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Die Muskelarbeit des Beckenbodens ist willentlich steuerbar, auch wenn sich viele Frauen dessen nicht bewusst sind. Dieser Körperbereich mit seinem Einfluss auf Haltung, Wohlbefinden, Organtätigkeit, Gefühle und Ausstrahlung kann gezielt über yogische Techniken harmonisiert und trainiert werden. Lernen Sie den Beckenboden in seiner ganzen Komplexität kennen und beginnen Sie dann - angeleitet in Wort und Bild - gezielt zu üben. Je nach Zeit oder Bedürfnis wählen Sie das individuell Passende aus: Die Asanas und Entspannungsübungen bieten die optimale Möglichkeit, sich einfühlsam mit der eigenen Mitte zu befassen, dienen aber auch als wertvolle Prophylaxe für Blaseninkontinenz, Rückenschmerzen sowie Knie- und Hüftprobleme. Frauen nach der Entbindung, mit Prämenstruellem Syndrom und in den Wechseljahren finden eigens zusammengestellte Übungen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 88
Was Sie damit erreichen können
▶Weiblich-sinnliche Ausstrahlung entwickeln
▶ Die Körperhaltung verbessern
▶ Vitalität und Wohlbefinden erlangen
▶ Körperlich und psychisch stabiler werden
▶ Menstruations- oder Wechseljahresbeschwerden ausgleichen
▶ Beschwerden wie Blaseninkontinenz vorbeugen
▶ Die Körperwahrnehmung vertiefen
▶ Mehr sexuelle Erfüllung erleben
▶ Individuelle weibliche Potenziale entfalten
Dieses Buch lädt Sie ein, eine zutiefst weibliche Form des Yoga kennenzulernen: Yoga für den Beckenboden. Dieser Körperbereich mit seinem Einfluss auf Haltung, Wohlbefinden, Organtätigkeit, Gefühle und Ausstrahlung kann gezielt über yogische Techniken harmonisiert und trainiert werden. Mit seinen gegensätzlichen Aufgaben wie Durchlässigkeit und Stützkraft spiegelt er die Anpassungsfähigkeit wider, die das Leben oft von uns fordert. Eine sanfte und körperbewusste Yoga-Praxis mit einer tiefen Verbindung zur inneren Mitte ist daher ein Weg zur Weiblichkeit und zur inneren Kraft.
Eine regelmäßige Yoga-Praxis schenkt Ihnen ein tieferes Verständnis für den eigenen Körper mit seinen individuellen Zyklen, seinen Stärken und seinen Grenzen. Eine Vielzahl von Techniken und Übungen speziell für den Beckenboden wirkt ausgleichend, stärkend oder energetisierend. Es lohnt, sie kennenzulernen und für das eigene Wohlbefinden zu nutzen.
Yoga ist heute ein fester Bestandteil von Wellnessangeboten und ganzheitlichen Gesundheitsprogrammen. Verbreitet sind Yoga gegen Rückenschmerzen, als Hilfe bei Stress oder als Rezept gegen Schmerzen. Sich mit einer persönlichen Yoga-Praxis dem Beckenboden zuzuwenden ist eine besondere Perle des Yoga, die es erlaubt, sich einem empfindsamen Bereich zu nähern. Der Beckenboden ist entscheidend für ein gutes Körpergefühl, einen aufgerichteten sowie starken und belastungsfähigen Rücken. Gleichzeitig ist er Impulsgeber für viele Bewegungen. Eine bewusste Körperarbeit ermöglicht es zudem, die eigene Sinnlichkeit neu und tiefer zu entdecken. Sich einfühlsam mit der weiblichen Mitte zu befassen, schenkt uns also viele Vorteile.
Yoga als Kombination von Körperhaltungen, Atemübungen und Meditation lässt Verbundenheit entstehen, in erster Linie zu sich selbst, aber auch zur großen Gemeinschaft der Frauen. Wenn wir uns auf den Beckenboden fokussieren, spüren wir uns tief in das eigene Körperhaus hinein. Dabei wächst das Bewusstsein für wertvolle Qualitäten, die viele Frauen verkörpern, die das Weibliche seit jeher ausmachen.
Wohl jedes Frauenleben ist von Dysbalancen begleitet, die häufig in Wandlungsphasen auftreten. Pubertät, Schwangerschaft und Stillzeit ebenso wie Menopause lassen in jeder von uns neben positiven Gefühlen auch Unsicherheiten wachsen. Das Erleben, mit diesen Veränderungen nicht allein zu sein, stärkt den Willen, das Notwendige zu unternehmen. Mehr noch: körperliche und emotionale Veränderungen mit Anmut, Würde und Freude anzunehmen.
Bewusstheit für und Freude am eigenen Körper – das macht eine Frau besonders sinnlich.
Die uralte Lehre des Yoga wurde in Indien von Männern für Männer entwickelt. Erst in jüngerer Zeit hat sie im westlichen Alltag als Lebenshilfe Verbreitung gefunden und ist dabei auch ein heilsamer Begleiter für Frauen geworden. Spezielle Yoga-Programme von Frauen für Frauen wurden entwickelt, wie zum Beispiel durch Gita Iyengar, die Tochter des legendären Yoga-Meisters B. K. S. Iyengar. Sie modifizierte wie manch andere Pioniere Yoga-Haltungen und erweiterte die Themen der Meditation, um weiblichen Bedürfnissen bezüglich des Körpers und des Geistes nachzukommen und in der Tiefe des modernen Frauseins eine eigene geheimnisvolle Welt zu entdecken.
Yoga kann Frauen heute helfen, sich von destruktiven und unangebrachten gesellschaftlichen Vorstellungen über den perfekten Körper und eine vorbestimmte Frauenrolle zu befreien, eigene Kräfte zu entwickeln und sich in Weiblichkeit, Anmut und Individualität sicher zu fühlen. Dem Beckenboden kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.
Verbindung, die stärkt und schützt
Yoga – das heißt »Verbindung« oder »Vereinigung«. Diese jahrtausendealte Tradition zeigt viele Wege auf, sich selbst näher zu kommen. Stetige Modifikationen passen das Konzept an den jeweiligen Zeitgeist sowie sich wandelnde kulturelle und gesellschaftliche Gegebenheiten an. Deshalb bietet die alte Lehre uns auch heute noch Lösungen für individuelle und aktuelle Probleme.
Die Basis des Yoga ist nach wie vor eine positive, gesunde Lebenseinstellung, die es uns möglich macht, sich behütet und als Teil einer großen Gemeinschaft und der Natur zu empfinden. Das bedeutet auch, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Denn wir wissen: Unser Handeln hat Folgen und Konsequenzen auf allen Lebensebenen. Durch Yoga können wir aber auch erfahren, dass wir in der Gemeinschaft unterstützt und durch sie ergänzt werden.
Diese philosophische Weisheit lässt sich fast überall auch direkt mit dem Körper erleben. Der Beckenboden kann beispielsweise dann seine vielfältigen Aufgaben nicht bewältigen, wenn er durch Fehlhaltungen des Körpers unter Druck gesetzt wird. Für die Gesamtheit des Rumpfes bildet er an der Basis einen elastischen Gurt zwischen der Rücken- und der Bauchmuskulatur. Erst der Verbund aller Rumpfmuskeln gewährleistet, dass der Bauchdruck zum Beispiel beim Joggen, Heben oder Husten adäquat abgefangen wird. Nur so kann der Beckenboden sicher reflektorisch und reaktiv agieren. Entscheidend daran beteiligt ist auch der quer verlaufende Bauchmuskel, der sich wie ein breiter Taillengürtel zwischen dem unteren Rippenbogen und dem oberen Rand der Beckenschaufeln spannt.
Die Basis entdecken
Die Entdeckungsreise des »Yoga für den Beckenboden« beginnt mit der Wahrnehmung des Körpers und des Atems. Auch die Übungen, die Sie in diesem Buch erwarten, betonen das einfühlsame Beobachten und Erspüren der Beckenregion. Der Körper wird durch diese achtsame Praxis und feine Bewegungen stabilisiert − nicht zuletzt eine entscheidende Voraussetzung für einen gesunden Geist und eine ausgeglichene Psyche. Denn der Körper ist das Haus, in dem die Seele oder der Geist lebt. Die Yogis sprechen sogar von einem Tempel. Wie bei jedem Haus ist ein stabiles Fundament nötig, das die Mauern aufrecht stehen lässt und eine solide Statik gewährleistet. Das Fundament des Körperhauses ist der Beckenboden.
Ein trainierter Beckenboden − kräftig, elastisch und anpassungsfähig − richtet die Wirbelsäule auf, sichert die dynamische Beweglichkeit des Beckens und stabilisiert den ganzen Körper. Ein verkrampfter Beckenboden hingegen blockiert die nötigen Beckenbewegungen und schränkt eine sinnvolle Gewichtsübertragung des Rumpfes auf die Beine ein. Die Bewegungen werden hölzern und steif, Wirbelsäule, Hüft- und Kniegelenke unnötig überbelastet. Sogar Schulter, Nacken und Kiefer können schmerzhaft verspannen. Ein verkrampftes Becken kann nicht tanzen, sich nicht frei bewegen, sodass Flexibilität und Lebensfreude in der Mitte des Körpers blockiert bleiben.
Das Becken spielt für Körperhaltung und Bewegungsharmonie eine entscheidende Rolle. Ein zu schwacher Beckenboden verändert die Balance: Der Körper verliert die Verbindung zum Boden, die Auftriebskraft fehlt. Das wirkt sich auch auf die Psyche und auf das allgemeine Empfinden aus. Gefühle wie Unsicherheit, Trägheit oder der Eindruck, »in den Seilen zu hängen«, können entstehen.
Die Yoga-Praxis lehrt uns, die Defizite auszugleichen. Das heißt, den Beckenboden zu aktivieren, wenn die kraftvolle Haltung diese Zentrierung fordert, aber auch zur richtigen Zeit entspannt loszulassen. Das Feingefühl für die zentrale Kraft unseres Körpers stärkt die Empfindung für eine innere Aufrichtung. Eine positive Veränderung der Körperhaltung wirkt sich stets auch auf die psychische Haltung aus. Körperliche Kompetenz und innerliche Stärke fördern die Kraft für die täglichen Herausforderungen des Lebens.
Vitalität und Wohlbefinden
Das Becken ist eine knöcherne Schale, die lebenswichtige Organe trägt. Ausbalanciert wird es durch ein fein entwickeltes Muskelsystem, zu dem der Beckenboden gehört. Spannung und Entspannung der Muskelzüge und -flächen beeinflussen auch die Tätigkeit der Beckenorgane. Sie sind entscheidend für körperliches Wohlbefinden und Vitalität. Blasenschwäche, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Organsenkungen schränken die allgemeine Lebensqualität massiv ein. Es müssen nicht immer ernsthafte organische Erkrankungen sein. Schon eine veränderte Verdauung im Urlaub mindert die Erholung.
Das Verständnis für den Beckenboden und seine Wirkungsweise und vor allem eine achtsame Aktivierung der Körpermitte gibt den Organen den nötigen Halt und damit eine gesunde Basis.
Rundum Wohlgefühl
Yoga als Mittel, innere Prozesse wahrzunehmen und positiv zu beeinflussen, ermöglicht es uns, das Becken als Kraftzentrum und Energietank zu erleben. Etwas wie Verdauung und Ausscheidung sind ja nicht nur chemisch-mechanische Prozesse des Körpers, die ausschließlich von Muskeln und vom Nervensystem koordiniert werden. Auch Gefühle, Erfahrungen sowie Stress, Bewegungsmangel oder einseitige Ernährung müssen von der Gesamtheit Mensch »verdaut« werden.
Zu einer ganzheitlichen Lebenshaltung und Yoga-Praxis gehört deshalb, sich mit Fragen wie diesen auseinanderzusetzen: Welche belastenden Verhaltensweisen mute ich meinem Becken zu? Wovon kann ich mich in meinem Leben trennen? Wie will ich wirklich leben?
Yoga für den Beckenboden bleibt nicht auf bloße Körperübungen auf der Matte beschränkt. Die Praxis kann nicht nur körperliches Wohlgefühl verleihen, sondern das weibliche Auftreten, die Weltsicht und das Selbstverständnis verändern und ein neues Selbstbewusstsein schenken.
Mit dem Wandel gehen
Alle großen Wandlungsphasen des Lebens stellen auch den Beckenboden vor neue Heausforderungen. Ende des zweiten, Anfang des dritten Lebensjahres ist das Nervensystem differenziert genug ausgebildet, um Kontrolle über die Blase zu haben. Gleichzeitig wächst die Freude, die Geschlechtsorgane zu entdecken. Eine übertriebene Reinlichkeitserziehung, Einschränkungen in der Entdeckungsphase lassen das Becken zur Tabuzone werden. Auch in der Pubertät oder bei den ersten sexuellen Erfahrungen können Unsicherheit oder negative Erfahrungen den natürlichen Zugang zum Becken irritieren. Die Schwangerschaft ist oft die erste Lebensphase, in der Frauen über den Beckenboden aufgeklärt werden und wertvolle Informationen erhalten. In dieser Zeit gilt es, den Beckenboden zu schützen und auf das Wunder der Geburt vorzubereiten. Nach der Entbindung muss die natürliche Verbindung zur besonderen weiblichen Beckenkraft neu erobert werden, was ausreichend Zeit braucht. Später dann können Hormonumstellungen oder -schwankungen, das Östrogendefizit sowie schlechte Durchblutung in der Zeit der Wechseljahre die Schleimhäute verändern und die Beckenbodenfunktionen behindern. Die Zuwendung zur weiblichen Mitte, Neugier und Achtsamkeit für den eigenen Körper sind in jeder Lebensphase eine wertvolle Hilfe, wenn man sich selbst etwas Gutes tun will. Zudem lässt sich den meisten Problemen präventiv entgegenwirken. Eine achtsame Yoga-Praxis speziell für den Beckenboden ist dafür die optimale Basis.
Lebendige weibliche Mitte
In östlichen Traditionen wird der Beckenboden als Tor des Lebens bezeichnet. Der Beckenraum ist der Ort, in dem Leben entsteht und beschützt heranwachsen kann. Auf physischer Ebene ist die Frau dazu geschaffen, mit ihrem Körper ein Kind auszutragen, zu gebären und zu nähren, vor und nach der Geburt. Es sind aber auch entsprechende psychische Qualitäten, die das Frausein ausmachen: intuitiv zu wissen, was gebraucht wird, um den Entwicklungsprozess des Werdens zu fördern. Das Weibliche kann Wachstum unterstützen und unmittelbar, »aus dem Bauch heraus«, stimmig reagieren, es kann mit Herz und Freude dem Leben zur Verfü gung stehen. Das weibliche Wissen existiert unabhängig von einer Mutterschaft und beeinflusst alle Bereiche des Lebens. Ein freier und harmonisch-kraftvoller Beckenboden schenkt Ihnen zu diesen Fähigkeiten einen leichteren und tieferen Zugang. Denn sie schlummern verborgen in jeder Frau und wollen ins aktive Leben eingebracht werden.
Mitten im Leben