Workflow Management in webbasierten Content Management Systemen - Holger Kreissl - E-Book

Workflow Management in webbasierten Content Management Systemen E-Book

Holger Kreissl

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Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Informatik - Angewandte Informatik, Note: 1.0, Technische Universität Chemnitz (Fakultät für Informatik), Sprache: Deutsch, Abstract: Workflow Management Systeme sind komplexe Softwaresysteme, welche für spezielle Anforderungen entweder zu teuer in der Anschaffung und Wartung, oder in Ihrem Funktionsumfang überdimensioniert sind. Im Bereich der Content Management Systeme gibt es verschiedene Ansätze, um Workflow-Funktionalität bereitzustellen. Vor allem im Bereich der Small-WCMS sind die vorhandenen Lösungen in ihren Modellierungsfähigkeiten häufig unbefriedigend ausgestattet, da oft lediglich so genannte Freigabelisten zur Definition von Workflows Verwendung finden. In Rahmen dieser Diplomarbeit soll ein System zur webbasierten Workflow-Verwaltung, speziell für (L)AMP-basierte Small-WCMS, entwickelt werden. Neben der Untersuchung des state-of-the-art (Standards, Abgrenzung von High-End-Workflow Management Systemen) umfasst die Arbeit Konzeption, Modellierung und prototypische Realisierung eines solchen Systems. Seine Validierung erfolgt mit Hilfe von Workflow-Beispielen aus dem WCMS-Bereich. Schlagwörter: Workflow Management, Content Management, Workflow Patterns, Document Life Cycle, Workflow Management Coalition, SWAP, Anforderungsanalyse -- Workflow Management Systems are complex software systems that are in special cases either too expensive in purchase or maintenance, or too mighty in their range of functions. To provide workflow functionality in content management systems various approaches are possible. Above all the existing solutions for small WCMS are commonly dissatisfying equipped in manners of modelling abilities because mainly static lists are used to define workflows. In this Diploma Thesis a system for web-based workflow management espceally for (L)AMP-based Small-WCMS is beeing developed. Besides of the examination of the state of the art (standards, differentiation from high end workflow management systems) the thesis contains conception, modelling and prototype realization of such a system. It is validated with support of WCMS workflow examples. Keywords: Workflow Management, Content Management, Workflow Patterns, Document Life Cycle, Workflow Management Coalition, SWAP, Requirements Analysis

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Inhaltsverzeichnis
1 Einführung.
2 Content Management Systeme
2.1 Überblick und Einordnung.
2.2 Der „Content Life Cycle“
2.2.1 Phasen des Content Managements
2.2.1.1 Analyse und Planung
2.2.1.2 Content Erstellung
2.2.1.3 Kontrolle und Freigabe
2.2.1.4 Publikation.
2.2.1.5 Aktualisierung.
2.2.1.6 Archivierung.
2.2.2 Das Rollenkonzept.
2.2.2.1 Content Editor
2.2.2.2 Web Designer
2.2.2.3 Web Officer
2.2.2.4 Website Manager
2.2.2.5 Web Engineer
2.3 Allgemeine Architektur.
2.3.1 Assetmanagement
2.3.2 Im- und Exportschnittstellen.
2.3.3 Personalisierung
2.3.4 Staging.
2.3.5 Caching
2.3.6 Workflow
2.4 Allgemeine Klassifikation von WCMS
2.4.1 Small WCMS
2.4.2 Midsize WCMS
2.4.3 Enterprise WCMS
3 Workflow
3.1 Begriffserklärung.
3.2 Workflow in WCMS.
3.2.1 Freigabemechanismen.
3.2.1.1 Vier-Augen-Prinzip
3.2.1.2 Verschachteltes Vier-Augen-Prinzip.
3.2.1.3 X-Augen-Prinzip
3.2.1.4 Hybride Verfahren.
3.3 Workflow Modelle für WCMS.
3.3.1 Rollenverwaltung als Voraussetzung
3.3.2 Definition der Workflow-Schemata
3.3.2.1 Manuelle Workflow Modelle
3.3.2.2 Statische Workflow Mechanismen
3.3.2.3 Selbstdefinierte Workflows
4 Workflow Management Systeme
4.1 Definitionen.
4.2 Phasen des Workflow-Managements
4.2.1 Analyse, Modellierung und Definition.
4.2.2 Implementierung
4.2.3 Monitoring und Redesign.
4.3 Werkzeuge zur Workflow-Verwaltung
4.3.1 Benachrichtigungen.
4.3.2 Aufgabenlisten
4.3.3 History.
4.3.4 Statusanzeigen und Filter
4.3.5 Previews.
4.3.6 Vertreterregeln
4.4 Kontrollflussmodellierung
4.4.1 Sequenz
4.4.2 Parallelität.
4.4.3 Alternative
4.4.4 Wiederholung
4.4.5 Process Definition Tool
4.5.1 Produktions-WMS
4.5.2 Collaborate-WMS
4.5.3 Ad-hoc-WMS.
4.6 Ansätze und Architekturen.
4.6.1 Jablonski’s Ansatz.
4.6.2 Simple Workflow Access Protocol Initiative.
4.6.3 Workflow Management Coalition.
4.6.3.1 Referenzarchitektur der WfMC
4.6.4 Gegenüberstellung der Architekturkonzepte.
4.6.5 Client/Server-Modell.
4.6.5.1 Präsentationskomponenten
4.6.5.2 Verarbeitungskomponenten.
5 Anforderungsanalyse eines Workflow Systems für WCMS
5.1 Anforderungen an WMS
5.1.1 Funktionale Anforderungen
5.1.2 Nichtfunktionale Anforderungen
5.2 Anforderungen an ein WMS für Small-WCMS.
5.2.1 Anforderungen der Präsentationsebene.
5.2.2 Anforderungen der Verarbeitungsebene
5.2.3 Anforderungen der Datenzugriffsebene
5.2.4 Workflow-Pattern
5.2.5 Schnittstellen
5.3 Operationale Anforderungen
6 Systementwurf.
6.1 Prozessmodell.
6.2 Entwurf des Workflow-Repositories
6.2.1 Built-Time
6.2.2 Run-Time
6.2.3 Schnittstellen
6.3 Modellierung
6.4 Reaktive Workflow-Engine
6.4.1 Erweiterbarkeit.
6.5 Benutzerschnittstellen
6.5.1 Administrations-Client
6.5.2 Worklist-Client.
7 Implementierung
7.1 Vorstellung der Workflow API
7.1.1 Klassenhierarchie.
7.1.2 Workflow Engine.
7.1.3 Interface zur Anbindung einer externen Nutzerverwaltung
7.1.4 Benutzeroberflächen.
7.1.4.1 Der Administrations-Client.
7.1.4.2 XML-Import.
7.1.4.3 Worklist-Client
7.2 Anwendungsfälle.
7.2.1 Vier-Augen-Prinzip
7.2.2 Komplexer Content Life Cycle.
7.2.3 Problemfremde Arbeitsabläufe.
8 Zusammenfassung und Ausblick
8.1 Einordnung der Lösung.
8.1.1 Architektur
8.1.2 Anwendungsbereich
8.2 Grenzen des Systems
8.3 Open Tasks
8.4 Resümee.
9 Abkürzungsverzeichnis
12 Quellen und Literaturverzeichnis
13 Anhang
13.1 Screenshots.
13.3 Funktionsreferenz.

Page 1

Workflow Management in webbasierten

Content Management Systemen

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Einführung

Aufgabe

Workflow Management Systeme sind komplexe Softwaresysteme, welche für spezielle Anforderungen entweder zu teuer in der Anschaffung und Wartung, oder in Ihrem Funktionsumfang überdimensioniert sind.

Im Bereich der Content Management Systeme gibt es verschiedene Ansätze, um Workflow-Funktionalität bereitzustellen. Vor allem im Bereich der Small-WCMS sind die vorhandenen Lösungen in ihren Modellierungsfähigkeiten häufig unbefriedigend ausgestattet, da oft lediglich so genannte Freigabelisten zur Definition von Workflows Verwendung finden.

In Rahmen dieser Diplomarbeit soll ein System zur webbasierten Workflow-Verwaltung, speziell für (L)AMP-basierte Small-WCMS, entwickelt werden. Neben der Untersuchung des state-of-the-art (Standards, Abgrenzung von High-End-Workflow Management Systemen) umfasst die Arbeit Konzeption, Modellierung und prototypische Realisierung eines solchen Systems. Seine Validierung erfolgt mit Hilfe von Workflow-Beispielen aus dem WCMS-Bereich.

Schlagwörter:Workflow Management, Content Management, Workflow Patterns, Document Life Cycle, Workflow Management Coalition, SWAP, Anforderungsanalyse

Abstract

Workflow Management Systems are complex software systems that are in special cases either too expensive in purchase or maintenance, or too mighty in their range of functions.

To provide workflow functionality in content management systems various approaches are possible. Above all the existing solutions for small WCMS are commonly dissatisfying equipped in manners of modelling abilities because mainly static lists are used to define workflows.

In this Diploma Thesis a system for web-based workflow management espceally for (L)AMP-based Small-WCMS is beeing developed. Besides of the examination of the state of the art (standards, differentiation from high end workflow management systems) the thesis contains conception, modelling and prototype realization of such a system. It is validated with support of WCMS workflow examples.

Keywords:

Workflow Management, Content Management, Workflow Patterns, Document Life Cycle, Workflow Management Coalition, SWAP, Requirements Analysis

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Einführung

Kapitel 1

1 Einführung

Workflow-Funktionalität wird überall dort benötigt, wo stark strukturierte Prozessabläufe computergestützt bearbeitet werden können, um Kosten zu senken und die Effizienz zu erhöhen.

Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, eine Workflow-Komponente für den Bereich der webbasierten Content Management Systeme (WCMS) zu entwerfen. Dabei besteht die Aufgabe darin, ein System zu schaffen, welches sich in bestehende (L)AMP-basierte Small-WCMS1integrieren lässt. Workflow Management Systeme (WMS) sind Softwaresysteme zum Verwalten komplexer Abläufe. Die Funktionalität dieser Systeme und der damit verbundene Aufwand sind für die meisten Anwendungen im Bereich Content Management zu hoch. Speziell im Segment der Autorensysteme wird in vielen Fällen auf Workflow-Funktionalität komplett verzichtet. In Kapitel 2 werden grundlegende Merkmale webbasierter Content Management Systeme zusammengetragen. Dabei werden Funktionsweise sowie wichtige Komponenten dieser Systeme erläutert. In Kapitel 3 folgt eine Einführung in das Thema „Workflow“. Nach verschiedenen Definitionen zur Begriffsbestimmung folgt ein Überblick über „Workflow“, speziell aus der Sicht der WCMS. Kapitel 5 präsentiert eine allgemeine Übersicht über wichtige Aspekte des Workflow Managements (WM). Dabei werden grundlegende Prinzipien dieser Technologie diskutiert. Nach einer Klassifikation von Workflow Management Systemen folgt ein Abriss verschiedener Ansätze von Architekturen. Es werden wichtige Konzepte des WMS diskutiert und grundlegende Eigenschaften der Systeme zusammengetragen. Resultierend aus den Ergebnissen werden in Kapitel 6 die Anforderungen an ein Workflow Management System für die hier zu Grunde liegenden Voraussetzungen evaluiert. Dabei wird eine Abgrenzung der essentiellen Unterschiede spezieller Anforderungen für WCMS im Gegensatz zu reinen WMS angestrebt. Diese Anforderungen werden schließlich in Kapitel 6 als Grundlage zum Entwurf eines Workflow-Systems für LAMP-basierte WCMS herangezogen. Kapitel 7 präsentiert schließlich das Ergebnis der Implementierung und offeriert durch verschiedene Anwendungsfälle die Verwendung der entworfenen API.

1LAMP bedeutet Linux, Apache, MySql und PHP.

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Content Management Systeme

Kapitel 2

2 Content Management Systeme

In diesem Kapitel wird ein systematisierender Überblick über Eigenschaften und Merkmale webbasierter Content Management Systeme (CMS) geschaffen. Es werden des Weiteren die allgemeine Struktur und Funktionalität dieser Systeme erläutert und Grundlagen aus dem Bereich Content Management diskutiert.

2.1 Überblick und Einordnung

Um eine Vorstellung darüber zu erlangen, wie sich WCMS kategorisieren lassen, werden die Divergenzen zwischen reinen Autorensystemen, Content Management Systemen, Redaktionssystemen und Informationssystemen aufgezeigt.

„Autorensystem“ stellt den Überbegriff für alle genannten Systeme dar, welche Informationen verwalten und publizieren können. Eine Definition für Autorensyteme lautet:

Definition„Autorensysteme sind Arbeitsumgebungen für Autoren zur Erstellung multimedialer Anwendungen unter Verwendung grafischer, interaktiver Hilfsmittel. “ [JT03]

Autorensysteme sind also besondere Softwaresysteme, spezialisiert auf das Zusammensetzen einzelner multimedialer Informationseinheiten zu einer Präsentation. Content Management Systeme stellen eine Untergruppe von Autorensystemen dar. Des Weiteren sind auch Publikationssysteme bzw. Redaktionssysteme spezielle Autorensysteme. Die folgende Tabelle vergleicht die verschiedenen Anwendungen und zeigt die wichtigsten Merkmale auf. Webbasierte CMS sind spezielle CMS, welche in der Regel nur einen Publikationskanal besitzen. Dieser Kanal hinterlegt die aufbereiteten Daten in Form von Webseiten auf einem Server. CMS sind universaler und bieten einen komplexeren Ausgabeprozessor als WCMS, da diese nicht nur auf Webseiten beschränkt sind.

Tabelle 1: Überblick über Autorensysteme

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Content Management Systeme

An dieser Stelle werden nun einige Definitionen offeriert, um den relativ jungen Begriff Content Management System näher zu erläutern.

Definition„Unter Content-Management versteht man die systematische und strukturierte Beschaffung, Erzeugung, Aufbereitung, Verwaltung, Präsentation, Verarbeitung, Publikation und

Wiederverwendung von Inhalten.“ [JM02]

Definition„Content Management umfasst alle geschäftlichen und technischen Prozesse der Aufbereitung (Capturing), der Abfrage (Retrieval), der Verwaltung (Maintenance) und der Veröffentlichung (Publication) von Content.“ [FZ01]

Content Management beschäftigt sich demnach primär mit der automatisierten Verwaltung von Informationen. Es werden nun weitere Begriffe aus dem Bereich der CMS aufgeführt.

Contentwird als Synonym für Inhalt verwendet. Die Bezeichnung hat sich etabliert und findet in dieser Form in Fachliteratur auch Verwendung [vgl. AR2003, Seite 4]. Unter Web Content wird im Allgemeinen die Gesamtheit der Inhalte einer Website verstanden. Dazu gehören zum einen die funktionalen Elemente wie Texte, Grafiken, Skripte oder Datenbankroutinen, sowie alle dazugehörigen logischen Informationen, welche den dynamischen Teil der Auftritte ermöglichen (Datenbanken, Dateisysteme). Die Inhaltskomponenten bzw. funktionalen Elemente, welche als Assets bezeichnet werden, stellen somit eine Teilmenge des Web Contents dar.

Definition„Unter Assets versteht man Inhaltskomponenten, wie Texte, Grafiken, Animationen, Videos, Skripte, etc.“ [FZ01]

Web Content Management ist die systematische webbasierte Verwaltung des bereits erläuterten Web Contents. Die wesentlichen Aufgaben von webbasiertem Content Management sind im Folgenden aufgelistet [vgl. FZ01]:

•Planung (Design)

•Erstellen und Editieren (Authoring)

•Gestaltung (Conversion)

•Speicherung (Storage)

•Publikation (Publishing)

•Installation und Transport (Deployment and Staging)

•Verwaltung und Aktualisierung (Maintenance and Update)

•Archivierung (Archival)

•Testen und die Analyse (Reporting and Analysis)

2.2 Der „Content Life Cycle“

Wie diskutiert wurde, spielt der Begriff „Content“ eine zentrale Rolle. Um zu gewährleisten, dass Content von verschiedenen Benutzerrollen (Entwickler, Redakteur) verwaltet werden kann, muss der Content verschiedene Stufen

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Content Management Systeme

durchlaufen. Diese Stufen oder Phasen werden im Bereich der webbasierten Content Management Systeme (WCMS) durch den so genannten Content-Life-Cycle (CLC) beschrieben.

Definition„DerBegriff Content-Life-Cycle beschreibt den Lebenszyklus von Inhalten auf einer Web-Seite.“

Abbildung 1: Content-Life-Cycle2

Grundlegend ist der Lebenszyklus von Inhalten in einem Content Management System immer ähnlich. Workflow Systeme stellen Mittel zur Verfügung, diesen Zyklus zu definieren und zu kontrollieren.

2.2.1 Phasen des Content Managements

Da der Schwerpunkt dieser Arbeit auf Workflow Management aus Sicht des Content Managements gelegt wird, stellen die einzelnen Phasen des Lebenszyklus von CMS wichtige Grundlage für die spätere Behandlung von Workflow-Komponenten dar.

2.2.1.1 Analyse und Planung

Die Phase der Analyse und Planung wird hauptsächlich durch das Spezifizieren der funktionalen sowie operationalen Anforderungen des geplanten Auftrittes bestimmt. Es werden die inhaltlichen und gestalterischen Teile der Präsentation entworfen. Dies entspricht der Entwurfsphase eines jeden Softwareentwicklungsprozesses. Am Ende dieser Phase sollte eine vollständige Beschreibung der Struktur, der Inhalte und des Layouts mit allen notwendigen Randbedingungen vorliegen.

2.2.1.2 Content Erstellung

In dieser Sfufe des Content Life Cycles erstellen die verantwortlichen Personen alle benötigten Assets. Dies können Texte, Grafiken, Animationen, Videos oder sonstige Mediendaten sein. Die Erstellung der Assets kann unter Umständen ein komplexer Schritt sein, da an dieser Stelle im CLC eine Untermenge des Web Contents geschaffen wird.

2[IPS00]

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Content Management Systeme

2.2.1.3 Kontrolle und Freigabe

In professionellen Systemen sind workflowgestützte Freigabe- und Kontroll-Mechanismen integriert. Inhalte, welche sich in dieser Phase befinden werden auf Korrektheit überprüft. Ist das Ergebnis zufrieden stellend, so werden die Inhalte an die nächste Instanz weitergeleitet.

2.2.1.4 Publikation

Die positiv geprüften Inhalte werden an der entsprechenden Stelle auf einem Webserver veröffentlicht. Dies kann automatisiert zu definierten Zeiten oder manuell durch eine autorisierte Person(z.B. Portalmanager)erfolgen.

2.2.1.5 Aktualisierung

Webauftritte müssen stetig aktualisiert werden. Dies bedeutet, dass der Content Life Cycle wieder bei der Erstellungsphase beginnt und jeder veränderte Inhalt neu geprüft und freigegeben werden muss. Überarbeitete Inhalte werden oft zeitgleich archiviert.

2.2.1.6 Archivierung

Hierbei bieten High-End-Lösungen Möglichkeiten zur Versionierung, um Änderungen zu protokollieren und zurückverfolgen zu können. Somit liegen zu jeder Zeit Backups des Web Contents vor, um Zustandsänderungen jederzeit rückgängig machen zu können(Rollback).Außerdem ermöglicht die Verwendung einer durchdachten Archivierungskomponente eine effiziente Suche unter den gespeicherten Inhalten. Deshalb wird in vielen Fällen eine so genannte Assetdatenbank in die Systeme integriert, um sämtliche Mediendaten in strukturierter Form ablegen zu können.

2.2.2 Das Rollenkonzept

Im Laufe des Lebenszyklus von Inhalten eines CMS sind manuelle Eingriffe bspw. bei der Inhaltseingabe oder Inhaltsprüfung notwendig. Dazu ist es notwendig, dass Nutzer mit unterschiedlichen Kompetenzen im System vorhanden sind. Aus diesem Grund wurde dasRollenkonzepteingeführt.

Dabei werden Aufgaben Rollen zugeordnet, welche wiederum von bestimmten Personen übernommen werden. High-End-Lösungen erlauben das freie Definieren von Rollen und einige auch die der Aufgaben. In vielen Fällen sind die Rollen jedoch fest vorgegeben, d.h. statisch im System implementiert. Dabei findet meist das Redakteur-Chefredakteur-Prinzip Verwendung, um ein einfachesVier-Augen-Prinzipabbilden zu können. Im Folgenden wird ein Beispiel für eine mögliche Rollenverteilung aus „Information Concepts for Content Management“3vorgestellt.

3[GN02]

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Content Management Systeme

2.2.2.1 Content Editor

Autoren erstellen und überarbeiten Inhalte. Sie entscheiden aber nicht darüber, an welcher Stelle der Content in das System eingearbeitet wird. Diese Unterscheidung basiert auf der Grundlage der strikten Trennung von Inhalt und Layout, durch welche die Wiederverwendung von Content sowie Arbeitsteilung erst möglich werden [vgl. JM02, Seite 106].

2.2.2.2 Web Designer

Grafiker setzen das Layout gemäß der vorgegebenen Coporate Identity Richtlinien um. Dabei werden Templates für die vorhandenen Ausgabekanäle(HTML, PDA, XML)erstellt und zur Verwendung hinterlegt.

2.2.2.3 Web Officer

Durch die Trennung von Inhalt und Layout erfolgt die Erstellung der Navigation und Seitenstruktur durch die dritte Rolle des Web Officers. Diese Trennung ist vor allem dann notwendig, wenn das CMS mehr als nur einen Ausgabekanal zur Veröffentlichung des Contents bereitstellt.

2.2.2.4 Website Manager

Webseiten werden nach einem vorgegebenen Muster veröffentlicht. In vielen Fällen wird an dieser Stelle die Content-Prüfung vorgesehen. Das heißt, eine Seite wird erst publiziert, wenn sie die Prüfung(approval)bestanden hat. Bei Ablehnung wird sie an die entsprechende Person mit entsprechenden Hinweisen zurückgeleitet.

2.2.2.5 Web Engineer

Die letzte Rollengruppe ist nach dem vorliegenden Modell [GN02] für das Umsetzen von funktionalen und dynamischen Elementen der Webseiten verantwortlich. Das behandelte Beispiel ist ein Vorschlag für eine Möglichkeit einer Rollendefinition. Welche Rollen in einem System letztlich Verwendung finden, hängt vom Einsatzgebiet, den Anforderungen und von der Komplexität des zu verwaltenden Web Contents ab.

2.3 Allgemeine Architektur

Es existiert keine, z.B. durch ein Gremium festgelegte Rahmenarchitektur für Content Management Systeme. Dies ist darin begründet, dass die CMS-Technologie noch sehr jung ist. Trotzdem gibt es Bestandteile, welche in allen CMS wieder zu finden sind. DieCMS-Produktionskettebeschreibt den Lebenszyklus eines Dokuments [vgl. MK03]. Dieser ist bei allen Systemen bis auf geringe Unterschiede identisch. Die Daten werden im ersten Schritt gesammelt, im zweiten Schritt verarbeitet und im dritten Schritt publiziert. Dabei ist die Publikationsphase der Schritt, in dem sich WCMS von CMS signifikant unterscheiden. CMS sind nicht ausschließlich auf das Web

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Content Management Systeme

beschränkt, sondern ermöglichen das Publizieren von Web Content auf mehr als nur einem Medium.

Abbildung 2: Architektur von CMS4

Sämtliche CMS-Lösungen basieren auf dem Grundsatz der Trennung von Inhalt und Layout. Dieser Ansatz spiegelt ein grundlegendes Architekturmerkmal von CMS wieder. Nur durch diese Trennung kann eine Mehrbenutzerumgebung mit verschiedenen Rollen und Verantwortlichkeiten geschaffen werden. Die lose Kopplung des Inhaltsmodells lässt sich auf die voran besprochenen Ebenen abbilden. Die Einteilung des Systems in Inhaltsebene, Verwaltungsebene und Ausgabeebene vereinfacht die Sichtweise auf das architektonische Konzept von Content Management Systemen.