Wunderbare Schein-Welt Afrikas - Frank Stocker - E-Book

Wunderbare Schein-Welt Afrikas E-Book

Frank Stocker

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Beschreibung

Banknoten sind die Visitenkarte eines Landes. Sie erzählen Geschichten von Ruhm und Niederlagen, präsentieren Helden und Geistesgrößen, und sie zeigen Flora und Fauna. Gerade Afrika hat dabei eine besonders bunte Vielfalt zu bieten, und ist bei uns doch meist nur für Armut und Katastrophen bekannt. Das Buch will dies ändern. Es nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die vielen, so unterschiedlichen Staaten des Kontinents und erzählt anhand von deren Banknoten spannende und faszinierende Geschichten, von Ägypten bis Südafrika, von Gambia bis Swasiland. Über 170 Abbildungen von Banknoten der jeweiligen Länder illustrieren die 44 Geschichten. Diese basieren auf Artikeln der erfolgreichen Serie „Schein-Welt“ in der „Welt am Sonntag.“ Weitere Bücher dazu sind erschienen. Informationen zu den anderen Bänden unter www.schein-welt.info

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Seitenzahl: 119

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Inhalt

Vorwort

1. Ägypten: Allah bei den Pharaonen

2. Algerien: In der Moderne angekommen

3. Angola: Wo Öl und Geld fließen

4. Äthiopien: Wenn reiche Geschichte untergepflügt wird

5. Botswana: Hundert Schilde ergeben Regen

6. Burundi: Der tragische Tod des Prinzen

7. CFA Franc (BCEAO): Maskierte Überflieger

8. CFA Franc (BEAC): Erträumte Welten vom Äquator

9. Dschibuti: Die Mehrheit regiert, der Minderheit bleibt der Tanz

10. Eritrea: Kriegserinnerungen als Zahlungsmittel

11. Gambia: Bienenfresser am Fluss der heiligen Krokodile

12. Ghana: Die „Big Six" auf dem Muschelgeld

13. Guinea: Frauen verdrängen die Männer

14. Kapverden: Trauer auf dem Escudo

15. Kenia: Der Kampf um die vorderen Plätze

16. Komoren: Schöner Schein auf den Mondinseln

17. Dem. Republik Kongo: Der schöne Schein der Reichen

18. Lesotho: Berge von Geld

19. Liberia: Sklaven, die zu Sklavenhaltern wurden

20. Libyen. Gaddafis langes Leben

21. Madagaskar: Währungsreform mit einem Namenstrick

22. Malawi: Die Sonne geht auf

23. Marokko: Mohammed allein zu Haus

24. Mauretanien: Die letzten Verweigerer des Dezimalsystems

25. Mauritius: Multikulturelle Senioren

26. Mosambik: Nieder mit den Waffen!

27. Namibia: Zwischen Mark und Dollar

28. Nigeria: Konflikte im Vielvölkerstaat

29. Ruanda: Berggorillas mit deutscher Vorgeschichte

30. Sambia: Späte Morgendämmerung

31. São Tomé und Príncipe: Die Dublonen der Sklaven

32. Seychellen: Das bankrotte Paradies

33. Sierra Leone: Fabelhafter Kämpfer

34. Simbabwe: Steinreich und bitterarm

35. Somalia: Werden und Zerfall im Spiegel der Geldscheine

36. Somaliland: Viel Asche

37. St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha: Am Ende der Welt

38. Süd-Afrika: Nelson Mandela wird zur Randerscheinung

39. Sudan: Die Pfunde kommen und schwinden

40. Swasiland: Royale Pracht und reale Armut

41. Tansania: Die wahren Herrscher der Serengeti

42. Tunesien: Der glücklose Pascha

43. Uganda: Heile Welt auf Banknoten

Register

Hinweis

Vorwort

Kein Kontinent ist bunter als Afrika. Das gilt nicht nur für seine Natur, das gilt auch für die Kulturen und die Menschen, die dort leben. Überdeckt wird das leider allzu oft davon, dass der Erdteil bei uns meist nur mit Armut und Katastrophen in Verbindung gebracht wird.

Dieses Buch will dies ändern. Es nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die vielen, so unterschiedlichen Staaten des Kontinents und erzählt anhand von deren Banknoten spannende und faszinierende Geschichten, von Ägypten bis Südafrika, von Gambia bis Swasiland.

Denn die Banknoten bringen die ganze Vielfalt des Kontinents zum Vorschein. Da zeigt der Kongo die ganze Pracht seiner Flora und Fauna und gleichzeitig auch Volkskunst der vielen unterschiedlichen Ethnien des Landes. Oder Ägypten: Dort kann der Betrachter nicht nur in die Antike und die pharaonischen Bauten eintauchen, gleichzeitig vermitteln die Scheine auch einen Eindruck vom Islam, der heute das Land prägt.

Das Buch will überraschen und gleichzeitig auch Wissen vermitteln. Afrika soll dem Leser in all seiner Pracht nähergebracht werden. Aber auch die blutigen Kapitel werden nicht ausgespart, die leider auch zur Geschichte gehören.

Die Geschichten, die hier erzählt werden, basieren dabei auf der Artikel-Serie „Schein-Welt“, die bereits seit September 2010 in der „Welt am Sonntag“ erscheint. Die Beiträge wurden jedoch komplett überarbeitet und ergänzt, u.a. um eine Vielzahl von Abbildungen der beschriebenen Banknoten.

Die Idee für dieses Buch hatte ich dabei schon seit langem, zumal mich immer wieder begeisterte Leser der Serie fragten, ob und wann es die Artikel denn in Buchform gebe. Das Problem war dabei, dass sich kein Verlag fand, der ein solches Buch herausgeben wollte. Zwar waren viele von der Idee begeistert, doch dann kalkulierten sie – und lehnten ab. Denn ein solches Buch muss mit vielen Bildern der Banknoten versehen werden, und zwar im Vierfarbdruck. Das machte es für die Verlage zu teuer.

Daher habe ich es nun im Eigenverlag herausgegeben. Dazu habe ich selbst sämtliche Texte überarbeitet, mit vielen Bildern versehen und als Buch gestaltet, das senkte die Kosten. Dennoch ist ein Vierfarbdruck nach wie vor relativ teuer, weshalb auch dieses Buch nicht ganz billig ist. Sie dürfen jedoch versichert sein, dass meine eigene Marge dabei allenfalls die Unkosten deckt.

Genau aus diesen Gründen habe ich auch mehrere Bücher herausgegeben, die verschiedene Erdteile abdecken. So ist jedes einzelne Buch relativ günstig, und wer erst einmal nur in die Welt der Banknoten reinschnuppern möchte, kann dies auf diesem Wege tun.

Gleichzeitig gibt es aber auch eine Gesamtausgabe mit Artikeln zu allen 165 Währungen dieser Welt. Hinweise zu den anderen Büchern gibt es unter www.schein-welt.info.

Nun soll die Reise aber ohne weitere Verzögerungen beginnen. Tauchen Sie ein in die spannende und faszinierende Welt der Banknoten Afrikas.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Ägypten

Allah bei den Pharaonen

Als ein Land mit vielen Gesichtern kennen wir heute Ägypten. Es ist zerrissen zwischen Tradition und Moderne, zwischen Moslembrüdern, die zeitweise in Kairo regierten, einerseits und flanierenden Weltbürgern in Alexandria andererseits.

Fläche: 1.002.450 km2

Einwohner: 83,6 Mio.

Amtssprache: Arabisch

Scheine in Umlauf: 5, 10, 20, 50, 100, 200 Pfund

Das Land ist aber zugleich auch eine Wiege der menschlichen Kultur, wovon viele jahrtausendealte Bauwerke zeugen. Und so wie das Land viele Gesichter hat, zeigen auch die Banknoten des Landes zwei völlig unterschiedliche Seiten.

So sind auf den Vorderseiten stets große und bekannte Moscheen des Landes zu sehen. Der Fünf-Pfund-Schein zeigt beispielsweise die Ibn-Tulun-Moschee in Kairo, die schon im neunten Jahrhundert erbaut wurde und flächenmäßig die größte der Stadt ist. Andere abgebildete Gotteshäuser sind dagegen jüngeren Datums, wie die Muhammad-Ali-Moschee auf der 20-Pfund-Banknote, die zwischen 1824 und 1884 errichtet wurde.

Ausgerechnet die Al-Azhar-Moschee fehlt indes, die wohl bekannteste des Landes. Weit über Ägypten hinaus gilt sie als eine der wichtigsten islamischen Schulen und Autoritäten in Religionsdingen. Allerdings wurde sie auf den Geldscheinen nicht einfach vergessen. Sie war vielmehr auf dem 50-Piaster-Schein abgebildet, der jedoch in Folge von Inflation und Geldwertverfall seit Mitte 2009 aus dem Verkehr gezogen und durch eine Münze ersetzt wurde.

Die islamischen Traditionen spielen hingegen auf den Rückseiten der Geldscheine keine Role. Denn dort werden Bauwerke aus der Zeit der Pharaonen abgebildet. Am bekanntesten ist natürlich die Sphinx, die auf der 100-Pfund-Note zu sehen ist. Aber auch der Tempel von Edfu (50 Pfund) oder eine Statue von Pharao Chefren (10 Pfund) sind im Westen wohl allgemein bekannt. Die Banknote zu 20 Pfund zeigt ein Relief aus der Weißen Kapelle der Tempelanlage von Karnak. Daneben ist ein Streitwagen zu sehen, mit einem Soldaten, wie er mit Pfeil und Bogen in Aktion ist.

Doch Vorder- und Rückseite unterscheiden sich noch in einem weiteren Punkt. Auf der „Islam-Seite“ sind nur arabische Schriftzeichen zu sehen, zudem sind auch die Wertangaben in arabischen Ziffern gehalten. Dies kann insofern verwirrend sein, als die entsprechende Ziffer für „fünf“ so ähnlich aussieht wie in unseren Breiten die Null. Zum Glück sind jedoch auf der „Pharaonen-Seite“ alle Angaben in Englisch und in Ziffern, wie wir sie kennen.

Diese Zweiteilung in den Darstellungen auf den Geldscheinen war übrigens nicht immer so. Bis zum Sturz der Monarchie 1952 dominierte noch ganz allein der damalige König Faruk die Geldscheine. Er wurde nach seinem Sturz abgelöst durch ein Bildnis von Tutanchamun, das fortan auf allen Pfund-Noten erschien.

Erst einige weitere Jahre später hielt erstmals die islamische Tradition Einzug auf den Banknoten, und seit Ende der 60er Jahre sind nun auf den Geldscheinen islamische und pharaonische Themen gleichberechtigt nebeneinander gestellt.

Algerien

In der Moderne angekommen

Der Dinar, der – wie in diversen arabischen Ländern – auch in Algerien der Name der Währung ist, geht auf den Denarius zurück, eine römische Münzeinheit. Richtig gut kommen die Römer auf den Banknoten des Landes dennoch nicht weg.

Denn auf dem Schein zu 500 Dinar wird eine Schlacht zwischen Hannibal und den Römern gezeigt. Dabei reiten die Karthager auf ihren berühmten Elefanten und dominieren die Szenerie eindeutig. Ängstlich und hasenfüßig stehen ihnen die Römer gegenüber, oder besser: sie laufen mehr oder weniger panisch davon.

Fläche: 2.381.741 km2

Einwohner: 37,9 Mio.

Amtssprache: Arabisch

1 Algerischer Dinar

Scheine in Umlauf: 100, 200, 500, 1000, 2000 Dinar

Auf dem Silberstreifen in der Mitte des Scheines ist zudem ein Profil des karthagischen Heerführers zu sehen. Wobei dies allerdings nur eine bildliche Vorstellung ist, wie er ausgesehen haben könnte, denn authentische Darstellungen von ihm gibt es nicht.

Überhaupt kann man sich fragen, was Hannibal auf Algeriens Scheinen zu suchen hat, denn auch wenn die algerische Küste zum Reich der Karthager gehörte, so lag ihr politisches und kulturelles Zentrum, die Stadt Karthago, natürlich im heutigen Tunesien – das übrigens ebenfalls Hannibal auf seinen Scheinen verewigt hat.

Auf der Rückseite des selben algerischen Geldscheins, der die Schlachtszene zwischen Römern und Karthagern zeigt, wird das Grab von Massinissa gezeigt, einem König des antiken Numidien, der zunächst mit Karthago verbündet war, dann jedoch die Seiten wechselte und sich mit den Römern zusammentat und zu einem der größten Feinde Karthagos wurde. Daneben dann nochmals einige Elefanten, auf denen wiederum Soldaten mit Fahnen in der Hand sitzen.

Sogar noch weiter zurück in die Geschichte gehen die Darstellungen auf der 1000-Dinar-Banknote, denn dort werden prähistorische Felsenmalereien des Tassili-Gebirges gezeigt. Passend dazu sind auf der Rückseite Höhlenmalereien aus dem unweit gelegenen Ahaggar-Gebirge zu sehen.

Relativ nahe an die Gegenwart kommt demgegenüber der 100-Dinar-Schein, der die Schlacht von El Harrach (heute ein Vorort von Algier) zeigt, die 1775 zwischen arabischen Reitern und spanischen Eroberern statt fand.

Das Gebiet gehörte damals zwar formal zum Osmanischen Reich, die Einwohner Algiers lebten jedoch überwiegend frei und gingen der Piraterie nach, was viele europäische Mächte natürlich bekämpften.

All die historischen und prähistorischen Szenen, die mehrere Jahrtausende umfassen, wurden den Verantwortlichen in der algerischen Nationalbank zuletzt aber dann wohl doch etwas zu viel. Zumindest schwenkte die Bank bei der neuesten Banknote, die erst 2011 herausgegeben wurde, bei den Darstellungen plötzlich auf eine ganz andere Thematik um. Auf der Banknote zu 2000 Dinar ist jetzt eine Vorlesung in einer Universität zu sehen, rechts daneben eine Szene aus einem wissenschaftlichen Labor, beides getrennt durch die Doppelhelix einer DNA.

Dies wirkt vor allem auch wie ein Gegenentwurf zu der Darstellung auf der 200-Dinar-Note, denn dort sind Kinder in einer Koranschule zu sehen, die um einen Gelehrten herum auf dem Boden sitzen und dabei eifrig den Koran studieren. Die neue Banknote dagegen scheint dem Betrachter zeigen zu wollen, dass Algerien nun in der Moderne angekommen ist.

Angola

Wo Öl und Geld fließen

Wenn die Wirtschaft eines Landes in einem Jahr um über 20 Prozent wächst, so ist dies ungewöhnlich genug. Wenn dies aber über mehrere Jahre hintereinander geschieht, so ist das kaum zu glauben. In Angola gelang dies im vergangenen Jahrzehnt jedoch. Mit der Folge, dass das Land binnen kurzer Zeit statistisch betrachtet von einem Armenhaus zu einem der reichsten Länder des afrikanischen Kontinents aufstieg. Grund für den Erfolg war das Rohöl, das vor der Küste gefördert wird.

Fläche: 1.246.700 km2

Einwohner: 20,6 Mio.

Amtssprache: Portugiesisch

Scheine in Umlauf: 50, 100, 200, 500, 1000, 2000, 5000 Kwanzas

Daher ist es nur naheliegend, dass auf den Geldscheinen des Landes dem Rohstoff lange Zeit gehuldigt wurde. Auf dem bis 2012 gültigen Schein zu 50 Kwanza prangte eine Förderplattform. Auf anderen Banknoten waren einzelne Tiere, Häuser oder etwas verwaschen dargestellte Landschaften zu sehen. Gleich zwei Mal wurde der Baumwolle gehuldigt, obwohl deren wirtschaftliche Bedeutung längst nicht mehr mit dem Rohöl mithalten kann.

Im Laufe des Jahres 2013 wurden jedoch sämtliche Scheine in überarbeiteter Form in Verkehr gebracht. Dabei ist auf den Rückseiten nun jeweils ein Wasserfall zu sehen. Anklänge an den Rohölboom gibt es nicht mehr.

Das ist vielleicht auch besser, denn das schwarze Gold hat dem Land zwar Reichtum gebracht, der allerdings höchst ungleich verteilt ist. Während eine kleine Oberschicht in der Hauptstadt Luanda in Saus und Braus lebt und dort Immobilien zu Preisen vertrieben werden, die selbst hierzulande niemand bezahlen könnte, lebt der Großteil der Angolaner nach wie vor in Armut. Das Land gilt als Eldorado für Geschäftemacher und Raubritter.

Umso erstaunter sieht der Betrachter auf allen Rückseiten das Wappen des Landes, das mit Zahnrad, Machete und Ährenkranz sehr stark an die Symbole der einstigen kommunistischen Regime Osteuropas erinnert. Und das ist kein Zufall: Die regierende Partei Angolas, die MPLA, orientierte sich einst an der linken Ideologie. Der heutige Präsident, José Eduardo dos Santos, hat sogar in der Sowjetunion studiert, und zwar sinnvollerweise Erdölingenieurwesen in Baku, dem heutigen Aserbaidschan – ein anderes Land, das derzeit im Erdölboom schwelgt.

Auch im Hinblick auf die stark autoritären Ausprägungen der jeweiligen Regime liegen Angola und Aserbaidschan nicht allzu weit auseinander.

So ist es auch kein Wunder, dass dos Santos sich auf sämtlichen Vorderseiten der Kwanza-Scheine abbilden lässt. Dort ist er gemeinsam mit Agostinho Neto zu sehen, dem Gründer der MPLA und ersten Präsidenten des Landes nach der Unabhängigkeit im Jahre 1975. Damals folgten viele Jahre des Bürgerkrieges, der erst 2002 mit einem Sieg der MPLA beendet wurde. Zwei Jahre nach der Unabhängigkeit wurde aber schon der Kwanza als neue Währung des Landes eingeführt, der den bis dahin geltenden angolanischen Escudo ablöste. Der Name geht auf den Fluss Cuanza oder Kwanza zurück, der durch große Teile des Landes fließt – auch das Geld fließt in Angola also in gewissem Sinne, nicht nur das Öl.

Allerdings war der Wert des Geldes wesentlich instabiler als jener des Rohstoffs. Daher wurden 1995 in einer Währungsreform 1000 Kwanzas gegen einen sogenannten Kwanza Reajustado getauscht. Nur vier Jahre später wurden dann eine Million Kwanza Reajustado gegen einen neuen Kwanza gewechselt, der immerhin heute noch gilt.

Äthiopien

Wenn reiche Geschichte untergepflügt wird

Es ist altbewährte Praxis, dass Länder ihre Geldscheine zur Geschichtsschreibung nutzen. Dann werden Bezüge zu historisch weit zurückliegenden Epochen hergestellt, um eine jahrhundertelange staatliche Kontinuität vorzugaukeln, die es so nie gab. Denn Geschichte ist schließlich neben Sprache und Kultur der wichtigste Kitt für jeden Nationalstaat, das wissen auch die Designer der Banknoten bzw. ihre Auftraggeber.

Fläche: 1.104.300 km2

Einwohner: 86,6 Mio.

Amtssprache: Amharisch

Scheine in Umlauf: 1, 5, 10, 50, 100 Birr