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Zauber der Nebelstadt: 3 Fantasy Abenteuer (199) von Alfred Bekker Über diesen Band: Dieser Band enthält folgende Fantasy Erzählungen: Die Magische Streitaxt Adrala - die Nebelstadt Burg der Schatten Rokan aus Cadd und seine Gefährten Tembur von der zweiköpfigen Echse, Fdorrg von der Gletscherinsel und Sebro der Zwerg gelangen nach Adrala - die letzte Stadt der sterbenden Welt des Blauen Nebels... Über den Autor Alfred Bekker schrieb unter dem Pseudonym Sidney Gardner die fesselnden Romane um die übersinnlich begabte Patricia Vanhelsing. Seine Romane um DAS REICH DER ELBEN, die GORIAN-Trilogie und die DRACHENERDE-SAGA machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er schrieb für junge Leser die Fantasy-Zyklen ELBENKINDER, DIE WILDEN ORKS, ZWERGENKINDER und ELVANY sowie historische Abenteuer wie DER GEHEIMNISVOLLE MÖNCH, LEONARDOS DRACHEN, TUTENCHAMUN UND DIE FALSCHE MUMIE und andere. In seinem Kriminalroman "Das Elbenkrieger-Profil" machte er mit dem Elbenkrieger Branagorn eine Hauptfigur seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einem höchst irdischen Mordfall.
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Zauber der Nebelstadt: 3 Fantasy Abenteuer
Alfred Bekker
Published by Alfred Bekker, 2021.
Title Page
Zauber der Nebelstadt: 3 Fantasy Abenteuer
Copyright
Die Magische Streitaxt
Adrala - Die Nebelstadt
ADRALA - DIE NEBELSTADT
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About the Author
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Burg der Schatten
Dedication
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Zauber der Nebelstadt: 3 Fantasy Abenteuer
von Alfred Bekker
Über diesen Band:
Dieser Band enthält folgende Fantasy Erzählungen:
Die Magische Streitaxt
Adrala - die Nebelstadt
Burg der Schatten
Rokan aus Cadd und seine Gefährten Tembur von der zweiköpfigen Echse, Fdorrg von der Gletscherinsel und Sebro der Zwerg gelangen nach Adrala - die letzte Stadt der sterbenden Welt des Blauen Nebels...
Über den Autor
Alfred Bekker schrieb unter dem Pseudonym Sidney Gardner die fesselnden Romane um die übersinnlich begabte Patricia Vanhelsing. Seine Romane um DAS REICH DER ELBEN, die GORIAN-Trilogie und die DRACHENERDE-SAGA machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er schrieb für junge Leser die Fantasy-Zyklen ELBENKINDER, DIE WILDEN ORKS, ZWERGENKINDER und ELVANY sowie historische Abenteuer wie DER GEHEIMNISVOLLE MÖNCH, LEONARDOS DRACHEN, TUTENCHAMUN UND DIE FALSCHE MUMIE und andere. In seinem Kriminalroman “Das Elbenkrieger-Profil” machte er mit dem Elbenkrieger Branagorn eine Hauptfigur seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einem höchst irdischen Mordfall.
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker (https://www.lovelybooks.de/autor/Alfred-Bekker/)
© Roman by Author / COVER STEVE MAYER
© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Table of Contents
UPDATE ME
––––––––
Die magische Streitaxt
Alfred Bekker
Diese Erzählung ist auch in dem Roman „Nebelwelt - Das Buch Whuon" enthalten.
Der Text wurde in alter Rechtschreibung belassen.
***
Unwirtlich erhoben sich die ewig wandernden Sanddünen aus der hügeligen Einöde der Wüste von
Ty'kien, die in dieser Gegend bereits in fruchtbareres Land überzugehen begann.
Überall sah man kleinere Grasbüschel wachsen, die einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft mit dem Sand ausfochten.
Nach wenigen Tagen anstrengender Reise überschritten die beiden Reisenden dann die Grenze nach Lutonien, die eigentlich nur auf den Landkarten existierte. Es gab keine gültigen Markierungen, da Ty'kien und Lutonien sich nie über ihren Verlauf hatten einigen können -
und die Nomaden, die dieses Gebiet bevölkerten, kümmerten sich ohnehin nicht um Grenzen.
Die Wüste ging in Grasland über, aus den Dünen wurden bewachsene Hügel.
Eine schöne Gegend, dachte Whuon, während er einen stummen Blick mit Dranth, seinem Begleiter wechselte.
Da!
Raschelte da nicht etwas?
Bewegte sich dort nicht etwas unter dem Strauch?
Whuon zügelte sein Pferd. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken.
Ein schwarzes Ding oder Wesen kam unter dem Gestrüpp hervor.
"Dranth!"
"Was ist?"
"Dort!" rief Whuon und deutete auf das Schattenwesen.
Aber da war es bereits wieder verschwunden.
"Was ist los?"
Dranth schien besorgt.
"Nichts", stammelte Whuon. "Es ist nichts..."
***
In den folgenden Tagen hatte Whuon ständig das Gefühl, verfolgt zu werden, obwohl sich vermutlich in einem Umkreis von einem Tagesritt außer ihm und Dranth kein Mensch in dieser Gegend aufhielt.
Und doch -
Oft hatte er das Gefühl, jemand sei hinter ihm. Wenn er sich dann umdrehte war dort natürlich weit und breit niemand.
Schließlich rang er sich dazu durch, mit Dranth über die Sache zu sprechen.
"Könnte es sein, daß wir verfolgt werden?" fragte Whuon behutsam.
Dranth lächelte. "Ich wüßte nicht, von wem und aus welchem Grund."
"Mir ist aber so, als hätte sich jemand - oder etwas - seit geraumer Zeit an unsere Fersen geheftet."
"Ich habe nichts bemerkt", behauptete Dranth.
"Dann paß bitte in Zukunft auf, Dranth!"
"Whuon!"
"Ja, ja, schon gut." Er seufzte. "Vielleicht bin ich auch nicht mehr ganz bei Sinnen..."
"Das will ich nicht hoffen!"
Zwei listige Augen sahen unter Dranths breiter Hutkrempe hervor. "Aber ich werde aufpassen. Ich habe immer aufgepaßt, den ganzen Weg lang. Doch ich habe wirklich nichts bemerkt. Was willst du denn gesehen haben?"
"Ein schwarzes Wesen. Es hatte keine bestimmte Form und große Ähnlichkeit mit einem Schatten oder einer Gaswolke..."
Dranth runzelte die Stirn.
"Soetwas gibt es nicht, das weiß jedes Kind. Und wie sollte uns eine Wolke oder ein Schatten schon gefährlich werden?"
"Es ist ein Gefühl... Ich - "
"Vielleicht hast du nur deinen eigenen Schatten gesehen und hieltest ihn für einen Feind, Whuon."
"Dranth! Das Wesen war echt! Und bestimmt nicht mein eigener Schatten."
Whuons Stimme klang hart und etwas blechern. Dranth zuckte nur mit den Schultern.
"Nun, du mußt es wissen, Whuon. Ich habe dieses Wesen jedenfalls nicht gesehen."
Schweigend ritten sie weiter.
Sie erreichten ein fruchtbares Tal, in dem sich ein See befand.
"Lassen wir unsere Pferde trinken!" rief Dranth an Whuon gewandt.
Dieser nickte zustimmend. Sie trieben ihre Reittiere auf den See zu.
Als sie sich weiter näherten, sahen sie, daß sich nur sehr wenig Wasser im See befand umd man ihn
eigentlich schon mehr als Tümpel bezeichnen konnte. Aber die Pferde störte das nicht.
Whuon und Dranth stiegen aus den Sätteln und mit gierigen Zügen sogen die Tiere das Wasser in sich auf.
Ein barbarisches Kreischen ließ Whuon zusammenzucken, als er gerade dabei war, seine Feldflasche zu füllen.
Er blickte sich um und entdeckte einen riesenhaften schwarzen Vogel in der Luft, einige hundert Meter von ihnen entfernt.
"Schau dir das an, Dranth!" In seiner Stimme lag Angst und in seinem Inneren verspürte er ein namenloses Grauen.
"Ein schönes Tier, nicht wahr? Ich habe diese Vogelart noch nie gesehen, obwohl ich schon oft durch dieses Gebiet geritten bin!" sagte Dranth gelassen.
Whuon konnte die Gelassenheit seines Weggefährten nicht verstehen. Er konnte sie ebensowenig verstehen, wie er seine eigene Angst begreifen konnte.
Der Vogel hatte ohne Zweifel etwas Imponierendes an sich, das mußte auch Whuon zugeben. Er brauchte sich nicht durch wildes Geflatter in der Luft zu halten, wie kleinere Vögel. Diese Kreatur benutzte langsamere, würdevollere, weit ausholende Flügelschläge.
Der Vogel zog weite Kreise und mit jedem seiner Kreise schien er sich weiter dem See zu nähern.
SEI VORSICHTIG, sagte ein Stimme in Whuon. Er erkannte sie sogleich: es war das Axtwesen, jene Entität in ihm, die sich schon seit so langer Zeit nicht mehr bemerkbar gemacht hatte. Er hatte bereits angenommen, es sei gänzlich verschwunden, aber da hatte er sich offensichtlich geirrt.
"Axtwesen!" rief Whuon laut aus. "Axtwesen! Axtwesen, wo bist du?"
Niemand antwortete ihm.
Nur der Vogel ließ ein erneutes Krächzen hören. Es erschien Whuon fast wie eine Art Hohngelächter.
Das Vogelwesen hörte nun auf damit, Kreise zu ziehen. Mit weiten, kräftigen Zügen entfernte es sich und verschwand hinter einem der umliegenden Hügel.
Dranth sah Whuon erstaunt an.
"Wer ist das Axtwesen?" fragte er schließlich, sichtlich irritiert.
"Nichts."
Whuon zuckte unsicher mit den Schultern.
"Aber weshalb hast du dann nach diesem Wesen gerufen?"
Wieder zuckte Whuon mit den Schultern und schwang sich mit einer weit ausholenden Bewegung auf den Rücken seines Pferdes.
Etwas zögernd folgte Dranth seinem Beispiel.
Sie trieben ihre Pferde an und schwiegen.
Whuon spürte den anderen dicht neben sich und dann fühlte er eine schwere Hand auf seiner Schulter.
"Weißt du nicht wer ich bin?" fragte Dranth.
Whuon überlegte kurz, dann schüttelte er de Kopf. "Nein, ich weiß es nicht."
"Ich bin dein Freund. Du kannst mir alles sagen."
Whuon erkannte das Wohlwollen in der Stimme des anderen, blieb aber mißtrauisch.
Er blickte über die Hügel und sog die Luft in tiefen Zügen ein.
"Nein, Dranth, dieses kann ich dir nicht sagen. Dieses nicht!"
Diese Worte kamen so leicht über Whuons Lippen und gleichzeitig auch so schwer. Es war fast so, als hätte jemand anderer gesprochen, aber seinen Mund benutzt.
"Du vertraust mir nicht", sagte Dranth. Seine Stimme klang bedauernd.
Sie setzten ihren Weg fort. Aus den Hügeln wurden langsam kleine Berge und diese wiederum vereinigten sich bald zu mittleren Gebirgszügen.
Tag für Tag verstrich und nichts geschah. Das Schattenwesen, jene Formlose dunkle Wolke war nicht mehr aufgetaucht - ebenso wie das Axtwesen in seinem Inneren, das sich nicht mehr gemeldet hatte.
Die beiden Reiter erreichten jetzt die ersten Ausläufer der Berge von Lethrea, jenem großen Gebirge an den Küsten Lutoniens und Lakornidiens.
Das Gelände wurde rasch höher. Schroff und steil erhoben sich die Felsen vor den beiden Reisenden.
Gefährliche Schluchten wechselten mit steilen Hängen ab. Sie übernachteten in Felshöhlen, um vor wilden Tieren und den nicht minder wilden Bergbewohnern sicher zu sein.
Die Pferde hatten es nicht immer leicht, ihren Weg zu finden.
Ein markerschütternder Schrei brach die Stille der Berge. Es war ein schrecklicher Schrei und stammte sicherlich von einem Tier.
"Das war ein Drongodor!" flüsterte Dranth.
Whuon wußte sofort, was gemeint war. Der Drongodor war in dieser Gegend ein gefürchtetes Raubtier.
Die Pferde wurden unruhig.
Whuon zog die Lanze, die in seinem Sattelpack verstaut war, lautlos hervor. Ein Drongodor war eine ernsthafte Gefahr, der man Beachtung schenken mußte.
Wieder ein Schrei!
Diesmal schien er schon von einem näheren Standpunkt zu kommen. Das Raubtier mußte sich auf sie zu bewegen!
Langsam und vorsichtig trieben die beiden Reiter ihre Tiere die schmalen Bergpfade entlang.
Sie hielten die Augen nach dem Drongodor offen. Hinter jedem Strauch, hinter jedem Felsvorsprung und in jeder Nische konnte er sich verborgen halten und auf sie lauern.
Vor Whuon war ein Zischen zu hören, dann wieder jener charakteristische Schrei. Ein Spinnenwesen kroch aus einer Felsspalte hervor.
Der Drongodor!
Wild bäumte sich Whuons Pferd auf und er hatte Mühe, es unter Kontrolle zu halten.
Klebrige Fühher faßten nach dem Tier, die Whuon mit seiner Lanze abzuwehren versuchte.
Rot funkelnde Facettenaugen schauten die Gefährten kalt an.
Der Lanzenschaft! durchfuhr es Whuon in diesem Moment.
Er fühlt sich so seltsam an...
Und da bemerkte er es!
In seiner Hand befand sich keine Lanze mehr, sondern eine Axt! Und auch sein Pferd war mit einem Mal ein anderes: Es war ein rötlich schimmerndes Roß, daß die Quelle einer schier unerschöpflichen Kraft war.
Einen Moment lang packten Whuon Schrecken und Grauen, aber dann gewann er seine alte Sicherheit zurück.
Er fragte nicht mehr.
Er fragte zum Beispiel nicht mehr, woher das Pferd und die Axt kamen, sondern er kämpfte.
Oder besser: Die Axt kämpfte.
Whuons Finger klebten förmlich an ihrem Stiel und sie wehrte alle Angriffe der Bestie ab.
Ein triumphierendes Gelächter ging von der Waffe aus.
Das Axtwesen war wieder da.
War es überhaupt je abwesend gewesen? Oder hatte es nur eine Weile geschlummert, so daß er geglaubt hatte, es wohne nicht mehr in seiner Seele...
Whuon holte zu einem gewaltigen Hieb aus.
Bläuliches Blut spritzte aus der Wunde des Drongodors, als Whuon zugeschlagen hatte.
Nocheinmal zuckte das Wesen, dann blieb es reglos liegen. Es war tot.
Whuon blickte auf seine Hand, die jetzt den Schaft einer Lanze umfaßte und er saß auch auf keinem rotglühendem Roß mehr.
War alles nur Einbildung gewesen?
Er blickte auf den Kadaver des Drongodors.
Das blaue Blut befleckte den Bergpfad. In kleinen Rinnsalen floß es über den Fels, denn der harte Untergrund ließ es nicht versickern.
Die Bestie war tot und das Axtwesen hatte Whuon dabei geholfen, es abzuwehren.
Für einen kurzen Moment hatte es sich aus den Tiefen seines Inneren hervorgewagt und war nun wieder dorthin zurückgewichen.
"Reiten wir weiter", sagte Dranth.
Und das war das letzte, was er für eine lange Weile zu Whuon sagte, denn er blieb im folgenden sehr schweigsam.
Whuon konnte es ihm nicht verdenken.
Warum, so fragte er sich, zog das Axtwesen sich wieder zurück?
Hatte es Angst?
Angst, erkannt zu werden?
Angst vor dem Schattenwesen, das ihnen folgte?
Der Drongodor! Vielleicht war er nur eine gescnickte Falle des Schattenwesens gewesen, um das
Axtwesen hervorzulocken.
Whuon dachte mit Schrecken an dieses unheimliche Schattenwesen.
Warum mußte auch gerade er in einem Kampf zwischen zwei düsteren Mächten verwickelt werden?
Es schien fast so, als hätten diese Berge gar kein Ende. Immer folgte ein neuer Hang, ein neuer Pfad, eine neue Schlucht.
Aber die Berge wurden noch höher.
Wie hoch sie werden würden, verrieten die schneebedeckten Gipfel am Horizont, die majestätisch und schön auf das Land hinabblickten.
Mit jedem Meter, den sie hinaufkamen wurde es kälter.
"Whuon", sagte Dranths sanfte Stimme schließlich, nachdem er so lange geschwiegen hatte.
"Was ist?"
"Wir sollten etwas miteinander besprechen."
Whuon meinte zu wissen, worauf Dranth hinaus wollte.
"Was ist es, das du mit mir zu besprechen hast?"
"Es geht um dich."
"Um mich?"
"Ja, um dich."
Whuon ahnte, was jetzt folgen würde.
"Ich habe gesehen, wie du gegen den Drongodor kämpftest", sagte Dranth mit einer Stimme, die keinerlei Emotionen verriet. "Whuon! Du kannst mir nichts mehr vormachen! Du bist ein Diener des Axtwesens! Ich weiß es - und du auch!"
Whuon nickte schwach. Er wagte es nicht, Dranth anzusehen oder eine Frage zu stellen. Seine Kehle war wie zugeschnürt, während Dranth nach einer kleinen Pause fortfuhr.
"Das Axtwesen kämpft gegen das Schattenwesen; das Schattenwesen will das Axtwesen wieder zu seinem Sklaven machen. Seit das Axtwesen befreit wurde, kämpfen sie gegeneinander. Und sie werden solange miteinander ringen, bis das Schattenwesen wieder der Herr des Axtwesens ist.
Whuon, du darfst dich nicht zu einem Werkzeug im Kampf dieser beiden Mächte erniedrigen lassen, zumal das Ende vorprogrammiert ist; das Axtwesen ist auf Dauer das schwächere der beiden."
"Ich bin in der schwarzen Stadt des Schattenwesens gewesen, Dranth. Ich selbst habe das Axtwesen befreit, weil ich hoffte, damit meine Gefährten retten zu können. Wenn das Axtwesen wieder dem Schattenwesen einverleibt ist, wird es - in alter Stärke und Macht - damit fortfahren, ganze Welten zu verwüsten. Man muß es bekämpfen."
"Du kannst dich gegen kosmische Gewalten, die das Universum beherrschen, nicht auflehnen,
Whuon!"
"Doch, ich kann! Ich kann es sehr wohl, Dranth."
Whuons Augen bekamen einen wilden, unbändigen Glanz. Dann fragte er:
"Woher weißt du soviel über diese Dinge, Dranth?"
"Ich komme aus der gleichen Welt wie das Axt- und das Schattenwesen: aus der Nebelwelt zwischen den Dimemsionen. Ich kenne das Universum und die kosmischen Zusammenhänge wie kaum ein anderer - und ich kenne dich!"
Whuon sah Dranth skeptisch an.
"Wer bist du wirklich, Dranth? Du bist nicht nur der einfache Wanderer, den ich in Himora traf..."
"Ich bin Yllon von Aryn." Die Worte waren ganz leise gesprochen und Whuon vernahm sie nur als ein fernes Flüstern.
Er schreckte auf.
"Du behauptest Yllon zu sein? Der Magier? Ich glaube dir nicht! Ich bin Yllon von Aryn in der Vergangenheit begegnet und ich weiß, wie er aussieht!"
"Äußere Erscheinungsform und Identität sind etwas Verschiedenes!"
"Beweise mir, daß du Yllon bist!"
"Ist mein Wissen nicht Beweis genug?"
"Nein!"
"Dann sieh her."
Whuon blickte Dranth gespannt an. Er sah, wie sich das Gesicht des Mannes veränderte. Der Bart verschwand und für den Bruchteil eines Augenblicks war jenes Gesicht zu sehen, das Whuon sehr wohl kannte: Das Gesicht des Magiers Yllon.
Whuon zuckte mit den Schultern.
"Ich muß dir wohl oder übel glauben."
"Ich will dir helfen, Whuon! Ich will dich davor bewahren, in einem Kampf zwischen diesen Überwesen zerrieben zu werden!"
"Was soll ich tun?"
"Du mußt gegen das Axtwesen in deinem Innern kämpfen!"
"Aber ich kann mich gegen das Axtwesen nicht wehren! Es ist zu mächtig!"
"Wenn du die Axt erneut in den Händen hältst, dann wirf sie von dir!
Wenn du wieder auf dem roten Pferd reitest, dann spring hinunter!"
"Ich kann nicht! Ich habe es bereits einmal versucht. aber es ist gerade so, als würden meine Finger am Stiel der Axt festkleben!"
Yllon zügelte sein Pferd.
"Was ist, Yllon? Warum reiten wir nicht weiter?"
"Ich kann dich nur bis hier her begleiten. Irgendwo hier, zwischen diesen steilen Felawänden, wirst du auf das Schattenwesen treffen."
Ein kalter Schauer jagte Whuon über den Rücken. Yllon machte ein ernstes Gesicht. "Du mußt das Axtwesen aus dir verdrängen!"
"Dann wird das Schattenwesen siegen und das darf nicht geschehen."
"Du mußt wissen, was du tust."
Damit riß Yllon die Zügel seines Pferdes herum und ritt davon. Whuon blickte ihm nachdenklich
hinterdrein. Das Packtier hatte der Magier von Aryn dagelassen.
Whuon nahm die Zügel des Tieres und zog weiter seinen Weg.
"Ich bin bei dir!" sagte da eine Stimme.
"Axtwesen?"
"Ich bin bei dir, Whuon aus Simacra!"
"Warum hast du so lange nichts von dir hören lassen?"
"Ich konnte mich nicht melden!"
"Weshalb nicht?"
"Ich mußte mich vor dem Schattenwesen verstecken. Es verfolgt mich."
"Und jetzt? Was ist der Grund dafür, daß du dich nicht mehr verstecken mußt?"
"Das Schattenwesen hat mich entdeckt. Es weiß, wo ich bin!"
"Was wirst du tun, wenn du den Kampf mit dem Schattenwesen für dich entschieden hast?"
"Ich werde nicht siegen, Whuon. Ich kann nicht siegen."
"Weshalb nicht?"
"Mein Gegner ist mächtiger als ich. Er wird siegen!"
"Warum kämpftst du dann?"
"Der Form halber. Vielleicht auch, weil ich noch hoffe!"
Der Himmel bewölkte sich und ein heftiger Wind begann zu wehen.
Whuon fröstelte. Donner grollte
und grelle Blitze blendeten ihn.
Und da spürte Whuon wieder diese unheimliche Kraft in sich. Er spürte, daß er wieder die Axt in der Hand hielt und auf dem roten Roß ritt. Was soll ich tun? überlegte er krampfhaft. Soll ich versuchen, was Yllon mir riet? Die Axt zwischen die Felsspalten werfen und vom Rücken des roten Pferdes springen?
Whuon wollte sein Tier zügeln, doch es drängte weiter.
Er verlor das Packtier, doch was kümmerte ihn das?
Wie angenehm der Kraftstrom doch war, der vom roten Pferd ausging; wie leicht die Axt! Weich schmiegte sich das Holz des Axtstiels an seine Haut, fast zärtlich.
Nein!
Er mußte weiter.
"Ich darf nicht zweifeln!" rief er sich laut zu und versuchte, alle Gedanken an Yllon, den Magier, aus seinem Gehirn zu verbannen. Er trieb mit Entschiedenheit das rote Roß vorwärts, den düsteren Wolken und grellen Blitzen entgegen.
Ein fürchterliches Kreischen ertönte. Whuon blickte gen Himmel und erblickte den schwarzen Vogel, der ihnen im Verlauf ihrer Reise bereits begegnet war.
Und obwohl es sich doch nur um einen recht ungefährlichen Vogel zu handeln schien, kroch die Angst Whuons Rücken hinauf. Am liebsten hätte er mit der Axt nach ihm geworfen. Er spürte, wie das Pferd scheute und zögerte.
Ob das Tier ebenfalls Angst hatte?
Wieder ein Kreischen - ein Kreischen, das durch Mark und Bein ging.
"Das Schattenwesen ist in der Nähe!" raunte die Geisterstimme in Whuons Kopf. Aber diese Worte konnten ihn nicht beruhigen. Im Gegenteil, sie heizten seine Angst noch weiter an.
Ein Kraftstrom von nie gekannter Intensität durchfuhr Whuon und ließ ihn erzittern. Sollte er nicht doch besser vom Pferd springen und die Axt wegwerfen?
Whuons Finger klebten fester denn je am Stiel der Axt, so daß er diesen Gedanken rasch wieder fallen ließ.
Donner grollte und Blitze zuckten. Der Wind peitschte den jetzt einsetzenden Regen gegen die
Klippen, da sah Whuon etwas Schwarzes heranschweben...
Das Schattenwesen...
Wie von selbst hob er die Axt zum Kampf, doch sein Pferd zögerte. Das Schattenwesen kam unerbittlich näher.
Dann, als es nur noch wenige Meter von Whuon entfernt war, donnerte eine Stimme: "Deine Flucht hat dir nichts genützt, Axtwesen! Ich habe dich gefunden und werde alles wieder in seinen alten Zustand versetzen!"
"Wir werden sehen, ob du nach diesem Kampf dazu noch im Stande bist!"
sagte das Axtwesen durch Whuons Mund.
"Sei kein Angeber und Aufschneider, Axtwesen! Du weißt so gut wie ich, wer von uns beiden der Stärkere ist, wer die größeren Kraftreserven hat."
"Aber du wirst mich schonen."
"Wer sagt dir das?"
"Weil du mich brauchst! Ich hingegen brauche dich nicht!"
"Was macht dich so sicher, Axtwesen?"
Es dauerte eine Weile, bis die Antwort kam.
"Ich meine, wir sollten jetzt kämpfen und nicht lamentieren!"
Damit hob sich Whuons Arm.
Die Axt fuhr mit ihrem Schlag in die Wolke hinein, die das Schattenwesen darstellte und es kam Whuon so vor, als befände sich dort eine Art Widerstand.
Ein Stöhnen kam aus der Wolke, das sich sogleich in wütendes Geschrei verwandelte. Whuon spürte, wie der Kraftstrom durch seinen Körper glitt.
Die Axt befand sich noch immer in der Wolke und ihm war so, als sauge er durch sie die Kraft des Schattenwesens in sich auf.
Plötzlich aber schoß ein greller Lichtstrahl aus der Wolke heraus und Whuon zuckte zusammen, als davon getroffen wurde. Die Welt um ihn herum drohte für einem Moment zu verschwimmen, doch fing er sich.
Schwankend holte er die Axt aus dem Schattenwesen und holte zu einem erneuten Schlag aus.
Wieder ertönte ein heftiges Stöhnen und dann ein wildes Wutgeschrei, als die Waffe in die Schwärze.
"Woher... Woher..." Das Schattenwesen keuchte. "Woher hast du diese Kraft?"
Whuon meinte, Verzweifelung aus dieser Stimme heraushören zu können.
"Meine Antwort wird dich verblüffen: Ich schlage dich mit deiner eigenen Kraft!" hörte Whuon sich selbst rufen. Ein Stöhnen des blanken Entsetzens kam jetzt aus der Schattenwolke. Whuon zog erneut die Axt heraus und wollte zu einem weiteren Schlag ansetzen. Doch da schoß wieder ein greller Lichtstrahl aus dem Schattenwesen, noch greller als der erste.
Sekundenlang sah Whuon, nur gleißendes Licht, etwas zuckte mit rasender Gewalt durch seinen Körper und ließ ihn zittern. Ein heftiger Schmerz durchfuhr ihn dann.
Nur langsam öffnete sich der Vorhang aus Licht vor seinen Augen. Dann kam ein weiterer Strahl und wieder umgab ihn Licht. Der Schmerz wurde schier unerträglich, er hatte das Gefühl zu fallen und wußte nicht mehr, wo oben und wo unten war.
Es dauerte eine ganze Weile, ehe Whuon wieder sehen konnte. Er spürte die mörderische Axt in seiner Hand und er sah, wie sie auf das Schattenwesen einschlug.
Diesmal brachte es nicht nur ein Stöhnen hervor, sondern einen Schrei.
Whuon spürte, wie er durch die Axt die Energie des Schattenwesens in sich aufnahm.
"Du siehst, wer von uns der Stärkere ist, Schattenwesen" hörte Whuon sich selbst sagen. Es kam ihm fast so vor, als wäre er nur ein ferner Beobachter, der aus weiter Entfernung auf die Szene blickte. Er fragte sich, ob das Schattenwesen seine Schwäche am Ende nicht gar vorgetäuscht hatte.
Die Wolke, die das Schattenwesen darstellte, zog sich zusammen und schwebte stöhnend davon.
"Es ist schwach!" raunte das Axtwesen Whuon zu.
"Lassen wir es! Ich glaube kaum, das es noch eine Gefahr darstellt", meinte Whuon.
"Wir müssen es töten!"
Mit der Axt hoch über dem Kopf preschte Whuon dem Schattenwesen nach. "Es ist schwach. Es kann nicht mehr weit kommen", raunte ihm die Gedankenstimme des Axtwesens zu.
Der Wind bließ Whuon ins Gesicht. Es war ein merkwürdig warmer Wind. Der Regen klatschte auf den nackten Fels.
Unsicher gondelte die schwarze Wolke, die das Schattenwesen darstellte, durch die Luft. Es sah so aus, als müsse sie jeden Augenblick zu Boden gehen. Und da geschah es tatsächlich! Whuon holte es schnell ein. Er spürte, wie sein Arm mit der Axt sich hob. Er blickte auf die kleine schwarze Wolke am Boden: Kaum zu Glauben, daß dies einst das mächtige Schattenwesen gewesen war. Die Axt wollte dem kreischenden Schattenwesen den Todesstoß versetzen doch Whuon wehrte sich dagegen.
"Wir müssen es töten!" raunte des Axtwesen mit einem drohenden Unterton.
"Wir müssen es nicht! Es stellt keine Gefahr mehr da! Warum soll es getötet werden?"
Keine Antwort.
Whuon spürte die Kraft, mit der die Axt seinen Arm hinabziehen wollte.
Er stellte sich mit seiner ganzen Kraft dagegen, obgleich er wußte, daß das Axtwesen letztlich seinen Willen durchsetzen würde. Whuon hatte Angst vor dem Augenblick, da die Axt herabsausen würde. In seiner Vorstellung hörte er bereits das Stöhnen des Schattenwesens, das jetzt ein hilfloses Geschöpf war.
Aber die Axt fuhr nicht hinab! Sie blieb wo sie war, was Whuon sehr verblüffte. Hatte sein mächtiger
Freund aufgegeben? Oder war er, Whuon, der Stärkere? Seine eigenen Gedanken begannen, ihn zu erschrecken.
"Ich werde dich nicht töten", sagte er zu der schwarzen Wolke. Ein unartikulierter Laut war zu hören.
Hatte das Schattenwesen vielleicht nicht mehr die Kraft, seine Gedanken zu äußern?
Er vernahm jetzt eine Art Röcheln.
Er wandte sich ab. Er jagte mit seinem roten Roß die schmalen Bergpfade entlang und warf keinen Blick mehr zurück.
"Du hättest eine Gefahr für das Universum ausschalten können, aber du hast diese Chance nicht genutzt!" raunte die Gedankenstimme des Axtwesens. Whuon achtete nicht darauf. Die Axt fest umklammert jagte er seines Weges.
Whuon fragte sich, weshalb das Axtwesen nicht einfach seinen Körper übernommen hatte. Wie leicht hätte ihn dieses Wesen dazu zwingen können, das zu tun, was es für richtig hielt! Und doch hatte es dies nicht getan.
Konnte es seine Macht nicht mehr ausüben?
Whuon schien dies absurd. Er zügelte sein Pferd und wandte sich nach innen - an das Axtwesen.
"Du hast lange genug in meinem Körper gehaust! Es gibt nirgens eine Gefahr für dich, also geh!"
"Das Schattenwesen ist nicht tot!"
"Aber es ist schwach und am Ende! Es ist dir kein Gegner mehr."
"Egal! Es ist nicht tot! Das allein zählt!"
"Genügte es dir nicht, zu siegen? Kannst du auf das Morden nicht verzichten?"
Keine Reaktion. Kurz darauf fuhr Whuon fort:
"Wenn es dir keine Ruhe läßt, dann töte es! Aber ohne mich! Ich bin nicht länger dein Werkzeug und Sklave!"
"Das Schattenwesen ist noch nicht tot!" wiederholte die Stimme des Axtwesens in einem gefährlichen Tonfall.
"Du wirst jetzt umkehren und es töten. Es muß noch dort sein, wo du es verlassen hast, denn es ist sehr schwach."
"Nein! Nein! Ich werde nicht zurückreiten!" Whuon überraschte die Festigkeit seiner eigenen Worte.
"Du mußt!" Eine Welle unartikulierter Haßgedanken überflutete Whuons Geist. Er spürte einen stechenden Schmerz in seinem Kopf und es war ihn so, als müsse er jeden Moment zerspringen.
Wie, als blicke er durch einen Vorhang aus Schmerz und Schrecken, nahm er wahr, wie sich das rote Roß in Bewegung setzte. Momente lang sah er gar nichts, fühlte nichts. Da war nur Schmerz.
Doch dann löste sich der Schleier vor seinen Augen ein wenig. Er spürte die grauenhafte Axt wieder in seiner Hand. Sein Arm hob sich, obgleich Whuon sich mit aller Kraft dagegen sträubte.
Unter sich nahm er eine winzig gewordene schwarze Wolke war. Das Schattenwesen!
"Nein!" Es war ein Verzweifelungsschrei! Nein! Whuon wollte nicht unnötig morden! Whuon hatte nie jemanden töten wollen, aber er war oft dazu gezwungen worden. Zuerst waren Umstände an seinen Taten schuld gewesen und nun dieses monströse Gebilde namens Axtwesen... Er nahm seine ganze Kraft zusammen, obwohl er wußte, daß das Axtwesen ihm in vielfacher Hinsicht überlegen war.
Doch sein Arm senkte sich dennoch. Unaufhaltsam und mörderisch kam er herab. Obwohl dieser Vorgang nur wenige Sekunden in Anspruch nahm, kam es Whuon so vor, als dauerte es eine Ewigkeit. Eine Ewigkeit, die ihm seine eigene Ohnmacht vor Augen führte. Er konnte nichts tun. Gar nichts. Das Schattenwesen löste sich vor seinen Augen in Nichts auf.
"Was hat es dir genutzt, Axtwesen, dieses Häufchen Elend zu töten?"
Keine Antwort. Vielleicht ist sich das Axtwesen seiner Beweggründe selbst nicht klar.
Mit beiden Händen umklammerte er nun die Axt und schleuderte sie von sich! Er hörte, wie sie auf dem harten Felsgestein aufschlug. Da bäumte sich das rote Roß auf, was für Whuon so unerwartet kam, das er keine Zeit fand, sich festzuhalten. Er stürzte. Dann fühlten seine Hände den nackten Fels.
"Steh' auf!" sagte eine rauhe Stimme. Whuon blickte auf. Er sah einen Ritter in schwerer Rüstung, dessen einzige Waffe eine riesenhafte Axt war.
"Wer bist du?" rief Whuon, während er sein Schwert aus der Scheide riß.
"Ich bin das Axtwesen!" gab der unheimliche Ritter blechern zurück.
Seine Stimme klang kalt.
"Wie kommt es, daß du einen Körper hast?" fragte Whuon erstaunt.
"Ich habe ihn mir erschaffen", kam es zurück. "Aber die äußere Erscheinungsform ist nicht von großer Bedeutung. Hat dir das Yllon von Aryn nicht gesagt?"
"Du hast meinen Körper verlassen!" erkannte Whuon und es lag Erleichterung in dieser Erkenntnis.
"Ja. Und jetzt werde ich dich vernichten!"
Die Axt des düsteren Ritters sauste herab und Whuon konnte sie nur im letzten Augenblick mit seinem Schwert abwehren.
"Du wirst nicht lange kämpfen brauchen, Whuon", raunte der düstere Axtritter. Sein Gesicht war durch ein Helmvisier verdeckt, so daß Whuon nicht die Züge des Finsteren sehen konnte.
Unbarmherzig schlug der Axtritter zu und Whuon hatte Mühe, die Hiebe zu parieren: Schritt um Schritt mußte er zurückweichen.
"Du kannst mir nicht widerstehen, Whuon!"