empfunden haben. In den folgenden Jahren fand sich der junge William Turner wiederholt bei Verwandten außerhalb Londons wieder, etwa im nahen Brentford bei einem Onkel, dem Metzger Joseph Marshall. 1787 brach er von dort nach Margate auf, wo er eine längere Zeit mit Freunden verbrachte, die Schule besuchte und einer ersten Jugendliebe begegnete. Das Wechselbad zwischen Metropole und Landverschickung dürfte ihm die jeweiligen Besonderheiten des Ambientes eindrücklich veranschaulicht und seine Sinne zusätzlich geschärft haben. Der Stadtjunge erlebte außerhalb der Turbulenzen zwischen Lärm, Müll und Hektik eine andere Welt, eine andere Themse, nicht jene innerstädtische Kloake, und er sah einen Himmel, der sich bis zum Horizont weitete. Das Wechselbad behielt Turner bei. Mit Blick auf Brentford erbaute er sich später sein erstes Häuschen außerhalb Londons, und Margate wurde für ihn zu einem Sehnsuchtsort, der ihn bis ins hohe Alter anzog.
Im Herbst 1788 war Turner zurück in London und besuchte dort die Soho Academy, eine ambitionierte Knabenschule, die sowohl Kunst als auch Sprachen unterrichtete. Seine lebenslang mangelnden Fremdsprachenkenntnisse lassen sich wohl damit erklären, dass er bereits nach einem halben Jahr seine Schulzeit endgültig beendete, um eine andere Akademie zu besuchen, die königliche. Den Sommer verbrachte er noch bei seinem Onkel, der sich inzwischen jedoch im Dörfchen Sunningwell, südlich von Oxford, zur Ruhe gesetzt hatte. So entstanden erste Ansichten der berühmten Universitätsstadt von der Hand des zukünftigen Künstlers bereits 1789.7
Turners Vorfahren mütterlicherseits waren seit Generationen im Fleischgewerbe, möglicherweise spezialisiert auf gebratene Enten. Einer von ihnen, Turners Urgroßvater Joseph Mallard, soll seinen Namen zu Mallord modifiziert haben. Das klang nobler, das klang nach »My Lord«, doch das änderte darüber hinaus wenig an den Verhältnissen.8 Walter Thornbury – Journalist, Reisender, Buchautor – betrachtete vor allem diese Herkunft Turners als Glücksfall. Sie sei für ihn die einzige Chance gewesen, originell zu werden; wäre er als Sohn einer bedeutenden Persönlichkeit des kulturellen Lebens doch womöglich bloß ein drittklassiger Imitator eines größeren Vorgängers geworden, »der sein Leben damit vergeudet, in den Galerien von Rom oder Florenz herumzuhängen. Doch die dringende Notwendigkeit, sich sein Brot zu verdienen, mischte Stahl in sein Blut, machte aus ihm einen Titanen der Arbeit, einen Löwen bei Strapazen und erfüllte ihn mit einer alles absorbierenden Liebe zur Natur.«9
Covent Garden, um 1650 ein nobles Viertel, möbliert mit Prunkbauten von Inigo Jones, war in den Jahren um Turners Geburt gesellschaftlich betrachtet längst im Abstieg begriffen. Spätestens seit hier der zunächst kleine Markt kontinuierlich expandierte und sich im 18.Jahrhundert zum größten Handelsplatz Englands für Obst und Gemüse entwickelte, störten tagein, tagaus Lärm und Turbulenzen die vornehme Dezenz, und die einst gute Adresse wurde von Theatern, Kaffeehäusern, Kneipen und Bordellen okkupiert. Erst die wachsende Prüderie des 19.Jahrhunderts suchte dem Treiben Einhalt zu gebieten. 1870 stellte die Society for the Reformation of Manners, eine Organisation zur Beobachtung, Denunzierung und Strafverfolgung moralischer Vergehen, fest, Covent Garden sei »bedeutender Platz der Venus, und dieses Umfeld ist überlaufen vom Fachpersonal dieser Gottheit. Man könnte den Eindruck gewinnen, als hätten sich sämtliche Prostituierten des Königreichs für diese Nachbarschaft entschieden.«10 Das pittoreske Ambiente war allerdings lange schon Motiv für Künstler und inspirierte auch Komponisten wie Johann Strauss (Erinnerung an Covent Garden, 1867) und Schriftsteller wie George Bernhard Shaw (Pygmalion, 1913).
Ein Jahrhundert zuvor, als William Turner hier geboren wurde, war Covent Garden auf seinem Höhepunkt als legendäres Vergnügungsviertel. Mit Harris’s List of Covent-Garden Ladies war sogar ein jährlich erscheinender Führer verfügbar, der dem »Man of Pleasure« Orientierung hinsichtlich der vielfältigen sexuellen Dienstleistungen und physischen Vorzüge von weit mehr als hundert Huren gab und der die Prostitution als lobenswerten Dienst an der Gesellschaft pries, denn die Triebbefriedigung des Mannes mäßige dessen natürliche Neigung zur Gewalt.
Die kleine Maiden Lane – von der Bebauung aus Turners Kindheit ist heute nichts mehr erhalten – lag im Windschatten des Strand, war quasi der Hintereingang zu diese Hauptstraße mit ihren Buchhändlern und Druckwerkstätten, Kaffeehäusern und ab 1789 auch der Royal Academy, die in Somerset House Quartier bezog.
London war in den Augen des Kunsthistorikers und Turner-Biografen Walter Armstrong damals eine Stadt erfüllt von englischem Geist, von englischem Selbstvertrauen, englischem Humor und Toleranz. »Der Schmutz und der Schweiß der Stadt wirken wie Mörtel, der ihre Steine und Menschen zusammenhält«, schrieb er. »Turner wurde oft wegen seiner Geburt in Maiden Lane und seiner Kindheit auf dem Pflaster des Strand bedauert. Und doch dürfen wir bezweifeln, dass es eine bessere Vorbereitung für das hätte geben können, was vor ihm lag.«11 Rückblickend auf seine Karriere ließe sich nicht leugnen, so Armstrong, dass die große Menschlichkeit Londons gepaart mit der unvergleichlichen Vielfalt der urbanen Farben, »vom Glanz eines Piccadilly-Mai-Morgens bis zur apokalyptischen Düsternis eines Wintersonnenuntergangs über den Kais und Brücken der Themse, vom Trubel der großen Durchgangsstraßen bis zur schläfrigen Ruhe der Gassen, die gleich nebenan liegen, wie dösende Felder neben einem stürmischen Gebirgsbach«, entscheidenden Einfluss auf die Kunst Turners genommen habe. London wird so zum wichtigsten Lehrmeister: »ewig neu, überraschend, expressiv, wie eine clevere Frau. Selbst sein unvernünftiger Kontrast zwischen Reichtum und Armut, von Anmut und Schmutz, von Macht und Servilität, trägt dazu bei, es zu einem Inbegriff, oder besser gesagt, zu einer Enzyklopädie der Neigungen und Möglichkeiten jener Rasse zu machen, der es seine Existenz verdankt.«12
Man darf sich William Turner also als Straßenjungen vorstellen, dem keine Spielarten menschlicher Vergnügungen, Bedürfnisse und Triebe fremd waren. Überraschend ist höchstens, dass er inmitten dieses brodelnden Bezirks die Muße fand, sich mit Kunst zu befassen. Sein Vater förderte von Beginn an das Talent des Sohnes. Erste erhaltene Arbeiten gehen auf das zwölfte Lebensjahr zurück.
Dass es für junge Künstler sinnvoll sein kann, auch in Friseursalons auszustellen, zeigt das Beispiel Turners. Die Präsentation seiner frühen Werke im väterlichen Laden soll der Legende nach Interesse erster Förderer geweckt haben, und es geht das Gerücht, auch der Arzt und Sammler Thomas Monro könnte Turners Arbeiten erstmals im Barbierladen in Covent Garden gesehen haben.
Vielleicht gab es zudem einen gewissen Stolz der Anwohner in der kleinen Maiden Lane, denn unter der Adresse hatten nicht nur der Dichter Andrew Marvell und der spätere Erzbischof von Canterbury William Sancroft gelebt, sondern auch Voltaire während seiner beiden Jahre im Londoner Exil. William Turner ist noch keine vierzehn, als er im Büro des Architekten Thomas Hardwick als Zeichner beginnt und bald zum Vedutenmaler und Topografen Thomas Malton wechselt.
Präzise Linienführung und korrekte Perspektivdarstellung waren gefragt sowie zur gefälligeren Präsentation existierender oder geplanter Bauten ein landschaftliches Ambiente, das üblicherweise als Aquarell ausgeführt wurde. Ob sich Turner tatsächlich so sträubte, wie Thornbury schreibt?13 Diese frühen Einflüsse einer akkuraten Wiedergabe existierender Landschaft und Architektur pflegte Turner jedenfalls lebenslang, auch wenn er sich parallel dazu – quasi auf einer zweiten Schiene – von allen topografisch-statischen Vorbildern befreite, um dem Unbestimmten zu seinem Recht zu verhelfen.
Glaubt man Thornbury, hatte bereits Thomas Hardwick empfohlen, dem Lehrling Turner ein weiteres und freieres Feld zu eröffnen, um seiner Kreativität den nötigen Raum zu geben, denn der Junge sei »zu clever und zu phantasiebegabt, um durch eine ernste Wissenschaft geknebelt zu werden«.14
Turners Vater nahm den Rat an und William Turner bewarb sich bereits 1789 an der Royal Academy, lieferte Proben seines Talents beim Kopieren von Gipsabgüssen und absolvierte das erste Probesemester erfolgreich. Mit fünfzehn stellte er bereits ein erstes Aquarell in der Royal Academy aus. Wenn er auch noch nicht von der Presse beachtet wurde, so mag dem Mitglied der Royal Academy George Dance der junge Kollege aufgefallen sein. Jedenfalls schuf er um diese Zeit ein Porträt des hoffnungsvollen jungen Talents.15
Abb.2: George Dance d.J.: William Turner, 4.August 1792
Die Aquarelltechnik entspricht Turner, denn sie vereint Licht, Materie und Wasser, steht für Transparenz und Luzidität, jeder Pinselstrich muss sitzen, ist nicht revidierbar. Die Farben können auf nassem Papier ineinanderfließen, auf trockenem stehen sie konturiert nebeneinander. Immer aber hat das Weiche, Nuancierte Priorität. Und die Nebel über England, die diffusen farbigen Lichter über toniger Landschaft kommen den Möglichkeiten des Aquarells entgegen.
Der Vorstellung folgend, England weise im internationalen Vergleich ein Defizit an herausragenden Künstlerpersönlichkeiten auf, war die Royal Academy 1768 durch König George III. auf Anregung des Bildhauers John Cheere, des Malers William Hogarth und des Architekten William Chambers nach langem Hin und Her und vielen Klüngeleien begründet worden. Sie war mit ihrer Kunstschule und jährlichen Ausstellung die erste staatliche Institution zur Förderung der Künste in Großbritannien.
Joshua Reynolds wurde ihr erster Präsident. Dass sein Drei-Phasen-Lehrplan die Phantasie der Studenten förderte, darf bezweifelt werden, denn in einer freien Entfaltung eigener Ideen sah er nicht das vorrangige Ziel, vielmehr waren klassische Bildung in Literatur und Geschichte sowie Kopieren nach Vorbildern zum Erlernen der Techniken sein Credo.
Abb.3: Akt in der Pose des Sterbenden Galliers, 1792
Erste Aufgabe des jungen Studenten war demzufolge das Erlangen »mechanischer Geschicklichkeit« zum Zwecke bestmöglicher Imitation von Vorbildern.16 »Ist der Künstler dann in der Lage, sich einigermaßen korrekt auszudrücken, muss er danach streben […] einen Vorrat an Ideen anzulegen, der sich nach Bedarf kombinieren und variieren lässt. Er ist nun im zweiten Abschnitt seines Studiums, in dem es seine Aufgabe ist, alles zu lernen, was vor seiner eigenen Zeit gedacht und getan wurde«, dozierte Reynolds.17 Mit Disziplin gelinge es dem Adepten schließlich, so der Akademiepräsident, nicht einen einzelnen Künstler nachzuahmen, sondern sich bei vielen das jeweils Beste herauszupicken.
Ich für meinen Teil gestehe, dass ich nicht nur sehr geneigt bin, die absolute Notwendigkeit der Nachahmung in den ersten Stadien der Kunst aufrechtzuerhalten, sondern auch der Meinung bin, dass das Studium anderer Meister unser ganzes Leben lang ausgedehnt werden sollte; ohne jede Gefahr, wie unterstellt wird, von Nachteilen einer Schwächung des Geistes und ohne uns daran zu hindern, jene ursprüngliche Ausstrahlung zu vermitteln, die jedes Werk zweifellos immer haben sollte.18
Der Besuch der sogenannten Gipsklasse, das Kopieren nach Kopien klassischer Bildwerke, war denn auch der wesentliche Teil der künstlerischen Ausbildung. Das eigentliche Malen blieb Nebensache und die Landschaftsmalerei an sich existierte gar nicht als Lehrfach, obwohl ihre Produktion und Nachfrage seit dem 18.Jahrhundert kontinuierlich gestiegen war, denn die sich etablierende Gentry verlangte nach Darstellungen englischer und kontinentaler Landschaft.19 Entgegen dem Trend wurde die Historienmalerei weiter als ranghöchste der Künste betrachtet und entsprechend am Markt vorbei produziert, weil auch die aufstrebende bürgerliche Gesellschaft die Genres der Porträt- und Landschaftsmalerei für sich entdeckt. Aber auch im 19.Jahrhundert wirkten die verkrusteten Strukturen noch lange nach. So ist im Artist’s Repository, in der Enzyklopädie der Künste von 1808 zu lesen, die Sparte Historie fordere für sich den ersten Rang unter den Künsten und er werde ihr auch zugebilligt, »sie ist die schwierigste und auch die nobelste, sie erfordert im Künstler einen erhabenen Geist, eine reiche Phantasie, ein heroisches Genie und großherzige Gefühle, vereint mit korrekter Zeichnung, Geschmack, Realitätsnähe, Ausdruck und Bildung. Ja diese sind unvollkommen ohne Anmut und höfische Gewandtheit.«20
Walter Thornbury ging mit solchen akademischen Standards und mit der Royal Academy an sich hart ins Gericht:
Gegründet wurde sie durch Ränke. Sie war stets unterwürfig gegenüber der Monarchie. Sie gewinnt einen fragwürdigen Haufen Geld damit, Bilder von Nichtmitgliedern auszustellen, die nichts von solchen Ausstellungen haben. Die royalen Akademiker behaupten Kunst zu unterrichten, unterrichten aber nichts. Sie verkörpern das Gegenteil von Entwicklung und Verbesserung. Sie benutzen zu oft ihre Macht, um ihre Gegner zu beleidigen und zu verletzen und ihre Freunde zu preisen und übermäßig aufzuplustern. Sie ermutigen keine neugierigen Genies. Sie verabscheuen Originalität; einige der schlechtesten Maler dieser beziehungsweise aller Epochen sind Mitglied in ihrem Gremium; ihre Lehren sind überflüssig, ihre Vorlesungen ohne Nutzen, ihre Bibliothek ein Monopol, ihre Titel eine Farce.21
Es stellt sich ohnehin die Frage, ob nicht die hartnäckig repetierte Vorstellung, England mangele es an guten Malern und es habe allein deshalb einer staatlichen Kaderschule der Künste bedurft, an sich schon auf einem Irrtum gründet.22 Keine andere Nation hat ein solches Spektrum an herausragenden Aquarellmalern hervorgebracht. Wertet man allerdings die Historienmalerei als höchste Disziplin und betrachtet die Aquarellmalerei als diesem Genre nicht ebenbürtig, so führt eine derartige Herabsetzung der Aquarellmalerei dazu, dass auch jene Künstler, die diese bevorzugen, nicht als gleichrangig betrachtet werden. Georges Beaumont habe (so Joseph Farington in seinem Tagebuch im Oktober 1812) Turner auch deshalb kritisiert, weil er ein Künstler sei, der Ölbilder zart und durchlichtet wie Aquarelle erscheinen ließ. So verlören die Gemälde die besondere Kraft der Ölmalerei.23 Zwei Jahrzehnte später wiederum feierte der Spectator Turners Aquarelle wegen ihrer Perfektion, die der von Ölgemälden in nichts nachstehe.24 Wirkt ein Aquarell wie ein Ölgemälde, sei das lobenswert, wirkt ein Ölgemälde dagegen wie ein Aquarell, fehle es ihm an Substanz. Dass, auch im Deutschen, niemals Aquarelle gemeint sind, wenn von »Gemälden« die Rede ist, macht deutlich, wie tief verwurzelt diese Vorstellung eines Klassenunterschieds ist.
Der in Rom ansässige Maler Joseph Anton Koch schilderte bereits auf den ersten Seiten seiner Kunstchronik ein Exemplar des sentimentalen, inflationär produzierenden Aquarellmalers stellvertretend für seine Zunft:
Der Aquarellmaler plein du sentiment machte ein schweres Geld als Charlatan und Lakai, er ist eben so industriös als der Holzwurm [ein anderer Künstlertyp], nur noch ekelhafter, lasterhafter und nichtswürdiger, und thut in den guten Gesellschaften, als wäre er das Gefühl in Person. Mit seiner geheuchelten Begeisterung für die Natur hat er sich ein gutes Vermögen gesammelt, auch treibt er Handelschaft mit Schweinen und Ziegen und läßt sein Geld nicht müßig liegen. Auch für Freunde der klassisch-griechischen Liebe übernimmt er Bestellungen.25
Diese exemplarische und hier satirisch zugespitzte Arroganz gepaart mit moralischem Degout war auch der Grund, weshalb 1804 eine Gruppe von Aquarellmalern, die sich in der Royal Academy marginalisiert sahen, die Royal Watercolour Society gründeten. Dass es 175 Jahre dauerte, bis 1944 erstmals ein Landschafts- und Pferdemaler zum Akademiepräsidenten gewählt wurde, veranschaulicht die diesbezügliche Beharrlichkeit der Institution eindrucksvoll.26 Im Bewusstsein der besonderen Qualität britischer Landschaftsmalerei bei gleichzeitiger Herabsetzung des Aquarells durch die Institutionen widmete auch John Ruskin seine Modern Painters ausdrücklich den Landschaftsmalern und betrieb so die Aufwertung der englischen Malerei insgesamt. Lange aber hielt sich die Idee, wirklich wertige Kunst komme aus dem Ausland. Gebaut wurde noch immer bevorzugt im Stil Andrea Palladios, gekauft wurden Gemälde italienischer oder französischer Provenienz. Lediglich für Porträts zog man bedenkenlos einheimische Künstler wie Gainsborough oder Reynolds heran, schließlich wäre es auch zu aufwändig gewesen, eigens für diesen Zweck Ausländer importieren zu lassen.27
Abb.4: John Robert Cozens: Nemisee mit Genzano, 1777
Abb.5: John »Warwick« Smith: Isola Madre, ca. 1781
Abb.6: Francis Towne: Rydal Water, 1789
William Turner gehörte zur letzten Generation, die noch unter dem Gründungsdirektor der Royal Academy aufgenommen wurde. Wie rückwärtsgewandt die Institution tatsächlich war, beweist Joshua Reynolds bis zum Schluss. Seinen pathetischen Abschied nahm er mit einem fünfzehnten und letzten Diskurs und einem Hymnus auf Michelangelo, dessen Werk er allen Studenten als Vorbild und Studienobjekt ans Herz legte.28
Der Landschaftsmaler Alexander Cozens dagegen war nicht nur der Auffassung, das Kopieren anderer Künstler verschwende zu viel Zeit, worunter zudem die eigene Erfindungskraft litte, sondern auch das Zeichnen von Landschaften in der Natur. Seine Methode, Schülern stattdessen zufällige Tintenflecke (blots) vorzulegen und sie daraus ein Motiv entwickeln zu lassen – wobei verschiedene Schüler aus den gleichen Flecken ganz Unterschiedliches schaffen konnten –, rege nicht nur die Phantasie weit mehr an als etwa eine Landschaft, sondern fördere jedem Individuum eigene Gefühle und Erfahrungsschätze zutage. Um die größtmögliche Zufälligkeit der Kleckse zu gewährleisten, empfahl Cozens gar, ein mit feuchter Tinte beträufeltes Papier zusammenzuknüllen und dann wieder zu glätten.29
Turner mag diese Technik probiert haben – Skizzenbücher erotischen Inhalts könnten darauf hindeuten –, beschritt aber im Verlauf seines Lebens mit wachsender Vehemenz den umgekehrten Weg. Er nutzte nicht zufällige, »sinnlose« Flecken, um daraus assoziativ Gegenständliches entstehen zu lassen, sondern verwies auf Gegenständliches, um zu zeigen, wie es oft genug an einen Zustand des Unkenntlichen grenzt.
Wie lange hat ein Künstler wie Turner gebraucht, um sich aus dem geistigen Korsett der Akademie zu befreien? Und inwieweit war sie tatsächlich ein Korsett für seine Kunstauffassung? Mindestens die jahrzehntelange Orientierung an Vorbildern und das Kräftemessen mit ihnen, das, wie sich zeigen wird, sein Schaffen bestimmte, ließe sich bis zu jenen Worten von Reynolds zurückverfolgen, in denen er das unbedingte Studium der Altvorderen verlangte. Zudem gibt es kaum einen anderen Künstler in seiner Zeit, der die Empfehlung der grauen Eminenz, einen »Vorrat an Ideen anzulegen«, welcher sich dann als Fundus nutzen lasse, extensiver befolgt hätte.
Doch auch in anderer, lebenspraktischerer Hinsicht gab die Akademie Impulse. So bildete sich Turner von 1895 an in Ölmalerei beim Franzosen Philipp Jakob de Loutherbourg fort, der als Künstler und Geschäftsmann keine Berührungsängste mit kreativen Niederungen hatte und den Bogen von den Salons der Aristokratie bis zur Populärkultur schlug. Als Bühnenbildner des Drury Lane Theatre etwa hatte er bereits das von David Garrick inspirierte Eidophusikon entwickelt, ein Miniaturtheater, das 1781 am Leicester Square eröffnete und durch farbiges Licht unterschiedlichste Stimmungen in transparente, gemalte Bühnenprospekte zauberte. Reale Requisiten, Musik und mechanisch erzeugte Regen- und Donnergeräusche taten ein Übriges zur faszinierenden Illusion. Kaum auszuschließen, dass der junge Turner selbst dieses bewegte Spektakel, keine fünf Minuten zu Fuß von der Maiden Lane entfernt, besuchte. Und umso verlockender, hier eine frühe Quelle für sein Streben nach der Darstellung von Transparenz, Licht und Bewegung in seiner Malerei zu sehen.
Turner kam beizeiten mit dem Theater in Berührung – sein Vater arbeitete als Perückenmacher auch hinter den Kulissen – und wirkte bald schon selbst als Bühnenbildner.30 Wäre er damals bereits berühmt gewesen, hätte sich von dieser Arbeit wohl mehr erhalten, so aber waren die Prospekte fast ebenso flüchtig wie die Vorführungen selbst. War ein Stück abgespielt, verschwanden auch die Kulissen.
Nicht nur Thornbury, auch John Ruskin war allerdings der Auffassung, Turner habe keinerlei Profit aus seiner Zeit als Kunststudent an der Akademie gewonnen. »Sie lehrte ihn nichts, nicht einmal das eine, was sie ihn hätte lehren sollen – den mechanischen Prozess routinierter Ölmalerei, sichere Handhabung der Instrumente und dauerhaften Farbauftrag.« Die Akademie sei von Beginn an ein großer Irrtum gewesen, so Ruskin. »Sie unterdrückte sorgsam seine Wahrnehmung der Wahrheit, seine Fähigkeiten der Erfindung und seine Wahlfreiheit. Für ihn war es unmöglich das Richtige zu tun, außer im Geiste der Renitenz; somit war die erste Voraussetzung für sein Weiterkommen die Kraft zu vergessen.«31 Glaubt man diesen Worten, dann musste Turner nicht nur die Lehren der Akademie ausblenden, sondern auch die fatale Wirkung verdrängen, die diese auf ihn gehabt haben.
In Wahrheit wollte Turner nicht in Opposition zum akademischen Betrieb, sondern innerhalb der Royal Academy Karriere machen. Dazu musste er zunächst seine Stellung festigen, wozu solide Seestücke und Historiengemälde besonders geeignet schienen. Der Institution an sich stand Turner keineswegs feindlich gegenüber, im Gegenteil: Lebenslang betrachtete er sie als die Mutter seiner Kunst, der er sich zu tiefstem Dank verpflichtet zeigte. Das bedeutete nicht, dass er ein Verharren in etablierten Gefügen und Genres befürwortete, sondern zunächst nur, dass er ihre Strukturen durchschaute und die Reputation zu schätzen wusste, die das Kürzel »R.A.« hinter einem Künstlernamen quasi von Amts wegen verbürgte.
Allein das Renommee der Kunstschule ebnete den Weg, und die Nachbarschaft zwischen Royal Academy und Royal Society begünstigte eine auch geistige Nähe sowie einen interessierten Austausch, der Turner einen Blick über den Tellerrand der Ästhetik hinaus ermöglichte und sich in Bekanntschaften mit Astronomen und Physikern wie Mary Somerville, Michael Faraday oder Friedrich Wilhelm Herschel manifestierte.
Was Turner außer dem Zeichnen von nackten Körpern an der Akademie gelernt hat, darüber gehen die Meinungen also auseinander. Wichtiger ist vielleicht, was er nicht gelernt hat. Es mag paradox klingen, dass sich die Landschaftsmalerei, gerade weil sie an den Akademien verschmäht wurde, zur florierenden und innovativen Gattung entwickelte. Da junge Künstler hier weitgehend ihren eigenen Weg finden mussten, eröffnete sich ihnen ein von verstaubter Konvention unverstellter Blick auf die Natur. Wichtiger als die Routine eines akademischen Reglements wurde daher für William Turner der Austausch mit anderen Künstlern.