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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistik), Veranstaltung: Das neue Paradies. Utopien in der Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rezeptionsgeschichte der Utopia des Thomas Morus (1478–1535) ist nicht nur eine zeitlich sehr umfangreiche, sondern auch eine vielgestaltige, in der die verschiedensten Interpretationsansätze an das Werk herangetragen wurden und noch immer werden. So nahm die Utopia-Rezeption unmittelbar nach der Veröffentlichung ihren Anfang bei den Humanisten des frühen 16. Jahrhunderts, dem Freundes- und Bekanntenkreis von Morus, der seine ursprünglich intendierte Leserschaft ausmachte. Es scheint Morus seinerzeit darum gegangen zu sein, „die anvisierten Rezipienten in die Diskussion um gesellschaftliche Probleme miteinzubeziehen und eine Diskussion über die Art und Weise möglicher Reformen bei den in politischer Verantwortung stehenden Humanisten zu initiieren“, schreibt Honke. Die Utopia ist „ein schillernder Beitrag zur Reformdiskussion der Zeit“ gewesen. Das Werk erhielt auch besondere Zuwendung durch die Sozialisten des 19. und die Kommunisten des 20. Jahrhunderts aufgrund des im zweiten Buch der Utopia beschriebenen kommunistischen Gemeinwesens, das Morus’ Werk gewissermaßen als einem „programmatischen Vorläufer“ Geltung verschaffte. Im Unterschied zur Rezeption der Humanisten des frühen 16. Jahrhunderts, in der vorrangig auf die politische, gesellschaftskritische Dimension des 'goldenen Büchleins' eingegangen wurde, zeichnet sich die Rezeption seit dem 19. Jahrhundert durch die Berücksichtigung der Biographie des Autors und eine stärkere Fokussierung auf die literarische Komposition und die Bedeutungsdimensionen des Werkes aus. So notiert Kreyssig, es sei seit „der Entstehung der modernen Philologien im 19. Jahrhundert [...] eine durchgängige Deutungsmöglichkeit zu erkennen: Die Utopia wird als Spielerei, als jeu d’esprit und – seit den sechziger Jahren [des 20.] Jahrhunderts – auch als Satire gesehen.“ [...]
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