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Hast du eine Frage, die dir bisher niemand beantworten konnte? Dann bist du hier genau richtig! In diesem E-Book findest du 69 Fragen, die mir Kinder in den vergangenen Jahren gestellt haben. Es sind Fragen nach dem Anfang und dem Ender der Erde, nach Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, nach Gott und der Welt und wie man an einen Gott glauben kann, den man nicht sehen kann und der Gebete nicht immer erhört. Vielleicht sind das auch deine Fragen. Dann hoffe ich, dass auch du hier Antworten findest, die dir weiterhelfen. (Dein Harry Voß)
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Seitenzahl: 201
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Harry Voß
Woran merke ich,dass Gott mich liebt?
Kinderfragen über Gott und die Welt
Impressum
Eine Koproduktion des Bibellesebund Verlag, Marienheide, mitSCM Verlag in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
© 2020 Bibellesebund Verlag, Marienheideund SCM Verlag in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
2. Auflage 2022 der E-Book-Ausgabe
© 2020 der E-Book-Ausgabe
Bibellesebund Verlag, Marienheide undSCM Verlag in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen
Alle Rechte vorbehalten
https://shop.bibellesebund.de/
https://www.scm-shop.de/
Autor: Harry Voß
Covergestaltung: Sybille Koschera, Stuttgart
Illustrationen: Jonas Heidenreich, Berlin
ISBN 978-3-95568-419-8
Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgenden Ausgaben entnommen:
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe,© 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung, © 2011 Genfer Bibelgesellschaft, wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten:
Johannes 3,16 in Fragen rund um Gott, Wie ist das mit dem Tod, Fragen zur Freundschaft mit Jesus
Freie Übertragung des Autors in:
Wie groß ist eigentlich Gott, Hat Gott auch böse Leute lieb (2. Korinther 5,10), Gott hat das Gebot gegeben: „Du sollst nicht töten“, Wie kann ich wissen, dass ich den Heiligen Geist habe (Epheser 1,13-14), Ich versuche, mich an die Zehn Gebote zu halten, Was soll ich machen, wenn Gott meine Gebete einfach nicht erhört, Wo ist Gott bloß gewesen, als Oma krank wurde und starb, Ich vergesse oft zu machen, was Gott möchte, Ich spüre keine Liebe zu Gott (Markus 12,30)
Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart:Matthäus 3,2 in Fragen nach dem Himmel, 1. Johannes 5,3 in Fragen danach, wie sich der Glaube im Alltag auswirkt
Hoffnung für alle ® Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis – Brunnen Basel:
Fragen rund um den Beginn der Welt
Hinweise des Verlags
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch teilweise - nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes kommen.
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Wo findest du was?
Titel
Impressum
Liebe Leserin, lieber Leser
Fragen rund um Gott
Wo soll so ein Gott her kommen? Wie ist er entstanden?
Warum glauben alle, dass es Gott gibt?
Wie groß ist eigentlich Gott?
Woran merke ich, dass Gott mich liebt?
Ist Gott ein Mädchen oder ein Junge?
Hat Gott auch böse Leute lieb?
Unsere Religionslehrerin hat uns als Hausaufgabe aufgegeben, dass wir ein Bild von Gott malen sollen ...
Wie ist es möglich, dass Gott alles plant und weiß ...
Wieso hat Gott den Menschen geschaffen, wenn er doch schon wusste, dass der Mensch die Umwelt zerstört ...
Gott hat das Gebot gegeben: „Du sollst nicht töten.“ Trotzdem sterben im Alten Testament ganz viele Menschen ...
Kann Gott auch sterben?
Fragen rund um Jesus
Hat Jesus zu sich selbst gebetet?
Warum glauben so viele Menschen an Jesus, obwohl es keine Beweise dafür gibt, dass er gelebt hat?
Warum musste Gott seinen Sohn Jesus sterben lassen, um uns unsere Schuld zu vergeben?
Ist Jesus wirklich auferstanden?
Wie konnte Jesus auferstehen?
Fragen rund um den Heiligen Geist
Ist der Heilige Geist die Liebe Gottes?
Wie kann ich wissen, dass ich den Heiligen Geist habe?
Fragen nach dem Teufel
Meine Lehrerin hat gesagt: „Den Teufel gibt es nicht.“
Warum hat Gott den Teufel gemacht?
War die Schlange in 1. Mose 3 der Teufel?
Warum hat Gott den Baum der Erkenntnis gemacht?
Gibt es Geister?
Kommen Menschen in die Hölle, die nie von Jesus erfahren haben?
Wie ist das mit dem Tod, dem Gericht und dem ewigen Leben?
Fragen zur Bibel
Woher weiß man, ob die Bibel wahr ist?
Wie entstand das Neue Testament?
Wie kann man sich denn auf das verlassen, was in der Bibel steht? Was Jesus erlebt und gesagt hat, wurde doch erst sehr viel später aufgeschrieben.
Ist die Bibel nur eine Sammlung von erfundenen Geschichten?
Könnte man selbst eine Bibel übersetzen?
Fragen rund um den Beginn der Welt
Wie ist die Welt wirklich entstanden? In Millionen von Jahren? Oder in sechs Tagen?
Welches Licht hat Gott am ersten Tag gemacht, wenn er erst am vierten Tag die Sonne erschaffen hat?
Mir fällt es leichter, an die Wissenschaft zu glauben, als an Gott oder die Schöpfungsgeschichte der Bibel ...
Wenn man an Gott glaubt, soll man dann glauben, dass die Wissenschaft lügt?
Ist die Schöpfungsgeschichte nicht längst überholt?
Wir bearbeiten in der Schule momentan das Thema ,,Evolution“ ...
Leben wir schon in der Endzeit?
Warum ist das Leben manchmal so ungerecht?
Warum hilft Gott nicht den Menschen, die Krieg erleiden?
Fragen nach dem Himmel
Wie kann ich mir den Himmel vorstellen?
Ich versuche, mich an die Zehn Gebote zu halten. Trotzdem habe ich Angst, nicht in den Himmel zu kommen!
Kommen Tiere in den Himmel?
Fragen zum Gebet
Wie kann ich mit Gott reden?
Was bringt eine Bitte, wenn Gott sie nur erfüllt, wenn er will ...
Was soll ich machen, wenn Gott meine Gebete einfach nicht erhört?
Wo ist Gott bloß gewesen, als Oma krank wurde und starb?
Fragen zur Freundschaft mit Jesus
Was ist ein Christ
Ich vergesse oft zu machen, was Gott möchte. Bin ich dann überhaupt Christ?
Manchmal denke ich nicht an Gott oder mache sogar Sachen mit, von denen ich weiß, dass sie nicht gut sind.
Wenn ich in der Bibel lese, denke ich an andere Sachen.
Woher kann ich wissen, ob ich Jesus’ Freundin bin?
Ich lese nicht mehr so viel in der Bibel wie früher. Ist Jesus jetzt sauer auf mich?
Ich fühle mich nicht frei von Sünde, nachdem ich Gott um Vergebung gebeten habe. Was mache ich falsch?
Fragen rund um das Thema Taufe
Was bedeutet eigentlich „Taufe“?
Ich wurde als Baby getauft und bin später erst Christ geworden ...
Kommt man nur in den Himmel, wenn man getauft ist?
Fragen danach, wie sich der Glaube im Alltag auswirkt
Wie kann Gott in meinem Alltag mehr Platz bekommen?
In unserer Familie gibt es keinen Frieden mehr ...
Ein Mädchen in meiner Klasse hat einen Glücksstein ...
Wie kann ich fester glauben ...
Ich bin Christ, aber ich raste immer total schnell aus. Was kann ich machen?
Ich habe das Gefühl, dass ich mich nicht mehr richtig freuen kann, da ich nur noch Berge sehe ...
In der Bibel steht ja, dass man von seinem Glauben erzählen soll ...
Ich spüre keine Liebe zu Gott ...
Ich weiß nicht, ob ich an Gott glauben kann, obwohl ich weiß, dass es ihn gibt ...
Ist es schlimm, wenn ich manchmal keine Lust zum Bibellesen habe?
Wie kann die Bibel spannender für mich werden?
Meine Freundin ist sehr traurig – wie kann ich sie trösten?
Was bedeutet Konfession?
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn ich als Kind knifflige Fragen gestellt habe, die man nicht mit einem Satz beantworten konnte, dann sagte man mir manchmal: „Das ist halt so.“ Solche Antworten habe ich gehasst. Denn damit fühlte ich mich abgefertigt und zur Seite geschoben. Ich habe mir geschworen: Wenn ich groß bin, mach ich das mal anders.
Hin und wieder haben sich Erwachsene wirklich Zeit genommen und haben mir genauer erklärt, wie sie die eine oder andere Sache verstehen. Dabei mussten sie manchmal zugeben, dass sie selbst auch nicht alles wussten. Das war für mich als Kind aber kein Problem. Im Gegenteil. Ich habe am Leben dieser Leute gesehen: Sie konnten Gott von Herzen vertrauen, auch wenn sie manches über Gott auch nicht kapiert haben. Diese Leute waren für mich echte Vorbilder.
Jetzt bin ich einer der Erwachsenen. Und immer noch stellen Kinder Fragen. Dieselben, die ich damals hatte. Darum ist es für mich eine Ehre, dass ihr Kinder mit diesen Fragen auf mich zukommt und von mir eine Antwort erhofft. Und es ist für mich selbstverständlich, dass ich mir dafür Zeit nehme und so antworte, wie ich selbst es als Kind gut gefunden hätte. Wenn ich keine Antwort habe, dann sag ich das auch. Und trotzdem kann ich versuchen, auf Spurensuche zu gehen.
Weil ich bereits als zehnjähriger Junge angefangen habe, selbst in der Bibel zu lesen und darin nach Aussagen über Gott für mein Leben zu suchen, ist die Bibel auch heute noch für mich eine wichtige Grundlage. Fragen nach Gott, Jesus, dem Heiligen Geist, dem Leben nach dem Tod und ähnliche kann ich nur mithilfe der Bibel beantworten.
Zu manchen Themen gibt es keine eindeutige Bibelstelle. Manchmal kommen verschiedene Bibelleser und Bibelstudierer sogar zu unterschiedlichen Antworten auf dieselbe Frage. In solchen Fällen habe ich zumindest die Bibelstellen, die es dazu gibt, herausgesucht und nebeneinandergestellt. Damit kann ich immerhin zeigen: Hier lässt sich keine eindeutige Antwort aus der Bibel ableiten. Aber meine eigene Meinung kann ich trotzdem sagen.
Viele Leute zweifeln die Bibel als Gottes Botschaft an uns Menschen an. Sie glauben, das, was darin steht, gelte heute sowieso nicht mehr. Man könne nicht sagen: „Was in der Bibel steht, ist wahr, und andere Religionen haben unrecht.“ Ich habe nichts dagegen, wenn andere so denken. Ich persönlich habe großen Respekt auch vor anderen Religionen und Glaubensrichtungen. Trotzdem wäre ich aus meiner Sicht kein Christ und kein Nachfolger von Jesus, wenn für mich die Bibel und die Aussagen von Jesus nicht der absolute Maßstab wären. Ich würde niemals behaupten: „Ich habe recht!“ Aber ich kann immer sagen: „Ich nehme die Bibel ernst. Und in der Bibel lese ich dies und das. Und darum habe ich auf diese und jene Frage eine bestimmte Antwort gefunden.“ Darüber kann ich selbstverständlich auch mit anderen ins Gespräch kommen. Und andere können mir sagen, welche Antwort sie gefunden haben. Im Gespräch können wir miteinander und voneinander lernen. Trotzdem bleibe ich dabei, dass ich persönlich die Bibel als erste Anlaufstelle für meine Fragen nehme.
Wundere dich deshalb bitte nicht, wenn du in diesem Buch viele Bibelstellen findest. Wenn du willst, kannst du sie in deiner eigenen Bibel nachlesen. Meistens habe ich die Bibelverse nach der „Guten Nachricht Bibel“ zitiert. Manchmal habe ich aber auch selbst so formuliert, wie ich sie für euch Leser für verständlich halte.
Wenn du in diesem Buch Antworten auf Fragen findest, die dich beschäftigen, dann freut es mich sehr. Wenn du aber noch mehr Fragen hast, die hier nicht gestellt oder nicht ausreichend beantwortet wurden, dann trau dich ruhig, mir zu schreiben. Ich begebe mich gerne mit dir zusammen auf Antwortsuche. Unter [email protected] kannst du mir schreiben.
In jedem Fall wünsche ich dir viel Spaß und gute Entdeckungen beim Eintauchen in diesen See voller Fragen und Antworten.
Herzliche Grüße
Fragen rund um Gott
Ben, 12
Es wird gesagt, dass Gott das Universum und die Welt erschaffen hat. Meine Frage ist jetzt: Wo soll so ein Gott her kommen? Wie ist er entstanden?
Lieber Ben,
ich finde es gut, dass du dir die Frage nach Gott stellst. Denn um die kommt keiner herum. Vor allem finde ich es gut, dass du auch Christen danach fragst. Denn viele versuchen, völlig allein zu einer Antwort zu kommen und Gott überhaupt nicht in Betracht zu ziehen. Das machst du nicht so. Darum haben wir schon mal eine gute Grundlage, um darüber ins Gespräch zu kommen.
Wer Gott gemacht hat, wird von uns Christen so beantwortet: Niemand hat Gott erschaffen, denn Gott war schon immer da. Gott ist ohne Anfang und Ende. Er ist ewig.
Es ist ja bei allen Theorien so: Irgendwas muss immer zuerst da sein. Wenn es jemanden gäbe, der Gott erschaffen hätte (nennen wir ihn Gott-Gott), dann wäre die nächste Frage: Wer hat diesen Gott-Gott erschaffen? Das geht immer so weiter. Irgendeine Größe muss aber zuerst da gewesen sein. Ohne Anfang. Für die, die die Bibel ernst nehmen, ist das Gott.
Woher Gott kommt, kann ich dir darum nicht erklären. Weil wir nicht über Gott stehen, können wir nur das über Gott wissen, was uns Gott selbst über sich mitgeteilt hat. Für uns Christen ist die Bibel das Buch, in dem wir alles finden, was wir über Gott wissen sollen. Zum Beispiel: Gott war schon vor der Welt da (1. Mose 1,2). Gott hat die Welt erschaffen (1. Mose 1). Gott hat den Menschen als Gegenüber gemacht (1. Mose 1,27). Gott liebt die Menschen (z.B. Johannes 3,16). Gott hat einen Sohn: Jesus (z.B. Matthäus 3,17). Und einiges mehr.
Manches über sich gibt Gott aber nicht preis: Wie alt ist Gott? Wer hat Gott erschaffen? Wann werden der neue Himmel, die neue Erde da sein? Wann wird diese Welt, in der wir jetzt leben, zu Ende sein? Um auf diese Fragen eine Antwort zu finden, grübeln und schreiben und denken viele Menschen unentwegt nach.
Viel spannender finde ich die Frage: Wenn es einen Gott gibt, der bewusst Menschen erschafft, die lieben, Verantwortung übernehmen, fühlen, planen, denken und sich freuen können – warum macht er das? Was hat er mit ihnen vor? Das tut er doch sicher nicht nur aus Spaß, aus Langeweile oder gar aus Zufall. Und gleich kommt die nächste Frage hinterher: Gibt es eine Möglichkeit, diese Fragen zu beantworten?
Meine Antwort lautet: Ja. Durch die Bibel. Dort lesen wir, dass Gott uns liebt. Dass die Liebe, das größte Gefühl der Welt, auch das größte Gefühl von Gott ist. Und sollten wir, die wir aus Liebe erschaffen sind, uns diesem liebenden Gott nicht zuwenden und Kontakt zu ihm aufnehmen und mit ihm gemeinsam durchs Leben gehen?
Lieber Ben, ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Suche nach Gott. Vielleicht liest du bei dieser Gelegenheit einfach mal selbst die Bibel. Am besten fängst du beim Neuen Testament an. Denn da beschreibt Jesus selbst, wie Gott liebt.
Alles Gute und ganz herzliche Grüße
Mia, 12
Warum glauben alle, dass es Gott gibt? Wir haben ihn doch noch nie gesehen!
Liebe Mia,
das stimmt. Niemand hat Gott bisher gesehen. Trotzdem haben Menschen zu allen Zeiten und in allen Ländern irgendwie gespürt, dass sie nicht aus purem Zufall auf dieser Welt sind. Es muss eine höhere Macht geben, die darüber wacht, welches Leben entsteht, welches Leben zu Ende geht, welcher Mensch wie viel Leid oder Glück erlebt. So etwas Kompliziertes wie diese Welt mit ihrem Sonnensystem, dem sinnvollen Wechsel von Tag und Nacht, von Sommer und Winter, von Ernten und Aussäen kann nie im Leben allein entstanden sein; der Mensch mit all seinen Gefühlen, mit seinem Wissen, seinem Können, mit seiner haushohen Überlegenheit über alle Tiere und alles andere kann sich unmöglich zufällig aus einem Einzeller entwickelt haben.
Also, irgendjemand muss dahinterstecken.
Dieses Gespür tragen alle Menschen dieser Erde in sich. Auch die entferntesten Busch-Einwohner. Selbst wenn heute viele behaupten, sie kämen ohne ein „höheres Wesen“ aus: Eine Ahnung davon steckt trotzdem in ihnen.
Es ist allerdings völlig unterschiedlich, wie sich die Menschen in all den Jahren auf den vielen Erdteilen nun mit dieser Frage beschäftigen und welche Antwort sie darauf geben. Viele Naturreligionen glauben: Die Erde selbst hat eine göttliche Macht. Andere halten die Sonne für die lebensschaffende Kraft. Wieder andere bauen sich Figuren aus Holz, Stein oder Gold und sagen: „Das ist unsere Gottheit. Dieses Wesen schenkt uns Leben, Gesundheit und Wohlstand.“ In einigen Teilen der Welt glaubt man an böse und gute Geister, die miteinander kämpfen und dadurch über die Menschen bestimmen. Oder man hält Bäume oder Berge für Götter. Die Anzahl an Vorschlägen nimmt gar kein Ende.
So, und nun stell dir folgende Situation vor:
Wir sind in der Zeit ungefähr 2000 Jahre vor Christus. Es gibt bisher nur ganz wenige befestigte Städte. In einer von ihnen – im heutigen Irak – hat ein Mensch eine Begegnung mit einem Gott, den man nicht sehen kann. Er nimmt wahr, wie jemand mit ihm spricht und sich ihm vorstellt: „Ich will aus dir ein großes Volk machen. Zieh aus deiner Heimat aus in ein Land, das ich dir zeigen werde.“ Dieser Mann hat keine Ahnung, was das für ein Gott ist. Er ist weder aus Holz oder Stein noch ist er die Sonne oder der Mond. Er ist und bleibt unsichtbar. „Niemand kann mich sehen“, sagt dieser Gott. „Wer mich sieht, muss sterben, so heilig bin ich.“
Trotzdem vertraut der Mann diesem ungewöhnlichen Gott.
Er zieht aus seiner Heimat aus und kommt in das Gebiet des heutigen Israel. Hier entsteht innerhalb der nächsten 500 Jahre ein so großes Volk, dass die anderen Völker ringsherum in Angst und Schrecken verfallen. Die Nachbarvölker, die sich ja immer noch mit eigenen Göttern beschäftigen, die Sonne, Mond oder die eigenen Könige anbeten, haben großen Respekt vor diesem ungewöhnlichen Volk, das seine Stärke und Autorität von einem Gott bekommt, den man nicht sehen kann.
Der Mann, mit dem alles angefangen hat, war Abraham.
Das Volk, das daraus entstanden ist, ist das Volk Israel. Und dieser unsichtbare Gott ist der Gott der Bibel, der sich seinen Leuten mehr und mehr vorgestellt hat. Über ihn wird in der Bibel erzählt: Er ist es, der die Welt geschaffen hat. Alles, was die anderen Völker als Götter anbeten, Sonne, Mond und Sterne, hat er selbst gemacht. Er liebt die Menschen ungemein. Seine Gesetze, seine Vorhersagen und was er sonst noch mitgeteilt hat, sind in der Bibel festgehalten worden.
Bis heute hat niemand Gott gesehen.
Aber immer wieder bezeugen Menschen, die mit ihm reden, über ihn lesen und sich ernsthaft mit ihm beschäftigen, dass sie Erfahrungen mit diesem Gott machen, die nicht bloß Einbildung sind, sondern aus denen sie erkennen: Gott ist wirklich da, auch wenn man ihn nicht sieht.
Auch ich habe Gott noch nie gesehen. Aber ich nehme ihn ernst und möchte mit ihm leben. Ich habe durch die Bibel erkannt, dass dieser unsichtbare Gott jeden Menschen geschaffen hat, weil er ihn liebt, und dass der Sinn unseres Lebens darin besteht, in Partnerschaft mit diesem Gott zu leben.
Leider glauben längst nicht „alle“ Menschen an diesen Gott, so wie du es vermutet hast. Aber die, die es tun, tun es mit großer Freude und in tiefer Verbundenheit mit diesem Gott, den sie als lebendiges Gegenüber erfahren haben.
Herzliche Grüße
Jakob, 8
Wie groß ist eigentlich Gott?
Lieber Jakob,
tja, wie groß ist Gott? In Metern oder Zentimetern kannst du Gott nicht ausmessen, das hast du dir sicher schon gedacht. Gott kann man ja nicht anfassen, darum ist er mit unseren Größeneinheiten nicht messbar. Gott ist zumindest so groß, dass er die Erde und das ganze Weltall geschaffen hat. Also ist er noch größer als alles, was wir auf der Welt sehen. Gleichzeitig ist Gott klein genug, dass er mit in dein Zimmer passt, ganz nah bei dir, wenn du dich traurig unter der Bettdecke verkrochen hast.
Wenn die Menschen in der Bibel ausdrücken, wie groß Gott ist, dann tun sie das nicht mit einer Größentabelle. Sie benutzen das Wort „groß“ im Sinne von „mächtig“ oder „großartig“. Wie zum Beispiel in diesen Bibelstellen: „Gott ist so groß – das ganze Heer der Sterne erzählt von Gottes Schöpfermacht!“ (Psalm 19,2). „Gott ist so groß, wir können es gar nicht begreifen. Auch wie alt Gott ist, können wir nicht ergründen“ (Hiob 36,26). „Gott hat die ganze Welt gemacht, alle furchtbaren Drachen, die wir uns nur vorstellen könnten, hat er besiegt! Mit seinem Atem hat er mal eben den Himmel blank gepustet. Und das alles ist nur der Saum von seinen Taten, ein schwaches Echo, das wir davon hören. Wie groß und mächtig muss Gott wirklich sein!“ (frei nach Hiob 26,12-14). „HERR, mein Gott, wie groß du bist! In Hoheit und Pracht bist du gekleidet, in Licht gehüllt wie in einen Mantel. Den Himmel spannst du aus wie ein Zeltdach. Droben über dem Himmelsozean hast du deine Wohnung gebaut. Du nimmst die Wolken als Wagen oder fliegst auf den Flügeln des Windes. Stürme sind deine Boten und das Feuer ist dein Gehilfe“ (Psalm 104,1-4).
Das alles sind nur Bilder. Vergleiche, die uns vor Augen führen sollen, wie unendlich groß und mächtig Gott ist. Die ganze Bibel ist voll von solchen Aussagen über Gott, die zeigen, wie sehr die Menschen über ihn staunen.
Eigentlich könnte man es mit der Angst zu tun bekommen, wenn man sich so einen riesigen, mächtigen Gott vorstellt, der mit einem einzigen Wort alles gebaut hat und genauso wieder zerstören könnte. Für mich persönlich ist es aber etwas ganz Besonderes, dass dieser große Gott mich kleinen Menschen beschützen will. Dass er mich wertvoll findet, dass er mir zur Seite steht. Dass er möchte, dass ich nach diesem Leben ganz nah bei ihm in seiner Welt lebe. Mit Gott an meiner Seite habe ich den stärksten und größten Beschützer bei mir. Und das finde ich klasse.
Ganz herzliche Grüße
Emilia, 11
Woran merke ich, dass Gott mich liebt?
Liebe Emilia,
woran merkst du, dass andere Menschen dich lieb haben, zum Beispiel deine Eltern? Vielleicht nehmen sie dich in den Arm, vielleicht sagen sie dir: „Ich hab dich lieb“, vielleicht merkst du es auch daran, dass sie für dich Zeit haben, dass sie dir helfen, wenn du in Schwierigkeiten bist, oder dass sie dich trösten, dir zuhören oder einfach für dich sorgen.
Gott kann dich nicht so in den Arm nehmen, wie es ein Mensch tut. Aber er lässt dir durch die Bibel ausrichten, dass er dich sehr lieb hat: Gottes Liebe zu uns hat sich darin gezeigt, „dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte. Durch ihn wollte er uns das neue Leben schenken. Das Einzigartige an dieser Liebe ist: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns geliebt“ (1. Johannes 4,9-10). „Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat“ (1. Johannes 4,19).
Gott hat für dich Zeit, er hört dir zu, er steht dir zur Seite und möchte dich trösten, wenn du traurig bist. „Der HERR hat mein Weinen gehört“, steht in Psalm 6,9. „Auch wenn ich viel durchstehen muss, gibt er mir immer wieder Mut. Darum kann ich auch anderen Mut machen, die Ähnliches durchstehen müssen. Ich kann sie trösten und ermutigen, so wie Gott mich selbst getröstet und ermutigt hat“ (2. Korinther 1,4). „Und muss ich auch durchs finstere Tal – ich fürchte kein Unheil! Du, HERR, bist ja bei mir; du schützt mich und du führst mich, das macht mir Mut“ (Psalm 23,4). „Bist du in Not, so rufe mich zu Hilfe! Ich werde dir helfen und du wirst mich preisen“ (Psalm 50,15).
Das alles sind Sätze aus der Bibel, in denen du nachlesen kannst, was Gott für dich tut und wie sehr er dich liebt. Aber nachlesen heißt nicht, dass man es merkt. Nur wenn man etwas weiß oder gelernt hat, fühlt man es nicht automatisch. Ich weiß zum Beispiel, dass ich von Luft umgeben bin. Aber ich sehe sie nicht und spüre sie auch nicht. Ich habe gelesen, dass um mich herum alles voller Funkwellen ist. Die spüre ich auch nicht. Aber wenn ich ein Radio einschalte, höre ich, wie die Wellen von diesem Gerät empfangen und als Töne ausgestrahlt werden.
So ähnlich empfinde ich es auch bei Gott: Ich kann ihn nicht sehen. Aber ich kann mir vornehmen, mich innerlich auf ihn einzulassen. Mein Herz sozusagen auf „Empfang“ zu stellen. Nach Spuren zu suchen, in denen ich erkenne, was Gott für mich tut. Dass er mich so gut versorgt zum Beispiel. Ich habe ein Zuhause, ich habe eine Familie und Freunde. Dafür bin ich dankbar. Ich sehe in der Natur, wie wunderschön alles gemacht ist: die Tiere, die Blumen, der Wald, die Berge, das Meer – das alles sind für mich Zeichen dafür, wie sehr Gott mich liebt. Manchmal sind plötzliche Begegnungen mit anderen Menschen wie kleine Liebeserklärungen von Gott: wenn mir jemand etwas Nettes sagt oder wenn mich jemand anlächelt.
Bei solchen Kleinigkeiten zu merken, dass Gott einen liebt, das kann man nicht in Büchern nachlesen oder in der Schule lernen. So etwas passiert innen drin. Im Herzen. Dazu braucht es Vertrauen. Und man muss sich selbst vornehmen, offen dafür zu sein.