Woyzeck von Georg Büchner: Reclam Lektüreschlüssel XL - Georg Büchner - E-Book
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Woyzeck von Georg Büchner: Reclam Lektüreschlüssel XL E-Book

Georg Büchner

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Beschreibung

Reclam Lektüreschlüssel XL – hier findest du alle Informationen, um dich zielsicher und schnell vorzubereiten: auf Klausur, Referat, Abitur oder Matura! Differenziert, umfassend, übersichtlich! - Präzise Inhaltsangaben zum Einstieg in den Text - Klare Analysen von Figuren, Aufbau, Sprache und Stil - Zuverlässige Interpretationen mit prägnanten Textbelegen - Informationen zu Autor:innen und historischem Kontext - Hilfreiche Infografiken, Abbildungen und Tabellen - Aktuelle Literatur- und Medientipps - Prüfungsaufgaben mit Lösungshinweisen - Zentrale Begriffe und Definitionen als LernglossarIm »Woyzeck« zeigt Georg Büchner die gesellschaftlichen Hintergründe eines Mordes aus Eifersucht auf. Das unvollendete Vormärz-Drama beruht auf echten Kriminalfällen und entstand zwischen 1836 und 1837.

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Seitenzahl: 111

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Georg Büchner

Woyzeck

Lektüreschlüssel XL für Schülerinnen und Schüler

Von Heike Wirthwein

Reclam

Dieser Lektüreschlüssel bezieht sich auf folgende Textausgabe:

Georg Büchner: Woyzeck. Hrsg. von Heike Wirthwein. Stuttgart: Reclam, 2017 [u. ö.] (Reclam XL. Text und Kontext, Nr. 19018).

Diese Ausgabe des Werktextes ist seiten- und zeilengleich mit der in Reclams Universal-Bibliothek Nr. 18420.

 

E-Book-Ausgaben finden Sie auf unserer Website

unter www.reclam.de/e-book

 

 

Lektüreschlüssel XL | Nr. 15458

2018 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2018

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-961349-9

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-015458-8

www.reclam.de

Inhalt

1. Schnelleinstieg2. InhaltsangabeAbend: Szenen 1–3Vormittag: Szenen 4–8Nachmittag bis Nacht: Szenen 9–14Am folgenden Tag: Szenen 15–18Abends: Szenen 19–273. FigurenFranz WoyzeckMarie ZickwolfAndresTambourmajorHauptmannDoktor4. Form und literarische TechnikÜberlieferung und TextgestaltOffene oder geschlossene Dramenform?Sprache5. Quellen und KontexteDer Fall Johann Christian WoyzeckDie Fälle Daniel Schmolling und Johann DießWeitere Figurenvorbilder6. InterpretationsansätzeDer Dramatiker als GeschichtsschreiberWoyzecks Krankheit – eine PsychoseDie Frage nach Woyzecks Schuldfähigkeit7. Autor und ZeitKindheit und JugendStudienjahre und politisches EngagementFlucht und Exil8. Rezeption9. Prüfungsaufgaben mit LösungshinweisenAufgabe 1: Vergleich zweier MärchenAufgabe 2: Büchners KunstauffassungAufgabe 3: Woyzeck – ein Eifersuchtsdrama?10. Literaturhinweise/MedienempfehlungenEinzelausgabeWerkausgabeZur BiographieZu WoyzeckFilmeHörspiele/HörbücherOperInternetquellen11. Zentrale Begriffe und Definitionen

1. Schnelleinstieg

»Man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es wieder, in den Zuckungen, den Andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Minenspiel«.1 Diese Worte legt Georg Büchner dem Protagonisten seiner Erzählung Lenz in den Mund und formuliert damit zugleich sein eigenes Kunstprogramm, das er auch in seinem Dramenfragment Woyzeck, seinem letzten, nicht mehr fertiggestellten Werk, umzusetzen sucht.

Im Zentrum dieses Dramenfragments steht der Soldat Franz Franz WoyzeckWoyzeck, der zum Mörder an seiner Geliebten Marie wird. Dieser Woyzeck zählt in jeder Hinsicht und in einem ganz umfassenden Sinn zu den »Geringsten«: Als Soldat erhält er nur sehr geringen Sold. Er hat eine Beziehung zu Marie, mit der er ein uneheliches Kind hat. Um Marie und das Kind zu unterstützen, verdingt sich Woyzeck neben seinem Soldatendienst als Laufbursche für seinen Hauptmann und nimmt weitere Gelegenheitsarbeiten an. Unter anderem unterzieht er sich gegen Geld Ernährungsexperimenten, die seine Gesundheit beeinträchtigen. Trotz anstrengendster Arbeit kann er für sich, Marie und das Kind nur notdürftig sorgen.

Woyzeck gehört auch hinsichtlich seiner persönlichen Möglichkeiten zu den »Geringsten«. Über formale Bildung verfügt er nicht. Die Bedingungen, unter denen er lebt, nimmt er wahr, begreifen oder gar gestalten kann er sie nicht. Er ist den Verhältnissen ausgeliefert und empfindet das auch. Mehrere Szenen zeigen Woyzeck gehetzt und aufgebracht, in Selbstgesprächen und mit sich steigernden Wahnvorstellungen (Verfolgungswahn). Als Woyzeck erfährt, dass Marie ihn mit dem Tambourmajor betrügt, und er von diesem gedemütigt wird, bringt er Marie um. Obgleich Eifersucht eine Rolle spielt, ist Woyzeck viel mehr als ein Eifersuchtsdrama. Ursächlich für den Mord ist das Motivgeflecht aus Armut, ungesicherten Lebensverhältnissen und Gewalt.

Büchner wurde zum Drama Woyzeck u. a. durch mehrere zeitgenössische Zeitgenössische MordfälleMordprozesse angeregt, die in der Entstehungszeit des Dramas öffentlich intensiv diskutiert wurden. Neben dem Fall des historischen Johann Christian Woyzeck aus Leipzig sind dies die Fälle von Daniel Schmolling aus Berlin und Johann Dieß aus Darmstadt. Woyzeck, Schmolling und Dieß begingen Morde an ihren Geliebten und wurden dafür verurteilt. Johann Christian Woyzeck, dessen Fall für Büchner am wichtigsten war, wurde 1824 in Leipzig öffentlich hingerichtet. In den Prozessen wurde jeweils die Frage nach der Zurechnungsfähigkeit des Täters gestellt. Es wurden Gutachten über den Geisteszustand der Täter erstellt und auch veröffentlicht. Büchner kannte diese Gutachten. Mit seinem Dramenfragment Woyzeck nimmt er gewissermaßen literarisch Stellung zu der öffentlich geführten Diskussion. Er kommt dabei allerdings zu einem anderen Ergebnis als die Gutachter in den realen Mordfällen. In seinem Drama übt Büchner massive Kritik an den Urteilskriterien und Schlussfolgerungen seiner Zeitgenossen. Büchners Woyzeck ist damit auch Dokument einer Debatte, die bis heute in der Diskussion um gerichtspsychiatrische Gutachten eine brisante Rolle spielt.

Georg Büchner kann sein Drama Woyzeck nicht mehr vollenden. Als er 1837 im Alter von nur 23 Jahren in Zürich stirbt, hinterlässt er lediglich schwer lesbare handschriftliche Entwürfe, die erstmals 1880 in einer ersten kritischen Gesamtausgabe unter dem Titel Wozzeck veröffentlicht wurden. Der Herausgeber dieser Gesamtausgabe, der Schriftsteller und Publizist Karl Emil Franzos, brachte die Szenen in eine ihm logisch erscheinende Reihenfolge, die aber im 20. Jahrhundert keinen Bestand hatte. Der von ihm gewählte Titel resultierte mutmaßlich aus einem Lesefehler. Auch griff Franzos in den Text ein und fügte eigene Passagen hinzu.2 Die Wirkung der Veröffentlichungen und RezeptionVeröffentlichung war gleichwohl immens. Insbesondere die Naturalisten, etwa Gerhart Hauptmann3 oder Frank Wedekind4, setzten sich intensiv mit Büchner und seinem Woyzeck auseinander. Die Uraufführung des Woyzeck fand 1913 in München statt. Ihr folgten weitere Inszenierungen an unterschiedlichen Bühnen. In der Zeit der Weimarer Republik gehörte Woyzeck zu den viel gespielten Stücken, allein im Jahr 1925 gab es zehn Neuinszenierungen. Auch die Uraufführung der Oper Wozzeck von Alban Berg fand in diesem Jahr statt. Unter den Nationalsozialisten spielte Büchners Woyzeck auf den deutschen Bühnen keine bedeutende Rolle. Das Stück war allerdings nicht verboten. Nach 1945 wurde Woyzeck erneut intensiv rezipiert und auch wieder häufig gespielt. Er gehört bis heute zum Standardrepertoire deutschsprachiger Bühnen und zum Literaturkanon der gymnasialen Oberstufe.

2. Inhaltsangabe

Zur Orientierung über den Inhalt des Dramas wird die Handlungsabfolge im Stück systematisch in den vier großen, auch zeitlich geordneten Szenenblöcken wiedergegeben. Einer Übersicht zum jeweiligen Szenenblock folgt die Inhaltsangabe der Einzelszenen. Aufgrund des Fragmentstatus des Dramas gibt es keine von Georg Büchner selbst fixierte Anordnung der Szenen. Die nachstehende Handlungsabfolge hat der Büchner-Experte Burghard Dedner 1999 aus verschiedenen überlieferten Handschriften des Autors rekonstruiert (vgl. Kap. 4, S. 4).

Abend: Szenen 1–3

Die drei ersten Szenen zeigen Woyzeck und die ihm vertrauten Menschen, Andres und Marie (Szenen 1 und 2). In Szene 3 ist Woyzeck mit Marie auf dem Jahrmarkt. Die Szenen spielen vermutlich an einem Abend. Szene 3 initiiert insofern die Handlung, als Marie sich hier erstmals dem Tambourmajor annähert, nachdem sie ihn in Szene 2 beobachtet hat.

Szene 1: Woyzeck und Andres schneiden vor der Stadt Stöcke. Ob diese Tätigkeit zu ihrem militärischen Dienst gehört oder eine der weiteren Tätigkeiten ist, mit denen Woyzeck zusätzlich Geld verdient, bleibt offen. Woyzeck spricht in dieser Szene von einem »Streif da über das Gras hin« (S. 9), was auf eine Woyzecks frühe AngstvisionenAngstvision hinweist. Er fühlt sich von Freimaurern verfolgt. In der Beschreibung seiner Angstvisionen greift er auf eine biblische Sprache zurück, so etwa wenn er von einem »Feuer« spricht, das »um den Himmel [fährt]« (S. 9). Die Formulierung nimmt auf die Ankündigung des Weltendes in der Offenbarung des Johannes im Neuen Testament Bezug (vgl. Offenbarung des Johannes 20,9: »Und es fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie«). Woyzeck wirft sich auf den Boden und reißt Andres mit. Andres, der zunächst ein Volkslied gesungen hat, bricht das Lied ab und reagiert auf Woyzecks Zustand seinerseits verängstigt: »Ich fürcht mich« (S. 9). Die Szene endet mit dem Ertönen der Trommeln in der Stadt, die den Zapfenstreich ankündigen. Für die Soldaten ist dies das Signal, in die Kaserne zurückzukehren.

Szene 2: Marie, mit dem Kind auf dem Arm, blickt aus dem Fensterszene: Der TambourmajorFenster den Soldaten nach, die, angeführt von einem Tambourmajor, zur Kaserne zurückkehren. Marie wie die anwesende Margreth sind beeindruckt vom männlichen Aussehen und selbstbewussten Auftreten des Tambourmajors. Obgleich beide den Tambourmajor attraktiv finden, geraten sie in einen Streit, in dem Margreth Marie deren uneheliches Kind zum Vorwurf macht. Marie beendet den Streit, indem sie das Fenster zuschlägt. Auf dem Weg zur Kaserne kommt Woyzeck vorbei, klopft aber nur ans Fenster und berichtet Marie von seinen Erscheinungen und düsteren Visionen. Marie reagiert ähnlich wie Andres verängstigt: »Der Mann! So vergeistert. […] Es schauert mich« (S. 11).

Szene 3: Die Szene spielt auf einem Auf dem JahrmarktJahrmarkt, den Marie und Woyzeck vermutlich noch am selben Tag aufsuchen. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Ein Ausrufer preist die Attraktionen einer Vorführung an, die Woyzeck mit Marie besuchen will. Dies ist die einzige Szene, in der Woyzeck entspannt erscheint. Der ebenfalls anwesende Tambourmajor und ein Unteroffizier sprechen über Marie und ihre erotische Ausstrahlung. Sie folgen Woyzeck und Marie in die Vorstellung. Während der Vorstellung drängelt sich Marie nach vorne und lässt sich dabei vom Unteroffizier helfen.

Vormittag: Szenen 4–8

Die Folgeszenen 4 bis 8 spielen vermutlich alle an einem Vormittag. Die Szenenfolge zeigt Woyzeck gehetzt zwischen den vielfältigen Anforderungen, die er zu erfüllen hat: Woyzeck besucht Marie, rasiert den Hauptmann, Marie trifft den Tambourmajor, Woyzeck stellt sie zur Rede, Woyzeck ist beim Doktor. Das Zusammentreffen mit Marie und dem Kind wird durch die Verpflichtungen Woyzecks begrenzt bzw. unterbrochen. Die Szenenfolge kennzeichnet somit seine Lebenssituation.

Szene 4: Marie ist mit ihrem Kind zu Hause. Sie möchte, dass das Kind schläft. Sie hat neue Ohrringe, offenbar ein Geschenk des Tambourmajors, betrachtet sich im Spiegel und beklagt die Ungerechtigkeit der Verhältnisse, denen sie als arme Frau ausgesetzt ist. Woyzeck kommt hinzu und sieht die Ohrringe, die Marie vor ihm verbergen will. Er ist misstrauisch, als Marie aber aggressiv reagiert, bricht er den drohenden Streit sofort ab, indem er sich dem schlafenden Kind zuwendet. Er gibt Marie Geld zum Unterhalt. Als er geht, hat Marie ein schlechtes Gewissen.

Szene 5: Die sogenannte »Die »Rasierszene«Rasierszene« zeigt Woyzeck erstmals zusammen mit seinem militärischen Vorgesetzten, dem Hauptmann. Dieser behandelt Woyzeck herablassend und kritisiert dessen Lebenswandel. Seine Versuche, sich philosophisch über die Zeit, das Leben und die Moral zu äußern, wirken lächerlich und zeigen seine Beschränktheit. Woyzeck reagiert auf den Vorwurf, ein uneheliches Kind zu haben, mit dem Hinweis, dass Jesus gesagt habe: »lasset die Kindlein zu mir kommen« (S. 16), und dabei nicht gefragt habe, ob sie ehelich oder unehelich geboren seien. Die Tugend, so Woyzeck, sei nichts für arme Leute. Tugend und Moral seien vielmehr eine Frage der finanziellen Mittel.

Szene 6: Diese Szene zeigt Marie zusammen mit dem Tambourmajor. Deutlich wird die gegenseitige erotische Anziehung zwischen den beiden. Deutlich wird aber auch, dass Marie mit dem Tambourmajor keine Liebesbeziehung eingeht, auch keine feste Beziehung sucht. Sie lässt sich jedoch auf den Tambourmajor ein. Die Art, wie sie dies tut, zeigt, dass sie sich in ihr Schicksal fügt.

Szene 7: In der sehr kurzen Szene macht Woyzeck Marie aus Eifersucht Vorwürfe. Marie lässt sich von ihm nicht einschüchtern, was ihn hilflos zurücklässt.

Szene 8: Die Szene, die Woyzeck mit dem Doktor zeigt, dem er sich für ErnährungsexperimenteErnährungsexperimente zur Verfügung stellt (Woyzeck darf sich lediglich von Erbsen ernähren), beginnt mit einem Vorwurf des aufgebrachten Doktors: »er hat [...] an die Wand gepisst wie ein Hund« (S. 19). Der Doktor braucht nämlich Woyzecks Urin, um zu untersuchen, wie die Erbsendiät wirkt. Nun ist der Urin für ihn verloren. Woyzeck versucht sich herauszureden, was den Doktor dazu bringt, bei ihm geistige Verwirrtheit zu diagnostizieren und Woyzeck eine Zulage zu versprechen. Für den Doktor ist Woyzeck nichts als ein »interessanter Casus [Fall]« (S. 19).

Nachmittag bis Nacht: Szenen 9–14

Die Szenen 9 bis 14 umfassen etwa den Zeitraum Nachmittag bis Nacht desselben Tages: Hauptmann und Doktor befördern Woyzecks Verdacht, dass Marie ihm untreu ist. Woyzeck verrichtet weitere Dienste für den Doktor und ist dann in der Kaserne mit Andres zusammen. Seine Unruhe treibt ihn schließlich ins Wirtshaus, wo er Marie mit dem Tambourmajor tanzen sieht, was ihn die Fassung verlieren lässt. Wieder alleine auf dem Feld, hört er Stimmen und fantasiert bereits, Marie umzubringen. Er kehrt zurück in die Kaserne, kann aber, im Bett liegend, nicht einschlafen.

Szene 9: In der Szene treffen sich Hauptmann und Doktor auf der Straße. Sie machen sich übereinander lustig, bezeichnen sich mit »Exerzierzagel«5 (Doktor über den Hauptmann) und »Sargnagel« (Hauptmann über den Doktor) (S. 22). Als Woyzeck vorbeieilt, hält der Hauptmann ihn an und macht gehässige Andeutungen über Maries Untreue. Woyzeck ist darüber entsetzt und bittet den Hauptmann, sich mit ihm, dem »armen Teufel« (S. 22), der außer Marie nichts auf der Welt habe, keinen Spaß zu erlauben. Woyzeck reagiert auch körperlich panisch, was der Doktor kalt registriert. Aufgeregt verlässt Woyzeck den Schauplatz.

Szene 10: Die Szene spielt im »Hof des Professors«6, dem Woyzeck als Gehilfe dient. Den anwesenden Studenten soll ein Experiment vorgeführt werden. Erneut demütigt der Doktor Woyzeck, indem er ihn auffordert, für die Studenten mit den Ohren zu wackeln. Er verweist auf die Versuche mit Erbsen, die er an Woyzeck durchführt.

Szene 11: Es ist Sonntag, Woyzeck und Andres sind in der Wachstube. Wieder singt Andres, wie schon in