Zum Wiehern - Maximilian Unger - E-Book

Zum Wiehern E-Book

Maximilian Unger

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Beschreibung

Vergnügliche Gedichte, geschrieben in der Mundart der steirischen Heimat des Autors, voll von Humor und heiteren Pointen finden sich auf 124 Seiten. "Zum Wiehern" eben! Einige humorvolle Illustrationen, gestaltet vom Autor selbst, sorgen für zusätzliches Schmunzeln.

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Seitenzahl: 60

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Vorwort

Vielen herzlichen Dank für das Interesse an diesem Buch.

Nach den beiden Mundartbüchern 'ZUM O’HAUN' und 'ZUM ZERKUGELN' und den zwischenzeitlichen Seitensprüngen in Richtung standardsprachliche Publikationen, liegt nun mit 'ZUM WIEHERN' ein weiterer Band mit heiteren Gedichten im Dialekt vor.

Ein paar Gedichte in diesem Buch sind auch in meiner Publikation 'WORTWERK' (ein Querschnitt durch mein Schaffen) enthalten. Mit Hereinnahme in das vorliegende Buch erfülle ich nun den Wunsch jener, die diese Reime gern in einer reinen Mundartpublikation wünschten.

Der Großteil der Geschichten ist schlicht fabulöse Dichtung, einige behandeln wahre Gegebenheiten, die hier, der Intention entsprechend, in humoristischer Form wiedergegeben werden.

Dass jedwede Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Vorkommnissen oder gar mit Personen als Zufall anzusehen sind – es sei denn, es betrifft mich selber, möge gleichwohl zur Kenntnis genommen werden.

Viel Spaß beim Lesen,

Maximilian Unger

www.unger-max.com

www.unger-max.at

Inhalt

Treibjågd

Rehbockschuss

Ansitzn

Die Krah

Veilchenduft

’s Fruahjoahr

Maibamsteign

Fachfrau

Ich grille

Apfelschuss

Hecknschnitt mit Folgen

Zugenommen?

reflux oesophagitis (Sodbrennen)

Gehirnerschütterung

Änderungswunsch

Unsichtbar geworden?

Krånkentransport

Åll’s wird ånders

Ansichtsache

Frau im Wirtshaus

Im Restaurant

Au-Pair-Mädchen

Zwillinge baden

Beim Reahrn g’hulfn

Märchenerzähler

Barfuß....

Frische Unterwäsch

Hirsch und Reh

Deutsch-Aufsatz

Die oarmen Eltern

G’sundnuntersuchung

Gerichtsurteil

Kuckucksei?

Lohnende Partie

Manövervorbereitung

Imaginärer Feind

Bittrapport

Mottenproblem

Salåtwoschn

Sauwetter

Bitte nicht stören

Aufwärmproblem

Gleichberechtigung

Für die Katz

Frühlingsgebet

Kalorien

Aus der Norm

Einsame Geburt

’s Häusl am Gång

Sabine is schwånger

Zugabe

Stuhlproblem

Schneckengericht

Virus

Der berühmte Zahnarzt

Märchen zum Einschlafen

Mädchen für alles

Bluatdruck mess’n

Stromausfåll

WLAN aus

Das Überraschungsei

Omas Pirouette

Gipshänd

Überg’wicht

Jedn Tåg a Neue

Nie geheiratet

Forelle?

Kirsch’n im Mai?

Mit Pflanz’n sprechen

Steirerkas in Kärnten gibt’s net

Fahrkartenkauf

Seekrank

Franzi wird elf

Genug Senf?

Zeich’nstund

Manierliches Gähnen

Augen zu beim Küssen

Nix z’låchn

Fesch, da Chef

Zum Fürchtn

Versicherungsfåll

Vierzehn Glasl

Opas Heilmethoden

Mitzis blaue Fleckn

Im Krånknhaus Zimmer 4

Der Liebe Gott woaß olls

Net mehr der Ålte

Heiratsurkunde

Da Hias kaft neue Stiefl

Årme Kåtz

Am Schoko liegt’s net

Acht-Uhr Maschin

Blind vom Küssen

Frische Semmeln

Irrtum eines Beamten

Tempo

Die Frau für’s Lebm

Bio-Martinigansl

A poar Jagag’schichtn

Treibjågd

(Untertitel: Fehlschuss)

Wie jedes Joahr zur Schusszeit wird

die große Treibjågd praktiziert.

Do kemmens ah va auswärts her,

die Jagasleut mit sein’re Gwehr.

Dånn foahrn’s mit dicke Ållrådwogn

bis hin zum Wåldrånd (nur net plogn).

Durt werd’n die Treiber delegiert:

damit des Wüld recht aufgscheucht wird,

lärmen gånze Treiberreihn

durch’s Unterhulz. Und durch des Schrei’n

werdn d’ Viecher ausitriebm vom Wåld,

genau in Richtung Jaga holt.

Durt fångt dånn ’s große Ballern ån,

A jeder schiaßt, wos er nur kånn.

Auf oanmol schreit da Jaga-Sepp:

„Bist narrisch wordn? Pass auf, du Tepp!

Du host hiatz grod mei Frau daschossn!“

Da Schütz nebm iahm sogt unverdrossn:

„Ui, sowos kånn amol passiern!

Woaßt wos: i werd mi revanchiern!

Leg ån schön schnöll, des Gwehr, des deini:

durt drübm am Wåldrånd steht die Meini!“

Rehbockschuss

(Untertitel: Verfehlt)

Zwoa Jaga sitzn auf’n Sitz

am Wåldrånd hinter Lånkowitz.

Sie sitzn durt scha seit a Wal

(woar Zeit zan Dischgeriern derwal).

Auf oanmol kimmb va d’ Gegnrichtung

a Rehbock viera, auf die Lichtung.

Da Oane legt sei Gwehr gschwind ån.

Bevor er schiaßt, sogt er nou dånn:

„Der kånn sei’ Testament hiatzt mochn!“

Da Schuss! – Da Åndre kimmb zan Lochn:

„I glab, sou siecht’s da Rehbock ah,

der rennt jetzt sicher zum Notar!“

Ånsitzn

Da Jaga-Michl denkt si: 'Heut,

do bin i sicher, is’s so weit,

heut wird die Kugl ihr Zühl scha findn!

Vorausgesetzt, i kriagn vor d’ Flintn'

(die Red is va an Åbschuss-Bock).

Da Michl steigt (im grünen Rock)

im Morgngraun hoch zum Sitz,

gönnt si an Schluck vom Slivovitz

und richtet si’ – sou sull’s jo sei’

– am Sitz erst amol gmüatlich ei’!

Und wia der Nebl si’ verziacht,

kriagt ma im erstn Büchsnliacht

schön långsåm rundum olls zan sehgn.

Der Hochsitz is am Wåldrånd glegn,

und Michl kånn sie schon entdeckn

am Wiesnrånd, die Schlehdornheckn.

Und durt – da Michl hot des Glück

– genau durt taucht’s hiatz auf, des Stück!

Da Michl greift zum Fernglås dånn

damit er’s Wüld ånsprechn kånn.

Er siehcht’s Gehörn und iahm is gwiss,

dass des sei’ Åbschuss-Böckl is!

Da Michl greift zum Gwehr, legt ån,

do fångt der Bock zan Fluchtn ån,

kurz leuchtet nou die rote Deckn,

dånn woar er weg hinter der Heckn.

Da Michl loahnt si zruck im Sitz,

nimmt nou an Schluck vom Slivovitz

und denkt: ‚Dass’ sou wos gebm kånn!

Scha siebzehn Mål sitz i drauf ån,

auf des vermaledeite Stück!

I hob bei dem koa Waidmannsglück!’

Gånz traurig schaut er aus’n Bam.

Für heut is gnua. Hiatz geht er ham!

Aus diesem Grunde baumt er o’,

geht Richtung Stroßn und siehcht do,

wie auf der åndern Stroßn ent’,

sei’ Bock grod in a Auto rennt.

Auf siebzehn Ånsitz – klogt er – woar er,

hiatz schiaßt’n o’ a Autofoahrer!

Die Krah

Wos is’n des, wos do so scheppert?

I geh glei schaun. Jo bist du deppert!

Do fliagt entlång der Asphaltstroßn

a Krah! Grod hot’s wos folln lossn!

Drauf geht die Krah auf d’ Stroßn nieder

und hult des Obagschmissne wieder,

losst si’ am Stroßnstipfl nieder,

schüttl’t kurz z’erscht des Gefieder,

dånn peckt’s drauf los, as wia verruckt

und glei woar olls mit’nånd verschluckt.

Dånn broatet sie die Flügl aus

und fliagt zum Nussbam hinter’m Haus.

Jetzt steht für mi’ sofort ah fest:

die fladert Nussn aus die Äst!

Mit denen fliagt sie – des is schlau

– der Asphaltstroßn zua! I schau

und siehg, wia sie die Nuss dånn dreist

zur Asphaltstroßn oba schmeißt.

Ah schau, denk i, des woar misslungen!

Die Nuss is nämlich net zersprungen!

Die Krah jedoch, die gibt net auf,

hult si’ die Nuss und fliagt dånn drauf

a bissl höher als zuvor,

wal’s erste Mål erfolglos woar.

Und diesmol schepperts lauter! Nur:

die Nuss, die woar nou immer zua!

Die Krah fliagt aber unverdrossn

a drittes Mål! Und gånz entschlossn

schraubt sie sich diesmol himmelwärts.

Kaum mehr zan sehgn, des is koa Scherz,

ma hot die Krah fost net mehr kennt,

so hoch woar’s obm am Firmament.

Nix bled, des Viech, des gib i zua.

Die Krah, die woaß: jetzt is hoch gnua

und losst sie obafolln, die Nuss.

… Des woar der Anfang vom Verdruss!

I steh am Roa, wou i scha hoart

auf’n Aufprall von der Nuss jetzt woart.

I schau gånz gspånnt auf d’Stroßn hin,

wal i scha in Erwårtung bin;

do kleschts ah schon. Die Nuss woar offn!

Bloß: d’ Stroßn hot die Krah net troffn!

Na! Des Mistviech – des miaßts wissn

– hot mir die Nuss am Schädl gschmissn!

Sou ollerhånd durchanånd