Wittgensteiner Schatten - Sandra Halbe - E-Book

Wittgensteiner Schatten E-Book

Sandra Halbe

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Beschreibung

Schnitzeljagd mit einem Mörder! Nach einem Fehltritt beim BKA wird Caroline König zurück in ihre Heimat Bad Laasphe im Wittgensteiner Land versetzt. Dort soll sie den letzten Fall ihres verstorbenen Vaters neu aufrollen. Der Täter Robert Hellmar hat vor zehn Jahren in der Umgebung vier Frauen ermordet und ist plötzlich bereit, sich zu seinem Motiv zu äußern. Doch so einfach macht er es Caroline nicht. Er schickt sie auf eine nervenaufreibende Suche nach neuen Hinweisen, die sie weit zurück in ihre eigene Vergangenheit bringt ...

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ÜBER DIE AUTORIN

Sandra Halbe wurde 1985 im Sauerland geboren. Nach ihrem Studium in Köln, Aix-en-Provence und Newcastle arbeitete sie zunächst in Wiesbaden. Heute lebt sie mit ihrem Mann in ihrer Wahlheimat Siegen-Wittgenstein. Dort spielen auch ihre Regionalkrimis um Kommissarin Caroline König.

„Wittgensteiner Schatten“ ist der erste Teil der Reihe.

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.

... da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.

Wittgensteiner Heimatlied, Walter Birkelbach, 1940

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Epilog

Danksagung

1

Sonntag

»Caro, Essen ist fertig! Bist du soweit?«, höre ich meine Mutter aus der Küche rufen.

»Ja, gleich«, murmele ich.

»Caro?«

»Gleich!«, antworte ich gereizt, diesmal so laut, dass sie mich hört. Ich starre weiter auf meine nicht ausgepackten Koffer auf dem Boden. Den ganzen Vormittag habe ich nichts anderes gemacht.

In meinem Zimmer hier in Bad Laasphe hat sich so gut wie nichts verändert: Mein Bett steht an der Wand, meine Mutter hat es frisch bezogen, als ich ihr sagte, dass ich herkomme und eine Weile bleibe. Darüber hängt ein Regal mit ein paar Jugendbüchern, die ich beim Auszug vor drei Jahren nicht mitgenommen habe. Mein Schreibtisch ist ebenfalls noch da. Nur der Laptop und diverse Unterlagen sind verschwunden. Und an der Wand gegenüber vom Bett steht mein Kleiderschrank. Leer.

Die Koffer warten nur darauf, ausgepackt zu werden. Ich kann es nicht. Ich habe Angst, einen Stromschlag zu bekommen, wenn ich versuche, die Dinger zu öffnen. Meine Mutter meldet sich erneut aus der Küche. Also gehe ich zu ihr. Vielleicht tun die Koffer mir ja den Gefallen und lösen sich in Luft auf, bis ich wieder in meinem Zimmer bin.

»Du isst ja gar nichts«, beschwert meine Mutter sich.

»Ich habe keinen Hunger«, gebe ich zurück und lasse das Besteck sinken.

»Willst du lieber ein Eis?«

Bevor ich überhaupt Zeit habe zu antworten, springt sie schon auf und öffnet das kleine Gefrierfach. »Ich bin so froh, dass du wieder hier bist«, sagt sie.

Den Becher mit dem Spaghettieis vor mir, bringe ich es nicht übers Herz, sie wieder vor den Kopf zu stoßen. Also esse ich langsam meinen Nachtisch, während sie mich anstrahlt.

»Ich muss gleich zur Arbeit. Kommst du zurecht?«

»Natürlich. Ist ja nicht so, als wäre ich zum ersten Mal hier.«

»Ruf mich an, wenn du was brauchst.«

»Mama, ich bin achtundzwanzig Jahre alt und habe lange genug alleine gewohnt. Ich komme schon klar.«

Sie nickt, auch wenn der beunruhigte Ausdruck in ihren Augen nicht verschwinden will.

Ich bin nicht freiwillig zurück nach Laasphe zurückgekehrt. Seit drei Jahren arbeite ich als Kommissarin beim BKA in Wiesbaden. Nach meiner Polizeiausbildung habe ich alles unternommen, um dort zu landen. Ich wollte die ganz großen Fische fangen, anstatt mich mit Kneipenschlägereien zu befassen. Ich wollte weg vom Land und rein ins Großstadtleben. Natürlich habe ich meine Mutter immer mal wieder besucht. Sie richtete mir dann mein Zimmer hier in der Ostpreußenstraße her und tat alles dafür, dass ich mich wohlfühlte. Aber nach allem, was passiert ist, bin ich nie hierhergekommen, um zu bleiben.

Dieses Mal ist es anders. Die Koffer, die ich mitgebracht habe, sind riesig. Darin befindet sich mehr Gepäck, als für einen obligatorischen Wochenendbesuch nötig wäre. Meine Mutter macht sich ständig Sorgen, dieses Mal allerdings mit gutem Grund. Ich bin suspendiert. SUSPENDIERT! Das einzige Wort, das dauernd im Kopf widerhallt und das sich als Klumpen in meinem Magen festgesetzt hat. Seit Tagen kann ich nichts essen. Mein Chef hat es netter formuliert: Ich sei bis auf Weiteres beurlaubt. Das Ergebnis ist das gleiche: Ich bin vom aktiven Dienst enthoben.

Aus einer Laune heraus habe ich meine Mutter angerufen und ihr davon erzählt. Von der Beurlaubung . Allerdings habe ich ihr weisgemacht, dass ich es sei, die sich freigenommen habe. Was genau vorgefallen ist, muss sie nicht wissen. Sie würde verrückt werden vor Sorge. Ich habe sie lediglich gefragt, ob es ihr recht sei, wenn ich für eine Weile nach Hause komme. Sie war begeistert. Bis sie mich heute Morgen gesehen hat. Seitdem hat sie diese Falte auf der Stirn. Sie weiß, dass ich nicht freiwillig hier bin. Und ich habe meine Meinung inzwischen wieder geändert: Es war ein Fehler. Ich will zurück nach Wiesbaden. Und zwar jetzt. Während meine Mutter bei der Arbeit ist, werde ich die Koffer in mein Auto schleppen und wieder abreisen. Sie wird aus allen Wolken fallen, wenn sie wieder zu Hause ist. Eine passende Erklärung werde ich mir auf dem Rückweg überlegen. Ich weiß nicht mehr, was mich geritten hat, hierherzukommen. Jetzt fühlt es sich falsch an.

In diesem Moment klingelt mein Handy, und mein Chef ist am Apparat.

2

»Hallo, Caro«, begrüßt er mich.

»Dennis!«, rufe ich aus. Mein Herz fängt an zu rasen. »Ich habe noch nicht mal ausgepackt. Wenn du mich brauchst, mache ich mich sofort auf den Rückweg.«

»Du weißt, dass das nicht möglich ist nach allem, was passiert ist.«

Das Mitleid in seiner Stimme zeigt an, wie verzweifelt ich geklungen haben muss. Ich räuspere mich. »Was kann ich für dich tun? Ich bin gut angekommen, wenn du das fragen wolltest«, sage ich eine Spur resignierter.

»Ich rufe trotzdem an, weil ich dich brauche«, fährt er unbekümmert fort, ohne auf meinen Kommentar einzugehen. »Sagt dir der Fall Robert Hellmar etwas?«

»Klar«, bringe ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Das ist der letzte Fall, an dem mein Vater gearbeitet hat.«

»Der Kriminalhauptkommissar in Bad Laasphe hat mich um Unterstützung gebeten. Da ist es doch perfekt, dass du in der Gegend bist.«

»Ich verstehe nicht. Hellmar sitzt seit einer Ewigkeit im Gefängnis. Was gibt es da für mich zu tun?«

»Die genauen Details kenne ich nicht. Am besten fragst du das alles, wenn du vor Ort bist. Du hast heute Nachmittag um fünfzehn Uhr einen Termin auf der Polizeiwache.«

»Aber du hast mich doch beurlaubt«, gebe ich zu bedenken.

»Bist du mit meiner Entscheidung zufrieden?«

»Nein, aber ...«

»Eben. Der zuständige Beamte vor Ort hat nach dir gefragt. Also sagen wir, ich lege den Begriff Beurlaubung großzügig aus. Dein persönlicher Bezug zu diesem Fall wird uns hilfreich sein, denke ich. Alle Informationen bekommst du heute Nachmittag von deinem Kollegen.«

Nachdem wir uns verabschiedet haben, lasse ich das Handy langsam sinken. Alles in mir rebelliert gegen diesen Auftrag. Ich habe in der Tat einen persönlichen Bezug dazu und bezweifle, dass der von Vorteil sein wird. Aber ich weiß, dass ich keine Wahl habe. Bei meinem letzten Einsatz habe ich Mist gebaut. Wenn ich zurück in sein Team will, bin ich gezwungen, die Aufträge auszuführen, die Dennis mir zuteilt, ob es mir passt oder nicht.

In einer halben Stunde muss ich los. Während ich mich frisch mache, werfe ich einen letzten Blick in den Spiegel und zupfe meinen dunklen Pony ins Gesicht, sodass er das Muttermal auf der Stirn verdeckt. Die Koffer werde ich vorerst nicht zurück ins Auto bringen. Ich kann mich aber immer noch nicht dazu durchringen, sie auszupacken. Meine karierte Bluse wird den Termin auf der Wache überstehen, obwohl sie von der Fahrt knittrig ist.

Mein blauer VW Golf wartet auf mich.

Auf der Fahrt rekapituliere ich, was ich über den Fall Hellmar weiß: nicht allzu viel. Ich kann mich nur daran erinnern, dass er in weniger als einem Jahr insgesamt vier Frauen ermordet hat, zuletzt seine eigene. Deutlicher im Gedächtnis geblieben ist mir die Stimmung meines Vaters zu dieser Zeit. In Wittgenstein trieb ein Serienmörder sein Unwesen, und er als erfahrener Kommissar sollte ihn zur Strecke bringen, bevor er in den wohlverdienten Ruhestand gehen durfte. Ich sehe ihn heute noch vor mir: Die Wände in seinem Arbeitszimmer waren gepflastert mit Tatortfotos, sein Schreibtisch quoll über vor Dokumenten und Notizen. Vor zehn Jahren hätte er bereits mit Computern arbeiten können, aber er brauchte alle Informationen ausgedruckt vor sich. Jeden Abend saß er dort am Schreibtisch, das Gesicht in den Händen vergraben. Bis spät in die Nacht ging er alles durch, was er über die Morde wusste, wieder und wieder. Mit jeder ermordeten Frau wurden die Ränder unter seinen Augen dunkler, hingen die Mundwinkel weiter herunter. Den Schmerz in seiner Brust ignorierte er geflissentlich. Bis Hellmar sich stellte. Nach dessen Festnahme räumte mein Vater die Unterlagen und Fotos sorgfältig zurück in ihre Kisten. Erst nachdem alles wieder ordnungsgemäß verstaut und an die Staatsanwaltschaft übergeben war, kapitulierte er und ließ die Schmerzen zu. Hellmars Verurteilung sollte er nicht mehr erleben.

Ein Hupen reißt mich aus meinen Gedanken. Ich stehe vor dem Kreisverkehr und habe freie Fahrt. Entschuldigend reiße ich eine Hand nach oben und setze mich wieder in Bewegung, um rechts auf die Hauptstraße abzubiegen.

Das BKA in Wiesbaden ist riesig: Je nachdem, welchen Teil des Gebäudes man aufsuchen muss, werden zwanzig Minuten mehr eingeplant, um dort pünktlich anzukommen. Im Vergleich dazu ist die Wache hier in Laasphe winzig. Ich habe den letzten freien Parkplatz vor dem kleinen Gebäude ergattert. Im Besprechungsraum bin ich erst mal alleine. Ich nippe an der Tasse Kaffee, die man mir angeboten hat. Als ich sehe, wer durch die Tür kommt, pruste ich den Schluck fast wieder aus: Es ist Alex!

Der schaut genauso überrascht drein wie ich. »Caro! Willkommen zu Hause!« Er schließt mich in die Arme.

Mühsam bringe ich ein »Hi« hervor. Ich kann es kaum glauben. Einer der ersten Menschen, der mir hier über den Weg läuft, ist Alex. Er sieht gut aus: groß und schlank, die dunklen Haare kurz geschnitten. Der gepflegte Vollbart ist neu. An seinen blauen Augen habe ich ihn trotzdem wiedererkannt.

»Wie lange ist es her, dass wir uns zuletzt gesehen haben?«, fragt er.

»Ich weiß es nicht. Zwei, drei Jahre?« Ich zucke mit den Schultern. Dabei weiß ich es sicher. Vor drei Jahren sind wir uns auf einer Geburtstagsfeier über den Weg gelaufen, kurz bevor ich nach Wiesbaden gezogen bin. Doch Alex muss nicht unbedingt wissen, dass unsere letzte Begegnung mir im Gedächtnis geblieben ist.

»Du siehst toll aus! Irgendwas an dir ist anders.« Alex macht es sich auf dem Stuhl mir gegenüber bequem und sieht mich aufmerksam an. »Warst du beim Friseur?«

Automatisch sind meine Hände wieder nach oben gewandert, um meinen Pony ins Gesicht zu ziehen. Ich fühle mich ertappt. »Ja«, erwidere ich und lasse die Arme schnell wieder in meinen Schoß sinken. Eine schlagfertige Bemerkung will mir nicht einfallen. »Schön, dass es dir gefällt.«

»Wie geht es dir?«, fragt Alex.

»Mein Chef hat dir mit Sicherheit erzählt, was passiert ist und warum ich hier bin«, weiche ich der Frage aus.

»Eigentlich nicht. Ich habe nach dir gefragt und schon gebangt, dass du anderweitig eingeteilt bist. Aber er hat mir gesagt, dass du ohnehin eine Weile hier in der Gegend bist und mir zur Verfügung stehst. Das kommt mir sehr gelegen. So muss ich keinen Kollegen aus Siegen herbeiordern und kann für mein Anliegen sogar jemanden einsetzen, dem ich vertraue. Ich hatte nur Angst, dass du absagen würdest.«

Ich weiß nicht, worüber ich mich mehr freue: dass mein Chef Alex keine Details über meine Rückkehr verraten hat oder dass Alex mir vertraut.

»Was kann ich für dich tun?«, frage ich, bemüht, meine Stimme neutral klingen zu lassen.

»Robert Hellmar sitzt seit zehn Jahren wegen Mordes an seiner Frau hier im Gefängnis. Wir, oder besser gesagt dein Vater, konnten ihn damals nur mit diesem einen Mord in Verbindung bringen. Die anderen drei Morde hat er zwar gestanden, aber über das Motiv hat er hartnäckig geschwiegen – bis jetzt. Hellmar ist an Krebs erkrankt und hat vermutlich nicht mehr lange zu leben. Er will sich anscheinend alles von der Seele reden, bevor er stirbt.«

Ich nicke. Wenn Serienmörder sterben, wollen sie sich entweder mit einem großen Knall verabschieden. Oder sie wollen gestehen. Hellmars Wunsch, auszupacken, überrascht mich nicht sonderlich. »Schön für ihn. Und wo komme ich ins Spiel?«

»Ich brauche jemanden, der seine Aussage aufnimmt und mit den Fakten abgleicht. Idealerweise einen Kollegen, der sich in Kriminalpsychologie auskennt und feststellt, wann der Kerl uns Märchen erzählt. Ich habe dich im Auge behalten, seit du hier weggegangen bist. Und für diesen Fall könnte ich mir niemanden vorstellen, der besser geeignet ist. Dein Lebenslauf liest sich wie ein Bilderbuch: nach dem Abi die Ausbildung zur Polizistin, anschließend der Wechsel zum BKA nach Wiesbaden, wo du als eine von fünfzig Teilnehmern pro Jahr ins Nachwuchsprogramm aufgenommen wurdest. In kürzester Zeit bist du zur Kriminalkommissarin aufgestiegen. Mit achtundzwanzig Jahren hast du schon viel erreicht. Wahnsinn!« Alex nickt anerkennend.

»Du bist wie üblich Weltmeister im Tiefstapeln. Schau dich doch mal an: Du bist nicht mal einunddreißig und leitest eine Dienststelle. Wie viele Beamte arbeiten hier?«

»Na ja, so um die zehn. Scheint, als hätten wir beide Karriere gemacht.« Alex lächelt, und ich sehe in seinen Augen, wie stolz er auf das ist, was er erreicht hat.

Am liebsten würde ich ihn jetzt nach dem fragen, was mich wirklich interessiert: Hat er eine Frau oder Lebensgefährtin? Kinder? Hat er oft an mich gedacht, nachdem ich Laasphe verlassen habe? Ich verkneife mir meine Fragen. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. »Dann zeig mal her, was ihr für mich habt«, verlange ich stattdessen und stehe auf.

Wenn Alex von meinem abrupten Themawechsel überrascht ist, zeigt er es nicht. Kommentarlos führt er mich in einen kleinen Raum, in dem ich ungestört arbeiten kann. Auf einem Zettel hat er meine Nutzerdaten notiert, die mir Zugang zum Hauptrechner gewähren. »Mittlerweile ist alles digitalisiert«, erklärt er mir. »Aber dein Vater hat lieber mit Papier gearbeitet. Deswegen habe ich die für dich.« Er deutet auf fünf prall mit Akten gefüllte Kartons auf dem Boden neben dem Schreibtisch.

Mein Blick wandert zwischen dem Computer und den Kartons hin und her. Die Tatsache, dass auch hier wenig mit Papier gearbeitet wird, überrascht mich nicht. In Wiesbaden ist das nicht anders, und ich habe mich daran gewöhnt, so viel wie möglich am Computer zu erledigen. Und doch tendiert ein Teil von mir dazu, die Papiere in den Händen zu halten, mit denen mein Vater gearbeitet hat. Sehnsüchtig schaue ich deswegen zu den Kartons mit den Akten hinüber. Seine Akten. Seine Anmerkungen, seine Handschrift.

»Morgen früh um zehn Uhr hast du den ersten Termin im Gefängnis«, erklärt Alex.

»Das ging ja schneller, als ich dachte«, bringe ich hervor. »Ich mache ich mich besser ans Werk.«

Ich werfe noch einen letzten Blick auf die Papierakten und lasse mich dann vor dem Computer nieder. Die Notizen meines Vaters müssen warten. Über den Rechner kann ich mich schneller in die Thematik einarbeiten. Wenn ich Hellmar zum ersten Mal begegne, will ich wenigstens einen groben Überblick über die damaligen Geschehnisse haben.

3

»Hallo, Caro«, begrüßt er mich.

Derjenige, der die Daten zu Hellmars Morden archiviert hat, hat ganze Arbeit geleistet. Mir werden fünf Unterordner angezeigt: einer über Hellmar und jeweils einer für jeden der vier Morde. Ich spare den Ordner über Hellmar aus und beschließe, mir erst einmal einen Überblick über die Mordopfer zu verschaffen.

Veronica Baumeister, das erste Opfer, wurde am 8. April im Kurpark in Bad Laasphe gefunden. Sie saß auf einer Bank mit Blick auf den Teich. Auf dem Tatortfoto sind die langen dunkelbraunen Haare strohig und haben jeglichen Glanz verloren. Dunkle Würgemale an ihrem Hals lassen kaum einen Zweifel an der Todesursache. Neben dem grausigen Bild gibt es ein Foto von Veronica Baumeister zu Lebzeiten. Auf der Homepage eines Immobilienmaklers lächelt sie direkt in die Kamera, die Haare sind hochgesteckt, die braunen Augen dezent geschminkt. Der Kragen einer weißen Bluse und ein dunkler Blazer vermitteln den Eindruck von Kompetenz. In ihrem Lebenslauf findet sich nichts Ungewöhnliches: Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Industriekauffrau und machte anschließend ihren Maklerschein, um dann in einem Immobilienbüro einzusteigen. Veronica Baumeister war seit 1995 verheiratet und hatte ihren Geburtsnamen, Hirsch, gegen den ihres Mannes getauscht. Das Ehepaar hatte keine Kinder. Ihr Mann arbeitete in einem der umliegenden Autohäuser. Er hatte eine Vermisstenanzeige aufgegeben, weil seine Frau am Abend des 6. April nicht nach Hause gekommen war. Sie sei mit Schulfreunden verabredet gewesen, hatte er zu Protokoll gegeben. Mit wem genau, wusste er leider nicht. Veronica treffe sich öfter mit Freunden und müsse ihm darüber keine Rechenschaft ablegen. Als mein Vater ihn fragte, ob es möglich sei, dass seine Frau eine Affäre habe, rastete er aus und beendete das Gespräch. Dann tauchte das zweite Opfer auf – im wahrsten Sinne des Wortes.

Gisela Schröter wurde im Weiher an der Amalienhütte in Niederlaasphe ertränkt. Am 11. Mai wurde ihre Leiche gefunden. Leider waren durch die lange Zeit im Wasser sämtliche Spuren vernichtet, sodass mein Vater weiterhin im Dunkeln tappte. Mit dem ersten Mord brachte er diesen Fall zunächst nicht in Verbindung. Dafür waren die Muster zu unterschiedlich. Gisela Schröter war ebenfalls dreiundvierzig Jahre alt. Auch ihre Augen waren braun, die Haare waren hier und da bereits mit grauen Strähnen durchzogen. Sie arbeitete als Grundschullehrerin in Niederlaasphe, lebte allein und war zur Zeit ihres Verschwindens schon seit einigen Wochen krankgeschrieben. So dauerte es eine Weile, bis sie vermisst gemeldet wurde. Gisela Schröter hatte wegen diverser Bandscheibenvorfälle eine Reha beantragt. Viele dachten, sie wäre spontan genehmigt worden, sodass Frau Schröters Freunde recht spät die Polizei alarmierten. Erst als sie auf sämtliche Anrufe nicht reagierte und zu Hause tagelang die Tür nicht öffnete, wurde jemand misstrauisch. Zunächst gab es keinen Tatverdächtigen. Keinen Partner, niemanden aus dem Freundeskreis. Und sosehr man sich auch mal über eine schlechte Note seines Kindes aufregt: Für einen derart brutalen Mord ist das kein Motiv.

Bereits am 7. Juni wurde das dritte Opfer gefunden: Helen Schulte, am Perfstausee in Breidenstein, erwürgt. Mit zweiundvierzig war sie die jüngste unter den Opfern. Ihre Haare trug sie zu einem blonden Bob geschnitten. Auf dem Tatortfoto waren die blauen Augen geschlossen. Auch hier hatte man ein Foto von ihr zu Lebzeiten beigefügt. Helen Schulte hatte eine eigene Website gehabt. Sie hatte sich als Diabetes- und Ernährungsberaterin selbstständig gemacht. Damit konnte sie Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren. Helen Schulte lebte getrennt von ihrem Mann, der zwölfjährige Sohn wohnte bei ihr. Soweit zu erkennen, gab es aber keinen Sorgerechtsstreit, und beide Elternteile kümmerten sich um den Jungen. Nach Helen Schultes Tod zog der zu seinem Vater. Mein Vater hatte ihren Exmann überprüft, aber als Verdächtigen schnell ausgeschlossen.

Nach dem Fund dieser Leiche war klar, dass alle Morde miteinander in Zusammenhang stehen mussten. Drei Frauen im gleichen Alter, die Tatorte lagen alle am Wasser. Die Morde fanden innerhalb weniger Monate statt. Das konnte kein Zufall sein.

Der einzige Mord, der aus dem Rahmen fällt, ist der an Simone Hellmar. Ich muss das Bild, das von ihrer Leiche gemacht wurde, immer wieder ansehen. Im Gegensatz zu den anderen Opfern gibt es hier keine Spur von Verwesung. Hellmar hatte direkt nach seiner Tat die Polizei gerufen. Auf eine perverse Art ist dieses Bild überwältigend. Simone Hellmar liegt mit dem Rücken auf dem Ehebett, die langen blonden Haare sind um sie herumdrapiert wie ein Schleier. Die Arme sind beide ausgebreitet, die Augen geschlossen. Sie trägt Lidschatten und einen dezenten Lippenstift. Unter dem schwarzen Kleid wölbt sich ein Babybauch. Sie sieht aus, als würde sie schlafen. Einen Moment lang kann ich mich nicht von dem Bild losreißen. Der Gedanke an den Mord an dieser wunderschönen, schwangeren Frau lässt mich mit einem Gefühl der Hilflosigkeit zurück.

Sollte ich die Akte zu Robert Hellmar geschlossen halten? Morgen früh werde ich ihm zum ersten Mal gegenüberstehen. Ein Teil von mir will bei diesem Treffen unvoreingenommen sein. Doch im selben Moment wird mir klar, dass ich mir nur etwas vormache. Ich werde auf den Mörder von vier Frauen, darunter seine eigene, treffen. Der letzte Fall meines Vaters, der ihn monatelang beschäftigte und ihn am Ende das Leben kostete. Wie will ich da unvoreingenommen sein? Kopfschüttelnd öffne ich mit einem Doppelklick die Datei, in der ich die grundlegenden Informationen über Hellmar finden werde.

Das Foto von Hellmar direkt nach seiner Festnahme versuche ich zu ignorieren. Ich nehme ein Paar große Augen wahr, das ruhig in die Kamera schaut, doch ich scrolle weiter, bis ich beim schriftlichen Teil ankomme. Hellmar ist 1965 geboren und in Bad Laasphe aufs Gymnasium gegangen. Nach dem Abitur studierte er BWL in Marburg, um nach Beendigung des Studiums bei einer der hiesigen Firmen einen Job anzunehmen. Zur Zeit seiner Festnahme war er in den strategischen Einkauf aufgestiegen und zu einem der Geschäftsführer ernannt worden. Sein Arbeitgeber war nach den Geschehnissen geschockt und beteuerte, dass Hellmar sich nie etwas hatte zuschulden kommen lassen.

Das Haus, das das Ehepaar in Laasphe gebaut hatte, steht seit Robert Hellmars Festnahme leer, befindet sich aber nach wie vor in seinem Besitz. Hellmar bezahlt regelmäßig die Grundbesitzabgaben und Versicherungen. Anscheinend hatte er vor, nach dem Absitzen seiner Strafe dort wieder einzuziehen. Dank seines Gesundheitszustandes wird es dazu wohl nicht mehr kommen. Soweit ich der Akte entnehmen kann, hat Hellmar hier keine Familienangehörigen. Was wird mit dem Haus geschehen, wenn er im Gefängnis stirbt? Außerdem würde ich es mir gern von innen anschauen. Vielleicht findet sich dazu ja eine Möglichkeit.

In Alex' Büro ist der Schreibtisch unbesetzt. Er steht bei einer Kollegin, die Tasse Kaffee in der Hand. »Ich bin dann mal weg«, verkünde ich. »Für heute habe ich genug Informationen zu verarbeiten.«

»Warte, ich komme mit.« Er wirft einen entschuldigenden Blick in Richtung der Kollegin, dann begleitet er mich zur Tür. »Das wird bestimmt ein kurzes Intermezzo mit Hellmar«, versichert er mir. »Er ist bereit auszupacken, nach so vielen Jahren. Diese Gelegenheit will ich mir nicht entgehen lassen. Dann erfahren wir endlich, was ihn so weit getrieben hat, und wir können den Fall abschließen. Das Ergebnis deiner Befragungen wäre außerdem geeignetes Lehrmaterial für unsere Polizeischüler. So viele Serienmörder haben wir hier auf dem Land ja Gott sei Dank nicht. Und du kannst fix wieder in deinen wohlverdienten Urlaub zurück.«

Dass mein Vater an diesem Fall nahezu zerbrochen ist und es deswegen in seinem Sinne wäre, ihn endlich zu lösen, sprechen wir nicht aus, obwohl ich Alex ansehe, dass er genauso darüber denkt wie ich. Ich verspreche ihm, dass ich nach meinem Besuch im Gefängnis Bericht erstatten werde. Dass ich schnell wieder in den Urlaub zurückkehren kann, bezweifle ich allerdings. Zehn Jahre hat Hellmar geschwiegen. Und dann soll er ausgerechnet jetzt alles auf den Tisch legen? Auch wenn er sich vor seinem Tod erleichtern will: Das kann ich einfach nicht glauben. Nicht, nachdem ich meinen Vater Abend für Abend an seinem Schreibtisch gesehen habe, auf der Suche nach der Antwort auf die schmerzlichste aller Fragen: Warum?

4

Montag

Im Gefängnis werde ich schon erwartet. Ein hagerer Vollzugsbeamter namens Johannes, der sich selbst Jo nennt, wird mich zu Hellmar bringen. Auf dem Weg dorthin redet er ohne Punkt und Komma. »Dass man hier einmal ein Gefängnis bauen würde, hätte damals im Traum niemand gedacht. Und gewollt hat es erst recht keiner. Wer hat schon gern ein Gefängnis vor der Nase, so nah am Stadtzentrum? Was sollen nur die Touristen sagen? Aber der Knast im siebzig Kilometer entfernten Attendorn platzte aus allen Nähten, und dieser Standort war perfekt. So schnell die Gemüter sich erhitzt haben, so schnell haben sie sich wieder beruhigt. Das Gefängnis bringt schließlich Geld in die Kassen.« Er grinst mich an und wartet darauf, dass ich ihm zustimme. Aber ich reagiere nicht, also setzt er erneut an. Aber da haben wir das Ende des Ganges erreicht. »So, da sind wir schon.« Er schließt die Tür zu dem Besucherzimmer auf, in dem ich mich mit Hellmar treffen soll. »Mit einem Serienmörder zu sprechen ist bestimmt aufregend für Sie, oder?«, versucht Jo es noch einmal.

Langsam geht der Kerl mir auf die Nerven. »Danke, Jo, ich komme jetzt allein zurecht«, sage ich so freundlich, wie ich kann.

Er sieht mich alles andere als begeistert an, aber versteht den Wink mit dem Zaunpfahl und lässt mich allein.

Das Zimmer ist klein. Man hat versucht, es so gemütlich wie möglich einzurichten. Blumenvasen sind natürlich tabu, damit könnten die Gefangenen sich und ihre Besucher verletzen. Die Vorhänge sind so angebracht, dass man die Sicherungen nicht sieht, die verhindern, dass die Fenster komplett geöffnet werden können. Auf dem Tisch stehen ein Plastikgefäß mit Wasser und zwei Kunststoffbecher. Neben dem Bild an der Wand ist ein kleines Fenster, das dem Beamten im Raum nebenan ermöglicht, uns im Blick zu behalten. Ich bin mir sicher, dass Hellmar nicht versuchen wird, mir etwas anzutun, aber Vorschrift ist Vorschrift, und bei manchen Gefangenen ist das Paar zusätzlicher Augen mit Sicherheit von Vorteil. Der Ausblick aus dem Fenster wirkt beruhigend auf mich. Das Gefängnis liegt direkt am Wald, sodass man nichts als Bäume sieht. Die sind um diese Jahreszeit zwar kahl, und der graue Himmel lässt sie trist wirken, aber ich stelle mir vor, dass der Ausblick im Frühjahr durchaus reizvoll ist. Ich frage mich, ob man von hier aus auch Waldbewohner wie Rehe oder Wildschweine entdecken kann, doch da öffnet sich die Tür hinter mir, und Hellmar wird hereingelassen.

Der Tod hat viele Gesichter: Er erscheint in Form eines IS-Kämpfers, der sich und möglichst andere im Namen seines Gottes in die Luft sprengt. Er kommt in Form eines Fünfzehnjährigen, der in der Schule seine Klassenkameraden und anschließend sich selbst erschießt. Oder er ist der betrogene Ehemann, der seine Frau und ihren Liebhaber aus Eifersucht ersticht. Ich bin mir sicher, dass Hellmars Nachbarn der Presse erzählt haben, wie merkwürdig er sich verhalten hat. »Mit dem stimmt was nicht, das wussten wir schon immer«, so in der Art werden sie sich vor den Reportern geäußert haben. Aber das ist nicht wahr. Der Tod kommt oft überraschend und lässt sich nicht auf einen Typus festnageln. Bis zu seiner Festnahme hatte Robert Hellmar ein ganz normales Leben geführt.

Und er sieht nicht wie ein Mörder aus. Er ist kaum größer als ich und trägt statt der Gefängniskluft ein Hemd mit einem Pullunder zu einer Jeans, die ein wenig zu locker sitzt. Er ist glattrasiert. Die dunklen, mit grauen Strähnen durchzogenen Haare sind vor Kurzem erst geschnitten worden. Abgesehen vom gepflegten Äußeren hat er eine sympathische Ausstrahlung. Er sieht nicht aus wie dreiundfünfzig. Ich hätte ihn zehn Jahre älter geschätzt. Die Ränder unter seinen Augen lassen vermuten, dass er wenig Schlaf bekommt oder die Krebsmedikamente ihm zu schaffen machen. Sein Händedruck ist fest und sein Lächeln warm. Mit angenehm dunkler Stimme stellt er sich vor. »Setzen wir uns doch«, schlägt er vor und deutet auf den Tisch in der Mitte. Als wären wir in seinem Wohnzimmer und nicht im Gefängnis. »Frau König«, sagt er, nachdem wir Platz genommen haben. »Sind Sie die Tochter ...?«

Ja, ich bin die Tochter des Polizisten, dessen Leben Sie ruiniert haben, würde ich ihm am liebsten ins Gesicht schreien. Aber ich beiße die Zähne aufeinander und nicke stattdessen. »Ja, mein Vater war Hauptkommissar Ernst König«, sage ich so ruhig wie möglich.

»Mit so hohem Besuch hatte ich gar nicht gerechnet«, antwortet er. Seine freundlichen Augen sehen mich unverwandt an. »Ihr Vater hatte ein Muttermal genau an der gleichen Stelle.« Er deutet auf meine Stirn.

Ich zupfe einige Ponysträhnen zurück ins Gesicht in der Hoffnung, dass sie den Leberfleck wieder verdecken. Dass die Begegnung mit Hellmar mich so aufwühlen würde, hatte ich nicht erwartet. Ich atme tief ein und aus, bis sich mein Herzschlag ein wenig beruhigt hat. »Meine Kollegen sagten mir, dass Sie bereit sind, ein Geständnis abzugeben?«, frage ich.

»Das ist richtig. Aber sprechen wir doch erst einmal über Sie. Frau König, was für eine Ehre! Die Tochter des großen Kommissars. Erzählen Sie mir von sich.«

»Herr Hellmar, ich bin nicht hier, um mit Ihnen Small Talk zu halten. Sie wollten uns etwas mitteilen. Wenn Sie dazu nicht bereit sind, können wir die Sache sofort abblasen, und ich gehe. Ganz wie Sie wollen.« Ich springe so heftig auf, dass der Stuhl hinter mir ins Wanken gerät. Mir doch egal, soll er umfallen. Als ich schon fast an der Tür angekommen bin, höre ich seine Stimme. Weiterhin ruhig, als wäre rein gar nichts vorgefallen.

»Frau König, setzen Sie sich wieder. Bitte.«

Ich blicke mich um. Hellmar sieht zu mir auf. In seine Augen hat sich etwas Flehendes geschlichen. »Also, fangen wir noch mal von vorne an«, sage ich bemüht freundlich.

»Ich habe Sie überfallen«, gibt Hellmar zu. »Das tut mir leid. Für Sie ist die Situation mit Sicherheit nicht einfach. Womöglich haben Sie auch nicht sämtliche Informationen bekommen. Ich habe nicht mehr lange zu leben, und der Alltag hier drin kann ziemlich trist sein. Dass ausgerechnet Sie meinen Fall wieder aufrollen, ist äußerst interessant für mich. Ich möchte die nächsten Wochen nicht damit verbringen, einen endlosen Monolog zu halten. Das würde ich körperlich nicht aushalten, vermute ich. Lassen Sie uns gemeinsam über das sprechen, was damals passiert ist. Ich werde Ihnen Hinweise geben, damit Sie Ihre eigenen Schlüsse ziehen. Ich helfe, wo ich kann. Aber bitte erlauben Sie mir, ein paar Fragen zu stellen, um Sie näher kennenzulernen. Dann fällt es mir bestimmt leichter, diese intimen Details zu offenbaren. Keine Sorge, ich werde Ihnen nicht zu nahe