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Vorliegender Band ist der dritteTeil der Buchreihe "Zeugen Jehovas und das Selbst", bestehend aus fünf Bänden, in denen die Autorin ihr (Er-)Leben als Zeuge Jehovas aus der Sicht der Grundkomponenten des Mensch-Seins Selbstachtung, Selbstwert, Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstverwirklichung beschreibt. Ihrer Erfahrung nach sind diese Aspekte maßgeblich für gesundes Selbstbewusstsein und jeder, der sein Leben in Eigenverantwortung und Selbstbestimmtheit leben möchte, kommt nicht umhin, sich mit diesen Bewusstseinsfaktoren auseinander zu setzen. Diese Buchreihe ist speziell Ex-Zeugen Jehovas gewidmet, die die Organisation aus freier Entscheidung heraus verlassen haben. Es möchte Verständnis für Prozesse auf dem Weg zur Selbstverwirklichung fördern; Es möchte ermutigen, auf dem EIGENEN WEG zu bleiben; Und es möchte aufzeigen, dass der Lebenssinn zwar durchaus von außen vorgegeben werden kann, dies jedoch niemals der wahre, ursprüngliche Sinn des eigenen Lebens sein kann. Denn der eigen(tlich)e Sinn im Leben eröffnet sich auf dem Weg zur Selbstverwirklichung - dem Wirklichkeit- und Wirksam-Werden des ureigenen Selbstes.
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Seitenzahl: 35
Dieses Buch
ist all jenen gewidmet,
deren Selbstvertrauen
durch manipulative Umgebung
welcher Art auch immer
erschüttert oder zerstört wurde.
Im Besonderen gilt die Widmung
jenen, die die Organisation
der Zeugen Jehovas verlassen
und sich auf den Weg
der Selbstverwirklichung,
dem Weg zu sich selbst,
begeben.
Widmung
Einleitung – Selbstvertrauen und Zeugen Jehovas
Kapitel 1 – Selbstvertrauen und der ideale Zeuge Jehovas
Kapitel 2 – Gesundes Selbstvertrauen
Kapitel 3 – Die geforderte Opferung
Kapitel 4 – Die Folgen
Kapitel 5 – Sich trauen ins Vertrauen
Kapitel 6 – Zurück ins Selbstvertrauen
Kapitel 7 – Die Pflege des Selbstvertrauens
Epilog
Ich erkläre hier ausdrücklich, dass der gesamte Inhalt dieses Buches ausschließlich meine eigene, persönliche Meinung und Sichtweise beschreibt, zu der ich durch eigenes Erleben, persönliche Beobachtung, logischem Analysieren gelangt bin. Alle daraus gezogenen Schlussfolgerungen und gewonnenen Erkenntnisse, die ich hier wiedergebe, stellen keinen Anspruch auf absolute Richtigkeit dar und enthalten keinerlei Verbindlichkeit. Der Inhalt dieses Buches stellt keine Hetze gegen die Organisation der Zeugen Jehovas und/oder gegen den einzelnen Zeugen dar und ist frei von verleumderischer Absicht und unbegründeten Vermutungen.
Das Vertrauen in die eigene Person, die eigenen Fähigkeiten, Kräfte und Macht formt alle Belange des Lebens und seiner Umgebung. Wer sich selbst vertraut, hat wenig bis keine Zweifel daran, Entwicklungen im eigenen Bereich entsprechend der eigenen Werte lenken und steuern zu können. Mit der inneren Überzeugung, mit den eigenen Fähigkeiten Handlungen ausführen zu können und zielwirksam zu werden, wird unser tägliches Leben gestaltet und damit erreichen wir unsere Ziele – oder eben nicht.
Als Zeuge Jehovas kennt man Selbstvertrauen in seiner natürlichen Form nicht. Es schließt einander eigentlich aus, denn es wird wiederholt aufgefordert, nicht sich selbst zu vertrauen, sondern ausschließlich Jehova und seiner Organisation. Das Selbst wird nämlich als dermaßen unvollkommen, fehlerhaft und unwert präsentiert, dass jeder, der sich selbst vertraut, gleichermaßen anmaßend und überheblich Jehova persönlich gegenüber ist. Dadurch würde ein Zeuge das Loskaufsopfer Jesu Christi (den Jehova geopfert hat, damit der Mensch die Chance auf Leben hat) schlichtweg abwerten und sogar verwerfen – und das will der gute Zeuge doch keinesfalls.
„Selbst“vertrauen ist nur im Rahmen der Vorgaben der Organisation lebbar: der Zeuge befolgt die Anweisungen und Vorgaben der Organisation, so gut es geht (am besten trainiert er sich zum idealen Zeugen Jehovas hin). Damit wird er als wertvoll betrachtet und kann sich selbst auch so sehen, und dadurch kann er sich in seinem (fremdübernommenen) Selbstbild „selbst“ vertrauen.
Die allerwenigsten aber erreichen den Status des Ideals, deshalb hadert man als Zeuge immer und immer wieder mit den eigenen (angeblichen) Fehlern und Makeln, und weil diese sich so hartnäckig durchsetzen, wird man mit dem Vertrauen sehr, sehr vorsichtig. Der Same des Misstrauens sich selbst gegenüber geht unmittelbar auf und überwuchert schnell jede grundlegende Vertrauensstruktur.. Zudem ist das Herz laut dem Bibelbuch Jeremia verräterisch und heillos (ihm ist nicht zu helfen, es wird immer verräterisch bleiben!), also noch ein Grund mehr, sich noch weniger selbst zu vertrauen. Stattdessen wird alles Vertrauen in die Organisation, deren Vorgaben und Anleitung, und damit im Endeffekt berechtigterweise (so glaubt der Zeuge jedenfalls) auf Jehova fokussiert. Dann kann nichts schiefgehen, denn sicherheitshalber anderen mehr vertrauen als sich selbst bedeutet Schuldenfreiheit und der Zeuge hat seine Berechtigung, Opfer zu sein.
Natürliche Autorität, die auf Integrität basiert, ist bei den Zeugen Jehovas sehr, sehr selten.
Integer sind nur Menschen, die wissen, wer sie sind, die sich selbst und ihre Grenzen gut kennen, sich ihrer Veranlagungen und ihres eigentlichen Wesens bewusst sind. Solche Menschen sind authentisch, echt, ohne Maske, ohne verlogenes Verhalten, ohne einen Schein wahren zu müssen. Sie sagen, was sie denken – auch wenn es unangenehm ist –, weil sie zu dem stehen, was sie glauben und was ihnen wertvoll ist. Sie vertrauen ihrem eigenen Urteil mehr als dem anderer ... das alles ist ein Zeuge Jehovas niemals. Kann er auch gar nicht, denn er darf sich ja nicht selbst vertrauen, niemals seinem eigenen Urteil trauen, muss vor Worten und Taten immer