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Ich lebe seit über dreißig Jahren als abgeschiedener Yogi in Deutschland. Viele Jahre habe ich als Yogalehrer an der Volkshochschule gearbeitet. Jetzt wirke ich eher als Schriftsteller und Leiter spiritueller Gruppen. Jedes Jahr veranstalte ich Retreats. Dafür habe ich viele kleine Retreathütten gebaut. Seit einige Jahren habe ich eine Liebesbeziehung. Dadurch hat sich mein Leben als Eremit erheblich verändert. Das Chaos ist eingezogen. Und die Liebe auch.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Mein spiritueller Weg
Liebe und Fülle
Schlagermove in Hamburg
Ausflug an die Ostsee
Der kleine Yogi auf dem Rockkonzert
Jeden Tag etwas Chaos
Über das Wünschen
Das Gesetz der Anziehung
Der Wohnzimmertisch
Meine erste Familienaufstellung
Der nackte Neger auf der grünen Wiese
Ein besonderer Muttertag
Darshan bei Mutter Meera
Die Indien Reise
Der Guru
Der Vortrag über das Glück
Der lustige Ausflug
Im Weihnachtsmärchen
Heiligabend in der Kirche
Das Paradies auf der Erde
Das wütende Wildschwein
Die kleine Katze
Satsang mit Pyar
Die traurige alte Frau
Die Rolle des Mannes
Die Reise nach Marburg
Yoga der Faulheit
In die Liebe kommen
Die kleine Hexe
Ein normaler Donnerstag
Geburtstag
Der zerbrochene Buddha
Das Retreat
Mein Erleuchtungstraum
Der Erleuchtungskongress
Wie finde ich meinen spirituellen Weg?
Das Lebenshilfe-Buch
Sex mit dem Guru
Von der Hure zur Heiligen
Über die Zufriedenheit
Am Anfang war die Suche. Ich suchte nach dem Sinn des Lebens. Ich suchte nach einem Weg in meinem Leben glücklich zu sein. Dreißig Jahre probierte ich alle Wege des äußeren Glücks aus. Ich suchte das Glück in Liebesbeziehungen, in der beruflichen Karriere, in schönen Reisen und in gutem Essen. Überall fand ich etwas Glück. Aber das Glück war nicht dauerhaft. Und es gab immer wieder auch Leid in meinem Leben, das mich aus meinem Lebensglück heraus warf.
Ich las viele Bücher über das Glück. Ich beschäftigte mich mit Psychologie und Philosophie. Und dann traf ich meinen ersten Meister, den griechischen Philosophen Epikur. Durch ihn erkannte ich, dass der Mensch sein Glück vorwiegend in sich selbst suchen muss. Das wird durch die moderne Glücksforschung bestätigt. 90 % des Glücks eines Menschen kommen aus seiner eigenen Psyche. Wir brauchen eine Glückspsyche.
Doch wie sollen wir eine Glückspsyche bekommen? In der Psychologie wurden viele Techniken entwickelt und viele Wege erforscht. Tägliches Gehen oder Joggen macht glücklich, weil dabei Glückshormone ausgeschüttet werden. Anderen Menschen Gutes tun macht glücklich. Eine positive Aufgabe zu haben macht glücklich. Positives Denken macht glücklich.
In den Religionen geht es um die Erleuchtung, um das Paradies und um ein Leben in Gott. Religionen machen glücklich, wenn sie positiv praktiziert werden. Das Christentum setzt auf das tägliche Gebet zu dem spirituellen Vorbild (Jesus). Der Buddhismus praktiziert Meditation und Gedankenarbeit als Hauptweg. Im Yoga gibt es den Weg der Aktivierung der Kundalini-Energie. Dann gelangen wir in das größte Glück. Wenn wir das innere Glück entwickelt haben, dann verändert sich unsere Weltsicht. Wir haben das Gefühl im Licht, in Gott, im Paradies zu leben.
Wir können das auch mit dem Begriff Nirwana bezeichnen. Das Nirwana ist eine Mischung aus innerem Frieden und innerem Glück. Laut Buddha ist Nirwana das höchste Glück. Wir überwinden unser Ego, lassen alle äußeren Anhaftungen los und leben in einem Bewusstsein aus Leere, Einheit und Glück. Wir verbrauchen nicht mehr unsere Energie in äußeren Dingen. Sie sammelt sich in uns und erzeugt Frieden, Glück und Liebe in uns. Das ist das Geheimnis des spirituellen Weges.
Ich erkannte, dass ich in der Ruhe und aus der Ruhe heraus leben musste, damit sich die Glücksenergie in mir entfalten kann. Stress ist schädlich. Liebe zu allen Wesen ist hilfreich. Ein Mensch kann durch seine spirituellen Übungen unermesslich wachsen. Seine Chakren können sich immer weiter öffnen und es fließt immer mehr Liebe, Frieden und Kraft in ihm. Er kann in eine Bewusstseinsebene gelangen, die aus höchstem Glück, Frieden, Wahrheit und Liebe besteht. Einige Male ist mir das auf meinem spirituellen Weg gelungen. Am Anfang bricht man einige Male ins große Glück durch. Wenn man mit Ausdauer auf seinem Weg bleibt, reinigt sich der Mensch immer mehr von seinen Energieblockaden und das Glück der Erleuchtung wird dauerhafter. Ich arbeite noch daran.
Im Christentum heißt es, dass die im Herzen Reinen Gott schauen werden. Der Weg ins Licht führt durch die systematischen Reinigung der Energieblockaden im Körper und im Geist. Epikur praktizierte dazu ein Leben der Ruhe, der Liebe und der beständigen Gedankenarbeit. Er nannte es philosophieren, nachsinnen über das Leben. Wer so lebt, der lebt nach Epikur wie ein Gott (Buddha) unter den Menschen.
Viele gute spirituelle Übungen fand ich im Yoga. Buddha als Vorbild half mir inneren Frieden zu finden. In die Liebe brachte mich der Bodhisattva-Weg (Karma-Yoga). Neben der Philosophie und der Psychologie wurden der Buddhismus und der Yoga meine Hauptwege. Ich machte eine Ausbildung als Yogalehrer und als Psychotherapeut. Ich gab Yogakurse an der Volkshochschule und lehrte positives Denken an einem Gesundheitszentrum. Jetzt hat sich mein Leben weiter entwickelt und ich veranstalte Glücks-Retreats und Yoga-Ausbildungen zusammen mit meiner Freundin.
Meinen spirituellen Weg würde ich als undogmatisch bezeichnen. Ich glaube an die Einheit aller Religionen und an den individuellen Weg jedes Menschen. Nicht jeder Mensch kann als Yogi leben. Aber alle Menschen können täglich Glücksübungen machen und so ihr inneres Glück bewahren und vergrößern. Meine große Vision ist eine Welt des Friedens, der Liebe und des Glücks. Mein Weg ist es dafür das mir Mögliche zu tun.
Wir leben in der Fülle
und sind doch niemals satt.Dabei brauchen wir Stilleund nicht tausend Watt.Wenn wir aus dem Herzen leben,finden wir das wahre Glück.Wenn wir allen Liebe geben,kehrt die Liebe zu uns zurück.Wir brauchen gar nicht viel im Außen.denn das Glück liegt in uns selbst.Suche das Glück nicht draußenwichtig, dass du dir selbst gefällstWenn wir in uns Frieden findenkehrt das Glück auch bei uns ein.Sehen wir die grünen Linden.strahlen wir im hellen Schein.
Heute war ich mit Barbara auf dem Schlagermove in Hamburg. Barbara hat sich schön und sexy angezogen. Und ich trage Afro-Perücke, eine Sonnenbrille und eine Flowerpower-Blumengirlande. So verwandele ich mich in einen jungen heißen Typen. Jung bin ich zwar innerlich immer noch, aber der Zahn der Zeit hat doch etwas an mir genagt. Egal. Wir werden mit jungen und älteren Menschen einen Demonstrationszug für gute Laune machen. Gerade wenn der Himmel grau ist, sollte das Herz fröhlich sein.
Barbara mag keine Schlager. Sie steht auf klassische Musik. Aber sie liebt es sich zu verkleiden und schön zu machen. Und sie liebt es mit mir verrückte Aktionen zu machen. Ich war noch nie auf einem Schlagermove. Es ist so ähnlich wie Karneval im Sommer in Hamburg. Voll verrückt. Aber das Leben ist verrückt und will gefeiert werden.
Den ganzen Tag war das Wetter gut. Aber punktgenau zum Beginn des Schlagermoves zogen dunkle Regenwolken auf und es schüttete vom Himmel wie aus Wasserkübeln. Der größte Alptraum von Barbara wurde wahr. Und dann diese Menschenmassen. Laut Veranstalter mehrere Hunderttausend. Dabei hat Barbara eine Massenpanik. Und eine Regenpanik. Aber sie hatte auch mich, den Retter.
Ängstlich klammerte sie sich an meine Hand und ich zog sie durch das Partygewühl zu einem großen Baum, um dort Schutz vor dem Regen zu finden. Aber es regnete so heftig, dass wir trotz Baum und Schirm vollständig nass wurden. Ich fand das lustig. Mir machte das nichts aus. Aber Barbara bekam schlagartig schlechte Laune und wollte sofort nach Hause.
Ich wünschte, dass der Regen aufhört, damit ich noch etwas an der Party teilhaben kann. Und sofort erfüllte der Himmel meinen Wunsch. Das war mir etwas unheimlich. Das passiert mir öfter. Allerdings hätte ich so schlau sein sollen, zu Beginn des Regens den Regen weg zu wünschen und nicht erst nach einer Stunde, nachdem alle Menschen total nass geworden waren. Nächstes Mal mache ich das besser.
Die Menschenmassen waren mir auch etwas zu viel und die Musik war mir etwas zu laut. Wir fanden einen kleinen Weg am Rande der Veranstaltungsroute. Er war etwas höher gelegen und wir hatten einen guten Blick auf die Musiktrucks und auf den Hamburger Hafen. Hier waren nicht so viele Menschen und die Musikstärke war angenehm. Da der Regen jetzt aufhörte, besserte sich Barbaras Laune wieder und wir blieb noch eine weitere Stunde.
Ich filmte mit meiner Kamera die Schlagerparty. Allerdings eher nur die gute Laune und nicht den Starkregen. Insofern täuscht der Film etwas über die tatsächliche Situation hinweg. Die Menschen liebten es gefilmt zu werden und so konnte ich viele tanzende Frauen mit der Kamera einfangen.
Als wir auf St. Pauli ankamen, gab es dort schöne Blumengirlanden und wilde 60iger Jahre Perücken. Das brachte viel Spaß. Wir kleideten uns neu ein und sahen jetzt so aus wie die meisten anderen Menschen, die schon vorher gewusst hatten, wie man sich passend kostümiert. Wir waren in der Flowerpower-Generation angekommen. Make love not war. Auch für die heutige Zeit immer noch ein passendes Motto.
Interessant war es, dass mich auf dem Schlagermove die Energie der Menschen erfasste. Sie glaubten, dass der tiefere Sinn des Lebens darin besteht Party zu machen und das Leben zu genießen. Ich dagegen glaube, dass es der tiefere Sinn ist sein inneres Glück zu entwickeln und zur Erleuchtung zu gelangen. Aber etwas Spaß darf man auch als spiritueller Mensch haben. Äußeres Glück kann zum inneren Glück beitragen, wenn man nicht zu sehr daran haftet und sich immer wieder auf den spirituellen Weg als Zentrum des Lebens besinnt.
Zum Abschluss des Tages gingen wir indisch essen. Dort standen viele große Ganesha- und Götterstatuen-Statuen im Raum. Es gab sogar einen lebensgroßen Buddha, der Menschen segnete. Ich kam mir vor wie in einem indischen Tempel. So gelangte ich dann nach einem Ausflug in die deutsche Party-Szene wieder zur Spiritualität. Ich verbeugte mich vor den Statuen und erweckte so meine spirituelle Energie. Insgesamt war es trotz des vielen Regens ein gelungener Tag. Den Regen hatten wir schnell vergessen. Es bliebt die Erinnerung an die bunten Bilder, die Musik und die fröhlichen Menschen.
Hamburg liegt nahe an der Ostsee. Eineinhalb Autostunden entfernt. Trotzdem war ich das letzte Mal vor dreißig Jahren an der Ostsee. Auf Rügen mit meiner damaligen Freundin, der Ökofrau. Sie hatte die ganze Zeit schlechte Laune und beschimpfte mich die ganze Reise lang. Wir gingen am Strand entlang, ich genoß die schöne Natur und sie schimpfte. Vielleicht hat mir das die Ostsee etwas verleidet.
Trotzdem habe ich es wieder getan. Ich bin wagemutig. Meine neue Freundin Barbara hatte gute Laune. Und wenn sie gute Laune hat, redet sie zwar auch ununterbrochen. Aber sie schimpft wenigstens nicht. Sie redet einfach glücklich vor sich hin. Mann kann zuhören oder nicht. Es ist egal. Ich bevorzugte es zu meditieren. Sie fuhr das Auto, redete und ich meditierte. Manchmal sagte ich auch ein Wort, damit sie dachte, dass ich zuhöre.